[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Ausstellvorrichtung für Fenster oder Türen, deren
Flügel um eine lotrechte Achse drehbar und um eine waagerechte Achse kippbar sind,
wobei an einem Scherenarm an dem dem Blendrahmen zugewandten Ende ein ein Winkelstück
aufweisendes Scherendrehlager angeordnet, an dem horizontalen Schenkel des Winkelstücks
der Scherenarm angelenkt und das andere Ende des Scherenarms in einem Langloch eines
am Flügel festlegbaren Scherengehäuses gleitbar gelagert ist.
[0002] Es ist eine Ausstellvorrichtung dieser Art bekannt (DE-OS 28 39803). bei der der
horizontale Schenkel des Winkelstücks nach dem Einsetzen des vertikalen Schenkels
in die Nut des vertikalen Blendrahmenholms mit einem in die Nut des oberen horizontalen
Blendrahmenholms eingelegten Nutenstein mittels zweier Schrauben verschraubt wird.
[0003] Die Montage des bekannten Beschlages wurde so vorgenommen, daß die gesamte Ausstellvorrichtung
zunächst am Flügelrahmen montiert, der Flügelrahmen in den Blendrahmen eingesetzt
und erst dann die Befestigung des Scherendrehlagers am Blendrahmen durchgeführt wurde.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Ausstellvorrichtung der eingangs genannten
Art so zu gestalten, daß die Montage am Flügel wie auch am Blendrahmen getrennt vorgenommen
werden kann, eine Demontage des Fensterflügels in eingebautem Zustand des Fensters
ohne Beschlagteile im Rahmen zu demontieren möglich ist und daß das Winkelstück des
oberen Drehlagers in einfacher Weise in den Nuten des Blendrahmens formschlüssig festgelegt
werden kann.
[0005] Diese Aufgabe wird nach der Erfindung dadurch gelöst, daß der Scherenarm an seinem
flügelseitigen Ende einen über einen Winkelbereich von 9o Grad drehbaren, in der gekoppelten
Stellung die Längsränder des Langloches des Scherengehäuses hintergreifenden Bundbolzen
aufweist, an seinem blendrahmenseitigen Ende drehbar an einem in den Nuten des oberen
horizontalen und des drehlagerseitigen vertikalen Holms festlegbaren Winkelstück angelenkt
ist, wobei zunächst der vertikale Schenkel des Winkelstücks mit einem eine Randleiste
der Nut des vertikalen Blendrahmenholms hintergreifenden Teil in die Nut formschlüssig
eindrehbar, dann der horizontale Schenkel in die Nut des oberen horizontalen Holms
des Blendrahmens einführbar und mittels einer Schraube festlegbar ist und der Zusatzlenker
des Scherenarms mit einem Bolzen großer Länge in eine Bohrung des Scherengehäuses
eingesteckt ist.
[0006] Bei einer vorteilhaften Ausführungsform ist der Bundbolzen drehfest mit einer Lasche
verbunden, die eine Aussparung zur Aufnahme eines Betätigungswerkzeuges aufweist und
in den Endstellungen an Anschlagteilen des Scherenarms anliegt.
[0007] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnungen dargestellt und wird
im folgenden beschrieben.
[0008] Es zeigen:
Fig. 1 die zwischen dem Blend- und dem Flügelrahmen eines Drehkippfensters angeordnete
Ausstellvorrichtung bei geschlossenem Flügel mit weggeschnittenen Teilen des Blend-
und des Flügelrahmens,
Fig. 2 das Fenster nach der Fig. 1'in der Kippstellung des Flügels,
Fig. 3 das flügelseitige Ende des Scherenarms vor dem Einsetzen des Bundbolzens in
das Langloch des Scherengehäuses,
Fig. 4 einen Schnitt nach der Linie IV - IV in Fig. 1
und die Figuren 5, 6 und 7 verschiedene Stellungen des Winkelstücks beim Einsetzen
des vertikalen Schenkels in die Rahmennut des vertikalen Holms.
[0009] Die Ausstellvorrichtung des Drehkippfensters oder der Drehkipptür weist einen Scherenarm
1 auf, der an seinem flügelseitigen Ende mit einem Bundbolzen 2 versehen ist, der
in ein Langloch 3 eines Scherengehäuses 4 verschiebbar gelagert ist, wobei das Scherengehäuse
4 am Flügelrahmen 5 befestigt wird.
