(19)
(11) EP 0 052 784 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
02.06.1982  Patentblatt  1982/22

(21) Anmeldenummer: 81108970.5

(22) Anmeldetag:  27.10.1981
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)3E03C 1/01, A47K 4/00
(84) Benannte Vertragsstaaten:
CH DE FR GB IT LI SE

(30) Priorität: 21.11.1980 CH 8611/80

(71) Anmelder: Bucher, René
CH-4153 Reinach (CH)

(72) Erfinder:
  • Bucher, René
    CH-4153 Reinach (CH)

(74) Vertreter: Finkener und Ernesti Patentanwälte 
Heinrich-König-Strasse 119
44795 Bochum
44795 Bochum (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Sanitärgerät, das auf einem um seine senkrechte Mittelachse drehbaren Drehteller angeordnet ist


    (57) Die Erfindung betrifft ein Sanitärgerät, das auf einem um seine senkrechte Mittelachse drehbaren Drehteller angeordnet ist und eine Klosettschüssel, ein Waschbecken und eine Duscheinrichtung enthält, wobei die Klosettschüssel auf der einen und das Waschbecken auf der anderen, durch eine Mittelebene gebildeten Hälfte des Drehtellers liegen und die Mittellinie des Waschbeckens die Mittelebene in einem Winkel von etwa 90° im Mittelpunkt des Drehtellers schneidet, während die Duscheinrichtung im Bereich des Umfanges symmetrisch zur Mittelebene angeordnet ist. Die Erfindung sieht vor, daß der Durchmesser des Drehtellers (15) nicht größer als 82 cm ist, daß die Mittellinie der Klosettschüssel (25) in einem spitzen Winkel zu der Mittelebene verläuft und daß die Duscheinrichtung eine Duschwanne (29) enthält, die aus einer senkrechten Stellung, in der sie innerhalb des Umfangsbereiches in einem sektorförmigen Abschnitt des Drehtellers (15) liegt, in eine waagerechte Stellung ausschwenkbar ist, in der sie über den Umfang des Drehtellers hinausragt.
    Die Duschwanne (29) kann einen Auslaß (29c) enthalten, der in einen im Boden vorhandenen Ablauf eingreift. Ferner können die erforderlichen Zusatzgeräte und die notwendigen Verbindungsleitungen, auf dem Drehteller (15) untergebracht werden.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Sanitärgerät, das auf einem um seine senkrechte Mittelachse drehbaren Drehteller angeordnet ist und eine Klosettschüssel, ein Waschbecken und eine Duscheinrichtung enthält, wobei die Klosettschüssel auf der einen und das Waschbecken auf der anderen, durch eine Mittelebene gebildeten Hälfte des Drehtellers liegen und die Mittellinie des Waschbeckens die Mittelebene in 0 einem Winkel von etwa 90 im Mittelpunkt des Drehtellers schneidet, während die Duscheinrichtung im Bereich des Umfanges symmetrisch zur Mittelebene angeordnet ist. Ein derartiges Sanitärgerät ist aus der CH-PS 590 043 bekannt.

    [0002] In der CH-PS 573 241 ist eine Sanitäreinrichtung beschrieben, die ebenfalls einen um eine vertikale Achse drehbaren Drehteller aufweist, auf dem sich ein Aufbau mit Wänden befindet, die vier Abteile begrenzen. In jedem Abteil ist ein Sanitärapparat angeordnet, nämlich eine Klosettschüssel, ein Waschbecken, ein Bidet und eine Duscheinrichtung. Der Drehteller und sein Aufbau sind in eine im Grundriß rechteckige Zelle eingebaut, die unten durch eine von Füßen getragene Wanne und seitlich durch Wände begrenzt ist. Der Drehteller ist im übrigen in der Nähe der einen Schmalseite der Zelle angeordnet, wobei sein Durchmesser etwas kleiner ist als die Breite des Innenraums der Zelle. Zwischen dem Drehteller und der anderen Schmalseite der Zelle ist ein freier Raum vorhanden, der durch eine Tür in der entsprechenden Zellenwand zugänglich gemacht ist. Wenn eine Person einen der Sanitärapparate benutzen will, tritt sie in die Zelle ein und dreht den Drehteller in die Stellung, in der das Abteil mit dem betreffenden Sanitärapparat dem freien Raum zugewandt ist.

