[0001] Die Erfindung betrifft einen Siebboden mit einbaufertig vorfabrizierten Einzelsegmenten
aus ela- .stischem Werkstoff, mit spaltförmigen Sieböffnungen und Querstegen.
[0002] Ein Siebboden dieser Art wird häufig zum Entwässern von Siebgut, z. B. bei der Feinkohleabsiebung,
eingesetzt. Dabei ist man bestrebt, den Siebboden mit einer möglichst großen offenen
Siebfläche zu versehen. Da . wegen der Körnungsgröße die Breite der spaltförmigen
Sieböffnung vorgegeben ist, kann nur die Länge der Spalten variiert, d, h, so lang
wie möglich gestaltet werden. Mit zunehmender Länge der die Sieböffnungen begrenzenden
Längsstege steigt aber die Gefahr der Deformation des Spaltes und die wegen des Siebergebnisses
unbedingt erforderliche
Spaltgenauigkeit kann nicht mehr eingehalten werden. Außerdem wird ein solcher Siebboden
leicht durch Steckkorn verstopft.
[0003] Aus der deutschen Auslegeschrift 26 34 934 sind elastische Siebelemente bekannt,
deren spaltförmige Sieböffnungen zueinander versetzt angeordnet sind. Die Länge dieser
spaltförmigen Sieböffnungen kann nicht beliebig groß sein, da andernfalls eine ausreichende
Stabilität nicht mehr gewährleistet wäre.
[0004] Aus der japanischen Offenlegungsschrift TOKUKAI SHO 53-32467 ist ein elastisches
Siebelement bekannt, dessen Längsrippen über die Querrippen vorstehen, wobei zwei
verschieden hohe Längsrippenarten vorgesehen sind.. Diese Ausführung ist für solche
Siebe nicht verwendbar, die beim Sieben derart eingesetzt werden, daß das Siebgut
quer zur Längserstreckung der spaltförmigen Sieböffnungen über das Sieb transportiert
wird. Nur in dieser Transportrichtung wird ein gutes Siebergebnis erzielt und in dieser
Transportrichtung darf das Sieb keine Erhebungen aufweisen, da durch diese Erhebungen
das Siebgut sich stauen würde und hierdurch die Sieböffnungen auch verstopfen würden.
Vielmehr muß die Sieboberfläche möglichst glatt sein um ein darüber Hinwegfließen
von Wasser und Siebgut zuzulassen. Darüberhinaus sind die aus der japanischen Offenlegungsschrift
bekannten nach oben hin vorstehenden Längsrippen nach oben hin verjüngt, wodurch sich
das Sieb leicht zusetzen und die Sieböffnungen sich durch den Druck öffnen und deformeren
können.
[0005] Aufgabe der Erfindung ist es ein Siebboden der eingangs genannten Art derart zu verbessern,
daß er bei einer großen ebenen von Erhebungen freien Sieboberseite (Siebebene) Sieböffnungen
hoher Spaltgenauigkeit und Formstabilität aufweist und darüberhinaus nicht verstopft.
Ferner ist es Aufgabe der Erfindung ein Siebboden hoher Stabilität zu schaffen, der
in der Fertigung kostengünstig ist.
[0006] Diese Aufgaben werden erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß a) die Oberseiten die spaltförmigen
Sieböffnungen begrenzenden Längsstege in Höhe des Einzelsegmentrandes und der Siebebene
liegen, b) daß die spaltförmigen Sieböffnungen durch mit ihrer Oberseite liegende
Querstege unterteilt sind, und'c) daß die spaltförmigen Sieböffnungen im Querschnitt
sich nach unten hin erweitern.
[0007] Je nach Größe der Einzelsegmente brauchen die Spalten lediglich am Rand und gegebenenfalls
ein weiteres Mal in der Mitte der Einzelsegmente unterbrochen werden.
