[0001] Die Erfindung betrifft einen kindersicheren Verschluß für Behälter, insbesondere
Arzneimittel- und/oder Chemikalienflaschen mit einer auf der Mündung des Behälters
durch Drehen befestigbaren und durch Drehen in entgegengesetzte Richtung lösbaren
Innenkappe mit im wesentlichen zylindrischer Umfangsfläche, auf der ein sie übergreifender,
relativ zu ihr verdrehbarer und rechtwinklig zur Drehrichtung um ein vorgegebenes
Maß axial zu ihr verschiebbarer äußerer Verschlußteil mit im wesentlichen komplementär
zylindrischer innerer Umfangsfläche angeordnet ist, wobei an der Innenkappe und dem
äußeren Verschlußteil komplementär in Eingriff bringbare Kupplungsvorsprünge vorgesehen
sind, die durch axiale Verschiebung des äußeren Verschlußteils auf der Innenkappe
in Richtung des Behälterinnern in Kupplungseingriff miteinander, durch entgegengesetzte
axiale Verschiebung dagegen außer Eingriff bringbar sind.
[0002] Bei bekannten Verschlüssen dieser Art (DE-PS 21 15 741; DE-PS 23 03 020; DE-PS 24
23 803) besteht der äußere Kappenteil aus einer die Innenkappe vollständig übergreifenden
Außenkappe, wobei zwischen der äußeren Stirnfläche der Innenkappe und der inneren
Stirnfläche der Außenkappe federnde Elemente in Form mehrerer an einer der Kappen
angespritzten elastischen Zunge oder Ansätze vorgesehen sind, welche die Kappen um
das vorgegebene Maß axial auseinandergedrängt halten und dadurch sicherstellen, daß
ein Eingriff der Kupplungsvorsprünge beim Aufdrehen des Verschlusses nur durch Ausübung
eines zusätzlichen, die Zungen federnd zusammendrückenden Axialdrucks beim Drehen
möglich ist. Durch das einstückige Anspritzen von federnden Zungen an einer der Kappen
werden zwar die Nachteile hinsichtlich des Herstellungs- und Montageaufwands älterer
bekannter Verschlüsse ähnlicher Funktion (z.B. US-PS 3 394 829 und US-PS 3 260 393)
mit gesondert zwischen den Kappen angeordneten Federelementen aus Metall vermieden,
jedoch werden die für die Herstellung der mit den federnden Zungen versehenen Verschlußteile
erforderlichen Spritzwerkzeug konstruktiv aufwendig und kompliziert. In. einem älteren
Vorschlag (DE-OS 29 27 339) wurde daher bei einem Verschluß grundsätzlich ähnlicher
Sicherungsfunktion und Betätigungsweise auf federnde Elemente ganz verzichtet, wobei
die Sicherungsfunktion in Aufdrehrichtung dadurch erhalten wird, daß die in dieser
Aufdrehrichtung wirkenden Kupplungsvorsprünge der Innen- und Außenkappe mit derart
geneigt verlaufenden Abweisflächen versehen sind, daß beim Drehen in Öffnungsrichtung
eine die Kupplungsvorsprünge außer Eingriff zu drängen suchende axiale Kraftkomponente
entsteht. Das Öffnen dieses Verschlusses ist nur dadurch möglich, daß der Benutzer
zugleich mit der Drehkraft eine entgegengesetzt gerichtete Axialkraft auf die Außenkappe
ausübt, welche größer als die von den Kupplungsvorsprüngen erzeugte axiale Kraftkomponente
ist. Der so ausgebildete Verschluß weist eine zuverlässige Sicherungsfunktion auf.
Wegen des Fehlens von Federelementen ist allerdings die Außenkappe um das vorgegebene
axiale Verschiebungsmaß lose auf der Innenkappe angeordnet, was unvorbereitete Benutzer
überrascht und zur Annahme verleitet, der Verschluß sei nicht richtig geschlossen.
Insbesondere die Arzneimittelhersteller bevorzugen deshalb kindersichere Verschlüsse,
bei denen eine solche Lose nicht vorhanden ist und der Verschluß beim Drehen des äußeren
Kappenteils durch ein Ratschgeräusch auch akustisch anzeigt, daß der Verschluß eine
besondere Sicherungsfunktion aufweist.
