[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft einen Sportschuh, insbesondere einen Skischuh,
gemäss Oberbegriff des Anspruches 1.
[0002] Bei derartigen Skischuhen, wie sie beispielsweise aus den DE-OSen 27.12 001 und 28
05 943 bekannt sind, greift der durch Zugkabel gebildete Uebertragungsmechanismus
an einem die Ristpartie des Fusses übergreifenden Spannelement an, das auf der Innenseite
des Schalenteils verläuft und auf dem Fuss oder dem Innenschuh aufliegt. Mittels einer
an den Zugkabeln angreifenden, am Fersenteil befestigten Verstelleinrichtung kann
nun die bei hochgeklapptem Fersenteil auf das Spannelement ausgeübte Zugkraft verändert
werden. Auf diese Weise ist eine Anpassung an die Fussanatomie des Trägers möglich,
indem durch Höhenverstellung der Verankerungsstelle der Zugkabel der Fuss durch das
Spannelement stärker nach hinten gegen den Fersenbereich des Schuhs gezogen wird.
Das hat jedoch den Nachteil, dass dadurch je nach Grösse des Fusses zwischen diesem
bzw. dem Innenschuh und dem unverändert bleibenden Schalenteil ein mehr oder weniger
grosser Zwischenraum geschaffen wird. Damit geht jedoch der gewünschte direkte Kontakt
zwischen Fuss bzw. Innenschuh und Schalenteil im Bereich dessen Vorderseite verloren.
Dieser Zwischenraum wird beim Fahren zudem noch vergrössert, da beim Beugen des Unterschenkels
der Fersenteil ebenfalls nach vorn verschwenkt wird, was einen noch stärkeren, nach
hinten gerichteten Zug auf den Fuss zur Folge hat.
[0003] Dieser Zwischenraum wirkt sich nicht nur nachteilig auf die Kraftübertragung zwischen
Fuss und Schalenteil bzw. Ski aus, sondern fördert zudem noch das unerwünschte Ausbuchten
des Schalenteils beim Fahren.
[0004] Die vorliegende Erfindung bezweckt, die vorstehend erwähnten Nachteile zu beseitigen.
Es stellt sich somit die Aufgabe, einen Sportschuh der eingangs genannten Art zu schaffen,
der ein bequemes und rasches Ein- und Aussteigen erlaubt und bei dem im geschlossenen
Zustand jederzeit, insbesondere auch beim Fahren, überall ein guter Kontakt zwischen
dem Schalenteil und dem Fuss bzw. dem Innenschuh sichergestellt ist. Diese Aufgabe
wird erfindungsgemäss durch die Merkmale des kennzeichnenden Teils des Anspruches
1 gelöst.
[0005] Beim Beugen des Unterschenkels und der dadurch bewirkten entsprechenden Schwenkbewegung
des Fersenteils nach vorn wird der den Schalenteil sattelartig übergreifende Zungenteil
gegen den Fersenteil gezogen, was ein seitliches Zusammendrücken des Schalenteils
durch den Zungenteil zur Folge hat. Dadurch wird der Fuss, welcher bei einer solchen
Vorlagebewegung die Tendenz hat, sich mit der Ferse abzuheben, noch fester im Schuh
gehalten. Zudem wird ein Ausbauchen des Schalenteils vermieden.
[0006] Die Kupplung des Fersenteils mit dem Zungenteil mittels des Uebertragungsmechanismus
ermöglicht ein leichtes Oeffnen und Schliessen des Schuhs, da eine Schwenkbewegung
des Fersen- oder Zungenteils zwangsläufig eine entsprechende Schwenkbewegung des andern
Teils zur Folge hat.
[0007] Weist der Zungenteil einen den Ristbereich und einen, einen anschliessenden Schienbeinbereich
überdeckenden Abschnitt auf, so wird bei einer Schwenkbewegung des Fersenteils nach
vorn ein besonders wirkungsvolles seitliches Zusammendrücken des Schalenteils bewirkt
insbesondere dann, wenn der Uebertragungsmechanismus am Uebergang zwischen Rist- und
Schienbeinabschnitt des Zungenteils angreift.