[0008] Der Siebboden weist in der Regel eine Vielzahl von vorfabrizierten Einzelsegmente
auf, die durch Vergießen miteinander verbunden sind. Dazu eignet sich ein gießfähiger
Kunststoff, z.B. Polyurethan. Die Einzelsegmente werden beispielsweise als Spritzgußteile
gefertigt. Das auf den Siebboden aufgegebene Siebgut gleitet nicht mehr über die Siebebene,
ohne ausreichend entwässert zu werden. Vielmehr kann das im Siebgut enthaltene Wasser
durch die Spalten, deren Längen mehr als verdoppelt sind, gut abfließen. Die Querstege
können vergleichsweise geringe Abstände aufweisen, ohne daß dadurch eine nachteilige
Verringerung der offenen Siebfläche eintritt, wobei die Spaltgenauigkeit und Formstabilität
der spaltförmigen Sieböffnungen ein hohes Maß erreichen. Die Verstopfungsneigung des
Siebbodens ist deshalb wesentlich reduziert.
[0009] Eine möglichst große offene Siebfläche ohne Einbuße an Spaltgenauigkeit kann dann
erreicht werden, wenn mindestens jeder zweite, vorzugsweise mindestens zwei von drei
Querstegen unterhalb der Siebebene enden. So konnte beispielsweise bei einem quadratischen
Einzelsegment mit einer Kantenlänge von ca 122 mm bei sechs von insgesamt neun Querstegen
erfindungsgemäß verfahren werden, wodurch Spalten mit einer Länge von ca 53 mm entstanden
sind.
[0010] Das dem Siebgut entzogene Wasser kann dann besonders ungehindert abfließen, wenn
die betreffenden Querstege mindestens 1 mm, vorzugsweise mindestens 3 mm unterhalb
der Siebebene enden.
[0011] Eine weitere Steigerung der offenen Siebfläche unter Berücksichtigung einer kostengünstigen
Herstellung des Siebbodens ist noch möglich, wenn bis auf einen der randlichen Querstege
alle übrigen Querstege unterhalb der Siebebene enden. Die entsprechenden Einzelsegmente
können im Spritzgießverfahren gefertigt werden. Dabei können in einfacher Weise die
zugehörigen Form-- teile zur Erzeugung der im Bereich der Siebebene durchgehenden
spaltförmigen Sieböffnungen parallel zur Siebebene und in Richtung der Längserstreckung
der Sieböffnungen abgezogen werden. Damit läßt sich eine durchgehende von der Siebebene
nach unten sich erweiternde Konizität der Sieböffnungen erzielen. Der Entformvorgang
kann dadurch noch erleichtert werden, daß die Sieböffnungen auch eine geringe, in
der Siebebene liegende Konizität besitzen. Bei einem solchen Einzelsegment enden acht
von neun Querstegen unterhalb der Siebebene.
[0012] Für die Formstabilität des Einzelsegments und für einen guten Verbund der Einzelsegmente
innerhalb des Siebbodens ist es bei einem Siebboden mit Einzelsegmenten, deren randliche
Quer- und Längsstege bis zu einer gemeinsamen Höhe nach unten verlängert sind, günstig,
wenn mindestens ein Teil der unterhalb der Siebebene endenden Querstege nach unten
verlängert ist und mit den randlichen Querstegen bündig abschließt.
[0013] Wegen der Fertigung und hinsichtlich der Formstabilität der Einzelsegmente ist es
von Vorteil; wenn die Breite der nach unten verlängerten Querstege größer ist als
die der übrigen Querstege. Vorteilhafterweise liegen die Unterseiten der nicht nach
unten verlängerten Quer- und Längsstege in einer gemeinsamen Ebene.
[0014] Es hat sich als günstig erwiesen, wenn sich der Querschnitt der unterhalb der Siebebene
endenden Querstege nach unten verjüngt. Dadurch kann der Durchgangswiderstand der
Sieböffnungen günstig ausgelegt werden.
[0015] Anhand der in der Zeichnung schematisch dargestellten Ausführungsbeispiele wird im
folgenden die Erfindung näher erläutert.
[0016] Es zeigt: Figur 1 ' eine ausschnittsweise Draufsicht eines erfindungsgemäßen Siebbodens,
die
Figuren 2 und 3 jeweils einen vergrösserten Schnitt längs der Linien II-II bzw. III-III
des in Figur 1 gezeigten Siebbodens und die
Figur 4 eine ausschnittsweise Draufsicht eines weiteren erfindungsgemäßen Siebbodens.
