[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Schnalle für einen Sicherheitsgurt, bestehend
aus einer Einschubzunge Sicherheitsgurt, bestehend aus einer Einschubzunge mit Verriegelungsausnehmung
und einem Schloß mit einem mindestens auf einer Seite von Führungseinrichtungen begrenzten,
an seinem vorderen Ende offenen, eine Auswerferfeder enthaltenden Einschubweg für
die Einschubzunge, einem im Schloß schwenkbar gelagerten Riegel, dessen Schwenkachse
quer zur Richtung des Einschubwegs verläuft, und der eine mit der Verriegelungsausnehmung
der Einschubzunge zusammenwirkende Riegelstirn bildet, die von der den Führungseinrichtungen
abgelegenen Seite her in den Einschubweg bewegbar ist und so angeordnet ist, daß in
der Verriegelungsstellung die Auswerferfeder den Riegel außer Eingriff drängt, und
mit einer Sicherungseinrichtung zum Sichern des Riegels in der Verriegelungsstellung,
die durch Federkraft in die Sicherungsstellung gedrängt und zum öffnen des Schlosses
daraus entfernbar ist.
[0002] Es ist eine Schnalle der eingangs genannten Art bekannt (US-PS 3 165 806), bei der
die Bodenplatte eines flachen Schloßkörpers den Einschubweg für die Einschubzunge
auf der Unterseite begrenzt. Oberhalb davon ist ein flacher Riegel gelagert, der etwa
in Schloßmitte durch seitliche Vorsprünge in Ausschnitten der Seitenwände des Schloßkörpers
um eine Querachse schwenkbar gelagert ist und dessen vorderes Ende eine nach unter
gerichtete Nase trägt, deren Hinterfläche verriegelnd mit der Ausnehmung der Einschubzunge
zusammenwirken kann. Dieses vordere Ende des Hebels wird durch eine Feder nach unten
gedrückt, um die Verriegelungsnase im Einschubweg zu halten. Das hintere Ende dieses
Riegels trägt eine Handhabe. Wenn diese durch Handdruck abgesenkt wird, hebt sich
das vordere Ende des Riegels, so daß dessen Nase aus dem Einschubweg gehoben wird
und die Einschubzunge freigegeben wird. Dabei liegt die Schwenkachse des Riegels oberhalb
des Einschubwegs. Die in Richtung des Einschubwegs von der Zunge auf den Riegel übertragenden
Schloßkräfte führen daher zur Bildung eines Drehmoments am Riegel, das diesen im öffnungssinne
beansprucht. Die Feder, die den Riegel in die Schließstellung drängt, muß daher sehr
stark sein, was den Nachteil hat, daß auch zum öffnen des Schlosses entsprechend hohe
Kräfte aufgewendet werden müssen. Aus diesem Grund vermeidet man im allgemeinen die
erläuterte Anordnung zugunsten einer solchen Geometrie, bei der durch die Schloßkräfte
ein den Riegel im Verriegelungssinn beanspruchendes Drehmoment erzeugt wird (DE-AS
1 557 412) oder bei der die Schloßkräfte durch Anordnung des Einschubwegs in derselben
Ebene wie die Schwenkachse des Riegels momentenneutrale bleiben (US-PS 2 864 145).
