[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum galvanischen-Abscheiden von Aluminium
aus aprotischen, sauerstoff- und wasserfreien, aluminiumorganischen Elektrolyten,
mit einer nach außen abgeschlossenen und mit einem Schutzgas beaufschlagbaren Galvanisierwanne
mit einem ringförmig geschlossenen Galvanisiertrog, einer innerhalb der Galvanisierwanne
angeordneten, um eine vertikale Drehachse drehbaren Kontaktier- und Haltevorrichtung
mit in einer waagerechten Ebene umlaufenden Tragarmen für Warenträger und je einer
an der Galvanisierwanne angeordneten, aus Vor- und Hauptkammer bestehenden Chargier-
und Dechargierschleuse, in welchen von außen bedienbare Warenübergabevorrichtungen
angeordnet sind.
[0002] Eine Vorrichtung dieser Art ist durch die DE-PS 27 16 805 bekanntgeworden. Bei dieser
bekannten Vorrichtung sind die Chargierschleuse und die Dechargierschleuse oberhalb
der Galvanisierwanne angeordnet und in eine Vor- und Hauptkammer unterteilt, die über
eine Schiebetür miteinander in Verbindung stehen. Zum Einbringen der Warenträger ist
eine bei geöffneter Schiebetür zwischen Vor-und Hauptkammer verfahrbare, hydraulisch
oder pneumatisch betätigbare Werkstückübergabevorrichtung vorgesehen. Durch die ringförmige
Ausbildung des Elektrolyttroges können die Warenträger über die Kontaktier- und Haltevorrichtung
auf einer kreisförmigen Umlaufbahn durch den Elektrolyten bewegt und bei höheren Stromdichten
mit Aluminium beschichtet werden. Außerdem wird durch die ringförmige Ausbildung des
Elekrolyttroges die räumliche Trennung von Beschickung und Entnahme der Warenträger
mittels Chargierschleuse und Dechargierschleuse ermöglichst. Die Kontaktier- und Haltevorrichtung
weist vorzugsweise mehrere Tragarme auf, wobei die Anordnung der Chargierschleuse
und der Dechargierschleuse auf die Teilung der Tragarme abgestimmt ist. Die verschiedenen
Tragarme können separat mit Strom versorgt werden, so daß für verschiedene Werkstücke
verschiedene Abscheidungsbedingungen eingestellt werden können. Außerdem können die
einzelnen Tragarme ohne große Unterbrechungen gleichzeitig und taktweise beschickt
bzw entleert werden. Bei dieser bekannten Vorrichtung ist die Hauptkammer als Kondensationsraum
ausgebildet und mit einer Sprüheinrichtung zum Versprühen eines mit dem Elektrolyten
verträglichen Lösungsmittels ausgestattet. Mit Hilfe dieser Sprüheinrichtung können
die fertig galvanisierten Waren in der Hau
ptkammer der Dechargierschleuse von anhaftenden Elektrolytresten befreit werden.
[0003] Bei einer bevorzugten Ausgestaltung der bekannten Vorrichtung ist in der Vorkammer
der Chargierschleuse ein Behälter zur Aufnahme eines Vorbehandlungsbades angeordnet
und in der Vorkammer der Dechargierschleuse ein Behälter zur Aufnahme eines Nachbehandlungsbades
angeordnet. Hierdurch wird die Vor- und Nachbehandlung der Werkstücke in den mit Schutzgas
beaufschlagten Schleusenbereich der Galvanisiervorrichtung mit einbezogen, wodurch
die Wirtschaftlichkeit, Qualität und Sicherheit der galvanischen Aluminierung weiter
gesteigert wird.
[0004] Nachteilig bei dieser bekannten GalvanisiervJrrichtung ist nicht nur der komplizierte
Aufbau der Anlage, insbesondere der Werkstückübergabevorrichtung, der einer kommerziellen
Auswertung im großen Stil sehr hinderlich entgegensteht, sondern vor allem auch die
verwendete Schleusenkonzeption, die nicht geeignet ist, Luft und Feuchtigkeit vom
Elektrolyten vollkommen fernzuhalten und somit die langsame Zerstörung desselben auszuschließen.
