[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Sicherungseinrichtung für Hochspannungs-Kondensator-Durchführungen
in Weichpapierausführung, die in mit Isolierflüssigkeit gefüllte Transformatoren,
Drosselspulen oder ähnliche elektrische Geräte eingebaut sind
[0002] Bei Transformatoren, Drosselspulen und ähnlichen elektrischen Geräten ist der Aktivteil
im allgemeinen in geschlossenen, mit einem flüssigen Isoliermedium gefüllten Gehäusen
untergebracht. Zur Herausführung der Zeiteranschlüsse aus dem Gehäuse sind um den
Leiter herum geeignete Isolieranordnungen angebracht, um einen elektrischen Überschlag
oder Durchschlag an der Durchgangsstelle durch die vorzugsweise metallische Gehäusewandung
zu verhindern. Als geeignete Isolieranordnungen werden üblicherweise Durchführungen
verwendet, die als komplette Baugruppe hergestellt werden und bei höheren Spannungen
als Leiterisolation einen zum Leiter konzentrisch angeordneten Kondensatorwickel aufweisen,
durch dessen Beläge das Leiterpotential gesteuert auf das Erdpotential des Gehäuses
abgebaut wird. Bei einer modernen, hochspannungstechnisch besonders gü.nstigen Bauart
derartiger Durchführungen sind die Kondensatoren als Weichpapierwickel mit eingefügten
Belägen aus Metallfolie oder aus halbleitendem Papier ausgeführt. Der Kondensatorwickel
mit dem zentralen Innenleiter ist in ein hermetisch verschlossenes Gehäuse eingebettet,
das meistens mit einer Isolierflüssigkeit gefüllt ist. Dieses Gehäuse besteht aus
einem metallischen Mittelstück, das zugleich als Flansch für die Befestigung am Durchbruch
durch das Gerätegehäuse ausgebildet ist. Außerhalb des Transformators befindet sich
der mit Rippen versehene Freiluftisolator. Das in das Innere des Transformators hineinragende
Unterteil der Durchführung besteht ebenfalls aus einem Porzellanüberwurf, bei dem
jedoch wegen des umgebenden Isoliermediums auf kriechwegverlängernde Außenrippen verzichtet
werden kann. Der mechanische Zusammenhalt derartiger Durchführungen wird in bekannter
Weise durch einen zentralen Bolzen oder ein zentrales Rohr bewirkt, über den
bzw. das Porzellanüberwürfe mit hoher Kraft gegen den metallischen Mittelflansch gepreßt
werden. Ein meist am Kopfende zwischengeschaltetes Federelement sorgt für einen gleichmäßigen
Preßdruck, der auch bei geringen thermisch bedingten Längenänderungen wirksam bleibt.
Das zentrale Spannelement dient zugleich als Stromleiter, und sofern ein Rohr dafür
verwendet wird, kann in dessen Inneren auch ein Seilleiter geführt werden. Das zentrale
Spannelement ist von einem Weichpapier-Kondensatorwickel umgeben, der selbst von einem
flüssigen Isoliermedium, vorzugsweise Isolieröl, umgeben ist, derart, daß der Wickel
im Isolieröl "schwimmt".
[0003] Der erhebliche Nachteil dieser Durchführung besteht darin, daß beim Bruch des luftseitigen
Porzellanüberwulfes die ganze Durchführung praktisch sofort zusammenbricht.
[0004] Das funktionsbedingte Federelement beschleunigt dabei den Zusammenbruch. Besonders
nachteilig und gefährlich ist bei einem Zusammenbruch der Durchführung, daß der zentrale
Kondensatorwickel durch Einwirkung der Schwerkraft in das Innere des Transformators
rutscht und elektrische und mechanische Schäden großen Ausmaßes verursacht, die bis
zur Zerstörung des Transformators führen können bzw.
[0005] Folgeschäden in den Anlagen, z.B. Brände, hervorrufen können.
[0006] Es sind Lösungen bekannt, die ein Durchfallen des zentralen Kondensatorwickels bei
Porzellanbruch verhindern sollen, indem durch eine straffe Bandage um den Wickel im
Bereich des Erdpotentials eine Aufhängomöglichkeit geschaffen wird, die in geeigneter
Weise im Inneren des Metallflansches aufliegto Da der Kondensatorwickel dadurch bei
Zerstörung des Porzellanüberwurfes in seiner vorgeschriebenen Lage festgehalten wird
und auch die
' Schlagweite der luftseitig freiliegenden spannungsführenden Teile erhalten bleibt
und somit die Betriebsfähigkeit der Durchführung bis zum baldigen Abschalten des Transformators
gewährleistet ist, treten zwar die bereits genannten Nachteile mit den schwerwiegenden
Folgen nicht auf, jedoch ist hierbei der Nachteil zu verzeichnen, daß beim Anlegen
der Bandage der Kondensatorwickel derart zusammengepreßt wird, daß in den einzelnen
Papierlagen, vor allem in den leitenden Belägen, Falten entstehen, die die innere
elektrische Festigkeit des Kondensatorwickels vermindern. Dies führt zu Inhomogenitäten
in der elektrischen Feldverteilung zwischen den Belägen, was insbesondere bei Langzeitbetrieb
eine Verkürzung der Lebensdauer zur Folge hat.