    [0003] Die Duscheinrichtung befindet sich in der Nähe des Umfangsbereichs des Drehtellers. Eine sich duschende Person muß daher in dem sich außerhalb des Drehtellers befindlichen freien Raum der Zelle stehen. Das zum Duschen benutzte Wasser wird dann in der den unteren Abschluß der Zelle bil- denden Wanne gesammelt und von dieser über eine Leitung in eine Abwasserleitung des Gebäudes geleitet. Derartige Sanitäreinrichtungen sind insbesondere für den Einbau in Räume vorgesehen, in denen es aus Platzgründen nicht möglich ist, die einzelnen Sanitärapparate so einzubauen, daß sie frei zugänglich sind. Für zahlreiche Anwendungsfälle ist die Zelle für den zur Verfügung stehenden Raum zu groß.

    [0004] Für die aus der eingangs erwähnten CH-PS 590 043 bekannte Zelle sind separate Wände nicht mehr unbedingt erforderlich. Diese Sanitäreinrichtung kann so eingebaut werden, daß sich der Drehteller in der Ecke eines vorhandenen Raumes befindet. Auch bei dieser Sanitäreinrichtung steht eine sich duschende Person außerhalb des Drehtellers, wobei durch die vorhandenen Wände und einen Vorhang ein-Abteil abgegrenzt werden kann. Als Standfläche für die sich duschende Person dient ein wasserdurchlässiger Rost, der sich in der gleichen Höhe wie der Drehteller befindet. Bei der praktischen Ausführung einer derartigen Sanitäreinrichtung wurde unter dem Drehteller noch eine Wanne mit einem Auslaß angeordnet, der über eine Leitung an die'Abwasserleitung des Gebäudes angeschlossen wurde. Darüber hinaus wurde die Wanne wieder mit Wänden verbunden, die eine auf mindestens drei Seiten geschlossene Zelle begrenzen. Auch diese bekannte Einrichtung muß mit einer Wanne ausgerüstet werden, die, im Grundriß gesehen, auf einer Seite mindestens so weit über den Bereich des Drehtellers hinausragt, daß eine sich duschende Person dort stehen kann.

    [0005] Bei den bekannten Sanitärgeräten mit einem um seine senkrechte Mittelachse drehbaren Drehteller mußte dieser einen Mindestdurchmesser von 1,10 m und die Zelle eine Länge von etwa 1,90 m haben. Diese Abmessungen haben sich in der Praxis für eine Reihe von Anwendungsfällen, z.B. für einen Einbau in Altbauwohnungen, für die derartige Sanitärgeräte vor allem gedacht sind, als zu groß erwiesen.

    [0006] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, diesem Mangel abzuhelfen und eine Sanitäreinrichtung der eingangs erwähnten Art so auszubilden, daß der Drehteller einen kleineren Durchmesser erhalten kann als bisher, so daß der Einbau der Geräte beispielsweise in Altbauwohnungen erfolgen kann, in denen für die Installation des Sanitärgerätes ein Raum von etwa 90 cm zur Verfügung steht. Derartige Räume sind in Altbauwohnungen häufig dadurch zu schaffen, daß von den in ihnen vorhandenen langen Korridoren, deren Breite etwa 90 cm beträgt, ein Abschnitt abgeteilt werden kann, der für den Einbau der bekannten Geräte nicht geeignet war. Dabei sollen selbstverständlich die auf dem Drehteller installierten Apparate, insbesondere die Klosettschüssel, die behördlich vorgeschriebenen Abmessungen haben, das Waschbecken möglichst groß und das Gerät im übrigen frei zugänglich und bequem zu benutzen sein.

    [0007] Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt, ausgehend von einem Sanitärgerät der eingangs beschriebenen Art, dadurch, daß der Durchmesser des Drehtellers nicht größer als 82 cm ist, daß die Mittellinie der Klosettschüssel in einem spitzen Winkel zu der Mittelebene verläuft und daß die Duscheinrichtung eine Duschenwanne enthält, die aus einer senkrechten Stellung, in der sie innerhalb des Umfangsbereiches in einem sektorförmigen Abschnitt des Drehtellers liegt, in eine waagerechte Stellung ausschwenkbar ist, in der sie über den Umfang des Drehtellers hinausragt.

