[0001] Körper, der wenigstens teilweise aus pyrolytischem Graphit besteht, insbesondere
Anodenscheibe für eine Drehanoden-Röntgenröhre und Verfahren zu seiner Herstellung
[0002] Die Erfindung betrifft einen Körper, der wenigstens teilwise aus pyrolytischem Graphit
besteht, insbesondere Anodenscheibe für eine Drehanoden-Röntgenröhre, die zumindest
in der Umgebung der Brennfleckbahn Pyrographit enthält.
[0003] Ein solcher Körper in Gestalt einer Anodenscheibe ist aus der DE-OS 29 10 138 bekannt.
Derartige Anodenscheiben haben gegenüber anderen Anodenscheiben den Vorteil, daß die
in der Brennfleckbahn erzeugte Wärme durch den pyrolytischen Graphit enthaltenden
Teil der Anodenscheibe schnell abgeführt werden kann; allerdings muß der in der Vorveröffentlichung
beschriebene, im Bereich der Brennfleckbahn befindliche Ring aus pyrolytischem Graphit
in axialer und radialer Richtung Abmessungen in der Größenordnung von rund 10 mm aufweisen.
[0004] Solche pyrolytischen Graphitringe können entweder durch direkte kontinuierliche Abscheidung
von Kohlenstoff aus der Gasphase hergestellt werden oder mit Hilfe von einzelnen Segmenten
zusammengesetzt werden, die ebenfalls durch kontinuierliche Abscheidung von Kohlenstoff
aus der Gasphase hergestellt werden. In beiden Fällen ergeben sich bei einer heute
erreichbaren Abscheidungsgeschwindigkeit von etwa 2
/um/min (d.h. daß die Schicht aus pyrolytischem Graphit pro Minute um nur 2
/um wächst) zur Herstellung der Ringe bzw. der Platten, aus denen die Segmente geschnitten
werden, Beschichtungsdauern von bis zu 100 Stunden, wodurch erhebliche Kosten entstehen
und die benutzten Hochtemperaturapparaturen sehr stark beansprucht werden. Dieses
Problem ergibt sich ganz allgemein bei der Herstellung von Körpern, die wenigstens
teilweise aus pyrolytischem Graphit bestehen, wenn die Graphitschicht relativ dick
ist.
[0005] Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen mit geringerem Aufwand herstellbaren
Körper anzugeben bzw. ein Verfahren zu seiner Herstellung.
[0006] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der Körper in geringem Abstand
zueinander angeordnete Lamellen enthält und daß der Zwischenraum zwischen den Lamellen
mit pyrolytischem Graphit ausgefüllt ist. Das erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung
eines derartigen Körpers besteht darin, daß in die Zwischenräume zwischen in geringem
Abstand voneinander angeordneten Lamellen Kohlenstoff aus der Gasphase abgeschieden
wird.
[0007] Durch die Verwendung von Lamellen kann die Oberfläche, auf der der pyrolytische Graphit
abgeschieden werden kann, vergrößert werden. Allein dadurch verringert sich die Beschichtungsdauer
erheblich. Außerdem muß nur der relativ schmale Zwischenraum zwischen zwei Lamellen
mit Graphit ausgefüllt werden. Bei einem 1 mm breiten Zwischenraum ist dies der Fall,
wenn auf beiden Seiten von benachbarten Lamellen eine 0,5 mm dicke Schicht aus pyrolytischem
Graphit aufgebracht ist, was bei einer Abscheidegeschwindigkeit von 2
/um/min nach etwa 4 Stunden der Fall ist. Die Beschichtungsdauer wird dabei also ganz
erheblich verringert.
[0008] Um bei der Pyrographitabscheidung eine vollständige Ausfüllung der Zwischenräume
zu erreichen, ist es zweckmäßig, Gasdruck und Substrattemperatur abzusenken, wenn
der Zwischenraum zwischen den Lamellen nahezu geschlossen ist. Dadurch werden ein
vorzeitiges Zuwachsen und ein Hohlraumeinschluß unterbunden. Zusätzlich sollten die
Zwischenräume so gestaltet sein, daß das vermehrte Zuwachsen an den Eingangsecken
durch eine entsprechende Aufweitung der Öffnung im Ausgangszustand kompensiert wird.
Das wird beispielsweise dadurch erreicht, daß an den Lamellen durch mechanische oder
chemische Verfahren alle Ecken abgetragen werden.
