[0001] Die Erfindung bezieht sich auf Zylinder für Druckwerke von Rotationsdruckmaschinen
mit beiderseits an den Zylinderstirnflächen vorgesehenen Schmitzringen, die am Zylinder
zu dessen Drehachse zentriert befestigt sind.
[0002] Eine bekannte Ausführung dieser Art (DE-OS 28 47 880) verwendet zur Lagerung der
Schmitzringe auf beiden Seiten des Zylinders konische Sitzflächen auf den Achsschenkeln
und dazu passend konische Gegensitzflächen im Schmitzring. Die Steigung der Konen
ist so gewählt, daß die Schmitzringe nach ihren Aufpressen selbsthemmend sind und
somit nicht weiter befestigt werden müssen.
[0003] Bei der bekannten Ausführung ist zum Austausch der Schmitzringe eine aufwendige Hydraulikeinrichtung
erforderlich, mit der sie von ihrer Sitzfläche gelöst werden. Ein weiterer wesentlicher
Nachteil der bekannten Ausführung ist, daß die konischen Sitzflächen auf den Achsschenkeln
und in den Schmitzringen mit hoher Genauigkeit hergestellt werden müssen, was den
Preis der Schmitzringe ungünstig beeinflußt.
[0004] Aufgabe der Erfindung ist es, eine Lagerung und Befestigung des Schmitzringes an
einem Druckwerkszylinder zu schaffen, die eine präzise Zentrierung gewährleistet,
bei der der Schmitzring leicht zu montieren bzw. demontieren ist und bei der der Schmitzring
unbeeinflußt durch elastische Verformungen seiner Umgebung gelagert ist, so daß auch
Paßrost verhindert wird.
[0005] Die Aufgabe wird durch die Erfindungsmerkmale des Anspruchs 1 gelöst. Mit dieser
einfach herstellbaren und präzisen Zentrierung des Schmitzringes wird ein schnelles
Auswechseln eines abgenutzten Schmitzringes und ein genaues Zentrieren gewährleistet.
Außerdem verändert der unmittelbar an der Zylinderstirnfläche befestigte Schmitzring
seine Stellung am Zylinderkörper nicht, wenn eine elastische Durchbiegung der Achszapfen
auftritt. Auch ist die Gefahr beseitigt, daß der Schmitzring durch Passungsrost auf
den Sitzflächen zerstört wird.
[0006] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen des Erfindungsgegenstandes sind durch die Unteransprüche
gekennzeichnet.
[0007] Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen schematisch dargestellt.
Es zeigt:
Fig. 1 einen Teillängsschnitt durch einen Zylinder mit Schmitzring,
Fig. 2 einen Teillängsschnitt durch einen Zylinder mit Schmitzring und anderer Zentrierung,
Fig. 3 eine Stirnansicht auf den Schmitzring mit Zylinder,
Fig. 4 einen vergrößerten Teilausschnitt der Zentrierung des Schmitzringes.
[0008] Bei dem Zylinder 1 kann es sich z. B. um einen Plattenzylinder, um einen Gummizylinder,
um einen Druckzylinder oder dergl. handeln, wie sie in Druckwerken von Rotationsdruckmaschinen
zur Anwendung gelangen. Derartige Zylinder stehen unter gegenseitigem Anpreßdruck,
der eine elastische Durchbiegung der Achszapfen 2 bewirkt. Um den Abstand zwischen
den einzelnen Zylindern und damit das Maß der Anpressung genau fixieren zu können,
sind beiderseits an den Stirnflächen Schmitzringe 3 vorgesehen, die aufeinander abrollen,
d. h. der Anpreßdruck zwischen den Zylindern muß so groß sein, daß bei Betrieb der
Maschine die Schmitzringe nicht voneinander abheben können.
[0009] Für die Schmitzringe 3 ist es wesentlich, daß sie genau zur Drehachse des Zylinders
zentriert sind. Hierzu ist gemäß der Erfindung unmittelbar neben der Zylinderstirnfläche
4 eine Zentrierung vorgesehen, die gemäß Figur 1 als ein zylindrischer, an diese angrenzender
Zentrierring 5 ausgebildet ist. Der Zentrierring 5 wiederum weist eine Zentrierkante
6 auf, die mit einer konischen Zentrierringfläche 7 derart zusammenwirkt, daß sie
nach dem Zentrier- und Befestigungsvorgang elastisch-plastisch verformt ist.
[0010] Als Spannmittel für die Preßverbindung zwischen Schmitzring 3 und Zylinderstirnfläche
4 sind eine große Anzahl langer Dehnschrauben 8 vorgesehen, die im Bereich der Achszapfen
2 angeordnet sind. Somit dient die Zentrierkante 6 lediglich zum exakten Zentrieren
des Schmitzringes 3, während die Dehnschrauben 8 eine so hohe Anpreßkraft des Schmitzringes
3 an die Zentrierstirnfläche4 aufbringen, daß sich die radial einwirkenden Anstellkräfte
der Zylinder nicht in einer Lageveränderung auswirken können. Wird der Zylinder z.