[0008] Durch Vorsehen einer auf den Uebertragungsmechanismus einwirkenden Verstelleinrichtung
kann die Kraft, die der Zungenteil bei hochgeschwenktem Fersenteil auf den Schalenteil
ausübt, verändert werden. Dadurch ist ohne Verlust des Kontaktes zwischen Fuss bzw.
Innenschuh und Schalenteil eine Anpassung an verschiedene Fussgrössen durch mehr oder
weniger starkes seitliches Zusammendrücken des Schalenteiles möglich.
[0009] Weitere bevorzugte Ausführungsformen des erfindungsgemässen Sportschuhs bilden Gegenstand
der übrigen abhängigen Ansprüche.
[0010] Im folgenden werden anhand der Zeichnungen Ausführungsbeispiele des Erfindungsgegenstandes
näher erläutert. Es zeigen rein schematisch:
Fig. 1 und 2 in Seitenansicht einen Skischuh in geschlossenem, fahrbereitem bzw. in
geöffnetem, einstiegbereitem Zustand,
Fig. 3 in Seitenansicht den geschlossenen Skischuh gemäss Fig. 1 in Vorlagestellung,
Fig. 4 eine seitliche Ansicht des halbgeöffneten Skischuhs gemäss den Fig. 1 und 2,
Fig. 5 und 6 Varianten des Skischuhs gemäss den Fig. 1 und 2 mit in Längsrichtung
elastisch nachgiebigem Zungenteil,
Fig. 7 einen bei der Ausführungsform gemäss Fig. 6 verwendeten Einsatz für den Zungenteil
im Querschnitt, und
Fig. 8 und 9 weitere Varianten des Skischuhs gemäss den Fig. 1 und 2.
[0011] Der in den Figuren dargestellte und mit 1 bezeichnete Skischuh weist einen den untern
Fussbereich umfassenden, verhältnismässig steifen Schalenteil 2 mit einer Sohle 3,
einen den Rist-Schienbein-Bereich überdeckenden Zungenteil 4 sowie einen den Fersen-Waden-Bereich
stützenden Fersenteil 5 auf. Der Zwischenraum zwischen dem Schuh 1 und dem Fuss des
Trägers wird auf an sich bekannte Weise durch einen weichen, gepolsterten Innenschuh
6 ausgefüllt Der Zungenteil 4, der einen den Ristbereich überdeckenden Abschnitt 4a
und einen, den untern Schienenbeinbereich überdeckenden Abschnitt 4b aufweist, übergreift
sattelartig den Schalenteil 2. Letzterer weist auf seiner Vorderseite einen in den
Figuren nicht gezeigten Ausschnitt auf, der durch den Zungenteil 4 verschlossen wird.
Wie die Fig. 2 zeigt, ist der Zungenteil 4 im Bereich seiner Spitze mittels eines
Befestigungselementes 7 mit dem Schalenteil 2 verbunden. Dieses Befestigungselement
7 erlaubt auf bekannte Weise einerseits ein Verschwenken des Zungenteiles 4 um eine
im wesentlichen horizontale Achse 8 sowie eine Verschiebung dieses Zungenteiles 4
in Richtung des Pfeiles A, d.h. in Längsrichtung des Schuhs 1.
[0012] Der Fersenteil 5 ist um eine horizontal verlaufende und ungefähr in der Höhe des
Fersenbeins liegende Schwenkachse schwenkbar am Schalenteil 2 befestigt.
[0013] Zu diesem Zweck sind die untern Seitenlappen 9 des Fersenteils 5, welche auf der
Aussenseite des Schalenteiles 2 liegen, mittels Drehgelenken 10, welche sich bezüglich
der Längsmittelebene des Schuhs 1 gegenüberliegen, mit dem Schalenteil 2 verbunden.
