[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung einer gegebenenfalls gemusterten
Florstickware auf einer Rundstickmaschine mit im Nadelzylinder angeordneten Zungennadeln,
horizontal gelagerten Platinen und Kardeneinrichtungen zum Einkämmen der Florfasern,
bei welchem Nadeln während des Strickens einer gegebenenfalls mit Zusatzfäden versehenen
Grundware vor der Aufnahme des Grundfadens eingekämmte Florfasern mit einbinden.
[0002] Rundstrickmaschinen zur Herstellung von Faserflorwaren sind durch die DE-PS 370 736
bekannt. Dabei werden alle Nadeln in Strickhöhe ausgetrieben, d.h. daß die zuletzt
gebildeten Maschen hinter den Nadelzungen auf den Nadelschaft gelangen und danach
die Nadeln in dieser Höhe durch das Einkämmrad einer ein Faserband auflösenden, pro
Arbeitssystem an der Maschine angeordneten Karde geführt werden, wodurch das Fasermaterial
in die Nadelköpfe gelangt. Danach wird ein Grundfaden den Nadeln zugeführt, die Nadeln
werden zurückgezogen, wobei man aus den eingekämmten Fasern zusammen mit dem Grundfaden
Maschen strickt.
[0003] Eine Musterung solcher Artikel wird in der DE-AS 1 201 509 beschrieben. Dabei werden
alle Nadeln in Fanghöhe angehoben, worauf durch eine Mustereinrichtung Nadeln in volle
Strickhöhe angehoben werden und ein erstes Fasermaterial von einer Karde übernehmen.
Danach werden diese Nadeln in Fadeneinlegestellung zurückgezogen. Dabei kommen zwar
die Spitzen der geöffneten Nadelzungen unter die Abschlagkante der Platinen und die
zuvor gebildeten Maschen legen sich unter die Nadelzunge, ohne diese jedoch zu schließen.
Die Nadeln stehen somit in einer Ebene mit den bisher nur in Fangstellung gehobenen
Nadeln, deren Maschen noch auf den Nadelzungen liegen. Durch eine zweite Mustereinrichtung
werden nun abermals Nadeln ausgewählt - vorzugsweise alle oder ein Teil der bisher
nur in Fangstellung verbliebenen - und in Strickstellung angehoben. Diese Nadeln verbleiben
in der Strickstellung, bis sie ein zweites Flormaterial von einem Einkämmrad einer
zweiten Karde übernommen haben. Sollen mehr als zwei unterschiedliche Flormaterialien
in einer Maschenreihe eingebunden werden, erfolgt ein Zurückziehen der ausgewählten
Nadeln in Fadenlegstellung und eine Wiederholung der beschriebenen Nadelsteuerung
zur Aufnahme weiterer Flormaterialien. Sobald die gewünschte Anzahl der Flormaterialien
eingetragen wurden, werden nach dem zuletzt erfolgten Einkämmen alle Nadeln, die in
Fang- bzw.Fadeneinlegestellung diesen Kardenbereich bereits durchlaufen haben, in
Strickstellung zu den anderen Nadeln gehoben, ein Grundfaden zugeführt und alle Nadeln
zur Maschenbildung zurückgezogen.
[0004] Da bei dieser Art von Musterung die Produktionsleistung entsprechend der Zahl der
in einer Reihe eingebundenen unterschiedlichen Flormaterialien sinkt, wurde u.a. auch
durch die US-PS 3 590 604 vorgeschlagen, pro Karde zwei unterschiedliche Faserbänder
getrennt zuzuführen und die Nadelsteuerung so vorzunehmen, wie dies zuvor bei Durchlauf
zweier Karden beschrieben wurde. Unterschiede in Farbe und Flordichte werden auch
durch den Vorschlag nach der DE-OS 2 600 083 erzielt, wobei ein Teil der Nadeln das
Einkämmrad der Karde, die ebenfalls zwei unterschiedliche Fasermaterialien getrennt
zuführen kann, nur teilweise - vorzugsweise über die Breite eines Faserbereiches -
durchläuft.
[0005] Neben der Einbindung des Fasermaterials in die aus diesen mit dem Grundfaden bestehenden
Maschen ist es auch möglich, gemäß der US-PS 3 226 952, ausgehend von der US-PS 3
052 111, das Flormaterial in Form eines Fanghenkels durch die die Maschen verbindenden
Platinenmaschen abzubinden. Dabei werden die Nadeln ebenfalls in Strickhöhe angehoben
und Flor eingekämmt. Danach erfolgt das Zurückziehen der Nadeln in eine Zwischenstellung,
wobei die Nadeln möglichst weit zurückgezogen werden, wodurch die zuvor gebildeten
Maschen die Nadelzungen schließen. Da aber kein Grundfaden zugeführt wird, muß sichergestellt
sein, daß sie nicht über den Nadelkopf gleiten. Nunmehr erfolgt durch die zur Ausrichtung
des Flormaterials vorgesehenen Luftdüsen ein seitliches Verblasen des Faserflors,
so daß er beim Vorschieben der zuvor zurückgezogenen Platinen unter die Platinennasen
gelangt. Die Platinennasen müssen den Faserflor festhalten, da beim anschließenden
Austrieb der Nadeln in Strickhöhe der Faserflor zuerst die Nadelzungen öffnen und
danach hinter die offenen Zungen gelangen muß. Anschließend wird ein Grundfaden zugeführt
und es werden die Nadeln zur Maschenbildung zurückgezogen.