B-. zum Auswechseln der Schmitzringe ausgebaut, so ist das Abziehen derselben von
den Zentrierkanten völlig unproblematisch und die neuen Schmitzringe werden ebenso
präzise wie die zuvor verwendeten zentriert und danach mit dem Zylinderkörper zu einer
Einheit verschraubt.
[0011] Das Ausführungsbeispiel gemäß Figur 2 unterscheidet sich gegenüber dem zuvor beschriebenen
dadurch, daß an der Zylinderstirnfläche 4 unmittelbar angrenzend eine konische Zentrierringfläche
9 vorgesehen ist. Zur Zentrierung weist der Schmitzring 10 auf der dem Zylinder 1
zugekehrten Seite in seiner zentrischen Bohrung 11 eine Zentrierkante 12 auf. Gegenüber
Figur 1 unterscheidet sich somit diese Ausführung dadurch, daß die Zentrierkante 12
am Schmitzring 10 vorgesehen ist, wobei die Wirkungsweise, d. h. die Zentrierung des
Schmitzringes genau gleich mit der in Figur 1 beschriebenen Ausführung ist.
[0012] In Figur 2 ist durch einen Drehpfeil 13 dargestellt, wie sich die Achszapfen bei
angestellten und rotierenden Zylindern elastisch verbiegen, ohne daß die Zentrierung
des Schmitzringes beeinflußt wird. Die Durchbiegung der Achszapfen ist in dem Zeichnungsbeispiel
wesentlich verstärkt dargestellt; in der Praxis beträgt sie lediglich wenige i/m.
[0013] Figur 3 zeigt den Schmitzring 3, 10 von der Stirnseite und die im Bereich der Achszapfen
2 vorgesehenen Dehnschrauben 8. Die beiden Bohrungen 14 sind für die an sich bekannten,
nicht dargestellten Spannspindeln im Zylinder 1 vorgesehen.
[0014] Die in Figur 4 vergrößert dargestellte Zentrierung gemäß Figur 1 zeigt stark übertrieben
die elastisch-plastische Verformung der Zentrierkante 6. In der Praxis wird das Zusammenwirken
der Zentrierkante 6 mit der konischen Zentrierringfläche 7 so ausgelegt, daß die Kante
nur so weit bleibend verformt wird, daß sie als hoch präzise Zentrierung erhalten
bleibt. Sowohl die Zentrierkante 6 als auch die Zentrierkante 12 können scharfkantig
ausgebildet sein. In der Praxis hat sich aber eine geringe Rundung oder eine sehr
schmale Phase an der Zentrierkante bewährt. Der verwendete Radius oder die Breite
der Phasen betragen lediglich Bruchteile eines Millimeters.
[0015] Mit dieser neuen Lagerung und Befestigung des Schmitzringes 3,10 an einem Druckwerkszylinder
ist eine präzise Zentrierung mit hoher Rundlaufgenauigkeit des Schmitzringes gewährleistet,
wobei dieser leicht zu montieren bzw. demontieren ist und elastische Verformungen
seiner Umgebung durch die Preßverbindung mit der Zylinderstirnfläche 4 nicht mitmacht,
so daß auch weitgehend Passungsrost verhindert ist.
TEILELISTE
[0016]
1 Zylinder
2 Achs zapfen
3 Schmitzring
4 Zylinderstirnfläche
5 Zentrierring
6 Zentrierkante
7 Zentrierringfläche
8 Dehnschrauben
9 Zentrierringfläche
10 Schmitzring
11 Bohrung
12 Zentrierkante
13 Drehpfeil
14 Bohrungen
1. Zylinder für Druckwerke von Rotationsdruckmaschinen mit beiderseits an den Zylinderstirnflächen
vorgesehenen Schmitzringen, die am Zylinder zu dessen Drehachse zentriert befestigt
sind, dadurch gekennzeichnet,
daß die Zentrierung unmittelbar neben der Zylinderstirnfläche (4) vorgesehen ist und
als Zentrierkante (6,12) und konische Zentrierringfläche (7,9) ausgebildet ist, die
derart aufeinander abgestimmt sind, daß nach dem Zentrier- und Befestigungsvorgang
die Zentrierkante (6, 12) elastisch-plastisch verformt ist.
2. Zylinder nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Schmitzring (3) auf der dem Zylinder (1) zugekehrten Seite in seiner Bohrung
(11) eine konische Zentrierringfläche (7) aufweist, mit der er auf einer Zentrierkante
(6) eines zylindrischen, an die Zylinderstirnfläche (4) angrenzenden Zentrierringes
(5) zentriert ist.
3. Zylinder nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Schmitzring (10) auf der dem Zylinder (1) zugekehrten Seite in seiner Bohrung
(11) eine Zentrierkante (12) aufweist, mit der er auf einer konischen an die Zylinderstirnfläche
(4) angrenzenden Zentrierringfläche (9) zentriert ist.
4. Zylinder nach den Ansprüchen 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß als Spannmittel für die Preßverbindung zwischen Schmitzring (3, 10) und Zylinderstirnfläche
(4) eine große Anzahl langer Dehnschrauben (8) im Bereich des Achszäpfens (2) vorgesehen
sind.