[0003] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen kindersicheren Verschluß zu
schaffen, bei welchem der äußere Verschlußteil ohne axiale Lose auf der Innenkappe
angeordnet ist, ohne daß bei einer Herstellung der Verschlußteile aus Kunststoff hierfür
komplizierte Werkzeuge mit Schiebern erforderlich sind, welche die Entformung von
Verschlußteilen mit angespritzten federnden Zungen ermöglichen.
[0004] Ausgehend von einem Verschluß der eingangs erwähnten Art wird diese Aufgabe erfindungsgemäß
dadurch gelöst, daß der äußere Verschlußteil als im wesentlichen zylindrisches, die
Umfangsfläche des inneren Kappenteils umgebendes Ringelement ausgebildet ist, an dessen
dem Behälter abgewandten Ende ein radial nach innen und schräg rückwärts zum Behälter
gerichteter elastisch verformbarer Ringflansch angesetzt ist, dessen freie innere
Begrenzungskante auf einer radialen Fläche der Innenkappe abgestützt ist. Anstelle
einer Außenkappe wird erfindungsgemäß also ein zylindrisches Ringelement als äußerer
Verschlußteil verwendet. Die Stirnwand der bei den bekannten Verschlüssen verwendeten
Außenkappen entfällt also bzw. ist zu einem dünnen elastischen Ringflansch umgebildet,
welcher die Funktion der federnden Zungen der bekannten Verschlüsse übernimmt, ohne
jedoch komplizierte Spritzwerkzeuge zu erfordern, wenn das Ringelement einstückig
mit dem elastischen Ringflansch aus Kunststoff gespritzt wird.
[0005] In einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung weist die Innenkappe an ihrem behälterfernen
oberen Ende im Anschluß an ihre Umfangsfläche eine radial einwärts gerichtete ringförmige
Stirnfläche auf, deren Innendurchmesser geringfügig kleiner als der bzw. maximal etwa
gleich dem Durchmesser der freien Begrenzungskante des federnden Ringflanschs des
äußeren Ringelements bemessen ist, und der freie Durchlaß des elastischen Ringflanschs
wird von einem an die ringförmige Stirnfläche des Innenkappe anschließenden Ansatz
mit zylindrischer äußerer Umfangsfläche und geschlossener Stirnwand durchsetzt. Dabei
empfiehlt es sich dann, die Höhe der zylindrischen Umfangsfläche des Ansatzes so zu
bemessen, daß die äußere Stirnfläche von dessen im wesentlichen eben ausgebildeter
Stirnwand bei unverformtem Ringflansch etwa bündig mit der oberen Begrenzungskante
des Ringelements ausgerichtet ist. Der zylindrische Ansatz überragt die obere Begrenzungskante
des Ringelements also nicht und kann deshalb auch nicht von einem Kind ergriffen werden,
um die Sicherungsfunktion des Ringelements zu umgehen. Niedriger als die obere Begrenzungskante
des Ringelements sollte die Stirnfläche aber auch nicht sein, um eine Vorverformung
des elastischen Ringflanschs - beispielsweise in Verpackungsstapeln - zu vermeiden.
[0006] Die Passung zwischen der Innenkappe und der Mündung des zugehörigen Behälters wird
vorzugsweise strammer als die Passung des Ringelements auf der Innenkappe bemessen.
Dadurch wird erreicht, daß die Sicherungsfunktion auch bei bereits etwas auf der Behältermündung
lose gedrehter Innenkappe erhalten bleibt, d.h. das axiale Eindrücken des Ringelements
zum Aufdrehen des Behälterverschlusses nicht nur während des Losbrechens des fest
angezogenen Verschlusses aufgebracht, sondern während des gesamten Aufdrehvorgangs
aufrechterhalten werden muß. Gegenüber Verschlüssen, bei denen die Axialkraft nur
während des Losbrechens erforderlich ist, wird die Sicherheit gegen ungewolltes Öffnen
durch Kinder erhöht, da die Sicherungsfunktion auch dann gegeben ist, wenn der Verschluß
nicht mit großer Gewalt zugedreht worden ist.
