(19)
(11) EP 0 053 707 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
16.06.1982  Patentblatt  1982/24

(21) Anmeldenummer: 81109006.7

(22) Anmeldetag:  27.10.1981
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)3G03G 13/20, G03G 15/20
(84) Benannte Vertragsstaaten:
DE FR GB

(30) Priorität: 03.12.1980 DE 3045485

(71) Anmelder: HOECHST AKTIENGESELLSCHAFT
65926 Frankfurt am Main (DE)

(72) Erfinder:
  • Moraw, Roland, Dr.
    D-6200 Wiesbaden (DE)
  • Schädlich, Günther
    D-6200 Wiesbaden (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Verfahren und Vorrichtung zum thermischen Fixieren von Tonerbildern


    (57) Verfahren zum thermischen Fixieren eines mit einem Suspensionsentwickler sichtbar gemachten latenten elektrostatischen Bildes auf einem Träger durch Wärme und unter Verdampfen der Entwicklerflüssigkeit, bei dem man die verdampfende Entwicklerflüssigkeit absaugt, kondensiert, abscheidet und auffängt und eine hierfür geeignete Vorrichtung.




    Beschreibung


    [0001] Verfahren und Vorrichtung zum thermischen Fixieren von Tonerbildern

    [0002] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum thermischen Fixieren eines mit einem Suspensionsentwickler sichtbar gemachten latenten elektrostatischen Bildes auf einem Träger durch Wärme und unter Verdampfen der Entwicklerflüssigkeit und eine hierfür geeignete Vorrichtung.

    [0003] Sichtbar gemachte latente elektrostatische Bilder, sogenannte Tonerbilder, die durch Flüssigentwicklung von Ladungsbildern verschiedenen Ursprungs, beispielsweise in elektrostatischen Druckern mit Hilfe von Schreibelektroden, durch Elektronenstrahlaufzeichnung, Röntgenstrahlaufzeichnung in Ionisationskammern oder - was weit verbreitet ist - durch Aufladung und Belichtung von Photoleiterschichten entstehen, werden im allgemeinen thermisch fixiert. Es sind Verfahren.bekannt, bei denen das erzeugte Tonerbild etwa auf der Photoleiterschicht fixiert wird, wie dies bei mit Zinkoxid beschichteten Papieren oder bei elektrophotographischen Druckplatten der Fall ist, bzw. bei denen das Tonerbild vom primären Träger, wie etwa der Photoleiterschicht, auf einen Kopieträger aus Papier oder Folie übertragen wird und anschließend die Fixierung erfolgt. Nach dem letzteren Prinzip arbeitet ein großer Teil der gebräuchlichen Büroköpiergeräte. Zur thermischen Fixierung, was gleichbedeutend mit Trocknen ist, von feuchten Kopien unter umweltfreundlichen Verhältnissen gehört auch beispielsweise die sogenannte Tintenstrahlaufzeichnung, bei der ein informationsmäßig gesteuerter und modulierter Tintenstrahl auf einen Träger gerichtet ist.

    [0004] Wegen der Bedeutung, die die elektrophotographische Büro- 'kopiertechnik.heute erreicht hat, ist diese das bevorzugte, wenn auch nicht ausschließliche Anwendungsgebiet der thermischen Fixiertechnik. Ohne damit eine Einschränkung zu verbinden, stützt sich deshalb die Beschreibung der Erfindung auf diese Technik.

