[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Ätzreservedrucken
auf Textilmaterialien, die aus hydrophobeαFasern, vorzugsweise Polyesterfasern, bestehen
oder solche Fasern im Gemisch mit Zellulosefasern enthalten, wobei auf das Textilmaterial
ein weißätzbarer Dispersionsfarbstoff und gegebenenfalls ein ätzmittelbeständiger
Dispersionsfarbstoff in Form einer Farbflotte oder Druckpaste aufgebracht und danach
getrocknet oder angetrocknet wird, und anschließendes Aufdrucken einer Ätzreservedruckpaste,
die gegebenenfalls neben dem Ätzmittel noch ätzmittelbeständige Farbstoffe enthält,
in dem gewünschten Muster und anschließende Wärmebehandlung bei Temperaturen von 100
bis 230°C.
[0002] Beim Textildruck war es seit jeher ein Problem, weiße oder farbige, scharf begrenzte
Muster auf tiefgefärbtem Hintergrund zu erzeugen. Insbesondere bei der Herstellung
filigranartiger Muster auf dunklem Untergrund versagt der direkte Druck des Textilmaterials
völlig. Zur Herstellung solcher Dessins ist es bekannt, auf einer mit einem weißätzbaren
Farbstoff hergestellten tiefen Hintergrundfärbung eine Ätzpaste in dem gewünschten
Muster aufzudrucken und anschließend durch eine trockene oder nasse Wärmebehandlung
den Farbstoff an den mit der Ätzpaste bedruckten Stellen zu zerstören. Nach dem Auswaschen
der so erhaltenen Drucke wird das gewünschte Muster weiß auf dunklem Fond erhalten.
Es ist auch bereits bekannt, den Ätzdruckpasten Farbstoffe zuzusetzen, die gegen das
Ätzmittel resistent sind. In diesem Fall wird gleichzeitig mit der Zerstörung der
Fondfärbung eine Färbung des Textilmaterials an den bedruckten Stellen durch den unzerstörbaren
Farbstoff vorgenommen. Man erhält in diesem Fall farbige Drucke auf dunklem Fond.
Farbige Drucke auf dunklem Fond können auch erhalten werden, wenn der dunkle Fond
mit einer Mischung eines ätzbaren und eines andersfarbigen, nichtätzbaren Farbstoffs
hergestellt wird.
[0003] Bei der Übertragung dieser bekannten Verfahren auf synthetische Fasermaterialien
oder Textilmaterialien, die vorzugsweise aus hydrophoben synthetischen Fasern bestehen,
ergibt sich insofern ein Problem, als die Ätzung von beispielsweise mit Dispersionsfarbstoffen
angefärbten Polyesterfasern sehr schwierig ist. Dispersionsfarbstoffe, die einmal
in der Polyesterfaser fixiert, d.h. gelöst,sind, sind dem Zugriff wäßriger Agenzien
weitgehend entzogen und somit auch dem Angriff von wäßrigen Ätzpasten. Bei der Herstellung
von Ätzdrucken auf hydrophobe Fasern enthaltenden oder aus hydrophoben Fasern bestehenden
Textilmaterialien wird daher das bekannte Ätzdruckverfahren in der Weise abgewandelt,
daß das Textilmaterial zunächst mit einer Dispersionsfarbstoff enthaltenden Farbflotte
geklotzt und getrocknet oder angetrocknet wird, wobei jedoch keine Fixierung des Farbstoffs,
d.h. Lösung des Farbstoffs in der hydrophoben Faser, erfolgen darf. Auf das getrocknete
oder angetrocknete geklotzte Gewebe wird sodann das gewünschte Muster mit der Ätzdruckpaste
aufgedruckt und das geklotzte und bedruckte Gewebe anschließend einer Wärmebehandlung
unterworfen, wobei gleichzeitig der Fondfarbstoff an den nicht bedruckten Stellen
in den Polyester einwandert, d.h. fixiert wird und an den bedruckten Stellen der Farbstoff
zerstört wird, d.h. keine Färbung erfolgt. Im Hinblick auf diesen Mechanismus wird
dieses Verfahren auch als Ätzreservedruck bezeichnet.
[0004] Das an sich einfacheverfahren des Ätzreservedrucks beinhaltet eine Reihe technischer
Schwierigkeiten, die seinen Einsatz häufig erschweren. So ist es in der Regel nicht
einfach, den Fondfarbstoff durch das Ätzmittel restlos zu zerstören. Gelingt dies
nicht, so hinterbleibt auf den geätzten Stellen ein farbiger Rückstand, dessen Nuance
zwischen gelbbraunen und stumpfviolett bzw. rotstichig grauen Tönen schwanken kann
und der den Weißfond an den geätzten Stellen anschmutzt. Dies führt zu unsauber erscheinenden
Weißätzen oder für den Fall, daß eine Buntätze hergestellt werden soll, zu einer Verfälschung
der Nuance des ätzmittelbeständigen Farbstoffs. Um diese Schwierigkeit zu überwinden,
werden Ätzpasten verwendet, die relativ starke Reduktions- oder Oxydationsmittel enthalten,
wie z.B. Natriumdithionit in Verbindung mit Alkali, Alkaliformaldehydsulfoxylate oder
gar Schwermetallsalze, wie beispielsweise Zinn-2-chlorid. Mit derartigen starken Ätzmitteln
gelingt es zwar in der Regel, einen einwandfreien Weißätzdruck zu erzielen, jedoch
tritt häufig eine Schädigung des Fasermaterials ein, insbesondere dann, wenn die Polyesterfaser
noch Begleitfasern, wie beispielsweise Zellulosefasern, enthält. Ferner sind diese
Ätzmittel in der Regel nicht billig, und im Falle der Schwermetallätzmittel stellen
sie eine zusätzliche ökologische Belastung dar bzw. verursachen sie zusätzliche Aufwendungen
bei der Reinigung der Abwässer. Hinzu kommt, daß es nur relativ wenige Farbstofftypen
gibt, die gegen derartige Ätzmittel resistent sind, so daß die Auswahl von ätzmittelbeständigen
Farbstoffen, die zur Herstellung von Buntätzen verwendet werden können, relativ gering
ist.
[0005] Zur Überwindung dieser Schwierigkeiten benötigt man Dispersionsfarbstoffe für die
Hintergrundfärbung, die sich mit möglichst milde wirkenden Agenzien rein weiß ätzen
lassen. Aus den deutschen Offenlegungsschriften 26 12 740, 26 12 741, 26 12 742, 26
12 790, 26 12 791, 26 12 792 sind Dispersionsfarbstoffe bekannt,die in ihrem Molekül
mindestens zwei veresterte Carboxylgruppen enthalten. Derartige Farbstoffe verseifen
bei der Behandlung mit wäßrigen Alkalien unter Bildung von alkalilöslichen, Carboxylatgruppen
enthaltenden Farbstoffen. Die Verwendung derartiger Farbstoffe als Dispersionsfarbstoffe
zum Färben von Polyestermaterialien hat den Vorteil, daß nicht fixierte Farbstoffreste
von dem Textilmaterial durch einfache Behandlung mit alkalisch wirkenden Mitteln abgewaschen
werden können. Es ist auch bereits bekannt, daß sich von Färbungen mit Dispersionsfarbstoffen,
die als Kupplungskomponente Pyridonderivate enthalten, nicht fixierte Farbstoffreste
leicht durch eine Alkalibehandlung von der Faser entfernen lassen. Diese in wäßrigen
Alkalien löslichen Farbstoffe haben jedoch, soweit es Pyridonfarbstoffe betrifft,
den Nachteil, daß sie im wesentlichen ausschließlich für gelbe oder rotstichig gelbe
Nuancen eingesetzt werden können, soweit es Farbstoffe mit veresterten Carboxylgruppen
betrifft, daß sie nach der Verseifung der Estergruppen eine gewisse Affinität zu hydrophilen
Fasern, wie beispielsweise Wolle, Baumwolle oder Polyamidfasern, aufweisen und diese
anfärben oder anschmutzen. Außerdem stellen die Diazo- bzw. Kupplungskomponenten,
die für die Herstellung Carbonsäureestergruppen enthaltender Farbstoffe benötigt werden,
keine gängigen Substanzen der chemischen Großindustrie dar, sondern müssen gesondert
für diese Farbstofftypen hergestellt werden, was in der Regel unwirtschaftlich ist.
Das Bedürfnis, unter relativ milden Ätzbedingungen reinweiß ätzbare Dispersionsfarbstoffe
bei dem Verfahren des Ätzreservedrucks auf hydrophoben Textilmaterialien einzusetzen,
konnte daher durch die oben angegebenenFarbstofftypen nicht befriedigt werden.
[0006] Es wurde nun überraschend gefunden, daß die Schwierigkeiten bei der Durchführung
des Ätzreservedrucks auf Textilmaterialien, die ganz oder überwiegend aus hydrophoben
synthetischen Fasern bestehen, überwunden werden können, wenn man auf diese Materialien
in an sich bekannter Weise weißätzbare Dispersionsfarbstoffe und gegebenenfalls ätzmittelbeständige
Dispersionsfarbstoffe in Form einer Farbflotte oder Druckpaste appliziert, danach
das Gewebe trocknet oder antrocknet und anschließend mit einer Ätzreservedruckpaste,
die gegebenenfalls neben dem Ätzmittel noch einen ätzmittelbeständigen Dispersionsfarbstoff
enthält, in dem gewünschten Muster bedruckt, wenn man als weißätzbaren Dispersionsfarbstoff
einen Farbstoff der Formel I

