[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Winde für ein Sielreinigungsgerät, die im Siel
selbst angeordnet ist.
[0002] Zur Reinigung von Sielen, also von auf ihrem Umfang vollständig geschlossenen Abwasserkanälen
für kommunale oder industrielle Abwässer, werden Reinigungsgeräte eingesetzt, die
innerhalb des Siels verfahren werden müssen. Dazu können sehr erhebliche Antriebskräfte
erforderlich sein. Für einen solchen Antrieb können zweckmäßig Winden eingesetzt werden,
die im Siel selbst angeordnet sind und über ein geeignetes flexibles Zugglied, insbesondere
ein Zugseil, die notwendigen Antriebskräfte auf das Reinigungsgerät ausüben.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Winde zu schaffen, die für den Antrieb
solcher Sielreinigungsgeräte innerhalb des Siels selbst eingesetzt werden soll und
sich den jeweiligen Querschnitts- und Ablagerungsverhältnissen im Siel anpassen kann
und unter den jeweiligen Verhältnissen sicher im Siel verankert werden kann. Dabei
soll den sehr unterschiedlichen Ablagerungshöhen im Siel, also der sehr unterschiedlichen
oberen Grenze der so gebildeten Sohle des Siels, Rechnung getragen werden, und es
sollen ferner bei der Verankerung größere Flächenpressungen vermieden werden, um den
ggf. sehr schlechten Wandungsverhältnissen des Siels zu begegnen.
[0004] Diese Aufgabe wird nach der Erfindung durch eine Winde gelöst, die vor allem dadurch
gekennzeichnet ist, daß das Windengestell Verspanneinrichtungen trägt, die mit Hilfe
von flexiblen großflächigen Spannkissen wenigstens an zwei gegenüberliegenden Wandungsabschnitten
des Siels verspannbar sind. Hierdurch wird erreicht. daß die Winde mit ihrem Windengestell
sicher auf einem großen Wandungsbereich des Siels verspannt und damit verankert werden
kann. Aufgrund der großen Andruckflächen der Spannkissen entstehen nur verhältnismäßig
geringe Flächenpressungen auf das jeweilige Sielbauwerk, also insbesondere auf die
Sielwandungen. Die Spannkissen, zweckmäßig aufblasbare Bälge, lassen sich auch unter
den schwierigen Verhältnissen im Siel durch entsprechende Drucklufteinrichtungen,
zumindest über entsprechende im Siel verlegte Druckluftleitungen, auf einfache Weise
und mit hoher Betriebssicherheit spann
/und entspannen. Je nach den Betriebs- und Arbeitsverhältnissen des Reinigungsgeräts
im Siel kann die Winde an den unterschiedlichsten Stellen des Siels sicher verankert
werden. Eine derartige Winde kann in Bezug auf den Betrieb des Reinigungsgeräts über
Nacht im Siel verbleiben, so daß Nebenarbeiten für den Antrieb des Reinigungsgeräts
sehr gering gehalten werden können. Die flexiblen großflächigen Spannkissen, also
zweckmäßig die aufblasbaren Bälge, können sich bereits recht unterschiedlichen Sielverhältnissen
anpassen, insbesondere bereits recht unterschiedlichen Sielhöhen.
[0005] Bei der Anwendung von Sielreinigungsgeräten kann es von Vorteil sein, wenn für dessen
Betrieb ein gewisser Stau der im Siel während der Reinigungsarbeiten weiterhin strömenden
Abwässer erzeugt wird. Dies wird in weiterer Ausgestaltung der Erfindung dadurch erreicht,
daß die Spannkissen durch Gestalt und Anordnung einen Teil des Sielquerschnitts von
der Sielsohle ausgehend verschließen. Die Winde erfüllt dadurch eine Art Wehrfunktion
für die fließenden Abwässer. Hierfür eignen sich die erfindungsgemäßen Spannkissen
besonders gut, da-sie im Sohlenbereich derart großflächig und voluminös gestaltet
und angeordnet sein können, daß ein erheblicher Strömungsquerschnitt des freien Siels
verschlossen wird, die fließenden Abwässer also in diesem Umfang gestaut werden.