Die obern Seitenlappen 11 des Fersenteiles 5, der einen in den Figuren nicht gezeigten
Ausschnitt im Schalenteil 2 überdeckt, kommen bei geschlossenem Skischuh unter die
Seitenlappen 12 des Schalenteiles 2 zu liegen, wie das insbesondere aus den Fig. 1
und 3 bis 6 hervorgeht. Die Seitenteile des Fersenteils verlaufen somit durch eine
scherenartige Verschneidung 13 im Schalenteil 2 hindurch. Auf der Hinterseite des
Fersenteils 5 ist etwa in halber Höhe ein Rastverstellmechanismus 14 angeordnet, der
von aussen betätigbar ist und ein auf der Innenseite des Fersenteils 5 angeordnetes
Befestigungselement
15 aufweist, das höhenverstellbar ist. An diesem Befestigungselement 15 sind zwei bezüglich
der Längsmittelebene des Schuhs 1 symmetrisch verlaufende Stahlkabel 16 befestigt,
die auf der Innenseite des Schuhs 1 nach unten zu einer Umlenkstelle 17 und von dieser
in Richtung gegen die Drehgelenke 10 verlaufen. Die Stahlkabel 16 werden an dieser
Umlenkstelle 17 durch jeweils ein Röhrchen 18 geführt, das entlang der Fersenlinie
verlaufend in die Oberfläche des Schalenteils 2 eingelassen ist. Im Bereich der Drehgelenke
10 sind die Stahlkabel 16 mit dem einen Ende jeweils eines dünnen Stahlbandes 19 verbunden.
Die beiden Stahlbänder 19 sind ebenfalls bezüglich der Längsmittelebene des Schuhs
1 symmetrisch angeordnet und in der Höhe der Ristbeuge an den Seitenlappen des Zungenteiles
4 mittels Gelenken 20 verankert. Die Stahlbänder 19 treten durch Schlitze 21 im Schalenteil
2 ins Innere des Schuhs und verlaufen in Richtung gegen die Drehgelenke 10. Die Stahlbänder
19 sind mit einem Langloch 22 versehen, in das der Drehzapfen 10a des zugeordneten
Drehgelenkes 10 einqreift. Auf diese Weise sind die Stahlbänder 19 längsgeführt und
können sich in Richtung des Pfeiles B (Fig. 2) bewegen.
[0014] Ueber die Stahlkabel 16 und die Stahlbänder 19 ist der Zungenteil 4 mit dem Fersenteil
5 derart gekoppelt, dass eine Schwenkbewegung des Fersenteils 5 zwangsläufig eine
entsprechende Schwenkbewegung des Zungenteils 4 und umgekehrt zur Folge hat. Wird
der Zungenteil 4 nach vorn verschwenkt, so verschwenkt sich der Fersenteil 5 entsprechend
nach hinten. Ein Verschwenken des Fersenteils 5 nach vorn hat eine Bewegung des Zungenteiles
4 nach hinten in Wirkrichtung B des Uebertragungsmechanismus 16, 19 zur Folge.
[0015] Oberhalb des Rastverstellmechanismus 14 ist am Fersenteil 5 ein Drehverschluss 23
bekannter Bauart befestigt. Von diesem Drehverschluss 23 gehen zwei Verbindungsriemen
24 aus, die sich auf gegenüberliegenden Seiten nach vorn zum Zungenteil 4 hin erstrecken.
An ihrem freien Ende, an dem sie mit einer Zahnung 25 versehen sind, greifen die Verbindungsriemen
24 in Halteelemente 26 ein, die am Zungenteil 4 befestigt sind. Diese Halteelemente
26 halten die Verbindungsriemen 24 durch Rastwirkung fest.
