(19)
(11) EP 0 052 359 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
26.05.1982  Patentblatt  1982/21

(21) Anmeldenummer: 81109682.5

(22) Anmeldetag:  13.11.1981
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)3B30B 5/06, B27N 3/24
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE FR GB IT LI SE

(30) Priorität: 14.11.1980 DE 8030533 U
26.05.1981 DE 8115711 U

(71) Anmelder: Constructiewerkhuizen De Mets N.V.
B-8701 Izegem/Kachtem (BE)

(72) Erfinder:
  • Der Erfinder hat auf seine Nennung verzichtet.

(74) Vertreter: Säger, Manfred, Dipl.-Ing. et al
Patentanwälte Säger & Partner Postfach 81 08 09
D-81908 München
D-81908 München (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Kontinuierlich arbeitende Presse


    (57) Eine kontinuierlich arbeitende Presse zum Herstellen und/oder Beschichten, Furnieren oder dergleichen einer ein-oder mehrlagigen Plattenbahn aus einem Holzspäne, Holzfasejn od. dgl. aufweisenden Vlies weist ein Obertrum eines unteren und ein Untertrum eines oberen endlos, mit vorgegebener Geschwindigkeit umlaufenden Bandes aus vorzugsweise Stahl auf, wobei ein sich über die gesamte Breite des Preßbereichs erstreckender, auf einem oberen und unteren Widerlager angebrachter Gleitbelag vorgesehen ist, über welchem das einlaufende Band mit Hilfe eines unter Druck stehenden sowie flüssigen Gleitmittels gleitet. Der Gleitbelag 13 erstreckt sich mindestens über den Hauptpreßbereich sowie den Kalibrierbereich 12, in weichem der obere und untere Gleitbelag 13 parallel zueinander verlaufen. Die beiden Gleitbeläge 13 des Vorpreßbereichs sind stetig unter Bildung des Pressenspalts gekrümmt. Das Gleitmittel wird der Gleitfläche des Gleitbelags durch in diesem angebrachte, sich nicht bis zur seitlichen Begrenzung des Gleitbelags erstreckende Öffnungen 22 zugeleitet.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Presse nach den Gattungsbegriffen der Ansprüche

    [0002] Eine kontinuierliche Presse ist bekannt (DE-OS 25 11 878), bei welcher das Band mittels einer Walze großen Durchmessers in Preßspalt umgelenkt wird. Diese Presse kann als Vor- oder als Fertigpresse ausgebildet sein. Das Band ist von der Walze großen Durchmessers zu einer Umlenkwalze gespannt. In diesem Bereich ist auf der Rückseite des Bandes zu dessen Abstützung ein Widerlager vorgesehen, welches zusätzlich mit einer Gleitfolie versehen sein kann, wobei zur Verringerung der Reibung zusätzlich zwischen dem Band und der Gleitfolie ein Gleitmittel durch pfeilförmige Rillen zu- und abgeführt wird. Nachdem sich diese Gleitfolie im Vorpreßbereich bis über die Höhe des gestreuten, zu verpressenden Vlieses erstreckt, wird in Folge des fehlenden Andruckes des Bandes in Richtung auf den Gleitbelag mit einer hohen Leckage zu rechnen sein, weil das Gleitmittel praktisch ungehindert an den seitlichen Rändern austreten kann.

    [0003] Diese bekannte Presse ist in der Herstellung verhältnismäßig aufwendig. Außerdem ist in Folge des großen Durchmessers der Walze mit einer erheblichen Bauhöhe zu rechnen. Die vergleichsweise hohe Leckage ist schließlich unerwünscht. Zur Ausübung hoher Flächendrücke beispielsweise zum Fertigpressen ist sie ungeeignet.

    [0004] Es ist weiterhin eine gattungsgemäße Presse bekannt (DE-OS 19 38 280). Diese weist am einlaufseitigen Ende der Presse Preßwalzen auf, um die die endlos umlaufenden Bänder herumgeführt sind. Jedes dieser Bänder umfaßt ein weiteres, endlos umlaufendes Plattenband, welches ebenfalls mittels zweier Umlenkwalzen umgelenkt wird. Die vordere dieser beiden,

    [0005] die Plattenbänder umlenkenden Umlenkwalzen bestimmen den Beginn einer weiteren Preßzone; in diesem Bereich verlaufen die Stahlbänder parallel zueinander. In dem in Transportrichtung davor liegenden Bereich wird von der vorderen Preßwalze des Stahlbandes bis zu Beginn der Plattenbänder der Preßspalt gebildet. Das Stahlband ist in diesem vorderen Preßbereich praktisc in einer einzigen Ebene angeordnet und rückseitig mittels eines Widerlagers abgestützt, das mit einem Gleitbelag aus einem Kunststoff versehen ist. Senkrecht zur Transportrichtung sind einzelne Bereiche des Gleitbelages mit einer quer verlaufenden Fuge voneinander abgetrennt. Außerdem ist eine quer zur Transportrichtung verlaufende Leiste im Bereich jeder Fuge vorgesehen. Der Fuge wird über Uffnungen ein unter Druck stehendes flüssiges Gleitmittel zugeführt.

