[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft einen Wärmeaustauscher für den Einsatz in Kohlehydrieranlagen
bei Drücken von 200 bis 700 bar und Temperaturen von 100 bis 500
oC mit einem in einem geschlossenen Druckbehälter angeordneten Rohrbündel mit rohrseitigen
Ein- und Austrittstutzen für den Kohlebrei und/oder Kreisgas, mit mantelseitigen Ein-
und Austrittstutzen für das wärmeabgebende Kreisgas, bei dem die Innenrohre zwischen
durch Rohrplatten abgeschlossenen Hauben angeordnet sind, und die Hauben durch Haubenstutzen
mit den rohrseitigen Ein- und Austrittstutzen für den Kohlebrei und/oder das Kreisgas
verbunden sind.
[0002] Es ist bekannt, Wärmeaustauscher von 600 mm Durchmesser und Rohrbündellängen von
18 m zu bauen. Die Innenrohre haben einen Außendurchmesser von 23 mm und einen Innendurchmesser
von 14 mm. Unter diesen Voraussetzungen ist es möglich, zwischen 200 bis 300 parallel
zu einem Rohrbündel angeordnete Innenrohre in einem Druckbehälter unterzubringen.
Die Hauben bei den bekannten Ausführungen sind kegelförmig, die Wärmedehnungsdifferenz
zwischen Rohrbündel und Druckbehälter wird über eine Stopfbüchse aufgenommen. Die
bekannte Bauweise hat verschiedene Nachteile. So beanspruchen die kegelförmigen Hauben
bei größeren Durchmessern noch mehr toten Raum als bei früher üblichen Durchmessern.
Der Kohlebrei und das Kreisgas, die bei den bekannten Konstruktionen um die Rohre
geführt werden, lassen sich bei Durchmessern . größer als 600 mm nicht mehr gleichmäßig
über den ganzen Querschnitt des Mantelraumes verteilen.
[0003] Bei der Fahrweise mit Kohlebrei und Kreisgas um die Rohre ist, wie sich gezeigt hat,
der Einbau von Schikanen nicht möglich: dies ist in zweifacher Hinsicht nachteilig.
Einmal wird die Wärmeübergangszahl kleiner als bei einer durch Schikane erzielten
Querströmung, und zum anderen ist die Stabilität der Innenrohre durch Schwingungen
gefährdet, die Schwingungsgefahr kann nur zum Teil durch den Einbau von Innenrohren
mit 4,5 mm Wanddicke bei einem Außendurchmesser von 23 mm eingedämmt werden. Außerdem
ist nicht zu vermeiden, daß an der Stopfbüchse Undichtigkeiten auftreten.
[0004] Es war daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen Wärmeaustauscher für den
Einsatz in Kohlehydrieranlagen anzugeben, der zum einen materialsparend für Kohlebrei-
und Kreisgasdurchsätze bis über 5·10
5 kg h
-1, zum anderen reparaturfreundlich ausgelegt ist.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch die Kombination folgender Merkmale:
a) Der Druckbehälter ist aus niedriglegiertem Stahl (2,25 % Cr, 1 % Mo) mit Wanddicken
zwischen 150 und 250 mm, gefertigt; bei Außendurchmessern zwischen -1 000 und 2 500
mm.
b) Das Rohrbündel, bestehend aus den Innenrohren und Schikaneblechen ist aus einem
austenitischen CrNi-Stahl gefertigt, wobei die Innenrohre (4) Innendurchmesser von
40 bis 60 mm, bei Wanddicken von 2 bis 3 mm aufweisen.
c) Die Schikanebleche bestehen abwechselnd aus Ringblechen und Scheiben mit Blechdicken
von 12 bis 16 mm und sind an einer Rohrplatte über Zuganker befestigt.
d) Die Hauben mit Wanddicken von 20 bis 40 mm sind als Halbkugeln ausgebildet.
e) Einer der Haubenstutzen weist ein Dehnungsausgleich-Zwischenstück auf.
f) Die mantelseitigen Ein- und Austrittstutzen für das wärmegebende Kreisgas sind
an den Mantelhauben angeordnet.
[0006] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung sind die Haubenstutzen mit
den rohrseitigen Ein- und Austrittstutzen für den Kohlebrei und/oder das Kreisgas
über Schweißnähte verbunden.
[0007] Gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung ist eine Haube als Prallkörper
im Abstand von 500 bis 1 000 mm vom mantelseitigen Eintrittstutzen angeordnet. Die
mit der Erfindung erzielten Vorteile bestehen vor allen Dingen darin, daß mit größeren
Durchmessern zugleich materialsparend gebaut werden kann. Ein- und Ausbau beschädigter
oder verstopfter Bündel ist schneller möglich als bei der bisher bekannten Konstruktion.
Die Anordnung mantelseitiger Schikanen erhöht den Wärmeübergang und vermeidet die
Gefahr von Schwingungen der Innenrohre. Durch den Einbau eines Dehnungszwischenstückes
wird ausgeschlossen, daß rohrseitig strömender Kohlebrei und/oder Kreisgas sich mit
dem wärmeabgebenden, mantelseitig strömenden Kreisgas vermischen. Durch die Ausführung
der Hauben als Halbkugeln wird gegenüber der spitzwinkligen, kegelförmigen Haube Druckbehälterraum
gespart.
