[0001] Die Erfindung beschreibt einen Haltemagnetauslöser hoher Empfindlichkeit, mit einem
aus zwei parallel zueinander verlaufenden, ferromagnetischen, durch nicht ferromagnetisches
Material beziehungsweise Luft distanzierten Blechen aufgebauten, mit wenigstens einem
Fenster für wenigstens eine Erregerwicklung versehenen Jochkörper, in dem sich der
Erregerfluß luftspaltlos schließt und der eine starke Herabsetzung des Querschnittes
für den Erregerfluß an jener Stelle aufweist, an der der Auslöseanker aufliegt, mit
wenigstens einer Erregerwicklung zur Erzeugung des Erregerflusses und mit einem Auslöseanker,
der die Bleche des Jochkörpers an der Stelle überbrückt, an der der Jochkörperquerschnitt
für den Erregerfluß stark herabgesetzt ist.
[0002] Derartige Lösungen sind in der Technik bekannt, wie zum Beispiel der Sperrmagnetauslöser
DT-PS 911 755 und 949 502, der Haltmagnetauslöser mit kleiner Eigenzeit gemäß AT-PS
197 895 und der Haltemagnetauslöser mit mehrschichtigem Joch gemäß AT-PS 242 777.
Auch die AT-PS 278 954 bescheibt einen Auslöser, der einen eisengeschlossenen, luftspaltlosen,
magnetischen Erregerkeis besitzt und einen einfachen Aufbau hat. Der Auslöseanker
und der Permanentmagnet sind nebeneinander auf der Schmalseite eines Doppeljoches
angeordnet. Das Doppeljoch besteht aus zwei Jochblechen aus hochpermeablem Material,
die durch eine Schicht aus nicht ferromagnetischem Material oder Luft distanziert
sind. Dadurch jedoch, daß nur ein Permanentmagnet auf der Schmalseite des Joches angeordnet
ist, ist die Einstellung gegen seitliche Verschiebungen der Permanentmagneten sehr
empfindlich. Die Einstellung der Auslöseempfindlichkeit des Permanentmagnetauslösers
erfolgt durch Verdrehen des Permanentmagneten. Es ist vorteilhaft, wenn die Induktion
im Ankerluftspalt möglichst gleichmäßig vom Verdrehungswinkel des Permanentmagneten
abhängt.Bei der bekannten Anordnung ist jedoch die Veränderung des Permanentflusses
bezogen auf den Verdrehungswinkel relativ groß, so daß die Einstellgenauigkeit relativ
gering ist. Dies daraufhin zurückzuführen, daß der Permanentmagnet auf der Stirnfläche
des Joches angeordnet ist und nur zum Teil von den Flächen der beiden Jochbleche bedeckt
wird.
[0003] Eine Verbeserung stellt die in AT-PS 337 811 beschriebene Lösung dar. Darin wird
ein Haltemagnetauslöser beschrieben, bei dem der Permanentmagnet voll durch die Jochbleche
bedeckt wird. Um dies zu erreichen, werden die Jochbleche L-förmig ausgebildet, so
daß sich zwei Polschuhe bilden, auf denen der Permanentmagnet sitzt und so von ihnen
voll überdeckt wird. Auf diese Weise nimmt das Joch im zusammengebauten Zusstand die
Form eines T an. Der Permanentmagnet wird nicht mehr an der Stirnfläche des Joches
angeordnet, an der auch der Auslöseanker aufliegt, sondern wird auf die durch den
Querbalken des T-förmigen Doppeljoches gebildete Fläche aufgesetzt, die damit die
Funktion von Polschuhen erhält. Um den Permanentmagneten in seine Lage zu positionieren
und während der Verdrehung zu führen, wird ein Lagerblech aus nicht ferromagnetischem
Material vorgesehen, das eine der Form des Permanentmagneten angepaßte Öffnung besitzt,
in die der Permanentmagnet verdrehbar eingesetzt ist und die seine Lage bestimmt.