    [0006] Zwar ist im vorderen Preßbereich zur Abstützung des zwischen den Walzen gespannten Stahlbandes ein relativ einfaches Widerlager mit darauf angebrachtem Gleitbelag angeordnet, jedoch sind zusätzlich aufwendige Vorpresswalzen erforderlich. Trotz der Tatsache, daß im vorderen Preßbereich dieser bekannten Presse der Gleitbelag nur abstützende Funktion für das Stahlband besitzt, ergibt sich infolgedessen im Betrieb ein sehr hoher Reibungsbeiwert, so daß zusätzlich zu dem Stahlband im hinteren Preßbereich noch das Plattenband mit umlaufen muß, um die erforderliche Vorschubkraft überhaupt auf das Band aufbringen zu können, wobei durch das Plattenband allerdings die Maßhaltigkeit der herzustellenden Platten vergrößert werden kann.

    [0007] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine gattungsgemäße Presse ohne aufwendige, angetriebene mechanische Hilfsmittel (Plattenband oder Preßwalze) in Herstellung und Wartung weniger aufwendig, mit geringer Baugröße und gutem Wirkungsgrad bei gleichzeitig ausgezeichneter Güte der herzustellenden Platten auszubilden.

    [0008] Diese Aufgabe wird durch den Gegenstand der Ansprüche gelöst.

    [0009] Da nunmehr ein Gleitbelag, der mittels des flüssigen Gleitmittels geschmiert wird, zumindest im Hauptpreßbereich sowie dem diesem nachgeordneten Kalibrierbereich, vorzugsweise im gesamten Preßbereich einschließlich des Vorpreßbereichs vorhanden ist, sind die Gestehungskosten der erfindungsgemäßen Presse insgesamt vergleichsweise erheblich geringer. Im Gegensatz zu senkrecht zur Transportrichtung verlaufenden Nuten beim Stand der Technik ermöglichen es die im Gleitbelag vorhandenen Öffnungen, nicht nur den gesamten Preßbereich sicher zu schmieren, sondern auch einen geringeren Druck des Gleitmittels bei gleichzeitig optimalem Gleitmitteldurchsatz auszuüben, um wesentlich geringere Reibwerte und auf diese Weise hohe Durchsatzleistungen sowie eine Senkung der erforderlichen Antriebsenergie für die Presse zu ermöglichen. Von erfindungswesentlicher Bedeutung sind außerdem im Bereich um jede öffnung des Gleitbelags gelegene Ultaschen, die in Folge der Transportgeschwindigkeit des endlos umlaufenden Bandes mitwandern, was in ganz überraschender Weise zu einem ausgesprochen extrem kleinen Reibungsbeiwert führt. Dem gegenüber sollen beim Stand der Technik die quer angeordneten Leisten gerade verhindern, daß das Gleitmittel von dem Band wegtransportiert wird, so daß im Gegensatz zur Lehre der Erfindung das dortige Gleitmittel im Bereich der Nut nur unter einem statischen Druck steht, wodurch aber kein Durchsatz einer bestimmten Menge erzielbar ist. Als Vorteil kommt hinzu, daß wegen des höhreren Gleitmitteldurchsatzes ohne weiteres eine hinreichend große Wärmemenge übertragen werden kann,

    [0010] wenn das Gleitmittel zuvor auf eine bestimmte Temperatur aufgeheizt wird, so daß die über das Band abgegebene Wärmemenge in das zu verpressende Vlies zum Aufwärmen und/oder Abbinden des Bindemittels eingeht, was die Güte und die Maßhaltigkeit der herzustellenden Platte günstig beeinflußt. Somit werden durch die Erfindung kontinuierlich arbeitende Pressen bereitgestellt, in denen Preßwalzen wie nach dem Stande der Technik zur Gänze in Fortfall geraten, da im Preßbereich ausschließlich durch einen mittels eines Gleitmittels geschmierte Gleitbeläge vorgesehen sind. Es ist sogar besonders vorteilhaft, die Gleitbeläge nebst Widerlager modular sowie nachrüstbar aufzubauen; in diesem Fall kann eine Stoßfuge, jedoch keine Trennfuge entstehen (wenn unter Aneinanderreihung der einzelnen modularen Teile der unterbrechungslose Gleitbelag des Preßbereichs gebildet wird), durch die die Gleitfähigkeit im Pressenspalt unstetig und gewissermaßen abrupt beendet würde.

