(19)
(11) EP 0 053 217 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
09.06.1982  Patentblatt  1982/23

(21) Anmeldenummer: 80810375.8

(22) Anmeldetag:  02.12.1980
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)3D03D 47/24, D03D 49/60
(84) Benannte Vertragsstaaten:
DE FR IT

(71) Anmelder: GEBRÜDER SULZER AKTIENGESELLSCHAFT
CH-8401 Winterthur (CH)

(72) Erfinder:
  • Hintsch, Otto, Dr.
    CH-8304 Wallisellen (CH)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Führungszahn zur Bildung eines Schusseintragskanales einer Webmaschine


    (57) Der Führungszahn (4) zur Bildung eines Schußeintragskanales (13) einer Webmaschine besitzt einen oberen Schenkel (11), bei dem eine gerade Außenkante (14) vorgesehen ist. Sie hat einen solchen Verlauf, daß sie bei Position II des Führungszahnes (4), bei der sie die in Tieffachstellung befindlichen Kettfäden (9) berührt, parallel zu diesen steht. Hierdurch wird erreicht, daß auch luftverwirbelte Garne (24) in der Kette (8, 9) verarbeitet werden können, bei denen der Abstand (A) zwischen je zwei aufeinanderfolgenden Verwirbelungsstellen (21) höchstens so groß ist wie die Länge (L) der geraden Außenkante (14). Der Führungszahn (4) vermag dann beim Einstechen in das Webfach (7) nicht die im Tieffach befindlichen Kettfäden (9) zu verletzen bzw. aufzuspieißen.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft einen Führungszahn zur Bildung eines Schusseintragskanales einer Webmaschine, mit einem freien, beim Einfahren in das Webfach die Kettfäden teilenden Schenkel.

    [0002] Bei einem bisherigen Führungszahn der genannten Art (DE-PS 11 92 986) ist mindestens derjenige Abschnitt, welcher beim Einfahren in die zu teilenden Kettfäden diese zuerst berührt und daraufhin auseinanderlegt, mit einer gekrümmten Aussenkante versehen. Eine mit solchen Führungszähnen versehene Webmaschine vermag gewisse Kettgarne nicht zu verarbeiten. Dabei handelt es sich besonders um die sogenannten Knotengarne, z.B. luftverwirbelte Garne = "Air tangled Garne" oder "Air mingled Garne". Diese Garne bestehen aus einzelnen, parallel verlaufenden Fibrillen, deren Querverbindung (z.B. Verbindung durch Luftverwirbelung) nur in relativ grossen Abständen vorgesehen ist. Die Abstände bei solchen luftverwirbelten Garnen können z.B. 017 bis 1,2 cm sein. Der bekannte Führungszahn kann bei solchen Garnen zwischen die Fibrillen einstechen, sich daran verfangen und das Garn zerstören.

    [0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen besonders in dieser Hinsicht verbesserten Führungszahn zu schaffen, mit dem es insbesondere möglich werden soll, Knotengarne in der Kette zu verarbeiten.

    [0004] Die Erfindung besteht darin, dass der freie Schenkel eine gerade Aussenkante aufweist, die bei Berührung mit den zu teilenden Kettfäden parallel zu diesen verläuft.

    [0005] Hierdurch wird es möglich, auf der Webmaschine ein Knotengarn, z.B. ein luftverwirbeltes Garn, in der Kette zu verarbeiten, bei dem der Abstand zwischen zwei aufeinanderfolgenden Querverbindungsstellen der Fibrillen nicht grösser ist als die gerade Aussenkante des Führungszahnes, welche sich beim Einfahren in das Fach parallel zu den Kettfäden stellt. Aufgrund des geraden Verlaufes der Aussenkante tritt der Führungszahn auf der ganzen Länge der Aussenkante gleichzeitig zwischen die zu teilenden bzw. auseinanderzulegenden Kettfäden ein. Ist der Abstand zwischen zwei aufeinanderfolgenden Verbindungsstellen des Kettgarnes nicht grösser als die gerade Aussenkante des Führungszahnes, so wird erzielt, dass der Führungszahn in jedem Fall gegen mindestens eine Verbindungsstelle des Garnes trifft. Dadurch aber wird verhindert, dass der betreffende Kettfaden vom Führungszahn durchstochen bzw. aufgespleisst werden kann. Der Kettfaden wird sich auf jeden Fall gesamthaft auf die eine oder auf die andere Seite des Führungszahnes legen, wenn dieser mehr und mehr in das Webfach eintritt.