[0005] Durch die DE-OS 29 01 586 ist eine Aluminierzelle bekanntgeworden, bei der zum Ein-
und Ausbringen der zu galvanisierenden Waren ein Schleusensystem mit einer Flüssigkeitsschleuse
verwendet wird. Dieser Flüssigkeitsschleuse ist eine eine Beschickungsöffnung aufweisende
und mit Inertgas flutbare Vorkammer vorgeschaltet. Mit einem solchen Schleusensystem
kann mit großer Wahrscheinlichkeit ein Eindiffundieren von Sauerstoff und Luftfeuchtigkeit
verhindert werden. Die zu galvanisierenden Waren werden auf Warengestellen mit Hilfe
eines endlosen Transportbandes von der mit Inertgas flutbaren Vorkammer, durch die
Flüssigkeitsschleuse in den Galvanisiertrog eingeführt und nach der Galvanisierung
mit Hilfe desselben Transportbandes in umgekehrter Richtung wiederum herausgeschleust.
Nachteilig bei dieser bekannten Vorrichting ist, daß eine ganz erhebliche Verschleppung
des Elektrolyten aus dem Elektrolyttrog in die Flüssigkeitsschleuse erfolgt. Durch
die fortlaufende Kontamination der Schleusenflüssigkeit mit dem Elektrolyten und der
nicht zu vermeidenden Reaktion mit Luft- und Feuchtigkeitsspuren in der aus Inertgas
gefluteten Vorkammer läßt sich nicht verhindern, daß sich die Reaktionsprodukte auf
dem zu aluminierenden, zuvor gereinigten Warengut, welches durch die gleichzeitig
als Ein- und Ausbringschleuse fungierende Flüssigkeit in den Galvanisierraum befördert
wird, an ungünstigen Stellen absetzen.Diese Teile können daher nicht mehr mit technisch
brauchbaren Aluminiumüberzügen beschichtet werden.
[0006] Auch ist eine solche Aluminierzelle für Massengüter nicht wirtschaftlich genug, da
nur jeweils ein Warengestell, welches auch während des Aluminierens nicht vom Transportband
abgekoppelt wird, beschichtet werden kann.
[0007] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung der eingangs genannten
Art derart weiterzubilden, daß sie daß einfacher im Aufbau ist, so/sie vor allem zur
Aluminierung von Massengütern wirtschaftlich eingesetzt werden kann, d.h. für die
gleichzeitige Beschichtung mehrerer Warengestelle zu sorgen, indem die in den Galvanisierraum
transportierten Warengestelle an ansprechende Kathodenvorrichtungen nacheinander übergeben
werden. Des weiteren ist mit relativ einfachen Mitteln zu verhindern, daß der Elektrolyt
durch Eindiffundieren von Luft und Feuchtigkeit geschädigt wird bzw. der Elektrolyt
bei der Warenentnahme ausgeschleppt wird. Letztlich muß im Hinblick auf ein technisch
einwandfreies Aluminierverfahren auch gewährleistet sein, daß das sorgfältig vorbehandelte
Warengut vor der Aluminierung nicht in der Flüssigkeitsschleuse kontaminiert wird.
[0008] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Vor- und Hauptkammer der
Chargier- und der Dechargierschleuse über je eine U-förmige, mit einem aprotischen
Lösungsmittel-gefüllte Flüssigkeitsschleuse miteinander verbunden sind, daß die die
zu behandelnden Waren tragen-' den Warenträger mit Hilfe eines ersten endlosen Kettenförderers
von der Vorkammer über die Flüssigkeitsschleuse und Hauptkammer der Chargierschleuse
in den Galvanisiertrog befördert und dort selbsttätig an die Tragarme der Kontaktier-
und Haltevorrichtung abgegeben werden und daß die Warenträger nach der Behandlung
der Waren mit Hilfe eines zweiten endlosen Kettenförderers selbsttätig von den Tragarmen
der Kontaktier- und Haltevorrichtung abgenommen, aus dem Galvanisiertrog herausgehoben
und über die Flüssigkeitsschleuse und Vorkammer der Dechargierschleuse heraus befördert
werden.