    [0008] Es hat sich überraschenderweise herausgestellt, daß es auf diese Weise möglich ist, die Abmessungen der bekannten Sanitärgeräte um etwa 20 bis 25 % zu verkleinern, und zwar nicht nur die Abmessungen des Drehtellers, sondern auch die Abmessungen des zum Duschen benötigten Platzes, so daß eine Raumlänge von 1,5 m für die Installation des Gerätes ausreicht.

    [0009] Eine Brauseeinrichtung mit einer aus der lotrechten Stellung in eine waagerechte Lage schwenkbaren Brausetasse ist aus dem DE-Gbm 1 976 747 bekannt. Die bekannte Einrichtung benötigt viel Platz und ist nicht auf einem Drehteller angeordnet, so daß die im Rahmen der Erfindung zu lösende Aufgabe nicht angesprochen wird.

    [0010] Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, daß die Duschenwanne mit einem Auslaß versehen ist, der in einen im Boden vorhandenen Ablauf eingreift. Erfindungsgemäß können ferner die erforderlichen Zusatzgeräte, wie unter anderem eine Mischbatterie, ein Spülkasten und die notwendigen Verbindungsleitungen für das warme und das kalte Wasser auf dem Drehteller untergebracht werden.

    [0011] Die Erfindung wird anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels erläutert. In der Zeichnung zeigen:

    Figur 1 eine Draufsicht auf eine erfindungsgemäße Sanitäreinrichtung,

    Figur 2 eine Seitenansicht der Sanitäreinrichtung in der in der Figur 1 durch den Pfeil II bezeichneten Blickrichtung,

    Figur 3 eine Seitenansicht der Sanitäreinrichtung in der in der Figur 1 durch den Pfeil III bezeichneten Blickrichtung, wobei der Drehteller in eine Stellung gedreht ist, in der die Duschenwanne dem Betrachter zugewandt ist,

    Figur 4 eine Seitenansicht der sich in der gleichen Stellung wie in der Figur 3 befindenden Sanitäreinrichtung, aber mit Blickrichtung auf die eine Schmalseite der Duschenwanne, also in Richtung des Pfeiles IV der Figur 1,

    Figur 5 einen Ausschnitt aus einer der Figur 4 entsprechenden Seitenansicht der Sanitäreinrichtung mit heruntergeklappter Duschenwanne in größerem Maßstab,

    Figur 6 den in Figur 5 dargestellten Bodenablauf in größerem Maßstab,

    Figur 7 ein anderes Ausführungsbeispiel eines Bodenablaufes,

    Figur 8 einen schematisierten Vertikalschnitt durch den unteren Teil der Sanitäreinrichtung, längs der Linie VIII-VIII der Figur 1 in größerem Maßstab,

    Figur 9 eine perspektivische Darstellung der Einrichtung mit Blick auf das Klosett,

    Figur 10 eine perspektivische Darstellung der Einrichtung mit Blick auf das Waschbecken und

    Figur 11 eine perspektivische Darstellung der Einrichtung mit Blick auf die heruntergeklappte Duschenwanne.



