[0001] Die Erfindung betrifft ein Frisiergerät mit einer Heißluftdüse und einer Einrichtung
zur Handhabung der Haare, die einen mit Öffnungen versehenen und mit einer Luftabsaugeinrichtung
in Verbindung stehenden Hohlkörper aufweist.
[0002] Bei einem bekannten Frisiergerät dieser Art (DE-PS 27 54 304) ist die Ansaugleitung
eines Föns über einen flexiblen Schlauch mit einer Bürste verbunden, mit der Haar
beim Fönen gehalten wird. Der Bürstenkörper ist als hohles am Ende verschlossenes
Rohr ausgebildet, das mit Öffnungen versehen ist. Daran ist der mit der Ansaugleitung
des Föns in Verbindung stehende Schlauch angeschlossen. Es wird somit ein geschlossener
Kreislauf gebildet, um die Luft, die vom Fön auf der Druckseite auf das Haar geblasen
wird, über die Öffnungen im Bürstenkern auf der Saugseite des Föns von diesem wieder
anzusaugen.
[0003] Dabei hält der Friseur den Fön in der einer und die Bürste in der anderen Hand. Die
im Kreislauf zwischen Fön und Bürste durch das Gebläse umgewälzte Luft wird schnell
mit Feuchtigkeit gesättigt, so daß keine wirksame Trocknung mehr erfolgt.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Frisiergerät der eingangs genannten
Art zu schaffen, das ein Aufrollen, Formen, Entfeuchten und Trocknen der Haare ermöglicht.
Es soll mit nur einer Hand gehandhabt werden können und ein schnelleres Arbeiten erlauben.
[0005] Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß zum Aufrollen, Formen, Entfeuchten und Trocknen
der Haare die Einrichtung durch einen drehangetriebenen die öffnungen aufweisenden
Haaraufrollzylinder mit einer zum Anliegen der Haare bestimmten Oberfläche gebildet
wird und die Heißluftdüse in einem bestimmten Abstand gegenüber dem Haaraufrollzylinder
angeordnet ist.
[0006] Dadurch, daß sich der mit Schlitzen versehene Haaraufrollzylinder dreht, legt sich
das Haar an dessen Oberfläche an. Der Haaraufrollzylinder nimmt also das Haar durch
den Saugeffekt der rotierenden Schlitze auf und hält es dann in der aufgerollten Form.
In dieser Stellung bläst Heißluft auf das Haar, strömt durch das Haar hindurch und
wird von der Innenseite des Haaraufrollzylinders wieder abgesaugt; dies erfolgt ohne
einen zur Sättigung der Luft mit Feuchtigkeit führenden Kreislauf, da die Luftabsaugung
und die Heißluftaufbereitung getrennt sind. Durch den vom Gerät vorgegebenen Abstand
zwischen Heißluftdüse und Haaraufrollzylinder wird vermieden, daß man mit der Heißluftdüse
zu nahe an das Haar herankommt und es dadurch schädigt. Das neue Frisiergerät führt
also gleichzeitig zu schonenderer Haarbehandlung und zu schnellerer Trocknung. Gleichzeitig
ergeben sich neue Möglichkeiten der Formgebung. Die Handhabbarkeit des Frisiergerätes
mit nur einer Hand gibt dem Friseur Gelegenheit, die andere Hand für weitere Arbeiten
am Haar zu nutzen.
[0007] Vorzugsweise ist der Haaraufrollzylinder in dem Frisiergerät steckbar, so daß Haaraufrollzylinder
mit verschiedenen Maßen und Eigenschaften eingesetzt werden können. Nach einer vorteilhaften
Weiterbildung der Erfindung erfolgt der Antrieb des Haaraufrollzylinders über eine
Rutschkupplung (Reibschluß zwischen den Antrieb bildenden Rädern), der so eingestellt
wird, daß auf das Haar kein unangenehmer oder unerwünschter Zug ausgeübt wird. Diese
Rutschkupplung kann über einen Betätigungshebel am Handgriff betätigt werden. Durch
veränderbaren Druck der Hand kann der Antrieb des Haaraufrollzylinders von Null bis
auf einen bestimmten Wert geregelt werden.