[0009] Gegenüber der bekannten Bauart nach der DE-OS 27 16 805 unterscheidet sich die erfindungsgemäße
Vorrichtung dadurch, daß die Vor- und Hauptkammer der Chargier- und Dechargierschleuse
nicht über eine Schiebetür miteinander in Verbindung stehen, sondern über eine Flüssigkeitsschleuse,
die eine völlige Trennung der Vorkammer von der Hauptkammer erlaubt, was ein Eindiffundieren
von Luft und Feuchtigkeit praktisch unmöglich macht. Dieses Prinzip kann man sich
auch so verdeutlichen, daß die über dem Elektrolytspiegel angeordnete vorzugsweise
als Lösungsmittel-Kondensationsraum ausgebildete Hauptkammer gegen die danebenliegende,
mit Inertgas flutbare Vorschleuse durch eine gemeinsame vertikale Trennwand, die in
einen Trog mit Inertflüssigkeit eintaucht, abgedichtet bzw. kommunizierend verbunden
ist. Mit Hilfe der an sich bekannten endlosen Kettenförderer werden dann die die Waren
tragenden Warenträger von der mit Inertgas gefluteten Vorschleuse über die U-förmige
Flüssigkeitsschleuse und die mit Inertgas gefüllte Hauptkammer in den Galvanisiertrog
eingebracht und dort selbsttätig an die Tragarme der Kontaktier- und Haltevorrichtung-abgegeben.
[0010] Da die zu galvanisierende Ware in einem einwandfreien gereinigten Zustand in den
Al-Elektrolyten gebracht werden muß, ist es unbedingt notwendig, daß die Inertflüssigkeit
der Flüssigkeitsschleuse der Chargierschleuse nicht verunreinigt wird. Vor allem dürfen
sich in dieser Flüssigkeit keine Feststoffe bilden, da diese sonst später auf der
Warenoberfläche bei der galvanischen Abscheidung die Haftfähigkeit verschlechtern
und Porenbildung bewirken können. Das Ausfallen von festen Al-Verbindungen (Hydroxyde)
in der Inertflüssigkeit, etwa bedingt durch das Einschleppen von Al-Elektrolyt aus
dem Elektrolytbad während des Ausbringprozesses, und durch Restsauerstoff oder Luftfeuchtigkeit
von der Vorschleuse her, muß aufgrund der. einsetzenden chemischen Reaktion daher
unbedingt vermieden werden. Dieses Problem wird im Hinblick auf die DE-OS 29 01 586
einfach und ganz sicher erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß man außer der Chargierschleuse
noch eine Dechargierschleuse vorsieht, die im wesentlichen den gleichen Aufbau erhalten
kann. Neben dem Vorteil des Entfallens etwaiger langwieriger Filtrationen bei der
Chargierschleuse ergibt sich auch noch ein anderer wesentlicher Vorteil, nämlich eine
erhebliche Wirtschaftlichkeit der Vorrichtung, weil eine mit zwei Schleusensystemen
versehene Aluminieranlage eventuell gleichzeitig im Takt sowohl mit Warenträgern bestückt
als auch entleert werden kann.
[0011] Die selbsttätige Übergabe bzw. Entnahme der Warenträger an die Tragarme der Kontaktier-
und Haltevorrichtung kann in vorteilhafter Weise dadurch bewerkstelligt werden, daß
die Warenträger mit einer Transportstange versehen sind, an die hakenförmige Mitnehmer
der Kettenförderer angreifen und deren Enden als Trag- und Kontaktierungszapfen ausgebildet
sind, die mit entsprechend pfannenförmig ausgebildeten Enden der gabelförmig ausgebildeten
Tragarme der Kontaktier- und Haltevorrichtung zusammenwirken.
[0012] Vorzugsweise weisen der Querschnitt der Trag- und Kontaktierungszapfen sowie die
pfannenförmig ausgebildeten Enden der Tragarme ein quadratisches Profil auf, wodurch
sich ein guter Stromübergang ergibt.
[0013] Wie bei der bekannten Vorrichtung nach der DE-PS 27 16 805, ist auch bei der erfindungsgemäßen
Vorrichtung" zwischen dem Galvanisiertrog und der Flüssigkeitsschleuse der Dechargierschleuse
eine Spülzone vorgesehen, wobei in vorteilhafter Weise die Ausbringöffnung im Galvanisiertrog
für das Warengestell mit einem schachtförmigen Kondensationsraum versehen ist, der
mit der Hauptkammer der Dechargierschleuse in Verbindung steht. Damit wird verhindert,
daß Lösungsmittel mit Alkyldämpfen in die Inertflüssigkeit der Flüssigkeitsschleuse
gelangen.
