[0001] Die Erfindung betrifft einen Farbkasten für eine Druckmaschine mit einer für diesen
die vordere Begrenzung bildenden Farbkastenwalze, einem parallel zu dieser verlaufenden
Farbmesser und senkrecht zur Achse der Farbkastenwalze stehenden, am Farbmesser anliegenden
Seitenwänden, die jeweils aus einem an der Farbkastentraverse befestigten Hauptteil
und einem an diesem befestigten mit einer der Krümmung des Farbkastenwalzenmantels
angepaßten Stirnfläche an die Farbkastenwalze anstellbaren vorderen Teil bestehen.
[0002] Durch die DE-AS 1 162 852 ist ein Farbkasten für eine Druckmaschine der vorangehend
spezifizierten Gattung bekannt geworden, bei der die senkrecht zur Achse der Farbkastenwalze
stehenden Seitenwände an den der Farbkastenwalze gegenüberliegenden Kanten jeweils
mit einem Lagerschuh ausgestattet sind, der mit einer der Krümmung der Farbkastenwalze
angepaßten Fläche elastisch an dieser anliegt, so daß infolge von Erwärmungsvorgängen
auftretende Längenänderungen der Farbkastenwalze keinen Einfluß auf die Dichtungsstellen
zwischen den genannten Lagerschuhen und der Farbkastenwalze haben. Längenänderungen
am Farbmesser jedoch führen bei diesem bekannten Farbkasten zu Dichtungsproblemen
zwischen den Enden des Farbmessers und der jeweiligen Seitenwand.
[0003] Aufgabe der Erfindung ist es, einen Farbkasten mit einer radialen Farbkastenabdichtung
auszustatten, bei dem sowohl Längenänderungen der Farbkastenwalze als auch des Farbmessers
keine Leckstellen verursachen.
[0004] Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß das plattenförmige sich über die Farbkastentiefe
erstreckende Hauptteil im vorderen an das Farbmesser angrenzenden Bereich eine Ausnehmung
aufweist, die durch das an seiner Innenseite und an der Farbkastenwalze anliegende
plattenförmige Vorderteil überdeckt wird, und daß die in der dem Farbmesser zugewandten
Stirnseite des Hauptteils in einer Nut angeordnete Dichtung mit ihrem vorderen in
der Ausnehmung verlaufenden Ende unter Anlage an dem Farbmesser an das vordere Teil
preßbar ist. Vorteilhafte Weiterbildungen ergeben sich aus den Unteransprüchen und
aus der Beschreibung in Verbindung mit den Zeichnungen.
[0005] Ein Vorteil der erfindungsgemäßen Farbkastenabdichtung besteht in der einfachen Montage,
da keinerlei Paß-, Meß- oder Dichtarbeiten erforderlich sind. Desweiteren kann durch
unterschiedlich angezogene Farbzonenschrauben an den Messerendbereichen das unter
Umständen am Ende hoch stehende Messer nicht zu einer Spaltbildung führen, aus dem
bei bekannten Vorrichtungen häufig Farbe austritt. Die erfindungsgemäße Abdichtung
ist somit unempfindlich gegenüber Längenänderungen von Farbkastenwalze und Farbmesser,
die häufig durch Temperaturunterschiede auftreten. Durch die vorteilhafte Verwendung
und Führung der Dichtung erfolgt eine optimale seitliche Abdichtung des Farbkastens,
da diese Dichtung über ihre gesamte Länge auf dem Farbmesser aufliegt und somit weder
das Hauptteil noch das vordere Teil selbst das Farbmesser berührt.
[0006] Im folgenden wird die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels beschrieben, wobei
auf die beiliegenden Zeichnungen Bezug genommen wird. In diesen zeigen:
Fig. 1 eine Seitenwand des erfindungsgemäßen Farbkastens;
Fig. 2 einen Schnitt entlang der Linie II-II der Darstellung gemäß Fig. 1;
Fig. 3 einen Schnitt durch die Ebene III-III der Darstellung gemäß Fig. 1 und
Fig. 4 einen Schnitt durch die Ebene IV-IV der Darstellung gemäß Fig. 1.
