[0001] Die Herstellung von Synthesefasern mit modifizierten Faserquerschnitten nach der
Schmelzspinn- und Naßspinn-Technologie ist schon seit vielen Jahren bekannt. So werden
z.B. bevorzugt Polyamid- und Polyesterfasern nach dem Schmelzspinnverfahren aus profilierten
Spinndüsen hergestellt, um besondere Effekte im Hinblick auf Glanz, Griff, Lüster
und Warenausfall zu erzielen. Welche Auswirkungen die Veränderung der Fadenquerschnittsform
von Synthesefasern im einzelnen auf den Ausfall und das Verhalten von Fertigwaren
besitzt, geht beispielsweise aus den Berichten von F. Bolland in Chemiefasern 13 (1963),
Seiten 42-45 und 106-109 sowie aus dem Artikei.von H. Bieser und R. Hesse in Chemiefasern
17 (1967), Seiten 262-268 hervor. über verbesserte Gebrauchseigenschaften und modische
Effekte bei der Herstellung von Profilgarnen aus Nylon 6 mit triangulärem Profil berichtet
H. Knopp in den Lenzinger Berichten 36 (1974) Seiten 160-167. über das verbesserte
Anschmutzverhalten textiler Bodenbeläge aus Polyamid-6,6-Garnen mit tief gelappter
trilobaler Querschnittsform berichten A. Lehnen und G. Satlow in-Chemiefasern und
Textilindustrie März 1975 Seiten 251-254. Neben der Schmelzspinn-Technologie lassen
sich auch nach dem Naßspinnverfahren querschnittsmodifizierte Synthesefasern, beispielsweise
querschnittsmodifizierte Acrylfasern, herstellen. So sind Acrylfasern mit triangulärem
Faserquerschnitt auf dem Markt, die sich durch hohe Farbbrillanz auszeichnen.
[0002] Bisher hat es auch nicht an Versuchen gefehlt, profilierte Acrylfasern nach einem
Trockenspinnprozeß aus einer Spinnlösung herzustellen. So soll beispielsweise nach
US-PS 3 760 053 das Profilspinnen von Polyacrylnitril nach dem Trockenspinnverfahren
bekannt sein, ein experimenteller Beleg fehlt jedoch. Weiterhin nennt die US-PS 3
340 571 unter den trockenspinnbaren Polymeren, die mit Profildüsen Profilfasern ergeben,
auch Acrylnitrilhomo- und -copolymerisate, tatsächlich werden Experimente aber nur
für Celluloseacetat vorgelegt. Für die Herstellung querschnittsmodifizierter Acrylfasern
nach dem Trockenspinnverfahren ist jedenfalls bis heute kein technisches Verfahren
bekannt geworden. Beispielsweise erhält man beim Trockenspinnen von Polyacrylnitrilspinnlösungen
in üblicher Konzentration mit Profildüsen immer nur einen hantelförmigen Querschnitt,
so z.B. mit einem Acrylnitrilcopolymerisat aus 93,6 Gew.-% Acrylnitril, 5,7 Gew.-%
Acrylsäuremethylester und 0,7 Gew.-% Natriummethallylsulfonat mit dem K-Wert 81 aus
einer 32 Gew.-%igen Spinnlösung in Dimethylformamid. Versucht man den Feststoffgehalt
weiter anzuheben, so gelieren derartige Spinnlösungen beim Abkühlen schon bei Temperaturen
um 50 - 80°C, so daß ein störungsfreies Spinnen unmöglich wird.
[0003] Aufgabe der vorliegenden Erfindung war es, wegen der vielseitigen Anwendungsmöglichkeiten
derartiger Fasern und Fäden ein solches Trockenspinnverfahren zur Verfügung zu stellen.
[0004] Es wurde nun überraschenderweise gefunden, daß man auch bei einem Trockenspinnverfahren
jedes beliebige vorgegebene Querschnittsprofil spinnen kann, wenn man Spinnlösungen
mit einer Viskosität, die einen bestimmten Wert überschreitet, einsetzt und Profildüsen
verwendet, die bestimmten Abmessungen unterliegen. Unter Fasern mit einem scharfen
Querschnittsprofil sind dabei solche Fasern zu verstehen, an deren Querschnitt man
die Geometrie der verwendeten Profildüse erkennen kann, wobei unter einer Profildüse
jede Düsenbohrung mit Ausnahme der einfachen runden Düsenbohrung zu verstehen ist.
Insbesondere werden einfache geometrische Formen verwendet.
[0005] Gegenstand der Erfindung sind daher trocken gesponnene Polyacrylnitrilfasern mit
einem scharfen Querschnittsprofil. Geeignete Acrylnitrilpolymere zur Herstellung von
Fäden und Fasern sind Acrylnitrilhomo- und -copolymerisate, wobei die Copolymerisate
wenigstens 50 Gew.-% vorzugsweise wenigstens 85 Gew.-% einpolymerisierte Acrylnitrileinheiten
enthalten.