[0008] Vorteilhafter Weise ist die Oberfläche des Haaraufrollzylinders glatt poliert. Die
Haare gleiten dann auf diese Oberfläche, sobald sie aufgewickelt sind. Man kann dann
auf der Oberfläche des Haaraufrollzylinders auch einige Stifte vorsehen, um eine bestimmte
Orientierung der Haare auf dem Haaraufrollzylinder zu gewährleisten.
[0009] Konstruktiv sieht ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung eine U-Form des
Gerätes vor, wobei der Haaraufrollzylinder drehbar an dem einen Schenkel der U-Form
und die Heißluftdüse an dem anderen Schenkel der U-Form angeordnet ist.
[0010] Der Fön, der die Heißluftversorgung der Heißluftdüse bereitstellt, ist antriebsmäßig
und hinsichtlich einer Luftversorgung von der Luftabsaugeinrichtung, die mit dem Innenraum
des Haaraufrollzylinders verbunden ist, unabhängig. Vorzugsweise ist vorgesehen, daß
der Fön die von ihm erzeugte Heißluft achsparallel zum Haaraufrollzylinder abgibt
und daß in der Heißluftdüse eine Umlenkung der Heißluft auf die Oberfläche des Haaraufrollzylinders
hin erfolgt.
[0011] Eine vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung sieht vor, daß die Heißluftdüse das
am Haaraufrollzylinder anliegende Haar tangential in Richtung von der Haarwurzel zur
Haarspitze anströmt. Es hat sich gezeigt, daß das Haar bei Anströmen in dieser Richtung
einen besonderen Glanz erhält, weil dann die auf der Haaroberfläche vorhandenen Schuppen
zum engen Anliegen gebracht werden. Dabei sind entsprechend den zwei Drehrichtungen
des Haaraufrollzylinders auch zwei verschiedene Stellungen der Heißluftdüse möglich;
vorzugsweise ist eine elektrische Kopplung derart gegeben, daß mit der Verschwnekung
der Heißluftdüse gleichzeitig die Drehrichtung des Haaraufrollzylinders umgekehrt
wird. Weitere Einzelheiten der Erfindung und ihrer vorteilhaften Weiterbildungen ergeben
sich aus der im folgenden gegebenen Beschreibung eines Ausführungsbeispiels, die auf
die beigefügten Zeichnungen Bezug nimmt. Es stellen dar:
Figur 1 eine schematische Darstellung der Handhabung eines Ausführungsbeispiels;
Figur 2 eine perspektivische Darstellung des Ausführungsbeispiels (ohne Luftabsaugvorrichtung);
Figur 3 einen Schnitt durch das Ausführungsbeispiel;
Figur 4 eine Ansicht des Ausführungsbeispiels in Richtung der Pfeile IV-IV in Fig.
3;
Figur 5 einen Schnitt entlang der Linie V-V in Figur 3;
Figur 6a und 6 b eine Draufsicht bzw. Seitenansicht eines Schaltringes 49, wie er
bei dem Ausführungsbeispiel Verwendung findet;
Figur 7a und 7b eine Draufsicht bzw. Seitenansicht eines Kontaktringes 51, wie er
bei dem Ausführungsbeispiel Verwendung findet;
Figur 8 eine schematische Darstellung der Anströmung einer Haarsträhne 7, die auf
einen Haaraufrollzylinder 2 aufgewickelt ist;
Figur 9 eine Modifikation des beim Ausführungsbeispiel verwendbaren Haaraufrollzylinders
2.
[0012] Das Frisiergerät weist, wie aus Fig. 1 zu ersehen, ein Gehäuse 1, einen drehangetriebenen
Haaraufrollzylinder 2 und eine Heißluftdüse 3 auf. Der Haaraufrollzylinder 2 hat Luftansaugschlitze
4 und steht über einen Schlauch 5 mit einer Luftabsaugeinrichtung 6 in Verbindung.
Diese ist ähnlich aufgebaut wie die Luftabsaugeinrichtung eines Staubsaugers, wird
also im wesentlichen durch ein entsprechend starkes Gebläse gebildet.
[0013] Bei Ausbildung des Gerätes als kompaktes Heimgerät zur Selbstbedienung beim Hausgebrauch
kann man die Luftabsaugvorrichtung am Gehäuse, z.B. am hinteren Ende, anbringen.