    [0012] Das unterste Element der als Ganzes mit 1 bezeichneten Sanitäreinrichtung ist, wie man aus der Figur 8 ersehen kann, die Sockelwanne 9, deren Achse mit 13 bezeichnet ist. Diese Sockelwanne 9 läßt sich auf dem Boden 2, auf dem sie steht und der in der Zeichnung als Betonboden gezeichnet ist, mit Hilfe von mindestens drei Stellschrauben 4 in eine horizontale Lage bringen. An den Rand der Sockelwanne 9 schließt sich der Estrich 5 an. In der Mitte der Sockelwanne 9 befindet sich ein Flansch 31, der einerseits mit dem Ablaufrohrstutzen 33 dicht verschweißt und andererseits mit der Sockelwanne 9 fest verbunden ist. Mit diesem Flansch 31 ist unter Zwischenlage einer Dichtung 6 die Halterung 35 für die Simmering-Dichtung 37 verschraubt, die ihrerseits durch den Gleitring 39 festgehalten wird. Die Simmering-Dichtung 37 und die Dichtung 6 zusammen verhindern das Austreten von Kanalgasen aus dem Zwischenraum zwischen dem Klosett-Ablaufrohr 43 und dem Ablaufrohrstutzen 33, der in die im Boden 2 fest verlegte Ablaufleitung 7 mündet, in welcher er unter Zwischenlage einer Dichtung 8 vertikal verschiebbar geführt ist. Dabei ist das Klosettablaufrohr 43 mittels der Scheibe 41 starr und drehfest mit dem Drehteller 15 verbunden. Dieser Drehteller 15 weist an seiner Unterseite mehrere regelmäßig verteilt angeordnete, je mit einem Kugellager gelagerte Laufrollen 47 auf, die auf einer kreisringförmigen Lauffläche der Sockelwanne 9 stehen und ein leichtes Drehen des Drehtellers 15 gewährleisten. Lösbare Verschlußplatten 51 können zu Kontrollzwecken und zur Vornahme von Revisionsarbeiten an der Drehtellerlagerung entfernt werden. Der Aufbau auf dem Drehteller 15 weist, wie aus den verschiedenen Figuren der Zeichnung ersichtlich ist, drei Wände 17, 19 und 21 sowie eine Deckplatte 23 auf. Die drei Wände sind unten mit Nocken versehen und lösbar aber dicht auf den Drehteller 15 gesteckt und oben lösbar mit der Deckplatte 23 verbunden. Die drei Wände sind ferner lösbar und dicht miteinander und mit der Deckplatte 23 verbunden.

    [0013] Die teilweise sowohl im Grundriß als auch im Aufriß gebogenen Wände 17, 19, 21 begrenzen zusammen mit dem Drehteller 15 und der Deckplatte 23 einen Hohlraum und teilen den sich über dem Drehteller 15 außerhalb der Wände befindenden Raum in drei Abteile. In einem dieser Abteile ist eine Klosettschüssel 25, im anderen ein Waschbecken 27 und im dritten eine Duschenwanne 29 angeordnet.

    [0014] Die Duschenwanne 29 weist einen Boden 29a, vier Seitenwände 29b sowie einen Auslaß 29c auf und ist mit einem Scharnier 53 um eine horizontale Schwenkachse 55 schwenkbar an einem auf dem Drehteller 15 angeordneten Träger 11 befestigt. Die Wand 21 ist mit einer ungefähr der Innenform der Duschenwanne 29 entsprechenden, aus Figur 5 ersichtlichen Auswölbung 21a versehen. Die Duschenwanne 29 kann in einer ersten, in den Figuren 3 und 4 dargestellten Schwenkstellung, in der sie senkrecht oder mindestens annähernd senkrecht steht und an der Auswölbung 21a der Wand 21 anliegt, mit einer Arretiervorrichtung fixiert werden. Diese besteht im gezeichneten Ausführungsbeispiel aus einem an der Wand 21 angelenkten, mit einem Nocken 61 versehenen Stab 57, dessen freies Ende mit einem Halteknopf 59 versehen ist, der die Duschenwanne 29 an einer an ihr angebrachten Nase 29g festhalten kann. In der ersten Schwenkstellung ist die Duschenwanne 29 mitsamt dem Träger 11 und allen übrigen, auf dem Drehteller 15 befestigten Teilen innerhalb eines zur Drehachse 13 koaxialen geometrischen Zylinders 99 mit einem maximalen Durchmesser von 82 cm untergebracht.

    [0015] Wenn die Arretiervorrichtung 57/61 gelöst wird, kann die Duschenwanne um die Schwenkachse 55 von der vertikalen 0 Drehachse 13 weg um ungefähr 90 nach unten geschwenkt werden. Die Duschenwanne 29 gelangt dabei in ihre in Figur 5 dargestellte, zweite Schwenkstellung, in der die Außenfläche ihres Bodens 29a mindestens annähernd horizontal verläuft und ihr Handgriff 29e bzw. die an ihm angebrachten Puffer 29f auf dem Boden 5 des Badezimmers aufliegen. In der zweiten Stellung befindet sich die Duschenwanne 29 somit zum größten Teil außerhalb des geometrischen Zylinders 99. Der Auslaß 29c wird durch einen Stutzen begrenzt, der in der zweiten Stellung der Duschenwanne 29 bezogen auf den Boden 29a nach unten vorsteht. Im übrigen ist der Auslaß 29c beim scharnierseitigen Rand des Bodens 29a angeordnet und von seinem Rand her mit besonders deutlich in der Figur 7 ersichtlichen Einschnitten 29d versehen. Die Innenfläche des Bodens 29a ist im übrigen derart ausgebildet, daß sich die Öffnung des Auslasses 29c bei der tiefsten Stelle der Innenfläche des Bodens 29a befindet.

