(19)
(11) EP 0 053 652 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
16.06.1982  Patentblatt  1982/24

(21) Anmeldenummer: 81105901.3

(22) Anmeldetag:  27.07.1981
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)3F03B 17/04
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE FR GB IT LI LU NL SE

(30) Priorität: 10.11.1980 EP 80106896

(71) Anmelder: Arlt, Klaus
D-8000 München 83 (DE)

(72) Erfinder:
  • Arlt, Klaus
    D-8000 München 83 (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Energie-Erzeuger: Maschinelle Vorrichtung zur Erzeugung von Energie durch Schwerkraftwirkung


    (57) Bei dieser Vorrichtung erhalten schwerelose Zelleneinheiten (2) in lotrechter Position in niederem Niveau einer luftdruckfreien Flüssigkeit bei Expansion durch die Verdrängungsarbeit der den hydrostatischen Druck überwindenden Schwerkörper (8) Auftrieb, mit dem sie eine mit ihnen verbundene drehbare Vorrichtung (1) in Umdrehungsbewegung versetzen, mit ihr zum oberen Wendepunkt aufsteigen, sich wenden, auf den Kopf gestellt kollabieren und wieder den durch konstante Auftriebszellen (10) bewirkten Schwebezustand einnehmen, in dem sie mühelos weil schwerelos - weiter zum unteren Wendepunkt ins niedere Niveau mitgenommen werden, um dort wieder neu zu beginnen, Auftriebskraft in die ununterbrochene Bewegung zu bringen.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine technische Konstruktion, die aus gleichmäßig aneinandergereihten Zelleneinheiten auf einer einen Kreislauf ermöglichenden Einrichtung in einem flüssigen Medium besteht; dabei wird in den schwerelosen Zelleneinheiten durch Gewichtsbewegungen durch die-Schwerkraft und in Richtung der Schwerkraft auf einer der beiden Umlaufseiten ständig Auftrieb erzeugt, der zu einer ununterbrochenen Bewegung mit einer berechenbaren Kraft führt, die zur Energieerzeugung zur Verfügung steht.

    [0002] Zur Energieerzeugung dienen heute überwiegend Verbrennungsmotoren. Dabei wird in einem geschlossenen Zylinder durch die Explosion eines elektrisch gezündeten Kraftstoff-Luft-Gemisches Druck auf einen beweglichen Kolben ausgeübt - der dadurch-verschoben und dem dabei über ein mit ihm verbundenen sinnvollen Gestänge Arbeit abgenommen wird. Die ununterbrochene Leistung ist dabei abhängig von der ununterbrochenen Zufuhr des Kraftstoffes, der Luft und des elektrischen Stromes. Der Verbrennungsmotor hat ohne Zweifel das Leben des Menschen erleichtert und bereichert. Er hat den Verkehr revolutioniert und nahezu jeden Punkt über den Land-, Wasser-oder Luftweg erreichbar gemacht. Mit dem Auto werden in wenigen Stunden Strecken überwunden, die zur Zeit Goethes in Pferdekutschen Wochen und Monate erforderten. Die Schönheit der Natur in nah und fern zu erleben ist eine Erweiterung der Lebensqualität, wie sie für unsere Vorfahren unvorstellbar war.

    [0003] Mit Hilfe von Verbrennungsmotoren oder durch Verbrennung fossiler Rohstoffe in Dampfturbinen-Kraftwerken wird auch der heute überall unentbehrlich gewordene elektrische Strom erzeugt. Er bringt Licht und Wärme aus der Steckdose, treibt Küchenmaschinen und elektrische Geräte an, ermöglicht Radio, Fernsehen, Telefon. Die modernen Verkehrsmittel wie Eisenbahn, Straßenbahn und S- und U-Bahn fahren elektrisch, und die Industrie ist ganz undenkbar ohne elektrischen Strom. Die vielerlei Vorteile, die uns der Verbrennungsmotor direkt und indirekt bringt, sind unaufzählbar. Als Nachteil muß angesehen werden die mit zunehmender Motorisierung immer größer werdende Umweltbelastung, Luftverschmutzung, Sauerstoffverbrennung, außerdem auch die Abhängigkeit von einer sich ständig verteuernden, in absehbarer Zeit aufgebrauchten, vom Gewinnungs- zum Verbrauchsort lange Transportwege erforderlich machenden Primärenergie (Erdöl, Erdgas).