[0004] Aber auch der in AT-PS 278 954 beschriebene Haltemagnetauslöser hat den Nachteil,
daß die Einstellbarkeit durch Verdrehen des Permanentmagneten nur ungenau ist. Dies
rührt daher, daß bei einer Verdrehung des Permanentmagneten um 90
0 der Permanentfluß eine Änderung von seinem Maximalwert bis auf Null erfährt. Für
die Einstellung eines Auslösers würde es aber genügen, den Fluß in einem relativ engen
Toleranzbereich, aber dafür möglichst genau, verändern zu können.
[0005] Aufgabe der Erfindung ist es daher, einen Haltemagnetauslöser der eingangs genannten
Art zu schaffen, dessen Einstellung in einem engen Toleranzbereich möglichst genau
verändert werden kann.
[0006] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß auf den Schmalseiten und/oder
in wenigstens einem weiteren Fenster des Jochkörpers wenigstens zwei Permanentmagnete
so angeordnet sind, daß sie den Spalt zwischen den Jochblechen überbrücken, wobei
wenigstens ein Permanentmagnet in seiner Lage fixiert und wenigstens ein anderer zur
Regelung des Permanentflusses verstellbar angeordnet ist. Eine weitere Verkleinerung
des Auslösers kann erfindungsgemäß dadurch erzielt werden, daß bei Verwendung zweier
Permanentmagneten der eine der beiden Permanentmagneten drehbar oder fest an einer
Schmalseite des Jochkörpers gegenüber der Erregerwicklung und der zweite Permanentmagnet
drehbar oder fest auf der Schmalseite des Jochkörpers gegenüber dem Anker befestigt
ist.
[0007] Darüberhinaus kann der Auslöser erfindungsgemäß dadurch weiter verkleinert werden,
wenn ein Permanentmagnet fest, verdreh- bzw. verschiebbar auf einer Seitenkante des
Jochkörpers so befestigt ist, daß er den Luftspalt der Jochbleche überbrückt, wogegen
der zweite Permanentmagnet in dem weiteren Fenster verdreh- , verschiebbar bzw. fest
so angebracht ist, daß er ebenfalls den Luftspalt überbrückt.
[0008] Damit wird nicht ein Magnet, sondern vorzugsweise zwei Magnete, also ein Doppelmagnetsystem
für die Einstellung des Auslösers verwendet. Ein Magnet ist in seiner Lage fixiert
und liefert einen konstanten Permanentfluß und damit eine konstante Haltekraft für
den Auslöseanker. Dieser Basisfluß wird durch die Konstruktion des Auslösers und die
Fertigungserfordernisse bestimmt und festgelegt. Der zweite, normalerweise kleinere
Magnet ist verdrehbar angeordnet und liefert den permanten Regelfluß, durch den additiv
oder subtraktiv zum Basisfluß die erforderliche Haltekraft und damit der vorschriftsmäßige
Auslösebereich eingestellt werden kann.
[0009] Damit kann eine wesentlich größere Genauigkeit der Einstellung erreicht werden, als
bei den bisher bekannten Lösungen, beispielsweise eine fünfmal so hohe Regelgenauigkeit.
Durch eine entsprechende Wahl des Verhältnisses von Basisfluß zu Regelfluß kann man
eine beliebige Regelgenauigkeit erreichen (vergleiche auch Figur 1).
[0010] Infolge der hohen Regelgenauigkeit brauchen die Jochbleche nur mit kleinen Polschuhen
ausgestattet werden oder diese können überhaupt entfallen. Dadurch ist es möglich,
den Auslöser besonders raumsparend zu bauen.