worin
R Alkyl mit-1 bis 4 C Atomen, das auch durch Hydroxy, Chlor, Brom, Methoxy, Methoxy-Ethoxy,
Ethoxyethoxy oder Alkanoyloxy mit insgesamt 2 bis 4 C Atomen substituiert sein kann,
Phenyl, das auch durch Nitro, Chlor, Brom und/oder Methyl ein- oder mehrfach substituiert
sein kann,
R Alkyl mit 1 bis 4 C Atomen, das auch durch Hydroxy, Chlor, Brom, Cyan, Phenyl, Phenoxy,
Alkanoyloxy mit 2 bis 4 C Atomen, Phenoxyacetoxy, Alkylaminocarbonyloxy mit 1 bis
4 C Atomen im Alkylrest oder durch Phenylaminocarbonyloxy substituiert sein kann,
Dihydroxyalkyl mit 3 oder 4 C Atomen, Chlor-hydroxy-alkyl mit 3 oder 4 C Atomen, Alkyl
mit 3 bis10 C Atomen, dessen Kohlenstoffkette durch 1 bis 3 Sauerstoffatome unterbrochen
ist und durch Hydroxy ein-oder mehrfach substituiert sein kann,
R2 eine der Bedeutungen von R1 und zusätzlich Wasserstoff, Alkoxycarbonylalkyl mit 1 bis 4 C Atomen in der Alkylgruppe
und 1 oder 2 C Atomen in der Alkoxygruppe, die auch noch durch Hydroxy, Methoxy, Ethoxy,
Chlor, Brom oder Cyan substituiert sein kann, Phenoxycarbonyloxy, Cyclopentyl, Cyclohexyl,
Phenyl, Alkenyl mit 3 bis 5 C-Atomen,
Y Wasserstoff, Chlor, Brom, Alkyl mit 1 bis 4 C Atomen, Alkoxy mit 1 bis 4 C Atomen,
das auch durch Alkoxycarbonyl mit 1 bis 4 C Atomen in der Alkoxygruppe, Cyan, Alkanoyl
mit insgesamt 2 bis 4 C Atomen oder Hydroxy substituiert sein kann, Dihydroxyalkoxy
mit 3 oder 4 C Atomen, Chlor-hydroxy-alkyl mit 3 oder 4 C Atomen, Alkoxy mit 3 bis
10 C Atomen, dessen Kohlenstoffkette durch 1 bis 3 Sauerstoffatome unterbrochen ist
und durch Hydroxy ein- oder mehrfach substituiert sein kann und
D einen Rest der Formeln