[0016] Zum Einsteigen wird der Skischuh 1 durch Verschwenken des Fersenteiles 5 nach hinten
geöffnet, wie das in Fig. 2 dargestellt ist. Zum Schliessen des Skischuhs 1 wird nun
der Fersenteil 5 nach vorne verschwenkt. Dabei gleiten die Verbindungsriemen 24 entlang
des Schalenteiles 2 und rasten in die Halteelemente 26 ein. Zungenteil 4 und Fersenteil
5 werden auf diese Weise lösbar zusammengehalten. Mittels des Drehverschlusses 23
können die Verbindungsriemen 24 verkürzt oder verlängert werden., wodurch bei geschlossenem
Skischuh 1 (Fig. 1) auf einfache Weise eine Anpassung an die Beinweite des Trägers
vorgenommen werden kann. Wie die Fig. 4 zeigt, lässt sich durch Lösen der Verbindungsriemen
24 der Schuh 1 leicht öffnen, um beim Gehen und Stehen eine entspannte, aufrechte
Beinstellung zu ermöglichen. Das Lösen der Verbindungsriemen 24 kann entweder mittels
des Drehverschlusses 23 oder durch Verstellen der Verbindungsriemen 24 in den Halteelementen26
erfolgen.
[0017] Wie bereits erwähnt, wird durch das Schwenken des Fersenteils 5 nach vorne der Zungenteil
4 in Wirkrichtung B der Stahlbänder 19 nach hinten gezogen. Da der Zungenteil 4 wie
bereits erwähnt sattelartig auf dem Schalenteil 2 aufliegt, so wird diese durch den
Zungenteil 4 seitlich zusammengedrückt, wodurch der Fuss im Schuh 1 festgehalten wird.
Zwischen dem Schuh 1 und dem Fuss bzw. dem Innenschuh 6 findet an allen Stellen eine
Berührung statt, welche Gewähr für eine einwandfreie Kraftübertragung zwischen dem
Fuss und dem Skischuh 1 bzw. dem Ski bietet. Der gute Kontakt zwischen dem Fuss und
dem Skischuh 1 ist auch beim Fahren jederzeit sichergestellt, da bei einer Beugung
des Unterschenkels nach vorn der Fersenteil 5 ebenfalls eine Schwenkbewegung nach
vorn ausführt, wie das in Fig. 3 dargestellt ist. Durch diese Schwenkbewegung des
Fersenteiles 5 wird der Zungenteil 4 noch stärker nach hinten gezogen, wodurch der
Schalenteil 2 noch mehr zusammengedrückt wird. Somit wird der Fuss in dem Moment,
in dem sich bei einer Vorlagebewegung die Ferse anzuheben beginnt, infolge des Zusammendrückens
des Schalenteiles 2 unten gehalten, wodurch ein Abheben der Ferse und ein Ausbuchten
des Schalenteiles 2 vermieden wird.
[0018] Zum Aussteigen aus dem Skischuh werden die Verbindungsriemen 24 durch Oeffnen der
Halteelemente 26 gelöst. Anschliessend wird der Fersenteil 5 direkt oder durch Abheben
des Zungenteiles 4 vom Schalenteil 2 nach hinten in die in Fig. 2 gezeigte Stellung
verschwenkt.
[0019] Mittels des Rastverstellmechanismus 14 kann die Kraft, mit welcher der Zungenteil
4 bei geschlossenem Skischuh 1 nach hinten gezogen wird, eingestellt werden. Auf diese
Weise lässt sich das Mass, um welches der Schalenteil 2 bei geschlossenem Skischuh
seitlich zusammengedrückt wird, an die Anatomie des Fusses des Trägers anpassen. Somit
kann auf einfache Weise ein einwandfreier Sitz jedes Fusses im Skischuh 1 erzielt
werden.
[0020] Die beiden in den Fig. 5 und 6 dargestellten Skischuhe sind mit Ausnahme des Zungenteiles
4 gleich aufgebaut wie der in den Fig. 1 bis 4 gezeigte Skischuh. Bei den in den Fig.
5 und 6 gezeigten Varianten ist der Zungenteil 4 in seiner Längsrichtung elastisch
deformierbar.
[0021] Beim Skischuh gemäss Fig. 5 weist der Zungenteil 4 ein wellenförmiges Profil auf,
wie das an sich bekannt ist (veröffentlichte internationale Anmeldung WO 81/00507).