[0017] In Figur 1 ist eine ausschnittsweise Draufsicht eines erfindungsgemäßen Siebbodens
1 dargestellt. Der Siebboden besteht aus einer größeren Anzahl von Einzelsegmenten
2. Die mit Abstand voneinander angeordneten, einbaufertig vorfabrizierten Einzelsegmente
2 sind durch Vergießen mit einem gießfähigen Kunststoff, z.B. Polyurethan, miteinander
verbunden. Die dadurch gegebenen Stege 3 können Armierungen enthalten und/oder mit
Befestigungselementen versehen oder dafür hergerichtet sein. Die Oberseiten der Einzelsegmente
2 und der Stege 3 liegen in einer gemeinsamen Siebebene. Die Einzelsegmente weisen
spaltförmige Sieböffnungen 4 auf, die von Längsstegen 5, 6 und 7 sowie von Querstegen
8, 9, 10 und 11 begrenzt sind. Im Bereich der Siebebene laufen die Sieböffnungen ohne
Unterbrechung über etwa die Hälfte eines Einzelsegments durch. Dazu endet ein Teil
der Querstege 10, 11, die im Bereich zwischen den randlichen Querstegen 8 und dem
mittleren Quersteg 9 liegen, unterhalb der Siebebene. Damit reichen sechs von neun
vorgesehenen Querstegen nicht bis zur Siebebene, sondern sind gegenüber der Siebebene
deutlich zurückversetzt.
[0018] Ein erfindungsgemäßer Siebboden besteht aus gummielastischem Werkstoff. Dabei wird
für die Einzelsegmente ein spritzgießfähiger Kunststoff, z.B. ein geeignetes Polyurethan,
und für die die Einzelsegmente verbindenden Stege ein gießfähiger Kunststoff, z.B.
ein aus zwei Komponenten zusammengesetztes Polyurethan, verwendet. Die Einzelsegmente
werden vor dem Vergießen der Stege einbaufertig vorfabriziert, z.B. im Spritzgießverfahren
gefertigt. Das Spritzgießverfahren eignet sich hierbei besonders, da das Einzelsegment
in einer zweiteiligen Form hergestellt wird. Die Einzelsegmente sind im gezeichneten
Beispiel quadratisch mit einer Kantenlänge von 122 mm gefertigt. Es sind selbstverständlich
auch davon wesentlich abweichende
.Abmessungen, z.B, wesentlich größere oder kleinere, möglich. Die Breite der spaltförmigen
Sieböffnungen ist insbesondere für Entwässerungszwecke schmal, z.B. 1,5 mm und weniger.
Die Breite der Längsstege kann, wegen der zusätzlichen Stützung durch die nicht bis
zur Siebebene reichenden Querstege, trotz des gummielastischen Werkstoffes, vergleichsweise
schmal gestaltet sein. Dadurch kann ohne Einbuße an Spaltgenauigkeit die offene Siebfläche
vergrößert werden.
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[0019] Ein erfindungsgemäßer Siebboden eignet sich für die Entwässerung von Siebgut mit
hohem Wasseranteil, wie z.B. Feinkohle oder Sand. Denn das im Siebgut enthaltene Wasser
gleitet wegen der großen offenen Siebfläche nicht mehr über die Siebebene hinweg,
sondern kann ungehindert abfließen. Die Vergrößerung der offenen Siebfläche kann dabei
ohne Verlust an Spaltgenauigkeit und Formstabilität der Einzelsegmente erzielt werden.
[0020] In den Figuren 2 und 3 ist jeweils ein vergrößerter Schnitt längs der Linien II-II
bzw. III-III des in Figur 1 gezeigten Siebbodens dargestellt. Die Einzelsegmente 2
besitzen randliche Längsstege 5 und Querstege 8, die nach unten verlängert sind. Ein-weiterer,
in der Mitte des Einzelsegments 2 angeordneter Längssteg 7 und ein Quersteg 9 sind
ebenfalls nach unten verlängert. Alle nach unten verlängerten Längs- und Querstege
schließen an ihren Unterseiten bündig ab. Von den insgesamt neun Querstegen reichen
sechs Querstege 10,11 nicht bis zur Siebebene 12, sondern enden etwa 4 mm unterhalb
davon. Von jeweils drei aufeinanderfolgenden Querstegen, die nicht bis zur vollen
Höhe durchgezogen sind, ist der mittlere Quersteg 11 ebenfalls nach unten verlängert
und schließt mit den randlichen Längs- und Querstegen bündig ab. Die verlängerten
Querstege 11 haben eine größere Breite als die Querstege 10. Die Unterseiten der nicht
nach unten verlängerten, niedrigeren Quer- und Längsstege liegen in einer gemeinsamen
Ebene 13. Die niedrigeren Längsstege 6 sind etwa halb so hoch wie die verlängerten
Längsstege 5. Der Querschnitt aller Längs- und Querstege, insbesondere auch der der
niedrigeren Querstege 10, ist so gewählt, daß ein von der Siebebene nach unten sich
erweiternder Siebdurchgang sichergestellt ist. Die Längs- und die Querstege schneiden
sich im rechten Winkel. Die Längsachsen der spaltförmigen Sieböffnungen können bei
einem betriebsfertig montierten Siebboden quer oder längs zur Siebtransportrichtung
liegen. In Einsatzfällen bei denen Siebgut mit besonders hohem Wasseranteil entwässert
werden muß, empfiehlt es sich, den Siebboden so einzubauen, daß die Längsachsen der
Sieböffnungen in Siebtransportrichtung verlaufen.
