[0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen insbesondere für Pelzbekleidung, aber auch für
andere Oberbekleidungsstücke geeigneten Verschluß, der aus einem Ösenteil und einem
Einhakteil besteht, welches eine Grundplatte, einen Haltesteg sowie einen Sperrsteg
besitzt. Zum Verschließen der beiden zusammengehörigen Bekleidungsteile wird die Öse
in das Einhakteil eingehakt oder eingerastet.
[0002] In der einfachsten Ausführungsform bestehen die bekannten Haken-Ösen-Verschlüsse
aus offenen U-förmigen Haken, in die die entsprechende Öse eingehängt wird. Derartige
offene Haken sind jedoch gegen unbeabsichtigtes Öffnen nicht gesichert.
[0003] Ferner sind Haken mit federnd ausgebildeten Schenkeln bekannt, deren offene U-Seiten
durch einen federnden oder starren Riegel verschlossen sind, so daß die Ösen gegen
den Widerstand des federnden Hakenteils eingerastet werden müssen (DE-OS 25 16 726).
[0004] Am häufigsten werden derzeit Haken-Ösen-Verschlüsse verwendet, die einen klappbaren
Bügel besitzen. Der Klappbügel wird in einem Bolzenlager geführt und mittels eingelegter
Federelemente in der Offen- oder Schließstellung gehalten; er besitzt also zwei stabile
Lagen (DE-PS 23 12 855, DE-GM 18 56 110). Bei einer bekannten Ausbildungsform eines
derartigen Verschlusses wird der Klappbügel zusätzlich mittels eines Stiftes und einer
im Klappbügel angebrachten Pfanne verrastet, um das unbeabsichtigte-Öffnen zu erschweren
(DE-PS 918 084).
[0005] Schließlich ist noch ein Verschluß bekannt, dessen Einhakteil aus einem starren,
auf einer Grundplatte befestigten L-förmigen Bügel sowie einem starren, in der Einschubseite
der Öse angeordneten Sperriegel besteht und der in dem zur Grundplatte parallelen
Schenkel des L-förmigen Hakens eine teilweise in den Schenkel eingelassene Feder besitzt,
die die Einschuböffnung zwischen diesem Schenkel und dem Sperriegel verschließt und
sich zum Einhaken der Öse zurückschieben läßt (DE-PS 11 18 714). Durch Vermeidung
eines Klappbügels soll in dieser Verschlußart vor allem eine Schonung des Pelzes erreicht
werden.
[0006] Bei allen bekannten Haken-Ösen-Verschlüssen, mit Ausnahme des primitiven Hakens,
der keinerlei Sicherheit gegen unbeabsichtigtes Öffnen aufweist, bestehen die Einhakteile
aus mehreren Elementen, weshalb sie in der Herstellung relativ teuer sind. Darüberhinaus
sind diese Verschlüsse umständlich zu bedienen, und es ist zum Öffnen und Schließen
zuviel Zeit erforderlich. Durch Klappbügel werden außerdem die Haare des wertvollen
Pelzes in der Umgebung der Verschlüsse abgescheuert, da bei jedem Schließvorgang Haare
zwischen Ringöse und dem einrastenden Klappbügel eingeklemmt werden.
[0007] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen in seinem Herstellungsaufwand
einfachen Verschluß zu schaffen, der leicht und bequem bedient werden kann und der
dennoch eine hohe Sicherheit gegen unbeabsichtigtes Öffnen besitzt.
[0008] Es hat sich nun herausgestellt, daß sich diese Aufgabe in überraschend einfacher
Weise lösen läßt, wenn bei einem Verschluß der eingangs genannten Art das Einhakteil
einstückig ausgebildet ist und einen Niederhalter besitzt, der die eingehakte Öse
- je nach Belastung bzw. Kraftrichtung - an den Haltesteg oder dem Sperrsteg angelegt
und der zum Einhaken und Lösen der Öse senkrecht zur Grundplatte elastisch verformbar
bzw. verbiegbar ist.
[0009] Nach einer vorteilhaften Ausführungsart der Erfindung befindet sich zwischen dem
Niederhalter und dem Sperrsteg eine Eintrittsöffnung, die etwa dem 0,3 bis 0,5fachen
der Ringdicke der Öse des zugehörigen Ösenteils entspricht.