[0010] Der Bundbolzen weist an zwei einander gegenüberliegenden Seiten Abflachungen 6 auf
und besitzt im Bereich dieser Abflachungen eine Breite, die ein wenig kleiner ist
als die Breite des Langloches 3. Der Bundbolzen kann somit in das Langloch 3 eingeführt
und dann durch eine Verschwenkung um 9o Grad in eine gekoppelte Stellung gebracht
werden, in der er die Längsränder des Langloches hintergreift.
[0011] In dem dargestellten Ausführungsbeispiel ist der Bundbolzen drehfest mit einer Lasche
7 verbunden, die eine schlitzartige Aussparung 8 zur Aufnahme eines Betätigungswerkzeuges
aufweist. Die Lasche 8 ist zusammen mit dem Bundbolzen 2 um eine, Achse 9 drehbar,
im flügelseitigen Ende des Scherenarms 1 gelagert und liegt in den beiden Endstellungen
an Anschl
agteilen des Scherenarms 1 an.
[0012] In dem dargestellten Ausfuhrungsbeispiel werden die Anschlagteile durch eine Kröpfung
1o des Scherenarms gebildet. Die Lasche 7 verläuft an der der Kröpfung 10 zugewandten
Seite bogenförmig. Die Endbereiche der bogenförmigen Kontur liegen in den Endlagen
der Lasche an der Kröpfung 10 an. In der Fig.3 ist die eine Endlage aufgezeigt, bevor
der Bundbolzen in das Langloch 3 des Scherengehäuses 4 eingesetzt wird. Die andere
Endlage, die sich durch eine Verschwenkung der Lasche 7 um 9o Grad ergibt, ist in
der Fig. 2 aufgezeigt, in der der Bundbolzen formschlüssig mit dem Scherengehäuse
4 verbunden ist. Die Lasche 7 ist auf der Oberseite des Scherenarms 1 angeordnet.
[0013] An dem Scherenarm 1 ist ein Zusatzlenker 11 angelenkt, der mit einem Bolzen 12 in
eine Bohrung des Scherengehäuses 4 eingesteckt wird. Der Bolzen 12 ist an dem Zusatzlenker
11 fest angenietet und erstreckt sich nahezu über die gesamte Höhe des Scherengehäuses
4 und zwar bis in die Nähe einer durch das Scherengehäuse geführten Treibstange 13.
Durch die große Länge des Bolzens 12 wird verhindert, daß bei einer Kippstellung des
Fensters oder der Tür der Bolzen selbsttätig aus seiner Aufnahmebohrung herausrutschen
kann. Durch die lange Ausführung des Bolzens werden die auftretenden, möglichen achsialen
Veränderungen während des Betriebes vollständig ausgeglichen. Es wird eine sichere
Kopplung gewährleistet.
[0014] Der Scherenarm 1 ist an dem oberen horizontalen Schenkel 13 des Winkelstücks 14,
und zwar an einem Zapfen 15 drehbar gelagert. Zur Festlegung des Winkelstücks. 14
an dem Blendrahmen wird zunächst der vertikale Schenkel 16 formschlüssig in der Nut
17 des vertikalen Blendrahmenholms 18 festgelegt.
[0015] Der vertikale Schenkel 16 weist ein vorspringendes'Teil 19 auf, in der das in den
Figuren 5 und 6 dargestellten Weise in die Nut 17 eingedreht wird und nach dem Einsetzen
in die Nut eine Randleiste 2o der Nut hintergreift. Das Teil 19 weist zum freien Ende
eine konische Verjüngung auf.
[0016] Nach dem Einsetzen bzw. Eindrehen des vertikalen Schenkels 16 in die Nut 17 des Blendrahmenholms,
wird das Winkelstück 14 nach oben und der horizontale Schenkel in die Nut 21 des oberen
horizontalen Blendrahmenholms 22 eingeschoben. Der Schenkel 13 ist mit einer schräg
verlaufenden Gewindebohrung ausgerüstet, in die ein Gewindestift 23 eingeschraubt
wird, der sich mit seinem freien Ende am Boden der Nut 21 abstützt und eine Hinterschneidung
24 des Schenkels 13 hinter die Randleiste 25 drückt, so daß der Schenkel 13 in der
Nut 21 formschlüssig festgelegt wird. Die Hinterschneidung 24 erstreckt sich vorzugsweise
über den größten Teil der Länge des Schenkels 13, so daß sich eine gleichmäßige Kraftabtragung
zwischen dem Winkelstück und dem Blendrahmen ergibt. Das Winkelstück, das nur durch
einen Gewindestift 23 am Blendrahmen festgelegt wird, wird im Eckbereich des Blendrahmens
spielfrei und in allen Richtungen formschlüssig gehalten.