    [0011] Außerdem hat sicher erstaunlicherweise des weiteren herausgestellt, daß ohne allzu groß bemessene Antriebswalzen dennoch genügend Haftreibung an der Oberfläche der Walzen aufgebracht wird, um die Zugkraft auf die Rückseite des Bandes zu übertragen, welche zuvor mit dem flüssigen Gleitmittel geschmiert worden ist. Ebenso ist überraschend, daß sich durch die erfindungsgemäße Lehre ein solch stabiler Gleitfilm bzw. Gleitdruckfilm ausbildet, welcher abweichend von den Erkenntnissen aus dem Stand der Technik (DE-PS 24 00 762) keinen Klebeeffekt hervorruft.

    [0012] In vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung werden jeder Nut eine in Transportrichtung hintere und eine in Transportrichtung vordere öffnung zugeordnet, durch die das Gleitmittel zu- bzw. abgeführt werden können, so daß bei ausreichendem Druck nicht nur ein stabiler Gleitfilm zwischen dem an die Ränder der Nut seitlich angrenzenden Vorsprüngen und der Rückseite des endlos umlaufenden Bandes, sondern zugleich eine durch das Gleitmittel herbeitransportierte ausreichende Wärmemenge für das zu verpressende Vlies über die endlos umlaufenden Bänder sichergestellt werden kann; im letzteren Fall wird das Gleitmittel mit hoher Fördergeschwindigkeit im Kreislauf geführt. Die Breite und Tiefe der Nut sind hinsichtlich der Fördergeschwindigkeit des Gleitmittels bemessen, vorzugsweise jedoch wesentlich breiter als tief ausgebildet, so daß das durch jede Nut strömende Gleitmittel an einer relativ großen Fläche auf der Rückseite. des Bandes zwecks Wärmeübertragung vorbeiströmt. Andererseits darf eine bestimmte Maximalbreite der Nut nicht überschritten werden, so daß der in jeder Nut herrschende und von dem Gleitmittel aufgebrachte Druck gegen die Rückseite des endlos umlaufenden Bandes dann nicht mehr verhindern könnte, daß sich dieses im Bereich dieser Nut in Richtung auf den Gleitbelag durchbiegt.

    [0013] Durch die Erfindung ist also aufgrund der guten Reibungsbeiwerte ein hoher Durchsatz bei gleichzeitig nahezu ideal gleichmäßigem Flächendruck auf das Vlies bei zugleich einfacherem und unkomplizierten Aufbau der Presse sichergestellt, zugleich weisen die hergestellten Platten gute bis sehr gute Dickentoleranz auf. Die erfindungsgemäße Presse ist also preisgünstiger herstellbar und ergibt wegen ihres größeren Wirkungsgrades niedrigere Betriebskosten.

    [0014] Von besonderem Vorteil ist weiterhin, daß bekannte kontinuierlich arbeitende Pressen nach Lehre der Erfindung nachgerüstet werden können, indem beispielsweise das Widerlager mit dem aufgebrachten Gleitbelag sowie den Dichtungen und Anschlüssen für Zu- und Ablauf des Gleitmittels an zwei Tragplatten als modulare Nachrüsteinheit festgelegt sind.

    [0015] Zweckmäßige Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet.

    [0016] Weitere Merkmale, Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung der in der Zeichnung dargestellten, bevorzugten Ausführungsformen.

    [0017] Es zeigt:

    Figur 1 einen schematischen Längsschnitt durch eine erfindungsgemäße Presse;

    Figur 2 einen Schnitt II-II gemäß Figur 1;

    Figur 3 einen Schnitt III-III gemäß Figur 2;

    Figur 4 eine Einzelheit IV gemäß Figur 3;

    Figur 5 einen Schnitt V-V gemäß Figur 2 und

    Figur 6 eine zu Figur 2 alternative Ausführungsform gemäß der Erfindung.