[0014] Vorzugsweise enthält der schachtförmige Kondensationsraum Sprühdüsen zum Versprühen
eines mit dem Elektrolyten verträglichen Lösungsmittels. Durch diese Reinigungsmöglichkeit
der Waren bzw. Warenträger nach der galvanischen Aluminierung wird die Inertflüssigkeit
in der Flüssigkeitsschleuse der Dechargierschleuse nur in geringem Maße verschmutzt.
Weiter können im Kondensationsraum die aluminierten Warenträger unmittelbar nach dem
Verlassen des Elektrolytbades vorteilhaft gereinigt werden, wodurch die Ausschleppung
von Al-Elektrolyten möglichst gering gehalten werden kann.
[0015] Anhand der Zeichnung, in der ein Ausführungsbeispiel dargestellt ist, wird die Erfindung
näher erläutert.
[0016] Es zeigen:
Figur 1 eine Teilansicht einer erfindungsgemäßen Galvanisiervorrichtung im Schnitt,
Figur 2 eine Seitenansicht von links auf eine Vorrichtung gemäß Figur 1,
Figur 3 eine Ansicht von oben auf die nur im Prinzip dargestellte Galvanisierwanne
und
Figur 4 eine perspektivische Ansicht eines Warenträgers.
[0017] Die Galvanisierwanne der dargestellten Vorrichtung besteht aus einem kreisringförmigen
und rotationssymmetrisch ausgebildeten Elektrolyttrog 1, einem oberen Abschlußdeckel
2, einer oberen Abschlußhaube 3 und einer unteren Abschlußhaube 4. Der Elektrolyttrog
ist in eine ebenfalls kreisringförmige und rotationssymmetrixh ausgebildete Heizwanne
5 eingehängt, welche der Aufnahme eines Heizbades 6, beispielsweise eines Ölbades,
dient. Die Beheizung des Heizbades- 6 kann, wie im dargestellten Fall, über Heizpatronen
7 oder auch durch den Anschluß an eine Umlaufheizung vorgenommen werden. Der Elektrolyttrog
1 und die Heizwanne 5 sind zusammen in ein Gestell 8 eingehängt, welches der gesamten
Vorrichtung die erforderliche statische Festigkeit verleiht. An die zylindrische Außenwand
des Elektrolyttroges 1 ist der im wesentlichen kreisringförmig ausgebildete obere
Abschlußdeckel 2 angeflanscht, welcher seinerseits mit der oberen Abschlußhaube 3
verbunden ist. Der obere Abschlußdeckel 2 weist zwei um 90° versetzte innere Schleusenöffnungen
9 und 10 auf, wie Figur 3 zeigt. In Figur 1 ist nur die Schleusenöffnung 9 im Abschlußdeckel
2 ersichtlich.
[0018] Wie Figur 3 zeigt, sind am Umfang des oberen Abschlußdeckels 2 verteilte Öffnungen
durch abnehmbare Deckelsegmente 11 verschlossen. Die untere Abschlußhaube 4 ist an
die gegenüber der Außenwand eine geringe Höhe aufweisende zylindrische Innenwand des
Elektrolyttroges 1 angeflanscht. Durch die verschiedenen Höhen von Außenwand und Innenwand
des Elektrolyttroges 1 entsteht in der Galvanisierwanne ein freier Raum zwischen dem
oberen Abschlußdeckel 2 und der oberen Abschlußhaube 3 einerseits und der unteren
Abschlußhaube 4 andererseits. Dieser freie Raum ist für die Unterbringung einer insgesamt
mit 12 bezeichneten Kontaktier- und Haltevorrichtung vorgesehen. Die Kontaktier- und
Haltevorrichtung 12 besteht aus einem Rotor 121, welcher insgesamt 12 in gleichmäßiger
Teilung angebrachte Tragarme 122 mit Aufnehmern 123 an den gabelförmigen Enden aufweist.