    [0006] Weitere Merkmale ergeben sich aus der folgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen in Verbindung mit der Zeichnung und den Ansprüchen.

    Fig. 1 ist ein Schnitt durch einen Teil einer Webmaschine, bei der die Erfindung angewendet ist,

    Fig. 2,3 veranschaulichen zwei verschiedene Garnsorten.



    [0007] Die Webmaschine enthält eine gemäss Pfeil 1 hin und her verschwenkte Lade 2, die ein Riet 3 und eine Anzahl Führungszähne 4 trägt. Durch die Führungszähne 4 wird während des Schusseintrages bei dem Beispiel mittels eines Projektils 5 ein Schussfaden 6 in das Webfach 7 eingetragen. Dieses wird von in Hochfachstellung befindlichen Kettfäden 8 und von in Tieffachstellung befindlichen Kettfäden 9 gebildet. Der Führungszahn 4 besitzt einen freien oberen Schenkel 11 und einen unteren Schenkel 12. Die Schenkel 11,12 bilden einen Führungskanal 13 für das Projektil 5 und den Schussfaden 6. Der in Fig. 1 obere freie Schenkel 11 besitzt eine gerade Aussenkante 14, deren Funktion im folgenden detailliert beschrieben wird.

    [0008] Nach Beendigung des Schusseintrages wird die Lade 2 zusammen mit den Teilen 3,4 aus der Position III, III' entsprechend Pfeil 1 in die Position I, I' verschwenkt, in der der Schussfaden 6 an der Anschlagstelle 17 des entstehenden Gewebes 18 angeschlagen wird.

    [0009] Vor dem nächsten Schusseintrag werden die Teile 2,3,4 wieder in Fig. 1 im Uhrzeigersinn verschwenkt. Dabei durchlaufen sie die Stellung II, II', in der die gerade Aussenkante 14 des Führungszahnes 4 parallel zu den in Tieffachstellung befindlichen Kettfäden 9 steht.

    [0010] Es ist angenommen, dass die Kettfäden 8,9 aus einem luftverwirbelten Garn 24 gemäss Fig. 3 bestehen, das Luftverwirbelungsstellen 21 enthält. Durch diese werden die einzelnen, parallel verlaufenden Fibrillen 22 zusammengehalten. Die Länge L der Aussenkante 14 des Führungszahnes 4 ist mindestens so lang, wie der Abstand A zwischen zwei Verwirbelungsstellen 21, so dass die Kante 14 auf alle Fälle gegen eine Verwirbelungsstelle 21 trifft, wenn der Führungszahn 4 in das Webfach 7 einsticht. Dadurch ist es unmöglich, dass der luftverwirbelte Kettfaden 9 von einem Führungszahn 4 auseinandergerissen bzw. gespleisst wird.

    [0011] Zum Vergleich ist in Fig. 2 ein normal gedrehtes Garn (Zwirn) 23 dargestellt.

    [0012] Der beschriebene Führungszahn kann auch zur Bildung eines Führungskanales einer Webmaschine verwendet werden, bei der der Schusseintrag mittels Luft- oder Wasserstrahl erfolgt.


    Ansprüche

    Führungszahn zur Bildung eines Schusseintragskanales einer Webmaschine, mit einem freien, beim Einfahren in das Webfach die Kettfäden teilenden Schenkel, dadurch gekennzeichnet , dass der freie Schenkel (11) eine gerade Aussenkante (14) aufweist, die bei Berührung mit den zu teilenden Kettfäden (9) parallel zu diesen verläuft.
     




    Zeichnung







    Recherchenbericht