[0014] Durch den an den Luftansaugschlitzen 4 des Haaraufrollzylinders 2 bestehenden Unterdruck
haftet Haar bzw. eine Haarsträhne 7 an der Oberfläche des sich drehenden Haaraufrollzylinders
und wird aufgenommen bzw. aufgewickelt. Gleichzeitig erfolgt von der Heißluftdüse
3 her eine Anströmung des aufgewickelten Haares mit heißer Luft. Dadurch entsteht
gleichzeitig eine Trocknung und gute Formung der Haarsträhne 7.
[0015] Der konstruktive Aufbau ergibt sich im einzelnen aus den Figuren 3 und 4. Wie dort
ersichtlich, ist der mit den Luftansaugschlitzen 4 versehene Haaraufrollzylinder 2
an seiner Stirnseite geschlossen. Die Oberfläche ist glatt poliert, so daß das Haar,
wenn es einmal aufgerollt ist, auf der Oberfläche des Haaraufrollzylinders gleitet.
Auf der in Fig. 3 rechten Seite ist der Haaraufrollzylinder 2 mit einem Konus bzw.
kegelstumpfförmigen Ansatzrohrstück 8 versehen, das nach rechts hin offen ist. Mit
dem Konus 8 steckt der Haaraufrollzylinder 2 in einer entsprechend kegelig ausgebildeten
Aufnahmeöffnung 9 einer Hohlwelle 10. Diese ist mit Hilfe einer Buchse 11, einer Anlaufscheibe
12, einer weiteren Buchse 13, eines Sicherungsrings 14 und eines Dichtungsrings 15
drehbar in dem Haltegriff 16, der Teil des Gehäuses 1 ist, gelagert. Das rechte Ende
der Hohlwelle 10 geht über in eine im Gehäuse 1 vorgesehene Hohlleitung 17, an die
mit Hilfe einer Kupplungsmanschette 18 der Schlauch 5 angekuppelt ist. Ein am Schlauch
5 wirksamer, von der Luftabsaugeinrichtung 6 erzeugter Unterdruck wird somit von innen
her an den Luftansaugschlitzen 4 wirksam.
[0016] Der Drehantrieb der Hohlwelle 10 erfolgt durch einen Gleichstrommotor 19. Bestandteil
des Gleichstrommotors 19 ist seine Abtriebswelle 20. Diese ist mit Hilfe eines Stiftes
21 in Drehrichtung mit der Muffe 22 gekoppelt. Die Muffe 22 steht über eine-Metallbalgkupplung
23 mit einer weiteren Muffe 24 in Verbindung. Diese weitere Muffe 24 ist auf die Welle
25 aufgeschrumpft, so daß sich in Drehrichtung eine feste Verbindung von Abtriebswelle
20 und Welle 25 ergibt. Diese Welle 25 ist mit Hilfe von zwei Kugellagern in dem Betätigungshebel
26 gelagert. Ferner ist die Welle 25 fest mit einem Antriebsrad 27 verbunden. In der
in Fig. 3 gezeigten Stellung des Betätigungshebels 26 steht das Antriebsrad 27 in
Eingriff mit dem Reibrad 28. Dieses Reibrad 28 ist mit der Hohlwelle 10 mit Hilfe
eines Keils 29 verkeilt und mit einem Reibbelag 30 versehen. Zwischen dem bereits
erwähnten Sicherungsring 14 und dem Reibrad 28 sind noch eine Distanzhülse 31, eine
Feder 32 und eine Andrückscheibe 33 vorgesehen.