[0007] Die Kupplungsvorsprünge können bei dem erfindungsgemäßen Verschluß in dem radial
äußeren Bereich der ringförmigen Stirnfläche der Innenkappe zwischen in gleichmäßigen
Abständen vorgesehenen Rastvertiefungen gebildete Rastzähne einerseits und am behälterferneren
Ende der inneren Umfangsfläche des Ringelements andererseits angeordnete Rastzähne
mit je einer im wesentlichen in Axialrichtung verlaufenden und einer rampenartig schräg
zur Axialrichtung geneigt verlaufenden Eingriffsfläche sein, wobei die Anordnung dann
so getroffen ist, daß die axial verlaufenden Eingriffsflächen der Rastzähne der Innenkappe
und des Ringelements in Verschluß-Zudrehrichtung und die geneigt verlaufenden Eingriffsflächen
in Verschluß-Aufdrehrichtung die zum Verschließen bzw. Öffnen des Behälters auf den
Verschluß ausgeübte Drehkraft übertragen.
[0008] Auf der Oberseite des radial innerhalb der Rastzähne gelegenen Bereichs der Innenkappen-Stirnfläche
können dann niedrige Vorsprünge vorgesehen sein, die mit wenigstens einem Noppenvorsprung
an der Unterseite des elastisch verformbaren Ringflanschs zusammenwirken und bei Drehung
des Ringelements relativ zur Innenkappe, d.h. wenn das Ringelement außer Kupplungseingriff
mit der Innenkappe steht, ein Ratschgeräusch hervorrufen und so akustisch darauf aufmerksam
machen, daß es sich um einen Sicherheitsverschluß handelt, . der zum Öffnen eine spezielle
Manipulation erfordert.
[0009] In einer abgewandelten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verschlusses sind die
Kupplungsvorsprünge in den radial innen liegenden Bereich der ringförmigen Stirnfläche
der Innenkappe zwischen in gleichmäßigen Abständen vorgesehenen Rastvertiefungen gebildete
Rastzähne und an der der Innenkappe zugewandten Unterseite des elastisch verformbaren
Ringflanschs angeordnete Rastzähne mit je einer etwa in Axialrichtung verlaufenden
und einer rampenartig schräg zur Axialrichtung geneigt verlaufenden Eingriffsfläche,
wobei die Anordnung ebenfalls wieder so getroffen ist, daß die etwa axial verlaufenden
Eingriffsflächen der Rastzähne der Innenkappe und am Ringflansch in Verschluß-Zudrehrichtung
und die rampenartig geneigt verlaufenden Eingriffsflächen in Verschluß-Aufdrehrichtung
die zum Verschließen bzw. Öffnen des Behälters auf den Verschluß ausgeübte Drehkraft
übertragen.
[0010] Bei diesem Ausführungsbeispiel können die einander zugewandten Vorderenden der Rastzähne
der Innenkappe und am Ringflansch so ausgebildet und angeordnet werden, daß sie sich
in der unverformten Ausgangsstellung des Ringflanschs in Axialrichtung bereits etwas
überdecken, in Zudrehrichtung nimmt das Ringelement die Innenkappe dann in jedem Falle
auch ohne Ausübung eines axialen Drucks mit, während beim Drehen in Aufdrehrichtung
die rampenartig schrägen Eingriffsflächen dann aufeinander aufgleiten und die Rastzähne
sich überspringen, wenn kein Axialdruck ausgeübt wird. Hierbei entsteht dann auch
das angestrebte Ratschgeräusch. Gesonderte Vorsprünge an der Innenkappe und Noppenvorsprünge
am Ringelement sind bei diesem Ausführungsbeispiel also nicht erforderlich.
[0011] Zweckmäßig werden auch die in Zudrehrichtung zusammenwirkenden Eingriffsflächen der
Rastzähne der Innenkappe und am Ringflansch in diesem Fall gegen die exakte Axialrichtung
geringfügig in gleichem Sinne wie die der Öffnungsrichtung zugeordneten Eingriffsflächen
geneigt verlaufend ausgebildet, um so beim Zudrehen eine die Eingriffsflächen in Kupplungseingriff
haltende Kraftkomponente zu erzeugen.