[0006] Gegenstand der Erfindung ist weiterhin ein Verfahren zur Herstellung von Acrylfasern
und -fäden mit einem scharfen Querschnittsprofil, dadurch gekennzeichnet, daß man
die fadenbildenden synthetischen Polymeren nach einem Trockenspinnprozeß aus einer
Lösung verspinnt, die eine Viskosität von mindestens 120 Kugelfallsekunden, gemessen
bei 80°C oder von mindestens 75 Kugelfallsekunden, gemessen bei 100°C, aufweist, wobei
die Düsenlochfläche der Profildüse kleiner als 0,2 mm
2 und die Schenkelbreite kleiner als 0,17 mm ist.
[0007] Dem Spinnen schließen sich die üblichen weiteren Verfahrensschritte des Acrylnitriltrockenspinnverfanrens
, an.
[0008] Die Viskosität in Kugelfallsekunden, gemessen bei 80 oder bei 100°C wurde nach der
Methode von K. Jost, Reologica Acta, Bd. 1 (1958), Seite 303 bestimmt. Unter Schenkelbreite
einer Profildüse wird der Abstand zwischen der äußeren Begrenzung der vorgegebenen
Profilform in mm, nicht jedoch der Abstand zur Düsenlochmitte hin verstanden. Bei
Düsenlochformen, deren Schenkelbreite sich nicht ohne weiteres definieren läßt, beispielsweise
einer Profildüse mit dreieckförmigen Löchern, wird als Schenkelbreite der Abstand
zwischen zwei gegenüberliegenden Seitenmitten als mittlere Schenkelbreite definiert.
Es hat sich gezeigt, daß man immer dann scharfe Querschnittprofile im Sinne der Erfindung
erspinnen kann, wenn die Düsenlochfläche kleiner als 0,2 mm2 und die Schenkelbreite
kleiner als 0,17 mm ist. Besonders bevorzugt werden Schenkelbreiten von 0,02 - 0,06
mm und Düsenlochflächen bis zu 0,1 mm
2 verwendet. Bei Düsenlochflächen größer als 0,2 mm
2 wird ein. Verfließen der Querschnittsformen festgestellt. Man erhält unscharfe, knollenartige
bis formlos. deformierte bizarre Gebilde.
[0009] Als geeignete Profile bei der Herstellung querschnittsmodifizierter Fasern nach dem
erfindungsgemäßen Verfahren haben sich folgende Formen erwiesen: Dreiecks-, Ypsilon-,
Kreuz-, Pentalobal-, Hexalobal-, Octalobal-und Rechteck-Formen. Ebenso lassen sich
nach dem erfindungsgemäßen Verfahren auch andere Querschnittsmodifikationen zu erfindungsgemäßen
Produkten realisieren, wie sie z.B. in Chim. Volokna 5 (1972), Seiten 58-61 von V.F.
Krasnikov oder von M. Schwab in Chemiefasern und Textilindustrie September 1977, Seite
770, beschrieben sind.
[0010] Spinnlösungen der angegebenen Viskosität, die auch eine höhere Konzentration des
fadenbildenden Polymeren enthalten, werden nach DE-OS 27 06 032 erhalten, indem man
entsprechend konzentrierte Suspensionen des fadenbildenden Polymeren, die leicht förderbar
sind, im gewünschten Lösungsmittel herstellt und diese Suspension durch kurzzeitiges
Erhitzen auf Temperaturen bis knapp unterhalb des Siedepunktes des verwendeten Spinnlösungsmittels
in viskositätsstabile Spinnlösungen überführt. Die Suspensionen zur Herstellung solcher
Spinnlösungen erhält man, indem man das Spinnlösungsmittel nötigenfalls mit einem
Nichtlöser für das zu verspinnende Polymere versetzt und anschließend unter Rühren
das Polymere zufügt. Als Nichtlöser im Sinne der Erfindung kommen älle Stoffe infrage,
die für das Polymere ein Nichtlösungsmittel sind und sich mit dem Spinnlösungsmittel
in weiten Grenzen mischen lassen. Die Siedepunkte der Nichtlöser können sowohl unterhalb
als auch oberhalb des Siedepunktes des verwendeten Spinnlösungsmittels liegen. Derartige
Substanzen, welche in festem oder flüssigem Aggregatzustand vorliegen können, sind
beispielsweise Alkohole, Ester oder Ketone sowie ein-und mehrfach substituierte Alkylether
und Ester mehrwertiger Alkohole, anorganische oder organische Säuren, Salze und dergleichen.
Als bevorzugte Nichtlöser werden einmal wegen seiner einfachen Handhabung und Entfernung
im Spinnschacht ohne Rückstandsbildung und Rückgewinnung Wasser und zum anderen Glyzerin,
Mono- und Tetraethylenglykol sowie Zucker eingesetzt.