[0017] Wie aus Fig. 5 zu ersehen, ist der Betätigungshebel 26 im Haltegriff 16 im Bereich
der Metallbalgkupplung 23 mit Hilfe von zwei Drehstiften 34 drehbar gelagert. Zwischen
einem Vorsprung im Betätigungshebel 26 und einem entsprechenden Vorsprung im Haltegriff
16 ist eine Feder 35 angeordnet, die den Betätigungshebel 26 in die strichpunktierte
Lage 26' drückt. Er kann also von Pos. 26' in die in durchgehenden Linien eingezeichnete
Stellung gedrückt werden. Die dabei erfolgende Schwenkbewegung wird von der durch
Muffe 24, Welle 25 und Antriebsrad 27 gebildeten Einheit mitgemacht, da die Verbindung
dieser Einheit mit der Muffe 22 durch die Metallbalgkupplung 23 beweglich gestaltet
ist. In Stellung 26' steht das Antriebsrad 27 nicht in Verbindung mit dem Reibrad
28, so daß kein Antrieb der Hohlwelle 10 erfolgt. Hingegen steht in der in durchgezeichneten
Linien eingezeichneten Position des Betätigungshebels 26 das Antriebsrad 27 in Verbindung
mit dem Reibrad 28, so daß die Hohlwelle 10 angetrieben wird. Bei der Benutzung des
Geräts umgreift der Friseur den Haltegriff 16 mit einer Hand und drückt mit den Fingern
auf den Betätigungshebel 26. Je nachdem, ob und wie stark dieser Druck erfolgt, besteht
zwischen Antriebsrad 27 und Reibrad 28 ein mehr oder weniger starker Reibschluß. Diese
Verbindung ist also eine Rutschkupplung; d.h. je nachdem, ob und wie stark der Reibschluß
ist, erfolgt mit mehr oder weniger Schlupf die Mitnahme des Reibrads 28 durch das
Antriebsrad 27 und entsprechend ein mehr oder weniger schneller Antrieb der Hohlwelle
10 und mit ihr des Haaraufrollzylinders 2.
[0018] Es ist klar, daß dem Fachmann auch verschiedene alternative Möglichkeiten der Realisierung
einer Rutschkupplung zur Verfügung stehen. Die hier gezeigte Antriebseinheit ist lediglich
beispielhaft zu verstehen.
[0019] Im Oberteil 36 des Gehäuses 1 ist ein Fön 37 mit entsprechenden Luftaufheizeinrichtungen
(nicht gezeigt) vorgesehen, durch den Luft von einem Gebläse 38 her geblasen wird.
Das Ansaugen der Luft erfolgt durch Ansaugschlitze 58, die im Gehäuse vorgesehen sind.
Die Stromversorgung des Motors 39 erfolgt, wie auch die Stromversorgung des Motors
19, über das Kabel 40.
[0020] Aus dem Fön 37 tritt die Luft in Richtung der Pfeile 41 aus und in die Heißluftdüse
3 ein. In dieser ist ein Um lenkgitter 4Z vorgesehen. Dieses wird durch mehrere Umlenkbleche
43 gebildet, die an einem Halter 44 befestigt sind. Die Umlenkung erfolgt derart,
daß die vom Fön 37 abgegebene Heißluft aus der Heißluftdüse 3 in Richtung der Pfeile
45 austritt.
[0021] Die Heißluftdüse 3 ist an dem Oberteil 36 des Gehäuses mit Hilfe eines Verbindungsringes
46 schwenkbar befestigt. Dabei ist der Verbindungsring mit zwei Wülsten 47 bzw. 48
versehen, die hinter entsprechende Schultern im Oberteil 37 bzw. des die Düse bildenden
Bauteils greifen. Um ein Einschnappen der Wülste hinter die Schultern zu ermöglichen,
kann der Verbindungsring 47 an einer Stelle seines Umfangs in Längsrichtung geschlitzt
sein.
[0022] Es ist nun ferner vorgesehen, daß mit Verschwenken der Heißluftdüse 3 gleichzeitig
eine Umschaltung der Drehrichtung des Elektromotors 19 stattfindet. Dies kann wie
folgt realisiert werden: Der Verbindungsring 46 ist so ausgebildet, daß er nur gegenüber
der Heißluftdüse 3, nicht jedoch gegenüber dem Gehäuseoberteil 36 drehbar ist. Das
kann beispielsweise dadurch erreicht werden, daß irgend eine entlang des Umfangs des
Wulstes 48 vorgesehene Nase (nicht gezeigt) in eine entsprechende Ausnehmung am Gehäuseoberteil
36 einrastet.
[0023] Ferner ist in den Verbindungsring 46 ein Schaltring 49 eingepreßt, wie er im einzelnen
in Fig. 6a und Fig. 6b dargestellt ist. Dieser Schaltring ist entlang seines Umfangs
mit zwei einander diagonal gegenüberliegenden Schaltkontakten 50 versehen. Gleichzeitig
ist der in den Fig. 7a und 7b gezeigte Kontaktring 51 in die Heißluftdüse 3 eingepreßt.