Durch die querverlaufenden Erhebungen 27 wird der Zungenteil 4 in Querrichtung versteift,
wodurch ein Auseinanderdrücken des Zungenteiles 4 während des Fahrens weitgehend vermieden
wird. Durch die wellenförmige Ausbildung des Zungenteiles 4 wird diesem nach einer
Deformation in seiner Längsrichtung ein hohes Rückstellvermögen erteilt. Damit wird
erreicht, dass bei Vorlagebewegungen eine kontrollierte Rotationsbewegung um die Drehgelenke
10 bzw. das Sprunggelenk stattfindet.
[0022] Bei der Ausführungsform gemäss Fig. 6 sind in den Zungenteil 4 Einsätze 28 eingesetzt,
die aus einem Material mit gummielastischen Eigenschaften bestehen und ein H-förmiges
Profil (Fig. 7) aufweisen. Durch Verwendung von Einsätzen mit unterschiedlichen elastischen
Eigenschaften lassen sich die Rückfederungseigenschaften des Zungenteiles 4 gezielt
steuern.
[0023] Die in der Fig. 8 gezeigte Ausführungsform unterscheidet sich vom Skischuh gemäss
den Fig. 1 und 2 dadurch, dass der Oberteil 2b des Schalenteils 2, d.h. die Seitenlappen
12, gelenkig mit dem Unterteil 2a des Schalenteils 2 verbunden ist. Die Anlenkstellen
29 des Schalenoberteils 2b am Schalenunterteil 2a liegen sich bezüglich der Längsmittelebene
des Schuhs 1 gegenüber und sind im Bereich des Sprunggelenkes angeordnet.
[0024] Diese Gelenkverbindung zwischen dem sich in Richtung des Unterschenkels erstreckenden
Schalenoberteil 2b und dem den Fuss aufnehmenden Schalenunterteil 2a erlaubt es dem
Schalenoberteil 2b, mit dem Zungenteil 4 und dem Fersenteil 5 mitzuschwenken, was
sich vor allem bei starker Beugung des Unterschenkels nach vorn, d.h. bei extremer
Vorlagestellung, vorteilhaft auswirkt.
[0025] Bei dem in Fig. 9 dargestellten Skischuh 1 ist der Schalenoberteil 2b an den Anlenkpunkten
29 ebenfalls gelenkig mit dem Schalenunterteil 2a verbunden, wie das anhand der Fig.
8 bereits beschrieben wurde. Gegenüber der in dieser Fig. 8 gezeigten Variante sind
beim Schuh gemäss Fig. 9 die Stahlkabel 16 nicht mit einem Rastverstellmechanismus
14, sondern mit einem Spannmechanismus 30 verbunden. Im weitern entfallen bei dieser
Ausführungsform die Stahlbänder 19, so dass die Stahlkabel 16 an den Befestigungsstellen
20 direkt mit dem Zungenteil 4 verbunden sind.
[0026] Der Spannmechanismus 30 weist einen zweiarmigen Hebel 31 auf, der an dem mit 31a
bezeichneten Drehpunkt gelenkig mit einem Verbindungselement 32 verbunden ist, das
am Fersenteil 5 befestigt ist. Am einen Arm des Hebels 31 sind zwei Schraubenspindeln
33, von denen in Fig. 9 nur die eine sichtbar ist, drehbar und gelenkig befestigt.
Die Stahlkabel 16 sind an einem Befestigungselement 34 verankert, das mit der einen
Schraubenspindel 33 in Eingriff steht und durch die andere Schraubenspindel geführt
ist. Mit letzterer ist ein weiteres Befestigungselement 35 in Schraubeingriff, welches
seinerseits durch die erstgenannte Schraubenspindel geführt ist.
[0027] Am Befestigungselement 35 sind die Enden eines Stahlkabels 36 befestigt, das bezüglich
der Längsmittelebene des Schuhs 1 symmetrisch geführt ist. Das Kabel 36 tritt vom
Befestigungselement 35 durch den Fersenteil 5 hindurch und verläuft mit Ausnahme von
Schlaufen 37 auf der Innenseite des Fersenteils 5. Die Kabelschlaufen 37 sind in einen
Haltehaken 38 am Zungenteil 4 eingehängt.
