[0001] Die Erfindung betrifft eine Presse nach den Gattungsbegriffen der Ansprüche
[0002] Eine kontinuierliche Presse ist bekannt (DE-OS 25 11 878), bei welcher das Band mittels
einer Walze großen Durchmessers in Preßspalt umgelenkt wird. Diese Presse kann als
Vor- oder als Fertigpresse ausgebildet sein. Das Band ist von der Walze großen Durchmessers
zu einer Umlenkwalze gespannt. In diesem Bereich ist auf der Rückseite des Bandes
zu dessen Abstützung ein Widerlager vorgesehen, welches zusätzlich mit einer Gleitfolie
versehen sein kann, wobei zur Verringerung der Reibung zusätzlich zwischen dem Band
und der Gleitfolie ein Gleitmittel durch pfeilförmige Rillen zu- und abgeführt wird.
Nachdem sich diese Gleitfolie im Vorpreßbereich bis über die Höhe des gestreuten,
zu verpressenden Vlieses erstreckt, wird in Folge des fehlenden Andruckes des Bandes
in Richtung auf den Gleitbelag mit einer hohen Leckage zu rechnen sein, weil das Gleitmittel
praktisch ungehindert an den seitlichen Rändern austreten kann.
[0003] Diese bekannte Presse ist in der Herstellung verhältnismäßig aufwendig. Außerdem
ist in Folge des großen Durchmessers der Walze mit einer erheblichen Bauhöhe zu rechnen.
Die vergleichsweise hohe Leckage ist schließlich unerwünscht. Zur Ausübung hoher Flächendrücke
beispielsweise zum Fertigpressen ist sie ungeeignet.
[0004] Es ist weiterhin eine gattungsgemäße Presse bekannt (DE-OS 19 38 280). Diese weist
am einlaufseitigen Ende der Presse Preßwalzen auf, um die die endlos umlaufenden Bänder
herumgeführt sind. Jedes dieser Bänder umfaßt ein weiteres, endlos umlaufendes Plattenband,
welches ebenfalls mittels zweier Umlenkwalzen umgelenkt wird. Die vordere dieser beiden,
[0005] die Plattenbänder umlenkenden Umlenkwalzen bestimmen den Beginn einer weiteren Preßzone;
in diesem Bereich verlaufen die Stahlbänder parallel zueinander. In dem in Transportrichtung
davor liegenden Bereich wird von der vorderen Preßwalze des Stahlbandes bis zu Beginn
der Plattenbänder der Preßspalt gebildet. Das Stahlband ist in diesem vorderen Preßbereich
praktisc in einer einzigen Ebene angeordnet und rückseitig mittels eines Widerlagers
abgestützt, das mit einem Gleitbelag aus einem Kunststoff versehen ist. Senkrecht
zur Transportrichtung sind einzelne Bereiche des Gleitbelages mit einer quer verlaufenden
Fuge voneinander abgetrennt. Außerdem ist eine quer zur Transportrichtung verlaufende
Leiste im Bereich jeder Fuge vorgesehen. Der Fuge wird über Uffnungen ein unter Druck
stehendes flüssiges Gleitmittel zugeführt.
[0006] Zwar ist im vorderen Preßbereich zur Abstützung des zwischen den Walzen gespannten
Stahlbandes ein relativ einfaches Widerlager mit darauf angebrachtem Gleitbelag angeordnet,
jedoch sind zusätzlich aufwendige Vorpresswalzen erforderlich. Trotz der Tatsache,
daß im vorderen Preßbereich dieser bekannten Presse der Gleitbelag nur abstützende
Funktion für das Stahlband besitzt, ergibt sich infolgedessen im Betrieb ein sehr
hoher Reibungsbeiwert, so daß zusätzlich zu dem Stahlband im hinteren Preßbereich
noch das Plattenband mit umlaufen muß, um die erforderliche Vorschubkraft überhaupt
auf das Band aufbringen zu können, wobei durch das Plattenband allerdings die Maßhaltigkeit
der herzustellenden Platten vergrößert werden kann.
[0007] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine gattungsgemäße Presse ohne aufwendige,
angetriebene mechanische Hilfsmittel (Plattenband oder Preßwalze) in Herstellung und
Wartung weniger aufwendig, mit geringer Baugröße und gutem Wirkungsgrad bei gleichzeitig
ausgezeichneter Güte der herzustellenden Platten auszubilden.