[0009] Es gibt verschiedene Möglichkeiten für die Anordnung der Lamellen bei einer Anodenscheibe.
Eine erste Möglichkeit besteht nach einer Weiterbildung der Erfindung darin, daß die
Lamellen in die Rotationsachse enthaltenden Ebenen angeordnet sind. Die Brennfleckbahn
kann dabei sowohl auf einer Stirnfläche als auch auf einer Mantelfläche des so gebildeten
zylinderförmigen Körpers angeordnet sein. Eine andere Möglichkeit besteht nach einer
anderen Weiterbildung darin, daß die Lamellen konzentrisch und parallel zur Rotationsachse
verlaufen und daß die als Brennfleckbahn dienende Schwermetallschicht auf einer zur
Rotationsachse symmetrischen kegelmantelförmigen Stirnfläche des so gebildeten Körpers
angeordnet ist. Hierbei verlaufen die Richtungen der größten thermischen Leitfähigkeit
parallel zur Rotationsachse (weil die Wachstumsrichtung der pyrolytischen Graphitschicht
senkrecht zur Rotationsachse verläuft). Eine Wärmeabfuhr durch die pyrolytische Graphitschicht
ist dabei nur gewährleistet, wenn die Brennfleckbahn auf einer zur Rotationsachse
symmetrischen kegelmantelförmigen Stirnfläche angeordnet ist, die die Rotationsachse
unter einem von Null verschiedenen Winkel (im allgemeinen 70 bis 80°) schneidet. Wenn
die Brennfleckbahn hierbei auf dem Außenmantel angebracht wäre, würde die pyrolytische
Graphitschicht die Wärmeabfuhr sogar behindern.
[0010] Eine Ausgestaltung zur Herstellung einer Anodenscheibe der letztgenannten Art sieht
vor, daß ein ring- oder kreisförmiger Basiskörper, der mit konzentrisch zu seiner
Mittelachse verlaufenden sich in Achsrichtung erstreckenden Lamellen versehen ist,
zumindest solange mit pyrolytischem Graphit beschichtet wird, bis die Zwischenräume
zwischen den Lamellen verschwinden und daß anschließend der die Lamellen verbindende
Teil des Basiskörpers durch mechanische Bearbeitung abgetragen wird. Das Abtragen
des die Lamellen verbindenden Teils des Basiskörpers ist dabei erforderlich, um die
entstehende Wärme besser nach außen abführen zu können.
[0011] Eine andere Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, daß die pyrolytische Graphitschicht
auf der Seite des Grund- bzw. Basiskörpers, auf der die Brennfleckbahn aufzubringen
ist, teilweise abgetragen wird, bevor die Schwermetallschicht aufgebracht wird. Der
Grund für diese Maßnahme liegt darin, daß sich eine schlechte Wärmeleitung ergeben
würde, wenn die Schwermetallschicht ohne Vorbehandlung auf die pyrolytische Graphitschicht
aufgebracht würde, weil die Flächen der größeren thermischen Leitfähigkeit in der
Pyrographitschicht dann parallel zur Grenzfläche der Schwermetallschicht verlaufen
würden.
[0012] Die Erfindung wird nachstehend anhand der Zeichnungen am Beispiel einer Anodenscheibe
näher erläutert. Es zeigen
Fig. 1 einen Querschnitt durch eine erste Ausführungsform,
Fig. 2 einen Ausschnitt aus Fig. 1 in stark vergrößerter Darstellung,
Fig. 3 und 4 Abwandlungen der Ausführung nach Fig. 1 bzw. 2,
Fig. 5 eine andere Ausführungsform,
Fig. 6 eine dritte Ausführungsform in der Draufsicht und
Fig. 7 die Ausführungsform nach Fig. 6 in einer Seitenansicht im Querschnitt.
