(19)
(11) EP 0 052 237 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
26.05.1982  Patentblatt  1982/21

(21) Anmeldenummer: 81108383.1

(22) Anmeldetag:  15.10.1981
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)3B28B 7/36
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE FR GB IT LI LU NL SE

(30) Priorität: 14.11.1980 DE 3043064

(71) Anmelder: PWA-Kunststoff GmbH
D-8201 Raubling (DE)

(72) Erfinder:
  • Pörner, Hans-Michael
    D-8201 Grosskarolinenfeld (DE)
  • Dasch, Josef
    D-8201 Nickelheim (DE)

(74) Vertreter: Dost, Wolfgang, Dr.rer.nat., Dipl.-Chem. et al
Patent- und Rechtsanwälte Bardehle . Pagenberg . Dost . Altenburg . Frohwitter . Geissler & Partner Galileiplatz 1
81679 München
81679 München (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Waschbetonpapier und Verfahren zu seiner Herstellung


    (57) Waschbetonpapier zur Herstellung von Ornament- 'Waschbetonplatten, bestehend aus mehreren Schichten, wobei die Deckschicht einen Beton-Abbindeverzögerer enthält und eine ornamentartige Abdeckung aus einer flexiblen, wasserfesten und wasserabweisenden Lackschicht einer Dicke von maximal 100 µm zur Desaktivierung des Verzögerers besitzt.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft ein Waschbetonpapier, bestehend aus mehreren Schichten, wobei die Deckschicht einen Beton-Abbindeverzögerer enthält, und die Deckschicht teilweise ornamentartig zur Desaktivierung des Verzögerers in diesen Bereichen abgedeckt ist.

    [0002] Übliche Waschbetonpapiere bestehen aus einem Mehrschichtenmäterial mit folgendem Schichtaufbau von unten nach oben: Kunststoff-Papier-Bitumen-Papier-Verzögerer. Die Gesamtdicke des Waschbetonpapiers beträgt etwa 0,2 bis 0,25 mm. Der in der Verzögererschicht enthaltene Verzögerer hat die Aufgabe, das Erstarren des Vorsatzbetons an der Sichtfläche der Waschbetonplatte bis zur Aushärtung der Platte zu verzögern, so daß der an der Sichtfläche noch weiche Beton ausgewaschen werden kann und die gewünschte Waschbetonoberfläche entsteht.

    [0003] Die Herstellung von Waschbetonplatten erfolgt in Pressen bei einem Druck von 250 bis 750 Tonnen. Hierbei wird zunächst das Waschbetonpapier in die Presse eingelegt. Nach Eingabe des Vorsatzbetons, der die gewünschte Kieskörnung enthält, erfolgt Einrütteln des Vorsatzes und anschließend die Einfüllung des Hinterbetons. Nach dem Verdichten bei dem genannten Druck werden die Platten aus der Presse geschoben und senkrecht nebeneinander aufgestellt, oder waagrecht aufeinander liegend gelagert, bis die gewünschte Festigkeit erreicht ist. Nach etwa 24 Stunden erfolgt das Ablösen des Waschbetonpapiers und das Waschen der Sichtfläche.

    [0004] Es besteht nun ein Bedürfnis nach Ornament-Betonplatten, die in einer Fläche sowohl Abschnitte aus Sichtbeton als auch Abschnitte aus Waschbeton enthalten. Hierzu sind aus der DE-OS 26 04 516 bereits Waschbetonpapiere bekannt, bei denen die Verzögererschicht an denjenigen Stellen, wo die Verzögererwirkung verhindert werden soll, durch Abdeckplatten abgedeckt ist, deren Dicke ein Vielfaches der.Dicke des Waschbetonpapiers beträgt und die rings umlaufend rechtwinklig abstehende Sperrflächen aufweisen. Diese Sperrflächen erheblicher Dicke, d.h. 1 bis 2 mm, sollen eine wirksame Sperre für-die Betonmilch bilden und verhindern, daß die im Grenzbereich mit Verzögerer in Berührung gelangte Betonmilch an die Oberfläche der Abdeckplatten gelangt, wodurch eine exakte Begrenzung zwischen den Sichtbetonabschnitten und den Waschbetonabschnitten verloren gehen würde.

