[0001] Die Erfindung betrifft einen Verteiler für Zweiphasengemische, insbesondere Wasser-Dampf-Mischungen
in Zwangsdurchlaufkesseln, mit einer Verteilertrommel, in die ein Zulaufrohr führt,
und von der mehrere unter einem Winkel zur Richtung des Zulaufrohres angeordnete Ablaufrohre
ausgehen.
[0002] Solche Verteiler sind zum Beispiel zwischen verschiedenen Kesselbereichen vorgesehen,
wo nach einer ersten Aufheizung in verhältnismäßig großen Rohrquerschnitten eine Überleitung
zu Uberhitzerbereichen mit Rohren größerer Zahl aber kleinerer Querschnitte erfolgt.
Die Aufteilung auf die Ablaufrohre soll dabei möglichst gleichmäßig sein, um negative
Auswirkungen, zum Beispiel eine Uberhitzung in schwach beaufschlagten Kesselbereichen
zu vermeiden. Diese Aufgabe ist bisher nicht voll zufriedenstellend gelöst. Ähnliche
Verteilungsprobleme mit ungleichmäßigen Zweiphasengemischen können aber auch in chemischen
Betrieben, Strömungslabors usw. vorliegen.
[0003] Gemäß der Erfindung ist vorgesehen, daß die Verteilertrommel eine ebene Prallplatte
aufweist, die rechtwinklig zur Richtung des Zulaufrohres liegt und deren Rand symmetrisch
und glatt zu den Ablaufrohren führt.
[0004] Mit einer solchen Prallplatte wird eine Vergleichmäßigung dadurch erreicht, daß die
aus dem Zulaufrohr austretende flüssige Komponente unabhängig von ihrer Verteilung
über den Rohrquerschnitt durch die Richtungsänderung auf der ebenen Prallplatte vom
Staupunkt gleichmäßig nach allen Seiten verläuft. Auf dem bei der Erfindung symmetrisch
und glatt zu den Ablaufrohren führenden Rand strömt die flüssige Komponente dann ohne
Störung weiter, so daß die Vergleichmäßigung unabhängig von Ungleichmäßigkeiten der
Strömung im Zulaufrohr erhalten bleibt und die Ablaufrohre in gleicher Weise, d.h.
mit gleichen Anteilen von flüssigem und dampfförmigem Medium beaufschlagt werden.
[0005] Die symmetrische Anordnung des Randes in bezug auf die Ablaufrohre ergibt sich in
optimaler Weise, wenn die Prallplatte eine Kreisscheibe ist, die in einer rotationssymmetrischen
Verteilertrommel gegenüber dem zylindrischen Zulaufrohr angeordnet ist. Es ist aber
im Prinzip auch denkbar, bei verhältnismäßig wenigen Ablaufrohren die Prallplatte
als regelmäßiges Polygon auszubilden, in dessen Ecken die Ablaufrohre liegen.
[0006] Der glatt zu den Ablaufrohren führende Rand soll vermeiden, daß die an der Prallplatte
durch die Umlenkung gleichmäßig verteilte flüssige Komponente durch Störungen, zum
Beispiel Ecken am Rand wieder ungleichmäßig wird. Zu diesem Zweck kann der Rand,schräg,
insbesondere gekrümmt zu den Ablaufrohren führen. Jedenfalls sollen Ecken mit spitzwinklig
zueinander verlaufenden Wänden vermieden werden, während Ecken mit stumpfen Winkeln
von zum Beispiel mehr als 135° zulässig sind, weil sie praktisch nicht mehr stören.
[0007] Wie schon gesagt, ist eine rotationssymmetrische Anordnung des Verteilers besonders
für große Rohrzahlen mit acht oder mehr Rohren an einer Verteilertrommel günstig.
Hierbei soll der Durchmesser der Kreisscheibe.größer als der Durchmesser des Zulaufrohres
sein, zum Beispiel das 1,2 bis 2-fache betragen. Für nichtrotationssymmetrische Anordnungen
wählt man sinngemäß gleiche Abmessungen.
[0008] Der Abstand der Prallplatte von der Mündung des Zulaufrohres muß mindestens so groß
sein, daß die Prallplatte keine Stauwirkung mit einem unerwünscht großen Strömungswiderstand
ausübt. Ein günstiger Wert ist es zum Beispiel, wenn der Abstand etwa so groß wie
der Durchmesser des Zulaufrohres ist.
