(19)
(11) EP 0 053 710 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
16.06.1982  Patentblatt  1982/24

(21) Anmeldenummer: 81109088.5

(22) Anmeldetag:  28.10.1981
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)3D06B 19/00
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE FR GB IT LI LU NL SE

(30) Priorität: 04.12.1980 DE 3045644
17.01.1981 DE 3101337

(71) Anmelder: Vepa AG
CH-4125 Riehen/Basel (CH)

(72) Erfinder:
  • Fleissner, Heinz, Dr.
    CH-4125 Riehen (CH)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Vorrichtung zum Veredeln oder Färben, wie Schaumfärben, von einer bahnförmigen Textilware


    (57) Die mit einer mit Schaumchemikalien vermischten Flüssigkeit gleichmäßig über die Arbeitsbreite versehene Warenbahn ist auf der Florseite zur Erzeugung des Schaumes bzw. zum vollständigen Netzen aller Florfasern zu massieren. Dazu dient eine von der Warenbahn teilweise umschlungene, drehbar gelagerte Haspel oder ähnliches, die auf ihrem Umfang gleichmäßig verteilte Rundstäbe aufweist. Die Warenbahn liegt mit Spannung an der sich drehenden Haspel an. Auf der Rückseite ist die Warenbahn mittels eines gespannt gehaltenen, luftundurchlässigen Andruckbandes oder mittels einer verschleißfesten Druckschale gegen die Haspel gepreßt.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Schaumveredeln wie -färben von bahnförmiger, insbesondere polförmiger Ware mit einem der Ware zugeordneten Flüssigkeitsauftraggerät und einem diesem nachgeordneten Dämpfer.

    [0002] Es ist bekannt, zum Färben von bahnförmiger Ware die Farbe gleichmäßig über die Arbeitsbreite auf das Textilgut aufzugießen. Mit Hilfe dieser Methode ist zwar eine sehr gute Uni-Färbung auch bei Polware erzielbar, jedoch ist eine sehr große Farbmenge erforderlich, um auch Polfasern bis zur Wurzel durchzufärben.

    [0003] Der Einsatz von bis zu 700%igen Farbmengen, bezogen auf das Gewicht des trockenen Färbegutes, kann vermindert werden bei Verwendung von geschäumter bzw. aufschäumbarer Farbflotte. Es ist bekannt, Farbflotte mit Schaumchemikalien zu versehen und sie nach mechanischem Aufschäumen in Form einer Schaumschicht auf das Textilgut zu geben, wo sie beispielsweise mittels Saugzug bis zur Wurzel der Polfasern geführt wird. Wenn für dieses Färbeverfahren auch weniger Farbe erforderlich ist, so konnte bisher die Färbequalität nicht befriedigen, weil diese entscheidend von der Schaumzusammensetzung und von-der Bläschenquantität abhängt. Es treten immer wieder Unegalitäten und Streifigkeiten auf.

    [0004] Ein besseres Färben mittels schäurobarer Färbeflotte ist möglich, wenn die Farbe in Form eines dünnflüssigen, leichter auf der polförmigen Ware verteilbaren Farbflottenfilmes aufgegeben und dieser erst anschließend zum Schäumen veranlaßt wird. Dazu ist die Farbflotte mit Schaumchemikalien zu versehen, sie in bewährter Art in Form eines dünnen Flüssigkeitsfilmes auf das Textilgut aufzugießen und so in den Dämpfer zu fahren, wo aufgrund der Energiezugabe eine Schaumentwicklung von sich aus entsteht, die die Fasern über ihre ganze Pollänge netzt.

    [0005] Voraussetzung für ein gleichmäßiges Färbeergebnis aller Fasern über die Pollänge ist aber eine gleichmäßige Netzung und ausreichende Schaumentwicklung über die Fläche des Textilgutes.