    [0005] In den bekannten elektrophotographischen Bürokopierern mit Flüssigentwicklung ist das Kernstück das photoleitfähige Medium, das als Platte, Band oder meistens als Trommel eingesetzt wird. Im vorliegenden Fall ist sein spezieller Aufbau aus organischen oder anorganischen Materialien oder aus einer oder mehreren, gegebenenfalls isolierenden Schichten unerheblich. Allgemein wird die photoleitfähige Schicht zuerst elektrostatisch durch eine Korona aufgeladen und bildmäßig belichtet. Das dabei entstandene latente elektrostatische Bild wird mit Hilfe von pigmentiertem Puder, sogenanntem Trockentoner, oder in Form von Flüssigtoner zum Beispiel mit Hilfe einer Entwicklungselektrode sichtbar gemacht. Der Suspensionsentwickler setzt sich nach allgemeiner Erfahrung aus einer Dispergierflüssigkeit, wie vorzugsweise einem aliphatischen Kohlenwasserstoff, mit verschiedenen Zusätzen zusammen, u.a. mit einem feinteiligen, aufgeladenen Pigment. Bei den meisten Kopiergeräten vermindert man die Schichtdicke des Flüssigentwicklers auf dem Photoleiter etwa durch eine Dosierwalze oder durch Aufsprühen von Ladungen von einer Korona. Zum Übertragen des Tonerbildes vom Photoleiter auf den Kopieträger wie Papier wird der Kopieträger an den Photoleiter herangeführt, wobei man zur elektrostatischen Unterstützung der Übertragung rückseitig mit einer Korona auflädt. Bei der Übertragung nimmt der Kopieträger außer dem Pigment in bildmäßiger Verteilung auch einen großen Teil der Dispergierflüssigkeit vollflächig auf. Das Tonerbild ist erst nach Verdampfen der Entwicklerflüssigkeit wischfest. Deshalb erwärmt man die Kopie, beispielsweise durch eine Heiz- platte. Durch einen Luftstrom von einem Ventilator, der an geeigneter Stelle im Kopiergerät montiert ist, der beispielsweise auch zur Lampenkühlung dient, wird die verdampfte Entwicklerflüssigkeit durch im Gehäuse angebrachte Schlitze nach außen geblasen. Die getrocknete Kopie wird dann auf einer Bühne abgelegt. Die Photoleiteroberfläche wird anschließend für den nächsten Kopierzyklus von Toner- bzw. Flüssigkeitsresten und Restladungen befreit bzw. gereinigt, etwa durch eine Schaumstoffwalze mit einer elastischen Lippe und durch Einwirkung einer mit Wechselspannung betriebenen Korona.

    [0006] Es ist ein Nachteil der beschriebenen Kopiertechnik mit Flüssigentwicklung, daß die von der Kopie verdampfte Entwicklerflüssigkeit an die Umgebung abgegeben wird. Obwohl die Entwicklerflüssigkeit, beispielsweise ein aliphatischer Kohlenwasserstoff, als solche nicht toxisch ist, stellt die Anreicherung der Umgebung mit verdampfter Flüssigkeit eine unerwünschte Umweltbelastung dar.

    [0007] Es war deshalb Aufgabe der vorliegenden Erfindung, im Rahmen der Herstellung von Kopien auf elektrophotographischem oder elektrographischem Wege mit Flüssigentwicklung ein Verfahren zum Fixieren des Tonerbildes anzugeben, das den Austrag an Entwicklerflüssigkeit eines Suspensionsentwicklers vermeidet bzw. vermindert und auf diesem Wege die Kopiertechnik unter Verwendung von Suspensionsentwicklern umweltfreundlicher gestaltet.

    [0008] Die Lösung dieser Aufgabe geht aus von einem eingangs beschriebenen Verfahren und ist dadurch gekennzeichnet, daß man die verdampfende Entwicklerflüssigkeit absaugt, kondensiert, abscheidet und auffängt. In bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung nimmt man das Absaugen im Bereich der Wärmezufuhr und, in Bewegungsrichtung, hinter diesem vor. Vorteilhaft wird der zum Absaugen benutzte Luftstrom nach Abscheiden des Flüssigkeitsdampfes wieder verwendet.

    [0009] Demgemäß kann die von der Kopie verdampfte Entwicklerflüssigkeit durch innere Düsen im Heizbereich wie durch äußere Düsen in Bewegungsrichtung der Kopie hinter dem Heizbereich abgesaugt werden. Der abgesaugte Dampf kann sofort hinter den Düsen in einem Fallrohr kondensiert und abgeschieden werden, vorzugsweise durch Nebelbildung und durch elektrostatische Filterung. Den Flüssigkeitsdampf kann man auch mit Hilfe eines feinteiligen Transportmittels, wie zum Beispiel fein zerstäubtes Wasser oder Wasserdampf, ausfällen. Zur Erhöhung der Effizienz können als Entwicklerflüssigkeiten solche mit Verdampfungszahlen von über etwa 70 (Ether gleich 1) eingesetzt werden.

    [0010] Die Erfindung wird anhand der beigefügten Figuren 1 bis 10 näher beschrieben.