    [0005] Diese bekannten Waschbetonpapiere lassen jedoch für den Einsatz in der Praxis zahlreiche Wünsche offen. Zum einen müssen die genannten Abdeckplatten im allgemeinen von Hand auf die Verzögererschicht aufgeklebt werden. Darüber hinaus sind diese Waschbetonpapiere für die vollautomatische Herstellung der gewünschten Ornamentplatten ungeeignet, weil das automatische Einlegen der Waschbetonpapiere bei den üblichen Pressen durch maschinelles Ansaugen erfolgt. Dies ist bei den bekannten Waschbetonpapieren aufgrund der Dickenunterschiede der Muster nicht möglich, so daß diese Papiere zwangsläufig von Hand in die Maschine eingelegt werden müssen. Abgesehen davon, daß der vorzugsweise zum Abdecken verwendete inkompressible Karton von 1 bis 2 mm Dicke zu Niveauunterschieden in den fertigen Ornamontplation führt, heobachtet man in der Praxis einch weiteren unerwünschten Effekt. Im Bereich der Kartonabdckkung wird nämlich das grobe Vorsatzkorn trotz der auf die Gesamtfläche bezogenen weitgehenden Inkompressibilität des Kartons in den Karton eingepreßt. Dies führt später zum Herausragen aus der Oberfläche der Sichtbetonabschnitte, so daß man keine völlig ebenen Sichtbetonabschnitte erhält. Insgesamt wirkt sich dies nachteilig auf die Konturenschärfe zwischen Sichtbetonabschnitten und Waschbetonabschnitten aus.

    [0006] Die Aufgabe der Erfindung besteht somit darin, ein Ornament-Waschbetonpapier zur Verfügung zu stellen, das sowohl maschinell hergestellt als auch für die vollautomatische Ornamentplattenherstellung verwendet werden kann. Mit diesem Papier soll die Herstellung von Ornamentplatten mit scharfen Konturen zwischen Sichtbetonabschnitten und Waschbetonabschnitten möglich sein, wobei besonderer Wert auf wirklich ebene Sichtbetonabschnitte gelegt wird.

    [0007] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch ein Waschbetonpapier der eingangs genannten Art, das dadurch gekennzeichnet ist, daß die oranmentartige Abdeckung aus einer flexiblen, wasserfesten und wasserabweisenden Lackschicht einer Dicke von höchstens 100 µm besteht.

    [0008] überraschenderweise wurde gefunden, daß zur Erzielung scharfkonturiger Ornamente eine Dicke von 1 bis 2 mm der Abdeckung nicht erforderlich ist, sondern die erfindungsgemäß verwendetete Lackschicht von maximal 100 µm zu ausgezeichneten Ergebnissen führt. Die Lackschichten lassen sich im Siebdruckverfahren, insbesondere auch maschinell, auf die Verzögererschicht aufdrucken. Die erhaltenen Waschbetonornamentpapiere sind für die maschinelle Herstellung von Ornamentplatten geeignet, und man erhält Ornamentplatten mit sehr guter Konturenschärfe zwischen Sichtbetonabschnitten und Waschbetonabschnitten. Insbesondere werden auch wirklich ebene Sichtbetonabschnitte erhalten, was bei den bekannten Ornament-Waschbetonpapieren mit Kartonabdeckung nicht der Fall ist. Erfindungsgemäß sind somit Dekormöglichkeiten bis zu sehr hohem Feinheitsgrad gegeben.

    [0009] Mit Hilfe des Waschbetonpapiers der Erfindung können Ornamentplatten halbautomatisch und vollmaschinell ohne Inanspruchnahme von besonderen Negativformen oder Einsätzen gefertigt werden. Die Anwendung kann z.B. halbautomatisch auf Rütteltischen und Schiebepressen, vollautomatisch auf Plattenpressen mit Stahlmatrizen (z.B. Rinopressen und ähnliche Verfahren) oder, nach Maßgabe der Korngröße des Vorsatzes, auch auf Pressen mit möglichst harten Gummimatrizen erfolgen.