- Jedoch weiß man, daß die eingangs geschilderte Schloßanordnung nicht schlechthin
unbrauchbar ist, sofern statt der den Riegel in die Schließstellung drängenden Feder
eine Sicherungseinrichtung vorgesehen wird, die den Riegel in der Verriegelungsstellung
positiv sichert. Bei einer bekannten Anordnung dieser Art wird die Sicherungseinrichtung
von einem Schieber gebildet, der parallel zum Einschubweg verschiebbar ist und durch
Federkraft in eine Endstellung gedrängt wird, in welcher er einer Querfläche des Riegels
unmittelbar benachbart ist, so daß dieser nicht aus der Verriegelungsstellung entweichen
kann. Durch Handbetätigung kann der Schieber aus dieser Stellung entgegen der Federkraft
entfernt werden und gibt dann dem Riegel die Bewegung aus der Verriegelungsstellung
frei mit der Folge, daß er von der Einschubzunge unter der Wirkung einer im Einschubweg
befindlichen Auswerferfeld
er aus der Verriegelungsstellung gedrängt wird und die Einschubzunge freigibt (offenkundige
Vorbenutzung). Jedoch hat diese Anordnung den Nachteil, daß eine große Öffnungskraft
erforderlich ist und daß die Sicherung des Riegels nicht unter allen Umständen zuverlässig
ist. Als öffnungskraft wird bekanntlich diejenige Kraft bezeichnet, die nach einer
Belastung des Schlosses durch Kräfte in der Höhe, wie sie bei einem Unfall auftreten,
unter einer gewissen Restbelastung zum öffnen des Schlosses benötigt wird. Beispielsweise
fordern bestimmte Automobilwerke, daß die öffnungskraft 50 N bei einer Restbelastung
von 0,5 kN nicht überschreitet, nachdem das Schloß unter Kräften vergleichbar denen
eines Unfalls erprobt wurde und die im allgemeinen 16 bis 18 kN erreichen. infolge
der eingangs-vorausgesetzten geometrischen Anordnung muß die Sicherungseinrichtung
eine gewisse Komponente der Riegelbelastung übernehmen. Eine solche Komponente wirkt
auch noch unter Restbelastung und verursacht bei dem Sicherungsschieber der bekannten
Anordnung doppelte Reibungskraft, nämlich einmal zwischen dem Schieber und dem Riegel
und zum anderen zwischen dem Schieber und seiner Gehäuseführung. Da die Gehäusef
qhrung gestanzt ist und daher keine hohe Oberflächenqualität haben kann und zudem durch
die vorherige Unfallbelastung beschädigt sein kann, ergibt sich eine beträchtliche
öffnun
gskraft.Zu dem anderen Nachteil der bekannten Anordnung, daß nämlich die Sicherung
des Riegels nicht unter allen Umständen gewährleistet ist, ist zu sagen, daß je nach
der Art der Gehäuseführung der Schieber sich ein wenig verkanten kann und daher.unter
Umständen nicht auf voller Breite seine Sicherungsstellung gegenüber dem Riegel einnimmt,
Dann kann es passieren, daß der Riegel sich unter der Unfallbelastung auf der unzureichend
gesicherten Seite aus dem Einschubweg hebt und dann anschließend die Sicherungseinrichtung
auch auf der anderen Seite verdrängt. Dieser Nachteil kann nur durch sehr hochwertige
Ausführung eliminiert werden.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Schnalle der eingangs genannten Art
zu schaffen, die geringe öffnungskraft und hohe Sicherheit bei normalem Fertigungsaufwand
vereinigt. Die erfindungsgemäße Lösung besteht darin, daß die Sicherungseinrichtung
ein Schwenkhebel ist.
[0004] Durch diese Maßnahme wird die Reibung zwischen der Sicherungseinrichtung, nämlich
dem Schwenkhebel einerseits und dem Schloßkörper andererseits, auf einen vernachlässigbaren
Betrag reduziert. Die gesamte öffnungskraft wird daher etwa halbiert. - Eine Verkantung
des Schwenkhebels ist nicht zu befürchten, da die Schwenklager leicht so ausgeführt
werden können, daß sie keine Verkantung des Hebels zulassen.
[0005] Zweckmäßigerweise liegt die Schwenkachse des Riegels auf der von den Führungseinrichtungen
abgelegenen Seite des Einschubwegs hinter der Verriegelungsstirn.
[0006] Ferner ist es vorteilhaft, wenn der Riegel nahe seinem die Verriegelungsstirn tragenden
Ende eine quer zu seiner Bewegungsrichtung verlaufende Sicherungsfläche aufweist,
die im Verriegelungszustand mit einer Stirn des Schwenkhebels zusammenwirkt. Stufige
Absetzung dieser Sicherungsfläche erlaubt es, den Schwenkhebel zum Lösen des Schlosses
um einen nur kleinen Winkel zu verschwenken, bis er über die Kante der Stufe hinweggeführt
ist und dadurch den Riegel freigibt.
[0007] Damit der Schwenkhebel leichter zum Lösen des Schlosses betätigt werden kann, ist
er zweckmäßigerweise doppelarmig ausgebildet, wobei er an seinem nicht mit dem Riegel
zusammenwirkenden Ende mit einer Handhabe verbunden ist. Eine sehr einfache Ausführung
ergibt sich, wenn die Handhabe ein etwa parallel zum Einschubweg geführter Schieber
ist, weil der Schwenkhebel dann nicht abgewinkelt geformt zu sein braucht. Eine abgewinkelte
Ausführung ist aber selbstverständlich möglich, wenn die Handhabe zum Lösen des Schlosses
quer zum Einschubweg betätigt werden soll.