[0006] Als entscheidender Nachteil der bisher bekannten Rundstrickmaschinen muß der für
das Einkämmen vorgesehene Nadelaustrieb in Strickhöhe angesehen werden. Dies wirkt
sich ganz besonders negativ bei der zuletzt beschriebenen US-PS 3 226 952 aus. Das
Einkämmen des Faserflors in höchster Nadelposition ist aber auch deshalb notwendig,
da durch die Form der bisher üblichen Platinen die Unterkante des Platinenschlosses
nicht tiefer als in Höhe der Abschlagkante der Platinen angeordnet werden kann. Die
Höhe der gesamten Platinenschloßkappe zwingt daher zu einer entsprechenden Anordnung
der Karden und somit zu einem entsprechenden Nadelhub. Somit muß auch dieser Nadelhub
bei den neueren Hochleistungsmaschinen weitgehend beibehalten werden, obwohl er durch
Verkürzung der Scharnier.länge.der Nadeln verringert werden könnte. In diesem-Falle
müssen die Nadeln über den zur Maschenbildung notwendigen Hub hinaus angehoben werden.
Dies ist auch bei den derzeitigen Verfahren zur Herstellung gemusteter Waren notwendig,
da - ausgehend von der Fadeneinlegestellung - die zur Floraufnahme ausgewählten Nadeln
entsprechend über die in Fang- bzw. Faden
ei
nleg
e- stellung verbliebenen Nadeln gehoben werden müssen, um mit Sicherheit in letzterer
keinen Flor einzukämmen.
[0007] Ein weiterer Nachteil der bisheringen Faserflor-Strickmaschinen liegt ferner darin,
daß durch die die Abschlagebene abdeckende Platinenkappe der Maschenbildungsvorgang
von vorne nur schwer überwacht werden kann. Durch die nachteilige Anordnung der Platinenkappe
müssen auch die Blasluftdüsen zur Ausrichtung des Faserflors entsprechend hoch angeordnet
werden, wodurch die Blasluft nur ungenügend zur zuletzt gebildeten Masche kommt. Bei
zu geringer Luftleistung und/der nicht einwandfrei eingestellten Düsen kommt es dann
sehr leicht vor, daß die Faserenden nach außen umschlagen und nochmals eingebunden
werden. Solche Fehler werden allgemein als Luftrilligkeit bezeichnet. Die Herstellung
einer Ware gemäß der US-PS 3 226 952 erscheint unmöglich, da der eingekämmte Faserflor
vor der Einbindung keine Verankerung in der Grundware hat und daher jede Nadelbewegung
mitmachen kann.
[0008] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, daß zum Einkämmen der Florfasern und zur
Aufnahme des Grundfadens die Nadeln nur so weit als notwendig ausgetrieben werden.
[0009] Die gestellte Aufgabe wird dadurch gelöst, daß die die Florfasern aufnehmenden Nadeln
beim Durchlauf durch das Einkämmrad zumindest über einen Teil dieser Strecke in einer
Höhenstellung geführt werden, in der die offenen Zungenenden bis unter die Abschlagkante
der Platinen reichen.
[0010] Besondere Ausführungsformen bei der Durchführung des Verfahrens bestehen darin, daß
man zweiteilige, neben-oder übereinander angeordnete Platinen verwendet. Die Kardenräder
sind gegebenenfalls entsprechend dem Winkel der Nadelbahn während des. Einkämmens
als Kegelräder ausgeführt oder in entsprechender Neigung ge- - lagert. Die Schloßteile
zur Nadelführung sind so ausgeformt, daß der höchste Nadelaustrieb zur Freigabe der
zuletzt gebildeten Maschen vor, nach oder während des Einkämmens der Polfasern erfolgen
kann. Dadurch ist es möglich, durch entsprechende Verfahrensschritte neuartige Warenkonstruktionen
herzustellen.
[0011] Die mit der Erfindung zu erzielenden Vorteile liegen darin, daß durch Verkürzung
des Nadelhubes bei gleicher Einkämmbreite (Kardenbreite) die Systembreite verringert
und somit bei gleichem Zylinderumfang zusätzliche Arbeitssysteme angeordnet werden
können. Durch die tiefere Anordnung der Platinenkappe wird der gesamte Maschenbildungsvorgang
von vorne sicht- und kontrollierbar. Außerdem kann man den Blasluftstrom zur Ausrichtung
des Flormaterials direkt auf die zuletzt gebildeten Maschen richten, wodurch das Umschlagen
von Faserenden erschwert wird.
[0012] Werden die Nadeln beim Einkämmen in Fangstellung geführt, so kann man auf Zungenhalter
verzichten, womit ebenfalls eine Verschmutzungs- und Fehlerquelle vermieden wird.