[0011] Bei Verwendung von Nichtlösern, deren Siedepunkt unterhalb des Siedepunktes des Spinnlösungsmittels
liegt, erhält man bei Acrylfasern die bekannten Typen mit Wasserrückhaltevermögen
unter 10 %, beispielsweise 4,5 - 6 %. Bei Verwendung von Nichtlösern, deren Siedepunkt
über dem des Spinnlösungsmittels liegt, erhält man, wie bereits in DE-OS 25 54 124
beschrieben, Acrylfasern mit einem Wasserrückhaltevermögen von größer 10 %, die sich
durch besondere Trageeigenschaften auszeichnen. Während im ersten Falle der Nichtlöser
im Spinnschacht entfernt wird, muß im zweiten Falle der Nichtlöser im Anschluß an
den Spinnprozeß in einem weiteren Verfahrensschritt aus der verfestigten Faser ausgewaschen
werden.
[0012] Im Falle der Verwendung von Wasser als Nichtlöser konnten bei Einsatz des auf Seite
2 erwähnten Acrylnitrilcopolymerisats vom K-Wert 81 von einer Feststoffkonzentration
von 36 Gew.-% an Spinnlösungen der geforderten Viskosität erhalten werden. Die daraus
ersponnenen Fäden zeigten im Sinne der Erfindung scharfe Faserquerschnitte nach dem
Trockenspinnverfahren.
[0013] Der Wasseranteil derartiger Suspensionen aus Polyacrylnitril und Dimethylformamid
liegt im Bereich zwischen 2 und 10 Gew.-%, bezogen auf die Gesamtsuspension. Unterhalb
von 2 Gew.-% Wasser erhält man keine fließfähige, .transportfähige Suspension mehr,
sondern einen dicken, trägen Brei. Beträgt der Wassergehalt andererseits mehr als
10 Gew.-%, so zerplatzen die Fäden beim Spinnprozeß unterhalb der Düse wegen des zu
hohen Wasserdampfpartialdruckes beim Austritt aus den Düsenlöchern. Der prozentuale
Wasseranteil in der Spinnlösung beeinflußt, wie aus Tabelle II für eine 35 %ige Spinnlösung
bzw. für eine 36 %ige Spinnlösung hervorgeht, nur in geringem Maße die Profilgebung
an der Düse. Entscheidend ist, daß die Spinnlösung die angegebene Mindestviskosität
aufweist. Bei Feststoffgehalten bis zu 40 % haben sich Wasseranteile von 2 - 3 Gew.-%
als optimal erwiesen, um noch fließfähige transportable Suspensionen bei Raumtemperatur
zu erhalten. Verwendet man anstelle von Wasser einen anderen Nichtlöser, beispielsweise
Propanol oder Butanol, so kommt man zu den gleichen Ergebnissen.Bei Acrylnitrilpolymeren
mit einem K-Wert von 81 erhält man, wie vorstehend schon gezeigt, Spinnlösungen der
geforderten Mindestviskosität von einer Konzentration von 36 Gew.-% an an fadenbildendem
Polymer. Für Acrylnitrilcopolymerisate mit K-Werten, die kleiner sind, lassen sich
die geforderten Mindestviskosiäten der Spinnlösung erst bei höheren Konzentrationen
erzielen. So kann man beispielsweise aus einem Acrylnitrilcopolymerisat aus 92 % Acrylnitril
6 % Acrylsäuremethylester und 2 % Natriummethallylsulfonat vom K-Wert 60, eine Suspension
aus 45 % Copolymerisatfeststoff, 4 % Wasser und 51 % Dimethylformamid herstellen,
die noch bei Raumtemperatur fließfähig ist und durch Erhitzen eine Spinnlösung ergibt,
die eine Viskosität von 142 Kugelfallsekunden bei 80°C aufweist. Das Verspinnen dieser
Spinnlösung aus Profildüsen ergibt Fasern mit scharfem Querschnittsprofil im Sinne
dieser Erfindung. Andererseits kann man bei Verwendung von Polymerisaten mit höheren
K-Werten auch bei niedrigerer Feststoffkonzentration die geforderte Viskosität der
Spinnlösung erreichen. So ergibt beispielsweise bereits eine 27,5 %ige Spinnlösung
eines Acrylnitrilhomopolymerisates vom K-Wert 91 in DMF gelöst eine Viskosität von
138 Kugelfallsekunden. Beim Trockenspinnen aus Profildüsen werden scharfe Querschnittsprofile
erhalten.
[0014] Im Falle der Verwendung von Monoethylenglykol als Nichtlöser konnten bei Verwendung
des auf Seite 2 erwähnten Acrylnitrilcopolymerisates Spinnlösungen mit Feststoffkonzentration
von 36 Gew.-% oder größer hergestellt werden, deren Viskositäten wenigstens 75 Kugelfallsekunden,
gemessen bei 100°C, betrugen. Aus diesen Spinnlösungen wurden Fasern mit scharfen
Querschnittsprofilen ersponnen, die sich nach dem Auswaschen des Nichtlösers und der
üblichen Nachbehandlung durch hohe Wasserrückhaltevermögen auszeichneten. Der Nichtlöseranteil
derartiger Suspensionen aus Polyacrylnitrile Dimethylformamid und Monoethylenglykol
muß, wie in DE-OS 25 54 124 bereits mitgeteilt, mindestens 5 Gew.-%
e bezogen auf Lösungsmittel und Feststoff, betragen, damit die Fäden und Fasern ein
Wasserrückhaltevermögen von mindestens 10 % aufweisen. Wie aus Tabelle IV hervorgeht,
beeinflußt der prozentuale Gehalt an Nichtlöser in der Spinnlösung die Profilgebung
an der Düse nicht.