Die in Bezug auf den Elektrolyttrog 1 zentral ausgerichtete Welle 124 des Rotors 121
ist mit Hilfe von zwei gasdichten Flanschllagern 125 drehbar gelagert und nach unten
hin auf ein mit dem Gestell 8 verbundenes Axiallager 126 abgestützt.
[0019] Der Antrieb des Rotors 121 erfolgt oberhalb der oberen Abschlußhaube 3 über Kegelräder
127 und 128 von einem Getriebemotor 129, welcher in explosionsgeschützter Bauart ausgeführt
ist. Jeder der 12 Tragarme 122 besitzt einen separaten Kathodenanschluß 130, wobei
in der Zeichnung lediglich der Kathodenanschluß für den in der Schnittebene der Figur
1 liegenden Tragarme 122 dargestellt ist. Die Verbindung der Kathodenanschlüsse 130
mit den zugehörigen Aufnehmern 123 kann über Kohlebürsten und Schleifringe erfolgen,
was jedoch in der Zeichnung nicht näher dargestellt ist.
[0020] Wie aus Figur 4 näher ersichtlich ist, sind die freien Enden der Tragarme 122 gabelförmig
ausgebildet und tragen an den.Enden die Aufnehmer 123, die zwecks guter Kontaktierung
ein Dreieckprofil aufweisen, in welche die entsprechend äusgebildetren Enden einer
mit einem Warenträger 14 versehenen Transportstange 141 eingehängt werden können.
Durch das quadratische Profil der Kontaktierungszapfen 142 und die entsprechend ausgebildeten
Aufnehmer 123 wird der Stromübergang begünstigt. Die Warenträger 14 können beispielsweise
aus einer Art Rahmen bestehen, in welchem die zu aluminierenden Werkstücke, beispielsweise
mit Hilfe von elektrisch leitenden Haltedrähten befestigt sind. Die Werkstücke können
somit durch die Drehbewegung der Kontaktier- und Haltevorrichtung 12 auf einer kreisförmigen
Umlaufbahn durch einen in dem.Elektrolyttrog 1 befindlichenElektrolyten 15 geführt
werden. In gleichen Abständen zu der Umlaufbahn der Warenträger 14 sind in einem äußeren
Ring äußere Anodensegmente 16 und in einem inneren Ring innere Anodensegmente 17 angeordnet.
Die äußeren Anodensegmente 16 sind über isolierende Zwischenstücke an der Außenwand
des Elektrolyttroges 1 befestigt, während die inneren Anodensegmente über isolierende
Zwischenstücke an der Innenwand des Elektrolyttroges 1 befestigt sind. Die in der
Zeichnung nicht näher dargestelle Stromzuführung zu den äußeren und inneren Anodensegmenten
16 bzw. 17 erfolgt auf eine in der Galvanotechnik gebräuchliche Weise, beispielsweise
über Kabel, die mit Hilfe von elektrisch isolierten Abdichtungen durch die Wände des
Elektrolyttroges 1 und der Eeizwanne 5 hindurchgeführt sind. Die bereits erwähnten
abnehmbaren Deckelsegmente 11 des oberen Abschlußdeckels 2 ermöglichen einen raschen
Austausch der Anodensegmente 16 und 17 und eine Veränderung des Anodenabstandes.
[0021] Zum Schutz des sauerstoff- und wasserfreien aluminiumorganischen Elektrolyten 15
wird die Galvanisierwanne mit einem trockenen Schutzgas beaufschlagt, welches beispielsweise
durch einen in der oberen Abschlußhaube 3 angebrachten Stutzen 18 zugeführt und so
dosiert wird, daß es stets unter einem leichten Überdruck steht. Auf diese Weise bildet
die Galvanisierwanne einen nach außen hin abgeschlossenen, mit Schutzgas beaufschlagten
Raum, welcher lediglich durch die beiden bereits früher erwähnten inneren Schleusenöffnungen
9 und 10 das Eindringen bzw. die Entnahme der Warenträger ermöglicht. Damit auch an
diesen Stellen keine Umgebungsluft in die Galvanisierwanne eindringen kann, ist oberhalb
der inneren Schleusenöffnung 9 ein schachtförmiger Kondensationsraum 19 vorgesehen,
an dem eine Chargierschleuse 20 angeschlossen ist. In gleicher Weise ist auch die
innere Schleusenöffnung 10 mit einem entsprechenden Kondensationsraum und einer Dechargierschleuse
versehen, die praktisch der Chargierschleuse 20 entspricht.