    [0010] Vorzugsweise wird für die Ornamentplattenherstellung unter Verwendung der erfindungsgemäßen Ornamentpapiere ein Vorsatzbeton mit erhöhtem Anteil an Feinkorn und Steinmehl verwendet.

    [0011] Die Erfindung betrifft ferner ein Verfahren zur Herstellung von Waschbetonpapieren mit ornamentartiger Abdeckung der Verzögererschicht, das dadurch gekennzeichnet ist, daß man bei einemüblichen Waschbetonpapier die Verzögererschicht durch Bedrucken im Siebdruckverfahren mit einem flexiblen, wasserfesten und wasserabweisenden Lack einer Trockenschichtdicke von höchstens 100µm teilweise ornamentartig abdeckt. Diese Art des Verfahrens ermöglicht es, neben Großauflagen auch kleinste Mengen preisgünstig maschinell herzustellen.

    [0012] Hierund im folgenden bezieht sich der Begriff "Lack" sowohl auf die für das Siebdruckverfahren verwendeten Lacklösungen als auch auf die nach dem Trocknen zurückbleibende Lackfilmabdeckung. Alle Dickenangaben beziehen sich jedoch ausschließlich auf die Trockenfilmstärken.

    [0013] Diese Lackschicht besitzt eine Dicke von maximal 100um, vorzugsweise bis 50 µm, wobei Filmdicken von 7 bis 12 pm in der Praxis zu besonders guten Ergebnissen führen. Eine Erhöhung der Lackfilmdicke über 100µm hinaus bringt keinen weiteren Vorteil mit sich; man hat im Gegenteil mit verschiedenen Nachteilen zu rechnen. Zum einen bedingen höhere Lackfilmdicken selbstverständlich einen höheren Lackverbrauch. Zum anderen sind derartige Lackfilmdicken ohne besondere Maßnahmen bezüglich der Lackzusammensetzung und der Drucktechnik im Siebdruckverfahren nur schwierig erreichbar, und schließlich hat man bei größeren Lackfilmdicken auch mit Verspannungen der Papieroberfläche zu rechnen, was wiederum die Flachlage des Gesamtbogens gefährden kann.

    [0014] Die untere Grenze der Lackfilmdicke ist nicht scharf und hängt in gewissem Umfang auch von Eigenschaften des verwendeten Lackes und der Verzögerertype des Papiers ab. Eine Mindestdicke ist schon deshalb erforderlich, um eine Diffusion des Verzögerers durch den Lackfilm hindurch unter der Einwirkung der Betonmilch zu unterbinden, da es sonst zu einem Verwischen der Konturen zwischen Sichtbetonabschnitten und Waschbetonabschnitten kommt.

    [0015] Vorzugsweise wird nach dem Verfahren der Erfindung das gewünschte Lack-Abdeckmuster mit einem einzigen Siebdruckvorgang aufgebracht. Bei dieser Verfahrensweise läßt sich der oben genannte bevorzugte Bereich der Lackfilmdicke von 7 bis 12 µm gut erreichen.

    [0016] Erfindungsgemäß wird ein flexibler, wasserfester und wasserabweisender Lack verwendet. Vorzugsweise wird hierbei darauf geachtet, daß die-getrockneten Lackfilme blockfrei sind, so daß bei der Verwendung der erfindungsgemäß bedruckten Ornament-Waschbetonpapiere zur vollautomatischen Herstellung von Ornamentplatten Störungen mit Sicherheit vermieden werden.

    [0017] Die Flexibilität des Lackes ist erforderlich, damit der Lackfilm auch beim Biegen oder sogar Knicken des bedruckten Waschbetonpapiers noch gut haftet. Darüber hinaus soll auch unter den großen Drücken beim Verdichten der Waschbetonplatten keine bis auf die Verzögererschicht durchgehende Verletzung des Lackfilms stattfinden, d.h., daß der Lackfilm durch die Körnung des Vorsatzbetons unter den hohen Drückenbedingte Deformationen ohne wesentliche Schädigungen überstehen muß, um einen Durchtritt des Verzögerers an diesen Stellen zu verhindern.