Bei Verfahren zur Musterung der Faserflorwaren können die bereits mit Faserflor versehenen
Nadeln wesentlich tiefer als in Fadenlegestellung geführt werden, so daß auch bei
folgenden Auswahl- und Einkämmvorgängen die ausgewählten Nadeln nicht über die Fangstellung
hinaus angehoben werden müssen. Dadurch wird das Einbinden von Faserflor in Form von
Fangmaschen erleichtert.
[0013] Im folgenden wird die Erfindung an Hand mehrer in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispielen
näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 die Anordung der Maschenbildungselemente und die Stellung des Einkämmrades
und der Nadel bei der Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens auf einer entsprechenden
Rundstrickmaschine,
Fig. 1a bis 1c
[0014] Ausführungsformen zweiteiliger Platinen,
Fig. 2 - 12 Nadelbewegungskurven verschiedener Ausführungsbeispiele des erfindungsgemäßen
Verfahrens,
Fig. 13 - 18 Nadelpositionen und Fadenlage bei der Durchführung der verschiedenen
Ausführungsbeispiele und
Fig. 19 - 21 neue Warenkonstruktionen, die zusätzlich auf den verbesserten Rundstrickmaschinen
gearbeitet werden können.
[0015] In Fig. 1 sind bereits alle wesentliche Merkmale des erfindungsgemäßen Verfahrens
dargestellt. Im Gegensatz zu den bisher auf Faserflor-Rundstrickmaschinen üblichen
Platinen, die im inneren und äußeren Platinenring in gleicher Höhe aufliegen, wird
die Auflage im äußeren Platinenring RA bzw. -ringteil, falls der äußere und innere
Ring eine Einheit bilden - gegenüber der Platinenauflage im inneren Ring bzw. Ringteil
RJ tiefer angeordnet. Diese Höhendifferenz und jene zwischen Abschlagkante A und Führungskante
F der dazu abgewinkelten Platine P sollte vorteilhaft der Höhe der aus Platinenschlössern
PS und Schloßträger PT bestehenden Platinenkappe entsprechen, so daß die Oberkante
der Platinenkappe nicht wesentlich die Abschlagkante A der Platinen überragt. Damit
kann auch das Einkämmrad K der Karde tiefer angeordnet werden, so daß zur Faserübergabe
die Nadeln N von den entsprechenden Schloßteilen in eine Höhe gebracht werden können,
die unterhalb des zur Maschenbildung notwendigen Nadelhubes liegt, wobei die Löffel
LS der geöffneten Nadelzungen unterhalb der Abschlagkante A der Platine P liegen.
Die nicht dargestellten, auf der Platinenkappe aufliegenden Luftdüsen können die Blasluft
ungehindert zu den Nadelköpfen führen. Dadurch wird es den Faserenden erschwert, nach
vorne umzuschlagen und durch nochmaliges Einbinden die gefürchtete Luftrilligkeit
zu verursachen.
[0016] Entsprechend den später beschriebenen Nadelbewegungskurven ist es jedem Fachmann
geläufig, entsprechende Schloßteile zur Steuerung der Nadeln N herzustellen, wobei
die vorher beschriebene Nadelposition während des Einkämmens von Faserflor zumindest
teilweise erreicht werden soll.
[0017] Die durch die Platinenbewegung notwendige Länge der Abschlagkante A kann sich bei
schweren Qualitäten nachteilig auswirken, da die zuletzt gebildeten Maschenreihen
horizontal auf dieser Ebene aufliegen. Der Faserflor wird dadurch nach oben gedrückt,
so daß er bei entsprechender Fasermenge in den Bereich des nunmehr tiefer angeordneten
Einkämmrades gelangt und von diesem erfaßt werden könnte. Da dies unbedingt vermieden
werden muß, wird vorgeschlagen, mit geteilten Platinen zu arbeiten.
[0018] Eine zweimalige, nebeneinanderliegende Platine ist in der Fig. 1a und 1b dargestellt.
Dabei kann eine feststehende, durch einen Fuß C im äußeren und durch eine entsprechende
Ausformung um den inneren Platinenring geführte festgehaltene Platine PA mit ihrer
Abschlagkante A bereits unmittelbar nach dem Nadelrücken abfallen. Der bewegliche
Platinenteil PB wird ausschließlich im äußeren Platinenring geführt und über den Fuß
V durch die Platinenschlösser gesteuert. Der Platinenteil PB weist im vorderen Bereich
nur die Platinennase und Kehle auf und legt sich federnd gegen den feststehenden Platinenteil
PA. Vorgeschoben verhindert die Platine eine Warenbewegung mit den hochsteigenden
Nadeln (Fig. 1a), während sie zurückgezogen (Fig. 1b) die Maschenbildung über die
Abschlagkante A zuläßt.
[0019] In Fig. 1c liegen die beiden Platinenteile PA und PB übereinander. Nur im Bereich
der Abschlagkante und der Platinennase sollte eine Überlappung stattfinden, um nicht
die Ware zwischen die Platinenteile zu bringen. Eine derartige Anordnung hätte gegenüber
den nebeneinader liegenden Platinenteilen den Vorteil, daß die Platinenstärke im Führungsbereich
und daher auch der Steuerfuß V größer wäre.