[0006] Eine für die geschilderten Wirkungen der Verspanneinrichtungen im Siel besonders
zweckmäßige Bauweise wird in weiterer Ausgestaltung der Erfindung dadurch erreicht,
daß die Spannkissen am First und an der Sohle des Siels verspannbar sind und das oder
die gegen die Sohle verspannbaren Spannkissen von einer Bodenplatte des Windungsgestells
und das oder die gegen den First verspannbaren Spannkissen von einem Firstschild getragen
sind, der durch vertikal wirkende, auf dem Windungsgestell angeordnete Stelleinrichtungen
höhenverstellbar ist. Auf diese Weise wird in besonders großflächiger Anlage an der
Sielwandung eine sichere Verankerung der Winde erzielt. Auch bei den ungünstigsten
Sohlen- und Firstverhältnissen, insbesondere also bei der durch die unterschiedlichen
Ablagerungen gebildeten Sohle, ist eine sichere Verspannung der Winde im Siel möglich.
Über die vertikal wirkenden Stelleinrichtungen und den Firstschild kann sich die am
First verspannende Spanneinrichtung mit ihrem Spannkissen den unterschiedlichsten
Höhenverhältnissen anpassen. Das an der Bodenplatte angeordnete Spannkissen kann in
besonders einfacher Weise zugleich zur Erzielung der geschilderten Stauwirkung bzw.
Wehrfunktion herangezogen werden, da gerade im unteren Strömungsbereich der Abwässer
dieses Spannkissen zu dem gewünschten teilweisen Verschluß des Strömungsquerschnitts
oberhalb der Sohle, führt. Die Stelleinrichtungen für den Firstschild bestehen zweckmäßig
aus hydraulisch oder pneumatisch betriebenen Kolben-Zylinder-Einheiten, deren Zylinder
am Windengestell angeordnet sind und deren Kolbenstangen den Firstschild tragen. Diese
Kolben-Zylinder-Einheiten lassen sich in einfacher Weise durch die jeweiligen Druckmittel
steuern, und zwar in jeweiliger Übereinstimmung mit der Beaufschlagung der Spannkissen.
Zur Steuerung der Höhenverstellung des Firstschilds ist es besonders vorteilhaft,
wenn in weiterer Ausgestaltung der Erfindung der Firstschild wenigstens eine sich
gegen den First des Siels anlegende Tastrolle für die Steuerung der Stelleinrichtungen
trägt. Hierdurch ist nach Art eines Regelkreises eine selbsttätige Höhenverstellung
des Firstschilds je nach den gegebenen Querschnittsverhältnissen und insbesondere
den gegebenen Sohlenverhältnissen möglich.
[0007] Für den Betrieb der Winde im Zusammenhang mit dem Sielreinigungsgerät ist es zweckmäßig,
wenn diese Winde im Siel verfahren werden kann. Dazu wird erfindungsgemäß die Winde
ausgerüstet mit,einem an der Sielwandung verfahrbaren selbstspurenden Fahrwerk. Ein
solches selbstspurendes Fahrwerk ist für die Anpassung an die jeweiligen Sielverhältnisse
besonders zweckmäßig, um eine sichere Führung auch ohne besondere Leiteinrichtungen
im Siel zu gewährleisten.
[0008] Im Hinblick insbesondere auf die sehr unterschiedlichen Sohlenverhältnisse des Siels,
nämlich insbesondere im Hinblick auf die unterschiedlichen Ablagerungshöhen, ist es
von besonderem Vorteil, wenn in weiterer Ausgestaltung der Erfindung wenigstens je
ein Lauf- und ein Leitrad des Fahrwerks in ihrer Zuordnung zueinander starr gekoppelt
sind und ihr Koppelgestänge um eine parallel zur Fahrtrichtung verlaufende Achse schwenkbar
ist, wobei der Hebelarm zum Laufrad kleiner als der Hebelarm zum Leitrad ist. Hierdurch
wird einerseits ein sicheres Selbstspuren des Fahrwerks erzielt, und zwar insbesondere
eine stetige Anpassung an die unterschiedlichen Sohlenhöhen, die durch die Ablagerungen
gebildet sind, sowie eine Anpassung im Fall der häufig auftretenden, sich nach unten
verengenden Sielquerschnitten, also gekrümmten Sohlenwandungen des Siels. Durch die
gekennzeichnete Hebelarmbemessung des Koppelgestänges wird erreicht, daß die von der
Winde ausgeübte Last auf dem Laufrad stets größer als die auf dem Leitrad ist.
