(19)
(11) EP 0 050 758 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
05.05.1982  Patentblatt  1982/18

(21) Anmeldenummer: 81108010.0

(22) Anmeldetag:  07.10.1981
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)3B05B 5/04, B05B 3/10
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE FR GB IT LI LU NL SE

(30) Priorität: 24.10.1980 DE 3040136

(71) Anmelder: Hermann Behr & Sohn GmbH & Co.
D-74377 Ingersheim (DE)

(72) Erfinder:
  • Vetter, Kurt, Dipl.-Ing.
    D-7148 Remseck 3 (DE)

(74) Vertreter: Wolff, Michael, Dipl.-Phys. 
Kirchheimer Strasse 69
70619 Stuttgart
70619 Stuttgart (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Zerstäuber


    (57) Um es bei einem rotierbaren, glockenförmigen Zerstäuber (Fig. 1) zum Erzeugen eine Farbnebeis aus einer beispielsweise mehrere Komponenten aufweisenden Farbflüssigkeit, mit einer Lippe (16), die Nuten (32) zur Kanalisierung der Flüssigkeitsströmung aufweist, wie er aus der DE-Gebrauchsmusterschrift 80 00 844 bekannt ist, zu ermöglichen, daß die Komponentenmischung verbessert wird, ist vorgeschlagen, die Nuten (32) sich paarweise kreuzen zu lassen, sodaß an den Kreuzungsstellen (40) eine zusätzliche Durchmischung der Flüssigkeit erfolgen kann.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft einen rotierbaren, elektrisch ladbaren, im wesentlichen glockenförmigen Zerstäuber zum 3rzeugen eines Farbnebels aus einer axial zugeführten Farbflüssigkeit wie 2-Komponenten-Lack, für eine Anlage zum elektrostatischen Auftragen von zerstäubten, geladenen Partikeln des Farbnebels auf einen Gegenstand; mit einer ringförmigen, koaxialen Überströmungsfläche für die Farbflüssigkeit und mit einer am radial und axial äußeren Rand der Uberströmungsfläche axial nach vorn springenden, ringförmigen Lippe, die auf ihrer radialen Innenseite mit gleichmäßig auf den Umfang verteilten, ungefähr in Fließrichtung der Farbflüssigkeit verlaufenden Nuten zur Kanalisierung der Flüssigkeitsströmung versehen ist, welche an der Zerstäubungsstelle der Lippe offen enden. Bei einem aus der DE-GS 80 00 844 bekannten Zerstäuber dieser Art verlaufen die verhältnismäßig kurzen Nuten in der natürlichen Fließrichtung der Farbflüssigkeit, deren Teilströme in den Nuten von den Nutwandungen in Umfangsrichtung mitgenommen werden,so daß eine Relativbewegung in Umfangsrichtung nicht vorkommt.

    [0002] An dem bekannten Zerstäuber ist nachteilig, daß beim Zerstäuben von Farbflüssigkeiten, die wie 2-Komponenten-Lacke aus mindestens zwei Komponenten bestehen, vor dem Uberströmen der Uberströmungsfläche nur eine eventuell unvollständige Mischung der Komponenten in einem statischen Mischer stattfindet.

    [0003] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen Zerstäuber der eingangs genannten Art zu schaffen, welcher diesen Nachteil für den Farbauftrag unschädlich macht. Diese Aufgabe ist erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Nuten sich paarweise schneiden. Dadurch wird vorteilhafterweise erreicht, daß die in den Nuten fließenden Teilströme gemischt werden, bevor sie zur Zerstäubungsstelle gelangen, so daß vorher unvollständig erfolgte Mischungen vervollkommnet werden, da auf die Vormischung eine Nachmischung folgt.

    [0004] Bevorzugte Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Zerstäubers zeichnen sich dadurch aus, daß die Nuten in eine radial nach innen gerichtete Erhebung der Lippe eingearbeitet sind, wobei der Nutgrund stetig in die Überströmungsfläche übergeht. Der besondere Vorteil dieser Ausführungsformen besteht darin, da3 die von der Überströmungsfläche in die Nuten eindringenden Teilströme dort keine die Strömungsverhältnisse ungünstig beeinflussenden Stufen vorfinden, die entstehen, wenn die Nuten in nicht erhabenes Material eingearbeitet sind.

    [0005] Als vorteilhaft hat sich erwiesen, daß jede Nut zwei bis vier andere, querlaufende Nuten unter einem Winkel von 30° bis 900 schneidet, weil dadurch eine besonders intensive Nachmischung stattfindet. Am besten wird dabei vorgesehen, daß die Nuten einen dreieckigen Querschnitt aufweisen, wobei die größte Nutbreite 0,2 bis 0,4mm und die Nuttiefe die Hälfte davon beträgt und daß die Breite der Lippe ungefähr das Doppelte des senkrechten Mittenabstandes paralleler Nuten beträgt, wie die Erprobung gezeigt hat.

    [0006] Im folgenden ist die Erfindung anhand zweier durch die Zeichnung beispielhaft dargestellter Ausführunqsformen des erfindungsgemäßen Zerstäubers im einzelnen erläutert. Es zeigt:

    Fig. 1 einen zentralen Längsschnitt durch eine erste Ausführungsform;

    Fig. 2 einen vergrößert dargestellten Ausschnitt von Fig. 1;

    Fig. 3 einen abgebrochen dargestellten Schnitt nach der Linie III - III in Fig. 2 durch die erste Ausführungsform;

    Fig. 4 einen Fig. 2 entsprechenden Ausschnitt eines Längsschnittes durch eine zweite Ausführungsform;

    Fig. 5 einen Fig. 3 entsprechenden Schnitt nach der Linie V - V in Fig. 4 durch die zweite Ausführungsform; und

    Fig. 6 eine abgebrochen dargestellte ebene Abwicklung der Lippe eines erfindungsgemäßen Zerstäubers in Draufsicht.