worin
X Nitro, Cyan, Alkylsulfonyl mit 1 bis 4 C Atomen, Phenylsulfonyl, Dialkylphosphono
mit jeweils 1 bis 4 C Atomen in den Alkylresten, Trifluormethyl, Alkoxycarbonyl mit
1 bis 2 C Atomen im Alkoxyrest, der auch noch durch Hydroxy, Chlor, Brom, Methoxy,
Ethoxy substituiert sein kann,
X2 Nitro, Cyan, Alkylsulfonyl mit 1 bis 4 C Atomen, Phenylsulfonyl, Dialkylphosphono
mit jeweils 1 bis 4 C Atomen in den Alkylresten, Brom, Chlor, Fluor,
X3 Wasserstoff, Chlor, Brom, Fluor, Nitro,
X4 Nitro, Cyan, Alkylsulfonyl mit 1 bis 4 C Atomen, Phenylsulfonyl, Trifluormethyl,
Alkoxycarbonyl mit 1 bis 3 C Atomen im Alkoxyrest, der auch noch durch Hydroxy, Chlor,
Brom oder Cyan substituiert sein kann, oder mit 3 bis 10 C-Atomen im Alkoxyrest, dessen
Kohlenstoffkette durch 1 bis 3 Sauerstoffatome unterbrochen ist und durch Hydroxy
ein- oder mehrfach substituiert sein kann, Phenoxycarbonyl, das auch noch durch Chlor,
Brom, Nitro, Methyl substituiert sein kann, Aminocarbonyl, Alkylaminocarbonyl mit
1 bis 4 C Atomen in der Alkylgruppe, die auch noch durch Hydroxy substituiert sein
kann oder mit 3 bis10 C Atomen im Alkylrest, der auch durch 1 bis 3 Sauerstoffatome
unterbrochen sein kann, Dialkylaminocarbonyl mit jeweils 1 bis 4 C-Atomen in den Alkylresten,
die jeweils auch noch durch Hydroxy substituiert sein können oder mit jeweils 3 bis10
C-Atomen in den Alkylresten, die jeweils durch 1 bis 3 Sauerstoffatome unterbrochen
sind, Aminosulfonyl, Alkylaminosulfonyl mit 1 bis 8 C Atomen, das auch noch durch
Hydroxy substituiert sein kann oder Alkylaminosulfonyl mit 3 bis 10 C Atomen, dessen
Kohlenstoffkette durch 1 bis 3 Sauerstoffatome unterbrochen sein kann, Dialkylaminosulfonyl
mit jeweils 1 bis 8 C-Atomen in den Alkylresten oder mit jeweils 3 bis 10 C-Atomen
in den Alkylresten, die jeweils durch 1 bis 3 Sauerstoffatome unterbrochen sind, Alkylcarbonyl
mit 1 bis 4 C-Atomen in der Alkylgruppe, Phenylcarbonyl, das auch noch durch Nitro,
Chlor, Brom, Methoxy, oder Methyl ein- oder mehrfach substituiert sein kann, Wasserstoff,
Chlor, Brom, Fluor, Methyl oder Ethyl mit der Maßgabe, daß von den Resten X1 bis X4 höchstens 3 für Nitro- oder Cyanreste stehen,
X5 Nitro, Cyan, Alkylsulfonyl mit 1 bis 4 C Atomen, Phenylsulfonyl, Alkoxycarbonyl mit
1 bis 4 C Atomen im Alkoxyrest, der auch noch durch Hydroxy, Methoxy, Ethoxy substituiert
sein kann, Phenoxycarbonyl, das auch noch durch Chlor, Brom, Nitro, Methyl substituiert
sein kann,
X6 Wasserstoff, Alkyl mit 1 bis 4 C Atomen, Phenyl,
X7 Wasserstoff, Nitro, Cyan, Chlor, Brom, Alkylsulfonyl mit 1 bis 4 C Atomen, Alkoxycarbonyl
mit 1 bis 4 C Atomen im Alkylrest,
X8 Wasserstoff, Alkyl mit 1 bis 4 C Atomen, Phenyl,
X9 Wasserstoff, Brom, Chlor, Nitro, Cyan, Alkoxycarbonyl mit 1 bis 4 C Atomen in der
Alkoxygruppe, Alkylcarbonyl mit 1 bis 4 C Atomen in der Alkylgruppe, Alkylsulfonyl
mit 1 bis 4 C Atomen
bedeuten, mit der Maßgabe, daß höchstens einer der Reste D,
Y und R eine gegebenenfalls substituierte Alkoxycarbonylgruppe trägt, einsetzt und
eine Ätzreservedruckpaste verwendet, die als Ätzmittel eine Base, die in 5 %iger wäßriger
Lösung mindestens einen pH-Wert von 8 hervorbringt, enthält.
[0007] Alkyl- oder Alkoxyreste können, auch wenn sie in Verbindung mit anderen Resten stehen,
geradkettig oder verzweigt sein. Bei mehrfacher Substitution des für R
1 und/oder R
2 stehenden Alkylrests mit 3 bis 8 C Atomen, dessen Kohlenstoffkette durch 1 bis 3
Sauerstoffatome unterbrochen ist, kommt insbesondere eine zweifache Substitution in
Betracht.
[0008] Beispiele für Alkylreste mit 1 bis 4 C Atomen in den Alkylsulfonyl-und Dialkylphosphonyl-Substituenten
sind Methyl, Ethyl, n-Propyl, n-Butyl und i-Butyl.
[0009] Beispiele für Substituenten, für die Y stehen können, sind: Wasserstoff, Chlor, Brom,
Methyl, Ethyl, n-Propyl, i-Propyl, n-Butyl, Butyl-2, i-Butyl, t-Butyl, Methoxy, Ethoxy,
n-Propoxy, i-Propoxy, n-Butoxy, i-Butoxy, sek.-Butoxy, ß-Hydroxy- ethoxy, β-Hydroxypropoxy,
y-Hydroxypropoxy, y-Hydroxybutoxy, δ-Hydroxybutoxy, β,γ-Dihydroxypropoxy; Methoxycarbonylmethoxy,
Ethoxycarbonylmethoxy, Methoxycarbonylethoxy, Propoxycarbonylethoxy; Methoxycarbonyl-ß-methylethoxy;
Methoxycarbonyl-a-methylethoxy; Methoxyethoxy, Ethoxyethoxy, Butoxyethoxy, 3-Methoxypropoxy,
3-Ethoxypropoxy,j 4-Methoxybutoxy, 4-Propoxybutoxy, Hydroxyethoxyethoxy, Methoxyethoxyethoxy,
Ethoxyethoxyethoxy, Hydroxyethoxyethoxyethoxy, Ethoxyethoxyethoxy, Hydroxyethoxyethoxyethoxy,
Ethoxyethoxy ethoxyethoxy, 3-(Hydroxyethoxy)-propoxy, 3-(Methoxyethoxy)-propoxy, 3-(Hydroxyethoxyethoxy)-propoxy,
3-(Ethoxyethoxyethoxy)-propoxy, 4-(Hydroxyethoxy)-butoxy, 4-(Ethoxyethoxy)-butoxy,
4-(Hydroxyeth
pxyethoxy)-butoxy, 2,3-Dihydroxypropoxyethoxy, 2-Hydroxy-3-methoxy-propoxy, 2-Hydroxy-3-propoxypro-
poxy, Cyanethoxy, Acetoxyethoxy.
[0010] Beispiele für Substituenten, für die R stehen können sind: Methyl, Ethyl, n-Propyl,
i-Propyl, n-Butyl, i-Butyl, Chlormethyl, 2-Chlorethyl, 4-Chlorbutyl, Brommethyl, 2-Bromethyl-3-Brompropyl,Hydroxymethyl,
2-Hydroxyethyl, 4-Hydroxybutyl, Acetoxymethyl, Methoxymethyl oder -ethyl, Ethoxymethyl