[0007] Hier will die Erfindung Abhilfe schaffen. Die Erfindung, wie sie in den Ansprüchen
gekennzeichnet ist, löst die Aufgabe, eine Sicherungseinrichtung für Hochspannungs-Kondensator-Durchführungen
zu schaffen, die bei Bruch des Überwurfporzellans ein Durchfallen des Kondensatorwickels
in das Innere des Transformators verhindert.
[0008] Die durch die Erfindung erreichten Vorteile sind im wesentlichen darin zu sehen,
daß die schwerwiegenden Folgen für den Transformator, die Drosselspule oder ähnliche
Geräte bei einem Durchführungsdefekt vermieden und auch die nachgeschalteten Anlagenelemente
nicht in Mitleidenschaft gezogen werden. Gleichzeitig erfahren die Funktionssicherheit
und Lebensdauer der Durchführung keine nachteilige Beeinflussung.
[0009] Das wird erfindungsgemäß dadurch erreicht, indem am inneren Umfang des Befestigungsflansches
ein sich nach unten im inneren Durchmesser verengender konischer Ring angeordnet und
als Gegenstück dazu auf dem Kondensatorwickel in Höhe des Befestigungsflansches ein
sich nach oben im Durchmesser erweiternder Ring aus Isolierpapier aufgewickelt ist.
Beide Ringe sind so dimensioniert, daß sich der Kondensatorwickel bei Bruch des Freiluftisolators
nach nur kurzer Abwärtsbewegung festklemmt und so nicht in das Innere des Transformators
gelangen kann. Dabei entsteht ein radialer Druck auf den Umfang des Wickels, der dadurch
zusammengepreßt und verfestigt wird, derart, daß auch ein Durchrutschen einzelner
Lagen verhindert wird. Die dabei zu erwartende nachteilige Faltenbildung im Inneren
des Wickels beim Papier und den leitenden Belägen kann in Kauf genommen werden, weil
die Durchführung jetzt nur noch für eine begrenzte Zeit betriebsfähig bleiben muß.
[0010] Im Normalbetrieb der unbeschädigten Durchführung tritt diese, die Lebensdauer der
Durchführung beeinträchtigende Erscheinung nicht auf.
[0011] Anstelle des konischen Ringes am Innenumfang des Befestigungsflansches können auch
gleichmäßig verteilt keilförmige Haltestücke angebracht werden.
[0012] Im folgenden wird die Erfindung anhand einer Zeichnung, die einen Ausführungsweg
darstellt, näher erläutert.
[0013] Die Zeichnung zeigt eine vereinfachte Schnittdarstellung einer Hochspannungsdurchführung,
die aus einem Freiluftisolator 1, einem Befestigungsflansch 2 und dem Porzellanunterteil
3 besteht. Der Kondensatorwickel 4 aus Weichpapier ist auf einen Spannbolzen 5, der
in diesem Beispiel zugleich Stromleiter ist, aufgewickelte Am oberen Ende des Spannbolzens
sind eine Druckfeder 6 angeordnet sowie eine Mutter 7 zum Verspannen der gesamten
Anordnung.
[0014] Im Mittelteil des Kondensatorwickels, in Höhe des Befestigungsflansches 2, ist zusätzlich
ein Papierkeilring 9 aufgewickelt, der im unbeschädigten Zustand der Durchführung
nur lose oder überhaupt nicht am konischen Druckring 8 anliegt. Bei Havarie der Durchfiihrunq,
d.h., wenn die Haltefunktion des Freiluftisolators wegfällt, rutscht der erfindungsgemäß
ausqeführte Kondensatorwickel. 4 nach unten in den konischen Ring 8 hinein und klemmt
sich fest.
1. Sicherungseinrichtung für Hochspannungs-Kondensator-Durchführung mit Weichpapierwickel
dadurch gekennzeichnet,
daß am inneren Umfang des Befestigungsflansches (2) ein sich im Innendurchmesser nach
unten verengender konischer Ring (8) angeordnet ist und daß als GeGenstück dazu auf
dem Kondensatorwickel (4) in Höhe des Befestigungsflansches (2) ein sich nach oben
im Außendurchmesser erweiternder Ring (9) aus Isolierpapier aufgewickelt ist.
dadurch gekennzeichnet, daß 2. Sicherungseinrichtung nach Patentanspruch 1, am inneren
Umfang des Befestigungsflansches (2) gleichmäßig verteilt anstelle des konischen Ringes
(8) einzelne keilförmige Haltestücke angeordnet sind.