    [0018] Der erfindungsgemäß verwendete Lack muß auch für längere Zeit wasserfest sein, da die Waschbetonplatten nach dem Ausschieben aus der Presse mit dem daran befindlichen Waschbetonpapier üblicherweise bis zu 24 Stunden lagern. Der Lackfilm darf von dem alkalisch-wässrigen Milieu der Betonmilch nicht angegriffen werden, insbesondere darf es nicht dazu kommen, daß der Verzögerer durch den Lackfilm hindurchtritt, oder daß das Waschbetonpapier an den mit Lack maskierten Stellen Blasen wirft oder sich an diesen Stellen sogar gänzlich von der Ornamentplatte ablöst.

    [0019] Schließlich muß der verwendete Lack auchwasserabweisend sein, um zu verhindern, daß Verzögerer enthaltende Betonmilch diemit Lack maskierten Stellen des Waschbetonpapiers unterwandert und auf diese Weise wieder eine Konturenverwischung hervorruft. Vorzugsweise wird man also darauf achten, daß der Lack nicht zu viele hydrophile Gruppen enthält Hierbei sind auch eventuelle hydrophile Gruppen von Lösungsmitteln zu berücksichtigen, da Lösungsmittelreste im allgemeinen hartnäckig in dem Lackfilm eingeschlossen bleiben.

    [0020] Die für das Siebdruckverfahren verwendeten Lacklösungen müssen einerseits zur Erzielung der gewünschten Lackfilmdicken einen möglichst hohen Festkörpergehalt besitzen; andererseits muß die Viskosität der Lacklösungen den Anforderungen der angewendeten Siebdrucktechnik genügen. Man muß hier in vielen Fällen Kompromisse schließen.

    [0021] Aufgrund der vorstehenden Angaben ist es dem Fachmann möglich, entsprechende Lacke zusammenzustellen. Die Bindemittelbasis des Lackes spielt an sich keine besondere Rolle, sofern die erforderlichen Eigenschaften bezüglich Elastizität, Wasserfestigkeit, Wasserabweisung und Blockfreiheit gegeben sind. Besonders gut haben sich Lacke auf Basis von Polyacrylsäureest.ern und Polymethacrylsäureestern bewährt. Beispiele hierfür sind die Methyl-, Äthyl, Propyl- und Butylester. Sofern diese Acrylharze bei alleiniger Verwendung als Bindemittel zu hart oder zu weich sind, kann durch entsprechende Zugabe anderer Bindemittel, oder auch durch Vermischen untereinander, die gewünschte Elastizität und Blockfreiheit eingestellt werden. Bevorzugt sind Polymethacrylsäurebutylester, die entweder in gelöster Form oder als Festharze im Handel sind, gegebenenfalls in Kombination mit geringeren Mengen eines die Antiblockeigenschaften verbessernden Bindemittels.

    [0022] Auch das Lösungsmittelsystem unterliegt an sich keiner besonderen Beschränkung, wobei ein ausreichendes Lösungsvermögen für die Lackbestandteile als selbstverständlich vorausgesetzt wird. Für die genannten Acrylharze kommen hierzu aromatische Lösungsmittel, wie Toluol; Ketone; oder Ester, wie Butylacetat oder Butylglykolacetat, in Frage.Vorzugsweise wird bei dem Lösungsmittelsystem darauf geachtet, daß das Lösevermögen für die verwendete Verzögerungssubstanz, z.B. Zucker, möglichst gering ist.

    [0023] Man arbeitet im allgemeinen mit Sieben einer Gewebedicke von 100 bis 400 µm, vorzugsweise etwa 200 bis 250 µm und Lacken mit einem Festkörpergehalt von 30 bis 60%.

