[0001] In Sielen mit geschlossenem Kanalquerschnitt bilden sich mit der Zeit auf der Sielsohle
Ablagerungen aus solchen Stoffen und Teilen, die zumindest nach einiger Zeit nicht
mehr .schwebefähig sind und ein erhebliches Ausmaß annehmen können. Derartige nicht
schwebefähige Ablagerungen können durch die üblichen Spülmethoden nicht beseitigt
werden. Es sind in solchen Ablagerungen auch feste Gegenstände größerer Abmessungen,
insbesondere Steine, oder auch Spinnstoffgebilde oder dergleichen eingebettet, deren
Beseitigung erhebliche Schwierigkeiten aufwirft.
[0002] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zur Reinigung eines Siels
mit geschlossenem Kanalquerschnitt von solchen nicht schwebefähigen Ablagerungen zu
schaffen, die im Siel selbst arbeiten kann und mit deren Hilfe die geschilderten Ablagerungen
sicher und vollständig auch bei erheblichem Umfang be
~ seitigt werden können und die einen weitestgehend selbsttätigen Betrieb im Siel ermöglicht.
[0003] Dies wird nach der Erfindung durch eine Vorrichtung erreicht, die vor allem gekennzeichnet
ist durch ein auf der Sielinnenwandung verfahrbares, die Ablagerungen von der Sielwandung
lösendes, in Fahrtrichtung die Ablagerungen untergreifendes Schälwerkzeugs mit einer
entgegen der Fahrtrichtung ansteigenden Leitfläche, durch einen sich an den Scheitel
der Leitfläche anschließenden Einlaß für das abgehobene Gut, wobei die Leitfläche
den Sielquerschnitt bis zur Scheitelhöhe im wesentlichen ausfüllt, und ferner durch
einen unterhalb des Einlasses angeordneten, unter Saugdruck stehenden Ableitraum,
an den eine hydraulische Fördereinrichtung angeschlossen ist. Diese Vorrichtung trägt
den geschilderten schwierigen Verhältnissen Rechnung, kann im Siel selbst betrieben
werden, und zwar unter Berücksichtigung der weiterhin strömenden Sielflüssigkeit,
und ist einfach und robust aufgebaut. Das Schälwerkzeug wird mit der Vorrichtung in
Fließrichtung des Siels verfahren und hebt die auf der Sielsohle liegenden Ablagerungen
an. Diese gelösten Ablagerungen werden dem Einlaß zugeführt, treten in den Ableitraum
ein und werden danach von der hydraulischen Fördereinrichtung abgeführt. Diese hydraulische
Fördereinrichtung kann dann in geeigneter Weise mit den übrigen Ableiteinrichtungen
der Gesamtanlage verbunden werden. Durch den Saugdruck der hydraulischen Fördereinrichtung
reißt der Sielflüssigkeitsstrom, der durch das Siel dem Einlaß zuströmt, den aus den
Ablagerungen nunmehr gebildeten Sielschlamm mit. Da die Leitfläche des Schälwerkzeugs
den Sielquerschnitt bis zur Scheitelhöhe im wesentlichen ausfüllt, wird zugleich ein
Flüssigkeitsstau der strömenden Sielflüssigkeit vor dem Einlaßbereich der Vorrichtung
erzeugt, so daß eine Art Wehrfunktion erzeugt wird, die das einwandfreie und effiktive
Arbeiten der Vorrichtung fördert, da stets trotz der Wirkung der hydraulischen Fördereinrichtung
eine ausreichende Flüssigkeitsmenge am Einlaß gewährleistet wird. Das Schälwerkzeug
mit den übrigen Einrichtungen kann durch geeignete, außerhalb oder innerhalb des Siels
angeordnete Antriebsmittel in Fließrichtung des Siels verfahren werden, wobei die
hydraulische Fördereinrichtung den jeweiligen Verfahrwegen sich anpaßt. Die erforderlichen
Zuführ- und Abführeinrichtungen sind durch die aufeinanderfolgenden Schächte des Siels
leicht einzubringen. Die Vorrichtung kann auch im Ruhezustand im Siel verbleiben,
z.B. zur Nachtzeit, was die Arbeiten erleichtert.