[0020] In den Fig. 2 bis 5 ist die Bewegungskurve der Stricknadeln bei der Herstellung einer
glatten Ware dargestellt, wobei der Nadelverlauf wie in allen anderen Zeichnungen
in Pfeilrichtung von links nach rechts erfolgt.
[0021] Wie Fig. 2 zeigt, werden alle Nadeln gemäß der Kurve 1 in die volle Strickhöhe L
ausgetrieben und danach in die Fadenlegstellung T (entspricht der Fangstellung) zurückgezogen.
Nunmehr wird durch das Einkämmrad K Faserflor in die Nadelhaken eingekämmt. Nach der
Karde wird sofort der Grundfaden zugeführt. Unmittelbar danach zieht der Kulierschloßteil
die Nadeln zur Maschenbildung zurück. Da die Maschen am Beginn des Maschenbildungsprozesses
durch den vollen Nadelaustrieb L die Nadelzungen freigeben, muß durch einen Zungenhalter
ein unkontrolliertes Schließen der Zungen vermieden werden. ,
[0022] Bei einer Nadelsteuerung gemäß Fig. 3 kann auf einen Zungenhalter verzichtet werden.
Da die Nadeln gemäß der Kurve 1 nur in die Fangstellung T gehoben werden, öffnen die
zuletzt gebildeten Maschen die Zungen ohne diese freizugeben. In dieser Stellung kämmt
das Einkämmrad K den Faserflor ein. Nach der Karde werden die Nadeln in die volle
Strickhöhe L ausgetrieben. Durch eine entsprechende Anordnung des Grundfadenführers
- er führt den Grundfaden vor Freigabe der Nadelzungen in einer Höhe zu, die es ausschließt,
daß der Grundfaden hinter die Zungenspitze LS gelangen kann - ist ein Zungenhalter
nicht erforderlich.
[0023] Gemäß der Nadelbahn 1 in den Fig. 4 und 5 werden alle Nadeln in die Strickhöhe L
gehoben und während des Einkämmvorganges in die Fadenlegestellung T zurückgezogen.
Nach der Zuführung des Grundfadens werden alle Nadeln in die Strickstellung abgezogen.
Selbstverständlich ist es auch möglich, zuerst alle Nadeln in die Fangstellung T auszutreiben
und während des Einkämmens der Florfasern durch das Einkämmrad K die Nadeln weiter
bis in die Strickhöhe zu heben (vgl. Nadelbahn. in Fig. 8), den Grundfaden zuzuführen
und die Nadeln zur Maschenbildung zurückzuziehen. Für die Durchführung solcher Verfahren
ist es erforderlich, die Kardenräder, zumindest aber das Einkämmrad als Kegelräder
auszuführen (Fig. 4) oder die Lagerung der Kardenräder entsprechend der Nadelbahn
1 während des Einkämmens schräg vorzusehen (Fig. 5 und 8).
[0024] Zur Herstellung von gemusterten Waren können die Nadeln durch alle bekannten Auswahleinrichtungen
sortiert werden. Da das Einkämmen der Florfasern in Fang- oder Fadeneinlegestellung
erfolgt, ist es notwendig, die nicht zur Aufnahme von Florfasern vorgesehenen Nadeln
in einer tieferen Position - möglichst in die Rundlaufstellung - zu führen.
[0025] Würde man gemäß Fig. 2 zuerst die zur Aufnahme von Florfasern vorgesehenen Nadeln
in Strickhöhe L heben, müßte nach Durchlauf der Kämmzone ein Grundfaden zugeführt
und alle ausgewählten Nadeln zurückgezogen werden. Um die dabei entstehenden Fadenflottierungen
des Grundfadens zu vermeiden, müßte man die Systembreite vergrößern, so daß man nach
Durlauf der ausgewählten Nadeln durch das Einkämmrad die anderen Nadeln zumindest
in die Fang- oder Strickhöhe austreiben kann, bevor der Grundfaden zugeführt wird.
Es ist daher günstiger, gemäß der Nadelkurve 1 in Fig.6 die zur Floraufnahme vorgesehenen
Nadeln N 1 in die Fangstellung T (Fig. 13) zu bringen und sie dann in dieser Position
das Einkämmrad durchlaufen zu lassen. Danach werden diese Nadeln in die Strickstellung
L gehoben. Nahezu gleichzeitig damit wird gemäß der Nadelbahn 2 ein Teil der übrigen
Nadeln in die Fangstellung T 1 gehoben, während der verbleibende Rest der Nadeln entsprechend
der Nadelbahn 3 in Rundlaufstellung verbleibt. Nach Zuführung des Grundfadens werden
alle ausgetriebenen Nadeln zurückgezogen. Alle Nadeln mit Florfasern und Grundfaden
bilden Maschen, die gemäß der Nadelbahn 2 in die Fangstellung T 1 gehobenen Nadeln
binden den Grundfaden zwischen den Maschenflächen als Fangmaschen im Grund ein.