[0015] Entscheidend ist jedoch, daß eine Mindestviskosität der Spinnlösung vorliegt. Bei
Feststoffgehalten bis 40 Gew.-% haben sich Nichtlöseranteile von 5 - 10 Gew.-% als
optimal erwiesen, um profilierte Acrylfasern mit einem Wasserrückhaltevermögen größer
als 10 % zu erhalten. Die Fasern besitzen neben einem modifizierten, in der Form einheitlichen
Querschnitt, auch noch eine Kern-Mantelstruktur. Die Stärke des Fasermantels läßt
sich durch das Verhältnis Polymerfeststoff zu Nichtlöseranteil in weiten Grenzen variieren.
Entsprechend den Ausführungen bei der Verwendung von Wasser als Nichtlöser gilt auch
bei der Verwendung von Nichtlösern, deren Siedepunkt oberhalb des Siedepunktes des
Spinnlösungsmittels liegt, daß Acrylnitrilcopolymerisate mit K-Werten kleiner als
81 in höherer Konzentration und Acrylnitrilcopolymerisate mit K-Werten größer als
81 in geringerer Konzentration in der Spinnlösung die geforderte Mindestviskosität
ergeben.
[0016] Die Ermittlung der Mindestviskosität kann bei zwei unterschiedlichen Temperaturen,
nämlich bei 80°C und 100°C vorgenommen werden. Diese Maßnahme trägt der Tatsache Rechnung,
daß einerseits die Bestimmung der Viskosität bei Spinnlösungen, die als Nichtlöser
Wasser enthalten, wegen der Verdampfung des Wassers bei 100°C schwierig ist, während
hingegen die Bestimmung der Viskosität bei anderen Spinnlösungen, die als Nichtlöser
eine Substanz enthalten, deren Siedepunkt über der des Spinnlösungsmittels liegt,
bei 80°C wegen auftretender Gelierneigung problematisch werden kann. Die Bestimmung
der Viskosität wasserhaltiger Spinnlösungen kann jedoch auch bei 100°C vorgenommen
werden, wenn in geschlossenem System gearbeitet wird.
[0017] Solange die zu verspinnende Spinnlösung einen endlichen Kugelfallsekundenwert ergibt,
ist die Herstellung von profilierten Fasern aus dieser Spinnlösung im Prinzip möglich.
Aus wirtschaftlichen Gründen jedoch lassen sich bei herkömmlichen Spinnanlagen Spinnlösungen
mit Viskositäten über 300 Kugelfallsekunden, gemessen bei 80 oder 100°C nicht mehr
unproblematisch verarbeiten, so daß sich hieraus eine natürliche Obergrenze des Viskositätsbereiches
ergibt.
[0018] Das Wasserrückhaltevermögen (WR) wird in Anlehnung an DIN-Vorschrift 53 814 (vergleiche
Melliant "Textilberichte" 4, 1973, Seite 350) bestimmt.
[0019] Die Faserproben werden 2 Stunden in Wasser getaucht, das 0,1 % eines Netzmittels
enthält. Dann werden die Fasern 10 Min. zentrifugiert mit einer Beschleunigung von
10 000 m/Sek.. und die Wassermenge gravimetrisch ermittelt, die in und zwischen den
Fasern zurückgehalten wird. Zur Bestimmung des Trockengewichtes werden die Fasern
bis zur feuchten Konstanz bei 105°C getrocknet. Das WR in Gew.-% ist:.
mf.= Gewicht des feuchten Fasergutes
mtr = Gewicht des trockenen Fasergutes.
[0020] Als Spinnlösungsmittel kommen neben Dimethylformamid auch die noch höher siedenden-Lösungsmittel,
wie Dimethylacetamid, Dimethylsulfoxid, Ethylencarbonat und N-Methylpyrrolidon, und
ähnliche bei der Herstellung von Acrylfasern mit modifizierten Faserquerschnitten
in Frage.
[0021] Die erfindungsgemäßen Fasern können je nach Spinnlösungsdurchsatz und Abzugsbedingungen
Einzeltiter im.verstreckten Zustand.von 1 bis 40 dtex aufweisen.