[0017] Die Montage der Ausstellvorrichtung kann am Flügel wie auch am Blendrahmen getrennt
vorgenommen werden. Neben der einfachen Montage und Demontage und der guten festigkeitsmäßigen
Festlegung des oberen Scherenlagers ergeben sich gegenüber den bekannten Ausführungen
auch erhebliche Materialeinsparungen und Fertigungsverbilligungen.
Bezugszeichen
[0018]
1 Scherenarm
2 Bundbolzen
3 Langloch
4 Scherengehäuse
5 Flügelrahmen
6 Abflachung
7 Lasche
8 Aussparung
9 Achse
10 Kröpfung
11 Zusatzlenker
12 Bolzen
13 Schenkel
14 Winkelstück
15 Zapfen
16 Schenkel
17 Nut
18 Blendrahmenholm
19 Teil
20 Randleiste
21 Nut
22 Holm
23 Gewindestift
24 Hinterschneidung
25 Randleiste
1. Ausstellvorrichtung für Fenster oder Türen, deren Flügel um eine lotrechte Achse
drehbar und unreine waagerechte Achse kippbar sind, wobei an einem Scherenarm an dem
dem Blendrahmen zugewandten Ende ein ein Winkelstück aufweisendes Scherendrehlager
angeordnet, an dem horizontalen Schenkel des Winkelstücks der Scherenarm angelenkt
und das anäre Ende des Scherenarms in einem Langloch eines am Flügel festlegbaren
Scherengehäuses gleitbar gelagert ist, dadurch gekennzeichnet, daß der Scherenarm
(1) an seinem flügelseitigen Ende einen über einen Winkelbereich von 9o Grad drehbaren,
in der gekoppelten Stellung die Längsränder des Langloches (3) des Scherengehäuses
(4) hintergreifenden Bundbolzen (2) aufweist, an seinem blendrahmenseitigen Ende drehbar
an einem in den Nuten des oberen horizontalen und des drehlagerseitigen vertikalen
Holms festlegbaren Winkelstück (14) angelenkt ist, wobei zunächst der vertikale Schenkel
(16) des Winkelstücks mit einem eine Randleiste (20) der Nut (17) des vertikalen Blendrahmenholms
(18) hintergreifenden Teil (19) in die Nut formschlüssig eindrehbar, dann der horizontale
Schenkel (13) in die Nut (21) des oberen horizontalen Holms (22) des Blendrahmens
einführbar und mittels einer Schraube festlegbar ist und der Zusatzlenker (11) des
Scherenarms mit einem Bolzen (12) großer Länge in eine Bohrung des Scherengehäuses
(4) eingesteckt ist.
2. Fenster oder Tür nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Bundbolzen (2)
drehfest mit einer Lasche (7) verbunden ist, die eine Aussparung (8) zur Aufnahme
eines Betätigungswerkzeuges aufweist und in den Endstellungen an Anschlagteilen des
Scherenarms (1) anliegt.
3. Fenster oder Tür nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Anschlagteile
des Scherenarms (1) Teile einer Kröpfung . (10) des Scherenarms sind, die Lasche (7)
an der der Kröpfung zugewandten Seite bogenförmig verläuft und die Endbereiche der
bogenförmigen Kontur in den Endlagen der Lasche an der Kröpfung (10) anliegen.
4. Fenster oder Tür nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Bolzen (12) an
dem Zusatzlenker (11) fest angenietet ist und sich nahezu über die gesamte Höhe des
Scherengehäuses (4) erstreckt.
5. Fenster oder Tür nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der horizontale Schenkel
(13) des Winkelstücks (14) eine an einer Längsseite vorgesehene, eine Randleiste (25)
der Nut (21) hintergreifende Hinterschneidung (24) aufweist und die Befestigungsschraube
als in eine Schrägbohrung eingeschraubter Gewindestift (23) ausgebildet ist, der sich
mit seinem freien Ende am Boden der Nut (21) abstützt.