[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Baukastensystem zur Erstellung einer Heizungsanlage
aus Grund-Elementen.
[0002] Es war bisher Aufgabe eines Fachmannes für Heizungsanlagen eine Heizungsanlage für
ein Bauprojekt zu konzipieren. Ausgehend vom benötigten Energiebedarf dimensionierte
er in jedem Einzelfall die gesamte Anlage vom Heizkessel über die Rohre,"bis zu den
Heizkörpern. Er hatte die Grund-Elemente, wie Rohre, Bogenstücke, Muffen, Dichtungen,
Umwälzpumpen, Ventile, Druckgefässe, Mischer, Wandbefestigungen, Thermometer, Entleerhahnen,
usw. zu bestellen, zu lagern und auf dem Bau entsprechend den Gegebenheiten mit vielen
Anpassarbeiten zusammen zu bauen. Diese ohnehin bereits anspruchsvolle und aufwendige
Arbeit wurde in letzter Zeit noch erheblich kompliziert durch die Anwendung verschiedener
Temperatur-Steuersysteme, alternativ Energien wie Sonnen- und Bodenwärme sowie einer
Vielzahl diverser Wärmeaustauscher wie Flächenheizelemente, Radiatoren und Konvektoren.
[0003] Bisherige Bauksstensysteme für Heizungsanlagen haben sich auf die Vorfabrikation
der Leitungssysteme für die Verteilung beschränkt. Ein solches Baukstensystem ist
beispielsweise in der CH-PS 573.569 beschrieben. Hier sind Vor- und Rückleitung der
vertikalen Heizstränge zu stockwerklangen Einheiten mit Dehnungskompensationsstücken
und Befestigungselementen vorgefertigt.
[0004] Die vorliegende Erfingung greift die Idee der Normierung und Vorfertigung von Einheiten
zur Erstellung einer Heizungsanlage auf, stellt sich jedoch die Aufgabe, die gesamte
Heizungsanlage zu verschiedenen normierten Gruppen zusammen zu fassen und damit die
eingangs beschriebene Arbeit im Konstruktionsbüro und auf der Baustelle zu erleichtern.
[0005] Diese Aufgabe löst ein Baukastensystem der eingangs beschriebenen Art..dadurch, dass
die Elemente zu Gruppen vorgefertigt sind, die alle ein vorbestimmtes Raster von festgelegten
Anschlussdistanzen zwischen Vor- und Rücklaufrohre aufweisen und ohne Anpassung direkt
miteinander verbindbar sind.
[0006] Eine bevorzugte Ausführung sieht vor, dass die Verbingung von den Anschlussgruppen
zu den peripheren Heizelementen und/oder Gruppen mittels flexiblen Schläuchen oder
Kunststoffrohren stattfinden kann.
[0007] Hierdurch werden Anpassungsarbeiten, sowie der Einbau von Dehnungskompensationselementen
überflüssig.
[0008] In der Zeichnung ist das erfindungsgemässe Baukastensystem vereinfacht sowie ausgewählte
Gruppen dargestellt.
[0009] Es zeigt
Figur 1 ein Schema einer Heizungsanlage, die mit dem neuen Baukastensystem aufgebaut
ist.
Figur 2 - 6 zeigen verschiedene Beispiele von Gruppen; Verteiler-, Anschluss-, Sonder-,
Umschalt- und SicherheitsGruppe.
[0010] Will man mit dem erfindungsgemässen Baukastensystem eine Heizungsanlage erstellen,
genügt es, ein Blockschema der Heizungsanlage zu skizzieren, wie sie in Figur 1 dargestellt
ist. Der Heizungsfachmann legt die Kapazität der Heizungsanlage fest, die sich aus
dem Bauobjekt ergibt und bestellt den entsprechenden Heizkessel 1 mit eventuell einer
direkten Warmwasseraufbereitung2. Alle weiteren Teile der Heizungsanlage kann er an
Hand eines Kataloges zusammenstellen. Dies wird ihm aber erheblich erleichtert, braucht
er doch nicht mehr - wie bis anhin - alle Einzelteile herauszusuchen, sondern kann
einfach die erforderlichen Gruppen 3 - 8 ordern, die ohne Anpassung miteinander verbindbar
sind. So weisen die einzeln vorgefertigten Gruppen 3 - 8 alle ein vorbestimmtes Raster
von festgelegten Anschlussdistanzen zwischen den zusammengehörenden, parallel verlaufenden
Vor- und Rücklaufrohren auf. In der Figur 1 sind die einzelnen Gruppen durch Blöcke
symbolisiert. Die Distanz der Anschlüsse, die horizontal abgehen, ist hier immer gleich
A, während die Distanz der vertikal abgehenden Anschlüsse immer gleich B ist. Somit
können die einzelnen Gruppen nach Bedarf zusammengehängt werden. Periphere Gruppen
8 und Heizelemente 9 werden ebenfalls ohne Anpassung angehängt, indem die starren
Gruppen durch flexible Verbindungen in Form von Schläuchen 10 mit diesen zusammengehängt
werden. Selbstverständlich brauchen die peripheren Gruppen nicht unbedingt das gleiche
Raster von Anschlussdistanzen zu besitzen, wie die restlichen Gruppen.