    [0011] Hierin zeigt Figur 1 einen beispielhaft beschriebenen Kopierzyklus mit Photoleitertrommel 1, Aufladungskorona 2, bildmäßiger Belichtung 3, Suspensionsentwickler 4 mit Entwicklungselektrode 5 und Entwicklerflüssigkeitsschicht 6, Dosierwalze 7 und Kopieträger 8. Weiterhin sind übertragungskorona 9, Heizplatte 10 zusammen mit dem herrschenden Luftstrom 11, der zum Beispiel an den Schlitzen 12 durch das Gehäuse 13 austritt, und die Ablagenbühne 14 eingezeichnet. Die Photoleiteroberfläche wird mit Hilfe der Schaumstoffwalze 15 und der Wischerlippe 16 von Tonerresten und durch Wechselstromkorona 17 von Restladungen befreit.

    [0012] Figur 2 zeigt die Anordnung der Düsen zum Absaugen der verdampfenden Flüssigkeit, Figuren 3 und 4 zeigen im wesentlichen das Kondensieren, Abscheiden und Auffangen der Flüssigkeit. Figuren 5 bis 7 geben spezielle Plattenelektroden zum Aufbau von Elektrofiltern an. Die Figur 8 zeigt eine weitere Abscheidungstechnik, bei der der Flüssigkeitsdampf mit Hilfe von Transportmitteln, wie zum Beispiel Wasserdampf, ausgefällt wird. Figuren 9 und 10 erläutern die Kreislaufführung des Luftstroms.

    [0013] Die vorliegende Erfindung betrifft auch eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens zum thermischen Fixieren eines mit einem Suspensionsentwickler sichtbar gemachten latenten elektrostatischen Bildes, welche dadurch gekennzeichnet ist, daß im Bereich der Fixierung 10 mindestens eine Düsenanordnung 18 vorgesehen ist, durch welche die verdampfende Flüssigkeit abgesaugt wird, und daß, diesen nachgeordnet, Anordnungen zum Kondensieren 25, 26 und Abscheiden bzw. Auffangen 27 der Flüssigkeit vorhanden sind. Vorzugsweise besitzt die erfindungsgemäße Vorrichtung zum Absaugen der verdampfenden Entwicklerflüssigkeit eine innere Düsenanordnung 18 im Wärmezuführbereich und eine äußere Düsenanordnung 19 im Anschluß an den Heizbereich, deren Düsen 19a und b vorzugsweise nach zwei Richtungen ausgerichtet sind, im Austrittsbereich der Kopie 8.

    [0014] Eine erfindungsgemäße Vorrichtung ist in der Figur 2 dargestellt. Sie besteht aus der inneren Düsenanordnung 18 über der Heizplatte 10 - 'dem Bereich der Wärmezufuhr - sowie aus einer äußeren Düsenanordnung 19 hinter der Heizplatte 10, gegebenenfalls auch hinter dem Ausgabespalt, gebildet aus den Ausgaberollen 20 und 21, bzw. der Gehäuseverkleidung 13. Es hat sich gezeigt, daß erst nach der vollen Aufheizung des Kopieträgers 8, die, in Transportrichtung gesehen, über der zweiten Hälfte des Fixierbereichs 10 erreicht wird, die Hauptmenge an Entwicklerflüssigkeit verdampft. Eine nicht unbeträchtliche Menge an Entwicklerflüssigkeit verdampft dann aber auch noch vom aufgeheizten Kopieträger, wenn dieser die Heizplatte 10 bereits wieder verlassen hat, was eine zweite, nachgeschaltete äußere Düsenanordnung 19 erfordert. Bei einfach nach unten gerichteten Düsenöffnungen muß sich die äußere Düsenanordnung weit über den Ausgabespalt bis über die Ablagebühne 14 erstrecken. Dies wird beim Kopieren jedoch als störend empfunden, weil dadurch die Betrachtung der Kopie behindert ist. Es wurde gefunden, daß man vorteilhaft die äußere Düsenanordnung 19 sehr kompakt und ohne wesentliche Behinderung für die Betrachtung der ausgegebenen Kopien einrichten kann, wenn man die nach unten gerichteten Düsenöffnungen 19a durch frontale Düsenöffnungen 19b ergänzt. Eine äußere Düsenanordnung 19 mit Überstand über die Gehäuseverkleindung 13 hinaus, der zum Beispiel einige Zentimeter sein kann, ist bereits wirkungsvoll. über einen oder mehrere Ansaugstutzen 22 wird die verdampfte, abgesaugte Entwicklerflüssigkeit abgeführt. In Figur 2 sind die Seitenwände der Düsenanordnungen nicht eingezeichnet. Sie erstrecken sich bis dicht zum Kopieträger 8, gegebenenfalls an dem Kopieträger 8 und der Heizplatte 10 vorbei, tiefer nach unten.