[0011] Es ist auch vorteilhaft, erfindungsgemäß einen Permanentmagneten, vorzugsweise einen
Zylindermagneten, drehbar oder fix auf einer Schmalseite des Jochkörpers, zum Beispiel
gegenüber der Erregerwicklung anzuordnen, während der zweite Permanentmagnet, vorzugsweise
als Prisma (Magnetblechstreifen) ausgebildet, fix oder drehbar auf einer anderen Schmalseite
des Jochkörpers, zum Beispiel gegenüber dem Anker, befestigt wird.
[0012] Anhand der Zeichnung, in der erfindungsgemäße Ausführungsbeispiele dargestellt sind,
sollen die Erfindung sowie weitere vorteilhafte Ausgestaltungen und Verbesserungen
näher erläutert und beschrieben werden.
[0013] Es zeigen:
Figur 1 eine graphische Darstellung der Abhängigkeit des Permanentflusses vom Verdrehungswinkel
zu dem Permanentfluß,
Figuren 2 und 3 zwei Ansichten eines ersten erfindungsgemäßen Auslösers,
Figuren 4 bis 10 weitere Ausgestaltungen der Erfindung.
[0014] In der Figur 1, die eine graphische Darstellung der Abhängigkeit des Permanentflusses
vom Verdrehungswinkel zeigt, ist 1 die Kurve, die den Permanentfluß bei zwei und 2
die Kurve, die den Permanentfluß bei einem Magneten zeigt. Dabei ist Φ
R der Regelfluß, also derjenige Fluß, der durch Verstellung geregelt werden kann, wogegen
i
B der Basisfluß ist. Es sei beispielsweise ein Gesamtfluß von ±100% mit einem Basisfluß
von 80% und einem Regelfluß von 20% angenommen, wenn die beiden Magnete additiv in
der Maximalstellung sind. Nach einer Verdrehung von 180° des drehbar angeordneten
Permanentmagneten für den Regelfluß, also bei der maximal möglichen Subtraktion der
beiden Permanentflüsse,beträgt dann der Gesamtfluß im Jochkörper nunmehr 60% des Ausgangswertes.
Die Regelgenauigkeit hat also einen Wert von rund 0,2% pro Grad Verdrehungswinkel.
Würde man etwa nach der AT-PS 278 954 nur mit einem Permanentmagneten arbeiten, so
ändert sich der Permanentfluß bei einem Verdrehungswinkel von 90o um 100%. Die Regelgenauigkeit
hätte dann nurmehr einen Wert von rund 1% pro Grad.
[0015] In den Figuren 2 und 3 ist ein erstes Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt.
Die beiden Figuren zeigen einen Haltemagnetauslöser in zwei Ansichten. Er besteht
aus zwei Permanentmagneten 1a und 1b, einer Erregerwicklung 2 (es können selbstverständlich
auch mehr Erregerwicklungen sein) zur Erzeugung des Erregerflusses, einem Auslöseanker
3, und einem mit Fenstern 2a für die Erregerwicklung versehenen, aus zwei parallel
zueinander verlaufenden ferromagnetischen, durch eine Schicht 6 aus nicht ferromagnetischem
Material beziehungsweise Luft distanzierten Blechen 4 und 5 aufgebauten Jochkörper,
in welchem sich der Erregerfluß luftspaltlos schließt und der eine starke Querschnittsherabsetzung
für den Erregerfluß an der Stelle aufweist, an der der Auslöseanker 3 aufliegt. Dieser
Bereich ist mit der Bezugsziffer 5a bezeichnet. Dabei überbrücken der Anker und die
Permanentmagnete die Jochbleche 4 und 5 und der Anker steht unter der Zugkraft einer
Zugfeder 7. Die beiden Permanentmagnete 1a und 1b sind auf der der Erregerwicklung
2 gegenüberliegenden Schmalseite des Jochkörpers angeordnet, wobei ein Permanentmagnet
1a in seiner Lage fixiert und der andere 1b zur Regelung des Permanentflusses drehbar
angeordnet ist.
