[0001] Die Erfindung betrifft ein Fliesenschncidgerät, mit einer als Fliesenauflage ausgebildeten
Bodenplatte und mit einem auf einer horizontalen Führung oberhalb der Fliesenauflage
verschiebbaren Schlitten, an dem ein ein Schneidrad, einen Brechkopf und einen Betätigungsarm
aufweisender Winkelhebel schwenkbar gelagert ist.
[0002] Derartige Fliesenschneidgeräte sind in zahlreichen Ausführungsformen bekannt. Um
auch übergroße Fliesen und sonstige große Platten schneiden zu können, werden solche
Fliesenschneidgeräte verhältnismäßig lang und groß gebaut, wodurch diese zwangsläufig
materialaufwendig und schwergewichtig werden. Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde,
bei solchen Fliesenschneidgeräten eine Material-und Gewichtsersparnis und damit Kostenreduzierung
ohne Beeinträchtigung der Handhabbarkeit und Funktionsweise zu erreichen.
[0003] Zu diesem Zweck ist der Erfindung zufolge vorgesehen, daß die horizontale Führung
außermittig nahe eines Längsrandes der Bodenplatte angeordnet ist und daß nur der
auf der gegenüberliegenden Seite der Schneidradbahn liegende Teil der Bodenplatte
etwa handbreit ist. Durch diese Maßnahmen wird gegenüber den bekannten Geräten, bei
denen die horizontale Führung über der Längsmitte der Bodenplatte angeordnet ist,
eine beträchtliche Reduzierung der Abmessungen der Bodenplatte erreicht. Da die Bodenplatte
im allgemeinen aus Druckguß besteht und in der Hauptsache das Gewicht des Fliesenschneidgerätes
ausmacht, läßt sich durch die Erfindung eine Gesamtgewichtsersparnis bis zu 25 % erreichen.
Die Funktionsweise des Gerätes wird hierdurch in keiner Weise berührt, denn die Verringerung
der Bodenfläche ist für die Standfestigkeit des Gerätes ohne Bedeutung, da weder beim
Schneiden oder Anritzen der Platten und noch beim nachfolgenden Brechen der Platte
besondere Anforderungen an die Standfestigkeit des Gerätes gestellt werden. Die Erfindung
nützt die Erkenntnis aus, daß die Bodenplatte - außer als Lager für die obere Führung
- an sich nur als Fliesenauflage benutzt wird, auf der die Fliese beim Schneiden oder
Ritzen mit einer Hand festgehalten werden muß. Da für dieses Festhalten ohnehin nur
eine Hand zur Verfügung steht, da mit der anderen Hand der Schlitten verschoben werden
muß, genügt es, wenn nur auf einer Seite neben der Schneidradbahn eine ausreichend
breite Auflagefläche für die Fliese und eine auf die Fliese aufzulegende Hand zur
Verfügung steht.
[0004] Eine weitere Gewichtsersparnis kann der Erfindung zufolge dadurch erreicht werden,
daß die Bodenplatte an ihrer der Füh rung abgewandten Seite kürzer als die Führung
ist. Zur Erzielung einer solchen Verkürzung kann die Bodenplatte an ihren der Führung
abgewandten Ecken abgerundet, abgeschrägt oder abgestuft sein. Bevorzugt weist die
Bodenplatte etwa trapezförmigen Grundriß auf, wobei die längere Trapezbasis auf der
Seite der Führung liegt. Bei einem Fliesenschneidgerät mit einer quergerichteten Anschlagleiste
für die Fliese können vorteilhafterweise die Abrundungen, Abschrägungen oder Abstufungen
der Bodenplatte sich bis etwa zur Anschlagleiste hin erstrecken.