[0004] Nach einer Ausführungsform der Erfindung ist der Einlaß durch ein Sieb verschlossen
und im Anschluß an die hydraulische Fördereinrichtung ein Fangkorb für das Überkorn
angeordnet. Hierdurch wird erreicht, daß der hydraulischen Fördereinrichtung nur diejenigen
Korngrößen zugeführt werden, die von dieser hydraulischen Fördereinrichtung sicher
bewältigt werden können, während das Überkorn, insbesondere also die geschilderten
größeren festen Gegenstände oder Spinnstoffgebilde oder dergleichen dem Fangkorb zugeleitet
werden, der in Abständen, z.B. bei Erreichen des nächsten Schachts des Siels, entleert
werden kann. Der Fangkorb ist in weiterer Ausgestaltung der Erfindung zweckmäßig nach
Art eines Sattelschleppers mit einem Fahrwerksteil mit der Vorrichtung lösbar verbunden,
kann also in geeigneten Abständen von der Vorrichtung gelöst und in einen Entleerungsbereich
verbracht werden.
[0005] In weiterer Ausbildung der Erfindung weist die hydraulische Fördereinrichtung eine
an den Ableitraum angeordnete Saugleitung und eine daran angeschlossene Pumpe auf.
Ableitraum, zugeordnete Saugleitung und Pumpe können in einfacher und robuster Weise
an der Vorrichtung angeordnet sein. Die Pumpe ist zweckmäßig als Kreiselpumpe ausgebildet,
es können jedoch auch Exenterschnecken- oder Kolbenpumpen eingesetzt werden. Auch
kann es unter bestimmten Umständen zweckmäßig sein, den Ableitraum zugleich als eine
Art Sammelraum auszubilden und darin ein angetriebenes Rührwerk als Mischvorrichtung
vorzusehen. Hierdurch kann die Förderwirkung auf die Ablagerungen verstärkt werden.
[0006] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung kann die Reinigungsvorrichtung mit einem
auf der Sielinnenwandung ablaufenden selbstspurenden Fahrwerk versehen werden, das
aus geeigneten Rädern oder auch Raupen bestehen kann. Dabei ist zweckmäßig der in
Fahrtrichtung vordere Teil des Fahrwerks unterhalb der Leitfläche des Schälwerkzeugs
angeordnet, um dieses besonders sicher während seiner Schälarbeit zu führen. Der übrige
Teil des Fahrwerks ist dann am in Fließrichtung rückwärtigen Teil der Vorrichtung
angeordnet, an den sich dann der Fangkorb mit seinem zugeordneten Fahrwerksteil anschließt.
[0007] Als besonders vorteilhaft für den Betrieb innerhalb des Siels hat es sich erwiesen,
wenn die Vorrichtung in weiterer Ausgestaltung der Erfindung mit einer Kettenzugeinrichtung
ausgerüstet ist, die auf eine im Siel verlegte Kette einwirkt. Hierdurch werden die
Arbeiten im Siel besonders vereinfacht, da lediglich mit geeigneten Mitteln die Kette
im Siel verlegt und über die Kettenzugeinrichtung geführt zu werden braucht, die dann
über ihren Antrieb die Verfahrbewegung der Vorrichtung mit dem Schälwerkzeug bewirkt,
und zwar sowohl in Arbeitsrichtung als auch in Rückzugrichtung.
[0008] Insbesondere für den selbsttätigen Betrieb der Vorrichtung im Siel hat es $ich als
vorteilhaft erwiesen, wenn in weiterer Ausgestaltung der Erfindung eine am in Fahrtrichtung
vorderen Teil angeordnete, sich an der Sielwandung abstützende Höhenverstelleinrichtung
vorgesehen ist. Diese Höhenverstelleinrichtung ist zweckmäßig unterhalb des Schälwerkzeugs
angeordnet und dient dazu, durch ein Festfahren der Vorrichtung angezeigte Hindernisse
oder auch Stufen in der Sielsohle zu überwinden. Trifft das Schälwerkzeug auf derartige
Hindernisse oder Stufen, so wird dies durch geeignete Mittel, insbesondere durch eine
Zugkraftmeßeinrichtung an der Kettenzugeinrichtung, ermittelt, die Vorrichtung wird
etwas zurückgefahren, mit der Höhenverstelleinrichtung auf das neue Sohlenniveau angehoben
und erneut in Vorschubrichtung verfahren, nach Überwindung des Hindernisses kann die
Höhenverstelleinrichtung wieder auf das dann erreichte Sohlenniveau abgesenkt werden.