oder -ethyl,4-Methoxy oder 4-Ethoxybutyl, 2-Acetoxyethyl, 4-Acetoxybutyl, 4-Propionyloxybutyl,
4-Chlorphenyl, 2,5-Dichlorphenyl, 2-Nitrophenyl, 3-Nitrophenyl, 2-Chlor-5-Nitrophenyl,
3-Nitro-4-Chlorphenyl, 4-Chlor-3,5-dinitrophenyl, 2-Methylphenyl, 2-Methyl-5-chlorphenyl,
2-Methyl-5-nitrophenyl, 4-Methylphenyl, 3-Chlor-4-methylphenyl, 3-Nitro-4-methylphenyl,
3,5-Dinitro-4-methylphenyl, 2-Methyl-3,5-dinitrophenyl, 2,5-Dimethylphenyl, 2,4-Dimethyl-3-chlorphenyl,
2,4-Dimethyl-3,5-dichlorphenyl, 2,4-Dimethyl-3-nitro-5-chlorphenyl, 2,4,6-Trimethylphenyl,
2,5-Dimethyl-4-chlorphenyl, 2,4-Dimethyl-3,5,6-Trichlorphenyl.
[0011] Alkylreste, für die R1 und/oder R
2 stehen können sind beispielsweise:
Methyl, Ethyl, n-Propyl, i-Propyl, n-Butyl, i-Butyl, sek-Butyl, 2-Chlor-, 2-Brom-
oder 2-Cyan-ethyl, 2- oder 3-Chlor-, -Brom- oder-Cyan-propyl, 2-, 3- oder 4-Chlor-,
-Brom-, oder -Cyan-butyl, 2,3-Dihydroxy-propyl, 2-Hydroxy-3-chlor-propyl, 2-Acetoxy-,
2-Propionyloxy- oder 2-Butyryloxy-ethyl, 2- oder 3-Acetoxy; -Propionyloxy- oder -Butyryloxy-propyl,
3-.oder 4-Acetoxy-,-Propionyloxy- oder-Butyryloxy-butyl, 2-Phenoxyacetoxyethyl, 3-Phenoxyacetoxypropyl,
4-Phenoxyacetoxybutyl, Methyl-, Ethyl-, Propyl- oder Butyl-aminocarbonyloxy-ethyl,
Methyl-, Ethyl-, Propyl- oder Butyl-aminocarbonyloxy-prop-3-yl, Methyl-, Ethyl-, Propyl-
oder Butyl-aminocarbonyloxy-but-4-yl; 2-Hydroxyethyl, 2- oder 3-Hydroxypropyl, 1-Hydroxypropyl-2,
2-, 3- oder 4-Hydroxybutyl, 1-, 3- oder 4-Hydroxybutyl-2; Methoxy-, Ethoxy-, Propoxy-
oder Butoxy-ethyl, -prop-3-yl, -but-4-yl, -but-3-yl oder -but-2-yl; Hydroxy-, Methoxy-,
Propoxy- oder Butoxy-ethoxy-ethyl, -prop-3-yl, -but-4-yl, -but-3-yl oder -but-2-yl,
Hydroxy-, Methoxy-, Propoxy- oder Butoxyethoxyethoxyethyl, Ethoxyethoxyethoxy--but-4-yl
oder -but-2-yl; 2,3-Dihydroxypropoxy-ethyl, -prop-3-yl, -butyl-4-yl, -but-3-yl, -but-2-yl;
2-Hydroxy-3-chlor- propoxy-ethyl; 2-Hydroxy-3-methoxypropyl, 2-Hydroxy-3-ethoxy-propyl,
2-Hydroxy-3-butoxy-propyl, 2-Hydroxy-3-methoxy- ethoxy-propyl, 2-Hydroxy-3-ethoxyethoxypropyl,
2-Hydroxy-3-(3-methoxypropoxy)-propyl, 2-Hydroxy-3-(4-ethoxybutoxy)-propyl, Benzyl,
Phenethyl, Phenoxy-ethyl, -prop-3-yl,-but-4-yl, -but-3-yl, -but-2-yl.
[0012] Für R können darüberhinaus beispielsweise stehen:
Phenyl, Methoxy-, Ethoxy-, Hydroxy-ethoxy-, Chlorethoxy-oder Methoxyethoxy-carbonylethyl,
-carbonyl-1-methylethyl oder -carbonyl-2-methylethyl, Allyl, Methallyl, Crotyl, Cyclohexyl,
Cyclopentyl.
[0013] Basen, die als Ätzmittel in der Ätzreservedruckpaste enthal - ten sind und die in
5%iger wäßriger Lösung mindestens einen pH-Wert von 8 hervorbringen, sind in großer
Zahl bekannt. Beispiele für solche Basen sind die Hydroxide der Alkali-und Erdalkalimetalle,
Salze von Erdalkali- und Alkalimetallen mit schwachen organischen oder anorganischen
Säuren, wie z.B. Alkaliacetate, Alkalicarbonate oder -bicarbonate, Trialkaliphosphate,
Ammoniak oder auch aliphatische Amine, wie z.B. Triethyl-, Tripropyl- oder Tributylamin,
Ethanolamin, Dimethyl- oder Diethylethanolamin, Diethanolamin, Methyl-, Ethyl- oder
Propyl-diethanolamin oder Triethanolamin. Üblicherweise werden als Basen Erdalkalihydroxide,
wie z.B. Calciumhydroxid, Alkalihydroxide, wie z.B. Natrium- oder Kalium-hydroxid,
oder Alkalisalze von schwachen anorganischen Säuren, wie beispielsweise Natriumcarbonat
oder Trinatriumphosphat, eingesetzt. Vorzugsweise wird als Base in den Ätzreservedruckpasten
Natrium- oder Kalium-hydroxid oder insbesondere Natrium- oder Kalumcarbonat oder Natrium-
oder Kaliumbicarbonat verwendet. Auch Mischungen verschiedener Basen können verwendet
werden. Die Konzentration der Base in den Ätzreservedruckpasten beträgt zweckmäßigerweise
25 bis 250 g/kg, vorzugsweise 50 bis 130 g/kg. Die Ätzreservedruckpasten enthalten
neben den genannten Basen die üblichen in Textildruckpasten enthaltenen Zusätze, insbesondere
Verdikkungsmittel wie z.B. Alginate, Stärkeprodukte, synthetische polymere Verdickungsmittel,
Mineralöle, hydrotrope Substanzen wie beispielsweise Harnstoff, sowie Zusätze, welche
die Benetzung, Durchdringung und Farbstoffaufnahme fördern. Besonders günstig für
den Ätzvorgang ist die Anwesenheit nichtionogener Detergenzien, die zweckmäßigerweise
in den Ätzreservedruckpasten enthalten sind, wie z.B. Glycerin und/oder Polyglykole,
wie Polyethylenglykol mit einem mittleren Molekulargewicht von 300 bis 400.
[0014] Bevorzugt für den Einsatz nach dem erfindungsgemäßen Verfahren sind Farbstoffe der
Formel I, in denen die Reste R und/oder R eine oder mehrere, z.B. zwei Hydroxylgruppen
tragen.
[0015] Besonders bevorzugt sind dabei die folgenden Reste: 2-Hydroxyethyl, 2,3-Dihydroxypropyl,
2-Hydroxy-3-chlorpropyl, 2-Hydroxy-3-alkoxy-propyl mit 1 bis 4 C Atomen in der AlkoxyGruppe,
wie z.B. 2-Hydroxy-3-methoxy-propyl, 2-Hydroxy-3- ethoxy-propyl, 2-Hydroxy-3-alkoxy-propyl
mit 3 bis 8 C-Atomen in der Alkoxygruppe, die durch 1 bis 3 Sauerstoffatome unterr
brochen ist, wie z.B. 2-Hydroxy-3-methoxy-ethoxy-propyl und 2-Hydroxy-3-ethoxyethoxy-propyl.
[0016] Weiter bevorzugt sind für R
1 und/oder R
2 durch Sauerstoff unterbrochene Alkyl-Reste der Formel

