[0001] Die Erfindung betrifft eine Hilfsblasdüse für das Webfach einer Luftstrahlwebmaschine.
[0002] Eine bisherige Düse dieser Art (DE-OS 21 45 256) besteht aus einem Rohr mit gerundetem
Kopf, aus dem die Luft durch eine seitliche Bohrung in das Webfach der Webmaschine
auszutreten vermag. Die rohrförmige Düse wird in der Regel schräg zu ihrer Längsachse
gegen die in Tieffachstellung befindlichen Kettfäden geführt. Insbesondere bei hoher
Drehzahl kann es vorkommen, dass die Kettfäden durch die herangeführte Düse nicht
genügend exakt geteilt werden, wodurch das Garn beschädigt oder zerrissen (gesplissen)
werden kann.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine besonders in dieser Hinsicht verbesserte
Hilfsblasdüse zu schaffen.
[0004] Die Erfindung besteht darin, dass das freie, zwischen die Kettfäden einfahrende Ende
der Düse dachförmig ausgebildet ist und eine Kante besitzt, die im wesentlichen parallel
zu denjenigen Kettfäden verläuft, welche beim Einfahren der Düse in das Webfach von
dieser durchstossen werden. Hierdurch lässt sich erreichen, dass die Hilfsblasdüse
mit der mehr oder weniger scharfen Oberkante zwischen die Kettfäden gefahren werden
kann, wodurch diese entsprechend der Schrägung des dachförmigen Endes der Düse sukzessive
aufgeweitet werden. Die Kettfäden werden also nicht schlagartig, sondern allmählich
auseinander geschoben bzw. geteilt. Die erfindungsgemässe Hilfsblasdüse vermag besonders
störungsfrei und ohne Zerstörung von Kettfäden zu arbeiten.
[0005] Weitere Merkmale ergeben sich aus der folgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen
in Verbindung mit der Zeichnung und den Ansprüchen.
Fig. 1 ist ein Schnitt durch einen Teil einer Webmaschine, bei der die Erfindung angewendet
ist,
Fig. 2 veranschaulicht ein Detail von Fig. 1, in Vorderansicht,
Fig. 3 ist eine zugehörige Seitenansicht,
Fig. 4 eine Draufsicht,
Fig. 5 ist eine Vorderansicht eines abgewandelten Ausführungsbeispiels,
Fig. 6 eine zugehörige Seitenansicht,
Fig. 7 eine zugehörige Draufsicht und
Fig. 8 ein Schnitt nach Linie VIII - VIII in Fig. 5.
[0006] Eine gemäss Pfeil 1 während des Webbetriebes hin und her verschwenkte Weblade 2 trägt
ein Riet 3, mehrere Hilfsblasdüsen 4 und mehrere einen Führungskanal 5 für den einzutragenden
Schussfaden 6 bildende Führungszähne 7. Die Düse 4 besitzt ein dachförmiges, oberes
Ende 8 mit einer mehr oder weniger geschärften Kante 9, vgl. Fig. 2,3. Die Luft wird
der Düse 4 durch einen Schlauch 11 und einen Zuführungskanal 12 entsprechend einem
Steuerprogramm zugeleitet. Kanal 12 besteht aus einem Steigabschnitt 13 vom Querschnitt
C, der im Bereich des Düsenfusses 14 exzentrisch angeordnet ist, vgl. besonders Fig.
4. Im oberen Teil der Düse 4 schliesst an den Steigabschnitt 13 ein im wesentlichen
horizontal verlaufender Luftaustrittsabschnitt 15 an, der geringeren Querschnitt D
besitzt, als der Abschnitt 13. Durch die Querschnittsverkleinerung im Abschnitt 15
lässt sich in diesem eine Drosselwirkung der Strömung erzielen. Die Luft tritt durch
eine Oeffnung 16 in den Fadenführungskanal 5 aus, wodurch der Schussfaden 6 durch
das von den Kettfäden 17,18 gebildete Webfach 19 getragen wird. Die Kante 9 verläuft
im wesentlichen parallel zu den Kettfäden 17.
[0007] Während des Schusseintrages befindet sich die Lade 2 mit den von ihr getragenen Teilen
3,4,7 in der in Fig. 1 ausgezogen dargestellten Wirkungsstellung. Die Düse 4 und die
Führungszähne 7 sind in das Webfach 19 durch die in Tieffachstellung stehenden Kettfäden
17 hindurch eingefahren. Nach beendigtem Schusseintrag werden die Teile 3,4,7 entsprechend
Pfeil 21 in Fig. 1 im Gegenzeigersinn verschwenkt, so dass die Düse 4 und die Führungszähne
7 in eine wirkungslose, nicht dargestellte Position ausserhalb des Webfaches 19 gelangen.