[0011] Im Schema der Figur 1 soll Block 3 eine Anschlussgruppe, Block 4 eine Umschaltgruppe,
Block 5"eine Sondergruppe, Block 6 eine Verteilergruppe und Block 7 eine Sicherheitsgruppe
symbolisieren. Von der Verteilergruppe 6 führen Schläuche 10 zu den peripheren Gruppen
8 und/ oder Heizelemente 9. Eine solche periphere Gruppe kann beispielsweise eine
Stockwerkverteilereinheit sein. Auch die Sicherheitsgruppe 7 kann peripher mit Schlauchverbindung
ausgestaltet bzw. angeordnet sein.
[0012] Ausführungsbeispiele der Gruppen 3 - 8 sind in den Figuren 2 - 6 dargestellt und
nachfolgend beschrieben. Dabei ist der Auswahl der Grund-Elemente zur Vorfertigung
der Gruppen keine Grenzen gesetzt.
[0013] Eine Anschlussgruppe 3 ist in Figur 3 aufgezeichnet. Es handelt sich hierbei um eine
Anschlussgruppe mit automatischer Aussentemperatur-Steuerung. Hauptelement dieser
Gruppe ist ein Mischer 31 mit automatischer Aussentemperatursteuerung und Handsteuerung
mit kombinierter Umwälzpumpe, die beispielsweise von der Firma Saurer unter der Bezeichnung
PM 16-2 auf den Markt gebracht werden. Weitere Elemente der Gruppe sind ein Kurzschluss
32 mit Kugelventil, zwei Muffenschieber 33, zwei Thermometer 34, sowie zwei Entleerhahnen.
Die beiden unteren, parallel verlaufenden Vor- und Rücklaufrohrteile 35, 35' weisen
den vorbestimmten Abstand A auf und sind sowohl für Links- wie auch Rechts-Anschluss
verwendbar. Die ebenfalls parallel verlaufenden Rohre 36, 36' haben einen anderen
vorbestimmten Abstand B. Die vorbestimmten Abstände A, B, die in allen zentralen Gruppen
wieder erscheinen, ermöglichen die anpassungsfreie Verbindung mit beliebigen anderen
Gruppen. Die Gruppen, die mit Anschlüssen mit Innengewinde, mit Rostschutz behandelt
und in Kartonschachteln verpackt, ausgeführt sind, enthalten aber auch sämtliches
Montagematerial. Weil die Gruppenbereits mit fest angeordneten Wandbefestigungen 37
geliefert werden,kann der Heizungsmonteur zügig zuarbeiten ohne Verlustzeit. Dies
ist auch garantiert durch das obgenannte Montagematerial, welches Dübel und Schrauben,
Sicherheitsmuffen mit Stopfen und Dichtungen, Isolations- und Dichtungsmaterial, eine
Bohrlehre etc. umfasst. Selbstverständlich enthält jede Gruppe ein besonders hierzu
passendes Sortiment an Montagematerial.
[0014] In Figur 4 ist ein Beispiel einer Sondergruppe 5 dargestellt. Als Sondergruppen werden
Baueinheiten bezeichnet, die zum Anschluss besonderer Energiegewinnungs-Systeme erforderlich
sind. Sie umfassen mindestens eine eigene Umwälzpumpe und können mit einer Sicherheitsgruppe
7 gekoppelt sein, wie in Figur 4 dargestellt.