[0028] Beim Schliessen des Spannmechanismus 30, d.h. beim Verschwenken des Hebels 31, werden
die Stahlkabel 16 und 36 gespannt, wodurch Zungenteil 4 und Fersenteil 5 zusammengehalten
werden. Der Spannmechanismus 30 und das Stahlkabel 36 treten somit an die Stelle des
Drehverschlusses 23 und der Verbindungsriemen 24 der Ausführungsformen gemäss den
Fig. 1 bis 8.
[0029] Funktionsmässig entspricht somit der Schuh gemäss Fig. 9 weitgehend den Ausführungsbeispielen
gemäss den Fig. 1 bis 8.
[0030] Durch Drehen der Schraubenspindeln 33 in Richtung des Pfeiles C kann das Befestigungselement
34 oder das Befestigungselement 35 verstellt werden, wodurch die Kraft, mit der bei
geschlossenem Skischuh Zungenteil 4 und Fersenteil 5 zusammengezogen werden, eingestellt
werden kann.
[0031] Es versteht sich, dass gewisse Teile der Skischuhe anders als wie beschrieben ausgebildet
sein können. So ist es beispielsweise möglich, den Zungenteil 4 nur um seine horizontale
Achse 8 schwenkbar oder nur in Richtung des Pfeiles A längsverschiebbar am Schalenteil
2 zu befestigen. Je nach Ausbildung des Zungenteils 4 ist auch eine andere Befestigungsart
möglich, welche beim Hochschwenken des Fersenteils 5 eine entsprechende Bewegung des
Zungenteils 4 nach hinten ermöglicht.
[0032] Anstelle von zwei Stahlkabeln 16 kann auch nur ein einziges Kabel vorgesehen werden,
das bezüglich der Längsmittelebene des Schuhes 1 symmetrisch geführt ist. Im weitern
kann das einzige Stahlkabel 36 durch zwei symmetrisch verlaufende Kabel ersetzt werden.
[0033] Es ist auch denkbar, die Stahlkabel 16 bzw. die Stahlbänder 19 lösbar mit dem Zungenteil
4 zu verbinden. Eine solche Ausführung hat den Vorteil, dass nach Lösen dieser Verbindung
auch der Zungenteil 4 vom Schalenteil 2 abgehoben werden kann.
[0034] Anstelle des Rastverstellmechanismus 14 kann auch ein anders ausgebildeter Verstellmechanismus
verwendet werden, wie er beispielsweise in den bereits erwähnten DE-OSen 27 12 001
und 28 05 943 gezeigt ist.
[0035] Im weitern können bei geschlossenem Skischuh Zungenteil 4 und Fersenteil 5 noch auf
andere geeignete Weise verbunden werden.
1. Sportschuh, insbesondere Skischuh, mit einem mit einer Sohle versehenen Schalenteil
und einem an letzterem angelenkten, um eine im wesentlichen horizontale Achse schwenkbaren
Fersenteil, an dem ein dessen Schwenkbewegung in den Bereich der Schuhvorderseite
übertragender Uebertragungsmechanismus angebracht ist, dadurch gekennzeichnet, dass
der Uebertragungsmechanismus (16, 19) an einem den Schalenteil (2) auf seiner Vorderseite
sattelartig übergreifenden, mit dem Schalenteil (2) verbundenen Zungenteil (4) angreift,
der bezüglich des Schalenteils (2) in Wirkungsrichtung (B) des Uebertragungsmechanismus
(16, 19) beweglich ist.
2. Sportschuh nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Zungenteil (4) einen
den Ristbereich und einen einen anschliessenden Schienbeinbereich überdeckenden Abschnitt
(4a, 4b) aufweist, wobei der Uebertragungsmechanismus (16, 19) vorzugsweise am Uebergang
zwischen Rist- und Schienbeinabschnitt (4a, 4b) angreift.
3. Sportschuh nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Zungenteil
(4) im Bereich seines vordern Endes in Richtung (A) der Schuhlängsachse verschiebbar
und/ oder um eine im wesentlichen horizontale Achse (8) schwenkbar mit dem Schalenteil
(2) verbunden ist.