[0012] Die Innenkappe und das Ringelement sind vorzugsweise jeweils einstückig mit ihren
Rastzähnen aus Kunststoff gespritzt, und das Ringelement weist an seiner behälterseitig
offenen Mündung einen radial nach innen vorspringenden, die behälterseitige Stirnkante
der Umfangswandung der Innenkappe untergreifenden angespritzten Ringvorsprüng auf.
Alternativ könnte auf der Umfangsfläche der Innenkappe ein umlaufender oder unterbrochener
Vorsprung vorgesehen sein, der in eine zugeordnete Ringnut in der inneren Umfangswandung
des Ringelements eingreift.
[0013] Die Erfindung ist in der folgenden Beschreibung zweier Ausführungsbeispiele in Verbindung
mit der Zeichnung näher erläutert, und zwar zeigt:
Fig. 1 eine Seitenansicht eines mit einem ersten Ausführungsbeispiels des erfindungsgemäßen
kindersicheren Verschlusses versehenen Medikamentenfläschchens;
Fig. 2 eine Draufsicht auf den Verschluß, gesehen in Richtung des Pfeils 2 in Fig.
1;
Fig. 3 eine Teilschnittansicht durch den oberen Abschnitt des Medikamentenfläschchens
entlang der Linie 3-3 in Fig. 1, wobei lediglich der äußere Verschlußteil des erfindungsgemäßen
Verschlusses im Schnitt, die Innenkappe und das Medikamentenfläschchen jedoch ungeschnitten
dargestellt ist;
Fig. 4 eine in der Schnittführung der Fig. 3 entsprechende Teilschnittansicht durch
den oberen Abschnitt dss Medikamentenfläschchens, wobei jedoch zusätzlich auch die
Innenkappe des erfindungsgemäßen Verschlusses geschnitten dargestellt ist;
Fig. 5 eine Draufsicht auf die Oberseite der Innenkappe des in den Figuren 1 bis 4
gezeigten kindersicheren Verschlusses;
Fig. 6 eine Schnittansicht entlang der Linie 6-6 in Fig. 3 durch den äußeren Verschlußteil
des erfindungsgemäßen Behälterverschlusses;
Fig. 7 eine teilweise aufgebrochene Seitenansicht der Innenkappe eines zweiten Ausführungsbeispiels
des erfindungsgemäßen kindersicheren Verschlusses;
Fig. 8 eine Draufsicht auf die Innenkappe, gesehen in Richtung des Pfeils 8 in Fig.
7;
Fig. 9 eine in der Schnittführung den Figuren 3 und 4 entsprechende Schnittansicht
durch den äußeren Verschlußteil des zweiten Ausführungsbeispiels des kindersicheren
Verschlusses; und
.Fig. 10 eine Schnittansicht, gesehen in Richtung der Pfeile 10-10 in Fig. 9.
[0014] Das in seiner Gesamtheit mit 10 bezeichnete, in den Figuren 1 bis 6 gezeigte erste
Aus führungsbeispiel eines in der erfindungsgemäßen Weise ausgebildeten kindersicheren
Verschlusses ist in den Figuren 1, 3 und 4 auf den mit einem Schraubgewinde 12 versehenen
Hals 14 eines Medikamentenfläschchens 16 aufgeschraubt gezeigt. Der Verschluß 10 ist
im dargestellten Fall also ein Schraubverschluß, was aber nicht erfindungswesentlich
ist, da er auch als Bajonettverschluß od.dgl. ausgebildet sein könnte. Wesentlich
ist lediglich, daß es sich um einen durch Drehen auf dem Behälter befestigbaren und
durch entgegengesetztes Drehen wieder lösbaren und abnehmbaren Verschluß handelt.
Der Verschluß 10 besteht aus zwei Teilen, nämlich einer inneren auf das Schraubgewinde
12 aufschraubbaren Innenkappe 18 mit zylindrischer äußerer Umfangsfläche 20 und einem
im wesentlichen ebenfalls zylindrischen, die Umfangsfläche 20 der Innenkappe 18 umgebenden
äußeren Verschlußteil in Form eines Ringelements 22, welches zur Erhöhung der Griffigkeit
auf seiner äußeren zylindrischen Umfangsfläche in üblicher Weise mit längsverlaufenden
niedrigen Rippen 24 versehen ist.