[0013] In Fig. 1 ist ein scheibenförmiger zur Rotationsachse 2 symmetrischer Basiskörper
1 dargestellt. Dieser Basiskörper 1 weist im Bereich der aufzubringenden Brennfleckbahn
eine kegelmantelförmige Stirnfläche 3 auf, deren Form ungefähr der Form der später
aufzubringenden Brennfleckbahn entspricht und die die Rotationsachse 2 unter einem
Winkel zwischen vorzugsweise 70 und 80° schneidet. Grundsätzlich könnte aber auch
ein kreisförmiger Scheibenkörper mit nicht abgeschrägten Zylinderflächen verwendet
werden. Im Bereich der Brennfleckbahn ist der Basiskörper 1 mit einer Anzahl von zur
Rotationsachse 2 konzentrischen Nuten 4 versehen, zwischen denen sich konzentrische
Stege 5 - nachfolgend als Lamellen bezeichnet - befinden, die sich ungefähr parallel
zur Rotationsachse erstrecken. Die Nuten können beispielsweise durch Drehen hergestellt
werden.
[0014] Die so erzeugten Nuten 4 werden anschließend durch Abscheidung von Kohlenstoff aus
der Gasphase mit pyrolytischem Graphit gefüllt. Derartige Abscheideverfahren sind
bekannt und z.B. in Philips Technische Rundschau, 37. Jahrgang, Nr. 8, Seiten 205
bis 213 beschrieben. Dabei kommt vorzugsweise das darin beschriebene Heißwandverfahren
zur Anwendung, da es in allen Phasen der Beschichtung eine optimale Aufheizung, d.h.
eine homogene Temperaturverteilung, im Basiskörper gewährleistet. Andererseits ist
jedoch auch die Anwendung des in der Vorveröffentlichung beschriebenen Kaltwandverfahrens
möglich, weil aufgrund der rotationssymmetrischen Form des Basiskörpers eine wenigstens
annähernd homogene Temperaturverteilung (z.B. bei induktiver Erhitzung) erreicht werden
kann.
[0015] Fig. 2 zeigt einen Ausschnitt aus dem in Fig. 1 dargestellten Querschnitt durch den
Basiskörper 1 nach dem Abscheiden von pyrolytischem Graphit. Mit dünnen Linien sind
die Grenzflächen der Pyrographitschicht in den einzelnen Phasen des Abscheideverfahrens
bezeichnet. Man erkennt, daß diese Linien den Konturen des Basiskörpers um so genauer
folgen, jedichter sie ihm benachbart sind. Das bedeutet, daß am Anfang des Absoheidungsverfahrens
die Konturen des Basiskörpers durch die Beschichtung kaum verändert (lediglich vergrößert)
werden, während sie in der Endphase, d.h. nach Auffüllen der Zwischenräume mit pyrolytischem
Graphit, ganz anders verlaufen; die obere Begrenzung 7 der Pyrographitschicht 6 ist
dabei nur noch geringfügig gekrümmt und verläuft annähernd im gleichen Abstand von
den Stirnflächen der Lamellen 5.
[0016] Wie bereits erwähnt, ist bei pyrolytischem Graphit die thermische Leitfähigkeit senkrecht
zur Wachstumsrichtung der Schicht maximal und parallel dazu minimal. Die dünnen Linien
stellen daher gleichzeitig die Richtungen dar, in denen die Wärme optimal abgeleitet
werden kann. Würde nun die Endfläche 7, gegebenenfalls nach einer mechanischen Bearbeitung,
wie z.B. Planschleifen mit einer Schwermetallschicht (Wolfram oder einer Wolframlegierung,
die entweder durch Abscheidung aus der Gasphase oder durch Anlöten einer dickeren
Schicht aufgebracht werden kann, wie in der DE-OS 29 10 138 beschrieben) versehen,
dann würde die bei der Verwendung dieser Schwermetallshicht als Brennfleckbahn erzeugte
Wärme kaum abgeführt, weil die Flächen der größten thermischen Leitfähigkeit der pyrolytischen
Graphitschicht dabei ungefähr parallel zur Grenzfläche der Schwermetallschicht verlaufen
würden. Deshalb muß die Pyrographitbeschichtung wesentlich stärker abgeschliffen werden
wie durch die Linie 8 angedeutet. Wenn die Schwermetallschicht auf die so abgeschliffene
Fläche aufgebracht wird, ergibt sich eine wesentlich bessere Wärmeableitung.
[0017] Wenn die Lamellen relativ dick sind, sollte die Schleifebene 8 in der Ebene der Stirnflächen
der Lamellen 5 liegen. Bei Lamellendicken von ca. 100
/um oder bei Lamellen mit angespitzten oder abgerundeten Stirnflächen, wie sie in den
Fig. 3 und 4 dargestellt sind, ist es für eine gute Wärmeableitung ausreichend, wenn
der Abstand der Schleifebene 8 zur Stirnfläche der Lamellen 10 bis 20 % des Abstandes
der Lamellen untereinander beträgt.