[0008] Diese Aufgabe wird durch den Gegenstand der Ansprüche gelöst.
[0009] Da nunmehr ein Gleitbelag, der mittels des flüssigen Gleitmittels geschmiert wird,
zumindest im Hauptpreßbereich sowie dem diesem nachgeordneten Kalibrierbereich, vorzugsweise
im gesamten Preßbereich einschließlich des Vorpreßbereichs vorhanden ist, sind die
Gestehungskosten der erfindungsgemäßen Presse insgesamt vergleichsweise erheblich
geringer. Im Gegensatz zu senkrecht zur Transportrichtung verlaufenden Nuten beim
Stand der Technik ermöglichen es die im Gleitbelag vorhandenen Öffnungen, nicht nur
den gesamten Preßbereich sicher zu schmieren, sondern auch einen geringeren Druck
des Gleitmittels bei gleichzeitig optimalem Gleitmitteldurchsatz auszuüben, um wesentlich
geringere Reibwerte und auf diese Weise hohe Durchsatzleistungen sowie eine Senkung
der erforderlichen Antriebsenergie für die Presse zu ermöglichen. Von erfindungswesentlicher
Bedeutung sind außerdem im Bereich um jede öffnung des Gleitbelags gelegene Ultaschen,
die in Folge der Transportgeschwindigkeit des endlos umlaufenden Bandes mitwandern,
was in ganz überraschender Weise zu einem ausgesprochen extrem kleinen Reibungsbeiwert
führt. Dem gegenüber sollen beim Stand der Technik die quer angeordneten Leisten gerade
verhindern, daß das Gleitmittel von dem Band wegtransportiert wird, so daß im Gegensatz
zur Lehre der Erfindung das dortige Gleitmittel im Bereich der Nut nur unter einem
statischen Druck steht, wodurch aber kein Durchsatz einer bestimmten Menge erzielbar
ist. Als Vorteil kommt hinzu, daß wegen des höhreren Gleitmitteldurchsatzes ohne weiteres
eine hinreichend große Wärmemenge übertragen werden kann,
[0010] wenn das Gleitmittel zuvor auf eine bestimmte Temperatur aufgeheizt wird, so daß
die über das Band abgegebene Wärmemenge in das zu verpressende Vlies zum Aufwärmen
und/oder Abbinden des Bindemittels eingeht, was die Güte und die Maßhaltigkeit der
herzustellenden Platte günstig beeinflußt. Somit werden durch die Erfindung kontinuierlich
arbeitende Pressen bereitgestellt, in denen Preßwalzen wie nach dem Stande der Technik
zur Gänze in Fortfall geraten, da im Preßbereich ausschließlich durch einen mittels
eines Gleitmittels geschmierte Gleitbeläge vorgesehen sind. Es ist sogar besonders
vorteilhaft, die Gleitbeläge nebst Widerlager modular sowie nachrüstbar aufzubauen;
in diesem Fall kann eine Stoßfuge, jedoch keine Trennfuge entstehen (wenn unter Aneinanderreihung
der einzelnen modularen Teile der unterbrechungslose Gleitbelag des Preßbereichs gebildet
wird), durch die die Gleitfähigkeit im Pressenspalt unstetig und gewissermaßen abrupt
beendet würde.
[0011] Außerdem hat sicher erstaunlicherweise des weiteren herausgestellt, daß ohne allzu
groß bemessene Antriebswalzen dennoch genügend Haftreibung an der Oberfläche der Walzen
aufgebracht wird, um die Zugkraft auf die Rückseite des Bandes zu übertragen, welche
zuvor mit dem flüssigen Gleitmittel geschmiert worden ist. Ebenso ist überraschend,
daß sich durch die erfindungsgemäße Lehre ein solch stabiler Gleitfilm bzw. Gleitdruckfilm
ausbildet, welcher abweichend von den Erkenntnissen aus dem Stand der Technik (DE-PS
24 00 762) keinen Klebeeffekt hervorruft.