Als Höhenverstelleinrichtung eignen sich insbesondere druckmittelbetriebene Hubeinrichtungen.
[0009] Nach einer weiteren Ausbildung der Erfindung ist die Vorrichtung mit einer auf das
Schälwerkzeug einwirkenden Vibrationseinrichtung versehen. Mit dieser Vibrationseinrichtung
wird die Reibung der gelösten Ablagerungen auf der Leitfläche des Schälwerkzeugs und
auf dem Einlaßsieb reduziert, um so die Abfuhr der gelösten Ablagerungen und des gebildeten
Sielschlamms zu erleichtern.
[0010] Mit der Vorrichtung nach der Erfindung gelingt es somit, auch die nicht schwebefähigen
Ablagerungen, die gegebenenfalls über lange Zeit erhebliche Festigkeiten erreichen
können, von der Sielinnenwandung zu lösen, wobei die gesamten Ablagerungen abgehoben
werden, und es wird eine sichere Abfuhr dieser Ablagerungen bei weitestgehend selbsttätigem
Betrieb im Siel ermöglicht. Die Vorrichtung kann in robuster und einfach montierbarer
Weise aus Baugruppen zusammengestellt werden. Diese Baugruppen bestehen einerseits
aus dem Schälwerkzeug mit seinem Fahrwerksteil, wobei das Schälwerkzeug zweckmäßig
lösbar und auswechselbar ist, um den verschiedenen Sielquerschnitten Rechnung zu tragen,
andererseits aus einem weiteren verfahrbaren Vorrichtungsteil mit dem Einlaßsieb,
der Vibrationseinrichtung, der jeweiligen Antriebseinrichtung, insbesondere der Kettenzugeinrichtung,
und des Ableitraums mit seiner Saugleitung und der Saugpumpe, zum dritten aus dem
Fangkorb mit seinem zugehörigen Fahrwerksteil.
[0011] Merkmale, weitere Vorteile und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus den Ansprüchen
und aus der nachfolgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen der Erfindung anhand
der Zeichnung. Die Zeichnung ist weitestgehend schematisch gehalten und gibt nur diejenigen
Bauteile weitestgehend schematisch wieder, die zur Erläuterung der Erfindung notwendig
sind. Es zeigen
Fig. 1 eine schematische Seitenansicht der im Siel angeordneten, in Arbeitsstellung
befindlichen Reinigungsvorrichtung,
Fig. 1a eine schematische Schnittansicht entlang der Linie A-A in Fig. 1 ohne Darstellung
der Ablagerung und der nachfolgenden Bauteile,
Fig. 2 die schematische Draufsicht auf die Reinigungsvorrichtung nach Fig. 1,
Fig. 3 eine schematische Seitenansicht des vorderen Teils der Reinigungsvorrichtung
mit einer weiteren Ausführungsform der Erfindung beim Betrieb im Siel und
Fig. 3a die Vorderansicht der Reinigungsvorrichtung nach Fig. 3, entgegen der Fahrtrichtung
gesehen ohne Darstellung der Ablagerung.
[0012] Fig. 1, 1a und 2 zeigen den prinzipiellen Aufbau der Reinigungsvorrichtung nach der
Erfindung. Diese Vorrichtung weist in der durch den Pfeil 1 angegebenen Fließrichtung
1, die auch der Fahrtrichtung der Vorrichtung entspricht, ein Schälwerkzeug 2 auf,
das eine entgegen der Fahrtrichtung 1 ansteigende Leitfläche 2a aufweist. Dieses Schälwerkzeug
2 untergreift, wie Fig. 1 und 3 zeigen, die auf der Sielsohle befindlichen Ablagerungen
3 und löst diese bei einem Verfahren der Vorrichtung in Fahrtrichtung 1 von der Sielinnenwandung.