in der m die Werte 1 bis 4 und n die Werte 0 bis 4 annehmen kann.
[0017] Besonders bevorzugte Reste für R
2 sind beispielsweise weiter Alkoxycarbonylethyl-Reste, insbesondere Methoxy-, Ethoxy-,
n-Propoxy, Methoxyethoxy-, Ethoxyethoxy-, 2-Cyanethoxy- oder 2-Chlorethoxycarbonylethyl.
[0018] Für R bevorzugte Reste sind beispielsweise Methyl, Ethyl, Hydroxymethyl, 2-Hydroxyethyl,
Methoxymethyl, Methoxyethyl, Ethoxymethyl, Ethoxyethyl, Methoxyethoxymethyl, Ethoxyethoxymethyl,
Phenyl, Chlorphenyl, Nitrophenyl, und Dichlorphenyl.
[0019] Bevorzugte Reste für Y sind Wasserstoff, Methyl, Methoxy, Ethoxy, Hydroxyethoxy,
Methoxyethoxy, Ethoxyethoxy, Hydroxyethoxyethoxy, Methoxyethoxyethoxy, 2,3-Dihydroxypropoxy,
Methoxycarbonylmethoxy, Methoxycarbonylethoxy und Ethoxycarbonylethoxy.
[0020] Bevorzugt werden auch Farbstoffe der Formel I verwandt, wobei D einen Rest der Formel
II bedeutet und
X4 Nitro, Cyan, Methyl- oder Ethylsulfonyl, Methoxy- oder Ethoxycarbonyl, Alkoxycarbonyl
mit 3 bis 8 C Atomen im Alkoxyrest, dessen Kohlenstoffkette durch 1 bis 3 Sauerstoffatome
unterbrochen ist und durch Hydroxy ein- oder mehrfach substituiert sein kann, Aminosulfonyl,
Alkylaminosulfonyl mit 1 bis 4 C Atomen, das auch noch durch Hydroxy substituiert
sein kann oder Alkylaminosulfonyl mit 3 bis 8 C Atomen, dessen Kohlenstoffkette, durch
1 bis 3 Sauerstoffatome unterbrochen sein kann, Acetyl, Propionyl, Trifluormethyl,
Fluor, Chlor, Brom, Methyl, Wasserstoff und/ oder
X1 und/oder X2 Nitro, Methylsulfonyl, Ethylsulfonyl, Cyan und/oder
X Methoxy- oder Ethoxycarbonyl und/oder
X3 Wasserstoff, Chlor oder Nitro
bedeuten.
[0021] Besonders bevorzugt sind solche Farbstoffe der Formel II, die die Substituenten X
11 X
2, X
3 und X
4 in folgenden Kombinationen enthalten: NO
2/CN/H/NO
2; CN/CN/H/NO
2; CN/CN/H/CN; CN/NO
2/H/CN; NO
2/CN/H/COOR
3; CN/CN/H/COOR
3; CN/CN/H/SO
2NHR
4; NO
2/CN/H/SO
2NHR
4; COOR
3/NO
2/H/NO
2; COOR
3/CN/H/
NO, wobei R
3 für Methyl, Ethyl, n-Propyl, 2-Methoxyethyl, 2-Ethoxyethyl, 2-Chlorethyl- oder 2-Cyanethyl
und R
4 für Alkyl mit 1 bis 4 C-Atomen oder für Alkyl mit 3 bis 6 C-Atomen, dessen Kohlenstoffkette
durch 1 oder 2 Sauerstoffatome unterbrochen ist, steht.
[0022] Ganz besonders bevorzugt sind Farbstoffe der Formel I, wobei D einen Rest der Formel
II bedeutet, in denen X
1, X
2, X
3, X
4, Y, R, R
1 und R
2 eine Kombination der für X
1, X
2, X
3, X
4, Y, R
1 und R besonders bevorzugten Reste ist.
[0023] Bevorzugte Farbstoffe der Formel I, wobei D einen Rest der Formel III bedeutet, sind
solche, in denen
X5 für
Nitro, Cyan oder Alkylsulfonyl mit 1 oder 2 C Atomen und X
6 für Wasserstoff oder Methyl steht.
[0024] Besonders bevorzugt sind dabei solche Farbstoffe, in denen X
5 für Nitro und X
6 für Wasserstoff steht. Ganz besonders bevorzugte Farbstoffe der Formel I, wobei D
einen Rest der Formel III bedeutet, sind solche, in denen bevorzugte Reste für X
5 und X
6 mit bevorzugten Resten für Y, R, R
1 und R
2 kombiniert sind.
[0025] Bevorzugte Farbstoffe der Formel I, wobei D einen Rest der Formel IV bedeutet, sind
solche, in denen
X7 Nitro, Cyan und Alkylsulfonyl mit 1 oder 2 C Atomen oder Alkoxycarbonyl mit 1 oder
2 C Atomen in der Alkoxygruppe,
X8 Wasserstoff und
X9 Nitro, Cyan oder Alkylsulfonyl mit 1 oder 2 C Atomen bedeuten.
[0026] Besonders bevorzugt sind dabei Farbstoffe, in denen X
7 und X
9 in den Kombinationen Nitro/Nitro; Nitro/Cyan oder Nitro/Methoxy- oder Ethoxycarbonyl
vorliegen.
[0027] Besonders bevorzugte Farbstoffe der Formel I sind solche, in denen D einen Rest der
Formel V oder VI bedeutet.
[0028] Ganz besonders bevorzugte Farbstoffe der Formel I sind solche, die einen besonders
bevorzugten Rest D der Formel III, IV, V oder VI in Verbindung mit bevorzugten Resten
für R, Y, R
1 und
R2 besitzen.
[0029] Technisch besonders vorteilhaft in Bezug auf Farbstoffausbeute, Ziehvermögen und
Echtheit der Färbungen oder Drucke sind Mischungen von zwei oder mehr entsprechenden
Farbstoffen der Formel I. Derartige Farbstoffmischungen haben z.B. einen Gehalt von
10 bis 90, vorzugsweise 30 bis 70 Gew.% an einem Farbstoff der Formel I und 90 bis
10, vorzugsweise 30 bis 70 Gew.% an einem zweiten Farbstoff der Formel I. Derartige
Farbstoffmischungen lassen sich durch Mischen der Einzelfarbstoffe oder nach weiter
unten beschriebener Methode durch Diazotieren und Kuppeln auf Gemisch verschiedener
Kupplungskomponenten herstellen.
[0030] Das erfindungsgemäße Verfahren ist vorzugsweise für solche Textilmaterialien geeignet,
die aus hydrophoben Fasern, insbesondere Polyesterfasern, bestehen. Es ist aber auch
für solche Textilmaterialien geeignet, die hydrophobe Fasern in überwiegendem Maße
neben anderen Fasern, wie z.B. Zell-oder Baumwolle, enthalten.
[0031] Die weißätzbaren Dispersionsfarbstoffe der Formel I können auf das Textilmaterial
in Form von Farbflotten oder Druckpasten aufgebracht werden. Das Textilmaterial wird
dabei in an sich bekannter Weise mit der Farbflotte imprägniert, z.B. geklotzt oder
gepflatscht. Die Farbflotten können dabei einen oder mehrere Dispersionsfarbstoffe
der Formel I neben den bekannten üblichen Färbereihilfsmitteln, wie beispielsweise
Dispergiermitteln, Netzmitteln, Schaumdämpfungsmitteln und Klotzhilfsmitteln, enthalten.
Die imprägnierte Gewebebahn wird auf eine Flottenaufnahme von 50 bis 120 % abgequetscht.
Anschließend werden die Gewebebahnen durch Warmluft mit eventueller vorausgehender
Infrarotstrahlung getrocknet, wobei die Temperatur ca. 80°C, maximal etwa 90°C bei
entsprechender Verkürzung der Zeit, beträgt. Die so vorbereiteten Gewebebahnen werden
dann mit einer Ätzreservedruckpaste bedruckt, die als Ätzmittel eine der oben näher
bezeichneten Basen sowie die in Druckpasten für den Textildruck üblichen bekannten
Zusatzstoffe, insbesondere Verdickungsmittel, enthält. Anschließend werden die imprägnierten
und bedruckten Gewebebahnen einer Wärmebehandlung zwischen 100 und 230°C unterworfen.
Im unteren Temperaturbereich von etwa 100 bis 110 C erfolgt die Wärmezufuhr vorzugsweise
durch überhitzten Wasserdampf. Für Wärmebehandlungen, die zwischen 160 und 230°C durchgeführt
werden, wird als Wärmeträger vorzugsweise Heißluft verwendet. Nach der Hitzebehandlung,
die eine Fixierung der Dispersionsfarbstoffe der Formel I an den nicht mit Ätzreservedruckpaste
überdruckten i Stellen sowie die Zerstörung der Dispersionsfarbstoffe der Formel I
an den mit der Ätzreservedruckpaste bedruckten Stellen zur Folge hat, werden die Textilien
in der für Polyester üblichen Art und Weise nachbehandelt, heiß und kalt gespült und
getrocknet.
[0032] Eine besondere Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens besteht darin, daß
die Farbflotte außer Dispersionsfarbstoffen der Formel I zusätzlich einen oder mehrere
Dispersionsfarbstoffe enthält, die alkalibeständig sind und somit durch die erfindungsgemäß
einzusetzenden alkalischen Ätzreservedruckpasten nicht zerstört werden. Verfährt man
im übrigen wie oben angegeben, so erhält man mehrfarbige Dessins.
[0033] Wie bereits erwähnt, kann man die Dispersionsfarbstoffe der Formel I auch in Form
von Druckpasten auf das Gewebe aufdrukken und anschließend mit der Ätzreservedruckpaste
überdrucken, Fixierung und Fertigstellung der Textildrucke erfolgt dann anschließend
wie oben bereits beschrieben. Auch bei diesem Verfahren ist es möglich, der als erstes
aufgedruckten Farbdruckpaste, die auch mehrere Dispersionsfarbstoffe der Formel I
enthalten kann, einen oder mehrere Dispersionsfarbstoffe zuzusetzen, die alkaliresistent
sind. Auch in diesem Falle werden mehrfarbige Dessins erhalten. Eine weitere Möglichkeit
zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens besteht darin, daß auf den mit Dispersionsfarbstoffen
der Formel I imprägnierten oder bedruckten Fond Ätzreservedruckpasten aufgedruckt
werden, die ihrerseits alkaliresistente Dispersionsfarbstoffe enthalten. Bei anschließender
Fixierung und Fertigstellung der Textilmaterialien wie oben beschrieben werden auch
hier mehrfarbige Dessins erhalten.
[0034] Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren lassen sich Ätzreservedrucke nicht nur auf Textilmaterialien
aufbringen, die aus hydrophoben Fasern, insbesondere Polyesterfasern, bestehen oder
solche Fasern überwiegend enthalten, sondern auch auf Textilmaterialien, die hydrophobe
Fasern, insbesondere Polyesterfasern, und Zellulosefasern in vergleichbaren Mengenverhältnissen
enthalten. Derartige Polyester/Zellulose Mischgewebe können z.B. ein Gewichtsverhältnis
Polyester/Zellulose von 75 : 25, 65 : 35 oder 50 : 50 aufweisen. Das Aufbringen von
Ätzreservedrucken auf derartige Mischgewebe nach dem erfindungsgemäßen Verfahren ist
dann möglich, wenn die Farbflotte oder Druckpaste, welche mindestens einen weißätzbaren
Dispersionsfarbstoff der Formel I und gegebenenfalls noch einen oder mehrere ätzmittelbeständige
Dispersionsfarbstoffe enthält, außerdem noch mindestens einen ätzbaren Reaktivfarbstoff
mit einem reaktiven Rest der Formel