[0009] Für den.Fa11 einer kugelförmigen Verteilertrommel, die im Hinblick auf Wärmebeanspruchungen
besonders günstig ist, kann man die Erfindung so ausführen, daß die Prallplatte und
die Ablaufrohre in der einen Hälfte'und das Zulaufrohr in der anderen Hälfte der Kugel
angeordnet sind und daß die beiden Hälften zusammengeflanscht oder verschweißt sind.
Dabei kann.die dem Zulaufrohr abgekehrte Seite der Prallplatte der Kugelform der Verteilertrommel
angepaßt sein, um eine gleichmäßige Auflage zu erhalten. Es sind aber auch andere
günstige Konstruktionen für die unter Umständen durch Schwingungen beanspruchte Platte
mit der Verteilertrommel denkbar, wie später noch näher erläutert wird.
[0010] Eine andere Ausfühiungsform der Erfindung besteht darin, daß die Prallplatte von
einem ebenen Wandbereich der Verteilertrommel gebildet wird. Hier ist also die Prallplatte
kein zusätzliches Bauteil sondern ein besonders geformter Bereich der Verteilertrommel
selbst. Dieser Bereich kann integraler Bestandteil der Wandung der zum Beispiel als
Schmiedestück hergestellten Verteilertrommel sein. Er kann aber auch durch einen eingeschweißten
Boden mit einem bei Bedarf besonderen Werkstoff gebildet werden.
[0011] Zur näheren Erläuterung der Erfindung wird anhand der beiliegenden Zeichnung ein
Ausführungsbeispiel beschrieben, das in Fig. 1 in einem Vertikal- und in Fig. 2 in
einem Horizontalschnitt dargestellt ist.
[0012] Der Verteiler 1 gehört zu einem Zwangsdurchlaufkessel mit fossiler Befeuerung. Er
sitzt zwischen einer mit Speisewasser beaufschlagten ersten Heizzone und einer zweiten
Heizzone, in der eine weitere Verdampfung und/oder Uberhitzung stattfindet. Deshalb
kommt aus der ersten Heizzone ein Wasser-Dampf-Gemisch bei einem Druck von zum Beispiel
90 bis 160 bar in einem Zulaufrohr 2 in Richtung des Pfeiles 3. Dabei strömt das Wasser
mit einer Geschwindigkeit von zum Beispiel 2 bis 6 m/se. vor allem an der Wand des
Rohres 2 entlang, während der Dampf mit einer Geschwindigkeit von 15 bis 20 m in erster
Linie in der Mitte des kreisförmigen Rohrquerschnitts verläuft.
[0013] Das Rohr 2 hat einen Durchmesser d von zum Beispiel 360 mm. Es ragt um etwa diesen
Durchmesser in eine kugelförmige Verteilertrommel 4,-die aus zwei Halbkugeln 5 und
6 bei 7 zusammengeschweißt ist. Der Kugeldurchmesser beträgt 700 mm.
[0014] In der Verteilertrommel 4 ist rotationssymmetrisch zu der strichpunktiert dargestellten
Achse 8 des Zulaufsrohres 2, die auch durch den Mittelpunkt der Kugel 4 geht, eine
ebene Kreisscheibe als Prallplatte 10 angeordnet. Die Prallplätte 10 liegt der Zulaufleitung
2 genau gegenüber. Ihre Ebene bildet mit der vertikalen Achse 8 des Zulaufrohres 2
einen rechten-Winkel, wobei die Achse 8 durch den Mittelpunkt des Kreises der Prallplatte
10 geht.
[0015] Der Rand 12 der Prallplatte ist mit der Wand der Unterseite 6 der Trommel 4 verschweißt,
wobei ein glatter Obergang geschaffen ist. Jedenfalls ist der an der Schweißnaht 13
entstehende Winkel 14 mit 150° weit größer als ein spitzer Winkel. Dadurch ergibt
sich ein glatter Übergang von der Prallplatte 10 zu Ablaufrohren 15, die am Unterteil
6 der Trommel symmetrisch um den Umfang verteilt angeordnet sind, wie die Fig. 2 zeigt.
[0016] Der Durchmesser D der Prallplatte 10 ist mit 460 mm um mehr als 1/4 größer als der
Durchmesser d des Zulaufrohres 2. Damit wird erreicht, daß auch ein sich aufweitender
Strahl, der durch die Pfeile 16 angedeutet ist, noch mit einem für die gleichmäßige
Ausbreitung ausreichenden; Abstand vom Rand 12 auf die Prallplatte 10 trifft. Zu diesem
Zweck kann der Durchmesser D auch größer, zum Beispiel 2d, gewählt werden.
