[0001] Die Erfindung betrifft eine Tauchlanze für den Stahlwerksbetrieb gemäß Oberbegriff
des Patentanspruchs 1. Eine derartige Tauchlanze ist in Form einer Gaseinblaslanze,
die an der Seitenwand eines metallurgischen Behandlungsgefäßes eingebaut wird, durch
die DE-AS 1 758 658 bekannt. Diese fest eingebaute Lanze zeichnet sich durch eine
relativ geringe Gesamtlänge aus.
[0002] Für die Entschwefelung von Roheisen- oder Stahlschmelzen nach dem Tauchlanzenverfahren
verwendete Lanzen erreichen wegen der Größe der Behandlungsgefäße (bis zu 400 t Schmelzgewicht)
Längen von 5 bis 7 m. Sie entsprechen im Grundaufbau der gattungsgemäß bekannten Lanze.
Beim Einblasen von pulverförmigen Entschwefelungsmitteln unter Druck in die Schmelze
kommt es häufig zu starken Schwingungen und Vibrationen der Tauchlanze, die zu einer
Beschädigung der das Lanzenrohr umgebenden Feuerfestummantelung führt. Die Tauchlanze
muß dann vorzeitig gewechselt und repariert werden.
[0003] Aufgabe der Erfindung ist es, die gattungsgemäße Lanze derart weiterzuentwickeln,
daß sie im Betrieb den bei langen Lanzen auftretenden Belastungen gewachsen ist, nämlich
den einzelnen Segmenten eine feste Verspannung bietet, unterschiedlichen Längsdehnungen
zwischen Lanzenrohr und Feuerfestummantelung aufzunehmen vermag, ohne daß die Verspannung
beeinträchtigt wird, und insbesondere in der Lage ist, die beim Blasbetrieb auftretenden
Schwingungseinflüsse ohne Gefährdung der Feuerfestummantelung zu bewältigen.
[0004] Erfindungsgemäß wird daher vorgeschlagen, die gattungsgemäße Lanze gemäß den in Patentanspruch
1 niedergelegten Merkmalen auszubilden.
[0005] Auf Ausgestaltungen und Weiterentwicklungen der Erfindung gemäß den Unteransprüchen
wird verwiesen.
[0006] Durch die Erfindung wird die gestellte Aufgabe gelöst und eine Tauchlanze geschaffen,
die sich durch hohe Betriebssicherheit und Haltbarkeit auszeichnet. Die kraftschlüssige
Verbindung des Widerlagers mit dem Lanzenrohr gestattet es, das Widerlager an jeder
beliebigen Stelle des Lanzenrohrs anzubringen, ohne daß an der endgültig festzulegenden
Stelle Verbindungsmittel wie Außengewinde oder Ringnuten eingeschnitten werden müssen.
Damit vermeidet man eine Schwächung des Lanzenrohres gegenüber den beim Blasbetrieb
auftretenden mechanischen Belastungen. Zum Zusammenbau kann das Widerlager abgezogen
und es können die einzelnen Segmente auf das glatte Lanzenrohr aufgeschoben und'ausgerichtet
werden. Es steht genügend axialer Bauraum zur Verfügung, wenn die einzelnen Segmente
beim Zusammenbau aus irgendwelchen Gründen, sei es zum Befestigen der meist ebenfalls
feuerfesten Düse, axial hin und her geschoben werden müssen.
[0007] Beim Blasbetrieb sichert die Vorspannung der Feder auch beim Auftreten von Dehnungen
und Schwingungen eine feste Verspannung der einzelnen Segmente der Feuerfestummantelung.
[0008] Die im Anspruch 3 und 4 niedergelegten Maßnahmen ermöglichen es, die Vorspannung
der Feder in geeigneter Weise einzustellen.
[0009] Die Erfindung wird nun anhand der beigefügten Figuren, die ein Ausführungsbeispiel
zeigen, beschrieben.
[0010] Es zeigt
Fig. 1 eine Tauchlanze
Fig. 2 eine Einzelheit aus Fig. 1 in vergrößerter Darstellung.
[0011] Die in Fig. 1 dargestellte Tauchlanze für den Stahlwerksbetrieb besteht im wesentlichen
aus einem Lanzenrohr 1, einer Feuerfestummantelung 2 und einer Düse 3.
[0012] Die Feuerfestummantelung 2 ist aus mehreren ringzylindrischen Segmenten 2a, 2b, 2c,
2d und 2e zusammengesetzt. Das vorderste Segment 2a ist über eine Halterung in Form
eines flanschartigen Ansatzes 4 des Lanzenrohres 1 auf dem Lanzenrohr axial fixiert,
wobei bei dieser Fixierung das bekannte Einschrauben einer feuerfesten Düse 3 in das
vorderste Segment 2a Anwendung gefunden hat.