[0009] Weitere Merkmale, Vorteile und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus den Ansprüchen
und aus der nachfolgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen der Erfindung anhand
der Zeichnung. Die Zeichnung ist weitestgehend schematisch gehalten, es sind nur die
zur Erläuterung der Erfindung zweckmäßigen Teile der Winde jeweils dargestellt. Es
zeigen
Fig. 1 und 1a jeweils eine Seitenansicht der Winde nach der Erfindung bei unterschiedlicher
Sohlenhöhe im Siel und entspannten Spannkissen,
Fig. 1b ein schematischer Querschnitt durch das Siel mit der Winde nach Fig. 1,
Fig. 2 und 2a jeweils eine Seitenansicht entsprechend Fig. 1 und 1a bei unterschiedlichen
Sohlenhöhen des Siels und bei gespannten Spannkissen,
Fig. 2b einen schematischen Querschnitt durch das Siel mit der Winde nach Fig. 2,
Fig. 3 eine Schnittansicht durch das Siel mit schematischer Darstellung eines Teils
des Fahrwerks der Winde und der Taststeuerung für den Firstschild,
Fig. 4 einen Querschnitt durch das Siel mit rein schematischer Darstellung einer anderen
Ausführungsform des Fahrwerks für die Winde nach der Erfindung in zwei unterschiedlichen
Stellungen entsprechend zwei unterschiedlichen Sohlenhöhen im Siel.
[0010] In der Zeichnung ist das mit etwa eiförmigem Querschnitt versehene Siel allgemein
mit 1 bezeichnet. Der Sielquerschnitt ist gekrümmt und verjüngt sich nach unten zur
Sohle. Die sich im unteren Querschnittsbereich des Siels 1 befindende Ablagerung ist
allgemein mit 2 bezeichnet. Die obere Grenze der Ablagerung 2 bildet in diesem Betriebszustand
die Sohle-2a, auf der die noch zu beschreibende Winde aufruht bzw. verspannt werden
soll. Auf dieser Sohle 2a strömt jeweils das Abwasser 3. Befindet sich im Siel 1 keine
Ablagerung, also sind solche Ablagerungen nicht vorhanden oder bereits entfernt worden,
so bildet die untere Sielwandung die Sohle 2b.
[0011] Die erfindungsgemäß gestaltete Winde weist ein schematisch wiedergegebenes Windengestell
4 auf, an dem gemäß Fig. 1 sowohl am vorderen wie auch am rückwärtigen Teil ein selbstspurendes
Fahrwerk 5 angeordnet ist. Das Windengestell 4 trägt in seinem mittleren Abschnitt
in geeigneter Weise die Seiltrommeln 6 für das flexible Zugglied, insbesondere ein
Zugseil 7 für den Antrieb des jeweils eingesetzten Sielreinigungsgeräts. Ebenfalls
im mittleren Abschnitt weist das Windengestell 4 eine Bodenplatte 8 auf. An der Unterseite
trägt diese Bodenplatte 8 ein flexibles großflächiges Spannkissen 9, das, zweckmäßig
durch Druckluft, aufblasbar ist. Das Windengestell 4 trägt ferner im mittleren Bereich
an seiner Oberseite zwei vertikal wirkende Stelleinrichtungen 10, zweckmäßig pneumatisch
oder hydraulisch betriebene Kolben-Zylinder-Einheiten. Diese Stelleinrichtungen tragen
jeweils am oberen Ende, z. B. der jeweiligen Kolbenstange 11, einen Firstschild 12,
der, wie Fig. 1b und 2b zeigen, wenigstens angenähert entsprechend der Krümmung des
Firstes des Sieles 1 gekrümmt ist. Auf diesem Firstschild 12 ist ein oberes flexibles
und großflächiges Spannkissen 13 angeordnet, das zweckmäßig ebenfalls durch Druckluft
aufblasbar ist. Der Firstschild 12 trägt ferner beidseitig sowie an seinem vorderen
und rückwärtigen Ende jeweils eine Stützrolle 14, mit dem er sich, wie insbesondere
in Fig. 1b und 2b dargestellt ist, an der Sielwandung abstützt. Schließlich ist sowohl
am vorderen wie am rückwärtigen Ende des Firstschilds 12 jeweils eine Tastrolle 15
angeordnet, deren Funktion im folgenden noch beschrieben wird.
[0012] Fig. 3 zeigt schematisch noch einmal den geschilderten Grundaufbau der Winde. Daraus
ist ersichtlich, daß die Tastrolle 15 über ein geeignetes Stellglied 16 auf ein Umschaltventil
17 einwirkt, das drei Stellungen und jeweils drei Wege aufweist. Dieses Umschaltventil
17 dient zur Druckbeaufschlagung der Stelleinrichtungen 10 für den Firstschild 12.
Das Druckmittel wird mit Hilfe der Pumpe 18 aus dem Behälter 19 gefördert und in der
dargestellten Weise rückgeführt.