Beispiel 1
[0022] 59 kg Dimethylformamid (DMF) werden mit 3 kg Wasser in einem Kessel bei Raumtemperatur
unter Rühren. vermischt. Anschließend werden 38 kg eines Acrylnitrilcopolymerisates
aus 93,6 % Acrylnitril, 5,7 % Acrylsäuremethylester und 0,7 % Natriummethallylsulfonat
vom K-Wert 81 unter Rühren bei Raumtemperatur zudosiert. Die Suspension wird über
eine Zahnradpumpe in einen mit einem Rührwerk versehenen Spinnkessel gepumpt. Dann
wird die Suspension, die einen Feststoffgehalt von 38 Gew.-% und einen Wassergehalt
von 3 Gew.-%, bezogen auf Gesamtlösung, aufweist, in einem doppelwandigen Rohr mit
Dampf von 4,0 bar erhitzt. Die Verweilzeit im Rohr beträgt 7 Minuten. Die Temperatur
der Lösung am Rohrausgang ist 138°C. Im Rohr befinden sich mehrere Mischkämme zur
Homogenisierung der Spinnlösung. Die Spinnlösung, welche eine Viskosität von 176 Kugelfallsekunden
bei 80°C aufweist, wird nach Verlassen der Aufheizvorrichtung ohne Zwischenkühlung
filtriert und direkt dem Spinnschacht zugeführt.
[0023] Die Spinnlösung wird aus einer 90-Lochdüse mit hexalobalen Düsenlöchern (vgl. Fig.
1) trocken versponnen. Die Düsenlochfläche beträgt 0,0696 (mm)2 und die Schenkelbreite
0,04 mm. Die Schachttemperatur liegt bei 160°C und die Lufttemperatur beträgt 150°C.
Die durchgesetzte Luftmenge ist 30 m
3/Stunde. Die Abzugsgeschwindigkeit liegt bei 275 m/Min. Das Spinngut vom Titer 750
dtex wird auf Spulen gesammelt und zu einem Band vom Gesamttiter 187 000 dtex gefacht.
Das Faserkabel wird anschließend in kochendem Wasser 1:4-fach verstreckt und auf übliche
Weise zu Fasern vom Einzelendtiter 2,6 dtex nachbehandelt. Zur mikroskopischen Beurteilung
der Querschnittsgeometrie werden die Faserkapillaren in Methacrylsäuremethylester
eingebettet und quergeschnitten. Die im differentiellen Interferenzkontrastverfahren
hergestellten lichtmikroskopischen Aufnahmen zeigen, daß die Probenquerschnitte eine
vollkommen gleichmäßige hexalobale Struktur besitzen. Die Reißfestigkeit beträgt 2,9
cN/dtex und die Reißdehnung ist 27 %.
[0024] In der folgenden Tabelle I wird die Herstellung weiterer modifizierter Faserquerschnittsformen
angegeben, wie sie beim Trockenspinnen aus profilierten Düsen nach dem erfindungsgemäßen
Verfahren erhalten werden..In allen Fällen wird ein Acrylnitrilcopolymerisat mit der
chemischen Zusammensetzung und Konzentration von Beispiel 1 verwendet. Die Spinnlösung
wird wie dort beschrieben hergestellt und aus den in Tabelle 1 angegebenen profilierten
Düsen zu Fasern versponnen und anschließend nachbehandelt. Es wurde jeweils aus 90-Lochdüsen
gesponnen. Die Fadenquerschnittsgeometrie wird wie in Beispiel 1 angeführt bestimmt
und mit lichtmikroskopischen Aufnahmen belegt.

Beispiel 2
[0025] Ein Acrylnitrilcopolymerisat mit der chemischen Zusammensetzung von Beispiel 1 mit
K-Wert 81 wird, wie dort beschrieben, gelöst, filtriert und aus einer 90-Lochdüse
mit trilobalen Düsenlöchern (vgl. Fig. 8) trocken versponnen. Die Düsenlochfläche
beträgt 0,03 (mm)2 und die Schenkelbreite ist 0,.04 mm. Die Schachttemperatur liegt
bei 150°C und die Lufttemperatur beträgt 150°C. Die durchgesetzte Luftmenge ist 30
m
3/h. Die Abzugsgeschwindigkeit liegt bei 125 m/Min. Das Spinngut vom Titer 1500 dtex
wird auf Spulen gesammelt, zu einem Band vom Gesamttiter 150 000 dtex gefacht und,
wie in Beispiel 1 beschrieben, zu Fasern vom Endtiter 5,0 dtex nachbehandelt. Die
Probenquerschnitte der Fasern zeigen ein vollkommen gleichmäßiges trilobales Querschnittsprofil.
Faserfestigkeit 3,0 cN/dtex. Reißdehnung = 24 %.
[0026] In der folgenden Tabelle II werden anhand weiterer Beispiele die Grenzen des erfindungsgemäßen
Verfahrens zur Herstellung querschnittsmodifizierter Acrylfasern nach dem Trockenspinnverfahren
aufgezeigt. In allen Fällen wird wieder ein Acrylnitrilcopolymerisat mit der chemischen
Zusammensetzung von Beispiel 1 verwendet und in eine Spinnlösung, wie dort beschrieben,
überführt. Variiert werden die Feststoffkonzentration sowie die Art und der prozentuale
Anteil des Nichtlösers für PAN. Gesponnen wird aus einer der oben beschriebenen 90-Lochdüse
mit trilobalen Düsenlöchern (vgl. Fig. 8).