[0008] Die Erfindung wird im folgenden näher unter Bezugnahme auf die Zeichnung erläutert,
die ein vorteilhaftes Ausführungsbeispiel veranschaulicht. Darin zeigen:
Fig. 1 und 2 Längsschnitte in unterschiedlichen Funktionsstadien,
Fig. 3 einen Querschnitt im Bereich des Schwenkhebels und
Fig. 4 eine Teildarstellung eines seitlichen Lagervorsprungs, des Schwenkhebels mit
dem zugehörigen Lagerausschnitt.
[0009] Der Schloßkörper besteht aus einem ebenen Boden 1 und zwei von dessen parallelen
Rändern lotrecht hochstehenden mit dem Boden starr verbundenen Seitenwänden 2. Der
Schloßkörper hat im Querschnitt U-förmige Gestalt. Sein Boden 1 enthält eine Bohrung
3 zur Befestigung eines Verankerungsteils.
[0010] Der Boden 1 und die Seitenwände 2 bilden die untere und seitliche Begrenzung des
Einschubwegs dür die Einschubzunge 4, deren vorderer Teil 5 etwa die Breite des Einschubwegs
zwischen den Seitenwänden 2 aufweist, um darin sicher geführt zu werden. Sie hat eine
Verriegelungsausnehmung 6, die bei 7 eine Verriegelungsfläche bildet. An ihrem hinteren
Ende ist sie in bekannter Weise mit einer Ausnehmung 8 zur Aufnahme einer Gurtschlaufe
versehen. Nach oben hin ist der Einschubweg durch starr mit dem Schloßkörper verbundene
Vorsprünge 9 begrenzt. Die bekannte Umkleidung des Schloßkörpers durch ein Kunststoffgehäuse
ist der Einfachheit halber nicht dargestellt. (Alle Richtungsangaben wie "oben", "rechts",
"Uhrzeigersinn" etc. beziehen sich auf die Darstellung in Fig. 1 und 2.)
[0011] Das Schloß enthält in Einschubweg eine Auswerferplatte 10, die darin auf nicht gezeigte
Weise in Richtung des Einschubwegs beweglich geführt ist und entgegen der Einschubrichtung
durch eine Feder 11 beansprucht ist, die in Bodenschlitzen geführt ist. In Figuren
1-3 ist daher der Einschubweg durch die Oberseite des Bodens 1 und durch die Lager
der Einschubzunge 4 und der Auswerferplatte 10 sowie durch die Vorsprünge 9 erkennbar.
[0012] In der hinteren (in der Zeichnung also rechten) Hälfte des Schloßkörpers befindet
sich in beiden Seitenwänden 2 an übereinstimmender Stelle ein Ausschnitt 12 zur Aufnahme
seitlicher Vorsprünge 13 einer Riegelplatte 14. Zwischen den Ausschnitten 12 und den
zugehörigen Vorsprüngen 13 ist soviel Spiel vorhanden, daß die Riegelplatte 14 um
einen kleinen Winkel um eine quer zur Einschubrichtung und parallel zum Boden 1 liegende
Achse schwenkbar ist. Die beiden im Betrieb der Vorrichtung praktisch auftretenden
Endstellungen sind in Fig. 1 und 2 dargestellt. Die Riegelplatte besteht aus einem
hinteren, die Vorsprünge 13 verbindenden Quersteg 15 und zwei davon nach vorn führenden
Armen 16, die vorne einen nach unten vorspringenden Riegelteil 17 tragen, der eine
nach hinten weisende Riegelstirn 18 bildet. Der Riegelteil 17 ragt nach vorne gegenüber
den Armen 16 ein wenig vor, so daß sich auf seiner Oberseite eine freie Fläche 19
bildet, die nach vorne durch seine Vorderkante begrenzt ist. Im Verriegelungszustand
(Fig.1) liegt diese Fläche in der oberen Begrenzungsebene des-Einschubweges oder ein
wenig darüber.
[0013] Die Riegelplatte 14 weist an ihrem hinteren Ende einen oder mehrere Vorsprünge 20
auf, die nahe der durch das vordere Ende der Ausschnitte 12 festgelegten Drehachse
der Riegelplatte nach unten ragen und den Einschubweg nach hinten begrenzen. Sie dienen
zusammen mit der Auswerferplatte 10 der Zwangsverriegelung der Einschubzunge. Diese
bewegt nämlich die Auswerferplatte 10 beim Einschieben nach hinten entgegen dem Druck
der Feder 11, wobei die Auswerferplatte 10 so lang ausgeführt ist, daß sie gerade
gegen die Vorsprünge 20 stößt, dadurch eine Linksdrehung des Riegels im Gegenuhrzeigersinn
veranlassend, wenn die Verriegelungsfläche 7 der Einschubzunge 4 soeben unter der
Riegelstirn 18 des Riegelteils 17 hindurchgegangen ist.