[0005] Eine erhebliche Gewichtsersparung kann in Ausgestaltung der Erfindung ferner dadurch
erreicht werden, daß die Bodenplatte aus einer nur einige Millimeter starken Druckgußplatte
mit heruntergezogenem Standrand besteht, welche an ihrer Unterseite durch Querrippen
und an ihrer Oberseite durch die Anschlagleiste und durch einen längs der Schneidradbahn
sich erstreckenden Fliesenbrechwulst verstärkt ist.
[0006] Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung kann die Führung aus zwei parallelen
Stahlstangen bestehen, die in endseitigen Lagerböcken gehalten sind, und kann der
Schlitten aus einem zwischen den beiden Stahlstangen liegenden, geschlossenen Rechteckrahmen
bestehen, der vom Arbeitsarm des Winkelhebels durchsetzt ist und der an seinen vier
Ecken mit auf den Stangen laufenden Führungsaugen versehen ist. Der Schlitten, der
aus Druckguß oder aus Kunststoff gefertigt sein kann, erhält durch seine Ausbildung
als geschlossener Rahmen eine sehr hohe Stabilität, die es einerseits ermöglicht,
den Schlitten selbst verhältnismäßig dünnwandig und leicht zu bauen. Noch entscheidender
ist jedoch, daß der Schlitten wegen der Beseitigung jeglicher Verkantungs- oder-Verwindungsgefahr
verhältnismäßig kurz und schmal bemessen werden kann mit der Folge, daß auch die beiden
Führungsstangen relativ eng nebeneinander angeordnet werden können. Dies hat wiederum
zur Folge, daß die endseitigen Lagerböcke entsprechend schmal bemessen werden können
und daß der unter den Führungen liegende Teil der Bodenplatte ebenfalls wesentlich
schmäler gehalten werden kann.
[0007] Nach weiteren Merkmalen der Erfindung kann vorgesehen werden, daß der Brecherkopf
starr am Arbeitsarm angeordnet und an seiner Unterseite - in Seitenansicht gesehen
- kreisbogenförmig gekrümmt ist. Dabei kann der Arbeitsarm des Winkelhebels aus einem
bogenförmigen, zum Betätigungsarm hin konkaven Gußkörper bestehen und kann der Brecherkopf
an dem unteren Ende des bogenförmigen Gußkörpers auf der dem Betätigungsarm zugewandten
Seite angeformt sein.Schließlich kann noch vorgesehen werden, daß die Lagerböcke jeweils
zwischen zwei an der Bodenplatte angeformten Einfaßstegen festgeschraubt sind. Alle
diese Merkmale dienen einerseits der Erzielung eines in sich stabilen, andererseits
aber auch leichtgewichtigen Gerätes, das vom Heimwerker bzw. Handwerker bequem mitgeführt
werden kann.
[0008] Das Fliesenschneidgerät nach der Erfindung wird im folgenden anhand der Zeichnung
näher erläutert, in der zeigen:
Figur 1 das Fliesenschneidgerät in einer perspektivischen Ansicht,
Figur 2 die Bodenplatte des Gerätes nach Figur 1, in vergrößertem Maßstab und in Draufsicht,
Figur 3 die Bodenplatte nach Figur 2, in einer Ansicht von unten,
Figur 4 eine Drausicht auf den Schlitten des Fliesenschneidgerätes,
Figur 5 eine Seitenansicht auf den Arbeitsarm des Winkelhebels des Gerätes und
Figur 6 und 7 zwei abgewandelte Grundrißformen der Bodenplatte.