    [0016] Zusätzlich zum Ablauf'33 ist im Boden 5 des Badezimmers noch ein weiterer, in der Figur 5 mit 69 bezeichneter Ablauf vorhanden, der entweder über den Ablauf 33 oder in anderer Weise mit der Abwasser-Kanalisation verbunden ist. Die Figuren 6 und 7 zeigen davon zwei Ausführungsbeispiele: Gemäß

    [0017] Figur 6 weist der Ablauf ein in den Boden 2 einbetoniertes Ablaufrohr 69 auf, in das das obere Ablauf teil 67 eingeschraubt ist. Dieses enthält ein mit dem in die Bodenfläche mündenden Ende bündiges Gitter 73, das mittels einer elastischen Kunststoffhülse 71 in der in der Zeichnung dargestellten Lage gehalten wird. Wenn der Auslaß 29c auf dem Gitter aufsteht, wird dieses nach unten gedrückt, so daß der Auslaß in den oberen Ablaufteil 67 eindringen kann. Auch bei dem Ausführungsbeispiel nach Figur 7 liegt die Oberfläche des hier mit 74 bezeichneten Gitters in der Oberfläche des Estrichs 5 und das Gitter 74 ist mit einem Zylinder 75 verbunden, der durch eine Feder 76 in der in der Zeichnung dargestellten Lage gehalten wird, wobei die Feder 76 eine Schraubenfeder oder eine elastische Kunststoffhülse sein kann. Gegen Herausnehmen ist das Gitter durch eine Überwurfmutter 77 gesichert. Auch hier kann das Gitter durch den Auslaß 29c nach unten gedrückt werden.

    [0018] - Die elastische Hülse 71 sowie die Feder 76 sind derart bemessen, daß einerseits der Gitterrost 73 bzw. 74 nicht oder nur geringfügig nach unten gedrückt wird, wenn eine Person daraufsteht, daß aber andererseits die abgerundete untere Kante des Auslasses 29c dicht an der Mündung des Ablaufes 69 anliegt, wenn die Duschenwanne sich in ihrer zweiten Stellung befindet. Eine solche dichte Verbindung zwischen der Duschenwanne und dem Ablauf 66 ist mindestens dann vorhanden, wenn eine Person in der Duschenwanne steht.

    [0019] Zum Duschen dient eine am einen Ende des Schlauches 83 angebrachte Handbrause 81; das andere Ende des Schlauches 83 ist an eine Mischbatterie 85 angeschlossen. Wenn die Dusche nicht benutzt wird, läßt sich der Schlauch 83 durch eine in der Deckplatte 23 vorhandene Öffnung versenken, wobei die Handbrause 81 mit ihrem konischen Endstück in der entsprechend ausgestalteten Öffnung festgehalten wird.

    [0020] In dem dargestellten Ausführungsbeispiel ist an der Wand 3 ein Rohrbogen 87 befestigt, der einen vertikal und koaxial zur Drehachse 13 nach unten in eine Öffnung der Deckplatte 23 hineinragenden Schenkel aufweist und dort abgedichtet ist. Durch diesen Rohrbogen 87 hindurch verlaufen, wie aus der Figur 2 ersichtlich, eine Kaltwasserzuleitung 89 sowie eine Warmwasserzuleitung 91. Diese Leitungen sind einerseits mit der Kalt- bzw. Warmwasserspeisung des Gebäudes und andererseits mit einer im Raum zwischen den Wänden 17, 19 und 21 vorhandenen Drehkupplung 93 verbunden. Von dieser führen nicht dargestellte Leitungen zu der Mischbatterie 85, zur Mischbatterie des Waschbeckens und zu dem nicht dargestellten, vorzugsweise ebenfalls in dem Raum zwischen den Wänden 17, 19 und 21 untergebrachten WC-Spülkasten sowie gegebenenfalls vorhandenen weiteren Geräten oder Armaturen. Im übrigen ist natürlich noch ein ebenfalls nicht dargestelltes, an sich bekanntes Betätigungsorgan zum Auslösen der WC-Spülung vorhanden.