[0012] In vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung werden jeder Nut eine in Transportrichtung
hintere und eine in Transportrichtung vordere öffnung zugeordnet, durch die das Gleitmittel
zu- bzw. abgeführt werden können, so daß bei ausreichendem Druck nicht nur ein stabiler
Gleitfilm zwischen dem an die Ränder der Nut seitlich angrenzenden Vorsprüngen und
der Rückseite des endlos umlaufenden Bandes, sondern zugleich eine durch das Gleitmittel
herbeitransportierte ausreichende Wärmemenge für das zu verpressende Vlies über die
endlos umlaufenden Bänder sichergestellt werden kann; im letzteren Fall wird das Gleitmittel
mit hoher Fördergeschwindigkeit im Kreislauf geführt. Die Breite und Tiefe der Nut
sind hinsichtlich der Fördergeschwindigkeit des Gleitmittels bemessen, vorzugsweise
jedoch wesentlich breiter als tief ausgebildet, so daß das durch jede Nut strömende
Gleitmittel an einer relativ großen Fläche auf der Rückseite. des Bandes zwecks Wärmeübertragung
vorbeiströmt. Andererseits darf eine bestimmte Maximalbreite der Nut nicht überschritten
werden, so daß der in jeder Nut herrschende und von dem Gleitmittel aufgebrachte Druck
gegen die Rückseite des endlos umlaufenden Bandes dann nicht mehr verhindern könnte,
daß sich dieses im Bereich dieser Nut in Richtung auf den Gleitbelag durchbiegt.
[0013] Durch die Erfindung ist also aufgrund der guten Reibungsbeiwerte ein hoher Durchsatz
bei gleichzeitig nahezu ideal gleichmäßigem Flächendruck auf das Vlies bei zugleich
einfacherem und unkomplizierten Aufbau der Presse sichergestellt, zugleich weisen
die hergestellten Platten gute bis sehr gute Dickentoleranz auf. Die erfindungsgemäße
Presse ist also preisgünstiger herstellbar und ergibt wegen ihres größeren Wirkungsgrades
niedrigere Betriebskosten.
[0014] Von besonderem Vorteil ist weiterhin, daß bekannte kontinuierlich arbeitende Pressen
nach Lehre der Erfindung nachgerüstet werden können, indem beispielsweise das Widerlager
mit dem aufgebrachten Gleitbelag sowie den Dichtungen und Anschlüssen für Zu- und
Ablauf des Gleitmittels an zwei Tragplatten als modulare Nachrüsteinheit festgelegt
sind.
[0015] Zweckmäßige Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen
gekennzeichnet.
[0016] Weitere Merkmale, Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung der in der Zeichnung dargestellten, bevorzugten Ausführungsformen.
[0017] Es zeigt:
Figur 1 einen schematischen Längsschnitt durch eine erfindungsgemäße Presse;
Figur 2 einen Schnitt II-II gemäß Figur 1;
Figur 3 einen Schnitt III-III gemäß Figur 2;
Figur 4 eine Einzelheit IV gemäß Figur 3;
Figur 5 einen Schnitt V-V gemäß Figur 2 und
Figur 6 eine zu Figur 2 alternative Ausführungsform gemäß der Erfindung.
[0018] Die in Figur 1 dargestellte, kontinuierlich arbeitende Presse weist ein oberes endlos
umlaufendes Band 5 sowie ein weiteres endlos umlaufendes unteres Band 6 auf, zwischen
denen das Vlies 7 (Figur 3 und 4) gemäß Richtungspfeil 8 bei gleichzeitigem Vor- und
Hauptpressen sowie Kalibrieren transportiert wird. Auf der dem Vlies abgewandten Rückseite
9 der Bänder 5, 6, liegt im gesamten Preßbereich 10, die aus einem Vorpreßbereich
11 und einem Hauptpreßbereich sowie Kalibrierbereich 12 besteht, ein Gleitbelag 13
an, der beispielsweise ein auf das Widerlager 14 im Preßbereich 10 aufvulkanisierter
Gummi sein kann. Die Gleitbeläge 13 im Vorpreßbereich sind winklig zueinander unter
Bildung des Preßspaltes angeordnet, wie schematisch in Figur 1 gezeigt ist. Es können
bereichsweise (modulare) Gleitbelagseinheiten eingesetzt werden, die winkelmäßig gegeneinander
versetzt in Transportrichtung 8 des Bandes aufeinander folgen, bis sie im Hauptpreßbereich
parallel zueinander verlaufen. Auch ist es möglich, daß der Gleitbelag 13 im Vorpreßbereich
stetig kontinuierlich bis zu Beginn des Hauptpressbereichs 12 gekrümmt ist.