    [0018] Die in Figur 1 dargestellte, kontinuierlich arbeitende Presse weist ein oberes endlos umlaufendes Band 5 sowie ein weiteres endlos umlaufendes unteres Band 6 auf, zwischen denen das Vlies 7 (Figur 3 und 4) gemäß Richtungspfeil 8 bei gleichzeitigem Vor- und Hauptpressen sowie Kalibrieren transportiert wird. Auf der dem Vlies abgewandten Rückseite 9 der Bänder 5, 6, liegt im gesamten Preßbereich 10, die aus einem Vorpreßbereich 11 und einem Hauptpreßbereich sowie Kalibrierbereich 12 besteht, ein Gleitbelag 13 an, der beispielsweise ein auf das Widerlager 14 im Preßbereich 10 aufvulkanisierter Gummi sein kann. Die Gleitbeläge 13 im Vorpreßbereich sind winklig zueinander unter Bildung des Preßspaltes angeordnet, wie schematisch in Figur 1 gezeigt ist. Es können bereichsweise (modulare) Gleitbelagseinheiten eingesetzt werden, die winkelmäßig gegeneinander versetzt in Transportrichtung 8 des Bandes aufeinander folgen, bis sie im Hauptpreßbereich parallel zueinander verlaufen. Auch ist es möglich, daß der Gleitbelag 13 im Vorpreßbereich stetig kontinuierlich bis zu Beginn des Hauptpressbereichs 12 gekrümmt ist.

    [0019] Der Gleitbelag 13 ist in Figur 2 in Draufsicht näher dargestellt. Er erstreckt sich über die gesamte Breite 15 sowie Länge des gesamten Preßbereichs, wovon lediglich der Fertigpreßbereich sowie Kalibrierbereich 12 gezeigt ist. In mit Bezug auf die Transportrichtung 8 vorderen Bereich ist eine öffnung 16, in dem auf die Transportrichtung 8 hinteren Bereich ist eine öffnung 20 vorgesehen, die einander diagonal gegenüberliegen. Beide Öffnungen, 16, 20 münden in je eine Nut 19. Zwischen diesen beiden äußeren Nuten sind noch eine Vielzahl zueinander paralleler weiterer Nuten vorgesehen, wobei je zwei zueinander benachbarte Nuten über eine Verbindungsnut 21 miteinander verbunden sind. In Figur 2 ist zur besseren Darstellung und zum vereinfachten Verständnis eine den gesamten Preßbereich umgebende Dichtung nicht dargestellt.

    [0020] Der gesamte, etwa rechteckförmige Preßbereich (10, 15) bzw. der Gleitbelag 13 ist von einer insgesamt einstückig ausgebildeten, den gesamten Preßbereich umgebenden Dichtung 23 ebenfalls rechteckförmig umgeben. Diese Dichtung besteht aus einem elastischen Kunststoff und weist einen Dichtungsblock 24 mit einer öffnung 25 zur Aufnahme einer Schraube 26 auf, die in einen Halteblock 27 eingeschraubt ist. Der Kopf der Schraube kommt hierbei an einer einvulkanisierten Unterlagscheibe oder einem Flacheisen 28 mit entsprechenden Einschraublöchern zur Anlage, so daß die Dichtung insgesamt flächig an den Halteblock 27 angedrückt wird. In Richtung auf den Preßbereich erstreckt sich von dem Dichtungsblock 24 eine Lipppe 29 mit einer Dichtkante 30, der an der Unterseite 9 des Bandes 6 zur Anlage kommt. Diese Lippe 29 wird mittels eines als Kunststoffband ausgebildeten Gegendrucklagers 31 dicht an die Unterseite 9 des Bandes 6 angedrückt und ist in einer Nut eines insgesamt mit 32 bezeichneten Halters eingesetzt, der einen schematisch angedeuteten Durchlaß 33 zu einer insgesamt mit 34 bezeichneten Sammelnut aufweist (Fig. 4).

    [0021] In Fig. 3 ist die erfindungsgemäß ebenfalls als modulare Einheit ausbildbare Einrichtung zum Nachrüsten bekannter kontinuierlicher Pressen im schematischen Querschnitt dargestellt. Es ist aus dieser Darstellung noch ersichtlich, daß das obere Band 5 breiter als das untere Band 6 ausgebildet ist und auf seiner Unterseite einen an dieser anliegenden Abstreifer 36 aufweist, der über die Seitenkante des Bandes kriechendes Öl abstreift. Die beiden Widerlager 14 sowie Halteblöcke 27 bzw. 32 für die Dichtung bzw. das Gegendrucklager 31 sind an einer insgesamt mit 38 bezeichneten Halteplatte festgelegt, die hiei bei seitlich anzubringenden Zu- und Ablaufanschlüsse für das Gleitmittel sind aus Gründen einfacherer zeichnerischer Darstellung weggelassen worden. Die beiden Halteplatten 38 sind über Verbindungsstücke 39 miteinander verbunden, so daß diese Einheit insgesamt in andere kontinuierlich arbeitende Pressen mit einem Minimum an Zeit-und Arbeitsaufwand sowie Anpassunugsarbeiten einsetzbar ist.