Diese ist in Fig. 7a und b dargestellt und weist eine Kontaktbahn 52 bzw. 54 auf.
Sind nun einerseits die Kontaktbahn 52 und andererseits die beiden Kontaktstifte 53
und 54 mit den Anschlüssen einer Spannungsquelle verbunden, so liegt diese Spannung
in den beiden mit I und II bezeichneten Drehstellun-gen mit verschiedener Polarität
an den Kontakten 50 an. Mit den Kontakten 50 ist dann der Antriebsmotor 19 verbunden.
Insofern hängt die Drehrichtung des Motors 19 von der Stellung der Heißluftdüse 3
gegenüber dem Gehäuseoberteil ab. Es ist dann ferner vorgesehen, daß die Drehstellung
der Heißluftdüse 3 am Gehäuseoberteil jeweils begrenzt ist. Die entsprechenden Anschläge
sind jedoch in Fig.3 der Einfachheit halber nicht mit aufgenommen.
[0024] Die beiden Schwenkstellungen I und II der Heißluftdüse 3 sind auch in Fig. 4 in Bezug
auf den Haaraufrollzylinder 2 eingezeichnet. Dabei sind diese beiden Schwenkstellungen
den durch sie eingeschalteten Drehrichtungen des Haaraufrollzylinders 2 so zugeordnet,
daß das auf dem Haaraufrollzylinder aufgewickelte Haar von der Heißluftdüse 3 her
tangential angeblasen wird, und zwar in Richtung zur Haarspitze hin. Das kommt in
Fig. 4 dadurch zum Ausdruck, daß die Position I und der die zugeordnete Drehrichtung
anzeigende Pfeil in durchgezogenen Linien, die Position II und der die zugeordnete
Drehrichtung anzeigende Pfeil in strichpunktierten Linien eingezeichnet sind.
[0025] Am Gehäuseoberteil 36 ist ferner ein Schalter 55 vorgesehen, der zum Einschalten
bzw. Ausschalten der Motoren 39 und 19 dient. Der Verlauf der elektrischen Leitungen
ist im einzelnen nicht eingezeichnet; das ist jedoch für den Fachmann offensichtlich,
wie dies zu geschehen hat, so daß darauf im vorliegenden Zusammenhang verzichtet werden
kann.
[0026] Figur 8 dient zur grundsätzlichen Erläuterung der Funktionsweise. Es zeigt, wie eine
Haarsträhne 7 im Gegenuhrzeigersinn, entsprechend der Drehrichtung des Haaraufrollzylinders
2, von diesem aufgewickelt wird. Daß an der Haarsträhne kein übermäßiger Zug entsteht,
wird, wie schon dargestellt, durch zwei Maßnahmen gewährleistet:
(a) die Oberfläche des Haaraufrollzylinders 2 ist hochpoliert. Dadurch kann die Haarsträhne
auf dem sich drehenden Haaraufrollzylinder 2 gleiten, wenn sie einmal aufgewickelt
ist. Der Zug, der dabei an der Haarsträhne durch Reibung mit dem sich drehenden Haaraufrollzylinder
2 entsteht, ist relativ schwach und wird nicht unangenehm empfunden;
(b) die Rutschkupplung zwischen Antriebsrad 27 und Reibrad 28 kann so eingestellt
werden, daß wenn der Zug am Haar einen bestimmten Wert überschreitet, das Antriebsrad
27 auf dem Reibrad 28 rutscht und kein Antrieb mehr stattfindet. Im übrigen hängt
das auch davon ab, wie stark die Bedienungsperson den Betätigungshebel 26 andrückt.
[0027] Bei Beginn des Aufwickelns einer Haarsträhne 7 wird diese in Richtung der Umdrehung
des Haaraufrollzylinders 2 dadurch mitgenommen, daß die einzelnen Haare durch den
Unterdruck an den Luftansaugschlitzen 4 zum Anlegen gebracht werden. Sie werden dann
mitgenommen und entlang des Umfangs dadurch aufgewickelt, daß sich diese Schlitze
4, an denen der Unterdruck wirksam wird, drehen. Es handelt sich bei den Schlitzen
4 also praktisch um sich drehende Unterdruckquellen entlang einer zylindrischen Fläche,
die für das Aufnehmen, Aufwickeln und Halten des Haares sorgen.