    [0015] Die Anordnung zum Aufheizen der feuchten Kopie wurde schematisch als ebene Heizplatte dargestellt. In den bekannten Kopiergeräten sind die Heizplatten zwecks besseren Andruckes gelegentlich gewölbt oder es werden auch beheizte Walzen verwendet. Die innere Düsenanordnung muß dann entsprechend gekrümmt bzw. gewölbt angeordnet werden.

    [0016] Bei zusätzlich vorhandenen Andruckwalzen an die Heizplatte 10 müssen diese entsprechend klein gebaut werden, damit sie möglichst noch unter die innere Düsenanordnung 18 passen. Die Walzen können dann von einer Düsenkammer, ähnlich wie die eingezeichnete Düsenkammer 23, um die obere Ausgaberolle 20 (mit zugehöriger Gegenrolle 21) umgeben sein. Falls erforderlich, können in die Düsenanordnungen weitere Geräteteile zur Förderung der Verdampfung, beispielsweise Strahler, eingebaut sein. Schließlich hat es sich als vorteilhaft erwiesen, die Düsenanordnungen um ein Scharnier 24 schwenkbar anzuordnen. Bei Förderschwierigkeiten im Heizungsbereich können diese bei aufklappbarer Düsenanordnung leicht und schnell behoben werden.

    [0017] In einem Ausführungsbeispiel wurde an einem gebräuchlichen elektrophotographischen Kopiergerät eine Düsenanordnung gemäß Figur 2 erprobt. Bei ausgeschalteter Heizung und ohne Absaugen ermittelt man eine Gewichtszunahme der Kopien durch aufgenommene Entwicklerflüssigkeit von 0,11 g pro DIN A4-Kopie. Die Entwicklerflüssigkeit war ein aliphatischer Kohlenwasserstoff mit einem Siedebereich von etwa 155 - 180°C und einer Verdunstungszahl von etwa 36. Anschließend saugt man bei eingeschalteter Heizung den verdampfenden Kohlenwasserstoff in einer Menge von 0,2 m3/min ab und leitet das Dampf-LuftGemisch durch eine Kühlfalle. Die Gewichtszunahme der Kühlfalle beträgt 0,09 g/DIN A4-Kopie. Das entspricht einem Wirkungsgrad der Absaugung von 82 %. Bei einem aliphatischen Kohlenwasserstoff mit einem Siedebereich von etwa 180 - 210°C und einer Verdunstungszahl von etwa 150 als Dispergiermittel betragen die entsoprechenden Werte 0,13 g/Du] A4-Kopie bzw. 0,12 g/DIN A4-Kopie, was einem Wirkungsgrad der Absaugung von 92 % entspricht. Ein solches Ergebnis kann man jedoch erst erreichen, wenn der aliphatische Kohlenwasserstoff durch Destillation von niedriger siedenden Anteilen befreit ist. Es konnte festgestellt werden, daß bei größerer Verdunstungszahl der Entwicklerflüssigkeit die sekundären Verluste durch Verdampfen aus der Kühlfalle geringer sind und sich der aus dieser Messung errechenbare Wirkungsgrad der Absaugung erhöht. Ohne äußere Düsenanordnung 19 sind die Wirkungsgrade um etwa 25 % kleiner.

    [0018] Aus dem mit entsprechendem Wirkungsgrad abgesaugten Luft-Dampf-Gemisch wird die Entwicklerflüssigkeit abgeschieden und aufgefangen. Man leitet dazu das Luft-Dampf-Gemisch durch ein gegebenenfalls gekühltes .Rohr, in welchem der Dampf an den Rohrwänden kondensieren kann. Bereits von dem Absaugstutzen 22 (Figur 3) an wird das Luft-Dampf-Gemisch in einem möglichst fallend angeordneten, rückflußsicheren Rohr 25 der Kondensationsanordnung zugeführt. Um den Dampf mit einem Wirkungsgrad von etwa 90 % zu kondensieren, benötigt man eine gut Wärme leitende Rohrspirale, zum Beispiel aus Kupfer. Bei einer Auslegung von etwa 10 m Länge und 2 cm Durchmesser braucht man keine Kühlsole, sondern kann mit Raumluft kühlen. Die Rohrspirale erfordert wegen der Ausbildung von Kühlflächen, zum Beispiel durch Anordnung von Zwischenräumen, ein relativ großes Volumen von etwa 15 Litern, was in.der Regel für den Einbau in ein Kopiergerät zu groß ist. Die Rohrspirale aus Kondensationseinrichtung 26 zusammen mit dem Sammelgefäß 27 für die kondensierte Entwicklerflüssigkeit sowie mit der Luftpumpe 28 werden daher zweckmäßig als Zusatzeinrichtung ausgestaltet und über einen Flansch 29 an das Kopiergerät angeschlossen. Wie in der