An den Scheitel 2b der Leitfläche 2a schließt sich ein Einlaß für das abgehobene Gut
an, der durch ein Sieb 4 verschlossen ist. Wie insbesondere Fig. 1a und Fig. 2 zeigen,
füllt die Leitfläche 2a den Sielquerschnitt bis zur Scheitelhöhe 2b im wesentlichen
aus. Unterhalb des Siebes 4 im Einlaß ist ein Ableitraum 5 angeordnet, der unter Saugdruck
steht. Zu diesem Zweck mündet der Ableitraum 5 in eine Saugleitung 6, die in eine
hydraulische Pumpe 7, insbesondere eine Kreiselpumpe mit Antriebsmotor 7a mündet.
Aus der Ablaßseite der Pumpe 7 erstreckt sich ein Förderschlauch 8, der in nicht dargestellter
Weise dann zu den geeigneten Abführleitungen für den Saugschlamm führt. Die geschilderten
Einrichtungen sind an einem geeigneten Vorrichtungsgestell 9 angeordnet, wobei das
Schälwerkzeug 2 lösbar mit diesem Vorrichtungsgestellt 9 verbunden ist.
[0013] Das Vorrichtungsgestell 9 trägt ferner eine Kettenzugeinrichtung 10, die mit den
dargestellten Antriebs-und Umlenkrollen 11 eine im Siel verlegte Antriebskette 12
im Eingriff steht. Anstelle der Antriebskette 12 können auch andere flexible Zugglieder
verwendet werden. Ferner ist es auch möglich, die Reinigungsvorrichtung durch geeignete
im Siel untergebrachte Winden zu verfahren. Gegebenenfalls könnte die Reinigungsvorrichtung
nach der Erfindung auch mit einem angetriebenen Fahrwerk versehen werden.
[0014] Das Vorrichtungsgestell trägt schließlich eine Vibrationseinrichtung 13, die insbesondere
auf das Schälwerkzeug 2 und das Einlaßsieb 4 einwirkt. Unterhalb des Schälwerkzeugs
2 ist ein selbstspurendes Fahrwerk 14 angeordnet, daß zweckmäßig mit einer Höhenverstelleinrichtung
15, einer geeigneten druckmittelbetätigten Hubeinrichtung, versehen ist. Das Schälwerkzeug
2, gegebenenfalls einschließlich des Einlaßsiebes 4, kann lösbar am Vorrichtungsgestell
angeordnet sein, um zur Anpassung an verschiedene Sielquerschnittsformen und -größen
unterschiedliche Schälwerkzeuge 2 einsetzen zu können. Am gegenüber der Fahrtrichtung
1 rückwärtigen Ende des Vorrichtungsgestells 9 ist ein weiteres selbstspurendes Fahrwerk
16 angeordnet, das gegebenenfalls ebenfalls mit einer Höhenverstelleinrichtung versehen
sein kann.
[0015] Lösbar nach Art eines Sattelschleppers ist mit dem gegenüber der Fahrtrichtung 1
rückwärtigen Ende des Vorrichtungsgestells 9 ferner gekuppelt ein Fangkorb 17 für
das Überkorn, der ein eigenes selbstspurendes Fahrwerk 18 am rückwärtigen Ende trägt.
Eine weitere Umlehkrolle 19 sichert den Lauf der Antriebskette 12. Die Richtung des
abgeführten Ablagerungsschlamms ist durch den Pfeil 20 angedeutet.
[0016] Wie ferner Fig. 3 erkennen läßt, wird durch das Ausfüllen des unteren Sielquerschnitts
durch das Schälwerkzeug 2 und durch die übrigen Teile der Reinigungsvorrichtung eine
Stauwirkung auf den Flüssigkeitsstrom im Siel erzielt. Es wird der vor der Reinigungsvorrichtung
bestehende Flüssigkeitsspiegel 21 angehoben auf den oberen Flüssigkeitsspiegel 22
am rückwärtigen Ende der Reinigungsvorrichtung. Hierdurch ist gewährleistet, daß stets
eine ausreichende Flüssigkeitsmenge für den Abtransport der gelösten Ablagerungen
durch das Sieb 4 und die hydraulische Fördereinrichtung 6, 7, 8 zur Verfügung steht.