[0019] Der Gleitbelag 13 ist in Figur 2 in Draufsicht näher dargestellt. Er erstreckt sich
über die gesamte Breite 15 sowie Länge des gesamten Preßbereichs, wovon lediglich
der Fertigpreßbereich sowie Kalibrierbereich 12 gezeigt ist. In mit Bezug auf die
Transportrichtung 8 vorderen Bereich ist eine öffnung 16, in dem auf die Transportrichtung
8 hinteren Bereich ist eine öffnung 20 vorgesehen, die einander diagonal gegenüberliegen.
Beide Öffnungen, 16, 20 münden in je eine Nut 19. Zwischen diesen beiden äußeren Nuten
sind noch eine Vielzahl zueinander paralleler weiterer Nuten vorgesehen, wobei je
zwei zueinander benachbarte Nuten über eine Verbindungsnut 21 miteinander verbunden
sind. In Figur 2 ist zur besseren Darstellung und zum vereinfachten Verständnis eine
den gesamten Preßbereich umgebende Dichtung nicht dargestellt.
[0020] Der gesamte, etwa rechteckförmige Preßbereich (10, 15) bzw. der Gleitbelag 13 ist
von einer insgesamt einstückig ausgebildeten, den gesamten Preßbereich umgebenden
Dichtung 23 ebenfalls rechteckförmig umgeben. Diese Dichtung besteht aus einem elastischen
Kunststoff und weist einen Dichtungsblock 24 mit einer öffnung 25 zur Aufnahme einer
Schraube 26 auf, die in einen Halteblock 27 eingeschraubt ist. Der Kopf der Schraube
kommt hierbei an einer einvulkanisierten Unterlagscheibe oder einem Flacheisen 28
mit entsprechenden Einschraublöchern zur Anlage, so daß die Dichtung insgesamt flächig
an den Halteblock 27 angedrückt wird. In Richtung auf den Preßbereich erstreckt sich
von dem Dichtungsblock 24 eine Lipppe 29 mit einer Dichtkante 30, der an der Unterseite
9 des Bandes 6 zur Anlage kommt. Diese Lippe 29 wird mittels eines als Kunststoffband
ausgebildeten Gegendrucklagers 31 dicht an die Unterseite 9 des Bandes 6 angedrückt
und ist in einer Nut eines insgesamt mit 32 bezeichneten Halters eingesetzt, der einen
schematisch angedeuteten Durchlaß 33 zu einer insgesamt mit 34 bezeichneten Sammelnut
aufweist (Fig. 4).
[0021] In Fig. 3 ist die erfindungsgemäß ebenfalls als modulare Einheit ausbildbare Einrichtung
zum Nachrüsten bekannter kontinuierlicher Pressen im schematischen Querschnitt dargestellt.
Es ist aus dieser Darstellung noch ersichtlich, daß das obere Band 5 breiter als das
untere Band 6 ausgebildet ist und auf seiner Unterseite einen an dieser anliegenden
Abstreifer
36 aufweist, der über die Seitenkante des Bandes kriechendes Öl abstreift. Die beiden
Widerlager 14 sowie Halteblöcke 27 bzw. 32 für die Dichtung bzw. das Gegendrucklager
31 sind an einer insgesamt mit 38 bezeichneten Halteplatte festgelegt, die hiei bei
seitlich anzubringenden Zu- und Ablaufanschlüsse für das Gleitmittel sind aus Gründen
einfacherer zeichnerischer Darstellung weggelassen worden. Die beiden Halteplatten
38 sind über Verbindungsstücke 39 miteinander verbunden, so daß diese Einheit insgesamt
in andere kontinuierlich arbeitende Pressen mit einem Minimum an Zeit-und Arbeitsaufwand
sowie Anpassunugsarbeiten einsetzbar ist.
[0022] Figur 5 zeigt einen Teilschnitt gemäß Figur 2. Auf die Halteplatte 38 wird der Gleitbelag
13 unter Bildung der Nuten 19 und der sie verbindenden Verbindungsnuten 21 einer Gruppe
19' aufvulkanisiert. Zum Anschluß an den Gleitmittelkreislauf kann um die Öffnung
16 und 20 ein spezielles, in Figur 5 schematisch mit 40 bezeichnetes Anschlußstück
vorgesehen sein, das hier nicht näher beschrieben wird.
