[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Einrichtung zur kapazitiven Durchlauf-Hochfrequenzerwärmung
von zylindrischen Isolierkörpern, insbesondere von bindemittelhaltigen Wärmeisolierkörpern,
bei der die Körper während des Erwärmungsvorganges um ihre Längsachse drehbar sind.
Kapazitive Durchlauföfen sind seit langer Zeit bekannt und haben sich gut bei der
Trocknung von Stoffen unterschiedlicher Art bewährt.
[0002] Ist das zu erwärmende Gut homogen und gleichmäßig zwischen den Hochfrequenzelektroden
angeordnet, so wird sich im allgemeinen auch eine gleichmäßige Trocknung ergeben.
[0003] Etwas anders liegt der Fall, wenn unregelmäßige oder inhomogene Körper erwärmt werden
sollen, da hier durch unterschiedliche dielektrische Eigenschaften und/oder unterschiedliche
Lagen zur Richtung des elektrischen Feldes unterschiedliche Erwärmungen auftreten
können. Ein solcher Fall liegt z.B. vor, wenn hohlzylindrische bindemittelhaltige
Wärmeisolierteile aus z.B. Glaswolle oder Mineralwolle, d.h. mit Raumgewichten < 1
kg/dm
3 im Hochfrequenzfeld erwärmt und ausgehärtet werden sollen. In einem solchen Fall
würde ein zwischen zwei plattenförmigen Hochfrequenzelektroden angeordnetes Isolierteil
ungleichmäßig erwärmt. Um die Erwärmung zu vergleichmäßigen, müssen daher die Körper
während der Wärmebehandlung um ihre Längsachse gedreht werden.
[0004] Hierzu wäre es z.B. denkbar, die Teile auf rotierende Spindeln oder dgl. aufzustecken
und mitsamt dem Drehmechanismus durch den Ofen zu führen. Eine derartige Konstruktion
wäre jedoch relativ aufwendig und würde außerdem durch das erforderliche Aufstecken
den Arbeitsablauf verzögern.
[0005] Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, eine Einrichtung der eingangs
genannten Art so auszubilden, daß auf sehr einfache Weise hohlzylindrische Isolierkörper
im Feld gedreht werden können.
[0006] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Körper durch entsprechende
Wahl der Reibungsverhältnisse mit in Durchlaufrichtung bewegten Schiebern auf einer
zwischen den Hochfre
quenzelektroden angeordneten Lauffläche abrollbar sind. Dieser Konstruktion liegt die
Überlegung zugrunde, daß der zylindrische Teil, z.B. das Rohr, dann rollt, wenn das
Reibungsmoment zwischen Schieber und Rohr kleiner als das Reibungsmoment zwischen
Rohr und Lauffläche gemacht ist. Die unterschiedlichen Reibungsmomente lassen sich
dabei einfach durch entsprechende Wahl der Reibungskoeffizienten erreichen, d.h. relativ
kleiner Reibungskoeffizient zwischen Körper und Schieber und relativ hoher Reibungskoeffizient
zwischen Körper und Lauffläche, z.B. in einem Fall Verwendung einer glatten Oberfläche
beim Schieber und im anderen Fall eine Lauffläche mit rauher Oberfläche.
[0007] Um eine sichere Drehung zu erreichen, werden dabei vorteilhafterweise die Reibungsmomente
zwischen Körper und Lauffläche mindestens zweimal größer als das Reibungsmoment zwischen
Körper und Schieber gewählt.
[0008] Die Lauffläche kann als in der Höhe verstellbarer Isoliertisch ausgebildet sein,
um die zu erwärmenden Teile symmetrisch zwischen den Elektroden anordnen zu können;
es ist jedoch auch möglich, daß die Lauffläche unmittelbar durch die untere Elektrode
gebildet ist.
[0009] Die Schieber zum Bewegen der Isolierkörper bestehen vorteilhafterweise aus Isolierstücken,
die durch außerhalb des Hochfrequenzfeldes angeordnete Schleppketten in Durchlaufrichtung
bewegt werden. Hierbei ist es zweckmäßig, wenn man die Abstände der einzelnen Schieber
voneinander auf einfache Weise, z.B. durch Umstecken, ändern kann.