[0022] Die Chargierschleuse 20 besteht aus einem im Grundriß rechteckförmigen Behälter 201,
in welchem sich ein aprotisches Lösungsmittel 21 befindet. Durch eine in das Lösungsmittel
21 eintauchende Trennwand 202 ist der Behälte- 201 unterteilt in eine Vorkammer 203
und eine Hauptkammer 204, wobei letztere in den Kondensationsraum 19 übergeht. Das
Lösungsmittel 21 und die in dieses eintauchende Trennwand 202 bilden somit eine Flüssigkeitsschleuse
205, die ein Eindringen von Luft und Feuchtigkeit auch nach Fluten der Vorkammer 203
mit Inertgas in die Hauptkammer 204 und damit in den Elektrolyten 15 unmöglich macht.
Die Vorkammer 203 weist eine vakuumdicht verschließbare Eingabeöffnung 206 für die
Warenträger 14 auf, die dann mit Hilfe einer endlosen Transportkette 22 von der Vorkammer
203 über die Flüssigkeitsschleuse 205 in die Hauptkammer 204 und von dort über den
Kondensationsraum 19 in die Galvanisierwanne eingebracht werden können. Wie insbesondere
aus Figur 2 besser zu entnehmen ist, sind durch in den Seitenwänden des Behälters
201 angeordnete Rollen 221 zwei parallel zueinander angeordnete Transportketten 22
vorgesehen, die von einem Getriebemotor 222 und einem Vorgelege 223 gemeinsam über
eine Welle 224 antreibbar sind. Zwischen den Transportketten 22 sind Querträger 225
angeordnet, die mit Mitnahmehaken 226 die Transportstangen 141 der Warenträger 14
selbsttätig erfassen und in die Aufnehmer 123 der Tragarme 122 abzulegen vermögen.
[0023] Zum Beschicken der Galvanisierwanne mit Warenträgern 14 wird die Eingabeöffnung der
vorzugsweise zuvor mit Inertgas gefluteten Vorkammer 202 geöffnet, ein Warenträger
14 mit der zu galvanisierenden Ware an die Mitnahmehaken 226 gehängt und die Eingabeöffnung
206 wiederum verschlossen. Anschließend wird die Transporteinrichtung in Gang gesetzt,
wobei der Warenträger 14 durch die Flüssigkeitsschleuse 205 hindurchgeführt und über
die Hauptkammer 204 an die Aufnehmer 123 der Tragarme 122 abgegeben wird, wobei sich
die Mitnehmerhaken 226 selbsttätig von der Transportstange 141 lösen.
[0024] Die Entnahme der Warenträger 14 geht in gleicher Weise vor sich, nur daß sich die
Transportketten in entgegengesetzter Richtung bewegen. Die Mitnahmehaken 226'ergreifen
dann selbsttätig die Transportstange 141 der Warenträger 14.
[0025] Die inneren Schleusenöffnungen 9 und 10 können von außen noch mit Hilfe eines von
außen bedienbaren Deckels 23 im Bedarfsfalle verschlossen werden. Dies kann beispielsweise
dann erforderlich sein, wenn die Hauptkammer 204 aus irgendwelchen Gründen gelüftet
werden muß.
[0026] Der Kondensationsraum 19 ist bei einer Dechargierschleuse mit Sprühdüsen 191 ausgestattet,
zum Absprühen der galvanisierten Waren und der Warenträger mit einem mit dem Elektrolyten
verträglichen Lösungsmittel. Im Bedarfsfalle kann zum Absprühen der Ware der Deckel
23 auch geschlossen werden und das zum Absprühen verwendete Lösungsmittel einem eigenen
Kreislauf zugeführt werden.