[0014] Die Riegelstirn 18 des Riegelteils 17 steht in Verriegelungszustand etwa senkrecht
zu der Richtung des Einschubwegs und in einem stumpfen Winkel zur Verbindungslinie
mit der Riegelachse. Wenn auf die Riegelstirn 18 eine Kraft nach links in Richtung
des Einschubwegs ausgeübt wird, beispielsweise durch eine auf die Einschubzunge wirkende
Gurtkraft oder durch die Auswerferfeder 11, wird daher ein Drehmoment auf den Riegel
ausgeübt, das von der im Einschubweg wirkenden Kraft und dem Abstand des Einschubwegs
von der Riegeldrehachse als Hebelarm gebildet ist. DiesesDrehmoment sucht den Riegel
im Uhrzeigersinn zu drehen, den Riegelteil 17 aus der Riegelausnehmung der Einschubzunge
zu heben und somit die Verriegelung zu lösen. Dies wird im Verriegelungszustand durch
den Schwenkhebel 21 verhindert. Dieser Schwenkhebel 21 befindet sich oberhalb der
nach oben weisenden Fläche 19 des Verriegelungsteils 17. Es ist als eine sich quer
im Schloßkörpers erstreckende Platte ausgebildet, deren Umriß man in Fig. 3 linkserkennt,
während sie rechts teilweise weggebrochen ist, um den Blick auf die Riegelplatte freizugeben.
Der Schwenkhebel ist mit seinen seitlichen Vorsprüngen 22 in Ausschnitten 24 der Seitenwände
2 gelagert, so daß sich die bei 25 (Fig. 1) bereichsweise angedeutete Drehachse ergibt,
die parallel zur Drehachse des Riegels 13
-17 ist. Er läßt sich daher verschwenken mindestens zwischen den beiden Endstellungen,
die in Fig. 1 und 2 dargestellt sind. Zur Verschwenkung dient einerseits eine Feder
26, die ihn im Gegenuhrzeigersinn zu schwenken versucht, und andererseits der Schieber
27, der parallel zum Einschubweg auf nicht gezeigte Weise im Schloßkörper beweglich
geführt ist und bei Bewegung nach rechts gegen das obere Ende des Schwenkhebels stößt
und den Schwenkhebel dadurch im Uhrzeigersinn dreht. Der Schwenkhebel 21 wird in der
Sicherungsstellung einerseits durch die Feder 26 gehalten. Andererseits wird er aber
zweckmäßigerweise so angeordnet, daß er im Falle einer Belastung durch Selbsthemmung
daran gehindert ist, sich aus der Sicherungsstellung zu entfernen. Diese Selbsthemmung
kann beispielsweise dadurch erzielt werden, daß die Schwenkachse 25 ein wenig links
(in der Zeichnung) von dem auf die Sicherungsfläche 19 gefällten Lot angeordnet wird.
Die Schwenkachse 25 des Schwenkhebels wird im schwach oder unbelasteten Zustand von
einer Schwenkstütze 32 an der hinteren (rechten) Begrenzungskante des Lagerausschnitts
24 gebildet, die als konkave Rundung, Vorsprung oder dachförmige Kante ausgebildet
ist, auf der der Schwenkhebel 21 reibungsarm abrollt oder kippt. Im belasteten Zustand
bestimmt hingegen die obere Begrenzungskante 30 des Lagerausschnitts die Drehachse.
Diese Kante ist ebenfalls als konkave Rundung oder Kante ausgebildet mit einem mittleren,
weitest vorspringenden Punkt 40.
[0015] Die Feder 26 ist zweckmäßigerweise so ausgeführt, daß sie sich einerseits an dem
unteren Teil des Schwenkhebels und andererseits an dem Schieber 27 abstützt. Beide
Teile werden dadurch mit doppelter Wirkung in ihre Normalstellung gedrängt. Sie kann
selbstverständlich anders ausgeführt sein, als es in der Zeichnung dargestellt ist.
[0016] Oberhalb des zwischen den Vorsprüngen 22 liegenden Bereichs ist der Schwenkhebel
möglichst materialarm ausgeführt. Lediglich in der Mitte erreicht er die volle Höhe,
die zum Zusammenwirken mit dem Schieber 27 erforderlich ist. Dies dient nicht nur
der Gewichtsersparnis, sondern auch aus später zu erläuternden Gründen der Anordnung
des Schwerpunkts im unteren Schwenkhebelbereich.
