[0001] Die Erfindung betrifft eine Anordnung zum Aufschweißen eines Kontaktstückes auf einen
Kontaktträger für ein elektrisches Schaltgerät mittels Ultraschall, mit einem Schweißamboß,
einer darauf aufliegenden Aufnahme zur Halterung des Kontaktträgers, wobei der Schweißamboß
und die Aufnahme von einer Öffnung durchdrungen sind, in der das Kontaktmaterial mittels
eines Stempels gegen den Kontaktträger gedrückt ist.
[0002] In der Vergangenheit sind Kontaktstücke auf Kontaktträger entweder aufgelötet oder
aufgenietet worden. Bei bestimmten abbrandfesten Materialien, wie zum Beispiel Ag-CdO,
Ag-SnO und dergleichen, ist ein Auflöten oder Aufschweißen sehr schwierig, weil derartige
Kontaktstückmaterialien eine geringe Löt- und/oder Schweißfähigkeit besitzen. In der
Vergangenheit hat man daher zwischen dem Kontaktstück aus den genannten Materialien
und dem Kontaktstückträger aus Kupfer eine oder mehrere Zwischenschichten aus Silber
oder aus einer Silberlegierung aufgebracht, die die Lötung bzw. Schweißung einerseits
am Kupferkontaktstückträger und andererseits am Kontaktstück "vermitteln". Bei den
in der Vergangenheit stark ängestiegenen Rohstoffpreisen und insbesondere Silberpreisen
ist eine derartige Verschweißung aufwendig und teuer.
[0003] Es ist ein Verfahren zum Verbinden von Kontaktkörpern mit Kontaktträgern bekanntgeworden
(DE-AS 15 64 572), bei dem eine Ultraschallschweißung vorgenommen wird. Der Kontaktkörper
wird als Rohling dem zugleich als Prägestempel für den Kontakt ausgebildeten Schwinger
(Sonotrode) eines Ultraschallschweißgerätes zugeführt und durch die gleichzeitige
Einwirkung von erheblichem Druck und Ultraschallschwingungen zu seiner Endform verformt
und zugleich mit dem Kontaktträger verschweißt.
[0004] Es ist ferner bekannt, vergleiche DE-AS 26 42 339, einen Kontaktkörper herzustellen,
bei dem ein Kontaktstück durch Schall- bzw. Ultraschallschweißung mit einem Träger
verbunden wird. Dabei werden zwischen dem Kontaktstück und dem Träger im Bereich der
Trennebene Partikel eines Schleifpulvers zwischengefügt, die beim Ultraschall-Schweißvorgang
die Oberfläche des Kontaktstückes und des Trägers im Verbindungsbereich unregelmäßig
aufreißen, so daß durch diese Anrauhung der zu verschweißenden Oberflächen eine günstige
Beeinflussung des Schweißvorganges und eine Beschleunigung der Kaltschweißung erzielt
wird.
[0005] Bei allen diesen Schweißverfahren besteht das Problem, daß zwischen der den Kontaktträger
haltenden Aufnahme und dem Kontaktträger Kontaktstückmaterial seitlich herausfließen
kann, wodurch eine Nachbearbeitung erforderlich werden kann.
[0006] Aufgabe der Erfindung ist es, eine Anordnung der eingangs genannten Art zu schaffen,
bei der ein Wegfließen des Kontaktstückmaterials während des Schweißvorganges vermieden
wird.
[0007] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß an der Berührungsfläche zwischen
Kontaktträger und Aufnahme eine wulstartige Dichtkante vorgesehen ist, die die Öffnung
in der Aufnahme ringartig umgibt. Dabei kann der Ringwulst entweder am Aufnahmeteil
oder am Kontaktträger selbst vorgesehen sein.
[0008] Gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung kann - insbesondere bei dünnen Kontaktstückträgern
- der betreffende Ringwulst an der Sonotrode bzw. an dem Schwinger selbst angeformt
sein.
[0009] Durch die Ringwulste, die als Dichtkante wirken, wird verhindert, daß das Kontaktstückmaterial
während des eigentlichen Schweißvorganges seitlich wegfließen kann.
[0010] Anhand der Zeichnung, in der sowohl eine bekannte Ausführung als auch -einige erfindungsgemäße
Ausführungsbeispiele dargestellt sind, sollen die Erfindung sowie weitere vorteilhafte
Ausgestaltungen und Verbesserungen der Erfindung näher erläutert und beschrieben werden.
[0011] Es zeigt:
Figur 1
und 2 eine bekannte Anordnung vor dem Schweißvorgang und während des Schweißvorganges,
Figuren
3 bis 6 jeweils unterschiedliche Ausgestaltungen einer erfindungsgemäßen Anordnung.