    [0019] Figur 3 dargestellt, eignet sich für die Aufstellung einer solchen Zusatzeinrichtung beispielsweise der untere Boden eines Tisches 30, auf dem das Kopiergerät im Gehäuse 13 steht.

    [0020] Große Wirkungsgrade der Kondensationseinrichtung können vor allem mit Entwicklerflüssigkeiten mit hohen Verdampfungszahlen bis über 600 erzielt werden. Bei einem aliphatischen Kohlenwasserstoff mit einem Siedebereich um 180°C und einer Verdampfungszahl von etwa 60 bzw. bei einem solchen mit der Verdampfungszahl etwa 30 werden etwa 70 % bzw. 60 % der verdampften Entwicklerflüssigkeit durch Kondensation zurückgewonnen.

    [0021] Den Raumbedarf zur Kondensation kann man vorteilhaft durch Nebelbildung aus verdampfter Entwicklerflüssigkeit und Nebelabscheidung durch elektrostatische Filterung so verkleinern, daß eine entsprechende Anordnung noch in ein Kopiergerät eingebaut werden kann. Eine bevorzugte Ausführungsform ist in der Figur 4 dargestellt.

    [0022] Das warme Luft-Flüssigkeitsdampf-Gemisch wird auf möglichst kurzem Wege durch das geneigte Fallrohr 25 in den Abscheider 45 geleitet, der mindestens eine Elektrofiltereinrichtung 31a enthält. Es können sowohl eine als auch mehrere Abscheidungseinrichtungen hintereinander (wie in Figur 4 mit 31a und 31b gezeigt) angeordnet sein. Durch ein Rohr mit einem Ventil 32 oder einen Düsenkranz wird dem warmen Gemisch gegebenenfalls vorgekühlte Luft . aus der Umgebung zugeführt. In dem unterkühlten Gemisch bildet sich sofort ein Nebel 33 aus Tröpfchen von Entwicklerflüssigkeit. Im Bereich des Elektrofilters aus Koronadrähten 34 und geerdeten Abscheidungselektroden 35, 36 verschwindet der Nebel sofort. Ohne Spannung in Höhe von zum Beispiel 5 bis 6 kV an den Koronadrähten bleibt der Nebel einige Dezimeter weit im strömenden Gemisch erhalten.

    [0023] Der Aufbau von Elektrofiltern ist bekannt. Im vorliegenden Fall sind, auch zur Beobachtung der Vorgänge, in den Abscheidungseinrichtungen die Rohre 37 aus Glas von etwa 4 cm Durchmesser gefertigt (Fig. 5 und 7). In die Rohre sind metallische Plattenelektroden 35, 36 in etwa 7 mm Abstand eingelassen. Die Plattenelektroden 35, 36 sind unten, wie in Figur 6 angedeutet, gekerbt, damit abgeschiedene Entwicklerflüssigkeit besser zu den Rohrwänden abfließen kann. Die Plattenelektroden wechseln von etwa 4,5 cm für 36 bzw. 3,5 cm für 35 in der Länge ab (Fig. 7). Oberhalb der verkürzten Plattenelektroden 35 sind die Koronadrähte 34 angeordnet. Ein komplettes Elektrofilter 31 als Abscheidungsvorrichtung ist etwa 8 cm hoch. An die Abscheidungsvorrichtungen schließt sich das Sammelgefäß 27 für die abgeschiedene Entwicklerflüssigkeit an. Zuvor wird seitlich durch eine Luftpumpe 28 die angesaugte Luft abgeführt.