[0010] Des weiteren ist es erfindungsgemäß in besonderen Fällen vorgesehen, an der Außenseite
des Einhakteils sowohl an dem Sperrsteg als auch an dem Niederhalter jeweils eine
zu der Eintrittsöffnung weisende schräge Gleitfläche oder Gleitkante anzubringen.
[0011] Nach einer noch weiteren Ausführungsart der Erfindung besitzt der Haltesteg unmittelbar
an dem angrenzenden Niederhalter eine als Ösenlager dienende, etwa der Ringdicke der
Öse entsprechende Aussparung.
[0012] In manchen Fällen ist es vorteilhaft, wenn die die Öse aufnehmenden Teile des Einhakteils
in der gesamten Länge über einen schmalen Steg mit der Grundplatte verbunden sind.
Wird die Grundplatte an der Rückseite bzw. an dem Leder des Pelzes angenäht, ragt
nur der schmale Steg des Einhakteils durch den Pelz hindurchrweitere Merkmale, Vorteile
und Anwendungsmöglichkeiten der Erfindung gehen aus der folgenden Schilderung einer
speziellen Ausführungsart der Erfindung sowie aus den beigefügten Abbildungen hervor.
[0013] Es zeigen:
Figur 1 in Seitenansicht das Einhakteil eines erfindungsgemäßen Verschlusses mit dem
zugehörigen, nur teilweise dargestellten eingerasteten Ösenteils, und
Figur 2 eine Vorderansicht des Einhakteils nach Figur 1.
[0014] Wie aus Figur 1 und Vergleich mit Figur 2 hervorgeht, besteht das Einhakteil des
erfindungsgemäßen Verschlusses im wesentlichen aus einer Grundplatte 4, einem Haltesteg
1, einem Sperrsteg 5 und einem Niederhalter 2. Die Grundplatte 4 besitzt mindestens
drei durchgehende Öffnungen 13 zum Befestigen, d.h. zum Annähen des Einhakteils an
das Bekleidungsstück. Das zugehörige Ösenteil, von dem in Figur 1 nur die ringförmige
Öse 10 - Figur 1 zeigt diesen Ring im Schnitt - dargestellt ist, wird an dem zugehörigen
zweiten Bekleidungsteil angenäht.
[0015] Der Niederhalter 2 läßt sich elastisch verbiegen. Daher kann zum Verschließen, d.h.
zum Einhaken der Öse in das Einhakteil, die Öse 10 durch die zwischen Niederhalter
2 und Sperrsteg 5 gebildete Öffnung 12 hindurch eingerastet werden. Die Eintrittsöffnung
12 entspricht im dargestellten Ausführungsbeispiel etwa 1/3 des Ringdurchmessers der
Öse 10. Der Abstand zwischen Niederhalter 2 und Sperrsteg 5 sowie die Elastizität
des Niederhalters 2 bestimmen die zum Einrasten der Öse 10 in das Einhakteil aufzubringende
Zugkraft. Das Einführen der Öse 10 in das Einhakteil wird durch die beiden an Sperrsteg
5 bzw. Niederhalter 2 angebrachten Gleitflächen 8 bzw. 9 erleichtert, die zusammen
eine schnabelförmige Aufnahme für die Öse 10 bilden.
[0016] Auf der Grundplatte 4 ist mittig senkrecht ein schmaler Steg 11 - s. Figur 2 - angeformt,
der die übrigen Teile des Einhakteils trägt. Normalerweise befindet sich beim Tragen
des Bekleidungsstückes bzw. nach dem Einhaken des Verschlusses und ständiger Zugbelastung
die Öse 10 in der Einkerbung 3, die als Lager für diese Öse dient und auch höhere
Zugkräfte aufnehmen kann. Wird die Öse 10 beim Tragen des Kleidungsstückes entlastet
oder sogar entgegen der normalen Belastungsrichtung zur Einlaßöffnung 12 hin bewegt,
gelangt die Öse infolge des Niederhalters 2 an der in diesem Beispiel senkrechte Fläche
des Sperriegels 5 zum Anschlag. Der Niederhalter 2 wird dadurch nicht verbogen. Die
beiden Verschlußteile bleiben weiterhin ineinander verhakt. Es besteht daher keine
Gefahr eines unbeabsichtigten Öffnens.