[0026] In den folgenden Systemen erfolgt.die Nadelauswahl derart, daß nach der Aufnahme
der in einer Reihe vorgesehenen, in Farbe, Faserstärke, Faserverhalten u. dgl. unterschiedlichen
Flormaterialien durch eine entsprechende Zahl von Kardeneinrichtungen von jeder Nadel
eine Masche gebildet wurde. Die Art und die Folge der als Fangmaschen einzubindenden
Grundfäden ist jedem Fachmann bekannt und kann, den geforderten Bedürfnissen angepaßt,
von diesem bestimmt werden. Die zwischen den einzelnen Fangmaschen liegenden Fadenflottungen
sollten jedoch nicht zu groß werden, damit sich längere Fadenflottungen nicht hochheben
lassen können, wodurch sie bei Schervorgängen in der nachfolgenden Ausrüstung abgeschnitten
werden könnten. Dies würde zu Fehlern im Gestrick führen.
[0027] Die während des Fasereinkämmens in Rundlaufstellung verbliebenen Nadeln N 2 (Fig.
13) können, abweichend von der Nadelbahn 2 der Fig. 6, natürlich auch zusammen mit
den Nadeln N 1 in die Strickstellung gehoben werden, während die restlichen Nadeln
gemäß der Nadelbahn 3 in der Rundlaufstellung verbleiben.
[0028] Fig. 7 zeigt, daß die Nadeln der Nadelbahn 2, wie zuvor beschrieben, nach Durchlauf
der Nadeln der Nadelbahn 1 durch das Kämmrad K angehoben und dann alle diese Nadeln
in Strickstellung ausgetrieben werden. Die Nadeln der Nadelbahn 3 werden gleichzeitig
in die Fangstellung T 1 ausgetrieben. Nach Zuführung des Grundfadens werden alle Nadeln
zurückgezogen. Falls es die Mustereinrichtung zuläßt, kann eine weitere Nadelgruppe,
die stets im Rundlauf verbleibt, vorgesehen werden.
[0029] Fig. 8 zeigt, daß die zur Aufnahme von Florfasern ausgewählten Nadeln gemäß der Nadelbahn
1 in Fangstellung T gehoben werden urn während des Floreinkämmens durch das Einkämmrad
K in Strickstellung ansteigen. Durch die höher Nadel- und Einkämmradposition an dieser
Stelle ist es nun auch möglich, einen Teil der Nadeln gemäß der Nadelbahn 2 zumindest
teilweise während des Einkämmvorganges in die Fangstellung T 1 anzuheben. Die.nicht
zur Floraufnahme oder zur Einbindung des flottierenden Grundfadens vorgesehenen Nadeln
bleiben gemäß der.Nadelbahn 3 in Rundlaufstellung. Durch diese Nadelsteuerung ist
nur eine geringfügige Vergrößerung der Systembreite notwendig.
[0030] Wie im Zusammenhang mit den.Fig. 6 und 7 beschrieben, können die nicht zur Floraufnahme
vorgesehenen Nadeln zumindest teilsweise auch in Strick- und/oder Fangstellung gesteuert
werden.
[0031] Um die beschriebenen Verfahren durchführen zu können, muß neben einer Auswahleinrichtung
zur Steuerung der zur Floraufnahme bestimmten Nadeln eine weitere Auswahlvorrichtung
zur Selektion der kleinen Flor aufnehmenden Nadeln nach oder kurz vor Beendigung des
Einkämmens vorhanden sein. Im einfahsten Fall genügt die Verwendung unterschiedlich
langer Nadeln und/oder unterschiedlicher Fußhöhen.
[0032] In Fig. 19 ist eine gemäß Fig. 6 oder Fig. 8 hergestellte Ware dargestellt. Sie besteht
aus den Maschenstäbchen A 1, A 2 und A 3, in denen die Grundfäden G 3, G 5 und G 6
mit einem ersten Flormaterial gemeinsam Maschen bilden. In diesem Bereich werden die
Grundfäden G 1, G 2 und G 4 wechselweise als Fangmaschen und Fadenflottungen eingebunden,
während sie in den Maschenstäbchen B 1, B 2 und B 3 mit einem zweiten Flormaterial
zu gemeinsamen Maschen verstrickt sind und die anderen Grundfäden abwechselnd Fanghekel
und Fadenflottungen bilden. Werden anstelle der Fanghenkel Maschen gebildet, so wird
die Flordichte verringert, die Produktionsleistung steigt jedoch.
[0033] Bei Waren, die gemäß Fig. 7 hergestellt werden, ist es möglich, nicht durch Flor
abgedeckte Grundflächen durch Fangmaschen zusätzlich zu mustern.
