[0001] Verfahren und Vorrichtung zum thermischen Fixieren von Tonerbildern
[0002] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum thermischen Fixieren eines mit
einem Suspensionsentwickler sichtbar gemachten latenten elektrostatischen Bildes auf
einem Träger durch Wärme und unter Verdampfen der Entwicklerflüssigkeit und eine hierfür
geeignete Vorrichtung.
[0003] Sichtbar gemachte latente elektrostatische Bilder, sogenannte Tonerbilder, die durch
Flüssigentwicklung von Ladungsbildern verschiedenen Ursprungs, beispielsweise in elektrostatischen
Druckern mit Hilfe von Schreibelektroden, durch Elektronenstrahlaufzeichnung, Röntgenstrahlaufzeichnung
in Ionisationskammern oder - was weit verbreitet ist - durch Aufladung und Belichtung
von Photoleiterschichten entstehen, werden im allgemeinen thermisch fixiert. Es sind
Verfahren.bekannt, bei denen das erzeugte Tonerbild etwa auf der Photoleiterschicht
fixiert wird, wie dies bei mit Zinkoxid beschichteten Papieren oder bei elektrophotographischen
Druckplatten der Fall ist, bzw. bei denen das Tonerbild vom primären Träger, wie etwa
der Photoleiterschicht, auf einen Kopieträger aus Papier oder Folie übertragen wird
und anschließend die Fixierung erfolgt. Nach dem letzteren Prinzip arbeitet ein großer
Teil der gebräuchlichen Büroköpiergeräte. Zur thermischen Fixierung, was gleichbedeutend
mit Trocknen ist, von feuchten Kopien unter umweltfreundlichen Verhältnissen gehört
auch beispielsweise die sogenannte Tintenstrahlaufzeichnung, bei der ein informationsmäßig
gesteuerter und modulierter Tintenstrahl auf einen Träger gerichtet ist.
[0004] Wegen der Bedeutung, die die elektrophotographische Büro- 'kopiertechnik.heute erreicht
hat, ist diese das bevorzugte, wenn auch nicht ausschließliche Anwendungsgebiet der
thermischen Fixiertechnik. Ohne damit eine Einschränkung zu verbinden, stützt sich
deshalb die Beschreibung der Erfindung auf diese Technik.
[0005] In den bekannten elektrophotographischen Bürokopierern mit Flüssigentwicklung ist
das Kernstück das photoleitfähige Medium, das als Platte, Band oder meistens als Trommel
eingesetzt wird. Im vorliegenden Fall ist sein spezieller Aufbau aus organischen oder
anorganischen Materialien oder aus einer oder mehreren, gegebenenfalls isolierenden
Schichten unerheblich. Allgemein wird die photoleitfähige Schicht zuerst elektrostatisch
durch eine Korona aufgeladen und bildmäßig belichtet. Das dabei entstandene latente
elektrostatische Bild wird mit Hilfe von pigmentiertem Puder, sogenanntem Trockentoner,
oder in Form von Flüssigtoner zum Beispiel mit Hilfe einer Entwicklungselektrode sichtbar
gemacht. Der Suspensionsentwickler setzt sich nach allgemeiner Erfahrung aus einer
Dispergierflüssigkeit, wie vorzugsweise einem aliphatischen Kohlenwasserstoff, mit
verschiedenen Zusätzen zusammen, u.a. mit einem feinteiligen, aufgeladenen Pigment.
Bei den meisten Kopiergeräten vermindert man die Schichtdicke des Flüssigentwicklers
auf dem Photoleiter etwa durch eine Dosierwalze oder durch Aufsprühen von Ladungen
von einer Korona. Zum Übertragen des Tonerbildes vom Photoleiter auf den Kopieträger
wie Papier wird der Kopieträger an den Photoleiter herangeführt, wobei man zur elektrostatischen
Unterstützung der Übertragung rückseitig mit einer Korona auflädt. Bei der Übertragung
nimmt der Kopieträger außer dem Pigment in bildmäßiger Verteilung auch einen großen
Teil der Dispergierflüssigkeit vollflächig auf. Das Tonerbild ist erst nach Verdampfen
der Entwicklerflüssigkeit wischfest. Deshalb erwärmt man die Kopie, beispielsweise
durch eine
Heiz- platte. Durch einen Luftstrom von einem Ventilator, der an geeigneter Stelle
im Kopiergerät montiert ist, der beispielsweise auch zur Lampenkühlung dient, wird
die verdampfte Entwicklerflüssigkeit durch im Gehäuse angebrachte Schlitze nach außen
geblasen. Die getrocknete Kopie wird dann auf einer Bühne abgelegt. Die Photoleiteroberfläche
wird anschließend für den nächsten Kopierzyklus von Toner- bzw. Flüssigkeitsresten
und Restladungen befreit bzw. gereinigt, etwa durch eine Schaumstoffwalze mit einer
elastischen Lippe und durch Einwirkung einer mit Wechselspannung betriebenen Korona.