[0015] Im vorliegenden Beispiel handelt es sich um eine Solaranschlussgruppe mit einer Umwälzpumpe
41, zwei Thermometer 42, drei Muffenschieber 43 und einer Sicherheitsgruppe 7, wie
sie später an Hand von Figur 6 beschrieben wird..Die Anschlussdistanz der parallelen
Rohre 45, 45' ist durch die Wandbefestigungen 44 vorbestimmt und weist wiederum das
Mass B auf. Ausführung und Anschlussmaterial entspricht wiederum etwa der vorbeschriebenen
Gruppe.
[0016] Muss aus irgendeinem Grund, z.B. wegen den örtlichen Gegebenheiten von den vertikalen
Rohren auf horizontale Rohre ein Anschluss vorgenommen werden, so stehen hierfür Uebergangs-
oder Montagegruppen (nicht dargestellt) zur Verfügung, die die Verbindung von vertikalen
auf horizontalen Rohren ermöglichen. Eine solche Gruppe umfasst Bogenstücke und Anschlussmaterial.
[0017] Weitere Sondergruppen dienen zum Anschluss von Boden-Kollektoren und Wärmepumpen.
[0018] Für die Umschaltung von einem Energieträgersystem auf ein anderes dienen Umschaltgruppen
wie in Figur 5 dargestellt. Die gezeichnete Einheit dient zur Umschaltung von; einer
Wärmepumpe auf den Kessel. Auch hier weisen die Anschlüsse 52, 52' wieder die vorgegebene
Distanz A auf.
[0019] Die Sicherheitsgruppe ist in seiner Platzierung kaum gebunden, handelt es sich doch
bei den heutigen Heizungsanlagen immer um geschlossene Systeme. Folglich ordnet man
die Sicherheitsgruppe an den von den baulichen Gegebenheiten günstigsten Ort. Dieser
Ort kann zentral oder peripher sein. Je nachdem erfolgt der Anschluss über ein starres
Rohr oder - wie in Figur 6 dargestellt - über einen flexiblen Schlauch 71. Die weiteren
Elemente der Sicherheitsgruppe sind ein Ausdehnungsgefäss 72, ein Manometer 73 und
ein Sicherheitsventil 74.
[0020] Ergänzt wird der Baukasten durch Verteilergruppen 6.
[0021] Je nach der Menge von Abgängen und der Platzierung sind solche Gruppen verschieden
ausgelegt. Dargestellt ist eine Stockwerkverteilereinheit für Bodenheizung mit zwei
Stromkreisen. Da es sich hier um eine periphere Gruppe handelt, muss die Anschlussdistanz
zwischen Vor- 81 und Rücklauf 82 nicht.unbedingt das gleiche Mass aufweisen, wie bei
den vorher beschriebenen zentralen Gruppen, wird doch die Verbindung zu den zentralen
Gruppen hier immer mittels flexiblen Schläuchen 10 bewerkstelligt. Auch diese Gruppe
ist zur Montage mit festen Wandbefestigungsorganen 83 versehen.
1. Baukastensystem zur Erstellung einer Heizungsanlage -aus Grund - Elementen, dadurch
gekennzeichnet, dass die vorfabrizierten Elemente zu Gruppen (3 - 8} vorgefertigt
sind, die alle ein vorbestimmtes Raster von festgelegten Anschlussdistanzen (A, B)
zwischen Vor-und Rücklaufrohre aufweisen und ohne Anpassung direkt miteinander verbindbar
sind.
2. Baukastensystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Verbindung von
den Anschlussgruppen zu den peripheren Heizelementen und/oder Gruppen mittels flexiblen
Schiäuchen oder Kunststoffrohren stattfindet.
3. Baukastensystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass es mindestens je
eine vorgefertigte Anschluss- und Umschaltgruppe (3,4) umfasst.
4. Baukastensystem nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass es zusätzlich mindestens
eine Sicherheitsgruppe (7) umfasst.
5. Baukastensystem nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass es zusätzlich mindestens
eine Verteilergruppe (.6,8) umfasst.
6. Baukastensystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die vorgefertigten
Gruppen mit Wandbefestigungen versehen sind.
7. Baukastensystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Distanz für vertikale
(B) und die für horizontale (A) Anschlüsse verschieden ist.
8. Baukastensystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass es Gruppen zum Anschluss
von Flächenheizungselementen (9) umfasst.
9. Baukastensystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass es Sondergruppen
(5) für den Anschluss von Sonnen-und Erdkollektoren sowie Wärmepumpen umfasst.