[0017] Der Abstand A der Prallplatte 10 von der Mündung 18 des Zulaufrohres 2 beträgt zweckmäßig
das 1 bis 4-fache des Durchmessers d. Der Wert ist jedoch nicht kritisch und kann
besonders bei geringen Strömungsgeschwindigkeiten auch kleiner gewählt werden, zum
Beispiel 0,8d, wenn damit keine unerwünschte Drosselung der Strömung verursacht wird.
[0018] Mit der erfindungsgemäßen Prallplatte 10 wird das auf Grund von Rohrkrümmern oder
aus anderen Gründen unsymmetrisch im Zulaufrohr 2 zugeführte Wasser des Zweiphasengemisches
gleichmäßig über die ebene Fläche der Prallplatte 10 verteilt. Damit ergibt sich auch
eine gleichmäßige Aufteilung auf die acht um den Rand des Unterteils 6 verteilten
Ablaufrohre 15. Dies bedeutet, daß die mit den Ablaufrohren 15 angeschlossenen weiteren
Bereiche einer nicht dargestellten Uberhitzerzone im Kessel in gewünschter Weise gleichmäßig
mit Flüssigkeit und Dampf beaufschlagt werden, wie durch die Pfeile 19 dargestellt
ist. Damit werden dort örtliche Uberhitzungen vermieden.
[0019] Eine andere Ausführungsform der Erfindung, bei der die dem Zulaufrohr 2 rechtwinklig
und symmetrisch gegenüberliegende Platte von der Wand der Verteilertrommel 4 selbst
gebildet ist, kann man sich so vorstellen, daß der Kugelbereich 20 unterhalb der Prallplatte
10 entfällt. Andererseits kann die dem Rohr 2 abgeleitete Seite der Prallplatte 10
mit dem gestrichelt schraffierten Bereich 21 auch der Kugelform der Hälfte 6 angepaßt
werden.
[0020] Bei den Ausführungsbeispielen liegt zwischen dem Rand 12 und den Ablaufrohren 15
ein kurzes Stück der unteren Kugelhälfte 6. Die Prallplatte 10 kann aber auch so ausgebildet
und angeordnet sein, daß ihr gegebenenfalls aufgewölbter Rand bis unmittelbar zu den
Abläufrohren 15 reicht.
1. Verteiler für Zweiphasengemische, insbesondere Wasser-Dampf-Mischungen in Zwangsdurchlaufkesseln,
mit einer Verteilertrommel, in die ein Zulaufrohr führt, und von der mehrere, unter
einem Winkel zur Richtung des Zulaufrohres angeordnete Ablaufrohre ausgehen, dadurch
gekennzeichnet , daß die Verteilertrommel (4) eine ebene Prallplatte (10) aufweist,
die rechtwinklig zur Richtung des Zulaufrohres (2) liegt und deren Rand (12) symmetrisch
und glatt zu den Ablaufrohren (15) führt.
2. Verteiler nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß die Prallplatte (10) eine
Kreisscheibe ist, die in einer rotationssymmetrischen Verteilertrommel (4) gegenüber
dem zylindrischen Zulaufrohr (2) angeordnet ist.
3. Verteiler nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet , daß der Durchmesser (D) der
Kreisscheibe (10) großer als der Durchmesser (d) des Zulaufrohres (2) ist.
4. Verteiler nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet , daß der Abstand (A)
der Prallplatte (10) von der Mündung (18) des Zulaufrohres (2) etwa so groß wie dessen
Durchmesser (d) ist.
5. Verteiler nach einem der Ansprüche 1 bis 4 mit einer kugelförmigen Verteilertrommel,
dadurch gekennzeichnet , daß die Prallplatte (10) und die Ablaufrohre (15) in der
einen Hälfte (6) und das Zulaufrohr (2) in der anderen Hälfte (5) der Kugel (4) angeordnet
sind und daß die beiden Hälften (5,6) zusammengeflanscht oder verschweißt sind.
6. Verteiler nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet , daß die dem Zulaufrohr (2)
abgekehrte Seite der Prallplatte (10) der Kugelform der Verteilertrommel (4) angepaßt
ist.
7. Verteiler nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Prallplatte
(10) von einem ebenen Wandbereich der Verteilertrommel (4) gebildet wird.