[0034] Will man eine elastische Ware durch unterschiedliche Florfasern mustern, so müssen
diese wie bisher in einer von allen Nadeln mit dem gleichen Grundgarn gebildete Maschenreihe
eingebunden werden. Ein Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Verfahrens zur Herstellung
einer solchen durch unterschiedliche Flormaterialien gekennzeichneten Ware ist in
Fig. 9 dargestellt. Die zur Aufnahme eines ersten Flormaterials vorgesehenen Nadeln
N 1 werden über die Mustereinrichtung gemäß der Nadelbahn 1 in Fangstellung gehoben,
während alle anderen Nadeln N 2 in Rundlaufstellung verbleiben (Fig. 13). Nunmehr
wird Flor durch das Einkämmrad K 1 eingekämmt (Fig. 1) und danach erfolgt das Zurückziehen
der Nadeln N 1. Es werden die Nadeln jedoch nur so weit zurückgezogen, daß der Nadelkopf
etwas oberhalb der Platinennase steht (Fig. 14). Durch die folgende Mustereinrichtung
werden nun aus der Rundlaufstellung gemäß der Nadelbahn 2 weitere Nadeln N 2 zur Aufnahme
eines zweiten Flormaterials in Fangstellung ausgetrieben (Fig. 15). In dieser Position
durchlaufen sie das Einkämmrad K 2 einer weiteren Karde, um danach zu den bereits
mit Flor versehenen Nadeln zurückgezogen zu werden. Nunmehr werden abermals Nadeln
aus der Rundlaufstellung in Fangstellung sortiert (Nadelbahn 3). Durch das Einkämmrad
K 3 wird ein drittes Flormaterial zugeführt. Nach Durchlauf der Kämmzone werden alle
Nadeln mit dem eingekämmten Flormaterial, gegebenenfalls auch eine vierte Nadelgruppe,
die keinen Flor einbindet, in die Strickstellung L gehoben, es wird der Grundfaden
zugeführt und es werden alle Nadeln zurückgezogen, wodurch die eingekämmten Fasern
mit dem Grundfaden Maschen bilden. Da die Nadeln erst zuletzt in die volle Strickhöhe
gehoben werden, sind keine Zngen- öffner oder Zungenhalter an der Maschine erforderlich.
Selbstverständlich kann das Einbinden der Florfasern in der zuvor nach der dritten
Karde K 3 beschriebenen Weise nach beliebiger, vom Fachmann zu bestimmenden Reihenfolge
durchgeführt werden.
[0035] Außerdem ist es auch möglich, alle oder einen Teil der nicht zur Floraufnahme ausgewählten
Nadeln vor der Zuführung des Grundfadens in die Positionen Stricken, Fang oder Hinterlegen
(Rundlauf) zu steuern, wie dies bereits im Zusammenhang mit den Fig. 6 und 8 beschrieben
wurde.
[0036] In Fig. 10 ist ein solches Ausführungsbeispiel dargestellt. Im Gegensatz zu Fig.
9 werden alle Nadeln gemäß der Nadel N 1 in Fig. 14 angehoben, so daß die nicht zur
Floraufnahme vorgesehenen Nadeln in einer Höhe geführt werden. Die zur.Floraufnahme
ausgewählten Nadeln steigen gemäß der Nadelbahn 1 in die Fanghöhe an und durchlaufen
in dieser Position das ein erstes Flormaterial zuführende Kradenrad K 1. Danach werden
sie wieder zu den anderen Nadeln zurückgezogen. Ein weiterer Auswahlapparat wählt
jene Nadeln aus; die zur Aufnahme eines zweiten Flormaterials entsprechend der Nadelbahn
2 in die Fangstellung gehoben werden und das Einkämmrad K 2 durchlaufen. Nunmehr erfolgt
der Austrieb aller mit Florfasern gefüllten Nadeln in die Srickstellung, während von
den bisher nicht ausgewählten Nadeln ein bestimmter Teil gemäß der Nadelbahn 3 in
die Fangstellung und ein anderer Teil entsprechend der Nadelbahn 4 in die Hinterlegstellung
gesteuert werden. Nun erfolgt die Zuführung des Grundfadens und das Zurückziehen aller
zuvor ausgetriebenen Nadeln.
[0037] Bei den Ausführungsbeispielen gemäß den Fig. 9 und 10 werden die Platinen erst während
der Zuführung des Grundfadens zurückgezogen. Zwischen den Abstrickstellen bleiben
sie in ihrer Rundlaufposition und unterstützen so das von der Ware getrennte Halten
des eingekämmten Faserflors, der beim Austrieb der Nadeln in die Strickstellung mit
hochgehoben werden muß.
[0038] Durch die Fangstellung der Nadeln beim Einkämmen der Florfasern können diese auch
in Form von Fanghenkel eingebunden werden.
[0039] Gemäß Fig. 11 werden die Nadeln in zwei vorzugsweise einzeln abwechselnden Nadelgruppen,
z.B. Lang- und Kurzschaft, eingesetzt und die Nadeln der ersten Gruppe N 1 in die
Fangstellung gehoben (Fig. 13), während die Nadeln N 2 der zweiten Gruppe in der Rundlaufstellung
verbleiben. In die Nadeln der ersten Gruppe kämmt darauffolgend das Einkämmrad K 1
Flormaterial ein, worauf die Nadeln in die Rundlaufstellung zurückgezogen werden.