[0027] Die Spinn- und Nachbehandlungsbedingungen entsprechen den Angaben aus Beispiel 2.
Die Viskositäten werden, wie eingangs beschrieben, in Kugelfallsekunden bei 80°C gemessen.
[0028]

Beispiel 3
[0029] 51 kg DMF werden mit 4 kg Wasser in einem Kessel unter Rühren vermischt. Anschließend
werden 45 kg eines Acrylnitrilcopolymerisates aus 92 % Acrylnitril, 6 % Acrylsäuremethylester
und 2 % Natriummethallylsulfat vom K-Wert 60 unter Rühren bei Raumtemperatur zudosiert.
Die Suspension, die eine Feststoffkonzentration von 45 % aufweist, wird, wie in Beispiel
1 beschrieben, gelöst, filtriert und aus einer 90-Lochdüse mit hexalobalen Düsenlöchern
(vgl. Fig. 1) trocken versponnen. Die Viskosität der Spinnlösung beträgt 142 Kugelfallsekunden
bei 80°C. Die Düsenlochfläche beträgt wieder 0,0696 mm
2 und die Schenkelbreite ist 0,04 mm. Die weiteren Spinn- und Nachbehandlungsbedingungen
entsprechen den Ausführungen von Beispiel 1. Die Probenquerschnitte der Fasern, die
einen Endtiter von 3,1 dtex aufweisen, zeigen ein vollkommen gleichmäßiges hexalobales
Querschnittsprofil. Faserfestigkeit = 2,7 cN/dtex; Reißfestigkeit: 31 %.
Beispiel 4
[0030] 67 kg Dimethylformamid werden mit 3 kg Wasser in einem Kessel unter Rühren vermischt.
Anschließend werden 30 kg eines Acrylnitrilhomopolymerisates vom K-Wert 91 nach Fikentscher
unter Rühren bei Raumtemperatur zudosiert. Die Suspension, die eine Feststoffkonzentration
von 30 % aufweist, wird wieder, wie in Beispiel 1 beschrieben, gelöst, filtriert und
aus einer 90-Lochdüse mit trilobalen Düsenlöchern (vgl. Fig. 8) trocken versponnen.
Die Viskosität gemessen bei 80°C war 138 Kugelfallsekunden. Die Düsenlochfläche beträgt
0,03 mm
2 und die Schenkelbreite 0,04 mm. Die weiteren Spinn- und Nachbehandlungsbedingungen
entsprechen den Darlegungen von Beispiel 1. Die Probenquerschnitte der Fasern, die
einen Endtiter von 2,0 dtex aufweisen, zeigen ein vollkommen gleichmäßiges trilobales
Querschnittsprofil. Faserfestigkeit = 2,6 cN/dtex; Reißdehnung = 19 %.
Beispiel 5
[0031] 57 kg Dimethylformamid (DMF) werden mit 6 kg Monoethylenglykol in einem Kessel bei
Raumtemperatur unter Rühren vermischt. Anschließend werden 37 kg eines Acrylnitrilcopolymerisates
aus-93,6 % Acrylnitril, 5,7 % Acrylsäuremethylester und 0,7 % Natriummethallylsulfonat
vom K-Wert 81 unter Rühren bei Raumtemperatur zudosiert. Die Suspension wird über
eine Zahnradpumpe in einem mit einem Rührwerk versehenen Spinnkessel gepumpt. Dann
wird die Suspension, die einen Feststoffgehalt von 37 Gew.-% und einen Nichtlösergehalt
von 6 Gew.-%, bezogen auf Gesamtlösung aufweist, in einem doppelwandigen Rohr mit
Dampf von 4,0 bar erhitzt. Die Verweilzeit im Rohr beträgt 7 Minuten. Die Temperatur
der Lösung am Rohrausgang ist 138°C. Im Rohr befinden sich mehrere Mischkämme zur
Homogenisierung der Spinnlösung. Die Spinnlösung, welche eine Viskosität von 186 Kugelfallsekunden
bei 100°C aufweist, wird nach Verlassen der Aufheizvorrichtung ohne Zwischenkühlung
filtriert und direkt dem Spinnschacht zugeführt.
[0032] Die Spinnlösung wird aus einer 90-Lochdüse mit hexalobalen Düsenlöchern (vgl. Fig.
1) trocken versponnen. Die Düsenlochfläche beträgt 0,0696 (mm)
2 und die Schenkelbreite 0,04 mm. Die Schachttemperatur liegt bei 160°C und die Lufttemperatur
beträgt 100°C. Die durchgesetzte Luftmenge ist 30 m
3/Stunde. Die Abzugsgeschwindigkeit liegt bei 350 m/Min. Das Spinngut vom Titer 475
dtex wird auf Spulen gesammelt und zu einem Band vom Gesamttiter 142 500 dtex gefacht.