    [0021] In dem horizontalen Abschnitt des Rohrbogens 87 ist eine Stange 88 längsverschiebbar angebracht, deren vorderes freies Ende mit einer C-förmigen Öffnung zum Einstecken der Handbrause 81 dient, damit diese als feststehende Dusche benutzt werden kann.

    [0022] Die Wand 21 ist im Bereich der Ausbuchtung 21a mit einer Öffnung versehen, die normalerweise mit einer lösbar befestigten Abdeckplatte 95 dicht abgeschlossen ist. Durch Entfernen der Abdeckplatte 95 kann der Innenraum zwischen den Wänden 17, 19 und 21 für Montage- und Reparaturarbeiten zugänglich gemacht werden.

    [0023] Die Sockelwanne 9 und der Drehteller 15 sind mit Anschlägen versehen, die die Verdrehbarkeit des Drehtellers auf höchstens eine volle Umdrehung begrenzen. Auf der Deckplatte 23 sind Kugelgriffe 97 befestigt, an denen sich die ganze Einrichtung drehen läßt. Ferner sind vorzugsweise Rastmittel vorhanden, die bei bestimmten Drehstellungen des Drehtellers einrasten. Die Rastmittel rasten insbesondere dann ein, wenn sich der Drehteller 15 in derjenigen Stellung befindet, in der der Auslaß 29c durch Herunterschwenken der Duschenwanne 29 zum Eingreifen in den Ablauf 65 gebracht werden kann.

    [0024] Die Wände 17, 19 und 21 sowie die Duschenwanne 29 bestehen beispielsweise aus Kunststoff. Die Klosettschüssel 25 und das Waschbecken können aus Sanitärkeramik bestehen oder aber aus Kunststoff hergestellt und in diesem Fall direkt an die Wände angeformte Teile sein.

    [0025] Wenn die Sanitäreinrichtung,-wie es in der Figur 1 dargestellt ist, in der Nähe einer Wand 3 angeordnet wird, kann der Drehteller 15 mit dem darauf befindlichen Aufbau für die Benutzung des Klosetts und des Waschbeckens in die in Figur 1 dargestellte Drehstellung gedreht sein. Wenn sich eine Person duschen will, kann sie den Drehteller und den sich darauf befindenden Aufbau in die in den Figuren 3, 4 und 5 dargestellte Stellung drehen und dann die Duschenwanne 29 in ihre zweite Stellung herunterschwenken. Das beim Duschen in die Duschenwanne 29 gelangende Wasser kann durch den Ablauf 29c abströmen. Die im Auslaß 29c vorhandenen Einschnitte 29d ermöglichen, daß ein Teil des Wassers um den heruntergedrückten Rost 73 herumströmen kann. Dies gewährleistet einen schnellen Wasserabfluß. Die Dichtung 71 verhindert, daß bei einem Rückstau im Ablauf 67 Wasser auf den Boden 5 ausströmt. Nach dem Duschen kann die Duschenwanne wieder nach oben in die erste Stellung verschwenkt und in dieser arretiert werden. Danach kann der Drehteller 15 beispielsweise wieder in die in der Figur 1 dargestellte Stellung gedreht werden.

    [0026] Die Duschenwanne 29 braucht also nur dann in ihre zweite Stellung heruntergeschwenkt zu werden, wenn die Dusche tatsächlich benutzt wird. Sonst kann sich die Duschenwanne in ihrer ersten Stellung befinden, in der sie im Grundriß nur sehr wenig Platz beansprucht und sich innerhalb des geometrischen Zylinders 99 befindet.

    [0027] Die Sanitäreinrichtung benötigt im Grundriß nur wenig Platz und kann je nach Wunsch mitten in einen Raum oder an eine Wand oder in eine Ecke oder auch in einen Raum eingebaut werden, dessen Breite nur wenig mehr als 82 cm beträgt. Da auch die Gesamthöhe des Sockels und der auf diesem drehbaren Teile relativ klein ist, kann die Sanitäreinrichtung auch in niedrige Räume und Räume mit abgeschrägten Decken eingebaut werden.