[0017] Die erläuterte Anordnung ergibt folgende Funktionsweise.
[0018] Im gelösten Zustand des Schlosses .(Fig. 2) befindet-sich die Auswerferplatte 10
im Einschubweg unter dem Riegelteil 17 des Riegels, so daß dieser den Einschubweg
nicht versperren kann. Es ist daher möglich, die Einschubzunge 5 nach rechts in den
Einschubweg zu bewegen, wobei die Auswerferplatte 10 ebenfalls nach rechts geschoben
wird. Erreicht die Auswerferplatte 10 die Vorsprünge 20, so befindet sich die Verriegelungsausnehmung
6 der Einschubzunge 4 unterhalb des Riegelteils 17. Bei weiterer Bewegung wird der
Riegel durch den Stoß der Auswerferplatte 10 auf die Vorsprünge 20 im Gegenuhrzeigersinn
geschwenkt, so daß der Riegelteil 17 in die Verriegelungsausnehmung 6 eindringen muß.
[0019] Im gelösten Zustand des Schlosses liegt das untere Ende des Schwenkhebels 21 aufgrund
der Federkraft 26 unter Vorspannung an der nach vorn weisenden Stirn des Riegelteils
17 an. In dem Augenblick, wo dieser sich in die Verriegelungsausnehmung der Einschubzunge
senkt, gleitet die erwähnte Stirn unter den Schwenkriegel, so daß dieser sich unter
der Wirkung der Feder 26 im Gegenuhrzeigersinn drehen kann, bis er an der hinteren
Begrenzung 28 der Lagerausschnitte 24 anliegt (Fig. 1). Dabei befindet sich die nach
unten weisende Stirn 29 des Schwenkhebels 21 unmittelbar oberhalb der nach oben weisenden
Fläche 19 des Riegelteils. In dieser Stellung, in der der Schwenkriegel durch die
Feder 26 gehalten wird, sichert er den Riegel 13-17 in der Verriegelungsstellung.
[0020] Im Verriegelungszustand übt die Verriegelungsfläche 7 der Einschubzunge 4 auf die
Riegelstirn 18 des Riegelteils 17 eine in Richtung des Einschubwegs nach links gerichtete
Kraft aus, deren Wirkungslinie im Einschubweg und daher in einem gewissen Abstand
unterhalb der durch die Ausschnitte 13 festgelegten Schwenkachse des Riegels 13-17
verläuft. Wäre der Riegel nicht durch den Schwenkhebel 21 in seiner Position gesichert,
käme es daher zur Ausbildung eines Drehmoments auf den Riegel 13-17 im Uhrzeigersinn,
der ihn aus der..Verriegelungsstellung in die öffnungsstellung drängen würde. Die
geometrischen Verhältnisse sind so gewählt, daß dieses Drehmoment schon allein unter
der Wirkung der Auswerferfeder 11 zum öffnen des Riegels ausreicht.
[0021] Wird nun zum öffnen des Schlosses der Schieber 27 nach rechts bewegt, so wird der
Schwenkhebel 21 im Uhrzeigersinn gedreht, wodurch er beim Passieren der Vorderkante
des Riegelteils 17 die Einwirkung auf die Sicherungsfläche 11 verliert. Der Riegel
wird dadurch frei und kann unter der Wirkung der in der Einschubzunge oder in der
Auswerferplatte wirkenden Kräfte nach oben ausweichen und dadurch die Einschubzunge
freigeben.
[0022] Im Belastungsfall hat der Schwenkhebel 21 eine gewisse Komponente der Zungenbelastung
aufzunehmen. Die Größe dieser Komponente richtet sich nach dem Verhältnis des Abstands
der Schwenkachse des Riegels 13-17 von der Mitte des Einschubwegs zu dem Abstand der
Schwenkachse des Riegels 13-17 von der Riegelstirn 18. Das Verhältnis dieser Strecken
liegt im allgemeinen zwischen etwa 1:2 und 1:10 und vorzugsweise im Bereich von 1:3.