[0009] Das in den Fig. 1 bis 3 veranschaulichte Fliesenschneidgerät besitzt eine Bodenplatte
1 von etwa trapezförmigen Grundriß, wobei an den breit auseinanderstehenden - in der
Zeichnung hinteren - Ecken Lagerböcke 2, 3 an der Bodenplatte 1, mittels der Schrauben
4 festgeschraubt sind. Die Lagerböcke 2, 3 besitzen einen Bodenschenkel 5, der mit
einem Langloch 6 zur Aufnahme der Befestigungsschraube 4 versehen ist. Die Lagerböcke
2, 3 sind jeweils eng zwischen zwei an der Bodenplatte 1 angeformten-Anschlagstegen
7/8 eingefaßt
[0010] Die Lagerböcke 2, 3 tragen zwei parallele Führungsstangen 9, lo, bei denen es sich
vorteilhafterweise um runde Stahlstangen handelt. Auf den Stangen 9, 10 ist ein Schlitten
11 verschiebbar angeordnet, der einen in sich geschlossenen, rechteckigen Rahmen 12
aufweist( vergleiche auch Fig. 6), der zwischen den beiden Führungsstangen 9, 10 liegt
und der an seinen vier Ecken mit auf den Führungsstangen laufenden Führungsaugen 13,
14, 15, 16 versehen An den Längsseiten des Rechteckrahmens 12 sind oben zwei miteinande
fluchtende Ansätze 17, 18 angeformt, in denen die Achse 19 eines Winkelhebels gelagert
ist, der aus einem Betätigungsarm 20 und einem Arbeitsarm 21 ( vergleiche auch Fig.
7) besteht. Der Arbeitsarm 21 ist als Brückenbogen ausgebildet und mit seiner konkaven
Seite 22 zum Betätigungsarm 20 hin gerichtet. An seinem oberhalb des Schlittens 11
liegende Ende ist er mit einer Gewindebohrung 23 versehen, in der der Betätigungsarm
20 mit einem vorderen Gewindeabschnitt eingeschraubt wird. An seinem unteren Ende
trägt der Arbeitsarm 21 an der dem Betätigungsarm abgewandten Ecke ein Schneidrad
24 und an seiner auf seiten des Betätigungsarmes liegenden Ecke einen Brecherkopf
25. Der Brecherkopf 25 ist starr an dem aus Druckguß oder Kunststoff gefertigten Arbeitsarm
21 angeformt und besitzt - in Seitenansicht nach Fig. 7 gesehen - eine kreisbogenförmige
Bodenfläche 26.
[0011] Der Schlitten 11 und der Arbeitsarm 21 liegen genau mittig zwischen den Führungsstangen
9, 10, und an der Bodenplatte 1 ist ein Fliesenbrechwulst 27 angeformt, der exakt
unter der Schneidbahn des Schnei-drads 24 liegt. Beidseits des Fliesenbrechwulstes
27 trägt die Bodenplatte 1 weiche Gummiauflagen 28, die vorteilhafterweise etwas über
den Brechwulst 27 vorstehen.
[0012] Ferner besitzt die Bodenplatte 1 an ihrer Oberseite eine quergerichtete, in Verlängerung
des Brechwulstes 27 unterbrochene Anschlagleiste 29 zur Anlage einer zu schneidenden
Fliese 30.
[0013] Wie aus Fig. 3 ersichtlich ist, besteht die Bodenplatte 1 aus einem dünnwandigen,
vorteilhafterweise etwa drei mm starken Druckgußteil, welches einen heruntergezogenen
Standrand 31 und ein Netz von Verstärkungsrippen 32 aufweist.
[0014] Wie insbesondere aus Fig. 2 zu ersehen ist, liegt die Bahn des Schneidrades 24 -
die in der Draufsicht mit dem Brechwulst 27 zusammenfällt - außermittig nahe am Längsrand
33 der Bodenplatte 1, der hier die größere Trapezseite bildet. Gegenüber ist ein etwa
handbreiter, z.B. acht bis neun Millimeter großer Abstand zwischen der kleineren Trapezseite
und dem Brech wulst 27 vorgesehen, der zur Auflage und Festhaltung einer Fliese 30
völlig ausreicht.