[0007] Fig. 1 zeigt in der Seitenansicht einen Farbkasten mit einer Farbkastenwalze 1, die
dessen vordere Begrenzung bildet. Auf einer Traverse 2 sind beidseitig Seitenwände
befestigt, die senkrecht zur Achse der Farbkastenwalze 1 stehen. Jede Seitenwand besteht
aus einem äußeren Abschlußbacken 3, der sich über die gesamte Tiefe des Farbkastens
erstreckt und einem inneren
Abschlußbacken 4. Der innere Abschlußbacken 4 ist im vorderen, d. h. im farbkastenwalzennahen
Bereich auf der Innenseite des äußeren Abschlußbackens 3 parallel zu diesem angeordnet.
Der äußere Abschlußbacken 3 ist an der Farbkastentraverse 2 mittels Schrauben befestigbar,
die in die Gewindebohrungen 5 und 6 eingedreht werden. Zur Verschraubung des inneren
Abschlußbackens 4 am äußeren Abschlußbacken 3 dienen Zylinderschrauben 7, 8, 9 und
10. Zwischen den Seitenwänden des Farbkastens ist in herkömmlicher Weise ein Farbmesser
11 angeordnet, das in seiner Länge so bemessen ist, daß seine Seiten über die inneren
Abschlußbacken 4 hinausragen (Fig. 3).
[0008] Wie Fig. 2 erkennen läßt, ist die untere dem Farbmesser 11 zugewandte Stirnseite
des äußeren Abschlußbackens 3 mit einer vorzugsweise schräg verlaufenden Nut 12 versehen.
In dieser Nut 12 ist eine Dichtung 13 untergebracht. Diese Dichtung 13 verläuft aus
dem äußeren Backen 3 im farbkastennahen Bereich heraus, da der äußere Abschlußbacken
3 mit einer Ausnehmung B versehen ist. Im Bereich dieser Ausnehmung B wird die Dichtung
13 von dem Dichtungsaustritt 14 ab durch ein Klemmstück 15, das in der Ausnehmung
B angeordnet ist, gegen den inneren Abschlußbacken 4 gedrückt. Für diesen Zweck sind
in dem äußeren Abschlußbacken in Durchgangsgewindebohrungen Schrauben 16, 17 vorgesehen,
die von Hand vorzugsweise so anziehbar sind, daß ein geringer Widerstand verspürbar
ist. Ein zu starkes Anziehen sollte vermieden werden, um die aus Polyamid hergestellten
inneren Abschlußbacken 4 nicht zu verformen.
[0009] Wie Fig. 4 zeigt, ist der äußere Abschlußbacken 3 von der Stirnseite C der Farbkastenwalze
1 etwa 1,5 mm beabstandet, während der innere Abschlußbacken 3 auf dem Mantel der
Farbkastenwalze 1 aufsitzt.
[0010] Durch die in der Nut 12 angeordnete auf dem Farbmesser 11 aufsitzende Dichtung ist
eine exakte seitliche Abdichtung der Abschlußbacken 3 und 4 möglich. Desweiteren wird
durch die Verwendung einer Druckplatte 18, die senkrecht zur Stirnseite C der Farbkastenwalze
1 an der dieser zugekehrten Vorderseite des äußeren Abschlußbackens 3 mittels Schrauben
19, 20 anschraubbar ist, die Dichtung 13 in diesem kritischen Bereich gestaucht, wodurch
der Dichtungseffekt zusätzlich verbessert wird.
[0011] Die Dichtung 13 ist in ihrer Höhe so bemessen, daß sie durch das Anschrauben des
äußeren Abschlußbackens 3 mittels der Schraube 21 über ihre gesamte Länge zusammengepreßt
wird und dadurch die seitliche Abdichtung gewährleistet.
[0012] Wie Fig. 1 am besten zeigt, ist der untere in dem Dreieck zwischen Farbkastenwalze
1 und Farbmesser 11 liegende Bereich des inneren Anschlußbackens 4 etwa keilförmig
ausgebildet, wobei sein Winkel etwas kleiner als der Farbmesserwinkel ist (Pfeil A).
Bei der Montage wird der innere Abschlußbacken 4 an den Mantel der Farbkastenwalze
1 gedrückt und nach unten gedreht, bis die Keilspitze das Farbmesser 11 berührt. In
diesem Zustand wird der innere Abschlußbacken 4 an den äußeren Abschlußbacken 3 angeschraubt.