[0013] Die Tastrolle 15 bzw. das Stellglied 16 sind in Anlagerichtung durch die Feder 20
beaufschlagt. Die Tastrolle 15 und das Umschaltventil 17 sind in Fig. 3 in der normalen
Betriebsstellung dargestellt, in der die Stelleinrichtungen keine Hub- oder Senkwirkung
auf den Firstschild 12 ausüben. Die auf der Ablagerungssohle 2a in Fig. 3 aufruhenden
Laufräder 5 geben die Windenstellung gemäß Fig. 1 bzw. gemäß Fig. 2 wieder, die auf
der Sohle 2b in Fig. 3 aufruhenden Laufräder 5 die Stellung gemäß Fig. 1a bzw. 2a.
[0014] Die Arbeitsweise der Winde ist die folgende: Die Winde möge die in Fig. 1 dargestellte
Position erreicht haben, wobei die Tastrolle 15 mit dem Umschaltventil die Stellung
gemäß Fig. 3 eingenommen hat. Es ruht somit das Fahrwerk 5 mit dem Windengestell 4
auf der Ablagerungssohle 2a auf. In Fig. 1 bzw. 1b sind die Spannkissen 9 und 13 noch
nicht durch Druckmittel beaufschlagt. Ist diese Stellung erreicht, so werden die Spannkissen
9 und 13 in geeigneter Weise durch Druckmittel beaufschlagt, also gespannt, so daß
sie sich in der in Fig. 2 bzw. 2b dargestellten Weise an der Sohle 2a und dem First
des Siels 1 verspannen. Die Winde kann nunmehr in Betrieb gesetzt werden. Es hat sich
gezeigt, daß bei einer Fläche der Spannkissen 9 und 13 von 1 m
2 und einem Luftdruck von 1 bar eine Verspannkraft von 10 t erreicht werden kann, wobei
die auf das Siel 1 ausgeübte Flächenpressung 1 bar beträgt. Nach Beendigung der jeweiligen
Reinigungsarbeit des angeschlossenen Reinigungsgeräts können die Spannkissen 9 und
13 wieder entspannt werden (Fig.1 und 1b), und es kann dann die Winde über das Fahrwerk
5 verfahren in eine neue Arbeitsposition.
[0015] Wird bei einer derartigen Arbeitsposition eine niedrigere Sohle erreicht, z. B. die
in Fig. 1a und 2a sowie im unteren Teil der Fig. 3 dargestellte tiefstmögliche Stellung
auf der Sohlenwandung 2b des Siels 1, so gerät die Tastrolle 15 außer Kontakt mit
der Firstwandung des Siels 1, so daß unter der Wirkung der Feder 20 das Umschaltventil
17 in seine obere Schaltstellung überführt wird. In dieser Stellung wird die Druckseite
der Stelleinrichtungen 10 beaufschlagf, und es wird der Firstschild 12 über die Stelleinrichtungen
10 nach oben verstellt. Dies geschieht, bis die Tastrolle 15 erneut in Kontakt mit
der Firstwandung des Siels 1 gerät und das Umschaltventil in die in Fig. 3 dargestellte
mittlere Stellung überführt, so daß die weitere Höhenbewegung der Stelleinrichtungen
10 und damit des Firstes 12 unterbrochen wird. In diesem Augenblick ist die in Fig.
1a und 2a dargestellte Höhenlage des Firstschilds 12 erreicht. In dieser Stellung
sind die Spannkissen 9 und 13 noch entspannt. Nunmehr können die Spannkissen 9 und
13 erneut mit dem Druckmittel beaufschlagt werden, bis sie sich gemäß Fig.2a im Siel
1 sicher verspannen. Hiernach kann der weitere Betrieb der Winde fortgesetzt werden.
[0016] Steigt die jeweilige Sohle, auf der das Fahrwerk 5 aufruht, gegenüber der zuletzt
geschilderten tiefsten Stellung an, so wird die Tastrolle 15 von der Firstwandung
des Siels 1 nach unten gedrückt, so daß gegen die Wirkung der Feder 20 das Umschaltventil
seine entsprechende Schaltstellung erreicht. Dadurch wird die Zugseite der Stelleinrichtungen
10 durch das Druckmittel beaufschlagt und die Druckseite entlastet, so daß der Firstschild
12 durch die Stelleinrichtungen 10 abgesenkt wird, bis die Tastrolle und damit das
Umschaltventil 17 die in Fig. 3 dargestellte mittlere Stellung wieder eingenommen
hat. Es paßt sich somit selbsttätig das Firstschild 12 der jeweiligen Sohlenlage an.
Die geschilderten Verspannvorgänge für die Winde werden dann in der jeweiligen Position
durchgeführt.