[0028] Von besonderer Wichtigkeit ist, daß das Haar in dieser Position sowohl einerseits
durch den Heißluftstrom von der Heißluftdüse 3 her erhitzt und damit getrocknet wird,
daß aber gleichzeitig diese Heißluft, die bei Kontakt mit dem Haar Feuchtigkeit aufnimmt,
in das Innere des Zylinders abgeführt wird. Das heißt: anders als bei normal von einem
heißen Luftstrom angeströmten Haar, bei dem zunächst an der Oberfläche eine gewisse
Trocknung stattfindet, die Feuchtigkeit sich dann aber in einer tieferen Haarlage
wieder niederschlägt, erfolgt bei der Erfindung der Abtransport der heißen Luft, nachdem
sie die Feuchtigkeit aufgenommen hat. Die Trocknung erfolgt also doppelt durch Anblasen
des Haares mit Heißluft und durch Absaugen der Feuchtigkeit enthaltenden Luft. Daher
benötigt man zum Trocknen sehr viel weniger Zeit, als beim Trocknen durch einen Fön.
[0029] Die Anströmung der aufgewickelten Haarsträhne 7
(a) tangential,
(b) in Richtung von der Haarwurzel zur Haarspitze, wobei
(c) das Haar auf dem Haaraufrollzylinder 2 in der gewünschten Form gehalten wird,
eröffnet eine optimale Formgebung. Es hat sich herausgestellt, daß diese Formgebung
besonders dauerhaft ist, wenn nicht nur die Trocknung sondern auch die Abkühlung des
Haares in der gewünschten Form erfolgt. Auch das kann mit dem vorliegenden Frisiergerät
erreicht werden. Zu diesem Zweck ist es lediglich notwendig, die Heizung des Föns
kurz auszuschalten. Das kann durch entsprechende Umschalter, die der Einfachheit halber
nicht dargestellt sind, ohne weiteres von einem Fachmann vorgesehen werden.
[0030] Man kann auch im Abluftkanal, d.h., im Weg der abgesaugten Luft einen Feuchtigkeitsfühler
(nicht gezeigt) anordnen, der zu einer selbsttätigen Abschaltung der Heizung des Föns
führt. Sobald die Feuchtigkeit der Abluft einen bestimmten Wert unterschreitet und
damit anzeigt, daß das Haar trocken ist.
[0031] Schließlich ist bei der Anwendung des neuen Fri-siergerätes wichtig, daß durch die
Art und Weise des Aufwickelns der Haarsträhne auf den Haaraufrollzylinder 2 gewährleistet
ist, daß auch die Spitzen während des gesamten Trocknungsvorgangs in der gewünschten
Richtung liegen.
[0032] Gegenüber der herkömmlichen Art und Weise des Frisierens durch Aufwickeln einer Strähne
auf einen Kamm oder eine Bürste und anschließenden Fönen hat das Frisiergerät noch
den Vorteil, daß stets ein durch die konstruktive Ausbildung des Gerätes vorgegebener
Abstand zwischen Heißluftdüse und Haar gegeben ist, der verhindert, daß die Bedienungsperson
zu Zwecken der Zeitersparnis mit dem Fön zu nahe an das Haar herangeht und die Oberfläche
zu stark erhitzt.
[0033] Figur 9 zeigt einen Haaraufrollzylinder 56, der eine Modifikation des Haaraufrollzylinders
2 darstellt. Er unterscheidet sich von letzterem dadurch, daß entlang des Umfangs
mehrere Reihen von Stiften 57 vorgesehen sind. Sie dienen dazu, beim Aufwickeln von
Haarsträhnen bzw. Haaren dafür zu sorgen, daß diese auch beim Rutschen auf dem Haaraufrollzylinder
ihre Position entlang des Umfangs desselben senkrecht zur Achse beibehalten und sich
nicht schräg legen.
[0034] Schließlich zeigt Fig. 9, daß man für ein bestimmtes Frisiergerät der hier beschriebenen
Art mehrere verschiedene Haaraufrollzylinder vorsehen kann, die sich durch Größe,
Anzahl und Abmessungen der Luftansaugschlitze, durch Länge, durch Umfang, durch verschiedene
Oberflächenbeschaffenheit usw. unterscheiden. Sie alle können in die Aufnahmeöffnung
9 eingesteckt werden, sofern die Ansatzrohrstücke 8 die gleichen Abmessungen haben.