    [0007] Die erste Ausführungsform gemäß Fig. 1 bis 3

    [0008] besteht hauptsächlich aus einer einstückigen Zerstäuberglocke 10 mit Boden 12, Ring 14 und Lippe 16, aus einem koaxialen Zentralteil 18 mit Nabe 20 und Teller 22 und aus einem koaxialen Zwischenteil 24, das vom Glockenring 14 eingefaßt ist sowie einerseits mit dem Glockenboden 12 und andererseits mit dem Teller 22 des Zentralteiles 18 verschraubt ist. Das Zentralteil 18 und das Zwischenteil 24 bilden.einen zunächst axialen und nach Umlenkung radialen Ringkanal 26, der durch einen vom Rand des TeHers 22 und dem Glokkenring 14 gebildeten Ringspalt 28 auf eine rinqförmige, koaxiale, konkave Überströmungsfläche 30 ausmündet, die teils vom Ring 14, teils von der Lippe 16 der Zerstäuberglocke 10 gebildet ist.

    [0009] Die axial vorspringende Lippe 16 befindet sich am radial und axial äußeren Band der Überströmungsfläche 30 und ist auf ihrer radialen Innenseite mit gleichmäßig auf den Umfang verteilten geraden Nuten 32 versehen, die sich paarweise unter 20° schneiden, wobei die Winkelhalbierende auf einer ringförmigen Zerstäu- bungskante 34 der Lippe 16 senkrecht steht. Die Nuten 32 sind in eine radial nach innen gerichtete Erhebung 3E der Lippe 16 eingearbeitet, wobei der Nutgrund 38 stufenlos glatt in die Überströmungsfläche 30 übergeht.

    [0010] Durch den Kanal 26 geschickte Farbflüssigkeit tritt durch den Ringspalt 23 auf die Überströmungsfläche 30 aus, auf der sie sich axial nach vorn und radial nach außen als Film ausbreitet, dessen Strömung durch die Nuten 32 aufgeteilt wird, an deren Kreuzungsstellen 40 eine Vermischung der Teilströme stattfindet, bevor diese zur Zerstäubungskante 34 gelangen.

    [0011] Die zweite Ausführungsform gemäß Fig. 4 und 5 stimmt im grossen und ganzen mit der ersten überein. Soweit dargestellte Teile der zweiten Ausführungsform mit Teilen der ersten übereinstimmen oder diesen entsprechen, sind sie mit um 100 höheren Bezugszahlen bezeichnet und nicht mehr beschrieben.

    [0012] Ein Unterschied zwischen der zweiten und ersten Ausführungsform besteht darin, daß bei der zweiten jede Nut 132, die zu einem Paar sich schneidender Nuten 132 gehört, zwei parallele Nuten 132 schneidet, so daß zwei koaxiale kreisförmige Reihen von Kreuzungsstellen 140 gebildet sind.

    [0013] Fig. 6 veranschaulicht eine erfindungsgemäße Nutenanordnung, für die folgende Maße der Lippenabwicklung gelten:

    Vorgesehen sind drei Kreuzungsstellen 240 pro Nut 232. Diese Nutenanordnung wird vorzugsweise mittels eines Rändelwerkzeuges hergestellt.


    Ansprüche

    1. Rotierbarer, elektrisch ladbarer, im wesentlichen glockenförmiger ZERSTÄUBER (10) zum Erzeugen eines Farbnebels aus einer axial zugeführten Farbflüssigkeit wie 2-Komponenten-Lack, für eine Anlage zum elektrostatischen Auftragen von zerstäubten, geladenen Partikeln des Farbnebels auf einen Gegenstand, mit einer ringförmigen, koaxialen Überströmungsfläche (30; 130) für die Farbflüssigkeit und mit einer am radial und axial äußeren Rand der Überströmungsfläche axial nach vorn springenden, ringförmigen Lippe (16;116), die auf ihrer radialen Innenseite mit gleichmäßig auf den Umfang verteilten, unge- fähr in Fließrichtung der Farbflüssigkeit verlaufenden Nuten (32;132) zur Kanalisierung der Flüssigkeitsströmung versehen ist, welche an der Zerstäubungsstelle der Lippe offen enden, dadurch gekennzeichnet, daß die Nuten (32;132) sich paärweise schneiden.
     
    2. Zerstäuber nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Nuten (32; 132) in eine radial nach innen gerichtete Erhebung(36; 136) der Lippe (16; 116) eingearbeitet sind, wobei der Nutgrund (38; 138) stetig in die Überströmungsfläche (30; 130) übergeht.
     
    3. Zerstäuber nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß jede Nut (232) zwei bis vier.andere, querlaufende Nuten (232) unter einem Winkel (a) von 300 bis 900 schneidet.
     
    4. Zerstäuber nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Nuten (232) einen dreieckigen Querschnitt aufweisen, wobei die größte Nutbreite (b) 0,2 bis 0,4 mm und die Nuttiefe (s) die Hälfte davon beträgt.
     
    5. Zerstäuber nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Breite (1) der Lippe (216) ungefähr das Doppelte des senkrechten Mittenabstandes (t) paralleler Nuten (232) beträgt.
     




    Zeichnung










    Recherchenbericht