[0012] Auf einem Basisgrundrahmen 10 ist ein Ultraschallschweißgerät 12 angebracht, welches
eine Sonotrode 14 oder einen Schwinger 14 trägt. F bezeichnet die Schwingungsrichtung
der Sonotrode 14. Der Basisgrundrahmen 10 besitzt eine Öffnung 16 oder Ausnehmung
16, in die ein mit einem Kragen 18 versehener Amboß 20 eingepaßt ist, auf dessen oberer
Fläche eine Aufnahme 22 befestigt ist, auf den ein Kontaktstückträger 24 aufgelegt
ist. Der Amboß 20 und die Aufnahme 22 sind jeweils von einer Bohrung 26 bzw. 28 durchdrungen,
wobei der Durchmesser der Bohrung 26 größer ist als der Durchmesser der Bohrung 28.
Zum Aufbringen einer.Druckkraft beim eigentlichen Verschweißvorgang ist ein Kolben
30 einer nicht weiter dargestellten Druckeinrichtung vorgesehen, der gestuft mit zwei
Bereichen 29 und 31 ausgebildet ist. Der Bereich 29 mit größerem Durchmesser ist in
der Bohrung 26 des Ambosses 20 und der Bereich 31 mit geringerem Durchmesser ist in
der Bohrung 28 der Aufnahme 22 geführt. Dabei entspricht selbstverständlich der Außendurchmesser
des Bereiches 29 dem Innendurchmesser der Bohrung 26 bzw. der Aussendurchmesser des
Bereiches 31 dem Innendurchmesser der Bohrung 28. Dieser Innendurchmesser der Bohrung
28, entspricht weiterhin im Querschnitt dem Querschnitt des in der Figur 1 nicht dargestellten
Kontaktstückes.
[0013] Die Wirkungsweise der Vorrichtung ist wie folgt:
ein Drahtabschnitt 32, der aus Kontaktstückmaterial hergestellt ist, wird manuell
oder automatisch in die Bohrung 26 des Ambosses 20 eingelegt. Danach wird der Kontaktstückträger
24 auf die dem Kontaktstückträger 24 angepaßte Aufnahme aufgelegt. Beim Schweißvorgang
fährt die Sonotrode 14 gemäß Pfeilrichtung F1 auf den Kontaktträger 24 zu und drückt diesen mit einer bestimmten Druckkraft auf
die Aufnahme 22. Danach drückt der Kolben 30, der in die Bohrung 28 der Aufnahme hineingreift,
den Drahtabschnitt 32 mit einer bestimmten Druckkraft F2 an das Trägerteil 2. Danach wird der Ultraschall ausgelöst und der Drahtabschnitt
wird unter gleichzeitigem Formen des Kontaktstückes an das Trägerteil angeschweiß.
Nach Beendigung des Schweißvorganges fahren die einzelnen beweglichen Elemente,; die
Sönotrode 14 und der Kolben 30, wieder in die in der Figur 1 gezeigten Ausgangsstellung
zurück.
[0014] Bei der Ausgestaltung gemäß der Figur 1 bzw. Figur 2 treten insoweit Probleme auf,
als Teile des .Drahtes 32 infolge Kaltfluß durch Einwirkung von Druck und Ultraschall
zwischen der oberen Fläche der Aufnahme 22 und der diese berührenden Fläche des Kontaktstückträgers
24 herausfließen (siehe Pfeilrichtung F
3 bzw. F
4). Der Grund hierfür ist darin zu sehen, daß der Anpreßdruck, mit dem der Kolben unten
gegen das Kontaktstück angepreßt wird, sehr hoch ist, daß der Anpreßdruck der Sonotrode
14 in Pfeilrichtung F
1 verringert wird und soidie Abdichtung im Bereich der sich berührenden Flächen zwischen
Kontaktstückträger und der Aufnahme nicht mehr ausreicht. Eine Verringerung des Anpreßdruckes
derart, daß ein Wegfließen nicht mehr stattfindet, ist aber nicht möglich, da sonst
eine ausreichende Verschweißung nicht mehr vollständig gewährleistet werden kann.
[0015] Um ein Wegfließen zu verhindern, kann man mehrere Möglichkeiten vorsehen:
Gemäß der Figur 3 wird an der Fläche der Aufnahme 22, die dem Kontaktträger zugewandt
ist, eine wulstförmige Dichtkante 34 angeformt, die die Bohrung 28 der Aufnahme 22,umgibt.
Beim Schweißvorgang wird nun aufgrund der Ultraschall-Schwingungen und der resultierenden
Andruckkraft, mit dem der Kontaktstückträger 24 von der Sonotrode 14 gem. Pfeilrichtung
F1 auf die Aufnahme gedrückt wird, von der Dichtkante 34 eine ringförmige Nut 36 in
den Kontaktstückträger 24 eingedrückt, was als Dichtung wirkt und ein Wegfließen des
Kontaktmaterials verhindert.