Dabei werden auch die Platinen nach außen geführt, so daß die Nadelköpfe das Flormaterial
an die Grundware ziehen. Um dieses nun2ose auf der Ware liegende Flormaterial mit
der Ware zu verbinden, werden die Platinen wieder zur
Maschenmitte gesteuert und die Nadeln N 2 der zweiten Gruppe in die volle Strickhöhe
L ausgetrieben. Ferner wird-ein Grundfaden zugeführt und es werden diese Nadeln wieder
zurückgezogen. Wie aus Fig. 16 ersichtlich, bilden die Nadeln N 2 Maschen, die durch
Fadenflottungen W verbunden werden. Diese Fadenflottungen W liegen hinter den Nadeln
N 1 auf dem eingekämmten Flormaterial S. Somit kann dieses zuvor in die Nadeln N 1
eingekämmte Material später nicht mehr mit den Nadeln angehoben werden. Nunmehr werden
die Nadeln N 2 in die Fanghöhe angehoben, es wird beim Durchlauf durch die Karde K
2 Flormaterial eingekämmt und es werden danach die Nadeln in die Rundlaufstellung
zurückgezogen. Durch das Zurückziehen der Platinen während des Nadelrückzuges wird
das Flormaterial ungehindert zur Ware gezogen. Nunmehr werden die Nadeln N 1 in die
Strickstellung L gehoben, wobei die Fadenflottungen Wdas zuvor von diesen Nadeln erfaßte
Flormaterial an der Ware hält und ein Hochsteigen mit den Nadeln verhindert. Es wird
ein Grundfaden zugeführt und es werden die Nadeln N 1 zurückgezogen, so daß sie aus
den Grundfäden Maschen bilden, welche durch Fadenflottungen hinter den Nadeln N 2
verbunden werden, die das zuvor in diese Nadeln eingekämmte Flormaterial beim späteren
Austrieb dieser Nadeln an der Grundware halten.
[0040] Mit diesem Verfahren ist es möglich, sehr dichte Polwaren herzustellen, da über die
Aufnahmefähigkeit der zur Maschenbildung notwendigen Materialstärke hinaus Flormaterial
zugeführt werden kann.
[0041] Fig. 20 zeigt eine derartige Ware. Das Flormaterial S liegt als Fangmasche auf den
Nadelmaschinen auf und wird durch die Platinenmaschen beiderseits der Fadenflottungen
W abgebunden. Eine Musterungsmöglichkeit würde darin bestehen, jede der beiden Nadelgruppen
vor zumindest zwei aufeinanderfolgenden Karden zu sortieren. Somit hätten alle Nadeln
einer Nadelgruppe Flormaterial aufgenommen, bevor die Nadeln der anderen Gruppe einenGrundfaden
verstricken und dessen Flottungen das Fasermaterial hindern, spätere Bewegungen der
Nadeln mitzumachen.
[0042] Gemäß Fig. 12 kann das als Fangmaschen einzubindende Flormaterial auch durch die
Flottungen eines Futterfadens an unkontrollierbaren Bewegungen mit der Nadel gehindert
werden. Gemäß der Nadelbahn 1 werden alle Nadeln einer ersten Nadelgruppe in die Fangstellung
gehoben und es wird Faserflor durch das Einkämmrad K 1 eingekämmt, worauf die Nadeln
wieder in die Rundlaufstellung zurückgehen. Nunmehr werden die Nadeln der zweiten
Gruppe gemäß der Nadelbahn 2 in die Fangstellung T 1 angehoben. Wie in Fig. 17 dargestellt,
hat ein entsprechendes Platinenschbßteil die Platinen P zurückgezogen, so daß ein
Fadenführer FF einen Futterfaden unterhalb der Platinennase zuführen kann. Nun werden
die Platinen vorgeschoben, wodurch der Futterfaden gemäß Fig. 18 hinter den Nadelschäften
der Nadeln N 1 Fadenflottungen bildet, die das in.den Nadelhaken lose eingelegte Fasermaterial
beim folgenden Ansteigen dieser Nadeln daran hindern, deren Bewegung mitzumachen.
Alle Nadeln steigen nunmehr in die Strickstellung an, erfassen einen Grundfaden und
werden zur Maschenbildung-zurückgezogen. Anschließend werden die Nadeln der zweiten
Gruppe gemäß der Nadelbahn 2 in die Fangstellung gehoben, es werden ihnen durch die
Karde K 2 Florfasern übergeben und sie werden danach wieder in die Rundlaufstellung
gesenkt. Nunmehr erfolgt ein Anheben der Nadeln der ersten Nadelgruppe in die Fangstellung
T 1, die Zuführung des Futterfadens und die Bildung einer Maschenreihe wie zuvor beschrieben.
Selbstverständlich kann der Futterfaden auch durch Anheben und Zurückziehen der Nadeln
eingelegt werden. Durch zwei Futterfäden pro Maschenreihe kann man mit jeder Masche
Flormaterial einbinden.
[0043] Eine gemäß Fig. 12 hergestellte Ware ist in Fig. 21 dargestellt. Die Fadenflottungen
W der Futterfäden F.1, F 2, F 3 und F 4 halten das Flormaterial S zusammen mit den
Platinenmaschen der die Grundware bildenden Fäden G 1, G 2, G 3 und G 4. Durch den
Futterfaden wird die Grundware verdichtet, zusätzlich können die Eigenschaften der
Ware durch den Futterfaden in bekannter Weise beeinflußt werden.
[0044] Es ist selbstverständlich, daß die beschriebenen Ausführungbeispiele nur wesentliche
Merkmale der Erfindung wiedergeben und weitere Modifikationen und Kombinationen untereinander
möglich sind.