Bezugszeichenliste
[0027]
1 Elektrolyttrog
2 Abschlußdeckel
3 obere Abschlußhaube
4 untere Abschlußhaube
5 Heizwanne
6 Heizbad
7 Heizpatronen
8 Gestell
9 innere Schleusenöffnung
10 innere Schleusenöffnung
11 Deckelsegment
12 Kontaktier- und Haltevorrichtung
121 Rotor
122 Tragarm
123 Aufnehmer
124 Welle
125 Flanschlager
126 Axiallager
127 Kegelrad
128 "
129 Getriebemotor
130 Kathodenanschluß
14 Warenträger
141 Transportstange
142 Kontaktierungszapfen
15 Elektrolyt
16 äußeres Anodensegment
17 inneres Anodensegment
18 Stutzen
19 Kondensationsraum
191 Sprühdüse
20 Chargierschleuse
201 Behälter
202 Trennwand
203 Vorkammer
204 Hauptkammer
205 Flüssigkeitsschleuse
206 Eingabeöffnung
21 Lösungsmittel
22 Transportkette
221 Rollen
222 Getriebemotor
223 Vorgelege
224 Welle
225 Querträger
226 Mitnahmehaken
23 Deckel
1. Vorrichtung zum galvanischen Abscheiden von Aluminium aus aprotischen, sauerstoff-
und wasserfreien, aluminiumorganischen Elektrolyten, mit einer nach außen abgeschlossenen
und mit einem Schutzgas beaufschlagbaren Galvanisierwanne mit einem ringförmig geschlossenen
Galvanisiertrog, einer innerhalb der Galvanisierwanne angeordneten, um eine vertikale
Drehachse drehbaren Kontaktier- und Haltevorrichtung.mit in einer waagerechten Ebene
umlaufenden Tragarmen für Warenträger, und je einer an der Galvanisierwanne angeordneten,
aus Vor- und Hauptkammer bestehenden Chargier- und Dechargierschleuse, in welchen
von außen bedienbare Warenübergabevorrichtungen angeordnet sind, dadurch gekennzeichnet
, daß die Vor- und Hauptkammer (203, 204) der Chargier-und der Dechargierschleuse
(20) über je eine U-förmige, mit einem aprotischen Lösungsmittel (21) gefüllte Flüssigkeitsschleuse
(205) miteinander verbunden sind, daß die die zu behandelnden Waren tragenden Warenträger
(14) mit Hilfe eines ersten endlosen Kettenförderers (22) von der Vorkammer (203)
über die Flüssigkeitsschleuse (205) und Hauptkammer (204) der Chargierschleuse (20)
in den Galvanisiertrog (1) befördert und dort selbsttätig an die Tragarme (122) der
Kontaktier- und Haltevorrichtung (12) abgegeben werden und daß die Warenträger (14)
nach der Behandlung der Waren mit Hilfe eines zweiten endlosen Kettenförderers (22')
selbsttätig von den Tragarmen (122) der Kontaktier- und Haltevorrichtung (12) abgenommen,
aus dem Galvanisiertrog (1) herausgehoben und über die Flüssigkeitsschleuse (205')
und Vorkammer (203') der Dechargierschleuse (20') aus der Galvanisierwanne herausbefördert
werden.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekenn-zeichnet, daß die Warenträger (14)
mit einer waagerechten Transportstange (141) versehen sind, an die Mitnahmehaken (226,
226') der Kettenförderer (22, 22') angreifen und deren Enden als Kontaktierungszapfen
(142) ausgebildet sind, die mit entsprechend pfannenförmig ausgebildeten Aufnehmern
(123) der Tragarme (122) der Kontaktier- und Haltevorrichtung (12) zusammenwirken.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet , daß der Querschnitt der Kontaktierungszapfen
(142) sowie die pfannenförmig ausgebildeten Aufnehmer (123) der Tragarme (122) ein
quadratisches Profil aufweisen.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet , daß zwischen
dem Elektrolyttrog (1) und der Flüssigkeitsschleuse (205') der Dechargierschleuse
(22') eine Spülzone vorgesehen ist.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet , daß die
inneren Schleusenöffnungen (9, 10) in der Galvanisierwanne mit je einem schachtförmigen
Kondensationsraum (19, 19') versehen sind, der mit der Hauptkammer (204, 204') der
Chargier- und der Dechargierschleuse (20, 20') in Verbindung steht.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet , daß der schachtförmige Kondensations- raum (19') der Dechargierschleuse (21') Sprühdüsen (191) zum Versprühen
eines mit dem Elektrolyten verträglichen Lösungsmittels enthält.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet , daß die Spülflüssigkeit der
Spülzone einen eigenen Spülkreislauf aufweist.