    [0006] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zu entwickeln, mit der das Textilgut, einschließlich des auf das Textilgut aufgegebenen Flüssigkeitsfilmes, mechanisch derart behandelt werden kann, daß trotz nur geringer Flüssigkeitsmenge eine vollständige und gleichmäßige Netzung aller Fasern erreicht und schon vor Eintritt der Ware in die Wärmebehandlungsvorrichtung, wie Dämpfer, zumindest teilweise ein Schaum erzeugt wird.

    [0007] Ausgehend von der Vorrichtung anfangs genannter Art ist zur Lösung der gestellten Aufgabe vorgesehen, daß dem Farbflüssigkeitsauftragsgerät eine der Auftragsseite der Ware unmittelbar zugeordnete, angetrieben umlaufende Streich- bzw. Drückvorrichtung nachgeordnet ist. Aufgrund dieser den Flor der Ware massierenden Vorrichtung wird die mit den Schaummitteln versehene und unverschäumte Flüssigkeit zum Aufschäumen von innen heraus beeinflußt. Bei auch niedrigstem Benetzungsgrade zwischen etwa 50 - 150 %, bezogen auf das trockene Gut, wird aufgrund der den Flor komprimierenden und wieder druckentlastenden, mechanischen Bearbeitung eine gleichmässige Netzung der Fasern mit der dünnflüssigen Färbeflotte bewirkt, die gleichzeitig bei jeder Druckentlastung, aufgrund der dabei angesaugten Luft, zum Aufschäumen kommt. Eine über die Arbeitsbreite gleichbleibende Anlage der Warenbahn an die Streich- bzw. Drückvorrichtung ist Voraussetzung für ein streifenloses Färbeergebnis.

    [0008] Die Vorrichtung zum Massieren der Florseite nach dem Farbauftragen und vor der Wärmebehandlung kann unterschiedlich ausgestaltet sein. Jedenfalls ist es notwendig, die Streich- bzw. Drückvorrichtung intensiv mit dem Flor in Verbindung zu bringen, wozu z.B. eine Haspel mit einer Vielzahl von am Umfang angeordneten ortsfesten Rundstäben vorgesehen sein kann, die mehr als 60 0 von der Ware umschlungen ist. Die Haspel sollte angetrieben umlaufen, derart, daß eine Relativbewegung zwischen ihr und der transportierten Ware entsteht.

    [0009] Von derartigen Streich- bzw. Drückvorrichtungen können zur Intensivierung der Behandlung zwei hintereinander angeordnet sein, zwischen denen zum Umlenken und gleichzeitigen Transport der Ware eine angetriebene Umlenkrolle angeordnet sein sollte, wodurch sich eine mäanderförmige, jeweils etwa 120 0 große Umschlingung der jeweiligen Walzen gibt. Am Auslauf der Massiervorrichtung sollte der Rückseite der Warenbahn eine Vorrichtung zugeordnet sein, die den Pol vor Einlauf in den Dämpfer erneut aufrichtet.

    [0010] Es ist zweckmäßig, die Warenbahn beim derartigen Vorbehandeln in einer Weise zu führen, daß die Polseite nach unten ausgerichtet , jedenfalls gewährleistet ist, daß die beim Massieren und beim sich anschließenden Öffnen des Pols sich lösenden Eusen oder auch der an der Haspel sich ansammelnde,nicht gewünschte Schaum vollständig von dieser entfernt werden kann.

    [0011] Bei Versuchen hat sich herausgestellt, daß die Schaumentwicklung sehr wesentlich von dem Grad der Anlage des Gutes an der Haspel und von der Tatsache abhängig ist, daß Luft auf der Polseite nach dem Drücken angesaugt wird.

    [0012] In Ausgestaltung sieht dazu die Erfindung vor, daß über die Länge und parallel zur Streich- bzw. Drückvorrichtung eine Abdeckeinrichtung gegen diese gehalten ist, zwischen denen die Ware geführt ist.