[0018] Aus dem vorstehenden ergibt sich, daß die Lamellen im Millimeterabstand(0,1 bis maximal
4 mm) voneinander angeordnet sein sollten. Je geringer der Abstand ist, desto kürzer
kann der Abscheidungsprozeß dauern. Die Lamellen selbst sollten möglichst dünn (0,1
mm bis 3 mm) sein, vorzugsweise dünner als dem Abstand der Lamellen entspricht. Je
dünner die Lamellen im Vergleich zu ihrem Abstand sind, desto größer kann der Anteil
von pyrolytischem Graphit im Bereich der Brennfleckbahn sein (was die Wärmeleitfähigkeit
verbessert) und desto weniger pyrolytischer Graphit muß zur Erzielung eines guten
Wärmekontaktes mit der Brennfleckbahn abgeschliffen werden.
[0019] Fig. 2 zeigt auch, daß die Flächen der größten thermischen Leitfähigkeit am Boden
der Nut ungefähr parallel zu diesem verlaufen. Das bedutet, daß die Wärme nur sehr
schlecht in den Basiskörper hineintransportiert und nach außen abgegeben werden kann.
Wie durch die Linie 9 angedeutet, nuß daher der die Lamellen 5 miteinander verbindende
Teil des Basiskörpers 1 sowie ein kleiner Teil der Lamellen selbst abgeschliffen werden.
Ein dabei auftretender Mangel der mechanischen Festigkeit kann erforderlichenfalls
z.B. durch eine geeignete die Anodenscheibe umschließende Halterung beseitigt werden.
[0020] Der so bearbeitete Körper bildet (nach dem Aufbringen der Schwermetallschicht auf
die Stirnfläche 8) die Anodenscheibe. Die Wärmeableitung erfolgt dabei überwiegend
in der Schicht aus pyrolytischem Graphit zwischen den Lamellen. Durch die Verzahnung
der Pyrographitschichten und der Lamellen ergibt sich eine gute mechanische Festigkeit.
[0021] In den Fig. 3 und 4 ist ein der Fig. 2 entsprechender Ausschnitt aus einem mit Pyrographit
beschichteten Basiskörper dargestellt, wobei jedoch die Lamellen spitz zulaufen (Fig.
3) bzw. abgerundet sind (Fig. 4) und jeweils gleich weit aus dem Basiskörper 1 herausragen.
Es sind jeweils wieder die gleichen Bezugszeichen verwendet wie in Fig. 2. Die Schleifebene
zur Aufbringung der Schwermetallbahn muß dabei entsprechend der Lage der Brennfleckbahn
geneigt sein. Dies hat den zusätzlichen Vorteil, daß die Flächen der größten thermischen
Leitfähigkeit der pyrolytischen Graphitschicht 6 stets unter einem von Null verschiedenen
Winkel geschnitten werden. Man erkennt aus den Fig. 3 und 4 aber auch, daß selbst
dann, wenn die Höhe der Lamellen von innen nach außen abnehmen würde, so daß die Schleifebene
parallel zur Spitze der Lamellen verlaufen würde, die Fläche zum Aufbringen der Schwermetallbahn
nicht so weit abgeschliffen werden muß, wie bei Fig. 2, weil die Linien der größten
thermischen Leitfähigkeit hierbei nur in einem relativ kleinen Bereich parallel zur
Verbindungslinie der Lamellen- s
ptzen verlaufen.
[0022] Bisher wurde von einem einstückigen Basiskörper ausgegangen, in dem die Lamellenstruktur
durch mechanische Barbeitung erzeugt wurde. In Fig. 5 ist nun ein aus mehreren Teilen
bestehender Basiskörper dargestellt, der besonders leicht herzustellen ist. Die Herstellung
dieses Basiskörpers erfolgt durch Aufwickeln von zwei verschieden breiten Graphitfolien,
die z.B. unter der Bezeichnung "Sigraflex" von der Firma Sigri sowie unter der Bezeichnung
"Papyex" von der Deutschen Carbone AG auf dem Markt erhältlich sind. Die Wicklung
erfolgt dabei so, daß die beiden Graphitfolien mit ihrer unteren Längskante genau
zur Deckung kommen. Dadurch ergibt sich zwischen zwei aufeinanderfolgenden Lagen der
bereiteren Graphitfolie 11 wegen des dazwischenliegenden Teils der schmaleren Graphitfolie
12 eine spiralförmig verlaufende Nut, deren Tiefe dem Breitenunterschied zwischen
den beiden Folien entspricht und deren Breite der Dicke der schmaleren Graphitfolie
12 entspricht. Dabei kann es von Vorteil sein, wenn die schmalere Graphitfolie 12
dicker ist als die breitere Graphitfolie 11, weil dann mehr pyrolytischer Graphit
in die Nuten abgeschieden werden kann.