[0021] In Figur 4 ist eine ausschnittsweise Draufsicht eines weiteren erfindungsgemäßen
Siebbodens 1 gezeigt, dessen Einzelsegmente 2 Sieböffnungen 4 besitzen, die im Bereich
der Siebebene 12 bis auf den einen der randlichen Querstege 8 vollständig durchlaufen.
Im übrigen entspricht dieser Siebboden dem in den Figuren 1 bis 3 dargestellten. Lediglich
die mittleren Querstege 15 und einer der beiden randlichen Querstege 14 jedes Einzelsegments
enden ebenfalls unterhalb der Siebebene. Beim Vergießen der Stege 3 müssen zwar im
Anschlußbereich der durchbrochenen randlichen Querstege 14 gesonderte Abdichtmaßnahmen
getroffen werden, die ein Eindringen des flüssigen Kunststoffes in die Sieböffnungen
verhindern. Die wesentliche Vergrößerung der offenen Siebfläche wiegte diesen Nachteil
jedoch wieder auf. Außerdem ergeben sich dadurch sowohl Vorteile bei der geometrischen
Gestaltung der Sieböffnungen als auch Erleichterungen insbesondere bei der Entformung
spritzgegossener Einzelsegmente.
1. Siebboden mit einbaufertig vorfabrizierten Einzelsegmenten aus elastischem Werkstoff,
mit spaltförmigen Sieböffnungen und Querstegen, dadurch gekennzeichnet ,
a) daß die Oberseiten aller spaltförmige Sieböffnungen (4) begrenzenden Längsstege
(5,6,7) in Höhe des Einzelsegmentrandes (3) und der Siebebene liegen,
b) daß die spaltförmigen Sieböffnungen (4) durch mit ihrer Oberseite tiefer als die
Siebebene liegende Querstege (10,11) unterteilt sind, und
c) daß die spaltförmigen Sieböffnungen (4) im Querschnitt sich nach unten hin erweitern.
2. Siebboden nach Anspruch 1,'dadurch gekennzeichnet , daß die Oberseite des Randes
der spaltförmigen Sieböffnungen (4) rundum in Höhe der Siebebene liegt und über die
Querstege (10,11) hinwegläuft.
3. Siebboden nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet , daß mindestens jeder
zweite, vorzugsweise zwei von drei Querstegen (10,11) unterhalb der Siebebene (12)
liegen.
4. Siebboden nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet , daß die betreffenden
Querstege (10.11) mindestens 1 mm, vorzugsweise mindestens 3 mm unterhalb der Siebebene
(12) enden.
5. Siebboden nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet , daß mindestens
ein Teil der unterhalb der Siebebene (12) endenden Querstege (11) nach unten verlängert
ist und mit den.randlichen Querstegen (8) bündig abschließt.
6. Siebboden nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet , daß die Breite der nach unten
verlängerten Querstege (11) größer ist als die der übrigen Querstege (10).
7. Siebboden nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet , daß die Unterseiten
der nicht nach unten verlängerten Quer-und Längsstege (6,10) in einer gemeinsamen
Ebene (13) liegen.
8. Siebboden nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet , daß sich der
Querschnitt der unterhalb der Siebebene (12) endenden Querstege (10,11) nach unten
verjüngt.