    [0022] Figur 5 zeigt einen Teilschnitt gemäß Figur 2. Auf die Halteplatte 38 wird der Gleitbelag 13 unter Bildung der Nuten 19 und der sie verbindenden Verbindungsnuten 21 einer Gruppe 19' aufvulkanisiert. Zum Anschluß an den Gleitmittelkreislauf kann um die Öffnung 16 und 20 ein spezielles, in Figur 5 schematisch mit 40 bezeichnetes Anschlußstück vorgesehen sein, das hier nicht näher beschrieben wird.

    [0023] Figur 6 zeigt eine zu Figur 2 alternative Ausführungsform die vereinfacht dargestellt ist und bezüglich der Längsebene spiegelsymmetrisch sein soll. In dem Gleitbelag 13 sind sich parallel zur Transportrichtung 8 erstreckende Nuten 19 vorgesehen, die durch eine in etwa halbkreisförmige Ausnehmung 41 in dem zur Transportrichtung 8 vorderen Ende miteinander verbunden sind. In dem halbkreisförmigen'Bereich 41 mündet jeweils die Gleitmittelzufuhröffnung 20. Die Gruppen 19' von Nuten 19 können entweder auf einer Seite der Längsmittelebene angeordnet sein (Figur 6, obere Gruppe 19'), oder sie kann spiegelsymmetrisch zu der Längsmittelebene sein (Gruppe 19' in Figur 6, unten dargestellt).

    [0024] Im Hauptpreß- sowie Kalibrierbereich sollen die Nuten nicht mehr als Dreiviertel, vorzugsweise nicht mehr als die Hälfte der gesamten Fläche des Preßbereichs einnehmen. Auch kann sich der Druck, unter welchem das Gleitmittel zugeführt wird, in Abhängigkeit von der vorzugsweise konstanten Breite jeder Nut sowie den Festigkeitseigenschaften des endlos umlaufenden Bandes und der Einsatzart der Presse (z.B. Vlies- oder Furnierpresse) bemessen.


    Ansprüche

    1. Kontinuierlich arbeitende Presse, vorzugsweise zum Herstellen und/oder Beschichten, Furnieren oder dergleichen, einer ein- oder mehrlagigen Plattenbahn aus vorgefertigtem Material und/oder Rohmaterial, insbesondere aus einem mit mindestens einem Bindemittel versehenen, lignozellulose- und/oder zellulosehaltige Teilchen wie Holzspäne, Holzfasern oder dergleichen aufweisenden Vlies, welches zwischen dem Obertrum eines unteren und dem Untertrum eines oberen endlos mit vorgegebener Geschwindigkeit umlaufenden Bandes aus vorzugsweise Stahl einläuft, wobei ein sich über die gesamte Breite des Preßbereichs erstreckender, auf einem oberen und un.teren Widerlager angebrachter Gleitbelag vorgesehen ist, über welchem das einlaufende Band mit Hilfe eines unter Druck stehenden sowie flüssigen Gleitmittels gleitet, dadurch gekennzeichnet, daß sich der Gleitbelag (13) mindestens über den Hauptpreßbereich und den diesem nachgeordneten Kalibrierbereich erstreckt und über seine in Transportrichtung (8) des Bandes (5, 6) betrachtete Länge vorgesehen ist und daß das Gleitmittel der Gleitfläche des Gleitbelags (13) durch in diesem angebrachte, sich nicht bis zur seitlichen Begrenzung des Gleitbelags (13) erstreckende öffnungen (16, 20, 22) zugeleitet wird.
     