Das heißt, daß beispielsweise ein Drittel der Zungenbelastung auf den Schwenkhebel
21 übertragen wird. Dieser Bruchteil ist so gering und die zusammenwirkenden Flächen
19 und 29 des Riegels und des Schwenkhebels können leicht so groß gestaltet werden,
daß an diesen Flächen auch bei der stärksten in der Praxis vorkommenden Belastung
keine Verformung stattfindet. Die Reibung in diesem Bereich ist daher auch nach Belastung
sehr gering. Entsprechend gering ist die erforderliche öffnungskraft. Eine Verformung
kann hingegen auftreten bei den Schwenklagern des Schwenkhebels 21 in den Wänden 2
des Schloßkörpers, weil dort die zusammenwirkenden Flächen der Vorsprünge.22 und der
Lagerausschnitte 24 (Flächen 30) wesentlich kleiner sind. Man kann diese Flächen aber
so ausbilden, daß selbst im Falle einer gewissen Verformung praktisch kein Schwenkwiderstand
auftritt, indem nämlich die obere Begrenzungskante 30 (Fig. 4 und 5) des Lagerausschnitts
24 konvex rund oder dachförmig nach unten vorspringend gestaltet wird, so daß die
zugehörige Fläche des Schwenkhebels darauf abrollen kann..
[0023] Es ist nicht unbedingt erforderlich, daß die Riegelfläche 18 des Riegelteils 17 in
der oben erläuterten Weise im Verriegelungszustand genau senkrecht zur Richtung des
Einschubwegs verläuft. Es kommt nur darauf an, daß ihre Richtung im Verhältnis zur
Lage des Riegelschwenkpunkts so ist, daß es zur Bildung des den Riegel in die Lösestellung
überführenden Drehmoments kommt, wenn der Schwenkhebel in die Lösestellung (Fig.2)
überführt wird. Mit anderen Worten muß die Tangente im Berührungspunkt zwischen Riegelstirn
18 und Verriegelungsfläche 7 sich mit einem vom Riegelschwenkpunkt ausgehenden Radius
außerhalb des Einschubwegs rechtwinklig schneiden, wobei der spitze Winkel in dem
von diesem Schnittpunkt, dem Riegelschwenkpunkt und dem Berührungspunkt gebildeten
rechtwinkligen Dreieck größer ist als der Reibungswinkel im Berührungspunkt.
[0024] Die Zuverlässigkeit des Schlosses unter extremer Beanspruchung hängt u.a. davon ab,
daß der Schwenkhebel auch unter schockartiger Beanspruchung des Schlosses aus beliebiger
Richtung seine Verriegelungsstellung (ELg.1) beibehält. Dies sei anhand von Fig. 4
erläutert, die den Schwenkhebel in der Verriegelungsstellung darstellt.
[0025] Wenn auf das Gehäuse ein Stoß in Richtung des Pfeils 31 wirkt, wird der Schwenkhebel
21 von der hinteren Begrenzungskante 28 des Lagerausschnittes 24 abgestützt. Diese
hintere Begrenzung endet oben an der Stelle 32, die als Schwenkstützpunkt für den
Schwenkhebel 21 bezeichnet wird. Würde der Schwerpunkt 33 des Schwenkhebels 21 wesentlich
oberhalb des Schwenkstützpunkts 32 liegen, so bestünde die Gefahr, daß der Schwenkhebel
sich unter der Beschleunigung 31 im Uhrzeigersinn dreht und dadurch aus der Sicherungsstellung
gerät. Dieser Gefahr begegnet man dadurch, daß man den Schwerpunkt 33 nahe dem Schwenkstützpunkt
32 anordnet, so daß die Wirkung der Feder 26 jedenfalls stärker ist als ein gegebenenfalls
gegenwirkendes Drehmoment. Vorzugsweise liegt der Schwerpunkt 33 sogar etwas unterhalb
des Schwenkstützpunkts 32. Damit die Feder 26 ihre Sicherungsfunktion besser erfüllen
kann, ist ihr Angriffspunkt 34 zweckmäßigerweise unterhalb des'Schwenkstütz- punktes
32 vorgesehen.