[0010] Anhand einer Zeichnung sei die Erfindung näher erläutert; es zeigen:
Figur 1 einen Querschnitt durch einen schematisch gezeichneten Durchlaufofen und
Figur 2 eine Draufsicht der Anordnung nach Figur 1.
[0011] Die zu erwärmenden hohlzylindrischen Isolierteile 4 aus z.B. Mineralwolle oder dgl.
sollen während ihres-Transportes in Richtung des Pfeiles 7 durch den Durchlaufofen
um ihre Längsachse 41 in Pfeilrichtung 8 gedreht werden.
[0012] Der kapazitive Hochfrequenzofen besteht im wesentlichen aus den beiden plattenförmigen
Elektroden 1 und 2, die von einem Hochfrequenzgenerator 3 gespeist werden.
[0013] Bei der hier vorliegenden Konstruktion werden die zu erwärmenden Körper 4 durch entsprechende
Wahl der Reibungsverhältnisse mit in Durchlaufrichtung 7 bewegten Schiebern 5 auf
einer zwischen den Hochfrequenzelektroden 1 und 2 angeordneten Lauffläche 82 abgerollt.
Die Lauffläche 82 kann die Oberfläche eines höhenverstellbaren - Doppelpfeil 81 -
Isoliertisches 8 sein oder auch durch die untere Elektrode 2 gebildet werden.
[0014] Bei der Bewegung der Schieber 5 in Richtung des Pfeiles 7 rollt das hohlzylindrische
Isolierteil 4 dann um seine Längsachse 41, wenn das Reibungsmoment zwischen Schieber
5 und Isolierkörper 4 kleiner als das Reibungsmoment zwischen Isolierteil 4 und Lauffläche
82 gemacht ist. Sei der Reibungskoeffizient zwischen Schieber 5 und Isolierteil 4
mit µ1 bezeichnet und der Reibungskoeffizient zwischen Lauffläche 82 und Isolierteil
4 mit µ2 und das Gewicht des Körpers 4 mit G, so muß also - um eine Rotation zu bewirken
- die Beziehung gelten:

[0015] Wie aus Figur 2 ersichtlich, sind die aus Isolierstoff bestehenden Schieber 5 beidseitig
in außerhalb des Hochfrequenzfeldes angeordneten Schleppketten 6 befestigt und können
dadurch in Richtung des Pfeiles 7 durch den Ofen transportiert werden. Der Abstand
a zwischen den einzelnen Schiebern 5 kann dabei z.B. durch Umstecken relativ, einfach
geändert werden.
1. Einrichtung zur kapazitiven Durchlauf-Hochfrequenzerwärmung von zylindrischen Isolierkörpern,
insbesondere von bindemittelhaltigen, hohlzylindrischen Wärmeisolierkörpern, bei der
die Körper während des Erwärmungsvorganges um ihre Längsachse drehbar sind, dadurch
gekennzeichnet, daß die Körper (4) durch entsprechende Wahl der Reibungsverhältnisse
mit in Durchlaufrichtung (7) bewegten Schiebern (5) auf einer zwischen den Hochfrequenzelektroden
(1, 2) angeordneten Lauffläche (82) abrollbar sind.
2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß das Reibungsmoment zwischen
Körper (4) und Lauffläche (82) mindestens doppelt so groß wie das Reibungsmoment zwischen
Körper (4) und Schieber (5) gewählt ist.
3. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß die Lauffläche (82) durch
die Oberfläche eines in der Höhe verstellbaren Isoliertisches (8) gebildet ist.
4. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß die Lauffläche unmittelbar
durch die untere Elektrode (2) gebildet-ist.
5. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß die Schieber (5) aus
Isolierstoff bestehen und durch außerhalb des Hochfrequenzfeldes angeordnete Schleppketten
(6) in Durchlaufrichtung (7) bewegbar sind.
6. Einrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet , daß die Abstände (a) der
einzelnen Schieber (5) voneinander änderbar sind.