[0013] Die einzelnen Segmente 2a bis 2e sind nut- und federartig miteinander verbunden,
wobei diese Verbindung durch das Verspannen der einzelnen Segmente 2a bis 2e über
eine vorgespannte Feder 6 gesichert ist.
[0014] Die Feder 6 stützt sich hier über einen Druckflansch 7 und ein in seiner axialen
Erstreckung veränderbares Spannelement 8 an einem Widerlager 5 an, welches im wesentlichen
ein Ringblock ist, der mit drei auf seinem Umfang verteilte Druckschrauben kraftschlüssig
mit
*dem Lanzenrohr verbunden ist.
[0015] Am hinteren Ende des Lanzenrohres sind Mittel 9 in Form eines Gewindes zum Anschluß
einer Kupplung, über die die Lanze gehalten und über die Blasmittel zugeführt wird,
versehen.
[0016] Fig. 2 zeigt einen Ausschnitt aus Fig. 1, nämlich den Teil des Lanzenrohres 1 vom
Widerlager 5 bis zum nachgiebigen Zwischenglied 6. Eine gestrichelte Linie 11 kennzeichnet
die Lanzenachse.
[0017] Im einzelnen ist die Gestaltung des in seiner axialen Erstreckung veränderbaren Spannelements
8 zu sehen. Dieses besteht aus zwei miteinander über Gewinde verbundene Ösen 12 und
13, von denen nur die innere Öse 12 starr mit dem Widerlager 5 verbunden, hier Teil
des Widerlagers 5, ist, während die äußere Öse 13 am Druckflansch 7 anliegt. Die Anlagefläche
ist dabei so gestaltet, daß die äußere Öse 13 gegenüber dem Druckflansch 7 verdreht
werden kann. Zum Verdrehen ist an der äußeren Öse 8 ein Außensechskant 15 zum Ansatz
eines Schlüssels oder dergleichen vorgesehen.
[0018] Von den drei, gleichmäßig auf den Umfang verteilten Druckschrauben ist in Fig. 2,
ebenso in Fig. 1, nur eine Druckschraube 10 zu sehen, die in einer entsprechenden
Gewindebohrung 14 des Widerlagers 5 und unter Druck auf der Außenfläche des Lanzenrohres
1 aufsitzt.
[0019] Im übrigen ist das nachgiebige Zwischenglied 6 eine Schraubenfeder, deren nach dem
Vorspannen verbleibender Federweg so dimensioniert ist, daß die Feder bei keinem Betriebszustand
blocken kann.
1. Tauchlanze für den Stahlwerksbetrieb zum Einblasen von Gasen und/oder pulverförmigen
Feststoffen in Roheisen- oder Stahlschmelzen mit einer Düse am vorderen und Mitteln
zum Anschluß einer Kupplung am hinteren Ende, bestehend aus einem Lanzenrohr und einer
aus mehreren ringzylindrischen Segmenten zusammengesetzten Feuerfestummantelung, wobei
das vorderste Segment über eine Halterung auf dem Lanzenrohr axial fixiert ist und
das mit Abstand von den Anschlußmitteln der Kupplung angeordnete hinterste Segment
über ein axial nachgiebiges Zwischenglied an einem axial verstellbaren, lösbaren Widerlager
des Lanzenrohres anliegt, dadurch gekennzeichnet , daß das Widerlager (5) kraftschlüssig
mit dem Lanzenrohr (1) verbunden und das nachgiebige Zwischenglied (6) eine vorgespannte
Feder ist.
2. Tauchlanze nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß das Widerlager (5) im
wesentlichen ein Ringblock ist, der wenigstens drei auf seinen Umfang verteilte radiale
Gewindebohrungen (14) aufweist, in die Druckschrauben (10) eingesetzt sind und mit
der Außenfläche des Lanzenrohres (1) in Druckkontakt stehen.
3. Tauchlanze nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet , daß zwischen
dem Widerlager (5) und dem nachgiebigen Zwischenglied (6) ein in seiner axialen Erstreckung
veränderbares Spannelement (8) vorgesehen ist.
4. Tauchlanze nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet , daß das Spannelement (8) aus
zwei miteinander über Gewinde verbundenen Hülsen (12, 13) besteht, von denen die innere
Hülse (12) starr mit dem Widerlager (5) verbunden ist, während die äußere Hülse (13)
an einem Druckflansch (7), gegenüber diesem verdrehbar, anliegt und mit einem Außensechskant
(15) oder dergleichen zum Verdrehen der Hülse (13) versehen ist.
5. Tauchlanze nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet , daß das nachgiebige
Zwischenglied (6) eine Schraubenfeder ist.