[0006] Es ist ein Nachteil der beschriebenen Kopiertechnik mit Flüssigentwicklung, daß die
von der Kopie verdampfte Entwicklerflüssigkeit an die Umgebung abgegeben wird. Obwohl
die Entwicklerflüssigkeit, beispielsweise ein aliphatischer Kohlenwasserstoff, als
solche nicht toxisch ist, stellt die Anreicherung der Umgebung mit verdampfter Flüssigkeit
eine unerwünschte Umweltbelastung dar.
[0007] Es war deshalb Aufgabe der vorliegenden Erfindung, im Rahmen der Herstellung von
Kopien auf elektrophotographischem oder elektrographischem Wege mit Flüssigentwicklung
ein Verfahren zum Fixieren des Tonerbildes anzugeben, das den Austrag an Entwicklerflüssigkeit
eines Suspensionsentwicklers vermeidet bzw. vermindert und auf diesem Wege die Kopiertechnik
unter Verwendung von Suspensionsentwicklern umweltfreundlicher gestaltet.
[0008] Die Lösung dieser Aufgabe geht aus von einem eingangs beschriebenen Verfahren und
ist dadurch gekennzeichnet, daß man die verdampfende Entwicklerflüssigkeit absaugt,
kondensiert, abscheidet und auffängt. In bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung nimmt
man das Absaugen im Bereich der Wärmezufuhr und, in Bewegungsrichtung, hinter diesem
vor. Vorteilhaft wird der zum Absaugen benutzte Luftstrom nach Abscheiden des Flüssigkeitsdampfes
wieder verwendet.
[0009] Demgemäß kann die von der Kopie verdampfte Entwicklerflüssigkeit durch innere Düsen
im Heizbereich wie durch äußere Düsen in Bewegungsrichtung der Kopie hinter dem Heizbereich
abgesaugt werden. Der abgesaugte Dampf kann sofort hinter den Düsen in einem Fallrohr
kondensiert und abgeschieden werden, vorzugsweise durch Nebelbildung und durch elektrostatische
Filterung. Den Flüssigkeitsdampf kann man auch mit Hilfe eines feinteiligen Transportmittels,
wie zum Beispiel fein zerstäubtes Wasser oder Wasserdampf, ausfällen. Zur Erhöhung
der Effizienz können als Entwicklerflüssigkeiten solche mit Verdampfungszahlen von
über etwa 70 (Ether gleich 1) eingesetzt werden.
[0010] Die Erfindung wird anhand der beigefügten Figuren 1 bis 10 näher beschrieben.
[0011] Hierin zeigt Figur 1 einen beispielhaft beschriebenen
Kopierzyklus mit Photoleitertrommel 1, Aufladungskorona 2, bildmäßiger Belichtung 3,
Suspensionsentwickler 4 mit Entwicklungselektrode 5 und Entwicklerflüssigkeitsschicht
6, Dosierwalze 7 und Kopieträger 8. Weiterhin sind übertragungskorona 9, Heizplatte
10 zusammen mit dem herrschenden Luftstrom 11, der zum Beispiel an den Schlitzen 12
durch das Gehäuse 13 austritt, und die Ablagenbühne 14 eingezeichnet. Die Photoleiteroberfläche
wird mit Hilfe der Schaumstoffwalze 15 und der Wischerlippe 16 von Tonerresten und
durch Wechselstromkorona 17 von Restladungen befreit.