[0017] Vom tiefsten Punkt der Ausnehmung 6 zwischen Haltesteg 1 und Sperrsteg 5 verläuft
eine Gleitschräge 7, die bei Belastung des Verschlusses in Zugrichtung die Öse in
die als Ösenlager 3 dienende Einkerbung leitet. In dem gezeigten Ausführungsbeispiel
der Erfindung rastet der Ring sogar in der Einkerbung 3 ein.
[0018] Der die Gleitfläche 9 tragende Kopf 14 am Niederhalter 2 ist leicht zu ertasten,
so daß die Öse auch blind, d.h. ohne Hinzusehen, in das Einhakteil eingelegt und eingeführt
werden kann.
[0019] Das Öffnen eines mit dem erfindungsgemäßen Verschluß versehenen Bekleidungsstückes
ist sehr einfach. Hierzu genügt es, die Hand zwischen die beiden sich überlappenden
Kleidungsteile zu schieben, wodurch die Öse aus ihrem Lager 3 gelöst und eine senkrecht
zur Grundplatte gerichtete Zugkraft auf den Niederhalter 2 ausübt, der sich dadurch
elastisch so weit verschiebt, daß die Öse an der Unterseite des Niederhalters 2 entlang
aus dem Einhakteil herausgleiten kann.
[0020] Das Einhakteil ebenso wie das Ösenteil des erfindungsgemäßen Verschlusses lassen
sich am einfachsten durch Spritzgießen aus einem elastischen Kunststoff herstellen.
Da es sich um einstückige Teile handelt, entfällt jede Nachbearbeitung oder Montage.
Durch Verwendung von Spritzgußmassen verschiedener Farben können die erfindungsgemäßen
Verschlüsse dem Aussehen und der Farbe des Bekleidungsstückes, des Pelzes oder des
Futters angepaßt werden, so daß die Verschlußteile bei offen getragenem Bekleidungsstück
nahezu unsichtbar sind, zumindest nicht störend in Erscheinung treten. Wahlweise können
die Verschlußteile aber auch aus Metall angefertigt werden, wobei die einstückige
Herstellung ebenfalls eine kostengünstige Produktion ermöglicht.
[0021] Da die Grundplatte des Einhakteils auf der Rückseite der Bekleidung zwischen Stoff
bzw. Pelz und Futter eingenäht werden kann, bleiben in diesem Fall nur die herausragenden
Stege und der Niederhalter sichtbar. In dem dargestellten und geschilderten Ausführungsbeispiel
der Erfindung nehmen die sichtbaren Teile des Einhakteiles nur eine Fläche von ungefähr
0,5 cm
2 in Anspruch.
1. Verschluß für Oberbekleidungsstücke, insbesondere für Pelzbekleidung, bestehend
aus einem Ösenteil und einem Einhakteil, welches eine an dem Bekleidungsstück zu befestigende
Grundplatte, einen Haltesteg und einen Sperrsteg aufweist, dadurch gekennzeichnet,
daß das Einhakteil einstückig ausgebildet ist und einen Niederhalter (2) besitzt,
der die eingehakte Öse - je nach Belastung bzw. Kraftrichtung - an den Haltesteg (1)
oder an den Sperrsteg (5) anlegt und der zum Einhaken und Lösen der Öse (10) senkrecht
zur Grundplatte (4) elastisch verschiebbar ist.
2. Verschluß nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen dem Niederhalter
(2) und dem Sperrsteg (5) eine Eintrittsöffnung (12) gebildet ist, die etwa dem O,3
bis 0,5fachen der Ringdicke der Öse (10) des zugehörigen Ösenteils entspricht.
3. Verschluß nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß an der Außenseite
des Einhakteils sowohl an dem Sperrsteg (5) als auch an dem Niederhalter (2) jeweils
eine zu der Eintrittsöffnung (12) weisende schräge Gleitfläche oder Gleitkante (8
bzw 9) vorgesehen ist.
4. Verschluß nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Haltesteg
(1) unmittelbar an dem angrenzenden Niederhalter (2) eine als Ösenlager dienende,
etwa der Ringdicke der Öse (10) entsprechende Aussparung (3) besitzt.
5. Verschluß nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die die
Öse (10) aufnehmenden Teile des Einhakteils in der gesamten Länge über einen schmalen
Steg (11) mit der Grundplatte (4) verbunden sind.