Das Riet 3 schlägt den Schussfaden 6 an die Anschlagstelle 24 des Gewebes 25 an.
[0008] Vor dem folgenden Schusseintrag werden die Teile 3,4,7 wieder im Uhrzeigersinn verschwenkt.
Dabei durchfahren sie die in Fig. 1 strichpunktiert eingezeichnete Position 3a,4a,7a,
in der die obere Kante 9 des dachförmigen Endes 8 der Düse 4 in einem Winkel A2 gegenüber
der Mittelebene 26 des Webfaches 19 steht, welcher etwas grösser ist als der Winkel
A1 der Tieffachkettfäden 17. Dadurch wird erzielt, dass die Kante 9 bei der folgenden
Bewegung -- beginnend mit dem Ende bzw. der Ecke 20 -- unter spitzem Winkel B, also
schräg durch die Kettfäden 17 fährt und diese sukzessive von der Kante 9 geteilt werden.
[0009] Anschliessend gelangen die Teile 3,4,7 in die in Fig. 1 ausgezogen dargestellte Position,
in welcher der folgende Schussfaden 6 eingetragen werden kann.
[0010] Dadurch, dass der horizontale Luftaustrittsabschnitt 15 zwischen den Steigabschnitt
13 des Kanals 12 und die Austrittsöffnung 16 geschaltet ist, ist Gewähr dafür gegeben,
dass an der Winkelstelle 27 infolge der Abwinkelung entstehende Luftwirbel wieder
beruhigt werden bzw. die Luftströmung parallelisiert wird, bevor die Luft aus der
Oeffnung 16 austritt. Der Luftstrahl 28 ist dadurch weitgehend wirbelfrei, so dass
er die in Fig. 4 ersichtliche, schräg zum Schussfaden 6 verlaufende Richtung besonders
lange beizubehalten vermag. Die richtungsorientierte Tragwirkung in Bezug auf den
Schussfaden 6 lässt sich dadurch erhöhen.
[0011] Bei der abgewandelten Ausführungsform nach Fig. 5 - 8 enthält die Hilfsblasdüse 4a
einen Schaft 4b von ovalem Querschnitt.
[0012] Dadurch können die den Kettfäden 17 von der Düse 4 gebotenen Gleitflächen verlängert
werden, wodurch sich eine schonende Behandlung für die Kettfäden beim Ein- und Ausfahren
ergibt.
[0013] Die Winkel A1 und A2 können auch gleich gross sein, so dass die Kante 9 parallel
zu der Kettfadenebene 17 steht.
[0014] Bei einer abgewandelten Ausführungsform ist die in Fig. 2 strichpunktiert angedeutete
Kante 9a z.B. gegen das in Fig. 2 rechte Ende hin leicht gekrümmt. Weitere Ausführungsbeispiele
ergeben sich, wenn das dachförmige Ende 8 z.B. vertikal in Richtung der Achse 30 des
Steigabschnittes 13 in Fig. 3 gewölbte, gestrichelt angedeutete Dachflächen 8a,8b
aufweist oder aber horizontal gewölbte Flächen 8c gemäss Fig. 8.
1. Hilfsblasdüse für das Webfach einer Luftstrahlwebmaschine, dadurch gekennzeichnet
, dass das freie, zwischen die Kettfäden (17) einfahrende Ende (8) der Düse (4) dachförmig
ausgebildet ist und eine Kante (9) besitzt, die im wesentlichen parallel zu denjenigen
Kettfäden (17) verläuft, welche beim Einfahren der Düse (4) in das Webfach (19) von
dieser durchstossen werden.
2. Düse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Kante (9) des Düsenendes
(8) gegenüber der Kettfadenebene (17) in der Weise geneigt ist, dass beim Einfahren
der Düse (4) in die Kettfadenebene (17) zuerst das dem Gewebeanschlag (24) näher liegende
Ende (20) der Kante (9) in die Kettfadenebene (17) einfährt.
3. Düse nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass unterhalb des dachförmigen
Endes (8) ein exzentrisch zu dem Ende stehender Fuss (14) angeordnet ist, welcher
einen Luftzuführungskanal (12) enthält.
4. Düse nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der
Luftzuführungskanal (12) einen parallel zu dem Fuss (14) verlaufenden Steigabschnitt
(13) und einen quer dazu gestellten Luftaustrittsabschnitt (15) enthält.
5. Düse nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der
Querschnitt (C) des Steigabschnittes (13) grösser ist als derjenige (D) des Luftaustrittsabschnittes
(15), derart, dass in diesem ein Drosselungseffekt entsteht.