oder

oder

)der

worin X Wasserstoff oder ein Metallkation, insbesondere das Natriumkation, und Hal
Halogen, insbesondere Chlor oder Brom, bedeuten und gegebenenfalls einen oder mehrere
ätzbeständige Reaktivfarbstoffe enthält und wenn die Ätzreservedruckpaste neben Alkalicarbonat
oder Alkalihydrogencarbonat ein Alkalisulfit oder Alkalihydrogensulfit und gegebenenfalls
einen Aldehyd enthält und wenn im übrigen wie bereits angegeben gearbeitet wird.
[0035] Die einzusetzenden ätzbaren Reaktivfarbstoffe enthalten einen der oben angegebenen
faserreaktiven Reste der Formeln VII bis
X. Den Resten der Formeln VII bis IX ist es gemeinsam, daß sie in Gegenwart von Alkali
unter Abspaltung eines Sulfat- oder Halogenidanions eine Vinylsulfonylgruppe ausbilden.
Diese in Gegenwart von Alkali gebildete Gruppe fixiert auf Baum- oder Zellwolle in
gleicher Weise wie der direkt an den Farbstoffrest gebundene Vinylsulfonylrest,der
Formel X durch Addition einer OH-Gruppe der Cellulose an die Vinyldoppelbindung. Ätzbare
Reaktivfarbstoffe, die einen der oben genannten reaktiven Reste aufweisen, können
allen technisch wichtigen Farbstoffgruppen angehören. Als Beispiele für geeignete
Reaktivfarbstoffe werden die Monoazofarbstoffe CI-Yellow 13 bis 17 und 72 bis 74,
Orange 7, 15, 16, 23, 24, 55, Red 21 bis 23, 35 36, 50, 63, 103 bis 107, 112 bis 114,
Blue 28, Brown 16; die Disazofarbstoffe CI Blue 76, Blue 98, Black 5, 31; die Mono-
bzw. Disazo-Metallkomplex-Farbstoffe CI-Violet 4,5, Blue 20, Brown 18; die Andrachinonfarbstoffe
CI-Violet 22, Blue 19 und 27; die Phthalocyaninfarbstoffe CI-Blue 21, 38, 77, 91 und
Green 14 genannt. Besonders bevorzugt sind als ätzbare Reaktivfarbstoffe solche, die
als Reaktivanker mindestens einen faserreaktiven Rest der Formeln VIIIoder IX enthalten.
[0036] Die Mengen der Dispersions- und Reaktivfarbstoffe, die bei der Behandlung von Mischgeweben
in den Klotzflotten oder Druckpasten enthalten sind, werden wie üblich auf die Farbtiefe
der gewünschten Färbung und Intensität des Reaktiveffekts abgestimmt. Außerdem entspricht
die Menge der für eine der beteiligten Faserarten geeigneten Farbstoffe auch dem Massen-Anteil
dieser Faserart an der gesamten Fasermasse. So enthält z.B. eine Klotzflotte, die
für eine Fondfärbung bestimmter Farbnuance zubereitet wird, im Fall, daß das Mischgewebe
überwiegend Zellulosefasern enthält, einen hohen Anteil an ätzbaren und gegebenenfalls
nicht ätzbaren Reaktivfarbstoffen und einen niedrigen Anteil ätzbarer und gegebenenfalls
nicht ätzbarer Dispersionsfarbstoffe und im Fall, daß das Substrat überwiegend Polyesterfasern
enthält, einen hohen Anteil oder nur Dispersionsfarbstoffe und einen niedrigen Anteil
oder keine Reaktivfarbstoffe.
[0037] Falls bei der Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens die Klotzflotte oder
Druckpaste neben einem oder mehreren ätzbaren Dispersionsfarbstoffen der Formel I
auch einen oder mehrere ätzbare Reaktivfarbstoffe mit reaktiven Resten der Formeln
VII bis X enthält, wird eine Ätzreservedruckpaste verwendet, die neben Alkalicarbonat
oder Alkalihydrogencarbonat noch ein Alkalisulfit oder Alkalihydrogensulfit als Reservierungsmittel
für die Reaktivfarbstoffe enthält. Das Alkalihydrogensulfit kann auch durch eine äquivalente
Menge eines Alkalihydrogensulfit-Aldehydaddukts ganz oder teilweise ersetzt werden.
Es ist auch möglich, dieses Addukt in der Reservepaste selbst zu erzeugen, indem man
der Reservepaste Alkalihydrogensulfit, Alkalihydrogencarbonat und einen Aldehyd zusetzt.
Als Alkalisulfit, Alkalihydrogensulfit und Alkalihydrogencarbonat sind für den technischen
Einsatz insbesondere die Natrium- oder Kaliumsalze, vorzugsweise die Natriumsalze,
geeignet. Als Aldehyde, die als Alkalihydrogensulfitaddukte in den Reservepasten enthalten
sein können, kommen prinzipiell alle technisch gut zugänglichen, wie z.B. Formaldehyd,
Acetaldehyd, Glyoxal, Benzaldehyd, in Betracht. Da die Aldehyd-Alkalihydrogensulfitaddukte
mit den Einzelkomponenten des Addukts im Gleichgewicht stehen, sind solche Aldehyde
bevorzugt, die im freien Zustand keinen zu hohen Dampfdruck aufweisen und somit nicht
Anlaß zu Geruchsbelästigungen geben können. Besonders geeignet ist für den erfindungsgemäßen
Einsatz beispielsweise Glyoxal.
[0038] Besondere Vorteile bei der Zubereitung von Druckpasten, die Natriumhydrogensulfit
in Kombination mit einem Aldehyd enthalten, bietet der Einsatz von separat hergestellten
Additionsverbindungen dieser beiden Komponenten. So läßt sich beispielsweise durch
den Einsatz eines solchen Addukts das lästige Schäumen, das bei der Herstellung von
Alkalihydrogencarbonat enthaltenden Druckpasten in ungünstigen Fällen auftreten kann,
vermeiden. Die Konzentration der Summe der Reservierungsmittel in den Druckpasten
beträgt zweckmäßigerweise 25 bis 250 g/kg, vorzugsweise 50 bis 130 g/kg.
[0039] Die Verfahrensschritte bei der Herstellung von Ätzreservedrucken auf Polyester/Zellulose
Mischgeweben sind, abgesehen von der anderen Zusammensetzung der Klotzflotte oder
Druckpaste und der Ätzreservedruckpaste, die gleichen wie bei der Behandlung von Geweben,
die aus Polyester bestehen oder Polyester überwiegend enthalten. Allerdings ist es
bei der Herstellung von Ätzreservedrucken auf Polyester/Cellulose Mischgewebe nach
dem Klotzen bzw. Bedrucken des Gewebes, Trocknen oder Antrocknen und anschließendem
Überdrucken mit der Ätzreservedruckpaste zweckmäßig, die geklotzten und bedruckten
textilen Flächengebilde einer Wärmebehandlung zwischen 100 und 190°C zu unterwerfen
und dabei die Wärmezufuhr vorzugsweise durch überhitzten Wasserdampf vorzunehmen.
Die Hitzebehandlung bewirkt a) an den mit der Ätzreservedruckpaste bedruckten Stellen
eine Inhibierung der ätzbaren Dispersions-und Reaktivfarbstoffe und eine Fixierung
der gegebenenfalls vorhandenen nicht reservierbaren Dispersions- und Reaktivfarbstoffe,
b) an den nicht mit Ätzreservedruckpaste bedruckten Stellen eine Fixierung der Dispersionsfarbstoffe.und,
sofern die Klotzflotte oder Druckpaste ein Alkaliformiat enthalten hat, auch gleichzeitig
eine Fixierung der Reaktivfarbstoffe. Hierbei ist unter Inhibierung des Farbstoffs
die durch das Reservierungsmittel hervorgerufene Änderung des Farbstoffmoleküls zu
verstehen, die dazu führt, daß der betreffende Farbstoff das Substrat nicht mehr anfärbt.
Bei dem Zweiphasen-Verfahren, d.h. sofern die Klotzflotte oder Druckpaste kein Alkaliformiat
enthalten hat, erfolgt anschließend die Fixierung der Reaktivfarbstoffe in der Fondfärbung,
d.h. an den nicht mit Ätzreservedruckpaste bedruckten Stellen, in an sich bekannter
Weise. Zum Schluß werden die Färbungen bzw. Drucke auf den Mischgeweben heiß und kalt
gespült und getrocknet.
[0040] Eine besondere Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens auf Mischgeweben
besteht darin, daß die Klotzflotte oder Druckpaste außer ätzbaren Dispersions- und
Reaktivfarbstoffen zusätzlich ätzbeständige Dispersions- und Reaktivfarbstoffe enthält,
die somit durch die erfindungsgemäß einzusetzenden Ätzreservedruckpasten nicht zerstört
werden. Verfährt man im übrigen wie oben angegeben, so erhält man mehrfarbige Dessins.
Eine weitere Möglichkeit zur Durchführung des erfindungsgemässen Verfahrens bei Mischgeweben
besteht darin, daß auf den mit reservierbaren Farbstoffen geklotzten oder bedruckten
Fond Ätzreservedruckpasten aufgedruckt werden, die ihrerseits gegen das Reservierungsmittel
resistente Dispersions-und Reaktivfarbstoffe enthalten. Bei anschließender Fixierung
und Fertigstellung der Textilmaterialien wie oben beschrieben werden auch hier mehrfarbige
Dessins erhalten.
[0041] Das Aufbringen der weißätzbaren Dispersionsfarbstoffe der Formel I auf das Gewebe
durch Imprägnieren mit einer Klotzflotte ist bevorzugt.
[0042] Die Dispersionsfarbstoffe der Formel I liegen in den Klotzflotten bzw. in den Druckpasten
in fein dispergierter Form vor, wie es für Dispersionsfarbstoffe üblich und bekannt
ist, während die gegebenenfalls vorhandenen Reaktivfarbstoffe gelöst sind. Auch die
Herstellung der Klotzflotten bzw. Druckpasten, die bei dem erfindungsgemäßen Verfahren
einzusetzen sind, erfolgt in an sich bekannter Weise durch Mischen der Flotten- bzw.
Druckpastenbestandteile mit der nötigen Menge Wasser und flüssigen feindispersen oder
festen redispergierbaren Einstellungen der Dispersionsfarbstoffe sowie Lösungen bzw.
Einstellungen der Reaktivfarbstoffe.
[0044] Gegen das Reservierungsmittel beständige Reaktivfarbstoffe, die zur Herstellung von
mehrfarbigen Dessins auf Polyester/ Zellulose Mischgeweben mit den ätzbaren Reaktivfarbstoffen
kombiniert werden können, sind die bekannten Handelsfarbstoffe aus der Gruppe der
Azo- oder Azomethin-, Chinophthalon-, Nitro- oder Anthrachinonfarbstoffe, die als
faserreaktiven Rest einen aus der Klasse der Triazine, Chinoxaline, Phthalazine, Pyridazine,
Pyrimidine oder der α,β-ungesättigten aliphatischen Carbonsäuren enthalten. Stellvertretend
für die gesamte Klasse seien im folgenden die wichtigsten Verbindungen genannt, von
denen sich die faserreaktiven Reste der gegen das Ätzmittel beständigen Reaktivfarbstoffe
ableiten:
Cyanurchlorid, Cyanurbromid, Cyanurfluorid, Dihalogenmono-amino-triazine, wie 2,6-Dichlor-4-amino-triazin,
2,6-Dichlor-4-methylamino-triazin, 2,6-Dichlor-4-oxäthyl- aminotriazin, 2,6-Dichlor-4-phenylaminotriazin,
2,6-Dichlor-4-(o-, m- oder p-sulfophenyl)-aminotriazin, Dihalogenalkoxy- und -aryloxy-sym.-triazine,
Tetrahalogenpyrimidine, 2,4,6-Trihalogenpyrimidine, Derivate heterocyclischer Carbon-
oder Sulfonsäuren, wie 3,6-Dichlorpyridazin-4-carbonsäurechlorid, 2,4-Dichlorpyrimidin-5-carbonsäurechlorid,
2,4,6-Trichlorpyrimidin-5-carbonsäurechlorid, 4;5-Dichlor-6-pyridazonylpropionylchlorid,
1,4-Dichlor- phthalazin-6-carbonsäurechlorid, 5,6-Dichlor-4-methyl-2-methylsulfonyl-pyrimidin,
2- oder 3-Monochlorchinoxalin-6-carbonsäurechlorid oder -6-sulfonsäurechlorid, 2,3-Di-
chlorchinoxalin-6-carbonsäurechlorid oder -6-sulfonsäurechlorid, 1,4-Dichlorphthalazin-6-carbonsäurechlorid
oder -6-sulfonsäurechlorid, 2,4-Dichlorchinazolin-6- oder -7-carbonsäurechlorid oder
-sulfonsäurechlorid, 2-Chlorbenz- thiazol-5- oder -6-carbonsäurechlorid oder -5- oder
-6-sulfonsäurechlorid, 2-Methylsulfonyl- oder 2-Äthylsulfonyl- oder 2-Phenylsulfonylbenzthiazol-5-
oder -6-sulfonsäurechlorid, Acrylsäurechlorid und 3-Chlorpropionsäurechlorid.
[0045] Die erfindungsgemäß einzusetzenden Dispersionsfarbstoffe der Formel I sind zum größeren
Teil bekannt und z.B. beschrieben in FR-PS 11 67 704, FR-PS 13 50 486, FR-PS 810 412,
FR-PS 829 010, FR-PS 14 28 383, FR-PS 20 18 473, FR-PS 20 08 404, BE-PS 668 126, BE-PS
668 829, BE-PS 687 324, BE-PS 6 954 420, BE-PS 71 65 34, BE-PS 777 571, GB-PS 852
493, GB-PS 872 204, GB-PS 865 409, GB-PS 1 319 964, JP-PS 43 981/66, JP-PS 72 21 628,
JP-PS 73 120 44, JP-PS 49 01 866, JP-PS 49 00 320, JP-PS 49 37 931, CH-PS 343 560,
SA-PS 6 907 109, DE-OS 12 95 115, DE-OS 1 810 063, DE-OS 18 35 482, DE-OS 1 946 453,
DE-OS 2 107 668, DE-OS 2 120 876, DE-OS 2 120 877, DE-OS 23 18 294, DE-OS 2 329 133,
DE-OS 22 34 465, DE-OS 23 61 487, DE-OS 24 02 544, DE-OS 24 12 751.
[0046] Soweit die Farbstoffe in den genannten Druckschriften nicht genannt sind, lassen
sie sich jedoch in völliger Analogie zu den dort beschriebenen Herstellungsverfahren
herstellen, indem man ein Amin der Formel

diazotiert und mit einer Kupplungskomponente oder einem Gemisch mehrerer Kupplungskomponenten
der Formel XI

