(19)
(11) EP 0 052 243 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
26.05.1982  Patentblatt  1982/21

(21) Anmeldenummer: 81108468.0

(22) Anmeldetag:  17.10.1981
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)3B65D 81/18, B65D 6/06
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH FR GB IT LI NL

(30) Priorität: 15.11.1980 DE 3043270

(71) Anmelder: MESSER GRIESHEIM GMBH
D-60314 Frankfurt (DE)

(72) Erfinder:
  • Gail, Lothar, Dr.
    D-6200 Wiesbaden (DE)
  • Thoma, Klemens
    D-4150 Krefeld (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Schiebehülse zur Aufbewahrung von Proben


    (57) Es besteht heute die Möglichkeit, Proben, insbesondere aus biologischem Material, in Kryobanken in flüssigem Stickstoff einzulagern. Die Behälter mit den einzelnen Proben eines Kunden werden hierbei in Schiebehülsen zusammen aufbewahrt. Diese Schiebehülsen bestehen jeweils aus einer inneren (2) und einer äußeren (1) zylindrischen Hülse, die mit ihren Öffnungen ineinanderschiebbar sind.
    Um ein unbefugtes Öffnen der Schiebehülse zu verhindern, wird die äußere Hülse länger als die innere Hülse gestaltet, wodurch bei ineinandergeschobenen Hülsen die äußere Hülse einen überstehenden Rand (3) bildet. In dem überstehenden Rand werden Bohrungen (4) angebracht, durch die ein Sicherungsdraht (5) mit Plombe (6) geführt werden kann.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Schiebehülse zur Aufbewahrung von Proben unter sterilen Bedingungen, insbesondere bei tiefen Temperaturen.

    [0002] Schiebehülsen bestehen aus je einer inneren und einer äußeren zylindrischen Hülse, die mit ihren öffnungen ineinanderschiebbar sind. Der Innenraum der zusammengeschobenen Schiebehülse ist geschützt gegen luftgetragene partikuläre Verunreinigungen. Aus diesem Grund werden sie seit langem für Güter, die steril verpackt sein müssen, verwendet. In jüngster Zeit werden sie auch in Kryobanken eingesetzt. In diesen Kryobanken können Kunden beliebige Proben beliebig lange Zeit mit flüssigem Stickstoff konservieren lassen. In erster Linie handelt es sich hierbei um biologisches Material, das nur mit den tiefen Temperaturen des flüssigen Stickstoffs unbegrenzt gelagert werden kann, beispielsweise Erbgut seltener Tier-und Pflanzenarten, seltene Blutgruppen und kleinere Organteile des Menschen. Aber auch technische und chemische Materialien können auf diese Weise eingelagert werden, beispielsweise analytisch heute noch nicht vollerfaßbare Geschmacks- und Duftstoffe.

    [0003] Da es sich bei den Proben um teilweise unersetzliche Materialien handelt, haben die Kunden vielfach den Wunsch, die Schiebehülsen gegen unbefugtes öffnen zu sichern.

    [0004] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Schiebehülse zu schaffen, die von Dritten nicht geöffnet werden kann, es sei denn, durch Gewalt.

    [0005] Ausgehend von dem im Oberbegriff des Anspruches 1 berücksichtigten Stand der Technik ist diese Aufgabe erfindungsgemäß gelöst mit den im kennzeichnenden Teil des Anspruches 1 angegebenen Merkmalen.

    [0006] Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.

    [0007] Die Erfindung ermöglicht es demnach, die Vorteile der Schiebehülse, nämlich dichter Abschluß des Inneren gegen partikuläre Verunreinigungen und kompakte Bauweise, beizubehalten. Gleichzeitig wird ihr wesentlicher Nachteil, daß sie nämlich leicht zu öffnen ist, überwunden. Die Zeichnung veranschaulicht ein teilweise aufgebrochenes Ausführungsbeispiel der Erfindung.

    [0008] Die in der Zeichnung dargestellte Schiebehülse besteht aus der unten offenen äußeren Hülse 1 und der oben offenen inneren Hülse 2. Erfindungsgemäß ist die äußere Hülse 1 länger als die innere Hülse 2, wodurch im ineinandergeschobenen Zustand die äußere Hülse 1 einen überstehenden Rand 3 bildet. Im überstehenden Rand 3 sind gemäß der Erfindung zwei einandergegenüberliegende Bohrungen 4 angebracht, durch welche ein Sicherungsdraht 5 gezogen ist, der durch eine Plombe 6 gesichert ist. Am offenen Ende der äußeren Hülse 1 sind in deren Wand zwei Aussparungen 7 vorhanden, die das geschlossene Ende der inneren Hülse 2 teilweise freilassen. Die Aussparungen 7 ermöglichen es, nach Entfernen des Sicherungsdrahtes 5 die Hülsen problemlos auseinander zu ziehen.

    [0009] Anstelle der Aussparungen 7 kann am Boden der inneren Hülse 2 auch ein Griff angebracht werden, mit dem die innere Hülse 2 aus der äußeren Hülse 1 herausgezogen werden kann. Eine ausreichende Sicherung gegen unbefugtes öffnen kann auch bereits mit nur einer Bohrung 4 erreicht werden, durch die ebenfalls ein verplombbarer Sicherungsdraht gezogen werden kann oder in der ein Schloß angebracht werden kann.


    Ansprüche

    1. Schiebehülse zur Aufbewahrung von Proben, bestehend aus je einer inneren und einer äußeren zylindrischen Hülse, die mit ihren öffnungen ineinanderschiebbar sind, gekennzeichnet durch folgende Merkmale:

    a) die äußere Hülse (.1) ist länger als die innere Hülse (2), wodurch bei ineinandergeschobenen Hülsen die äußere Hülse einen überstehenden Rand (3) bildet,

    b) im überstehenden Rand befindet sich mindestens eine Bohrung (4) zum Anbringen einer Sicherung.


     
    2. Schiebehülse nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch zwei einandergegenüberliegende Bohrungen im überstehenden Rand zum Befestigen eines Sicherungsdrahtes (5) mit Plombe (6).
     
    3. Schiebehülse nach Anspruch 1 oder 2, gekennzeichnet durch zwei am offenen Ende der äußeren Hülse in deren Wand angebrachte, einandergegenüberliegende Aussparungen (7), die im ineinandergeschlossenen Zustand das geschlossene Ende der inneren Hülse teiweise frei lassen.
     




    Zeichnung







    Recherchenbericht