[0015] Die Innenkappe 18 weist an ihrem oberen Ende im Anschluß an die Umfangsfläche 20
eine radial einwärts gerichtete ringförmige Stirnfläche 26 auf, in deren äußerem unmittelbar
an die Umfangsfläche 20 anschließenden Bereich in gleichmäßigen Abständen Rastvertiefungen
28 vorgesehen sind, die in dem jeweils zwischen ihnen verbleibenden Material Rastzähne
30 bilden.
[0016] Das Ringelement 22 weist an seinem dem Medikamentenfläschchen 16 abgewandten Ende
einen einstückig angesetzten radial nach innen und schräg rückwärts zum Fläschchen
gerichteten elastisch verformbaren Ringflansch 32 auf, dessen freie innere Begrenzungskante
radial innerhalb der Rastzähne 30 auf der ringförmigen Stirnfläche 26 abgestützt ist.
Der innerhalb des Ringflansches 32 gebildete freie Durchlaß des Ringelements 22 wird
von einem an die ringförmige Stirnfläche 26 der Innenkappe 18 anschließenden zylindrischen
Ansatz 34 mit im wesentlichen ebener geschlossener Stirnwand 36 durchsetzt, wobei
der Ansatz 34 eine solche Höhe hat, daß die Außenfläche seiner Stirnwand 36 etwa bündig
mit der oberen Begrenzungskante des Ringelements 22 ausgerichtet ist.
[0017] Am oberen, d.h. dem Medikamentenfläschchen 16 abgewandten Ende der inneren Umfangsfläche
des Ringelements sind direkt unterhalb des elastisch verformbaren Ringflanschs 32
in die Rastvertiefungen 28 zwischen den Rastzähnen 30 der Innenkappe 18 passende Rastzähne
38 vorgesehen, die in der in den Figuren 3 und 4 gezeigten Stellung durch den auf
der ringförmigen Stirnfläche 26 abgestützten Ringflansch außer Eingriff mit den Rastzähnen
30 angehoben gehalten sind. Bei Ausübung eines in Richtung zum Medikamentenfläschchen
gerichteten Axialdrucks verformt sich der elastische Ringflansch 32 und die Rastzähne
38 kommen mit den Rastzähnen 30 in Eingriff. Die Rastzähne 30 und 38 weisen - wie
bei dem Verschluß gemäß dem obenerwähnten älteren Vorschlag - je eine im wesentlichen
in Axialrichtung verlaufende und eine rampenartig schräg zur Axialrichtung geneigt
verlaufende Eingriffsfläche auf, wobei die Anordnung so getroffen ist, daß die axial
verlaufenden Eingriffsflächen der Rastzähne der Innenkappe des Ringelements in Verschluß-Zudrehrichtung
und die geneigt verlaufenden Eingriffsflächen in Verschluß-Aufdrehrichtung die zum
Verschließen bzw. Öffnen des Behälters auf den Verschluß ausgeübte Drehkraft übertragen.
Beim Zudrehen des Verschlusses 10 genügt die relativ geringe zum Verformen des Ringflansches
32 erforderliche Axialkraft, um die axial verlaufenden Eingriffsflächen zu koppeln
und in Eingriff zu halten. Bei der gegensinnigen Drehung des Verschlusses wirken dagegen
die geneigten Eingriffsflächen der Rastzähne 30, 38 zusammen. Da zum ersten Lösen
des fest auf dem Medikamentenfläschchen aufgeschraubten Verscnusses 10 zunächst die
ruhende Reibungskraft im Schraubgewinde des Flaschenhalses und der Innenkappe überwunden
werden muß, muß - wie bei allen Drehverschlüssen - zunächst eine relativ hohe Drehkraft
ausgeübt werden, um den Verschluß loszubrechen. Dabei versuchen aber die geneigten
Eingriffsflächen der Rastzähne 30, 38 aufeinander aufzugleiten, wobei eine das Ringelement
in die unverformte Lage des Ringflansches 32 zurückzuverschieben suchende Axialkraft
entsteht, welcher durch einen entsprechend stärkeren auf das Ringelement 22 ausgeübten
Axialdruck entgegengewirkt werden muß. Dieser zusätzliche axiale Druck in Richtung
auf das Medikamentenfläschchen 16 wird aber nur von eingeweihten Personen, welche
durch einen Aufdruck auf dem Verschluß selbst oder einem Beipackzettel über die Verschlußfunktion
informiert sind, aufgebracht, während ein uneingeweihtes Kind infolge der Unkenntnis
der Verschlußfunktion diesen Axialdruck nicht ausüben wird. Beim Versuch, den Verschluß
zu öffnen, werden die Rastzähne 30, 38 deshalb auf ihren geneigten Eingriffsflächen
aufgleiten und die Rastzähne kommen dabei außer Eingriff. Das Ringelement 32 kann
also die Innenkappe 18 nicht mitnehmen und der Verschluß 1o bleibt geschlossen. Die
angestrebte Kindersicherung ist also gewährleistet.