    2. Kontinuierlich arbeitende Presse, vorzugsweise zum Herstellen und/oder Beschichten, Furnieren oder dergleichen, einer ein- oder mehrlagigen Plattenbahn aus vorgefertigtem Material und/oder Rohmaterial, insbesondere aus einem mit mindestens einem Bindemittel versehenen, lignozellulose- und/oder zellulosehaltige Teilchen wie Holzspäne, Holzfasern oder dergleichen aufweisenden Vlies, welches zwischen dem Obertrum eines unteren und dem Untertrum eines oberen endlos mit vorgegebener Geschwindigkeit umlaufenden Bandes aus vorzugsweise Stahl einläuft, wobei ein sich über die gesamte Breite des Preßbereichs erstreckender, auf einem oberen und unteren Widerlager angebrachter Gleitbelag vorgesehen ist, über welchem das einlaufende Band mit Hilfe eines unter Druck stehenden sowie flüssigen Gleitmittels gleitet, insbesondere nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß sich der obere, dem oberen Band und der untere, dem unteren Band zugeordnete Gleitbelag (13) in Transportrichtung (8) über den Vorpreßbereich (11) sowie den Hauptpreß- sowie Kalibrierbereich (12) erstrecken, daß der obere und der untere Gleitbelag (13) im Vorpreßbereich (11) zumindest bereichsweise zueinander winklig und/oder stetig gekrümmt unter Bildung des Preßspaltes angeordnet sind, daß der obere und untere Gleitbelag (13) in dem dem Vorpreßbereich (11) nachgeordneten Hauptpreß- sowie Kalibrierbereich (12) parallel zueinander verlaufen, daß jede öffnung mit Abstand von den seitlichen Rändern des Gleitbelags (13) in diesem mündet und daß das Gleitmittel in Abhängigkeit von dem im Betrieb entstehenden Gegendruck durch das Vlies sowie von der Transportgeschwindigkeit des Bandes steuerbar sowie in bestimmter Menge pro Zeiteinheit unter Druck den Öffnungen - erforderlichenfalls auf eine bestimmte Aufwärm- und/oder Aushärttemperatur für das Vlies aufgeheizt - zugeführt wird.
     
    3. Presse, insbesondere nach Anspruch 1 oder 2, d a - durch gekennzeichnet , daß der Gleitbelag (13) den Vorpreß- und/oder den Hauptpreß-und/oder den Kalibrierbereich umfaßt.
     
    4. Presse nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet , daß die Öffnungen (16, 20) mit Abstand von den seitlichen Rändern des Preßbereichs angeordnet sind.
     
    5. Presse nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet , daß jede öffnung (16, 20, 22) in zumindest eine Nut (19) mündet.
     
    6. Presse nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet , daß die überwiegende Erstreckung jeder Nut (19) im wesentlichen nicht rechtwinklig zur Transportrichtung (8), sondern parallel zu dieser verläuft.
     
    7. Presse nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet , daß das Gleitmittel in Abhängigkeit von dem im Betrieb auftretenden Gegendruck sowie der Transportgeschwindigkeit der Bänder zugegeben wird.
     
    8. Presse, insbesondere nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet , daß das Gleitmittel auf eine zur Abgabe genügender Wärme zwecks Aufheizen oder Aushärten (Abbinden des Bindemittels) des Vlieses ausreichend hohe Temperatur aufgeheizt und vorzugsweise kontinuierlich in steuerbarer Menge pro Zeiteinheit über die öffnungen (16, 20, 22) der Rückseite (9) der Bänder (5, 6) zum Aufheizen und/ oder Aushärten des Vlieses mit oder ohne gleichzeitigem Aufheizen der Widerlager (14) zugeführt wird.
     
    9. Presse nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet , daß der Gleitbelag (13) zumindest bereichsweise eine mikrofeine oder größere Porosität aufweist.
     
    10. Presse nach Anspruch 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet , daß die Nut (19) genau parallel zur Transportrichtung (8) verläuft.
     
    11. Presse nach Anspruch 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet , daß eine Gruppe (19') von mehreren, zueinander und zueinander parallel verlaufende Nuten vorgesehen sind.
     
    12. Presse nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet , daß in Transportrichtung (8) mehrere Gruppen (19') von Nuten (19) hintereinander angeordnet sind.
     
    13. Presse nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet , daß die hintereinander angeordneten Gruppen (19') von Nuten (19) zueinander mit Bezug auf die Transportrichtung (8) versetzt angeordnet sind.
     
    14. Presse nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet , daß die Nuten (19) der einen Gruppe (19') so versetzt sind, daß der Vorsprung zwischen den Nuten (19) der in Transportrichtung unmittelbar folgenden Gruppe (19') dazu fluchtend angeordnet sind.
     
    15. Presse nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet , daß die Breite jeder Nut (19) größer als deren Tiefe ist.
     
    16. Presse nach einem der Ansprüche 1 bis 15, dadurch gekennzeichnet , daß die Öffnungen (16, 20) und die Nuten (19) hinreichend großen Abstand von den Rändern des Preßbereichs (11, 12; 15) aufweisen.
     