[0012] Figur 2 zeigt die Anordnung der Düsen zum Absaugen der verdampfenden Flüssigkeit,
Figuren 3 und 4 zeigen im wesentlichen das Kondensieren, Abscheiden und Auffangen
der Flüssigkeit. Figuren 5 bis 7 geben spezielle Plattenelektroden zum Aufbau von
Elektrofiltern an. Die Figur 8 zeigt eine weitere Abscheidungstechnik, bei der der
Flüssigkeitsdampf mit Hilfe von Transportmitteln, wie zum Beispiel Wasserdampf, ausgefällt
wird. Figuren 9 und 10 erläutern die Kreislaufführung des Luftstroms.
[0013] Die vorliegende Erfindung betrifft auch eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens
zum thermischen Fixieren eines mit einem Suspensionsentwickler sichtbar gemachten
latenten elektrostatischen Bildes, welche dadurch gekennzeichnet ist, daß im Bereich
der Fixierung 10 mindestens eine Düsenanordnung 18 vorgesehen ist, durch welche die
verdampfende Flüssigkeit abgesaugt wird, und daß, diesen nachgeordnet, Anordnungen
zum Kondensieren 25, 26 und Abscheiden bzw. Auffangen 27 der Flüssigkeit vorhanden
sind. Vorzugsweise besitzt die erfindungsgemäße Vorrichtung zum Absaugen der verdampfenden
Entwicklerflüssigkeit eine innere Düsenanordnung 18 im Wärmezuführbereich und eine
äußere Düsenanordnung 19 im Anschluß an den Heizbereich, deren Düsen 19a und b vorzugsweise
nach zwei Richtungen ausgerichtet sind, im Austrittsbereich der Kopie 8.
[0014] Eine erfindungsgemäße Vorrichtung ist in der Figur 2 dargestellt. Sie besteht aus
der inneren Düsenanordnung 18 über der Heizplatte 10 - 'dem Bereich der Wärmezufuhr
- sowie aus einer äußeren Düsenanordnung 19 hinter der Heizplatte 10, gegebenenfalls
auch hinter dem Ausgabespalt, gebildet aus den Ausgaberollen 20 und 21, bzw. der Gehäuseverkleidung
13. Es hat sich gezeigt, daß erst nach der vollen Aufheizung des Kopieträgers 8, die,
in Transportrichtung gesehen, über der zweiten Hälfte des Fixierbereichs 10 erreicht
wird, die Hauptmenge an Entwicklerflüssigkeit verdampft. Eine nicht unbeträchtliche
Menge an Entwicklerflüssigkeit verdampft dann aber auch noch vom aufgeheizten Kopieträger,
wenn dieser die Heizplatte 10 bereits wieder verlassen hat, was eine zweite, nachgeschaltete
äußere Düsenanordnung 19 erfordert. Bei einfach nach unten gerichteten Düsenöffnungen
muß sich die äußere Düsenanordnung weit über den Ausgabespalt bis über die Ablagebühne
14 erstrecken. Dies wird beim Kopieren jedoch als störend empfunden, weil dadurch
die Betrachtung der Kopie behindert ist. Es wurde gefunden, daß man vorteilhaft die
äußere Düsenanordnung 19 sehr kompakt und ohne wesentliche Behinderung für die Betrachtung
der ausgegebenen Kopien einrichten kann, wenn man die nach unten gerichteten Düsenöffnungen
19a durch frontale Düsenöffnungen 19b ergänzt. Eine äußere Düsenanordnung 19 mit Überstand
über die Gehäuseverkleindung 13 hinaus, der zum Beispiel einige Zentimeter sein kann,
ist bereits wirkungsvoll. über einen oder mehrere Ansaugstutzen 22 wird die verdampfte,
abgesaugte Entwicklerflüssigkeit abgeführt. In Figur 2 sind die Seitenwände der Düsenanordnungen
nicht eingezeichnet. Sie erstrecken sich bis dicht zum Kopieträger 8, gegebenenfalls
an dem Kopieträger 8 und der Heizplatte 10 vorbei, tiefer nach unten.
[0015] Die Anordnung zum Aufheizen der feuchten Kopie wurde schematisch als ebene Heizplatte
dargestellt. In den bekannten Kopiergeräten sind die Heizplatten zwecks besseren Andruckes
gelegentlich gewölbt oder es werden auch beheizte Walzen verwendet. Die innere Düsenanordnung
muß dann entsprechend gekrümmt bzw. gewölbt angeordnet werden.