[0008] Die Erfindung wird nachstehend anhand der Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen
Figur 1 einen Längsschnitt durch einen Wärmeaustauscher gemäß der Erfindung, Figur
2 eine vergrößerte Teilansicht dieses Wärmeaustauschers.
[0009] In einem Druckbehälter, bestehend aus einem zylindrischen Mantel 1 mit einer angeflanschten
Mantelhaube 2, sowie einer angeschweißten Mantelhaube 3 ist ein Rohrbündel angeordnet.
Dieses Rohrbündel besteht seinerseits aus Innenrohren 4, die in Rohrplatten 5 und
6 eingeschweißt sind. Die Hauben 7 und 8 dichten den rohrseitig strömenden Kohlebrei
und/oder das Kreisgas ab. Ein Haubenstutzen 9 verbindet die Haube 7 mit dem rohrseitigen
Austrittstutzen 11. Ein Haubenstutzen 10 verbindet die Haube 8 mit dem rohrseitigen
Eintrittstutzen 12. Die Schweißverbindung zwischen den Haubenstutzen 9, 10 und Aus-
und Eintrittstutzen ist in Figur 2 dargestellt. Das Rohrbündel enthält mantelseitig
Schikanebleche, die entweder aus abwechselnd angeordneten Ringblechen 13 und Scheiben
14 bestehen.
[0010] Eine andere Ausführungsform der Schikanebleche, die nicht dargestellt ist, jedoch
bei liegenden Wärmeaustauschern angewendet wird, besteht aus Kreisabschnitten.
[0011] Die Schikanebleche sind mit Zugankern 15 an einer der beiden Platten 5, 6 befestigt.
Der Mantel 1 und das Rohrbündel haben im Betrieb unterschiedliche Wandtemperaturen,
außerdem bestehen sie aus Werkstoffen mit unterschiedlichen Wärmeausdehnungskoeffizienten;
deswegen ist ein Dehnungsausgleich-Zwischenstück 16 im Haubenstutzen 9 oder 10 eingebaut.
Der mantelseitige Eintrittstutzen 17 wird so angeordnet, daß der Strömungsimpuls mit
der Haube 7 abgelenkt wird. Mantelseitige Ein- und Austrittstutzen 18 können entsprechend
den Erfordernissen der Rohrleitungsführung beliebig auf einem Breitenkreis der kugelförmigen
Mantelhaube gedreht werden.
1. Wärmeaustauscher für den Einsatz in Kohlehydrieranlagen bei Drücken von 200 bis
700 bar und Temperaturen von 100 bis 500°C mit einem in einem geschlossenen Druckbehälter
angeordneten Rohrbündel, mit rohrseitigem Ein-und Austrittstutzen für den Kohlebrei
und/oder Kreisgas, mit mantelseitigen Ein- und Austrittstutzen für das wärmeabgebende
Kreisgas, bei dem die Innenrohre zwischen durch Rohrplatten abgeschlossenen Hauben
angeordnet sind, und die Hauben durch Haubenstutzen mit den rohrseitigen Ein- und
Austrittstutzen für den Kohlebrei und/oder das Kreisgas verbunden sind, gekennzeichnet
durch die Kombination folgender Merkmale:
a) Der Druckbehälter (1) ist aus niedriglegiertem Stahl (2,25 % Cr, 1 % Mo) mit Wanddicken
zwischen 150 und 250 mm, vorzugsweise zwischen 180 und 220 mm, gefertigt; bei Außendurchmessern
zwischen 1 000 und 2 500 mm.
b) Das Rohrbündel, bestehend aus den Innenrohren(4) und Schikaneblechen (13, 14) ist
aus einem austenitischen CrNi-Stahl gefertigt, wobei die Innenrohre (4) Innendurchmesser
von 40 bis 60 mm bei Wanddicken von 2 bis 3 mm aufweisen.
c) Die Schikanebleche bestehen abwechselnd aus Ringblechen (13) und Scheiben oder
Kreisabschnitten (14) mit Blechdicken von 12 bis 16 mm und sind an einer der Rohrplatten
(5, 6) über Zuganker (15) befestigt.
d) Die Hauben (7, 8) sind als Halbkugeln ausgebildet.
e) Einer der Haubenstutzen (9) weist ein Dehnungsausgleich-Zwischenstück (16) auf.
f) Die mantelseitigen Ein- und Austrittstutzen (17, 18) für das wärmeabgebende Kreisgas
sind an den Mantelhauben (2, 3) angeordnet.
2. Wärmeaustauscher nach Anspruch l, dadurch gekennzeichnet, daß die Haubenstutzen
(9, 10) mit den rohrseitigen Ein-und Austrittstutzen (11, 12) für den Kohlebrei und/oder
das Kreisgas über Schweißnähte verbunden sind.
3. Wärmeaustauscher nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß eine der Hauben
(7) als Prallkörper im Abstand von 500 bis 1 000 mm vom mantelseitigen Eintrittstutzen
(17) angeordnet ist.