    [0024] Das Verfahren der Erfindung eignet sich zum Bedrucken üblicher Waschbetonpapiere. Geeignet sind z.B. Papiere mit folgendem Schichtaufbau von unten nach oben: Kunststoff-Papier-Bitumen- Papier-Verzögerer oder Kunststoff-Papier-Verzögerer. Diese Waschbetonpapiere besitzen Dicken von etwa 0,1 bis 0,25 mm.

    [0025] Bei Verwendung solcher üblichen Waschbetonpapiere, die erfindungsgemäß mit der Lackmaske geringer Schichtdicke bedruckt werden, läßt sich eine größtmögliche Oberflächenglätte der Sichtbetonabschnitte erreichen, da diese weitgehend von der möglichen Eindrucktiefe der Vorsatzbetonkörnung abhängig ist. Bei den Waschbetonpapieren mit Kartonabdeckung ist die Eindrucktiefe bei der Herstellung der Ornamentplatten wesentlich größer als bei Verwendung der erfindungsgemäßen, mit dünner Lackschicht bedruckten,Papiere.

    [0026] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform wird ein Waschbetonpapier mit einer Verzögererschicht verwendet, die durch einen besonderen Zusatz zur Verzögererrezeptur eine verlangsamte Wasserlöslichkeit besitzt. So läßt sich z.B. durch Zusatz von etwa 10 bis 12 Gew.-% Polyvinylalkohol zur Verzögerermasse, berechnet auf Trockenstoffe, eine Verzögerung der Verzögererfreisetzung um etwa 5 bis 10 Sekunden zu erreichen. Hierdurch geht bei Berührung der Verzögererschicht mit dem Betonwasser der Verzögerer verlangsamt in die wässrige Phase über, so daß auch bei weniger sorgfältiger Arbeitsweise bzw. Verwendung älterer Maschinen bei der Ornament-Waschbetonplattenherstellung eine gute Konturschärfe gewährleistet ist. Anstelle von Polyvinylalkohol lassen sich auch andere wasserlösliche Bindemittel verwenden, die eine verzögerte Freisetzung des Verzögerers in die wässrige Phase bewirken.

    [0027] Im folgenden ist die Erfindung anhand der Zeichnungen erläutert. Es zeigen:

    Fig. 1 einen Querschnitt durch ein Waschbeton-Ornamentpapier der Erfindung,

    Fig. 2 einen Querschnitt durch ein weiteres Waschbeton-Ornamentpapier der Erfindung, und

    Fig. 3 eine perspektivische Ansicht der Waschbeton-Ornamentpapiere nach den Fig. 1 und 2.



    [0028] Das Waschbeton-Ornamentpapier 1 von Fig. 1 hat folgenden Schichtaufbau von unten nach oben:

    Kunststoffschicht 4-Papierschicht 5-Bitumenschicht 6-Papierschicht 7-Verzögererschicht 2-Lackmaske 3. Die Lackmaske 3 hat eine Schichtdicke von etwa 10µm. Die Gesamtdicke des Waschbeton-Ornamentpapiers 1 beträgt 0,20 mm..



    [0029] Das Waschbeton-Ornamentpapier 11 von Fig. 2 hat folgenden Schichtaufbau von unten nach oben:

    Kunststoffschicht 14-Papierschicht 15-Verzögererschicht 12-Lackmaske 13.



    [0030] Verzögererschicht 12 und Lackmaske 13 entsprechen den Schichten 2 bzw. 3 in Fig. 1. Die Gesamtdicke des Waschbeton-Ornamentpapiers in Fig. 2 beträgt 0,12 mm.

    [0031] Fig. 3 zeigt in perspektivischer Darstellung die Waschbeton-Ornamentpapiere von Fig. 1 und Fig. 2.

    [0032] Bei den Waschbeton-Ornamentpapieren der Fig. 1 und 2 befindet sich die Lackmaske 3, 13 jeweils auf einem handelsüblichen Waschbetonpapier. Die Lackmaske 3, 13 mit einer Dicke von etwa 10 µm ist nach dem Siebdruckverfahren in einem Arbeitsgang unter Verwendung eines Lackes gemäß dem nachfolgenden Beispiel hergestellt worden.