4. Sportschuh nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Zungenteil
(4) in seiner Längsrichtung deformierbar ist.
5. Sportschuh nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Zungenteil (4) ein
wellenförmiges Profil mit in Querrichtung verlaufenden Erhebungen (27) aufweist.
6. Sportschuh nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Zungenteil in Querrichtung
verlaufende Einsätze (28) aus gummielastischem Material aufweist.
7. Sportschuh nach einem der Ansprüche 1 bis 6 , gekennzeichnet durch eine auf den
Uebertragungsmechanismus (16, 19) einwirkende Verstelleinrichtung (14, 33, 34) zum
Einstellen der vom Fersenteil (5) auf den Zungenteil (4) ausgeübten Zugkraft.
8. Sportschuh nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Uebertragungsmechanismus
zwei je auf einer Seite des Schuhs verlaufende Zugorgane (16, 19) aufweist, die am
Fersenteil (5) und am Zungenteil (4) befestigt sind.
9. Sportschuh nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Zugorgane (16,
19) über eine unterhalb der am Fersenteil (5) angebrachten Verstelleinrichtung (14,
33, 34) liegende Umlenkstelle (17) geführt und mit der Verstelleinrichtung (14, 33,
34) an einer in der Höhe veränderbaren Verankerungsstelle (15, 34) verbunden sind.
10. Sportschuh nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Zugorgane (16, 19)
an einem von der Aussenseite des Fersenteils (5) betätigbaren, höhenverstellbaren
Befestigungselement (15, 34) verankert sind.
11. Sportschuh nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass der
Uebertragungsmechanismus (16, 19) mit dem Zungenteil (4) lösbar verbunden ist.
12. Sportschuh nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass der
Fersenteil (5) mit seinen obern Seitenlappen (11) auf der Innenseite und mit seinen
untern Seitenlappen (9) auf der Aussenseite des Schalenteils (2) verläuft.
13. Sportschuh nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass die untern Seitenlappen
(9) des Fersenteils (5) mittels dessen Schwenkachse festlegenden Drehgelenken (10)
mit dem Schalenteil (2) verbunden sind.
14. Sportschuh nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass der
Schalenteil (2) einen sich in Richtung der Beinachse erstreckenden Oberteil (2b, 12)
aufweist, der um eine im wesentlichen horizontale Achse (29) schwenkbar mit dem Unterteil
(2a) des Schalenteils (2) verbunden ist, vorzugsweise im Bereich des Sprunggelenkes.
15. Sportschuh nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass der
Fersenteil (5) und der Zungenteil (4) mittels einer vorzugsweise in ihrem obern Bereich
angeordneten Schliesseinrichtung (23 bis 26; 30, 33, 35 -38) miteinander verbindbar
sind.
16. Sportschuh nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, dass die Schliesseinrichtung
zwei jeweils auf einer Seite des Schuhs (1) verlaufende Verbindungselemente (24) aufweist,
die einerseits mittels am Zungenteil (4) bzw. am Fersenteil (5) angebrachten Halteelementen
(26) blockierbar und andererseits mit einem am Fersenteil (5) bzw. Zungenteil (4)
befestigten Spannorgan (23) verbunden sind.
17. Sportschuh nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, dass die Schliesseinrichtung
zwei jeweils auf einer Seite des Schuhs (1) verlaufende Zugelemente (36) aufweist,
die am Zungenteil (4) angreifen und an einem am Fersenteil (5) angeordneten Spannmechanismus
(30) befestigt sind, der vorzugsweise mit einer Verstelleinrichtung (33, 35) zum Einstellen
der von den Zugelementen (36) auf den Zungenteil (4) ausgeübten Zugkraft verbunden
ist.
18. Sportschuh nach Anspruch 17 und einem der Ansprüche 7 bis 10, dadurch gekennzeichnet,
dass die Verstelleinrichtung (30, 33) für den Uebertragungsmechanismus (16, 19) mit
dem Spannmechanismus (30) verbunden ist.