[0001] Die Erfindung betrifft einen rotierbaren, elektrisch ladbaren, im wesentlichen glockenförmigen
Zerstäuber zum 3rzeugen eines Farbnebels aus einer axial zugeführten Farbflüssigkeit
wie 2-Komponenten-Lack, für eine Anlage zum elektrostatischen Auftragen von zerstäubten,
geladenen Partikeln des Farbnebels auf einen Gegenstand; mit einer ringförmigen, koaxialen
Überströmungsfläche für die Farbflüssigkeit und mit einer am radial und axial äußeren
Rand der Uberströmungsfläche axial nach vorn springenden, ringförmigen Lippe, die
auf ihrer radialen Innenseite mit gleichmäßig auf den Umfang verteilten, ungefähr
in Fließrichtung der Farbflüssigkeit verlaufenden Nuten zur Kanalisierung der Flüssigkeitsströmung
versehen ist, welche an der Zerstäubungsstelle der Lippe offen enden. Bei einem aus
der DE-GS 80 00 844 bekannten Zerstäuber dieser Art verlaufen die verhältnismäßig
kurzen Nuten in der natürlichen Fließrichtung der Farbflüssigkeit, deren Teilströme
in den Nuten von den Nutwandungen in Umfangsrichtung mitgenommen werden,so daß eine
Relativbewegung in Umfangsrichtung nicht vorkommt.
[0002] An dem bekannten Zerstäuber ist nachteilig, daß beim Zerstäuben von Farbflüssigkeiten,
die wie 2-Komponenten-Lacke aus mindestens zwei Komponenten bestehen, vor dem Uberströmen
der Uberströmungsfläche nur eine eventuell unvollständige Mischung der Komponenten
in einem statischen Mischer stattfindet.
[0003] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen Zerstäuber der eingangs genannten
Art zu schaffen, welcher diesen Nachteil für den Farbauftrag unschädlich macht. Diese
Aufgabe ist erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Nuten sich paarweise schneiden.
Dadurch wird vorteilhafterweise erreicht, daß die in den Nuten fließenden Teilströme
gemischt werden, bevor sie zur Zerstäubungsstelle gelangen, so daß vorher unvollständig
erfolgte Mischungen vervollkommnet werden, da auf die Vormischung eine Nachmischung
folgt.
[0004] Bevorzugte Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Zerstäubers zeichnen sich dadurch
aus, daß die Nuten in eine radial nach innen gerichtete Erhebung der Lippe eingearbeitet
sind, wobei der Nutgrund stetig in die Überströmungsfläche übergeht. Der besondere
Vorteil dieser Ausführungsformen besteht darin, da3 die von der Überströmungsfläche
in die Nuten eindringenden Teilströme dort keine die Strömungsverhältnisse ungünstig
beeinflussenden Stufen vorfinden, die entstehen, wenn die Nuten in nicht erhabenes
Material eingearbeitet sind.
[0005] Als vorteilhaft hat sich erwiesen, daß jede Nut zwei bis vier andere, querlaufende
Nuten unter einem Winkel von 30° bis 90
0 schneidet, weil dadurch eine besonders intensive Nachmischung stattfindet. Am besten
wird dabei vorgesehen, daß die Nuten einen dreieckigen Querschnitt aufweisen, wobei
die größte Nutbreite 0,2 bis 0,4mm und die Nuttiefe die Hälfte davon beträgt und daß
die Breite der Lippe ungefähr das Doppelte des senkrechten Mittenabstandes paralleler
Nuten beträgt, wie die Erprobung gezeigt hat.
[0006] Im folgenden ist die Erfindung anhand zweier durch die Zeichnung beispielhaft dargestellter
Ausführunqsformen des erfindungsgemäßen Zerstäubers im einzelnen erläutert. Es zeigt:
Fig. 1 einen zentralen Längsschnitt durch eine erste Ausführungsform;
Fig. 2 einen vergrößert dargestellten Ausschnitt von Fig. 1;
Fig. 3 einen abgebrochen dargestellten Schnitt nach der Linie III - III in Fig. 2
durch die erste Ausführungsform;
Fig. 4 einen Fig. 2 entsprechenden Ausschnitt eines Längsschnittes durch eine zweite
Ausführungsform;
Fig. 5 einen Fig. 3 entsprechenden Schnitt nach der Linie V - V in Fig. 4 durch die
zweite Ausführungsform; und
Fig. 6 eine abgebrochen dargestellte ebene Abwicklung der Lippe eines erfindungsgemäßen
Zerstäubers in Draufsicht.