[0016] Bei zusätzlich vorhandenen Andruckwalzen an die Heizplatte 10 müssen diese entsprechend
klein gebaut werden, damit sie möglichst noch unter die innere
Düsenanordnung 18 passen. Die Walzen können dann von einer Düsenkammer, ähnlich wie
die eingezeichnete Düsenkammer 23, um die obere Ausgaberolle 20 (mit zugehöriger Gegenrolle
21) umgeben sein. Falls erforderlich, können in die Düsenanordnungen weitere Geräteteile
zur Förderung der Verdampfung, beispielsweise Strahler, eingebaut sein. Schließlich
hat es sich als vorteilhaft erwiesen, die Düsenanordnungen um ein Scharnier 24 schwenkbar
anzuordnen. Bei Förderschwierigkeiten im Heizungsbereich können diese bei aufklappbarer
Düsenanordnung leicht und schnell behoben werden.
[0017] In einem Ausführungsbeispiel wurde an einem gebräuchlichen elektrophotographischen
Kopiergerät eine Düsenanordnung gemäß Figur 2 erprobt. Bei ausgeschalteter Heizung
und ohne Absaugen ermittelt man eine Gewichtszunahme der Kopien durch aufgenommene
Entwicklerflüssigkeit von 0,11 g pro DIN A4-Kopie. Die Entwicklerflüssigkeit war ein
aliphatischer Kohlenwasserstoff mit einem Siedebereich von etwa 155 - 180°C und einer
Verdunstungszahl von etwa 36. Anschließend saugt man bei eingeschalteter Heizung den
verdampfenden Kohlenwasserstoff in einer Menge von 0,2 m
3/min ab und leitet das Dampf-LuftGemisch durch eine Kühlfalle. Die Gewichtszunahme
der Kühlfalle beträgt 0,09 g/DIN A4-Kopie. Das entspricht einem Wirkungsgrad der Absaugung
von 82 %. Bei einem aliphatischen Kohlenwasserstoff mit einem Siedebereich von etwa
180 - 210°C und einer Verdunstungszahl von etwa 150 als Dispergiermittel betragen
die entsoprechenden Werte 0,13 g/Du] A4-Kopie bzw. 0,12 g/DIN A4-Kopie, was einem
Wirkungsgrad der Absaugung von 92 % entspricht. Ein solches Ergebnis kann man jedoch
erst erreichen, wenn der aliphatische Kohlenwasserstoff durch Destillation von niedriger
siedenden Anteilen befreit ist. Es konnte festgestellt werden, daß bei größerer Verdunstungszahl
der Entwicklerflüssigkeit die sekundären Verluste durch Verdampfen aus der Kühlfalle
geringer sind und sich der aus dieser Messung errechenbare Wirkungsgrad der Absaugung
erhöht. Ohne äußere Düsenanordnung 19 sind die Wirkungsgrade um etwa 25 % kleiner.
[0018] Aus dem mit entsprechendem Wirkungsgrad abgesaugten Luft-Dampf-Gemisch wird die Entwicklerflüssigkeit
abgeschieden und aufgefangen. Man leitet dazu das Luft-Dampf-Gemisch durch ein gegebenenfalls
gekühltes .Rohr, in welchem der Dampf an den Rohrwänden kondensieren kann. Bereits
von dem Absaugstutzen 22 (Figur 3) an wird das Luft-Dampf-Gemisch in einem möglichst
fallend angeordneten, rückflußsicheren Rohr 25 der Kondensationsanordnung zugeführt.
Um den Dampf mit einem Wirkungsgrad von etwa 90 % zu kondensieren, benötigt man eine
gut Wärme leitende Rohrspirale, zum Beispiel aus Kupfer. Bei einer Auslegung von etwa
10 m Länge und 2 cm Durchmesser braucht man keine Kühlsole, sondern kann mit Raumluft
kühlen. Die Rohrspirale erfordert wegen der Ausbildung von Kühlflächen, zum Beispiel
durch Anordnung von Zwischenräumen, ein relativ großes Volumen von etwa 15 Litern,
was in.der Regel für den Einbau in ein Kopiergerät zu groß ist. Die Rohrspirale aus
Kondensationseinrichtung 26 zusammen mit dem Sammelgefäß 27 für die kondensierte Entwicklerflüssigkeit
sowie mit der Luftpumpe 28 werden daher zweckmäßig als Zusatzeinrichtung ausgestaltet
und über einen Flansch 29 an das Kopiergerät angeschlossen. Wie in der
[0019] Figur 3 dargestellt, eignet sich für die Aufstellung einer solchen Zusatzeinrichtung
beispielsweise der untere Boden eines Tisches 30, auf dem das Kopiergerät im Gehäuse
13 steht.