    [0004] Wasserstoff als,künftiger sauberer Energieträger setzt zu seiner Freisetzung in der Elektrolyse wiederum elektrischen Strom voraus, dessen Herstellung mit Verbrennungsmotoren neben Unwirtschaftlichkeit (geringer Wirkungsgrad, große Verluste, lange Zuleitungswege) die eben genannten Nachteile bringt, und dessen Herstellung aus Kernkraft auch nicht einfach und unproblematisch ist.

    [0005] Hier will die Erfindung Abhilfe schaffen. Die Erfindung, wie sie in den Ansprüchen gekennzeichnet ist, hat die Aufgabe, ohne Umweltbelastung, ohne Sauerstoffverbrauch, ohne Verbrennung von Primärenergie durch den Einfluß von Schwerkraft Arbeit zu leisten - die direkt abgenommen - oder in elektrische Energie übergeführt werden kann.

    [0006] Gelöst wird die Aufgabe durch einzelne Zelleneinheiten, die in regelmäßigen Abständen ringsum an der Peripherie einer drehbaren lotrechten Vorrichtung (Rad, Radkreuz, Radstern o.ä.) oder einer Kettenverbindung zwischen zwei lotrechten Rädern in einem flüssigen Medium befestigt sind und die aus zwei Teilen - einem aktiven und einem passiven Teil - bestehen.

    [0007] Der aktive Teil ist ein eingepaßter kürzerer Gewichtskolben in einem längeren in Drehrichtung weisenden Hohlzylinder, dessen in Drehrichtung vorn liegendes Ende geschlossen - und dessen in Drehrichtung hinten liegendes Ende halboffen ist.

    [0008] Der passive Teil ist eine einfache Auftriebszelle mit der Aufgabe, die Gesamtzelleneinheit im flüssigen Medium dann schwerelos zu machen, wenn der Zylinder des aktiven Teiles auf dem Umdrehungsweg lotrecht und mit dem geschlossenen Ende nach unten steht, der innere bewegliche Kolben am geschlossenen unteren Ende innen anliegt und der vom Kolben nicht eingenommene innere obere Raum des Zylinders von der durch das halboffene obere Zylinderende nachgeflossenen Flüssigkeit ausgefüllt ist. Jede Zelleneinheit ist auf ihrem Umdrehungsweg in den beiden möglichen lotrechten Positionen um jeweils 1800 verdreht; das mit dem Kolben gefüllte geschlossene Ende des Zylinders des aktiven Teiles, das in der lotrechten Position auf der Seite der Schwerelosigkeit unten ist, wandert über den unteren Wendepunkt des Umdrehungsweges zur anderen Seite nach oben unter Mitnahme des inneren im Verhältnis zur Zelleneinheit schwerelosen inneren Kolbens. Die hier auf den im lotrechten Zylinder nun oben liegenden Kolben einwirkende Schwerkraft zieht ihn bis zum halboffenen Zylinderende nach unten unter Verdrängung der Flüssigkeit aus dem halboffenen Ende, die bisher den nicht vom Kolben eingenommenen Innenraum ausfüllte. Dabei entsteht gleichzeitig im oberen, oben geschlossenen Zylinderende ein nicht von Flüssigkeit ausgefüllter Hohlraum, der in seinem Volumen der vorher nach unten durch den Kolben verdrängten Flüssigkeit entspricht; die Flüssigkeit kann nicht nachfließen: das geschlossene obere Zylinderende und die Einpaßgenauigkeit des Kolbens'im Zylinder verhindern das.

    [0009] Die bisher schwerelose Zelleneinheit ist exakt um das Gewicht der vom Kolben verdrängten Flüssigkeit leichter geworden und hat Auftriebskraft in der Größe dieses Gewichtes erhalten und strebt mit dieser Kraft dem ihr höchtsmöglichen Punkt - dem oberen Wendepunkt lotrecht über der Achse - zu. Nach der Wende am oberen Wendepunkt wird die Ausgangsposition der Zelleneinheit erreicht. Der nun wiederum am oberen - diesmal dem halboffenen - Zylinderende oben liegende Kolben strebt wiederum durch den Einfluß der Schwerkraft - und hier noch zusätzlich durch den durch das halboffene obere Zylinderende einwirkenden hydrostatischen Druck - nach unten zum geschlossenen Zylinderende. Die Flüssigkeit füllt wieder einen Teil des Innenzylinders, die Schwerelosigkeit der Zelleneinheit ist wieder hergestellt.