[0026] Gefährlicher ist ein in Richtung 35 wirkender Stoß. Würde sich der Hebel 21 gegenüber
einem solchen Stoß an der derStelle 32 gegenüberliegenden Stelle 36 des Lagerausschnittes
abstützen, würde er aufgrund des tiefer gelegenen Schwerpunktes 33 einem im Uhrzeigersinn
wirkenden Drehmoment unterworfen, das ihn, falls die Federkraft 26 nicht überwiegt,
aus der Sicherungsstellung auszudrehen strebt. Dies wird in den meisten Fällen erfindungsgemäß
dadurch vermieden, daß auf der dem Schwenkstützpunkt 32 gegenüberliegenden Seite in
dem Lagerausschnitt 24 beträchtliches Spiel 37 vorgesehen ist, so daß sich der Schwenkhebel
auf der linken, vorderen Seite zumindest anfangs nur an der Feder 26 in deren Angriffspunkt
34 abstützt. Da dieser Angriffspunkt unterhalb des Schwerpunkts 33 gelegen ist, ergibt
sich unter dem Stoß 35 im Gegenuhrzeigersinn auf den Schwenkhebel wirkendes Drehmoment,
das ihn oben nach links in den Bereich des Spiels 37 bewegt, wobei sich sein Drehpunkt
auf dem seiner Lagerfläche 37 gegenüberliegenden Ende, meistens bei der Ecke 41, befindet,
mit der er sich an der Sicherungsfläche 19 des Riegels abstützt. Während dieser Bewegung
kann sie Stoßbeanspruchung, die im allgemeinen nur sehr kurzfristig andauert, ihre
gefährliche Spitze bereits überwunden haben. Eine Größe des Spiels 37 in der Größenordnung
einer halben Schwenkhebeldicke reicht in den meisten Fällen aus.
[0027] Bei starker Stoßbeanspruchung 35 wird sich der obere Riegelteil soweit nach links
bewegt , bis er durch eine Begrenzung des Ausschnitts 24 an weiterer Bewegung gehindert
wird. Wenn dies der Punkt 39 an der linken Begrenzungskante 42 des Lagerausschnitts
24 ist (gestrichelte
Schwenkhebelstellung), bildet der Punkt 39 einen neuen Stützpunkt für den Schwenkhebel
gegenüber den einwirkenden Kräften. Da der Schwerpunkt 33 tiefer liegt, wirkt nun
ein Drehmoment im Uhrzeigersinn, welches das untere Ende des Schwenkhebels aus der
Sicherungsstellung herauszudrehen versucht. Dabei legt sich die obere rechte Ecke
43 oder eine ihr nahe gelegene Stelle der oberen Lagerfläche 38 des Schwenkhebels
an der oberen Begrenzungskante 30 des Lagerausschnitts an, und zwar im allgemeinen
an dem weitest vorragenden Punkt.40 derselben. Wenn der Lagerausschnitt nicht hoch
genug ist, kann es auch vorkommen, daß die linke obere Kante-des Schwenkhebels die
linke Begrenzungskante 42 des Lagerausschnitts 24 gar nicht erreicht, sondern stattdessen
die Gegenuhrzeigerschwenkung des Schwenkhebels gemäß der strichpunktierten Darstellung
dadurch aufgehalten wird, daß eine obere Lagerfläche 38 in Punkt 44 an einer weit
vorragenden Stelle 40 der oberen Begrenzung 30 des Lagerausschnitts 24 hängen bleibt.
[0028] Die Anlagepunkte 39 bzw. bei 40 stellen dann neue Stützpunkte für den Schwenkhebel
dar, die höher als dessen Schwerpunkt 33 liegen und daher zur Bildung eines Drehmoments
im Uhrzeigersinn Anlaß geben, durch das das untere, den Riegel sichernde Ende des
Schwenkhebels aus der Sicherungsstellung herausgedreht werden könnte.
[0029] Die wird erfindungsgemäß dadurch verhindert, daß die Höhe des Lagerausschnitts 24
zwischen dem Punkt 40, an welchem die obere Lagerfläche 38 des Schwenkhebels zur Anlage
kommt, von der gegenüberliegenden Begrenzungskante 45 einen Abstand hat, der geringer
ist als die Abmessung des Schwenkriegels zwischen dem Anlagepunkt 43 oder 44 und seiner
unteren'linken Kante 41. Die Maßnahme hat nämlich zur Folge, daß bei der befürchteten
Schwenkung des Schwenkhebels im Uhrzeigersinn um die Punkte 40, 43 oder 44 die untere
Kante 41 des Schwenkhebels sehr bald auf die untere Begrenzungskante 45 des Lagerausschnitts
stößt, wodurch diese Bewegung sofort beendet wird. Dabei muß selbstverständlich dafür
Sorge getragen sein, daß durch geeignete Messung des Lagerausschnitts und des Schwenkhebels
die Beendigung dieser Bewegung stattfindet, bevor die Unterfläche des Schwenkhebels
die Sicherungsfläche 19-des Riegels verlassen hat.