[0020] Große Wirkungsgrade der Kondensationseinrichtung können vor allem mit Entwicklerflüssigkeiten
mit hohen Verdampfungszahlen bis über 600 erzielt werden. Bei einem aliphatischen
Kohlenwasserstoff mit einem Siedebereich um 180°C und einer Verdampfungszahl von etwa
60 bzw. bei einem solchen mit der Verdampfungszahl etwa 30 werden etwa 70 % bzw. 60
% der verdampften Entwicklerflüssigkeit durch Kondensation zurückgewonnen.
[0021] Den Raumbedarf zur Kondensation kann man vorteilhaft durch Nebelbildung aus verdampfter
Entwicklerflüssigkeit und Nebelabscheidung durch elektrostatische Filterung so verkleinern,
daß eine entsprechende Anordnung noch in ein Kopiergerät eingebaut werden kann. Eine
bevorzugte Ausführungsform ist in der Figur 4 dargestellt.
[0022] Das warme Luft-Flüssigkeitsdampf-Gemisch wird auf möglichst kurzem Wege durch das
geneigte Fallrohr 25 in den Abscheider 45 geleitet, der mindestens eine Elektrofiltereinrichtung
31a enthält. Es können sowohl eine als auch mehrere Abscheidungseinrichtungen hintereinander
(wie in Figur 4 mit 31a und 31b gezeigt) angeordnet sein. Durch ein Rohr mit einem
Ventil 32 oder einen Düsenkranz wird dem warmen Gemisch gegebenenfalls vorgekühlte
Luft . aus der Umgebung zugeführt. In dem unterkühlten Gemisch bildet sich sofort
ein Nebel 33 aus Tröpfchen von Entwicklerflüssigkeit. Im Bereich des Elektrofilters
aus Koronadrähten 34 und geerdeten Abscheidungselektroden 35, 36 verschwindet der
Nebel sofort. Ohne Spannung in Höhe von zum Beispiel 5 bis 6 kV an den Koronadrähten
bleibt der Nebel einige Dezimeter weit im strömenden Gemisch erhalten.
[0023] Der Aufbau von Elektrofiltern ist bekannt. Im vorliegenden Fall sind, auch zur Beobachtung
der Vorgänge, in den Abscheidungseinrichtungen die Rohre 37 aus Glas von etwa 4 cm
Durchmesser gefertigt (Fig. 5 und 7). In die Rohre sind metallische Plattenelektroden
35, 36 in etwa 7 mm Abstand eingelassen. Die Plattenelektroden 35, 36 sind unten,
wie in Figur 6 angedeutet, gekerbt, damit abgeschiedene Entwicklerflüssigkeit besser
zu den Rohrwänden abfließen kann. Die Plattenelektroden wechseln von etwa 4,5 cm für
36 bzw. 3,5 cm für 35 in der Länge ab (
Fig. 7). Oberhalb der verkürzten Plattenelektroden 35 sind die Koronadrähte 34 angeordnet.
Ein komplettes Elektrofilter 31 als Abscheidungsvorrichtung ist etwa 8 cm hoch. An
die Abscheidungsvorrichtungen schließt sich das Sammelgefäß 27 für die abgeschiedene
Entwicklerflüssigkeit an. Zuvor wird seitlich durch eine Luftpumpe 28 die angesaugte
Luft abgeführt.