[0017] Sämtliche Laufrollen 5, Stützrollen 14 und Tastrolle 15 sind zweckmäßig luftbereift,
um eine sanfte Arbeitsweise zu gewährleisten.
[0018] Fig. 1, 1a, 1b sowie 2, 2a und 2b zeigen ferner, daß durch die Winde eine Stauwirkung
auf das Abwasser 3 ausgeübt wird. Bereits in der nicht verspannten Stellung gemäß
Fig. 1 bis 1b bieten die Windenteile eine gewisse Stauwirkung, so daß der rechtsseitige
normale Abwasserspiegel 3
a angehoben wird auf den Spiegel 3b. Wird die Winde in der in Fig. 2, 2a und 2b dargestellten
Weise verspannt, wird also insbesondere das Spannkissen 9 aufgeblasen, so ergibt sich
durch Anordnung und Gestalt des Spannkissen 9 eine erhöhte Stauwirkung auf das Abwasser
3, so daß in Strömungsrichtung vor der Winde nunmehr der höhere Abwasserspiegel 3c
erreicht wird. Die Winde führt also eine Art Wehrfunktion aus.
[0019] Fig. 4 zeigt rein schematisch eine besondere erfindungsgemäße Ausbildung des Fahrwerks
der Winde. Bei dieser Ausführungsform sind die Radpaare in folgender Weise angeordnet.
Je ein Laufrad 20 und ein zugehöriges Leitrad 21 des Fahrwerks 4 sind in ihrer Zuordnung
zueinander starr gekoppelt, und zwar durch ein gewinkeltes Koppelgestänge 22. Dieses
Koppelgestänge 22 seinerseits ist um eine parallel zur Fahrtrichtung verlaufende Achse
23 schwenkbar am Windengestell 4 gelagert. Dabei ist, wie Fig. 4 deutlich zeigt, der
Hebelarm des Koppelgestänges 22 zwischen der Achse 23 und dem Laufrad 20 kleiner bemessen
als der Hebelarm am Koppelgestänge 22 zwischen der Achse 23 und dem Leitrad 21. Die
in Fig. 4 dargestellten unterschiedlichen Stellungen der Radpaare 20 und 21 mit dem
Koppelgestänge 22 zeigen die selbsttätige Anpassung dieses Fahrwerks an die unterschiedlichen
Sohlenhöhen 2a bzw. 2b. Durch die geschilderte Bemessung der Hebelarme ist die auf
das Laufrad 20 ausgeübte Last stets größer als die auf das Leitrad 21 ausgeübte. Dieses
Fahrwerk ist in vollem Umfang selbstspurend und paßt sich allem Gegebenheiten im Siel
1 selbsttätig an.
1. Winde für ein Sielreinigungsgerät, die im Siel selbst angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet,
daß das Windengestell (4) Verspanneinrichtungen (8,9,10,11,12,13) trägt, die mit Hilfe
von flexiblen großflächigen Spannkissen (9,13) an wenigstens zwei gegenüberliegenden
Wandungsabschnitten.des Siels (1) verspannbar sind.
2. Winde nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Spannkissen (9,13) durch
Gestalt und Anordnung einen Teil des Sielquerschnitts von der Sielsohle (2a;2b) ausgehend
verschließen.
3. Winde nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Spannkissen (9,13)
am First und an der Sohle des Siels vespannbar sind und das oder die gegen die Sohle
(2a,2b) verspannbaren Spannkissen (9) von einer Bodenplatte (8) des Windengestells
(4) und das oder die gegen den First verspannbaren Spannkissen (13) von einem Firstschild
(12) getragen sind, der durch vertikal wirkende, auf dem Windengestell (4) angeordnete
Stelleinrichtungen (10,11) höhenverstellbar ist.
4. Winde nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Firstschild (12) wenigstens
eine sich gegen den First anlegende Tastrolle (15) für die Steuerung der Stelleinrichtungen
trägt.
5. Winde nach einem.der Ansprüche 1 bis 4, gekennzeichnet durch ein an der Sielwandung
verfahrbares selbstspurendes Fahrwerk (5;20,21).
6. Winde nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens je ein Lauf- (20)
und ein Leitrad (21) des Fahrwerks in ihrer Zuordnung zueinander starr gekoppelt sind
und ihr Koppelgestänge (22) um eine parallel zur Fahrtrichtung verlaufende Achse (23)
schwenkbar ist, wobei der Hebelarm zum Laufrad (20) kleiner als der Hebelarm zum Leitrad
(21) ist.