Das Faserkabel wird anschließend in kochendem Wasser 1:4-fach vertreckt, gewaschen,
bei 110°C getrocknet und auf übliche Weise zu Fasern vom Endtiter 1.6 dtex nachbehandelt.
Zur mikroskopischen Beurteilung der Querschnittsgeometrie werden die Faserkapillaren
in Methacrylsäuremethylester eingebettet und quergeschnitten. Die im differentiellen
Interferenzkontrastverfahren hergestellten lichtmikroskopischen Aufnahmen zeigen,
daß die Probenquerschnitte eine vollkommen gleichmäßige hexalobale Kern/Mantelstruktur
aufweisende Form besitzen. Die Reißfestigkeit beträgt 2,6 cN/dtex und die Reißdehnung
ist 34 %. Der Anteil der Mantelfläche liegt bei ca. 80 %. Das Wasserrückhaltevermögen
beträgt 12,6 %.
[0033] In der folgenden Tabelle III wird die Herstellung weiterer, modifizierter Faserquerschnittsformen
angegeben, wie sie beim Trockenspinnen aus profilierten Düsen nach dem erfindungsgemäßen
Verfahren erhalten werden. In allen Fällen wird ein Acrylnitrilcopolymerisat mit der
chemischen Zusammensetzung und Konzentration von Beispiel 5 verwendet. Die Spinnlösung
wird wie dort beschrieben hergestellt und aus den in Tabelle III angegebenen profilierten
Düsen zu Fasern versponnen und anschließend nachbehandelt. Es wurde jeweils aus 90-Lochdüsen
gesponnen. Die Fadenquerschnittsgeometrie wurde, wie in Beispiel 1 angeführt, bestimmt
und mit lichtmikroskopischen Aufnahmen belegt.

Beispiel 6
[0034] 55 kg Dimethylformamid werden mit 7 kg Tetraethylenglykol in einem Kessel unter Rühren
vermischt. Anschließend werden 38 kg eines Acrylnitrilcopolymerisates mit der chemischen
Zusammensetzung von Beispiel 5 mit K-Wert 81 unter Rühren bei Raumtemperatur zudosiert.
Die Suspension, die eine Feststoffkonzentration von 38 % aufweist, wird wieder, wie
in Beispiel 5 beschrieben, gelöst, filtriert und aus einer 90-Lochdüse mit trilobalen
Düsenlöchern (vgl. Fig. 8) trocken versponnen. Die Viskosität der Spinnlösung gemessen
bei 100°C beträgt 152 Kugelfallsekunden. Die Düsenlochfläche beträgt 0,03 mm2 und
die Schenkelbreite ist 0,04 mm. Die Schachttemperatur liegt bei 160°C und die Lufttemperatur
beträgt 150°C. Die durchgesetzte Luftmenge ist 30m
J/h. Die Abzugsgeschwindigkeit liegt bei 250 m/Min. Das Spinngut vom Titer 2100 dtex
wird auf Spulen gesammelt, zu einem Band vom Gesamttiter 210 000 dtex gefacht und
wie in Beispiel 5 beschrieben zu Fasern vom Endtiter 6,7 dtex nachbehandelt. Die Probenquerschnitte
der Fasern, die wiederum eine Kern/Mantelstruktur besitzen, zeigen ein vollkommen
gleichmäßiges trilobales Querschnittsprofil. Faserfestigkeit 2,4 cN/dtex; Reißdehnung:
34 %; Wasserrückhaltevermögen: 15,2 %.
[0035] In der folgenden Tabelle IV werden anhand weiterer Beispiele die Grenzen des erfindungsgemäßen
Verfahrens zur Herstellung querschnittsmodifizierter Acrylfasern nach dem Trockenspinnverfahren
aufgezeigt. In allen Fällen wird wieder ein Acrylnitrilcopolymerisat mit der. chemischen
Zusammensetzung von Beispiel 5 verwendet und in eine Spinnlösung, wie dort beschrieben,
überführt. Variiert werden die Feststoffkonzentration sowie die Art und der prozentuale
Anteil des Nichtlösers für PAN. Gesponnen wurde aus einer 90-Lochdüse mit trilobalen
Düsenlöchern (vgl. Fig. 8). Die Spinn- und Nachbehandlungsbedingungen entsprechen
den Angaben aus Beispiel 2. Die Viskosität in Kugefallsekunden wird bei 100°C bestimmt.
[0036]

Beispiel 7
[0037] 50 kg DMF werden mit 5 kg Glycerin in einem Kessel unter Rühren vermischt. Anschließend
werden 45 kg eines Acrylnitrilcopolymerisates aus 92 % Acrylnitril, 6 % Acrylsäuremethylester
und 2 % Natriummethallylsulfonat vom K-Wert 60 unter Rühren bei Raumtemperatur zudosiert.