[0024] Es besteht ein Zusammenhang zwischen dem Wirkungsgrad der elektrostatischen Abscheidungseinrichtung
und der eingesetzten Entwicklerflüssigkeit des Flüssigentwicklers. Bei einer sehr
hoch siedenden Entwicklerflüssigkeit, wie einem aliphatischen Kohlenwasserstoff mit
einem Siedebereich von etwa 200 - 260°C, ist die Nebelbildung sehr ausgeprägt. Ohne
Einsatz eines Elektrofilters ist der Nebel einige Sekunden lang sichtbar. Die Abscheidung
erfolgt bei der beschriebenen Anordnung mit einem Wirkungsgrad von etwa 90 %. In diesem
Fall kann ohne weiteres mit einer Abscheidungsstufe gearbeitet werden. Ähnlich gute
Ergebnisse erzielt man mit einem aliphatischen Kohlenwasserstoff mit einem Siedebereich
von etwa 190 - 240°C als Entwicklerflüssigkeit, wenn zwei Abscheidungsstufen eingesetzt
werden. Der Wirkungsgrad der Abscheidung geht bei niedriger siedenden Entwicklerflüssigkeiten
entsprechend zurück. Der Wirkungsgrad kann bei diesen deutlich angehoben werden, wenn
nicht Raumluft um 23°C, sondern kalte Luft, beispielsweise Außenluft, durch die Ventile
32 eingeblasen wird.
[0025] In weiterer Ausführung der Erfindung wird der Dampf des Dispergiermittels mit Hilfe
von feinteiligen Transportmitteln, vorzugsweise nicht mischbaren Flüssigkeiten, wie
Wasser oder Glykolen, ausgefällt. Eine Anordnung ist in der Figur 8 dargestellt. In
das Gemisch aus Luft und Entwicklerflüssigkeitsdampf aus dem fallenden Rohr 25 wird
aus der Sprühvorrichtung 48 feinteiliges Wasser eingesprüht. Als feinteiliges Wasser
wird sowohl Wasserdampf wie zerstäubtes, d.h. vernebeltes Wasser bezeichnet. Entsprechend
besteht die Sprühvorrichtung 48 aus einem Verdampfer oder aus einem Zerstäuber mit
einer Düse. Das Gemisch aus feinteiligem Transportmittel und Entwicklerflüssigkeitsdampf
kondensiert sehr gut, weshalb das Kondensationsrohr 47 auch mit Luftkühlung betrieben
werden kann. Im Auffanggefäß 27 scheiden sich zum Beispiel in einer oberen Schicht
49 die Entwicklerflüssigkeit und in einer unteren Schicht 50 das Transportmittel ab.
Das Transportmittel 50 kann vom Boden des Auffanggefäßes 27 abgezogen und im Kreislauf
der Sprühvorrichtung 48 (nicht gezeigt) wieder zugeführt werden.
[0026] Sowohl bei der Dampfbildung wie bei der Zerstäubung benötigt man etwa das fünffache
Volumen an Transportflüssigkeit, um einen Volumenteil an Entwicklerflüssigkeit mit
einem Wirkungsgrad von etwa 95 % abzuscheiden. Bei einem Volumenverhältnis von zwei
zu eins beträgt der Wirkungsgrad immer noch etwa 65 %. Es ist ein weiterer großer
Vorteil dieses Verfahrens, daß man auch Entwicklerflüssigkeiten mit relativ niedrigen
Verdunstungszahlen um 35 mit derartig guten Wirkungsgraden abscheiden kann.
[0027] In einer allgemein vorteilhaften Ausführungsform wird das Gemisch aus Luft und Entwicklerflüssigkeitsdampf
über einen Abscheider 45 geführt und dann im Kreislauf zurück zur Absaugvorrichtung
geleitet. Der besondere Vorteil dieser Gestaltung im Kreislauf besteht darin, daß
der Abscheider 45 nur den größten Teil des Entwicklerflüssigkeitsdampfes abscheiden
muß, weil die an Dampf verarmte Luft auch bei einem gewissen Restgehalt sich wieder
mit zusätzlichem Dampf anreichert.
[0028] Eine Absaugvorrichtung bei Kreislaufführung des Luftstromes ist in Figur 9 skizziert.
Die Absaugvorrichtung besteht aus einer inneren Düsenanordnung 18 über der Heizplatte
10 und einer äußeren Düsenanordnung 19. Wenigstens am Kopierblatteinlaß, vorzugsweise
am Kopierblattauslaß, gegebenenfalls an beiden Stellen, wird durch einen Stutzen 41
und durch einen aus einer oberen Wand 39 und einer Zwischenwand 40 gebildeten Kanal
die im Kreislauf geführte Luft eingeleitet. Die Anordnung ist zweckmäßig durch eine
untere Bodenplatte 38 abgeschlossen. Abdichtungen aus elastischem Material wie Federblechen
42 schirmen den Einlaß und Auslaß für die Kopierblätter ab. Um das noch feuchte Tonerbild
nicht zu verwischen, wird der Eingangsspalt aus einem Walzenpaar gebildet, dessen
obere, dem Tonerbild zugekehrte Transportwalze 43 an der Oberfläche gerändelt ist,
d.h. spitz strukturiert ist. Die Walze 43 drückt mit ihren Spitzen in eine elastische,
abdichtende Walze 44.