    [0024] Es besteht ein Zusammenhang zwischen dem Wirkungsgrad der elektrostatischen Abscheidungseinrichtung und der eingesetzten Entwicklerflüssigkeit des Flüssigentwicklers. Bei einer sehr hoch siedenden Entwicklerflüssigkeit, wie einem aliphatischen Kohlenwasserstoff mit einem Siedebereich von etwa 200 - 260°C, ist die Nebelbildung sehr ausgeprägt. Ohne Einsatz eines Elektrofilters ist der Nebel einige Sekunden lang sichtbar. Die Abscheidung erfolgt bei der beschriebenen Anordnung mit einem Wirkungsgrad von etwa 90 %. In diesem Fall kann ohne weiteres mit einer Abscheidungsstufe gearbeitet werden. Ähnlich gute Ergebnisse erzielt man mit einem aliphatischen Kohlenwasserstoff mit einem Siedebereich von etwa 190 - 240°C als Entwicklerflüssigkeit, wenn zwei Abscheidungsstufen eingesetzt werden. Der Wirkungsgrad der Abscheidung geht bei niedriger siedenden Entwicklerflüssigkeiten entsprechend zurück. Der Wirkungsgrad kann bei diesen deutlich angehoben werden, wenn nicht Raumluft um 23°C, sondern kalte Luft, beispielsweise Außenluft, durch die Ventile 32 eingeblasen wird.

    [0025] In weiterer Ausführung der Erfindung wird der Dampf des Dispergiermittels mit Hilfe von feinteiligen Transportmitteln, vorzugsweise nicht mischbaren Flüssigkeiten, wie Wasser oder Glykolen, ausgefällt. Eine Anordnung ist in der Figur 8 dargestellt. In das Gemisch aus Luft und Entwicklerflüssigkeitsdampf aus dem fallenden Rohr 25 wird aus der Sprühvorrichtung 48 feinteiliges Wasser eingesprüht. Als feinteiliges Wasser wird sowohl Wasserdampf wie zerstäubtes, d.h. vernebeltes Wasser bezeichnet. Entsprechend besteht die Sprühvorrichtung 48 aus einem Verdampfer oder aus einem Zerstäuber mit einer Düse. Das Gemisch aus feinteiligem Transportmittel und Entwicklerflüssigkeitsdampf kondensiert sehr gut, weshalb das Kondensationsrohr 47 auch mit Luftkühlung betrieben werden kann. Im Auffanggefäß 27 scheiden sich zum Beispiel in einer oberen Schicht 49 die Entwicklerflüssigkeit und in einer unteren Schicht 50 das Transportmittel ab. Das Transportmittel 50 kann vom Boden des Auffanggefäßes 27 abgezogen und im Kreislauf der Sprühvorrichtung 48 (nicht gezeigt) wieder zugeführt werden.

    [0026] Sowohl bei der Dampfbildung wie bei der Zerstäubung benötigt man etwa das fünffache Volumen an Transportflüssigkeit, um einen Volumenteil an Entwicklerflüssigkeit mit einem Wirkungsgrad von etwa 95 % abzuscheiden. Bei einem Volumenverhältnis von zwei zu eins beträgt der Wirkungsgrad immer noch etwa 65 %. Es ist ein weiterer großer Vorteil dieses Verfahrens, daß man auch Entwicklerflüssigkeiten mit relativ niedrigen Verdunstungszahlen um 35 mit derartig guten Wirkungsgraden abscheiden kann.

    [0027] In einer allgemein vorteilhaften Ausführungsform wird das Gemisch aus Luft und Entwicklerflüssigkeitsdampf über einen Abscheider 45 geführt und dann im Kreislauf zurück zur Absaugvorrichtung geleitet. Der besondere Vorteil dieser Gestaltung im Kreislauf besteht darin, daß der Abscheider 45 nur den größten Teil des Entwicklerflüssigkeitsdampfes abscheiden muß, weil die an Dampf verarmte Luft auch bei einem gewissen Restgehalt sich wieder mit zusätzlichem Dampf anreichert.

    [0028] Eine Absaugvorrichtung bei Kreislaufführung des Luftstromes ist in Figur 9 skizziert. Die Absaugvorrichtung besteht aus einer inneren Düsenanordnung 18 über der Heizplatte 10 und einer äußeren Düsenanordnung 19. Wenigstens am Kopierblatteinlaß, vorzugsweise am Kopierblattauslaß, gegebenenfalls an beiden Stellen, wird durch einen Stutzen 41 und durch einen aus einer oberen Wand 39 und einer Zwischenwand 40 gebildeten Kanal die im Kreislauf geführte Luft eingeleitet. Die Anordnung ist zweckmäßig durch eine untere Bodenplatte 38 abgeschlossen. Abdichtungen aus elastischem Material wie Federblechen 42 schirmen den Einlaß und Auslaß für die Kopierblätter ab. Um das noch feuchte Tonerbild nicht zu verwischen, wird der Eingangsspalt aus einem Walzenpaar gebildet, dessen obere, dem Tonerbild zugekehrte Transportwalze 43 an der Oberfläche gerändelt ist, d.h. spitz strukturiert ist. Die Walze 43 drückt mit ihren Spitzen in eine elastische, abdichtende Walze 44.