Die Suspension, die eine Feststoffkonzentration von 45 % aufweist, wird, wie in Beispiel
5 beschrieben, gelöst, filtriert und aus einer 90-Lochdüse mit hexalobalen Düsenlöchern
(vgl. Fig. 1) trocken versponnen. Die Viskosität der Spinnlösung beträgt 104 Kugelfallsekunden
gemessen bei 100°C. Die Düsenlochfläche beträgt wieder 0,0696 mm
2 und die Schenkelbreite ist 0,04 mm. Die weiteren Spinn- und Nachbehandlungsbedingungen
entsprechen den Ausführungen von Beispiel 5. Die Probenquerschnitte der Fasern, die
einen Endtiter von 3,1 dtex aufweisen, zeigen ein vollkommen gleichmäßiges hexalobales
Querschnittsprofil mit Kern/Mantelstruktur. Faserfestigkeit = 2,7 cN/dtex; Reißdehnung:
31 %. Wasserrückhaltevermögen: 10,2 %.
Beispiel 8
[0038] Ein Teil der Spinnlösung aus Beispiel 5 wird nach der Filtration einem anderen Spinnschacht
zugeführt und aus einer 90-Lochdüse mit hexalobalen Düsenlöchern (vgl. Fig. 1) trocken
versponnen. Die Schachttemperatur liegt bei 220°C und die Lufttemperatur beträgt 360°C.
Die durchgesetzte Luftmenge ist 40 m
3/ Stunde. Die Abzugsgeschwindigkeit liegt bei 125 m/Min.
[0039] Das Spinngut vom Titer 1770 dtex wird auf Spulen gesammelt, zu einem Band vom Gesamttiter
177 000 dtex gefacht und anschließend, wie in Beispiel 5 beschrieben, zu Fasern vom
Endtiter 6,7 dtex nachbehandelt. Die Probenquerschnitte der Fasern zeigen ein vollkommen
gleichmäßiges hexalobales Querschnittsprofil. Sie besitzen jedoch keine Kern/Mantelstruktur
mehr, da der größte Teil des Nichtlösungsmittels im Spinnschacht ausgedampft wird.
Das Wasserrückhaltevermögen beträgt 4,3 %.
Beispiel 9
[0040] Ein Teil des Faserkabels aus Beispiel 5 vom Gesamttiter 142 500 dtex wurde, wie dort
beschrieben, verstreckt und gewaschen, anschließend jedoch bei 180°C in einem Trommeltrockner
unter Zulassung von 20 % Schrumpf getrocknet und auf übliche Weise zu Fasern vom Endtiter
1,6 dtex nachbehandelt. Die Probenquerschnitte der Fasern zeigen ein vollkommen gleichmäßig
hexalobales Querschnittsprofil. Sie besitzen jedoch keine Kern/ Mantelstruktur mehr,
da das Porensystem durch die ver- . schärften Trocknungsbedingungen eliminiert worden
ist. Das Wasserrückhaltevermögen liegt bei 3,9 %.
1. Trockengesponnene Acrylnitrilfasern und -fäden mit einem scharfen Querschnittsprofil.
2. Trockengesponnene Acrylnitrilfasern und -fäden nach Anspruch 1, gekennzeichnet
durch Dreiecks-, Ypsilon-Kreuz-, Pentalobal-, Hexalobal-, Octalobal- oder Rechteck-Form
als Querschnittsprofil.
3. Trockengesponnene Acrylnitrilfasern und -fäden gemäß Anspruch 1 mit einem Einzeltiter
im verstreckten Zustand von 1 bis 40 dtex.
4. Verfahren zur Herstellung von Acrylnitrilfasern und -fäden mit einem scharfen Querschnittsprofil,
dadurch gekennzeichnet, daß man die fadenbildenden synthetischen Polymeren nach einem
Trockenspinnprozeß aus einer Lösung verspinnt, die eine Viskosität von mindestens
120 Kugelfallsekunden, gemessen bei 80°C oder von mindestens 75 Kugelfallsekunden,
gemessen bei 100°C, aufweist, wobei die Düsenlochfläche der Profildüse kleiner als
0,2 mm2 und die Schenkelbreite kleiner als 0,17 mm ist.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Düsenlochfläche kleiner
als 0,1 mm2 ist und die Schenkelbreite 0,02 - 0,06 mm beträgt.
6. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Querschnittsprofil der
Fäden und Fasern Dreiecks-, Ypsilon-, Kreuz-, Pentalobal-, Hexalobal-, Octalobal-
oder Rechteck-Form hat.
7. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Spinnlösungen einen
Nichtlöser für das Polymer, der mit dem Spinnlösungsmittel in weiten Grenzen mischbar
ist, enthalten.
8. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß als Nichtlöser Wasser, Glyzerin,
Monoethylenglykol, Tetraethylenglykol oder Zucker eingesetzt werden.
9. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Viskosität der Spinnlösung,
gemessen bei 80°C, 120 - 300 Kugelfallsekunden und gemessen bei 100°C 75 - 300 Kugelfallsekunden
beträgt.