kuppelt, wobei D, Y, R, R
1 und R
2 die oben angegebenen Bedeutungen besitzen. Die Diazotierung des Amins der Formel

erfolgt z.B. durch Einwirkung von salpetriger Säure oder salpetrige Säure abspaltende
Verbindungen. Beispielsweise können die Amine D-NH
2 in Schwefelsäure, Salzsäure oder in niederen aliphatischen Carbonsäuren, wie z.B.
Essigsäure oder Propionsäure, gelöst werden und bei O bis 60°C durch Zusatz von Nitrosylschwefelsäure
oder Natriumnitrit diazotiert werden. Die Kupplung des diazotierten Amins X auf das
Amin XI wird im sauren wäßrigen Medium oder in einer niederen aliphatischen Carbonsäure,
wie z.B. Essigsäure, die zweckmäßigerweise mit Wasser verdünnt ist, oder in einer
Mischung aus Wasser und einem in Wasser wenig löslichen Alkohol, wie n- oder i-Butanol,
bei Temperaturen von O bis 30°C ausgeführt. Bevorzugt wird hierbei der Temperaturbereich
von O bis 20°C. Zur Vervollständigung der Kupplungsreaktion kann es zweckmäßig sein,
den pH-Wert des Kupplungsansatzes gegen Ende der Reaktion durch Zusatz von Alkalien,
wie z.B. von Natriumacetat, auf einen Wert von 3 bis 6 zu puffern. Der Farbstoff wird
dann in üblicher Weise isoliert.
[0047] Farbstoffe der Formel I, wobei D einen Rest der Formel II bedeutet, die in den Diazokomponenten
o-ständige Cyano , Nitro, Alkyl- oder Arylsulfonyl oder Dialkylphosphono-Gruppen tragen,
werden zweckmäßigerweise hergestellt, indem man Hal in den Farbstoffen der Formel
XII

wobei Hal für Fluor, Chlor, Brom oder Jod steht, gegen Cyan, Nitro, Alkyl- oder Arylsulfonyl
oder Diethylphosphono austauscht. Verfahren dafür sind z.B. beschrieben in der DE-OS
12 80 915, DE-OS 18 07 642, DE-OS 18 09 921, oder J. Chem. Soc. Perkin I, 1979, S.
2634 oder DE-OS 2 846 438.
[0048] Methyl- oder Arylsulfonylgruppen lassen sich , wie in der DE-OS 18 09 921 beschrieben,
auch dadurch einführen, daß in Farbstoffen der Formel XIII

die o-ständigenNitrogruppen ausgetauscht sind.
[0049] Sofern nichts anderes angegeben, sind in den nachfolgenden Beispielen Teile Gewichststeile
und Prozente Gewichtsprozente.
Beispiel 1
20 Teile des Farbstoff-Gemisch der Formel
[0050]

werden in feiner Verteilung zu einer Klotzflotte gegeben, die 937 Teile Wasser, 3
Teile Mononatriumphosphat, 10 Teile Natriumchlorat und 20 Teile eines Polymerisationsproduktes
auf Acrylsäurebasis als Antimigrationsmittel auf 1000 Teile enthält. Nach dem Trocknen
wird mit einer Druckpaste, die 600 Teile einer wäßrigen 10 %igen Johanniskernmehlätherverdickung,
120 Teile Wasser, 80 Teile Natriumcarbonat, 100 Teile Polyäthylenglykol 400 und 100
Teile Glycerin auf 1000 Teile enthält, überdruckt. Nach dem Fixieren mit überhitztem
Dampf während 7 Minuten bei 175
0C, reduktiven Nachbehandeln, Seifen, anschließendem Spülen und Trocknen erhält man
einen blauen Druck mit sehr guten Echtheiten, vor allem guter Licht-, Trokkenhitzefixier-,
Reib- und Waschechtheit. An den Stellen, auf die die sodahaltige Druckpaste aufgedruckt
wird, erhält man einen sehr guten Weißfond mit scharfen Konturen.
Beispiel 2
Anstelle von 20 Teilen des Farbstoffs von Beispiel 1 werden 20 Teile des Farbstoffs
der Formel
[0051]

verwendet und im übrigen so verfahren, wie im Beispiel 1 angegeben. Man erhält einen
blauen Druck mit sehr guten coloristischen Eigenschaften, insbesondere mit einer guten
Licht-, Trockenhitzefixier-, Reib- und Waschechtheit und an den geätzten Stellen einen
sehr guten Weißfond mit scharfen Konturen.
Beispiel 3
Anstelle von 20 Teilen des Farbstoffs von Beispiel 1 werden 20 Teile des Farbstoffs
der Formel
[0052]

verwendet und im übrigen so verfahren, wie im Beispiel 1 angegeben. Man erhält einen
marineblauen Druck mit sehr guten coloristischen Eigenschaften, insbesondere guter
Licht-, Thermofixier-, Reib- und Waschechtheit und an den geätzten Stellen sehr guten
Weißfond mit scharfen Konturen.
Beispiel 4
Anstelle von 20 Teilen des Farbstoffs von Beispiel 1 werden 20 Teile des Farbstoffs
der Formel XVII
[0053]

verwendet und im übrigen so verfahren, wie im Beispiel 1 angegeben. Man erhält rote
Drucke mit sehr guten coloristischen Eigenschaften, insbesondere guter Licht-, Trockenhitzefixier-,
Reib- und Waschechtheit und sehr guten Weißfond mit schaffen Konturen.
Beispiel 5
Anstelle von 20 Teilen des Farbstoffs von Beispiel 1 werden 20 Teile des Farbstoffs
der Formel
[0054]

verwendet und im übrigen so verfahren, wie im Beispiel 1 angegeben. Man erhält einen
roten Druck mit sehr guten coloristischen Eigenschaften, insbesondere mit guter Licht-,
Trokkenhitzefixier-, Reib- und Waschechtheit und sehr gutem Weißfond mit scharfen
konturen.
1. Verfahren zur Herstellung von Ätzreservedrucken auf Textilmaterialien, die aus
hydrophoben Fasern, vorzugsweise Polyesterfasern, bestehen oder solche Fasern im Gemisch
mit Zellulosefasern enthalten, wobei auf das Textilmaterial ein weißätzbarer Dispersionsfarbstoff
und gegebenenfalls ein ätzmittelbestähdiger Dispersionsfarbstoff in Form einer Farbflotte
oder Druckpaste aufgebracht und danach getrocknet oder angetrocknet wird und anschließendes
Aufdrucken einer Ätzreservedruckpaste, die gegebenenfalls neben dem Atzmittel noch
einen oder mehrere ätzmittelbeständige Farbstoffe enthält, in dem gewünschten Muster
und anschließende Wärmebehandlung bei Temperaturen von 100 bis 230°C, dadurch gekennzeichnet,
daß man als weißätzbaren Dispersionsfarbstoff einen Farbstoff der Formel I

worin
R Alkyl mit 1 bis 4 C Atomen, das auch durch Hydroxy, Chlor, Brom, Methoxy, Methoxy-Ethoxy,
Ethoxyethoxy oder Alkanoyloxy mit insgesamt 2 bis 4 C Atomen substituiert sein kann,
Phenyl, das auch durch Nitro, Chlor, Brom und/oder Methyl ein- oder mehrfach substituiert
sein kann,
R Alkyl mit 1 bis 4 C Atomen, das auch durch Hydroxy, Chlor, Brom, Cyan, Phenyl, Phenoxy,
Alkanoyloxy mit 2 bis 4 C Atomen, Phenoxyacetoxy, Alkylaminocarbonyloxy mit 1 bis
4 C Atomen im Alkylrest oder durch Phenylaminocarbonyloxy substituiert sein kann,
Dihydroxyalkyl mit 3 oder 4 C Atomen, Chlor-hydroxy-alkyl mit 3 oder 4 C Atomen, Alkyl
mit 3 bis 10 C Atomen, dessen Kohlenstoffkette durch 1 bis 3 Sauerstoffatome unterbrochen
ist und durch Hydroxy ein-oder mehrfach substituiert sein kann,
R2 eine der Bedeutungen von R1 und zusätzlich Wasserstoff, Alkoxycarbonylalkyl mit 1 bis 4 C Atomen in der Alkylgruppe
und 1 oder 2 C Atomen in der Alkoxygruppe, die auch noch durch Hydroxy, Methoxy, Ethoxy,
Chlor, Brom oder Cyan substituiert sein kann, Phenoxycarbonyloxy, Cyclopentyl, Cyclohexyl,
Phenyl, Alkenyl mit 3 bis 5 C-Atomen,
Y Wasserstoff, Chlor, Brom, Alkyl mit 1 bis 4 C Atomen, Alkoxy mit 1 bis 4 C Atomen,
das auch durch Alkoxycarbonyl mit 1 bis 4 C Atomen in der Alkoxygruppe, Cyan, Alkanoyl
mit insgesamt 2 bis 4 C Atomen oder Hydroxy substituiert sein kann, Dihydroxyalkoxy
mit 3 oder 4 C Atomen, Chlor-hydroxy-alkyl mit 3 oder 4 C Atomen, Alkoxy mit 3 bis
10 C atomen, dessen Kohlenstoffkette durch 1 bis 3 Sauerstoffatome unterbrochen ist
und durch Hydroxy ein- oder mehrfach substituiert sein kann und
D einen Rest der Formel