[0018] Wenn die Passung zwischen der Innenkappe und dem Hals 14 des Medikamentenfläschchens
16 hinreichend stramm gewählt ist, wird die angestrebte Sicherungsfunktion nicht nur
im Augenblick des Losbrechens des Verschlusses, sondern während des gesamten Aufdrehvorgangs
erreicht.
[0019] Auf der Oberseite des radial innerhalb der Rastzähne 30 gelegenen Bereichs der Innenkappen-Stirnfläche
26 sind zusätzliche niedrige Vorsprünge 40 vorgesehen, die mit Noppenvorsprüngen 42
an der Unterseite des elastisch verformbaren Ringflanschs 32 zusammenwirken und bei
Drehung des Ringelements relativ zur Innenkappe auch dann ein Ratschgeräusch hervorrufen,
wenn kein Axialdruck auf das Ringelement ausgeübt wird.
[0020] In den Figuren 7 und 8 ist die Innenkappe und in den Figuren 9 und 10 das Ringelement
eines abgewandelten Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen kindersicheren Verschlusses
gezeigt, der in montiertem Zustand dem zuvor beschriebenen Verschluß 10 im Aussehen
entspricht, so daß die Figuren 1 und 2 also gleichzeitig zur Veranschaulichung dieses
zweiten Ausführungsbeispiels herangezogen werden können. Da das zweite Aus führungsbeispiel
im Aufbau mit dem bereits beschriebenen kindersicheren Verschluß 10 teilweise übereinstimmt,
werden - zur Vermeidung unnötiger Wiederholungen - nachstehend nur die Unterschiede
in Ausgestaltung und Funktion des zweiten Ausführungsbeispiels dargestellt, während
hinsichtlich der übereinstimmenden Merkmale auf die vorausgehende Beschreibung verwiesen
werden kann. Gleiche oder funktionell einander entsprechende Teile des zweiten Ausführungsbeispiels
sind dabei mit den gleichen Bezugsziffern wie bei dem Ausführungsbeispiel gemäß den
Figuren 1 bis 6 jedoch mit vorangestellter 1 beziffert.
[0021] Im Unterschied zum kindersicheren Verschluß 10 sind die Rastzähne 130 der Innenkappe
118 in der ringförmigen Stirnfläche 126 radial nachinnen versetzt angeordnet, und
zwar in den Bereich, in welchem sich der elastisch verformbare Ringflansch 132 auf
der Stirnfläche 126 abstützt. Die dem Ringelement 122 zugeordneten Rastzähne 138 sind
dementsprechend an der Unterseite des Ringflanschs 132 vorgesehen und springen in
Axialrichtung so weit von dessen unterer Begrenzungskante vor, daß die einander zugewandten
Vorderenden der Rastzähne 130, 138 sich in der unverformten Normalstellung des Ringflanschs
122 bereits etwas überdecken. Die Rastzähne 130, 132 weisen auch in diesem Falle einander
zugeordnete Eingriffsflächen auf, von denen die beim Drehen des Ringelements in Aufdrehrichtung
aneinander zur Anlage kommenden Eingriffsflächen rampenartig schräg geneigt verlaufen.