    17. Presse nach einem der Ansprüche 1 bis 16, dadurch gekennzeichnet , daß die in Transportrichtung (8) hintere Kante jeder Nut angefast ist.
     
    18. Presse nach einem der Ansprüche 1 bis 17, dadurch gekennzeichnet , daß jeder Nut (9) zwei Öffnungen (16, 20) zugeordnet sind.
     
    19. Presse nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet , daß jeder Nut (19) eine in Transportrichtung (8) vordere (16) und eine in Transportrichtung (8) hintere öffnung (20) zugeordnet ist, durch die das Gleitmittel im Kreislauf zu- bzw. abgeführt wird.
     
    20. Presse nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet , daß die vordere und hintere öffnung (16, 20) mit Bezug auf die Transportrichtung (8) auf verschiedenen Seiten des Preßbereichs angeordnet sind.
     
    21. Presse nach einem der Ansprüche 1 bis 20, dadurch gekennzeichnet, daß jeder Gruppe (19') von Nuten (19) genau eine vordere und eine hintere öffnung (16, 20) zugeordnet ist und je zwei zueinander benachbarte Nuten (19) einer Gruppe (19') eine Verbindungsnut (21) aufweist.
     
    22. Presse nach einem der Ansprüche 1 bis 21. dadurch gekennzeichnet, daß der Gleitbelag (13) aus einem abriebfesten Kunststoff besteht.
     
    23. Presse nach einem der Ansprüche 1 bis 22, dadurch gekennzeichnet , daß der Gleitbelag (13) dem Vorpreßbereich (11) und dem Hauptpreß- sowie Kalibrierbereich (12) zugeordnet ist.
     
    24. Presse nach einem der Ansprüche 1 bis 23, dadurch gekennzeichnet , daß der Gleitbelag (13) unter Bildung des Vorpreßbereichs (11) des sich verengenden Preßspaltes stetig gekrümmt ist.
     
    25. Presse nach einem der Ansprüche 1 bis 24, dadurch gekennzeichnet , daß jede einzelne Gruppe (19') von Nuten (19) gesondert mit Druck beaufschlagt werden kann.
     
    26. Presse nach einem der Ansprüche 1 bis 25, dadurch gekennzeichnet , daß die zwei äußeren Nuten (19) jeder Gruppe (19') vom seitlichen Rand des Preßbereichs etwa je einen halb so großen Abstand als voneinander aufweisen.
     
    27. Presse nach Anspruch 26, dadurch gekennzeichnet , daß der Abstand von dem in Transportrichtung hintersten Ende der Nuten (19) etwa dem Abstand von der seitlichen Begrenzung entspricht.
     
    28. Presse nach einem der Ansprüche 1 bis 27, dadurch gekennzeichnet , daß das Gleitmittel jeder Öffnung (20) im Vorpreß- und/oder Hauptpreßbereich und/oder Kalibrierbereich kontinuierlich oder diskontinuierlich mit konstantem oder steuerbarem variablem Druck zugeführt wird.
     
    29. Presse nach einem der Ansprüche 1 bis 28, dadurch gekennzeichnet , daß in Transportrichtung (8] am (vorderen) Beginn des Preßbereichs (10) eine sich quer über dessen gesamte Breite erstreckende Dichtung vorgesehen ist, die an der Rückseite des Bandes (5,6) fest anliegt.
     
    30. Presse nach Anspruch 1 bis 28, dadurch gekennzeichnet , daß in Transportrichtung (8) am (hinteren) Ende des Preßbereichs (10) eine sich quer über dessen gesamte Breite erstreckende Dichtung (23) vorgesehen ist.
     
    31. Presse nach einem der Ansprüche 1 bis 30, dadurch gekennzeichnet , daß parallel zur Transportrichtung (8) an jeder Seite des Preßbereichs (10) eine Dichtung (23) angebracht ist.
     
    32. Presse nach einem der Ansprüche 29 bis 31, dadurch gekennzeichnet , daß die Dichtungen (23) als den gesamten Preßbereich (10) einstückig umfassend ausgebildet sind.
     
    33. Presse nach einem der Ansprüche 29 bis 32, dadurch gekennzeichnet , daß die Dichtungen (23) aus einem Block (24) aus elastischem Kunststoff bestehen, an den sich eine Lippe (29)mit einer Dichtkante (30) anschließt.
     
    34. Presse nach Anspruch 33,dadurch gekennzeichnet ,daß die Lippe mittels eines Gegendrucklagers (31) gegen das Band (5, 6) angedrückt ist.
     