[0023] Das Beschichten mit pyrolytischem Graphit erfolgt so wie in Verbindung mit Fig. 1
beschrieben.
[0024] Wie in Verbindung mit Fig. 2 erläutert, ist es auch bei dieser Ausführungsform zur
Verbesserung der Wärmeabfuhr zweckmäßig, den unteren Teil des so gebildeten Basiskörpers,
in dem sich die schmalere Graphitfolie befindet, abzuschleifen, so daß die Pyrographitbeschichtung
zwischen den einzelnen Lagen des dann noch verbliebenen oberen Teils der breiteren
Graphitfolie 11 die Unterseite des so hergestellten Anodenscheibenkörpers erreicht.
Dessen Festigkeit wird durch einen an seinem außeren Umfang angebrachten Metallring
13 verbessert.
[0025] Während bei den bisher beschriebenen Ausführungsformen die Lamellen konzentrisch
zur Rotationsachse 2 verliefen, verlaufen sie bei der in Fig. 6 in der Draufsicht
und in Fig. 7 (ausschnittsweise) in der Seitenansicht dargestellten Ausführungsform
radial, d.h. sie liegen in die Rotationsachse enthaltenden Ebenen. Grundsätzlich könnten
die Lamellen durch Ausfräsen eines kreisförmigen Körpers hergestellt werden, doch
ergäbe sich hierbei ein erheblicher Arbeitsaufwand. Bei der in Fig. 6 dargestellten
Ausführungsform sind die Lamellen 5 ebene Plättchen, die am äußeren Umfang eines kreisförmigen
Körpers 14 gleichmäßig verteilt befestigt sind. Die Lamellen können dabei in auf dem
Umfang des kreisförmigen Körpers 14 vorgesehenen Nuten 15 von geringer Tiefe eingeklemmt
werden. Die nachfolgende Pyrographitbeschichtung sorgt dann für eine weitere Verfestigung
des Gesamtsystems. Die Lamellen können aus Elektrographit, pyrolytischem Graphit,
Graphitfolien, Metall- oder Metallkarbidfolien hergestellt sein.
[0026] Zur Verbesserung der Wärmeableitung müßte auch hier die Beschichtung mit pyrolytischem
Graphit teilweise wieder abgetragen werden, und zwar, wie in der Zeichnung angedeutet,
längs der Linien 9 und 8 und zweckmäßigerweise auch auf dem äußeren Umfang der Scheibe.
Die Brennfleckbahn kann hierbei einerseits auf dem äußeren Scheibenumfang, jedoch
auxh auf einer (kegelmantelförmigen) Stirnfläche des mit pyrolytischem Graphit beschichteten
Scheibenkörpers angeordnet sein. Der Schnitt (z.B. längs der Linie 8) darf in diesem
Fall nicht senkrecht zur Zeichenebene verlaufen, sondern unter einem Winkel längs
einer Kegelmantelfläche, die die Wachstumsrichtung der Pyrographitbeschichtung unter
einem von 90° abweichenden Winkel schneiden würde.
[0027] Da die in den Fig. 6 und 7 dargestellte Ausführungsform den Wärmetransport in zwei
Richtungen gestattet (nach oben und unten, wenn die Brennfleckbahn außen aufgebracht
ist und nach unten und außen, wenn die Brennfleckbahn oben aufgebracht ist), ist diese
Ausführungsform im Hinblick auf die Ableitung der im Brennfleck erzeugten Wärme besonders
günstig.