[0029] Der eigentliche Kreislauf ist in Figur 10 dargestellt. Das Luft-Entwicklerflüssigkeitsdampf-Gemisch
gelangt über den Stutzen 22 und das geneigte Rohr 25 zum Abscheider 45, der durch
Kühlen, Nebelbildung, Ausfällen mit einem feinteiligen Transportmittel oder nach einer
anderen Abscheidetechnik dem Gemisch den Entwicklerflüssigkeitsanteil entzieht. Die
an Entwicklerflüssigkeitsdampf verarmte Luft wird über das Zuluftrohr 46 und den Stutzen
41 der Absaugvorrichtung wieder zugeführt.
[0030] Je wirkungsvoller der Abscheider 45 arbeitet, desto kompakter und kleinräumiger kann
die Anlage gebaut werden, bis die Absaugvorrichtung und die Abscheidevorrichtung eine
Geräteeinheit ohne besondere Verbindungsleitungen bilden.
1. Verfahren zum thermischen Fixieren eines mit einem Suspensionsentwickler sichtbar
gemachten latenten elektrostatischen Bildes auf einem Träger durch Wärme und unter
Verdampfen der Entwi-cklerflüssigkeit, dadurch gekennzeichnet, daß man die verdampfende
Entwicklerflüssigkeit absaugt, kondensiert, abscheidet und auffängt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man das Absaugen im Bereich
der Wärmezufuhr und, in Bewegungsrichtung, hinter diesem vornimmt.
3. Verfahren nach Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß man den zum Absaugen
benutzten Luftstrom nach Abscheiden des Flüssigkeitsdampfes wieder verwendet.
4. Verfahren nach Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß man den abgesaugten
Flüssigkeitsdampf durch Nebelbildung kondensiert.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß man den gebildeten Nebel
elektrostatisch abscheidet.
6. Verfahren nach Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß man Entwicklerflüssigkeiten
mit Verdampfungszahlen von über etwa 70 (Ether gleich 1) einsetzt.
7. Verfahren nach Ansprüchen 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß man den Flüssigkeitsdampf
mit Hilfe eines feinteiligen Transportmittels ausfällt.
8. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens zum thermischen Fixieren eines mit
einem Suspensionsentwickler sichtbar gemachten latenten elektrostatischen Bildes nach
Ansprüchen 'l bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß im Bereich der Fixierung (10) mindestens
eine Düsenanordnung (18) vorgesehen ist, durch welche die verdampfende Ent- wicklerflüssigkeit abgesaugt wird, und daß nachgeordnete Anordnungen zum Kondensieren
(25, 26) und Abscheiden bzw. Auffangen (27) der Flüssigkeit vorhanden sind.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß zum Absaugen der verdampfenden
Entwicklerflüssigkeit eine innere Düsenanordnung (18) in dem Bereich der Wärmezufuhr
und eine äußere Düsenanordnung (19) im Anschluß an den Bereich der Wärmezufuhr bis
zum Austrittsbereich der Kopie (8) vorhanden sind.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Düsen (19a, 19b)
der äußeren Düsenanordnung (19) nach zwei Richtungen ausgerichtet sind.
11. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß sie Kanäle (39, 40, 41)
zum Zuleiten des Luftstroms besitzt.
12. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß der Zuluftstutzen (41)
über ein Zuluftrohr (46) mit dem Abscheider (45) verbunden ist.
13. Vorrichtung nach Ansprüchen 9 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß der Abscheider
(45) Elektrofiltereinrichtungen aus Koronadrähten (34) und Elektroden (35, 36) enthält.
14. Vorrichtung nach Ansprüchen 9 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß der Abscheider
(45) aus dem Kondensationsrohr (47) und der Sprüheinrichtung (48) für feinteiliges
Transportmittel besteht.