    35. Presse nach Anspruch 34, dadurch gekennzeichnet , daß das Gegendrucklager (31) ein Kunststoffband ist, welches in einer Nut eines Halters (32) eingelegt ist.
     
    36. Rresse nach Anspruch 35, dadurch gekennzeichnet, daß der Halter (32) Durchlässe (33) für das seitlich an dem Band (5, 6) austretende sowie das von der Dichtkante (30) der Lippe (29) zurückgehaltene Gleitmittel aufweist und diese Leckage abgesaugt wird.
     
    37. Presse nach einem der Ansprüche 1 bis 36, dadurch gekennzeichnet , daß das obere Band (5) breiter als das untere Band (6) ausgebildet ist und daß an den seitlichen Rändern der Vorderseite des oberen Bandes (5) Abstreifer (36) angebracht sind.
     
    38. Presse nach Anspruch 37, dadurch gekennzeichnet , daß die Abstreifer (36) bezüglich der Transportrichtung (8) schräg angestellt sind.
     
    39. Presse nach einem der Ansprüche 1 bis 38, dadurch gekennzeichnet , daß der Gleitbelag (13) aus Gummi, vorzugsweise Silicongummi oder Viton bzw. aus Polytetrafluoräthylen besteht.
     
    40. Presse nach einem der Ansprüche 1 bis 39, dadurch gekennzeichnet , daß der Gummi (13) hitzebeständig ist.
     
    41. Presse nach einem der Ansprüche 1 bis 40, dadurch gekennzeichnet , daß der Gummi (11) ölresistent ist.
     
    42. Presse nach einem der Ansprüche 1 bis 41,dadurch gekennzeichnet ,daß der Gleitbelag (13) eine Härte von 50 bis 70 shore aufweist.
     
    43. Presse nach einem der Ansprüche 1 bis 42, dadurch gekennzeichnet , daß das Gleitmittel Öl ist.
     
    44. Presse nach Anspruch 43, dadurch gekennzeichnet , daß das Öl legiert ist.
     
    45. Presse nach einem der Ansprüche 1 bis 44, dadurch gekennzeichnet , daß das Gleitmittel eine Viskosität von 50 bis 2000 cst aufweist.
     
    46. Presse nach einem der Ansprüche 1 bis 45, dadurch gekennzeichnet, daß die Metallbänder und/ oder die Presse im.Preßbereich beheizbar sind bzw. ist.
     
    47. Presse nach einem der Ansprüche 1 bis 46, dadurch gekennzeichnet , daß der Gleitbelag (13) auf das Widerlager (14) aufvulkanisiert ist.
     
    48. Presse nach einem der Ansprüche 1 bis 47, d durch gekennzeichnet , daß der Gleitbelag (13) ein auf ein Lochblech aufgegossener und dort ausgehärteter Kunststoff ist.
     
    49. Presse nach Anspruch 48, dadurch gekennzeichnet , daß der Kunststoff aus Polytetrafluoräthylen besteht und das Lochblech auf das Widerlager aufgelegt bzw. an diesem beispielsweise durch Schweißen oder Kleben festgelegt ist.
     
    50. Presse nach einem der Ansprüche 1 bis 49, .dadurch gekennzeichnet , daß der Gleitbelag (13) wenigstens bereichsweise schubverformbar ausgebildet ist.
     
    51. Presse nach Anspruch 50, dadurch gekennzeichnet , daß der Gleitbelag (13) elastisch schubverformbar ist.
     
    52. Presse nach Anspruch 50 oder 51, dadurch gekennzeichnet , daß der Gleitbelag (13) ein Kunststoff ist.
     
    53. Presse nach Anspruch 52, dadurch gekennzeichnet , daß der Gleitbelag (13) ein elastischer Kunststoff ist.
     
    54. Presse nach einem der Ansprüche 1 bis 53, dadurch gekennzeichnet , daß im jeweiligen Preßbereich sich der Gleitbelag (13) über seine in Transportrichtung (8) des Bandes (5, 6) betrachtete Länge ohne Unterbrechungen einstückig erstreckt
     
    55. Presse nach einem der Ansprüche 1 bis 53, dadurch gekennzeichnet , daß der Gleitbelag im jeweiligen Preßbereich aus aneinanderstoßenden Abschnitten modularer Einheiten ohne Trennfuge gebildet ist.
     
    56. Presse nach einem der Ansprüche 1 bis 54, dadurch gekennzeichnet , daß das Gleitmittel - periodisch oder aperiodisch - stoßweise bzw. pulsförmig zugeführt wird.
     




    Zeichnung