(57) Eine Einrichtung zur Regelung der Drehzahl einer Einspritzbrennkraftmaschine durch
Verändern der Einspritzmenge in Abhängigkeit von Betriebsgrößen weist Meßwertgeber
für die Betriebsgrößen, für die Fahrpedalstellung und für ein der Brennkraftmaschine
nachgeschaltetes Stufengetriebe auf, welche Meßwertgeber elektrische Signale an eine
Mikrocomputer liefern, dessen Ausgang mit einem die Einspritzmenge beeinflussenden
Stellglied verbunden ist. Der Meßwertgeber für das Stufengetriebe ist ein Schaltvorgänge
signalisierender Meßwertgeber, dessen Signal Priorität gegenüber dem Signal fürdie
Fahrpedalstellung hat.
[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Einrichtung zur Regelung der Drehzahl einer Einspritzbrennkraftmaschine,
insbesondere eines Dieselmotors, mit nachgeschaltetem Stufengetriebe in Abhängigkeit
von Betriebsgrößen, wie z.B. Drehzahl, Ladedruck, Außendruck, Motortemperatur, Außentemperatur,
Kraftstofftemperatur od.dgl. durch Verstellung der Einspritzmenge, wobei Meßwertgeber
für die Betriebsgrößen, für die Fahrpedalstellung und für das Getriebe mit einem Mikrocomputer
elektrisch verbunden sind und der Ausgang des Mikrocomputers mit einem die Einspritzmenge
beeinflussenden Stellglied verbunden ist.
[0002] Insbesondere bei schweren Lastkraftfahrzeugen sind triebe während des Schaltvorganges
bzw. unmittelbar im Anschluß an den Schaltvorgang hohen Belastungen ausgesetzt, welche
einen hohen Verschleiß und damit eine Verminderung der Lebensdauer des Getriebes zur
Folge haben. Bei Kraftfahrzeugen sind in den Getrieben in der Regel Synchronringe
od.dgl. vorgesehen, um die Drehzahlen der einzelnen Getriebeteile ohne übermäßige
Belastung dieser Getriebeteile beim Schaltvorgang aneinander anzupassen. Beim Einkuppeln
entsteht aber auch bei Übereinstimmung der Drehzahlen im ausgekuppelten Zustand eine
ruckartige Belastung, wenn die Motordrehzahl nicht an die VerhäLtnisse, wie sie für
das Fahren im nächst höheren oder nächst niedrigeren Gang erforderlich sind, angepaßt
ist. Analoge Überlegungen gelten auch bei sogenannten automatischen Stufengetrieben,
insbesondere Wandlergetrieben.
[0003] Es ist bereits vorgeschlagen worden, bei Vergasermotoren unter Vermittlung mechanischer
Steuerscheiben die Drosselklappe beim Schalten in einer Weise zu steuern, daß das
Ausmaß der ruckartigen Belastung vermindert wird. Derartige Maßnahmen sind relativ
ungenau und lassen sich bei Einspritzbrennkraftmaschinen nicht ohne weiteres verwirklichen.
[0004] Die Erfindung zielt nun darauf ab, die Belastung von Stufengetrieben bei Verwendung
von Einspritzbrennkraftmaschinen, insbesondere Dieselmotoren, beim Schaltvorgang bzw.
unmittelbar nach dem Schaltvorgang zu verringern und auf diese Weise die Lebensdauer
der Getriebe zu erhöhen. Zur Lösung dieser Aufgabe ist die erfindungsgemäße Einrichtung
im wesentlichen dadurch gekennzeichnet, daß der Meßwertgeber für das Getriebe ein
Schaltvorgänge signalisierender Meßwertgeber ist, dessen Signal Priorität gegenüber
dem Signal für die Fahrpedalstellung hat. Dadurch, daß die Anpassung der Drehzahl
unter weitgehender Verwendung trägheitsloser elektronischer Bauteile erfolgt, läßt
sich eine überaus rasche Reduzierung der Drehzahl beim Hinunterschalten bzw. Erhöhung
der Drehzahl beim Hinaufschalten erzielen. Durch die Verwendung eines Mikrocomputers
kann diese Regelung ohne Schwierigkeiten unter Einbeziehung beliebig vieler Betriebsparameter
überaus genau vorgenommen werden, wobei die Übertragung der vom Mikrocomputer gelieferten
Steuergröße auf das Stellglied für die Fördermenge und damit die richtige Einstellung
der Drehzahl sehr rasch erfolgen kann. Während des Schaltvorganges muß hiebei die
Stellung des Fahrpedals ignoriert werden, und es genießt somit das den Schaltvorgang
signalisierende Signal Priorität vor dem Signal für die Fahrpedalstellung. Da die
Übersetzung üblicher Getriebe von einem Gang zum nächsten für einen Motor in der Regel
über alle zur Verfügung stehenden Stufen konstant ist, ist es in der Regel nicht erforderlich,
daß dem Mikrocomputer Signale dahingehend zur Verfügung gestellt werden, von welcher
Schaltstufe in welche Schaltstufe geschaltet wird. Für die korrekte Einstellung der
Drehzahl genügt vielmehr, zu signalisieren, ob der Schaltvorgang ein Hinaufschalten
um einen Gang oder ein Hinunterschalten um einen Gang darstellt. Bei automatischen
Getrieben erfolgt die Schaltung in der Regel von einer Stufe zur nächsten. Im Falle
von handgeschalteten Getrieben kann es vorteilhaft sein, ein Signal auch dahingehend
dem Mikrocomputer zur Verfügung zu stellen, ob beim Schaltvorgang ein Gang übersprungen
wird. Derartige Schaltvorgänge stellen aber nicht den Regelfall dar.