Man kann dann einen Satz von Haaraufrollzylindern vorsehen, der den verschiedensten
Frisieraufgaben gerecht wird.
1. Frisiergerät mit einer Heißluftdüse (3) und einer Einrichtung zur Handhabung der
Haare, die einen mit Öffnungen versehenen und mit einer Luftabsaugeinrichtung in Verbindung
stehenden Hohlkörper aufweist,
dadurch gekennzeichnet,
daß zum Aufrollen, Formen, Entfeuchten und Trocknen der Haare die Einrichtung durch
einen drehangetriebenen die Öffnungen (4) aufweisenden Haaraufrollzylinder (2) mit
einer zum Anliegen der Haare (7) bestimmten Oberfläche gebildet wird und die Heißluftdüse
(3) in einem bestimmten Abstand gegenüber dem Haaraufrollzylinder (2) angeordnet ist.
2. Frisiergerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Öffnungen im Haaraufrollzylinder
(2) als achsparallele Luftansaugschlitze (4) ausgebildet sind.
3. Frisiergerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Haaraufrollzylinder
(2) mit einem kegelstumpfförmigen Ansatz (8) versehen ist, der in die Aufnahmeöffnung
(9) einer drehangetriebenen Hohlwelle (10) einsetzbar und die Luftabsaugvorrichtung
(6) über die Hohlwelle (10) mit dem Innenraum des Haaraufrollzylinders (2) in Verbindung
steht.
4. Frisiergerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Antrieb des Haaraufrollzylinders
(2) über den Reibschluß eines von einem Elektromotor (19) angetriebenen Antriebsrades
(27) mit einem weiteren Rad (28) erfolgt, das mit dem Haaraufrollzylinder (2) gekoppelt
ist.
5. Frisiergerät nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Druck, mit dem das
Antriebsrad (27) auf das weitere Rad (28) einwirkt, durch einen Betätigungshebel (26)
bestimmbar ist.
6. Frisiergerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Oberfläche des Haaraufrollzylinders
(2) glatt poliert ist.
7. Frisiergerät nach Anspruch 1 oder einem der folgenden, dadurch gekennzeichnet,
daß auf der Oberfläche des Haaraufrollzylinders (56) zur Orientierung der Haare (7)
Stifte (6) angeordnet sind.
8. Frisiergerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Gerät einen U-förmigen
Aufbau hat, wobei ein Haltegriff (16) für den Haaraufrollzylinder (2) den einen Schenkel
der U-Form und die Heißluftdüse (3) sowie der sie aufnehmende Gehäuseteil (36) den
anderen Teil der U-Form bilden:
9. Frisiergerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Zufuhr von Heißluft
zur Heißluftdüse (3) von einem im Frisiergerät angeordneten Fön (37) her erfolgt,
dessen Versorgung mit Frischluft von dem Luftabsauggerät (6) unabhängig ist.
10. Frisiergerät nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Heißluft (41) vom
Fön (37) parallel zur Drehachse des Haaraufrollzylinders (2) abgegeben und durch Umlenkbleche
senkrecht auf die Oberfläche des Haaraufrollzylinders umgelenkt wird.
11. Frisiergerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Heißluftdüse (3)
derart angeordnet ist, daß das an dem Haaraufrollzylinder (2) anliegende Haar tangential
zur Umfangsrichtung des Haaraufrollzylinders angeströmt wird.
12. Frisiergerät nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Heißluftdüse (3)
zwischen zwei Stellungen (I, II) schwenkbar ist, und daß sich in der ersten Stellung
(I) eine tangentiale Anströmung des Haares (7) von der Haarwurzel zur Haarspitze bei
Drehung des Haaraufrollzylinders in der einen Drehrichtung und in der zweiten Stellung
(II) eine tangentiale Anströmung des Haares (7) von der Haarwurzel zur Haarspitze
in der anderen Drehrichtung ergibt.
13. Frisiergerät nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß in den genannten Stellungen
(I, II) elektrische Kontaktelemente (50, 51) derart miteinander in Verbindung stehen,
daß über sie der Antriebsmotor (19) für den Haaraufrollzylinder (2) in der jeweils
zugeordneten Drehrichtung gedreht wird.