[0030] Aus dieser Funktionsbeschreibung ergibt sich eine Folgerung für die Bemessung des
Spiels 37 für den Fall einer im wesentlichen symmetrischen Ausbildung des Lagerausschnitts
24. In diesem Falle ist es nämlich zweckmäßig, daß bei der Unterstoßbeanspruchung
35 die zunächst stattfindende Gegenuhrzeigerschwenkung des Schwenkhebels dessen obere
Lagerfläche 38 den weitest vorspringenden Punkt 40 der oberen Ausschnittbegrenzung
30 möglichst nahe seiner oberen rechten.Ecke 43 erreicht, damit die volle Diagonalabmessung
des Lagervorsprungs des Schwenkhebels zur Sicherung im Verhältnis zur Höhe des Ausschnitts
genutzt werden kann. Dieses Ziel wird dann erreicht, wenn das Spiel 37 (gemessen in
Richtung der Schwenkbewegung der linken oberen Ecke des Schwenkhebel- vorsprungs)ungefähr
eine halbe Schwenkhebeldicke beträgt.
1. Schnalle für einen Sicherheitsgurt, bestehend aus einer Einschubzunge mit Verriegelungsausnehmung
und einem Schloß mit einem mindestens auf einer Seite von Führungseinrichtungen begrenzten,
an seinem vorderen Ende offenen, eine Auswerferfeder enthaltendenEinschubweg für die
Einschubzunge , mit einem im Schloß schwenkbar gelagerten Riegel, dessen Schwenkachse
quer zur Richtung des Einschubwegs verläuft und der eine mit der Verriegelungsausnehmung
der Einschubzunge zusammenwirkende Riegelstirn bildet, die von der den Führungseinrichtungen
abgelegenen Seite her in den Einschubweg bewegbar ist und so angeordnet ist, daß in
der Verriegelungsstellung die Auswerferfeder den Riegel außer Eingriff drängt, und mit einer Sicherungseinrichtung
zum Sichern des Riegels in der Verriegelungsstellung, die durch Federkraft in die
Sicherungsstellung gedrängt und zum öffnen des Schlosses daraus entfernbar ist, dadurch
gekennzeichnet, daß die Sicherungseinrichtung ein Schwenkhebel (21) ist. Glawe, Delfs, Moll & Partner - p 9801/80 EU - Seite 2
2. Schnalle nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Schwenkachse (Lagerausschnitt
12) des Riegels auf der von den Führungseinrichtungen (1) abgelegenen Seite des Einschubwegs
hinter der Verriegelungsstirn (18) liegt.
3. Schnalle nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Riegel (13-17)
nahe seinem die Verriegelungsstirn (18) tragenden Ende eine quer zu seiner Bewegungsrichtung
verlaufende Sicherungsfläche (19) aufweist, die im Verriegelungszustand mit einer
Stirn des Schwenkhebels (21) zusammenwirkt.
4. Schnalle nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Schwenkhebel
(21) doppelarmig ausgebildet ist und an seinem nicht mit dem Riegel (13-17) zusammenwirkenden
Ende mit einer Handhabe (27) verbunden ist.
5. Schnalle nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Handhabe ein etwa parallel
zum Einschubweg geführter Schieber (27) ist.
6. Schnalle nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Lagerausschnitte
(24) für den Schwenkhebel (21) je einen Schwenkstützpunkt (32) an ihrer hinteren Begrenzungskante
(28) nahe dem Schwerpunkt (33) des Schwenkhebels bilden.
7. Schnalle nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Schwerpunkt (33) des
Schwenkhebels (21) tiefer als der Schwenkstützpunkt (32) und höher als der Angriffspunkt
(34) der Feder (26) angeordnet Glawe, Delfs, Moll & Partner - p 9801/80 EU - Seite 3
ist und der Lagerausschnitt (24) an der dem Schwenkstützpunkt (32) gegenüberliegenden
Seite viel Spiel (37) aufweist.
8. Schnalle nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Größe des Spiels (37) zwischen 1/5 und 4/5 der durchden Lagervorsprung des Schwenkhebels liegt.
9. Schnalle nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Höhe des Lagerausschnitts
(24) zwischen dem Bereich (40) ihrer Begrenzung (30), an dem die Lagerfläche 38 des
Schwenkhebels bei einer aus seiner Sicherungsstellung heraus stattfindenden Schwenkung
um einen seiner Lagerfläche 38 fern liegenden Punkt zur Anlage kommt, und der gegenüberliegenden
Begrenzung (45) des Lagerausschnitts geringer ist als die Diagonalabmessung des Lagervorsprungs
des Schwenkhebels.