[0015] Während in dem Ausführungsbeispiel nach den Fig. 1 bis 3 die Bodenplatte 1 an ihren
der Führungsbahn abgewandten Ecken Abschrägungen aufweist, zeigt Fig. 4 eine Ausführungsform
mit abgerundeteten Ecken 34 und Fig. 5 eine Ausführungsform, bei der die Bodenplatte
an diesen Ecken durch rechtwinklige Eckausnehmungen 35 abgestuft ist.
1. Fliesenschneidgerät, mit einer als Fliesenauflage ausgebildeteten Bodenplatte und
mit einem auf einer horizontalen Führung oberhalb der Fliesenauflage verschiebbaren
Schlitten, an dem ein ein Schneidrad, einen Brecherkopf und einen Betätigungsarm aufweisender
Winkelhebel schwenkbar gelagert ist, dadurch gekennzeichnet, daß die horizontale Führung
( 9, 10 ) außermittig nah eines Längsrandes ( 33 ) der Bodenplatte ( 1 ) angeordnet
ist und daß nur der auf der gegenüberliegenden Seite der Bahn des Schneidrades ( 24
) liegende Teil der Bodenplatte ( 1) etwa handbreit ist.
2. Fliesenschneidgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Bodenplatte
( 1 ) an ihrer der Führung ( 9, 10 ) abgewandten Seite kürzer als die Führung ist.
3. Fliesenschneidgerät nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die
Bodenplatte ( 1 ) an ihren der Führung ( 9, 10 ) abgewandten Ecken abgerundet, abgeschrägt
oder abgestuft ist.
4. Fliesenschneidgerät nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die
Bodenplatte ( 1 ) etwa trapezförmigen Grundriß aufweist, wobei die längere Trapezbasis
( 33 ) auf der Seite der Führung ( 9, 10 ) liegt.
5. Fliesenschneidgerät nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß sie eine quergerichtete
Anschlagleiste ( 29 ) für die Fliese ( 30 ) aufweist und daß die Abrundung, Abschräung
oder Abstufung der benachbarten Ecke der Bodenplatte ( 1 ) sich bis etwa zur Anschlagleiste
erstreckt.
6. Fliesenschneidgerät nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Bodenplatte
( 1 ) aus einer nur einige Millimeter starken Druckgußplatte mit heruntergezogenem
Standrand ( 31 ) besteht, welche an ihrer Unterseite durch Querrippen ( 32 ) und an
ihrer Oberseite durch die Anschlagleiste ( 29 ) und einen längs der Schneidradbahn
sich erstreckenden Fliesenbrechwulst ( 27 ) verstärkt ist.
7. Fliesenschneidgerät nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Führung aus
zwei parallelen Stangen ( 9, 10 ) besteht, di.e endseitig in Lagerböcken ( 2, 3 )
gehalten sind, und daß der Schlitten ( 11 ) aus einem zwischen den beiden Stangen
liegenden,geschlossenen Rechteckrahmen ( 12 ) besteht, der vom Arbeitsarm ( 21 ) des Winkelhebels durchsetzt ist und der an seinen vier Ecken mit auf den Stangen
laufenden Führungsaugen ( 13, 14, 15, 16 ) versehen ist.
8. Fliesenschneidgerät nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Brecherkopf
( 25 ) starr am Arbeitsarm ( 21 ) angeordnet und an seiner Unterseite - in Seitenansicht
gesehen - kreisbogenförmig gekrümmt ist.
9. Fliesenschneidgerät nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Arbeitsarm
( 21 ) des Winkelhebels aus einem bogenförmigen, zum Betätigungsarm ( 20 ) hin konkaven
Gußkörper besteht und daß der Brecherkopf ( 25 ) an dem unteren Ende des bogenförmigen
Gußkörpers auf der dem Betätigungsarm ( 20 ) zugewandten Seite angeformt ist.
10. Fliesenschneidgerät nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Lagerböcke
( 2, 3 ) jeweils zwischen zwei an der Bodenplatte ( 1 ) angeformten Einfaßstegen (
7, 8 ) festgeschraubt sind.