Bei Ausübung einer reinen Drehkraft auf das Ringelement gleiten diese Eingriffsflächen
deshalb aufeinander auf und treten, da der Ringflansch 132 durch seine Elastizität
eine axiale Verschiebung zuläßt, übereinander hinweg, wobei gleichzeitig auch das
erwünschte Ratschgeräusch erzeugt wird, und zwar ohne zusätzliche Vorsprünge und Noppenvorsprünge
wie beim zuvor beschriebenen Ausführungsbeispiel. In Zudrehrichtung können die Eingriffaflächen
der Rastzähne 130, 138 wiederum in Axialrichtung oder auch geringfügig in gleichem
Sinne wie die der Öffnungsrichtung zugeordneten Eingriffsflächen geneigt verlaufend
ausgebildet werden, um sicherzustellen, daß diese Eingriffsflächen beim Drehen des
Ringelements 122 in Zudrehrichtung auch ohne zusätzliche Ausübung eines axialen Drucks
miteinander in Eingriff gehalten werden.
[0022] Hinweise zur Funktion der beiden vorbeschriebenen Ausführungsbeispielen des erfindungsgemäßen
kindersicheren Verschlusses werden zweckmäßig auf die Außenfläche der Stirnwand 36
bzw. 136 der Innenkappe 18 bzw. 118 aufgedruckt oder eingeformt, was gegenüber einer
Funktionserläuterung in einem Beipackzettel den Vorteil hat, daß diese Hinweise nicht
verlorengehen können.
1. Kindersicherer Verschluß (10) für Behälter (16), insbesondere Arzneimittel- und/oder
Chemikalienflaschen, mit einer auf der Mündung des Behälters durch Drehen befestigbaren
und durch Drehen in entgegengesetzte Richtung lösbaren Innenkappe (18; 118) mit im
wesentlichen zylindrischer Umfangsfläche, auf der ein sie übergreifender, relativ
zu .ihr verdrehbarerund rechtwinklig zur Drehrichtung um ein vorgegebenes Maß axial
zu ihr verschiebbarer äußerer Verschlußteil mit im wesentlichen komplementär zylindrischer
innerer Umfangsfläche angeordnet ist, wobei an der Innenkappe (18; 118) und dem äußeren
Verschlußteil komplementär in Eingriff bringbare Kupplungsvorsprünge (30; 38; 130;
138) vorgesehen sind, die durch axiale Verschiebung des äußeren Verschlußteils auf
der Innenkappe (18; 118) in Richtung des Behälterinnern in Kupplungseingriff miteinander,
durch entgegengesetzte axiale Verschiebung dagegen außer Eingriff bringbar sind, dadurch
gekennzeichnet, daß der äußere Verschlußteil als im wesentlichen zylindrisches, die
Umfangsfläche der Innenkappe (18; 118) umgebendes Ringelement (22; 122) ausgebildet
ist, an dessen dem Behälter (16) abgewandtem Ende ein radial nach innen und schräg
rückwärts zum Behälter (16) gerichteter elastisch verformbarer Ringflansch (32; 132)
angesetzt ist, dessen freie innere Begrenzungskante auf einer radialen Fläche (26;
126) der Innenkappe (18; 118) abgestützt ist.
2. Behälter-Verschluß nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Innenkappe
(18; 118) an ihrem behälterfernen oberen Ende im Anschluß an ihre Umfangsfläche (20;
120) eine radial einwärts gerichtete ringförmige Stirnfläche (26; 126) aufweist, deren
Innendurchmesser geringfügig kleiner als der bzw. maximal etwa gleich dem Durchmesser
der freien Begrenzungskante des federnden Ringflanschs (32; 132) des äußeren Ringelements
(22; 122) bemessen ist, und daß der freie Durchlaß des elastischen Ringflanschs (32;
132) von einem an die ringförmige Stirnfläche (26; 126) der Innenkappe (18; 118) anschließenden
Ansatz (34; 134) mit zylindrischer äußerer Umfangsfläche und geschlossener Stirnwand
(26; 136) durchsetzt wird.
3. Behälter-Verschluß nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Höhe der zylindrischen
Umfangsfläche des Ansatzes (34; 134) so bemessen ist, daß die äußere Stirnfläche von
dessen im wesentlichen eben ausgebildeter Stirnwand (36; 136) bei unverformtem Ringflansch
(32; 132) etwa bündig mit der oberen Begrenzungskante des Ringelements (22; 122) ausgerichtet
ist.