[0023] Figur 6 zeigt eine zu Figur 2 alternative Ausführungsform die vereinfacht dargestellt
ist und bezüglich der Längsebene spiegelsymmetrisch sein soll. In dem Gleitbelag 13
sind sich parallel zur Transportrichtung 8 erstreckende Nuten 19 vorgesehen, die durch
eine in etwa halbkreisförmige Ausnehmung 41 in dem zur Transportrichtung 8 vorderen
Ende miteinander verbunden sind. In dem halbkreisförmigen'Bereich 41 mündet jeweils
die Gleitmittelzufuhröffnung 20. Die Gruppen 19' von Nuten 19 können entweder auf
einer Seite der Längsmittelebene angeordnet sein (Figur 6, obere Gruppe 19'), oder
sie kann spiegelsymmetrisch zu der Längsmittelebene sein (Gruppe 19' in Figur 6, unten
dargestellt).
[0024] Im Hauptpreß- sowie Kalibrierbereich sollen die Nuten nicht mehr als Dreiviertel,
vorzugsweise nicht mehr als die Hälfte der gesamten Fläche des Preßbereichs einnehmen.
Auch kann sich der Druck, unter welchem das Gleitmittel zugeführt wird, in Abhängigkeit
von der vorzugsweise konstanten Breite jeder Nut sowie den Festigkeitseigenschaften
des endlos umlaufenden Bandes und der Einsatzart der Presse (z.B. Vlies- oder Furnierpresse)
bemessen.
1. Kontinuierlich arbeitende Presse, vorzugsweise zum Herstellen und/oder Beschichten,
Furnieren oder dergleichen, einer ein- oder mehrlagigen Plattenbahn aus vorgefertigtem
Material und/oder Rohmaterial, insbesondere aus einem mit mindestens einem Bindemittel
versehenen, lignozellulose- und/oder zellulosehaltige Teilchen wie Holzspäne, Holzfasern
oder dergleichen aufweisenden Vlies, welches zwischen dem Obertrum eines unteren und
dem Untertrum eines oberen endlos mit vorgegebener Geschwindigkeit umlaufenden Bandes
aus vorzugsweise Stahl einläuft, wobei ein sich über die gesamte Breite des Preßbereichs
erstreckender, auf einem oberen und un.teren Widerlager angebrachter Gleitbelag vorgesehen
ist, über welchem das einlaufende Band mit Hilfe eines unter Druck stehenden sowie
flüssigen Gleitmittels gleitet, dadurch gekennzeichnet, daß sich der Gleitbelag (13)
mindestens über den Hauptpreßbereich und den diesem nachgeordneten Kalibrierbereich
erstreckt und über seine in Transportrichtung (8) des Bandes (5, 6) betrachtete Länge
vorgesehen ist und daß das Gleitmittel der Gleitfläche des Gleitbelags (13) durch
in diesem angebrachte, sich nicht bis zur seitlichen Begrenzung des Gleitbelags (13)
erstreckende öffnungen (16, 20, 22) zugeleitet wird.
2. Kontinuierlich arbeitende Presse, vorzugsweise zum Herstellen und/oder Beschichten,
Furnieren oder dergleichen, einer ein- oder mehrlagigen Plattenbahn aus vorgefertigtem
Material und/oder Rohmaterial, insbesondere aus einem mit mindestens einem Bindemittel
versehenen, lignozellulose- und/oder zellulosehaltige Teilchen wie Holzspäne, Holzfasern
oder dergleichen aufweisenden Vlies, welches zwischen dem Obertrum eines unteren und
dem Untertrum eines oberen endlos mit vorgegebener Geschwindigkeit umlaufenden Bandes
aus vorzugsweise Stahl einläuft, wobei ein sich über die gesamte Breite des Preßbereichs
erstreckender, auf einem oberen und unteren Widerlager angebrachter Gleitbelag vorgesehen
ist, über welchem das einlaufende Band mit Hilfe eines unter Druck stehenden sowie
flüssigen Gleitmittels gleitet, insbesondere nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet
, daß sich der obere, dem oberen Band und der untere, dem unteren Band zugeordnete
Gleitbelag (13) in Transportrichtung (8) über den Vorpreßbereich (11) sowie den Hauptpreß-
sowie Kalibrierbereich (12) erstrecken, daß der obere und der untere Gleitbelag (13)
im Vorpreßbereich (11) zumindest bereichsweise zueinander winklig und/oder stetig
gekrümmt unter Bildung des Preßspaltes angeordnet sind, daß der obere und untere Gleitbelag
(13) in dem dem Vorpreßbereich (11) nachgeordneten Hauptpreß- sowie Kalibrierbereich
(12) parallel zueinander verlaufen, daß jede öffnung mit Abstand von den seitlichen
Rändern des Gleitbelags (13) in diesem mündet und daß das Gleitmittel in Abhängigkeit
von dem im Betrieb entstehenden Gegendruck durch das Vlies sowie von der Transportgeschwindigkeit
des Bandes steuerbar sowie in bestimmter Menge pro Zeiteinheit unter Druck den Öffnungen
- erforderlichenfalls auf eine bestimmte Aufwärm- und/oder Aushärttemperatur für das
Vlies aufgeheizt - zugeführt wird.