1. Verfahren zur Herstellung einer gegebenenfalls gemusterten Florstrickware auf einer
Rundstrickmaschine mit im Nadelzylinder angeordneten Zungennadeln, horizontal gelagerten
Platinen und Kardeneinrichtungen zum Einkämmen der Florfasern, bei welchem Nadeln
während des Strickens einer gegebenenfalls mit Zusatzfäden versehenen Grundware vor
der Aufnahme des Grundfadens eingekämmte Florfasern mit einbinden, dadurch gekennzeichnet,
daß die die Florfasern aufzunehmenden Nadeln beim Durdiauf durch das Einkämmrad zumindest
über einen Teil dieser Strecke in einer Höhenstellung geführt werden, in der die offenen
Zungenenden bis unter die Abschlagkante der Platinen reichen.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Nadeln vor dem Einkämmen
der Florfasern in die volle Austriebstellung gebracht und danach in die Aufnahmestellung
für die Florfasern zurückgezogen werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Nadeln nach dem Durchlaufen
des Einkämmrades zur Aufnahme der Florfasern in volle Austriebshöhe angehoben werden.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3 dadurch gekennzeichnet, daß die voll
ausgetriebenen Nadeln während des Durchlaufes durch das Einkämmrad bis zur Höhenlage,
in der die Zungenspitzen bis unter die Abschlagkante der Platinen reichen, abgesenkt
werden.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Nadeln
während des Durchlaufes durch das Einkämmrad aus der Stellung, in der die offenen
Zungenenden bis unter die Abschlagkante der Platinen reichen, bis zur vollen Austriebshöhe
angehoben werden.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß bei-Herstellung
einer gemusterten Florstrickware zur Aufnahme der Florfasern nur ein von der Mustereinrichtung
ausgewählter Teil der Nadeln für das Durlaufen des jeweiligen Kaidenrades ausgetrieben
wird, während die übrigen Nadeln in Rundlaufstellung verbleiben und - soweit sie einen
Grundfaden aufnehmen sollen - erst nachdem sie unterhalb zumindest des Einkämmrades
durchgelaufen sind, wenigstens in die Fanghöhe ausgetrieben werden.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die zur Aufnahme eines bestimmten
Flormaterials vorgesehenen Nadeln solange in Rundlaufstellung verbleiben, bis sie
durch eine Mustereinrichtung angehoben werden und ein Einkämmrad durchlaufen, worauf
sie in eine Stellung abgesenkt werden, in welcher die Nadelhaken kurz oberhalb der
Platinennase stehen, und in dieser Stellung verbleiben, bis alle vorgesehenen Fasermaterialien
eingekämmt wurden.
8. Verfahren nach den Ansprüchen 6 und 7, dadurch gekennzeichnet, daß bereits vor
Erreichen der ersten Mustereinrichtung sämtliche Nadeln so weit angehoben werden,
daß die Nadelhaken etwas oberhalb der Platinennasen stehen.
9. Verfahren nach den Ansprüchen 1, 6 und 7, dadurch gekennzeichnet, daß abwechselnd,
zum Beispiel 1 x 1, ausgewählte Nadeln nach der Aufnahme der Florfasern in die Rundlaufstellung
zurückgezogen werden und anschließend in der Rundlaufstellung verbleiben, während
die anderen Nadeln angehoben werden und diesen ein Faden zugeführt wird, der danach
über den zuvor eingekämmten Florfasern eine Fadenflottung bildet, wodurch die Florfasern
in Form von Fangmaschen eingebunden werden.
10. Rundstrickmaschine zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1
bis 9 mit einem Nadelzylinder senkrecht gelagerten Zungennadeln, horizontal angeordneten
Platinen und mit Kardeneinrichtungen, welche das in Form von Luntenbändern zulaufende
Fasermaterial auflösen und durch eine oberhalb des Platinenringes angeordnete Einkämmwalze
in die Nadelköpfe während der zur Maschenbildung erforderlichen Nadelbewegung einkämmen,
dadurch gekennzeichnet, daß die Abschlagkante der Platinen mit der Oberseite der Platinenkappe
etwa in einer Höhe angeordnet ist und daß die Übergabestelle der Florfasern vom Einkämmrad
in die Nadelköpfe zumindest über eine Teilbreite des Einkämmrades in einem Abstand
von der Abschlagkante der Platinen angeordnet ist, der geringer istals die Scharnierlänge
der Nadeln.
11. Rundstrickmaschine nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß im äußeren Platinenring
in jedem Führungskarßl zwei Teilplatinen vorgesehen sind, von denen eine feststehende
auch im inneren Platinenring geführt ist und die Abschlagkante für die Maschenbildung,
welche kurz hinter dem Nadelrücken zum Warenabzug hin abfällt, aufweist und die andere
als bewegliche Teilplatine ausgebildet ist und die Kehle und Platinennase aufweist.
12. Rundstrickmaschine nach den Ansprüchen 10 und 11, dadurch gekennzeichnet, daß
die äußere Oberfläche des Einkämmrades dem Verlauf des Schloßteiles zur Führung der
Nadeln während des Durchlaufens der Nadeln durch das Einkämmrad entsprechend ausgebildet
ist, z. B. durch Ausbildung des Einkämmrades als Kegelrad oder durch Schrägstellung
der Walzenachse.