Da die im äußeren Abschlußbacken 3 eingelegte Dichtung 13 im nahen Farbkastenwalzenbereich
freiliegt und gegen den inneren Anschlußbacken 4 abdichtet, wird auch der Spalt verschlossen,
der durch die unterschiedlichen Winkel entsteht (Keilform des inneren Abschlußbackens
4 und des Messerwinkels), was einen weiteren Vorteil bedeutet. Die Berührungsfläche
des inneren Abschlußbackens 4 an der Farbkastenwalze ist vorzugsweise schmal gehalten,
um Stauungen verdickter Farbe zu vermeiden und um nicht zu sehr von der exakten Winkligkeit
der Abschlußteile abhängig zu sein. Im Einlaufbereich des inneren Abschlußbackens
4 ist die Berührungsfläche stark abgeschrägt, um eine gute Ableitung des von der Farbkastenwalze
1 mitgenommenen Farbfilms zu ermöglichen. Bei dem erfindungsgemäßen Farbkasten ist
eine exakte Abdichtung unabhängig von Längenänderungen des Farbmessers 11 und der
Farbkastenwalze 1 gewährleistet. Um zu vermeiden, daß sich das Farbmesser 11 infolge
der auf dieses senkrecht drückenden Dichtungskraft nicht verbiegt, kann das Farbmesser
11 durch Stützelemente, vorzugsweise in Form von Schrauben abgestützt werden.
1. Farbkasten für eine Druckmaschine mit einer für diesen die vordere Begrenzung bildenden
Farbkastenwalze, einem parallel zu dieser verlaufenden Farbmesser und senkrecht zur
Achse der Farbkastenwalze stehenden, am Farbmesser anliegenden Seitenwänden, die jeweils
aus einem an der Farbkastentraverse befestigten Hauptteil und einem an diesem befestigten
mit einer der Krümmung des Farbkastenwalzenmantels angepaßten Stirnfläche an die Farbkastenwalze
anstellbaren vorderen Teil bestehen, dadurch gekennzeichnet, daß das plattenförmige
sich über die Farbkastentiefe erstreckende Hauptteil (3) im vorderen an das Farbmesser
(11) angrenzenden Bereich eine Ausnehmung (B) aufweist, die durch das an seiner Innenseite
und an der Farbkastenwalze (1) anliegende plattenförmige Vorderteil (4) überdeckt
wird, und daß die in der dem Farbmesser (11) zugewandten Stirnseite des Hauptteils
(3) in einer Nut (12) angeordnete Dichtung (13) mit ihrem vorderen in der Ausnehmung
(B) verlaufenden Ende unter Anlage an dem Farbmesser (11) an das vordere Teil (4)
preßbar ist.
2. Farbkasten nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Farbmesser (11) länger
als die Farbkastenwalze (1) ist.
3. Farbkasten nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß an der senkrecht
zur Stirnseite (C) der Farbkastenwalze (1) stehenden Stirnfläche des Hauptteils (3)
eine Dichtungspreßplatte (18) anschraubbar ist.
4. Farbkasten nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
die Nut (12) in Richtung zur Farbkastenwalze (1) schräg nach innen verläuft.
5. Farbkasten nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
in der Ausnehmung (B) zum Anpressen der Dichtung (13) an das vordere Teil (4) oberhalb
des Farbmessers (11) ein Klemmstück (15) angeordnet ist.
6. Farbkasten nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Klemmstück (15) durch
in dem Hauptteil (3) geführte Schrauben (16, 17) gegen die Dichtung (13) preßbar ist.
7. Farbkasten nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
das vordere Teil (4) eine auf das Farbmesser aufsetzbare keilförmige Form aufweist,
deren Winkel kleiner als der Winkel des Farbmessers (11) ist.
8. Farbkasten nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
das Hauptteil (3) zur Stirnseite (C) der Farbkastenwalze (1) einen Abstand von 1,5
mm aufweist.
9. Farbkasten nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
die an den Mantel der Farbkastenwalze (1) anstoßende Fläche des vorderen Teils (4)
schmäler als die Plattendicke des vorderen Teils (4) ausgebildet ist.