3. Presse, insbesondere nach Anspruch 1 oder 2, d a - durch gekennzeichnet , daß der
Gleitbelag (13) den Vorpreß- und/oder den Hauptpreß-und/oder den Kalibrierbereich
umfaßt.
4. Presse nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet , daß die Öffnungen
(16, 20) mit Abstand von den seitlichen Rändern des Preßbereichs angeordnet sind.
5. Presse nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet , daß jede öffnung
(16, 20, 22) in zumindest eine Nut (19) mündet.
6. Presse nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet , daß die überwiegende Erstreckung
jeder Nut (19) im wesentlichen nicht rechtwinklig zur Transportrichtung (8), sondern
parallel zu dieser verläuft.
7. Presse nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet , daß das Gleitmittel
in Abhängigkeit von dem im Betrieb auftretenden Gegendruck sowie der Transportgeschwindigkeit
der Bänder zugegeben wird.
8. Presse, insbesondere nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet ,
daß das Gleitmittel auf eine zur Abgabe genügender Wärme zwecks Aufheizen oder Aushärten
(Abbinden des Bindemittels) des Vlieses ausreichend hohe Temperatur aufgeheizt und
vorzugsweise kontinuierlich in steuerbarer Menge pro Zeiteinheit über die öffnungen
(16, 20, 22) der Rückseite (9) der Bänder (5, 6) zum Aufheizen und/ oder Aushärten
des Vlieses mit oder ohne gleichzeitigem Aufheizen der Widerlager (14) zugeführt wird.
9. Presse nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet , daß der Gleitbelag
(13) zumindest bereichsweise eine mikrofeine oder größere Porosität aufweist.
10. Presse nach Anspruch 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet , daß die Nut (19) genau
parallel zur Transportrichtung (8) verläuft.
11. Presse nach Anspruch 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet , daß eine Gruppe (19')
von mehreren, zueinander und zueinander parallel verlaufende Nuten vorgesehen sind.
12. Presse nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet , daß in Transportrichtung
(8) mehrere Gruppen (19') von Nuten (19) hintereinander angeordnet sind.
13. Presse nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet , daß die hintereinander angeordneten
Gruppen (19') von Nuten (19) zueinander mit Bezug auf die Transportrichtung (8) versetzt
angeordnet sind.
14. Presse nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet , daß die Nuten (19) der einen
Gruppe (19') so versetzt sind, daß der Vorsprung zwischen den Nuten (19) der in Transportrichtung
unmittelbar folgenden Gruppe (19') dazu fluchtend angeordnet sind.
15. Presse nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet , daß die Breite
jeder Nut (19) größer als deren Tiefe ist.
16. Presse nach einem der Ansprüche 1 bis 15, dadurch gekennzeichnet , daß die Öffnungen
(16, 20) und die Nuten (19) hinreichend großen Abstand von den Rändern des Preßbereichs
(11, 12; 15) aufweisen.
17. Presse nach einem der Ansprüche 1 bis 16, dadurch gekennzeichnet , daß die in
Transportrichtung (8) hintere Kante jeder Nut angefast ist.
18. Presse nach einem der Ansprüche 1 bis 17, dadurch gekennzeichnet , daß jeder Nut
(9) zwei Öffnungen (16, 20) zugeordnet sind.