    [0028] Die Sanitäreinrichtung kann daher bei der Renovation von alten Gebäuden in WC-Räume oder bei Hotels in Nebenräume von Zimmern eingebaut werden, in denen der verfügbare Platz nicht ausreicht, um drei einzelne Sanitärgeräte unterzubringen.

    [0029] Es sei in diesem Zusammenhang insbesondere darauf verwiesen, daß es im Gegensatz zu den aus den einleitend genannten CH-PSen 573 241 und 590 043 bekannten Sanitäreinrichtungen nicht mehr notwendig ist, eine ortsfest eingebaute Duschenwanne und zur Sanitäreinrichtung selbst gehörende, eine Zelle begrenzende Wände vorzusehen.

    [0030] Selbstverständlich kann in einem Badezimmer, in das die Sanitäreinrichtung eingebaut ist, noch ein Duschvorhang eingebaut werden, der den bei der Benutzung der Dusche von der Duschenwanne eingenommenen Bereich abgrenzt.

    [0031] Da die Sanitäreinrichtung als solche allseitig zugänglich ist, kann beispielsweise eine Person die Dusche und eine andere Person gleichzeitig das Waschbecken benutzen.

    [0032] Die Lage der Abläufe 33 und 67 sowie des Rohrbogens für die Zuleitungen können selbstverständlich entsprechend den Platzverhältnissen angeordnet werden. Die Zuleitungen könnten auch vertikal von der Decke herab verlegt werden. Ferner wäre es möglich, das benötigte Wasser von unten über eine Drehkupplung oder über ausreichend flexible Schläuche zuzuführen.

    [0033] Es sei noch bemerkt, daß die Sanitäreinrichtung mit dem Drehteller und den darauf aufgebauten Elementen bei entsprechender Bemessung der letzteren auch so gestaltet werden kann, daß sie innerhalb eines geometrischen Zylinders untergebracht werden kann, dessen Durchmesser kleiner als 82 cm ist. Beispielsweise könnte die Sanitäreinrichtung für den Einbau in einen Wohnwagen in einem Zylinder mit 60 cm Durchmesser untergebracht werden.

    [0034] Bei einer vereinfachten Ausführungsform der Erfindung kann auf die ausschwenkbare Duschenwanne verzichtet werden. Eine derartige Ausführungsform wäre beispielsweise dann denkbar, wenn die Einrichtung in einem Raum installiert wird, der eine Duschenwanne .oder ein ähnliches Sammelbecken für das ablaufende Wasser enthält.


    Ansprüche

    1. Sanitärgerät, das auf einem um seine senkrechte Mittelachse drehbaren Drehteller angeordnet ist und eine Klosettschüssel, ein Waschbecken und eine Duscheinrichtung enthält, wobei die Klosettschüssel auf der einen und das Waschbecken auf der anderen, durch eine Mittelebene gebildeten Hälfte des Drehtellers liegen und die Mittellinie des Wasch-0 beckens die Mittelebene in einem Winkel von etwa 90 im Mittelpunkt des Drehtellers schneidet, während die Duscheinrichtung im Bereich des Umfanges symmetrisch zur Mittelebene angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet , daß der Durchmesser des Drehtellers (15) nicht größer als 82 cm ist, daß die Mittellinie der Klosettschüssel (25) in einem spitzen Winkel zu der Mittelebene verläuft und daß die Duscheinrichtung eine Duschenwanne (29) enthält, die aus einer senkrechten Stellung, in der sie innerhalb des Umfangsbereiches in einem sektorförmigen Abschnitt des Drehtellers (15) liegt, in eine waagerechte Stellung ausschwenkbar ist, in der sie über den Umfang des Drehtellers hinausragt.
     
    2. Sanitärgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Duschenwanne (29) einen Auslaß (29c) aufweist, der in einen im Boden vorhandenen Ablauf eingreift.
     
    3. Sanitärgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die erforderlichen Zusatzgeräte, wie eine Mischbatterie ( (85), ein Spülkasten und die notwendigen Verbindungsleitungen, auf dem Drehteller (15) untergebracht sind.
     




    Zeichnung

























    Recherchenbericht