4. Behälter-Verschluß nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß
die Passung zwischen der Innenkappe (18; 118) und der Mündung des zugehörigen Behälters
(16) strammer ist als die Passung des Ringelements (22; 122) auf der Innenkappe (18;
118)
5. Behälter-Verschluß nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß
die Kupplungsvorsprünge indem radial äußeren Bereich der ringförmigen Stirnfläche
(26) der Innenkappe (18) zwischen in gleichmäßigen Abständen vorgesehenen Rastvertiefungen
(28) gebildete Rastzähne (30) einerseits und am behälterfernen Ende der inneren Umfangsfläche
des Ringelements (22) andererseits angeordnete Rastzähne (38) mit je einer im wesentlichen
in Axialrichtung verlaufenden und einer rampenartig schräg zur Axialrichtung geneigt
verlaufenden Eingriffsfläche sind, wobei die Anordnung so getroffen ist, daß die axial
verlaufenden Eingriffsflächen der Rastzähne (30; 38) der Innenkappe (18) und des Ringelements
(22) in Verschluß-Zudrehrichtung und die geneigt verlaufenden Eingriffsflächen in
Verschluß-Aufdrehrichtung die zum Verschließen bzw. Öffnen des Behälters (12) auf
den Verschluß (10) ausgeübte Drehkraft übertragen.
6. Behälter-Verschluß nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß auf der Oberseite
des radial innerhalb der Rastzähne (30) gelegenen Bereichs der Innenkappen-Stirnfläche
(26) niedrige Vorsprünge (40) vorgesehen sind, die mit wenigstens einem Noppenvorsprung
(42) an der Unterseite des elastisch verformbaren Ringflanschs (32) zusammenwirken
und bei Drehung des Ringelements (22) relativ zur Innenkappe (18) ein Ratschgeräusch
hervorrufen.
7. Behälter-Verschluß nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß
die Kupglungsvorsprünge in dem radial innen liegenden Bereich der ringförmigen Stirnfläche
(126) der Innenkappe (118) zwischen in gleichmäßigen Abständen vorgesehenen Rastvertiefungen
(128) gebildete Rastzähne (130) und an der der Innenkappe zugewandten Unterseite des
elastisch verformbaren Ringflanschs (132) angeordnete Rastzähne (138) mit je einer
etwa in Axialrichtung verlaufenden und einer rampenartig schräg zur Axialrichtung
geneigt verlaufenden Eingriffsfläche sind, wobei die Anordnung so getroffen ist, daß
die etwa axial verlaufenden Eingriffsflächen der Rastzähne (130; 138) der Innenkappe
(118) und am Ringflansch (132) in Verschluß-Zudrehrichtung und die rampenartig geneigt
verlaufenden Eingriffsflächen in Verschluß-Aufdrehrichtung die zum Verschließen bzw.
Öffnen des Behälters auf den Verschluß ausgeübte Drehkraft übertragen.
8. Behälter-Verschluß nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die einander zugewandten
Vorderenden der Rastzähne (130; 138) der Innenkappe (118) und am Ringflansch (132)
sich in der unverformten Ausgangsstellung des Ringflanschs (132) in Axialrichtung
bereits etwas überdecken.
9. Behälter-Verschluß nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die in Zudrehrichtung
zusammenwirkenden Eingriffsflächen der Rastzähne (130; 132) der Innenkappe (118) und
am Ringflansch (132) gegen die exakte Axialrichtung geringfügig in gleichem Sinne
wie die der Öffnungsrichtung zugeordneten Eingriffsflächen geneigt verlaufend ausgebildet
sind.
10. Behälter-Verschluß nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß
die Innenkappe (18; 118) und das Ringelement (22; 122) jeweils einstückig mit ihren
Rastzähnen (30; 38; 130, 138) aus Kunststoff gespritzt sind, und daß das Ringelement.(22;
122) an seiner behälterseitig offenen Mündung einen radial nach innen vorspringenden,
die behälterseitige Stirnkante der Umfangswandung der Innenkappe (118) untergreifenden
angespritzten Ringvorsprung aufweist.