    [0010] Ein Kriterium ist das (wählbare) Gewicht des Kolbens; es ist dann optimal, wenn bei größter Eintauchtiefe der Zelleneinheit der hydrostatische Flüssigkeitsdruck überwunden wird. Der atmosphärische Luftdruck entfällt durch Installierung der Gesamtanlage in einen evakuierten Behälter.

    [0011] In der beschriebenen Ausführung ist festgelegt, daß das höchsterreichbare Gewicht jeder Zelleneinheit Schwerelosigkeit ist, daß keine Zelleneinheit schwerer als schwerelos werden kann und daß jede Gewichtsveränderung jeder Zelleneinheit aus physikalischen Gründen nur eine Zunahme des negativen Gewichtes - eine Erzeugung von Auftriebskraft - sein kann. Die beschriebene Ausführung ging von den Extremwerten der Zelleneinheiten aus: Maximales Ungewicht = Schwerelosigkeit auf der einen - maximaler Auftrieb auf der anderen Seite des Umdrehungsweges bei jeweils lotrechter Position, wobei es gleichgültig ist, auf welcher Seite Schwerelosigkeit herrscht. Wird die Schwerelosigkeit der Zelleneinheiten, die durch die Größe des Auftriebs des passiven Teiles der Zelleneinheiten bestimmt wird, in die Mitte dieser beiden Extreme gelegt, dann reduziert sich die Auftriebskraft der einen Seite um die Hälfte bei gleichzeitiger Entstehung einer gleichgroßen positiven Kraft = Gewicht auf der anderen Seite, das heißt alle aufgereihten Zelleneinheiten der Fall- und Steig-Seite wirken dann mit gleicher Kraft in der Umdrehungsrichtung.

    [0012] In jeder Aktivzelle jeder Zelleneinheit wird gleiche Arbeit geleistet und die Arbeitsleistung aller Zelleneinheiten einer Anlage ergibt sich aus der Addition der beteiligten Zelleneinheiten. Durch die ununterbrochen und im Bereich unserer Erdkugel überall vorhandene Erdschwerkraft läßt sich so überall ununterbrochene Arbeitsleistung und Energie erzeugen, die in ihrer Grö-. ße abhängt von der wählbaren und gewählten Anzahl der Zelleneinheiten und von der wählbaren und gewählten Größe des Gewichts der aktiven Kolben der Zelleneinheiten.

    [0013] Die durch die Erfindung erreichbaren Vorteile sind im wesentlichen darin zu sehen, daß ohne Verbrauch von Energieträgern, ohne Sonneneinstrahlung, ohne Kernspaltung, ohne Kernverschmelzung, daß ohne Veränderung von vorhandener Materie immer und überall Energie erzeugt werden kann. Dabei bleibt die Umwelt unbelastet, es wird kein Sauerstoff verbrannt, kein Abgas in die Atemluft geblasen, keine Abwärme und kein Lärm erzeugt. Die Einfachheit der Konstruktion, die wenig und ohne Gewalt bewegten Teile und die schwebende Lagerung der die Zelleneinheiten tragenden Drehkörper deuten auf geringen oder keinen Verschleiß und auf lange Lebensdauer.

    [0014] Im folgenden wird die Erfindung anhand von lediglich einer einen Ausführungsweg darstellenden Zeichnung näher erläutert. Es zeigt

    Figur 1 in der.Ansicht eine erfindungsgemäße technische Gesamtvorrichtung,

    Figur 2 in vergrößertem Maßstab eine erfindungsgemäße Zelleneinheit in lotrechter Position im Stadium einer einen Auftrieb erzeugenden Kraft und

    Figur 3 in vergrößertem Maßstab eine erfindungsgemäße Zelleneinheit in lotrechter Position im Stadium der Schwerelosigkeit.



    [0015] In den Figuren ist eine technische Konstruktion zur Erzeugung von Energie durch Schwerkraftwirkung dargestellt, welche in ihrem grundsätzlichen Aufbau aus einer zentrisch gelagerten, senkrecht stehenden drehbaren Vorrichtung 1 (hier drehbar im Uhrzeigersinn 17) als Träger für ringsum am Rand regelmäßig angeordnete Zelleneinheiten 2 besteht, die sich in einem flüssigen Medium 3 in einem luftdruckfreien, evakuierten Behälter 4 befindet.