    [0033] Beide Waschbeton-Ornamentpapiere liefern Waschbeton-Ornamentplatten mit ausgezeichneter Konturenschärfe und einer besonders ebenen Sichtbetonfläche an der Stelle, wo sich die Lackmaske 3, 13 befindet. Selbstverständlich sind auch andere Ornamente, insbesondere mit kompliziertem Muster, möglich. Das Beispiel erläutert die Erfindung.

    [0034] Verwendet wird ein Lack, der, jeweils bezogen auf 1000 Gewichtsteile, 267 Gewichtsteile Polymethacrylsäurebutylester, 67 Teile Äthylhydroxyäthylcellulose, geringe Mengen Farbstoff und sonstige Hilfsmittel, Rest Mischlösungsmittel aus aromatischen Kohlenwasserstoffen (Toluol, Xylol und andere) und Estern (Butylacetat, Butylglykolacetat) enthält.

    [0035] Mit diesem Lack werden zwei unterschiedliche handelsübliche Waschbetonpapiere, wie aus den Fig. 1 bis 3 ersichtlich, im Siebdruckverfahren maskenartig mit einer Lackfilmstärke von etwa 10 um bedruckt.

    [0036] Die erhaltenen Waschbeton-Ornamentpapiere werden anschliessend für die Herstellung von Waschbeton-Ornamentplatten verwendet. Hierbei erhält man konturenscharfe Ornamentplatten mit besonders ebenen Sichtbetonabschnitten.


    Ansprüche

    1. Waschbetonpapier zur Herstellung von Ornament-Waschbetonplatten, bestehend aus mehreren Schichten, wobei die Deckschicht einen Beton-Abbindeverzögerer enthält und die Deckschicht teilweise ornamentartig zur Desaktivierung des Verzögerers in diesen Bereichen abgedeckt ist, dadurch gekennzeichnet , daß die ornamentartige Abdeckung (3, 13) aus einer flexiblen, wasserfesten und wasserabweisenden Lackschicht einer Dicke von maximal 100 µm besteht.
     
    2. Washbetonpapier nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Dicke der Lackschicht (3, 13) 7 bis 12 um beträgt.
     
    3. Waschbetonpapier nach mindestens einem der Ansprüche 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die den Beton-Abbindeverzögerer enthaltende Schicht (2, 12) einen die Wasserlöslichkeit des Verzögerers verlangsamenden Zusatz enthält.
     
    4. Waschbetonpapier nach einem der Ansprüche 1 bis 3, gekennzeichnet durch folgenden Schichtaufbau: Kunststoff(4)-Papier(5)-Bitumen(6)-Papier(7)-Verzögerer(2)-Ornament- deckschicht(3), und eine Gesamtdicke von 0,2 bis 0,25 mm.
     
    5. Waschbetonpapier nach einem der Ansprüche 1 bis 3, gekennzeichnet: durch folgenden Schichtaufbau: Kunststoff (14)-Papier(15)-Verzögerer(12)-Ornamentdeckschicht(13), und eine Gesamtdicke von 0,1 bis 0,15 mm.
     
    6. Waschbetonpapier nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Lackschicht (3, 13) auf Basis von Polyacrylsäureestern und Polymethacrylsäureestern aufgebaut ist.
     
    7. Waschbetonpapier nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daβ die Lackschicht (3, 13) auf Basis von Polymethacrylsäurebutylester aufgebaut ist.
     
    8. Verfahren zur Herstellung von Waschbetonpapieren mit ornamentartiger Abdeckung der Verzögererschicht, insbesondere nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß man bei einem üblichen Waschbetonpapier die Verzögererschicht durch Bedrucken im Siebdruckverfahren mit einem flexiblen, wasserfesten und wasserabweisenden,Lack einer Trockenschichtdicke von höchstens 100µm teilweise ornamentartig abdeckt.
     




    Zeichnung