19. Presse nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet , daß jeder Nut (19) eine in Transportrichtung
(8) vordere (16) und eine in Transportrichtung (8) hintere öffnung (20) zugeordnet
ist, durch die das Gleitmittel im Kreislauf zu- bzw. abgeführt wird.
20. Presse nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet , daß die vordere und hintere
öffnung (16, 20) mit Bezug auf die Transportrichtung (8) auf verschiedenen Seiten
des Preßbereichs angeordnet sind.
21. Presse nach einem der Ansprüche 1 bis 20, dadurch gekennzeichnet, daß jeder Gruppe
(19') von Nuten (19) genau eine vordere und eine hintere öffnung (16, 20) zugeordnet
ist und je zwei zueinander benachbarte Nuten (19) einer Gruppe (19') eine Verbindungsnut
(21) aufweist.
22. Presse nach einem der Ansprüche 1 bis 21. dadurch gekennzeichnet, daß der Gleitbelag (13) aus einem abriebfesten Kunststoff
besteht.
23. Presse nach einem der Ansprüche 1 bis 22, dadurch gekennzeichnet , daß der Gleitbelag
(13) dem Vorpreßbereich (11) und dem Hauptpreß- sowie Kalibrierbereich (12) zugeordnet
ist.
24. Presse nach einem der Ansprüche 1 bis 23, dadurch gekennzeichnet , daß der Gleitbelag
(13) unter Bildung des Vorpreßbereichs (11) des sich verengenden Preßspaltes stetig
gekrümmt ist.
25. Presse nach einem der Ansprüche 1 bis 24, dadurch gekennzeichnet , daß jede einzelne
Gruppe (19') von Nuten (19) gesondert mit Druck beaufschlagt werden kann.
26. Presse nach einem der Ansprüche 1 bis 25, dadurch gekennzeichnet , daß die zwei
äußeren Nuten (19) jeder Gruppe (19') vom seitlichen Rand des Preßbereichs etwa je
einen halb so großen Abstand als voneinander aufweisen.
27. Presse nach Anspruch 26, dadurch gekennzeichnet , daß der Abstand von dem in Transportrichtung
hintersten Ende der Nuten (19) etwa dem Abstand von der seitlichen Begrenzung entspricht.
28. Presse nach einem der Ansprüche 1 bis 27, dadurch gekennzeichnet , daß das Gleitmittel
jeder Öffnung (20) im Vorpreß- und/oder Hauptpreßbereich und/oder Kalibrierbereich
kontinuierlich oder diskontinuierlich mit konstantem oder steuerbarem variablem Druck
zugeführt wird.
29. Presse nach einem der Ansprüche 1 bis 28, dadurch gekennzeichnet , daß in Transportrichtung
(8] am (vorderen) Beginn des Preßbereichs (10) eine sich quer über dessen gesamte
Breite erstreckende Dichtung vorgesehen ist, die an der Rückseite des Bandes (5,6)
fest anliegt.
30. Presse nach Anspruch 1 bis 28, dadurch gekennzeichnet , daß in Transportrichtung (8) am (hinteren) Ende des Preßbereichs
(10) eine sich quer über dessen gesamte Breite erstreckende Dichtung (23) vorgesehen
ist.
31. Presse nach einem der Ansprüche 1 bis 30, dadurch gekennzeichnet , daß parallel
zur Transportrichtung (8) an jeder Seite des Preßbereichs (10) eine Dichtung (23)
angebracht ist.
32. Presse nach einem der Ansprüche 29 bis 31, dadurch gekennzeichnet , daß die Dichtungen
(23) als den gesamten Preßbereich (10) einstückig umfassend ausgebildet sind.
33. Presse nach einem der Ansprüche 29 bis 32, dadurch gekennzeichnet , daß die Dichtungen
(23) aus einem Block (24) aus elastischem Kunststoff bestehen, an den sich eine Lippe
(29)mit einer Dichtkante (30) anschließt.
34. Presse nach Anspruch 33,dadurch gekennzeichnet ,daß die Lippe mittels eines Gegendrucklagers
(31) gegen das Band (5, 6) angedrückt ist.
35. Presse nach Anspruch 34, dadurch gekennzeichnet , daß das Gegendrucklager (31)
ein Kunststoffband ist, welches in einer Nut eines Halters (32) eingelegt ist.