[0005] Da sich das Kraftfahrzeug während des Schaltvorganges, insbesondere bei ansteigender
oder abfallender Strecke, verzögern oder beschleunigen kann, kann auch der jeweiligen
Geschwindigkeit des Kraftfahrzeuges auf Grund der Verwendung eines Mikrocomputers
in einfacher Weise Rechnung getragen werden, indem mit dem Mikrocomputer ein Meßwertgeber
für die Ausgangsdrehzal des Getriebes verbunden ist. Alternativ kann die Ausbildung
so getroffen sein, daß mit der Tachowelle ein Drehzahlaufnehmer zusammenwirkt, dessen
Signal dem Mikrocomputer zugeführt ist.
[0006] In einfacher Weise ist der Meßwertgeber für den SchaLtvorgang des Getriebes als kapazitiver
oder induktivem Nährungsschalter ausgebildet.
[0007] Bei Anwendung der erfindungsgemäßen Einrichtung bei einer Dieseleinspritzbrennkraftmaschine
mit Einspritzpumpen wird die Fördermenge üblicherweise durch Verstellung einer Regulierhülse
durch eine Regelstange verstellt. In einem solchen Fall wird ein Schrittmotor vom
Mikrocomputer gesteuert, welcher für die richtige Stellung der Regelstange Sorge trägt.
Da je nach dem vom Getriebe kommenden Signal eine Vergrößerung oder Verringerung der
Drehzahl erforderlich ist, muß dieser Schrittmotor in beide Verstellrichtungen der
Regelstange kraftschlüssig mit der Regelstange verbunden sein.
[0008] Für die Regelung der Drehzahl ist es selbstverständlich erforderlich, dem Mikrocomputer
eine Meßgröße der jeweils aktuellen Drehzahl zur Verfügung zu stellen. Die Aufnahme
des Meßwerts für die Drehzahl läßt sich in konstruktiv einfacher Weise durch Anordnung
induktiver oder kapazitiver Geber an der Pumpenkolbenwelle realisieren. Eine Abnahme
des Meßwerts für die Drehzahl am Starterkranz ergibt jedoch eine bessere Dynamik.
Als Betriebsgrößen kön- ' nen je nach dem dem Mikroprozessor zur Verfügung gestellten
Programm Meßwerte für den Ladedruck, bzw. den Luftdruck, die Lufttemperatur, die Auspufftemperatur,
die Stellung der Stauklappe für die Abgasrückführung, die Kraftstofftemperatur od.
dgl. herangezogen werden. Für die Messung des Ladedrucks bzw. Luftdrucks kann beispielsweise
eine Druckmeßdose mit einem der Druckmembran gegenüberliegenden kapazitiven oder induktiven
Meßwertumformer verwendet werden. Für die Messung von Temperaturen, wie beispielsweise
der Luft-, Kraftstoff- oder Auspufftemperatur können in einfacher Weise Konstantstromquellen
mit temperaturabhängigem Strom verwendet werden. Im Falle der Auspufftemperatur, welche
für Halbleiter zu hochliegt, kann in einfacher Weise ein übliches Thermoelement, das
heißt ein passives Element wie beispielsweise ein Kalt-oder Heißleiter, verwendet
werden. Die Stauklappenstallung für die Abgasrückführung kann wiederum durch einen
kapazitiven oder induktiven Nährungsschalter erfaßt werden. Der Meßwertgeber für die
Fahrpedalstellung kann als Winkelcodierer, Inklinometer oder Potentiometer ausgebildet
sein.
1. Einrichtung zur Regelung der Drehzahl einer Einspritzbrennkraftmaschine, insbesondere
eines Dieselmotors, mit nachgeschaltetem Stufengetriebe in Abhängigkeit von Betriebsgrößen,
wie z.B. Drehzahl, Ladedruck, Aussendruck, Motortemperatur, Außentemperatur, Kraftstofftemperatur
od.dgl., durch Verstellung der Einspritzmenge, wobei Meßwertgeber für die Betriebsgrößen,
für die Fahrpedalstellung und für das Getriebe mit einem Mikrocomputer elektrisch
verbunden sind und der Ausgang des Mikrocomputers mit einem die Einspritzmenge beeinflussenden
Stellglied verbunden ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Meßwertgeber für das Getriebe ein Schaltvorgänge signalisierender Meßwertgeber
ist, dessen Signal Priorität gegenüber dem Signal für die Fahrpedalstellung hat.
2. Einrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Meßwertgeber für den Schaltvorgang des Getriebes als kapazitiver oder induktiver
Näherungsschalter ausgebildet ist.