[0016] Eine weitere Ausgestaltung der Erfindung ist aus den Figuren 4 und 5 zu ersehen.
Dabei zeigt die Figur 4 die Vorrichtung vor dem Schweißen und die Figur 5 die Vorrichtung
während des Schweißvorganges. Der Kontaktstückträger 38 besitzt auf seiner der Aufnahme
22 zugewandten Fläche einen Vorsprung 40, der umgekehrt dem Vorsprung 34 an der Aufnahme
entspricht. Dieser Vorsprung 40 ist dadurch bewirkt worden, daß das Kontaktstück 38
in seiner Gesamtheit entsprechend gestanzt ist; man erkennt auf der dem Vorsprung
gegenüberliegenden Fläche des Kontaktstückträgers 38 eine vom Stanzvorgang herrührende
Ringnut 42, welche aber für die Erfindung nicht notwendig ist. Beim Schweißvorgang
wird in gleicher Weise wie bei der bekannten Ausgestaltung der Kontaktstückträger
38 auf die Aufnahme 22 gedrückt. Unter der Einwirkung der Ultraschall-Schwingungen
schmiegt sich der Vorsprung 40 dicht an die Aufnahme 22 an und verhindert ebenfalls
definitiv ein Wegfließen des Kontaktmaterials. Es hat sich herausgestellt, daß nach
Abschluß des Schweißvorganges der Vorsprung 40 vollständig zurückgeformt ist. Diese
Lösung ist zwar relativ wirkungsvoll. Die optimale Lösung aber ist diejenige gem.
der Ausgestaltung nach Figur 3.
[0017] Die Figur 6 zeigt eine weitere Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Vorrichtung. Im
Gegensatz zu den Anordnungen gemäß den Figuren 3 bis 5 ist an der Fläche der Sonotrode
14, die auf den Kontaktstückträger 24 aufgelegt ist, ein Vorsprung 44 angeformt, dessen
umschriebene Querschnittsfläche der Querschnittsfläche der Bohrung 28 in der Aufnahme
22 bzw. dem später angebrachten Kontaktstück entspricht. Diese Anordnung ist allerdings
nur bei relativ dünnen Kontaktstückträgern zu verwenden, bei solchen Kontaktstückträgern
also, bei denen die durch den Vorsprung ausgeübte örtliche starke Druckerhöhung weitergegeben
wird an den Kontaktstückträger, so daß im Bereich-außerhalb der.Öffnung 28 eine Druckspitze
von dem Kontaktstückträger auf die obere Fläche der Aufnahme ausgeübt wird, ähnlich
wie bei der Ausgestaltung gemäß der Figur 4.
[0018] Bei allen diesen Ausgestaltungen hat es sich herausgestellt, daß eine Abdichtung
gegen Wegfließen des Kontaktstückmaterials beim Schweißvorgang sicher bewirkt wurde.
1. Anordnung zum Aufschweißen eines Kontaktstückes auf einen Kontaktstückträger für
ein elektrisches Schaltgerät mittels.Ultraschall, mit einem Schweißamboß, einer darauf
aufliegenden Aufnahme zur Halterung des Kontaktstückträgers, wobei der Schweißamboß
und die Aufnahme von einer Bohrung durchdrungen sind, in der das Kontaktmaterial mittels
eines Stempels gegen den Kontaktstückträger gedrückt ist, dadurch gekennzeichnet daß
an der Berührungsfläche zwischen Kontaktstückträger (24, 38) und Aufnahme (22) eine
wulstartige Dichtkante (34, 40) vorgesehen ist, die die Bohrung (28) in der Aufnahme
ringartig umgibt.
2. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Dichtkante (34) an der
Aufnahme (22) angeformt ist.
3. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Dichtkante (40) als
zu der Aufnahme (22) hin gerichteter Vorsprung am Kontaktstückträger (28) angeformt
ist.
4. Anordnung zum Aufschweißen eines Kontaktstückes auf den Kontaktstückträger für
ein elektrisches Schaltgerät mittels Ultraschall, mit einem Schweißamboß, einer darauf
aufliegenden Aufnahme zur Halterung des Kontaktstückträgers, wobei der Schweißamboß
und die Aufnahme von einer Bohrung durchdrungen sind, in der das Kontaktmaterial mittels
eines Stempels gegen den Kontaktstückträger gedrückt ist, insbesondere nach Anspruch
1, dadurch gekennzeichnet, daß insbesondere für sehr dünne Kontaktstückträger (24)
an der Sonotrode (14) zur Übertragung der Ultraschallenergie auf die Schweißstelle
ein wulstartiger Ringvorsprung (44) vorgesehen ist, dessen eingeschriebene Fläche
die Bohrung (28) in der Aufnahme (22) überdeckt.