worin
X Nitro, Cyan, Alkylsulfonyl mit 1 bis 4 C Atomen, Phenylsulfonyl, Dialkylphosphono
mit jeweils 1 bis 4 C Atomen in den Alkylresten, Trifluormethyl, Alkoxycarbonyl mit
1 bis 2 C Atomen im Alkoxyrest, der auch noch durch Hydroxy, Chlor, Brom, Methoxy,
Ethoxy substituiert sein kann,
X Nitro, Cyan, Alkylsulfonyl mit 1 bis 4 C Atomen, Phenylsulfonyl, Dialkylphosphono
mit jeweils 1 bis 4 C Atomen in den Alkylresten, Brom, Chlor, Fluor,
X3 Wasserstoff, Chlor, Brom, Fluor, Nitro,
X4 Nitro, Cyan, Alkylsulfonyl mit 1 bis 4 C Atomen, Phenylsulfonyl, Trifluormethyl,
Alkoxycarbonyl mit 1 bis 3C Atomen im Alkoxyrest, der auch noch durch Hydroxy, Chlor,
Brom substituiert sein kann, oder mit 3 bis 10C Atomen im Alkoxyrest, dessen Kohlenstoffkette
durch 1 bis 3 Sauerstoffatome unterbrochen ist und durch Hydroxy ein- oder mehrfach
substituiert sein kann, Phenoxycarbonyl, das auch noch durch Chlor, Brom, Nitro, Methyl
substituiert sein kann, Aminocarbonyl, Alkylaminocarbonyl mit 1 bis 4 C Atomen in
der Alkylgruppe, die auch noch durch Hydroxy substituiert sein kann oder mit 3 bis
10C Atomen im Alkylrest, der auch durch 1 bis 3 Sauerstoffatome unterbrochen sein
kann, Dialkylaminocarbonyl mit jeweils 1 bis 4 C-Atomen in den Alkylresten, die jeweils
auch noch durch Hydroxy substituiert sein können oder mit jeweils 3 bis 10 C-Atomen
in den Alkylresten, die jeweils durch 1 bis 3 Sauerstoffatome unterbrochen sind, Aminosulfonyl,
Alkylaminosulfonyl mit 1 bis 8 C Atomen, das auch noch durch Hydroxy substituiert
sein kann oder Alkylaminosulfonyl mit 3 bis10 C Atomen, dessen Kohlenstoffkette durch
1 bis 3 Sauerstoffatome unterbrochen sein kann, Dialkylaminosulfonyl mit jeweils 1
bis 8 C-Atomen in den Alkylresten oder mit jeweils 3 bis 10 C-Atomen in den Alkylresten,
die jeweils durch 1 bis 3 Sauerstoffatome unterbrochen sind, Alkylcarbonyl mit 1 bis
4 C-Atomen in der Alkylgruppe, Phenylcarbonyl, das auch noch durch Nitro, Chlor, Brom,
Methoxy, oder Methyl ein- oder mehrfach substituiert sein kann, Wasserstoff, Chlor,
Brom, Fluor, Methyl oder Ethyl mit der Maßgabe, daß von den Resten X1 bis X4 höchstens 3 für Nitro- oder Cyanreste stehen,
X Nitro, Cyan, Alkylsulfonyl mit 1 bis 4 C Atomen, Phenylsulfonyl, Alkoxycarbonyl
mit 1 bis 4 C Atomen im Alkoxyrest, der auch noch durch Hydroxy, Methoxy, Ethoxy substituiert
sein kann, Phenoxycarbonyl, das auch noch durch Chlor, Brom, Nitro, Methyl substituiert
sein kann,
X6 Wasserstoff, Alkyl mit 1 bis 4 C Atomen, Phenyl,
X7 Wasserstoff, Nitro, Cyan, Chlor, Brom, Alkylsulfonyl mit 1 bis 4 C Atomen, Alkoxycarbonyl
mit 1 bis 4 C Atomen im Alkylrest, .
X8 Wasserstoff, Alkyl mit 1 bis 4 C Atomen, Phenyl,
X Wasserstoff, Brom, Chlor, Nitro, Cyan, Alkoxycarbonyl mit 1 bis 4 C Atomen in der
Alkoxygruppe, Alkylcarbonyl mit 1 bis 4 C Atomen in der Alkylgruppe, Alkylsulfonyl
mit 1 bis 4 C Atomen
bedeuten, mit der Maßgabe, daß höchstens einer der Reste D, Y und R
2 eine gegebenenfalls substituierte Ethoxycarbonylgruppe trägt, einsetzt und eine Ätzreservedruckpaste
verwendet, die als Ätzmittel eine Base, die in 5 %iger wäßriger Lösung mindestens
einen pH-Wert von 8 hervorbringt, enthält.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Base Alkalimetallcarbonat
oder -bicarbonat, insbesondere Natriumcarbonat, eingesetzt wird.
3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß bei Polyester/Zellulose
Mischgeweben die Klotzflotte oder Druckpaste zusätzlich mindestens noch einen ätzbaren
Reaktivfarbstoff mit einem reaktiven Rest der Formel

oder

oder

oder

worin X Wasserstoff oder ein Metallkation, insbesondere das Natriumkation, und Hal
Halogen, insbesondere Chlor oder Brom, bedeuten und gegebenenfalls einen oder mehrere
ätzbeständige Reaktivfarbstoffe enthält und die Ätzreservedruckpaste neben Alkalicarbonat
oder Alkalihydrogencarbonat ein Alkalisulfit oder Alkalihydrogensulfit und gegebenenfalls
einen Aldehyd enthält und daß die Wärmebehandlung vorzugsweise bei Temperaturen von
100 bis 110°C durchgeführt wird.
4. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß ein Gemisch von 2 oder mehreren Farbstoffen der Formel I verwendet wird.
5. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß ein Farbstoff der Formel I verwendet wird, bei dem der Rest R
1 und/oder R
2 eine oder mehrere Hydroxylgruppen trägt, ein Rest der Formel

ist, wobei m die Zahl 1, 2, 3 oder 4 und n die Zahl 0, 1, 2, 3 oder 4 bedeutet, oder
Methoxycarbonylethyl oder Ethoxycarbonylethyl, dessen Ethoxygruppe durch Hydroxy,
Methoxy, Ethoxy, Chlor, Brom oder Cyan substituiert sein kann, bedeutet.
6. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
daß ein Farbstoff der Formel I verwendet wird, bei dem D einen Rest der Formel II
und X4 Nitro, Cyan, Methyl- oder Ethylsulfonyl, Methoxy, Ethoxy-oder n-Propoxycarbonyl,
Alkoxycarbonyl mit 3 bis 10 C-Atomen im Alkoxyrest, dessen Kohlenstoffkette durch
1 bis 3 Sauerstoffatome unterbrochen ist und durch Hydroxy ein- oder mehrfach substituiert
sein kann, Aminosulfonyl, Alkylaminosulfonyl mit 1 bis 4 C-Atomen, das auch noch durch
Hydroxy substituiert sein kann oder Alkylaminosulfonyl mit 3 bis 10 C-Atomen, dessen
Kohlenstoffkette durch 1 bis 3 Sauerstoffatome unterbrochen sein kann, Acetyl, Propionyl,
Trifluormethyl, und/oder X und/oder X2 Nitro, Cyan und/oder X1 Methoxy- oder Ethoxycarbonyl und/oder X3 Wasserstoff, Chlor oder Nitro bedeuten.
7. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
daß X1, X2 und X4 unabhängig voneinander Nitro oder Cyan, X1 oder X4 zusätzlich Methoxycarbonyl, n-Propoxycarbonyl, Ethoxycarbonyl, das gegebenenfalls
durch Methoxy, Ethoxy, Chlor, Brom oder Cyan substituiert ist, X4 zusätzlich Alkylaminosulfonyl mit 1 bis 4 C-Atomen oder Alkylaminosulfonyl mit 3
bis 6 C-Atomen, dessen Kohlenstoffkette durch 1 oder 2 Sauerstoffatome unterbrochen
ist und X3 Wasserstoff bedeuten.
8. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß ein Farbstoff
der Formel I verwendet wird, bei dem D einen Rest der Formel III und X Cyan, Alkylsulfonyl
mit 1 oder 2 C-Atomen oder vorzugsweise Nitro und X6 Methyl oder vorzugsweise Wasserstoff
bedeuten.
9. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß ein Farbstoff
der Formel I verwendet wird, bei dem D einen Rest der Formel IV und X Nitro, Cyan
und Alkylsulfonyl mit 1 oder 2 C-Atomen oder Alkoxycarbonyl mit 1 oder 2 C-Atomen
in der Alkoxygruppe, X8 Wasserstoff und X9 Nitro, Cyan oder Alkylsulfonyl mit 1 oder 2 C-Atomen bedeuten.
10. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß ein Farbstoff
der Formel I verwendet wird, bei dem D einen Rest der Formel V oder VI bedeutet.