    [0029] Der eigentliche Kreislauf ist in Figur 10 dargestellt. Das Luft-Entwicklerflüssigkeitsdampf-Gemisch gelangt über den Stutzen 22 und das geneigte Rohr 25 zum Abscheider 45, der durch Kühlen, Nebelbildung, Ausfällen mit einem feinteiligen Transportmittel oder nach einer anderen Abscheidetechnik dem Gemisch den Entwicklerflüssigkeitsanteil entzieht. Die an Entwicklerflüssigkeitsdampf verarmte Luft wird über das Zuluftrohr 46 und den Stutzen 41 der Absaugvorrichtung wieder zugeführt.

    [0030] Je wirkungsvoller der Abscheider 45 arbeitet, desto kompakter und kleinräumiger kann die Anlage gebaut werden, bis die Absaugvorrichtung und die Abscheidevorrichtung eine Geräteeinheit ohne besondere Verbindungsleitungen bilden.


    Ansprüche

    1. Verfahren zum thermischen Fixieren eines mit einem Suspensionsentwickler sichtbar gemachten latenten elektrostatischen Bildes auf einem Träger durch Wärme und unter Verdampfen der Entwi-cklerflüssigkeit, dadurch gekennzeichnet, daß man die verdampfende Entwicklerflüssigkeit absaugt, kondensiert, abscheidet und auffängt.
     
    2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man das Absaugen im Bereich der Wärmezufuhr und, in Bewegungsrichtung, hinter diesem vornimmt.
     
    3. Verfahren nach Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß man den zum Absaugen benutzten Luftstrom nach Abscheiden des Flüssigkeitsdampfes wieder verwendet.
     
    4. Verfahren nach Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß man den abgesaugten Flüssigkeitsdampf durch Nebelbildung kondensiert.
     
    5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß man den gebildeten Nebel elektrostatisch abscheidet.
     
    6. Verfahren nach Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß man Entwicklerflüssigkeiten mit Verdampfungszahlen von über etwa 70 (Ether gleich 1) einsetzt.
     
    7. Verfahren nach Ansprüchen 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß man den Flüssigkeitsdampf mit Hilfe eines feinteiligen Transportmittels ausfällt.
     
    8. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens zum thermischen Fixieren eines mit einem Suspensionsentwickler sichtbar gemachten latenten elektrostatischen Bildes nach Ansprüchen 'l bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß im Bereich der Fixierung (10) mindestens eine Düsenanordnung (18) vorgesehen ist, durch welche die verdampfende Ent- wicklerflüssigkeit abgesaugt wird, und daß nachgeordnete Anordnungen zum Kondensieren (25, 26) und Abscheiden bzw. Auffangen (27) der Flüssigkeit vorhanden sind.
     
    9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß zum Absaugen der verdampfenden Entwicklerflüssigkeit eine innere Düsenanordnung (18) in dem Bereich der Wärmezufuhr und eine äußere Düsenanordnung (19) im Anschluß an den Bereich der Wärmezufuhr bis zum Austrittsbereich der Kopie (8) vorhanden sind.
     
    10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Düsen (19a, 19b) der äußeren Düsenanordnung (19) nach zwei Richtungen ausgerichtet sind.
     
    11. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß sie Kanäle (39, 40, 41) zum Zuleiten des Luftstroms besitzt.
     
    12. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß der Zuluftstutzen (41) über ein Zuluftrohr (46) mit dem Abscheider (45) verbunden ist.
     
    13. Vorrichtung nach Ansprüchen 9 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß der Abscheider (45) Elektrofiltereinrichtungen aus Koronadrähten (34) und Elektroden (35, 36) enthält.
     
    14. Vorrichtung nach Ansprüchen 9 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß der Abscheider (45) aus dem Kondensationsrohr (47) und der Sprüheinrichtung (48) für feinteiliges Transportmittel besteht.
     




    Zeichnung