1. Körper, der wenigstens teilweise aus pyrolytischem Graphit besteht, insbesondere
Anodenscheibe für eine Drehanoden-Röntgenröhre, die zumindest in der Umgebung der
Brennfleckbahn Pyrographit enthält, dadurch gekennzeichnet, daß der Körper in geringem
Abstand zueinander angeordnete Lamellen (5) enthält und daß der Zwischenraum (4) zwischen
den Lamellen mit pyrolytischem Graphit (6) ausgefüllt ist.
2. Anodenscheibe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Lamellen (5) symmetrisch
zur Rotationsachse (2) verlaufen.
3. Anodenscheibe nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Lamellen (5) konzentrisch
und parallel zur Rotationsachse (2) verlaufen und daß die als Brennfleckbahn dienende
Schwermetallschicht auf einer zur Rotationsachse symmetrischen kegelmantelförmigen
Stirnfläche (3) des so gebildeten Körpers angeordnet ist (Fig. 1).
4. Anodenscheibe nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Lamellen in die
Rotationsachse enthaltenden Ebenen angeordnet sind (Fig. 6, 7).
5. Anodenscheibe nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Lamellen durch Plättchen
(5) gebildet werden, die am äußeren Umfang eines kreisförmigen Körpers(14) befestigt
sind.
6. Verfahren zur Herstellung eines Körpers, der zumindest teilweise aus pyrolytischem
Graphit besteht, dadurch gekennzeichnet, daß in die Zwischenräume (4) zwischen rotationssymmetrisch
und in geringem Abstand voneinander angeordneten Lamellen (5) Kohlenstoff aus der
Gasphase abgeschieden wird.
7. Verfahren nach Anspruch 6 zur Herstellung einer Anodenscheibe, dadurch Rekennzeichnet,
daß nach dem Abscheiden des Kohlenstoffes eine als Brennfleckbahn dienende Schwermetallschicht
aufgebracht wird.
8. Verfahren nach Anspruch 7 zur Herstellung einer Anodenscheibe nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, daß ein ring- oder kreisförmiger Basiskörper, der mit konzentrisch
zu seiner Mittelachse verlaufenden sich in Achsrichtung erstreckenden Lamellen versehen
ist, zumindest solange mit pyrolytischem Graphit beschichtet wird, bis die Zwischenräume
zwischen den Lamellen (5) verschwinden und daß anschließend der die Lamellen verbindende
Teil des Basiskörpers durch mechanische Bearbeitung abgetragen wird.
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Basiskörper dadurch
hergestellt wird, daß eine in ihrer Form ungefähr der Brennfleckseite der Anodenscheibe
entsprechende Seite (3) eines scheibenförmigen Körpers (1) durch mechanische Bearbeitung
mit sich in axialer Richtung erstreckenden Nuten (4) versehen wird.
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß ein Basiskörper (1) aus
Elektrographit verwendet wird.
11. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Basiskörper aus zwei
untrschiedlich breiten Folienbändern (11, 12) hergestellt wird, deren eine Längskante
zur Deckung gebracht wird und die danach gemeinsam so aufgewickelt werden, daß die
sich deckenden Längskanten wenigstens ungefähr in einer Ebene liegen.
12. Verfahren nach Anspruch 7 zur Herstellung einer Anodenscheibe nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, daß ein kreisförmiger Grundkörper (14) mit Lamellen (5) versehen
wird, die in die Mittelachse (1) enthaltenden Ebenen liegen und daß zumindest die
Lamellen (5) anschließend mit pyrolytischem Graphit beschichtet werden.
13. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß der Grundkörper aus Elektrographit
besteht und daß an dem Grundkörper plattenförmige dünne Lamellen (5) befestigt werden.
14. Verfahren nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß die Lamellen (5) aus pyrolytischem
Graphit bestehen.
15. Verfahren nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß die Lamellen (5) aus Elektrographit
hergestellt werden.
16. Verfahren nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß die Lamellen (5) aus glasartigem
Kohlenstoff bestehen.
17. Verfahren nach einem der Ansprüche 7 bis 16, dadurch gekennzeichnet, daß die pyrolytische
Graphitschicht auf der Seite des Grund- bzw. Basiskörpers (1, 14), auf der die Brennfleckbahn
aufzubringen ist, teilweise abgetragen wird, bevor die Schwermetallschicht aufgebracht
wird.
18. Verfahren nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß die Lamellen aus Graphitfolien
bestehen.
19. Verfahren nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß die Lamellen aus hochtemperaturfesten
Metall- oder Metallkarbidfolien bestehen.