[0007] Die erste Ausführungsform gemäß Fig. 1 bis 3
[0008] besteht hauptsächlich aus einer einstückigen Zerstäuberglocke 10 mit Boden 12, Ring
14 und Lippe 16, aus einem koaxialen Zentralteil 18 mit Nabe 20 und Teller 22 und
aus einem koaxialen Zwischenteil 24, das vom Glockenring 14 eingefaßt ist sowie einerseits
mit dem Glockenboden 12 und andererseits mit dem Teller 22 des Zentralteiles 18 verschraubt
ist. Das Zentralteil 18 und das Zwischenteil 24 bilden.einen zunächst axialen und
nach Umlenkung radialen Ringkanal 26, der durch einen vom Rand des TeHers 22 und dem
Glokkenring 14 gebildeten Ringspalt 28 auf eine rinqförmige, koaxiale, konkave Überströmungsfläche
30 ausmündet, die teils vom Ring 14, teils von der Lippe 16 der Zerstäuberglocke 10
gebildet ist.
[0009] Die axial vorspringende Lippe 16 befindet sich am radial und axial äußeren Band der
Überströmungsfläche 30 und ist auf ihrer radialen Innenseite mit gleichmäßig auf den
Umfang verteilten geraden Nuten 32 versehen, die sich paarweise unter 20° schneiden,
wobei die Winkelhalbierende auf einer ringförmigen Zerstäu- bungskante 34 der Lippe
16 senkrecht steht. Die Nuten 32 sind in eine radial nach innen gerichtete Erhebung
3E der Lippe 16 eingearbeitet, wobei der Nutgrund 38 stufenlos glatt in die Überströmungsfläche
30 übergeht.
[0010] Durch den Kanal 26 geschickte Farbflüssigkeit tritt durch den Ringspalt 23 auf die
Überströmungsfläche 30 aus, auf der sie sich axial nach vorn und radial nach außen
als Film ausbreitet, dessen Strömung durch die Nuten 32 aufgeteilt wird, an deren
Kreuzungsstellen 40 eine Vermischung der Teilströme stattfindet, bevor diese zur Zerstäubungskante
34 gelangen.
[0011] Die zweite Ausführungsform gemäß Fig. 4 und 5 stimmt im grossen und ganzen mit der
ersten überein. Soweit dargestellte Teile der zweiten Ausführungsform mit Teilen der
ersten übereinstimmen oder diesen entsprechen, sind sie mit um 100 höheren Bezugszahlen
bezeichnet und nicht mehr beschrieben.
[0012] Ein Unterschied zwischen der zweiten und ersten Ausführungsform besteht darin, daß
bei der zweiten jede Nut 132, die zu einem Paar sich schneidender Nuten 132 gehört,
zwei parallele Nuten 132 schneidet, so daß zwei koaxiale kreisförmige Reihen von Kreuzungsstellen
140 gebildet sind.
[0013] Fig. 6 veranschaulicht eine erfindungsgemäße Nutenanordnung, für die folgende Maße
der Lippenabwicklung gelten:

Vorgesehen sind drei Kreuzungsstellen 240 pro Nut 232. Diese Nutenanordnung wird vorzugsweise
mittels eines Rändelwerkzeuges hergestellt.
1. Rotierbarer, elektrisch ladbarer, im wesentlichen glockenförmiger ZERSTÄUBER (10)
zum Erzeugen eines Farbnebels aus einer axial zugeführten Farbflüssigkeit wie 2-Komponenten-Lack,
für eine Anlage zum elektrostatischen Auftragen von zerstäubten, geladenen Partikeln
des Farbnebels auf einen Gegenstand, mit einer ringförmigen, koaxialen Überströmungsfläche
(30; 130) für die Farbflüssigkeit und mit einer am radial und axial äußeren Rand der
Überströmungsfläche axial nach vorn springenden, ringförmigen Lippe (16;116), die
auf ihrer radialen Innenseite mit gleichmäßig auf den Umfang verteilten, unge- fähr in Fließrichtung der Farbflüssigkeit verlaufenden Nuten (32;132) zur Kanalisierung
der Flüssigkeitsströmung versehen ist, welche an der Zerstäubungsstelle der Lippe
offen enden, dadurch gekennzeichnet, daß die Nuten (32;132) sich paärweise schneiden.
2. Zerstäuber nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Nuten (32; 132) in
eine radial nach innen gerichtete Erhebung(36; 136) der Lippe (16; 116) eingearbeitet
sind, wobei der Nutgrund (38; 138) stetig in die Überströmungsfläche (30; 130) übergeht.
3. Zerstäuber nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß jede Nut (232) zwei
bis vier.andere, querlaufende Nuten (232) unter einem Winkel (a) von 300 bis 900 schneidet.
4. Zerstäuber nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Nuten
(232) einen dreieckigen Querschnitt aufweisen, wobei die größte Nutbreite (b) 0,2
bis 0,4 mm und die Nuttiefe (s) die Hälfte davon beträgt.
5. Zerstäuber nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Breite (1) der
Lippe (216) ungefähr das Doppelte des senkrechten Mittenabstandes (t) paralleler Nuten
(232) beträgt.