    [0016] Jede zusammenhängende Zelleneinheit 2 ist aus zwei Teilen zusammengesetzt, einem aktiven Teil 7 mit einem eingepaßten beweglichen Kolben 8 in einem länglichen Zylinder 9, dessen eines Ende geschlossen 11 und dessen anderes Ende halboffen 13 ist, sowie einem passiven Teil 10 mit einem einen Auftrieb erzeugenden Verdrängungskörper 15. Beide zusammenhängenden Teile 10 und 7 jeder Zelleneinheit 2 sind im Prinzip so aufeinander abgestimmt, daß die Zelleneinheit 2 im flüssigen Medium 3 schwerelos ist bei Endlage des Kolbens 8 am geschlossenen Zylinderende 11, die spätestens bei lotrechter Position der Zelleneinheit 2 auf der abfallenden Umdrehungsseite 6 eintritt - wie dargestellt in Figur 3; und die mit einer einen Auftrieb erzeugenden Kraft - proportional dem Gewicht der durch den Kolben 8 verdrängten Flüssigkeit 3 - versehen ist bei Endlage des Kolbens 8 am halboffenen Zylinderende 13, die spätestens bei lotrechter Position der Zelleneinheit 2 auf der aufsteigenden Umdrehungsseite 5 eintritt - wie dargestellt in Figur 2.

    [0017] Bei beiden Endlagen des Kolbens 8 an den Enden 11 und 13 des Zylinders 9 - Fig. 2 und 3 - werden somit im gewichtsmäßigen Verhalten jeder Zelleneinheit 2 die beiden erwünschten und entgegengesetzten Extreme erreicht: Einmal so leicht und einmal so schwer wie möglich. Jede Zelleneinheit 2 wechselt beim Umlauf mit der Umdrehungsvorrichtung 1 zwischen den Seiten 5 und 6 ständig ihr Gewicht durch'die Verdrängungsarbeit des den hydro- statischen Druckes überwindenden Kolbens 8 im Zylinder 9 des aktiven Teiles 12. Das bedeutet ununterbrochenes Ungleichgewicht zwischen den Umdrehungsseiten 5 und 6 und damit ununterbrochenen Umlauf der Vorrichtung 1.


    Ansprüche

    1. Energie-Erzeuger, bestehend aus einer zentrisch gelagerten, drehbaren lotrechten maschinellen Vorrichtung, dadurch gekennzeichnet, daß sie in einem flüssigen Medium in einem von der Luft evakuierten Behälter installiert und mit Zelleneinheiten (2), die aus einem aktiven Teil (7) und einem passiven Teil (10) bestehen, bestückt ist, deren aktiver länglicher Teil (7) bei jeweils lotrechter Position auf der einen Seite des Umdrehungsweges durch Einwirkung der Erdanziehung auf dessen beweglichen inneren Schwerkörper (8) flüssigkeitsdicht auseinandergezogen, in seinem Flüssigkeit verdrängenden Volumen vergrößert und dadurch um das Produkt Volumenänderung mal Flüssigkeitswichte leichter - und nach Wanderung auf die gegenüberliegende Sei- te unter Verdrehung um 180 dort wiederum durch Einwirkung der Erdanziehung auf den Schwerkörper (8) ineinander gezogen, in seinem Flüssigkeit verdrängenden Volumen wieder verkleinert und dadurch wieder um den Betrag der Gewichtsabnahme der anderen Seite schwerer wird; deren passiver Teil (10) ein konstanter Auftriebskörper mit einer so großen Auftriebskraft ist, daß die Zelleneinheit (2) entweder bei einem der Gewichtsextreme des aktiven Teiles oder zwischen den beiden Extremen Schwerelosigkeit erreicht, wodurch jede Zelleneinheit (2) in der aufsteigenden Seite des Umdrehungsweges - d.h. also die Hälfte aller Zelleneinheiten - exakt die durch ihren Schwerkörper (8) erarbeitete Gewichtsdifferenz - die (theoretisch) im Optimalfall dem Gewicht des Schwerkörpers (8) im flüssigen Medium entsprechen kann - als überschüssige Auftriebskraft erhält.
     
    2. Energie-Erzeuger nach Patentanspruch 1, bei dem die Zelleneinheiteh (2) am Rand innen in einem evakuierten, mit einem flüssigen Medium gefüllten, lotrechten Hohlrad fest verankert sind und das sie mit ihren Auftriebskräften auf der Steigseite heben und dadurch drehen, und was gleichzeitig zusätzlich um den gleichen Betrag - die Summe aller Auftriebskräfte der Steigseite - durch die innen von der Steig- zur Fallseite verdrängte Flüssigkeit auch auf der Fallseite - dank des labilen Rad-Auflagers - angetrieben wird.
     




    Zeichnung







    Recherchenbericht