[0017] Zweckmäßig kann es auch sein, wenn durch geeignete Maßnahmen im Siel vor Beginn der
Reinigungsarbeiten der Flüssigkeitsspiegel durch ein Wehr oder dergleichen angehoben
wird, wie der Flüssigkeitsspiegel 23 in Fig. 3 andeutet.
[0018] Die Reinigungsvorrichtung nach der Erfindung besteht somit prinzipiell aus drei Baugruppen,
die voneinander gelöst werden können und sich dann durch die Sielschächte transportieren
lassen. Die erste Baugruppe besteht aus dem Schälwerkzeug 2, 2a, 2b, gegebenenfalls
aus dem Einlaßsieb 4. Im Ausführungsbeispiel ist jedoch das Einlaßsieb 4 der zweiten
Baugruppe zugeordnet, die aus dem Vorrichtungsgestell 9 mit den Fahrwerken 14 und
16, der Vibrationseinrichtung 13, der Kettenzugeinrichtung 10 mit dem Kettenturas
11, der hydraulischen Fördereinrichtung 5, 6 und 7 und den weiteren Umlenkrollen 11
besteht und auch den Förderschlauch 8 trägt. Die dritte Baugruppe besteht aus dem
Fangkorb 7 mit seinem Fahrwerk 18 und der Umlenkrolle 19. Die Antriebsgeschwindigkeit
der Kettenzugeinrichtung 10 kann geregelt werden. Zweckmäßig wird ein stufenlos drehzahlgeregelter
Antriebsmotor verwendet, um die Arbeitsgeschwindigkeit entsprechend der Höhe der Ablagerung
3 regeln zu können. Der Fangkorb 17 ist zweckmäßig als Drahtkorb aufgebaut.
[0019] Die Arbeitsweise der Vorrichtung ist die folgende: Mit Hilfe der Kettenzugeinrichtung
10 bewegt sich die in Fig. 1, 1a und 2 dargestellte Reinigungsvorrichtung in Fließrichtung
1 im Siel, und zwar bewegen sich dabei die Fahrwerke 14, 16 und 18 auf der gereinigten
Sielsohle. Das Schälwerkzeug 2 mit seiner Leitfläche 2a untergreift dabei die Ablagerungen
3, hebt die auf der Sielsohle liegenden Ablagerungen insgesamt an und führt sie entsprechend
der jeweiligen Vorschubgeschwindigkeit bis zum Scheitel 2b der Leitfläche 2a und danach
über das Einlaßsieb 4. Das Einlaßsieb 4 bildet den Saugmund der nachfolgenden hydraulischen
Fördereinrichtung, die aus dem unterhalb des Einlaßsiebs 4 liegenden Ableitraum 5,
der Saugleitung 6, der Pumpe 7 und dem Förderschlauch 8 liegt. Der Saugschlauch 8
ist vorher in geeigneten Schleifen verlegt, und wird somit jeweils nachgezogen.
[0020] Die dem Schälwerkzeug 2 und dem Einlaßsieb 4 zugeordnete Vibrationseinrichtung 13
wirkt dabei auf diese Bauteile zur Reduzierung der Reibung der Ablagerungen 3 auf
der Leitfläche 2a und dem Sieb 4 ein. Der Sielflüssigkeitsstrom, der von der hydraulischen
Fördereinrichtung dem durch das Einlaßsieb 4 gebildeten Saugmund der hydraulischen
Fördereinrichtung zufließt, reißt die dort befindlichen Ablagerungen 3 mit, die dann
durch die hydraulische Fördereinrichtung über den Förderschlauch 8 abgeführt werden.
Übergrößen innerhalb der Ablagerungen wandern mit Hilfe des Vibrators allmählich in
Richtung auf den Fangkorb 17 und werden dort aufgenommen. Es hat sich als zweckmäßig
erwiesen, bei Verwendung einer Krei-. selpumpe als Pumpe 7 der hydraulischen Fördereinrichtung
einen solchen Druck zu erzeugen, daß die Sielflüssigkeit mit ca. 10 Volumen% Ablagerungsmenge
aus dem Siel gefördert wird.
