[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Behandlung von Holz, insbesondere Holzrahmen,
bei dem ein Konservierungsmittel in flüssiger oder pastenartiger Form in eine im Holz
angebrachte Aussparung oder einen Hohlraum eingebracht und dieser Hohlraum anschließend
dicht verschlossen wird, und die Verwendung eines wasserbindenden Mittels zum Konservieren
·von Holz.
[0002] Aus der DE-AS 28 12 697 ist ein Verfahren zur Holzbehandlung bekannt, bei dem ein
wasserabstoßendes Mittel in Verbindung mit einem wasservertreibenden Mittel in einen
im Holz angebrachten Hohlraum eingebracht wird und dieser Hohlraum anschließend dicht
verschlossen wird. Dieses bekannte Verfahren hat den Nachteil, daß die Diffusion von
Wasser in Holz stark behindert ist und daher pur sehr langsam abläuft. Insbesondere
bei Holz, das mit einer Beschichtung, z.B. in Form einer Lackierung oder Kunststoffbeschichtung,
versehen ist, ist der Austritt des Wassers aus dem Holz sehr stark behindert bzw.
unter Umständen ganz ausgeschlossen. Bei der Altbausanierung stellt sich häufig das
Problem, daß Fensterrahmen in ihrem unteren Drittel eine erhöhte Feuchte aufweisen,
die in Zusammenwirkung mit Mikroorganismen auf die Dauer zu einer vollständigen Zerstörung
des Holzes führt.
[0003] Eine Behandlung der Fensterrahmen nach dem bekannten Verfahren bringt die bereits
genannten Nachteile mit sich.
[0004] Es ist Aufgabe der Erfindung, diese Nachteile des Standes der Technik zu vermeiden
und ein Verfahren zur Behandlung von Holz zu schaffen, das eine schnelle Herabsetzung
der Holzfeuchte ermöglicht. Das Verfahren soll insbesondere bei beschichtetem Holz,
z.B. mit einem Anstrich versehenen Fensterrahmen, gute Ergebnisse liefern.
[0005] Diese Aufgabe wird bei einem Verfahren der eingangs genannten Art erfindungsgemäß
dadurch gelöst, daß eine Lösung eines wasserbindenden Mitfels in einem organischen
Lösungsmittel in den Hohlraum eingebracht wird.
[0006] Vorteilhaft wird eine Lösung eines Orthocarbonsäureesters verwendet. Geeignete Verbindungen
sind z.B. Trimethylorthoformiat, Trimethylorthoessigsäureester, Triethylorthoessigsäureester
und entsprechende Ester der Orthopropionsäure. Besonders bevorzugt wird jedoch eine
Lösung von Triethylorthoformiat, die vorteilhaft. eine Konzentration von 10 - 40 Gew.-%
aufweist.
[0007] Eine besonders gute Konservierung von Holz wird dadurch erreicht, daß die Lösung
neben dem wasserbindenden Mittel fungizide, bakterizide und/oder insektizide Wirkstoffe
enthält. Die Lösung kann z.B. Tributylzinnoxid in einer Konzentration von 1 - 10 Gew.-%
und/oder N-Dimethyl-N'-phenyl-N'-(fluordichlormethyl)-thio- sulfamid in einer Konzentration
von 0,5 - 40 Gew.-% enthalten.
[0008] Zur Verbesserung der konservierenden Wirkung kann die Lösung ein natürliches oder
synthetisches Wachs in einer Konzentration von 2 - 20 Gew.-% enthalten. Dieses Wachs
verhindert das weitere Eindringen von Feuchtigkeit in das Holz und unterstützt so
die Wirkung des wasserbindenden Mittels. Geeignet ist z.B. ein Polyethylenwachs mit
einem mittleren Molekulargewicht von ca 2000. Es können auch Paraffine mit einem Schmelzbereich
von ca 70°C eingesetzt werden.
[0009] Das erfindungsgemäße Verfahren wird vorteilhaft so durchgeführt, daß das Konservierungsmittel
in schräg nach unten gerichtete Bohrlöcher eingebracht wird und diese Bohrlöcher anschließend
mit einer Holzfüllmasse verschlossen werden. Die Bohrlöcher werden vorteilhaft mit
einer durch Härterzusatz aushärtenden Holzfüllmasse verschlossen. Derartige Massen
sind als sogenannte "Zweikompönenten-Holzfüllmassen" bekannt. Nach dem Verschließen
der Bohrlöcher und dem Aushärten der Verschlußmasse kann die behandelte Stelle mit
einem Anstrich versehen werden, so daß die Konservierungsmaßnahme keine sichtbaren
Spuren hinterläßt.
[0010] Die Erfindung betrifft weiterhin die Verwendung eines wasserbindenden Mittels zum
Konservieren von Holz. Überraschenderweise hat sich gezeigt, daß die Bindung des im
Holz vorhandenen Wassers gegenüber einer Vertreibung erhebliche Vorteile aufweist.
Dementsprechend betrifft die Erfindung auch das Aufbringen der Orthocarbonsäureester
in flüssiger oder pastenförmiger Form auf die Holzoberfläche.
[0011] Vorteilhaft wird ein Orthocarbonsäureester, insbesondere Triethylorthoformiat, zur
Verminderung der Holzfeuchte verwendet. Eine besonders gute Holzkonservierung wird
dadurch erreicht, daß das wasserbindende Mittel in Kombination mit fungiziden, bakteriziden
und/oder insektiziden Wirkstoffen verwendet wird.
[0012] Es hat sich gezeigt, daß durch das erfindungsgemäße Verfahren eine schnelle und deutliche
Herabsetzung der Holzfeuchte erreicht wird. überraschenderweise wurde gefunden, daß
das behandelte Holz zusätzlich eine Verfestigung erfährt. Im folgenden wird die Erfindung
an Hand von Beispielen näher erläutert.
Beispiel 1:
[0013] Der Feuchtigkeitsgehalt eines Fensterrahmens, der mit einem Anstrichfilm versehen
war, wurde mittels eines Holzfeuchtemeßgerätes, dessen Messung auf der Messung der
elektrischen Leitfähigkeit beruht, bestimmt. Er betrug im unteren Drittel des Rahmens
etwa 30 %. In den Rahmen wurden im Winkel von 30 Grad mit einem Bohrer von 8 mm nach
unten gerichtete ca. 4 cm tiefe öffnungen gebohrt. Die öffnungen wurden zu etwa 2/3
mit einer Konservierungslösung der im folgenden wiedergegebenen Zusammensetzung gefüllt
und mit einer Holzfüllmasse verschlossen.
[0014] Nach 2 Wochen wurde der Feuchtigkeitsgehalt erneut bestimmt. Er war auf einen Wert
von etwa 20 % abgesunken. Bei diesem Feuchtegehalt ist z.B. ein Schimmelwachstum ausgeschlossen.
Darüberhinaus war eine deutliche Verfestigung des behandelten Holzes festzustellen,
die sich darin äußerte, daß zum Eindrücken eines harten Gegenstandes in das Holz ein
größerer Kraftaufwand.als vorher erforderlich war.
[0015] Zusammensetzung der Konservierungslösung:

Beispiel 2:
[0016] Zusammensetzung der Konservierungslösung:

Beispiel 3:
[0017]

Mit den.Konservierungslösungen der Beispiele 2 und 3 wurde in gleicher Weise verfahren
wie beim Beispiel 1. Der Feuchtigkeitsgehalt des Holzes sank ebenfalls von 30 % auf
20 %.
1. Verfahren zur Behandlung von Holz, insbesondere Holzrahmen, bei dem ein Konservierungsmittel
in flüssiger oder pastenartiger Form in eine im Holz angebrachte Aussparung oder einen
Hohlraum eingebracht und dieser Hohlraum anschließend dicht verschlossen wird, dadurch
gekennzeichnet, daß eine Lösung eines wasserbindenden Mittels in einem organischen
Lösungsmittel in den Hohlraum eingebracht wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine Lösung eines Orthocarbonsäureesters
verwendet wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß eine Lösung von Triethylorthoformiat
verwendet wiid.
4. Verfahren nach Anspruch 1 - 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Lösung einen Gehalt
von 10 - 40 Gew.-% an wasserbindendem Mittel aufweist.
5. Verfahren nach Anspruch 1 - 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Lösung neben dem
wasserbindendem Mittel fungizide, bakterizide und/oder insektizide Wirkstoffe enthält.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Lösung zusätzlich Tributylzinnoxid
in einer Konzentration von 1 - 10 Gew.-% und/oder N-Dimethyl-N'-phenyl-N'-(fluordichlormethyl)-thiosulfamid
in einer Konzentration von 0,5 - 4,0 Gew.-% enthält.
7. Verfahren nach Anspruch 1 - 6, dadurch gekennzeichnet, d aß die Lösung zusätzlich ein natürliches oder synthetisches Wachs in einer Konzentration
von 2 - 20 Gew.-% enthält.
8. Verfahren nach Anspruch 1 - 7, dadurch gekennzeichnet, daß das Konservierungsmittel
in schräg nach unten gerichtete Bohrlöcher eingebracht wird und diese Bohrlöcher anschließend
mit einer Holzfüllmasse verschlossen werden.
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Bohrlöcher mit einer
durch Härterzusatz aushärtenden Holzfüllmasse verschlossen werden.
10. Verwendung eines wasserbindenden Mittels zum Konservieren von Holz.
11. Verwendung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß ein Orthocarbonsäureester
zur Verminderung der Holzfeuchte verwendet wird.
12. Verwendung nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, daß Triethylorthoformiat
zur Verminderung der Holzfeuchte verwendet wird.
13. Verwendung nach Anspruch 10 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß das wasserbindende
Mittel in Kombination mit fungiziden, bakteriziden und/oder insektiziden Wirkstoffen
zur Konservierung von Holz verwendet wird.