36. Rresse nach Anspruch 35, dadurch gekennzeichnet, daß der Halter (32) Durchlässe
(33) für das seitlich an dem Band (5, 6) austretende sowie das von der Dichtkante
(30) der Lippe (29) zurückgehaltene Gleitmittel aufweist und diese Leckage abgesaugt
wird.
37. Presse nach einem der Ansprüche 1 bis 36, dadurch gekennzeichnet , daß das obere
Band (5) breiter als das untere Band (6) ausgebildet ist und daß an den seitlichen
Rändern der Vorderseite des oberen Bandes (5) Abstreifer (36) angebracht sind.
38. Presse nach Anspruch 37, dadurch gekennzeichnet , daß die Abstreifer (36) bezüglich
der Transportrichtung (8) schräg angestellt sind.
39. Presse nach einem der Ansprüche 1 bis 38, dadurch gekennzeichnet , daß der Gleitbelag
(13) aus Gummi, vorzugsweise Silicongummi oder Viton bzw. aus Polytetrafluoräthylen
besteht.
40. Presse nach einem der Ansprüche 1 bis 39, dadurch gekennzeichnet , daß der Gummi
(13) hitzebeständig ist.
41. Presse nach einem der Ansprüche 1 bis 40, dadurch gekennzeichnet , daß der Gummi
(11) ölresistent ist.
42. Presse nach einem der Ansprüche 1 bis 41,dadurch gekennzeichnet ,daß der Gleitbelag
(13) eine Härte von 50 bis 70 shore aufweist.
43. Presse nach einem der Ansprüche 1 bis 42, dadurch gekennzeichnet , daß das Gleitmittel
Öl ist.
44. Presse nach Anspruch 43, dadurch gekennzeichnet , daß das Öl legiert ist.
45. Presse nach einem der Ansprüche 1 bis 44, dadurch gekennzeichnet , daß das Gleitmittel
eine Viskosität von 50 bis 2000 cst aufweist.
46. Presse nach einem der Ansprüche 1 bis 45, dadurch gekennzeichnet, daß die Metallbänder
und/ oder die Presse im.Preßbereich beheizbar sind bzw. ist.
47. Presse nach einem der Ansprüche 1 bis 46, dadurch gekennzeichnet , daß der Gleitbelag
(13) auf das Widerlager (14) aufvulkanisiert ist.
48. Presse nach einem der Ansprüche 1 bis 47, d durch gekennzeichnet , daß der Gleitbelag
(13) ein auf ein Lochblech aufgegossener und dort ausgehärteter Kunststoff ist.
49. Presse nach Anspruch 48, dadurch gekennzeichnet , daß der Kunststoff aus Polytetrafluoräthylen
besteht und das Lochblech auf das Widerlager aufgelegt bzw. an diesem beispielsweise
durch Schweißen oder Kleben festgelegt ist.
50. Presse nach einem der Ansprüche 1 bis 49, .dadurch gekennzeichnet , daß der Gleitbelag
(13) wenigstens bereichsweise schubverformbar ausgebildet ist.
51. Presse nach Anspruch 50, dadurch gekennzeichnet , daß der Gleitbelag (13) elastisch
schubverformbar ist.
52. Presse nach Anspruch 50 oder 51, dadurch gekennzeichnet , daß der Gleitbelag (13)
ein Kunststoff ist.
53. Presse nach Anspruch 52, dadurch gekennzeichnet , daß der Gleitbelag (13) ein
elastischer Kunststoff ist.
54. Presse nach einem der Ansprüche 1 bis 53, dadurch gekennzeichnet , daß im jeweiligen
Preßbereich sich der Gleitbelag (13) über seine in Transportrichtung (8) des Bandes
(5, 6) betrachtete Länge ohne Unterbrechungen einstückig erstreckt
55. Presse nach einem der Ansprüche 1 bis 53, dadurch gekennzeichnet , daß der Gleitbelag
im jeweiligen Preßbereich aus aneinanderstoßenden Abschnitten modularer Einheiten
ohne Trennfuge gebildet ist.
56. Presse nach einem der Ansprüche 1 bis 54, dadurch gekennzeichnet , daß das Gleitmittel
- periodisch oder aperiodisch - stoßweise bzw. pulsförmig zugeführt wird.