[0021] Erreicht die Reinigungsvorrichtung den nächsten Sielschacht, so wird durch Augenschein
die Vorrichtung kontrolliert, gegebenenfalls wird das im Fangkorb befindliche Überkorn
sowie das gegebenenfalls auf dem Vonichtungsgestell 9 liegende Überkorn von Hand entfernt.
[0022] Stellt sich dem Schälwerkzeug 2 ein Hinderniss entgegen, z.B. durch einen größeren
Gegenstand innerhalb der Ablagerungen oder durch einen in der Höhe versetzten Stoß
innerhalb der Sielsohle, so kann die Reinigungsvorrichtung und insbesondere das Schälwerkzeug
2 mit Hilfe der Höhenverstelleinrichtung 15 auf das neue Sohlenniveau angehoben werden,
wie in Fig. 3 schematisch dargestellt ist. Ist das Hinderniss überwunden, so wird
mit Hilfe der Höhenverstelleinrichtung das Schälwerkzeug 2 über das Fahrwerk 14 wieder
auf das normale Sohlenniveau abgesenkt. Das Festsetzen des Schälwerkzeugs 2 innerhalb
des Siels an derartigen Hindernissen kann mit Hilfe einer Zugkraftmeßeinrichtung an
der Kettenzugeinrichtung ermittelt werden, woraufhin dann die Höhenverstelleinrichtung
15 in geeigneter Weise gesteuert wird, nach dem die Reinigungsvorrichtung über die
Kettenzugeinrichtung 10 und die Kette 12 kurzzeitig zurückgesetzt worden ist.
1. Vorrichtung zur Reinigung eines Siels mit geschlossenem Kanalquerschnitt von nicht
schwebefähigen Ablagerungen, gekennzeichnet durch ein auf der Sielinnenwandung verfahrbares,
die Ablagerungen (3) von der Sielwandung lösendes, in Fahrtrichtung (1) die Ablagerungen
untergreifendes Schälwerkzeug (2,2a,2b) mit einer entgegen der Fahrtrichtung ansteigenden
Leitfläche (2a), durch einen sich an dem Scheitel (2b) der Leitfläche (2a) anschließenden
Einlaß (4) für das abgehobene Gut, wobei die Leitfläche (2a) den Sielquerschnitt bis
zur Scheitelhöhe (2b) im wesentlichen ausfüllt, und ferner durch einen unterhalb des
Einlasses (4) angeordneten, unter Saugdruck stehenden Ableitraum (5), an den eine
hydraulische Fördereinrichtung (6,7,8) angeschlossen ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Einlaß durch ein Sieb
(4) verschlossen ist und am rückwärtigen Ende der Vorrichtung, vorzugsweise im Anschluß
an die hydraulische Fördereinrichtung (6,7), ein Fangkorb (17) für das Überkorn angeordnet
ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die hydraulische
Fördereinrichtung eine an den Ableitraum (5) sich anschließende Saugleitung (6) und
eine daran angeschlossene Pumpe (7) aufweist.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, gekennzeichnet durch ein auf der
Sielinnenwandung ablaufendes selbstspurendes Fahrwerk (14,16,18).
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der in Fahrtrichtung (1)
vordere Teil des Fahrwerks (14) unterhalb der Leitfläche (2a) des Schälwerkzeugs (2)
angeordnet ist.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Fahrwerk
selbstfahrend ausgebildet ist.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, gekennzeichnet durch eine Kettenzugeinrichtung
(10,11), die auf eine im Siel verlegte Kette (12) einwirkt.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Fangkorb
(17) nach Arteines Sattelschleppers mit einem Fahrwerksteil (18) mit der Vorrichtung
(9) lösbar verbunden ist.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, gekennzeichnet durch eine am in Fahrtrichtung
(1) vorderen Teil angeordnete, sich an der Sielwandung abstützende Höhenverstelleinrichtung
(15).
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, gekennzeichnet durch eine auf das
Schälwerkzeug (2) einwirkende Vibrationseinrichtung (13).