[0016] Die Figuren 4 bis 6 zeigen eine weitere Ausgestaltung der Erfindung. Dabei ist der
drehbare Permanentmagnet 1b auf der der Erregerwicklung 2 gegenüberliegenden Schmalseite
des Jochkörpers angeordnet, wogegen der in seiner Lage fixierte Permanentmagnet 1a
auf der dem Anker 3 gegenüberliegenden Schmalseite des Jochkörpers ist.
[0017] Die Figur 5 zeigt eine Ansicht auf den Auslöser gemäß Figur 4 in Pfeilrichtung A
und die Figur 6 zeigt die Ansicht auf den Auslöser gemäß Figur 4 in Pfeilrichtung
B.
[0018] Die Figuren 7 und 8 zeigen eine Ausgestaltung der Erfindung, bei der ein Permanentmagnet
in einem weiteren Fenster 12 des Jochkörpers angeordnet ist. Der Permanentmagnet 1a
ist in dem weiteren Fenster 12 in seiner Lage fixiert, wogegen der Permanentmagnet
1b auf einer Schmalseite des Jochkörpers 4, 5 und 6 drehbar angeordnet ist.
[0019] Die Figuren 9 und 10 zeigen einen Jochkörper, bei dem zur besseren Stabilisierung
der Magnete der Luftspalt 6 im Bereich 14 durch Abkröpfung der Jochbleche 4 und 5
verbreitert ist.
1. Haltemagnetauslöser hoher Empfindlichkeit, mit einem aus zwei zueinander parallel
verlaufenden, ferromagnetischen, durch nicht ferromagnetisches Material beziehungsweise
Luft distanzierten Blechen aufgebauten, mit wenigstens einem Fenster für wenigstens
eine Erregerwicklung versehenen Jochkörper, in dem sich der Erregerfluß luftspaltlos
schließt und der eine starke Herabsetzung des Querschnittes für den Erregerfluß an
jener Stelle aufweist, an der der Auslöseanker aufliegt, mit wenigstens einer Erregerwicklung
zur Erzeugung des Erregerflusses und mit einem Auslöseanker, der die Bleche des Jochkörpers
an der Stelle überbrückt, an der der Jochkörperquerschnitt für den Erregerfluß stark
herabgesetzt wird, dadurch gekennzeichnet, daß auf den Schmalseiten und/oder in wenigstens
einem weiteren Fenster (12) des Jochkörpers (4, 5, 6) wenigstens zwei Permanentmagnete
(1a, 1b) so angeordnet sind, daß sie den Spalt zwischen den Jochblechen überbrücken,
wobei wenigstens ein Permanentmagnet in seiner Lage fixiert und wenigstens ein anderer
zur Regelung des Permanentflusses verstellbar, insbesondere verdrehbar oder verschiebbar
angeordnet ist.
2. Haltemagnetauslöser nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß bei Vorsehen zweier
Permanentmagneten der eine Permanentmagnet (1a oder 1B) dreh-, verschiebbar, bzw.
fest auf der Schmalseite des Jochkörpers (4, 5, 6) gegenüber der Erregerwicklung (2)
und der zweite Permanentmagnet (1b oder 1a) verschieb-, verdrehbar bzw. fest auf der
Schmalseite des Jochkörpers gegenüber dem Anker (3) angeordnet ist.
3. Haltemagnetauslöser nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß bei Verwendung
zweier Permanentmagneten der eine Permanentmagnet fest, verdreh- oder verschiebbar
auf einer Schmalseite des Jochkörpers (4, 5, 6), den Luftspalt der Jochbleche überbrückend,
angeordnet ist, wogegen der zweite Permanentmagnet in einem weiteren Fenster (12)
im Jochkörper, ebenfalls den Luftspalt überbrückend, verdrehbar, verschiebbar oder
fest angebracht ist.
4. Haltemagnetauslöser nach einem der vorigen Ansprüche, daß jeder der Permanentmagneten
(1a, 1b) zylindrisch oder in Form eines Magnetblechstreifens ausgebildet ist.