    [0013] Dieser Maßnahme liegt die Erkenntnis zugrunde, daß die im voluminösen Textilgut enthaltende Luft möglichst vollständig durch die Streich- bzw. Drückvorrichtung herausgepreßt werden sollte. Beim sich anschließend ergebenden Aufatmen des Textilgutes bewirkt die in das Textilgut eingesaugte Luft den Schäumvorgang. Ein möglichst vollständiges Herausdrücken der zwischen den Fasern bzw. zwischen den Polfasern des Textilgutes vorhandenen Luft ist möglich, wenn die neue Abdeckeinrichtung, die mit Druck gegen die Streich- bzw. Drückeinrichtung gehalten sein sollte, das Textilgut gegen die z.B. Walzen der Haspel drückt. Dadurch ist ein größerer Längszug in der Warenbahn, der diese gegen die Schaumentwicklungsvorrichtung pressen würde, nicht notwendig.

    [0014] Es ist vorteilhaft, wenn die Abdeckeinrichtung luftundurchlässig ist. Die Werkstoffwahl ist beliebig, jedoch ist es zweckmäßig, die Abdeck- einrichtung durch ein Stahl- besser Kunststoffband mit Gewebeeinlage zu bilden, wobei das Band die Haspel über einen größeren Winkel abdecken sollte. Wichtig dabei ist, daß die Andrückkraft gleichmäßig über die Fläche der an der Haspel liegenden Ware ist. Deshalb dürfen die Stäbe an der Haspel sich nicht verbiegen, sie müssen genau zentrisch angeordnet und auch die Abdeckeinrichtung darf sich nicht ausbeulen. Es ist deshalb günstig, die Haspel aus einem Zylinder herzustellen, auf dem in Abständen Ringe angebracht sind, an denen die Stäbe anliegen. Damit sind die Stäbe über ihre Länge geführt, und dennoch ist die Haspel leicht zu reinigen, ggf. sogar selbstreinigend.

    [0015] Es wurde festgestellt, daß lediglich bei Anlage eines luftundurchlässigen Bandes an den Stäben dieses Band bei längerer Arbeitszeit der Vorrichtung einem erhöhten Verschleiß ausgesetzt ist, insbesondere deshalb, weil das Band polygonal an der Haspel anliegt, also häufigen Biegebeanspruchungen ausgesetzt ist. Dieser Nachteil ist mit Vorteil vermieden, wenn an der Haspel nicht ein Band, sondern einelin sich stabile , dem Außenradius der Stäbe der Haspel angepaßte zylinderförmige Schale unter radialem Druck anliegt. In einfacher Weise ist dieser Druck durch das oben beschriebene Band hergestellt, das an der Rückseite der Schale mit Spannung über einen Winkel von etwa 600 anliegt.

    [0016] In der Zeichnung sind einige Ausführungsbeispiele der Vorrichtung nach der Erfindung dargestellt. Anhand dieser sollen noch weitere erfinderische Details, die auch in Kombination von Bedeutung sind, beschrieben werden. Es zeigen :

    Figur 1 eine Streich- und Drückvorrichtung, die von der Ware mit nach oben ausgerichtetem Pol durchlaufen wird,

    Figur 2 eine Vorrichtung nach Figur 1, bei der jedoch die Warenbahn mit nach unten ausgerichtetem Flor massiert wird.

    Figur 3 eine Streck- und Drückeinrichtung mit nur einer Haspel, gegen die ein Andrückband gehalten ist.

    Figur 4 die Vorrichtung nach Figur 3 mit einer etwa lotrecht verlaufenden Warenbahnführung,

    Figur 5 die Vorrichtung nach Figur 4 mit einer unterschiedlich ausgebildeten Haspel und Flüssigkeitsauftragseinrichtung,

    Figur 5' die Haspel nach Figur 5 mit einer andersartigen Abdeckeinrichtung,

    Figur 6 die Flüssigkeitsauftragseinrichtung nach Figur 5 in vergrößertem Maßstab und

    Figur 7 eine Flüssigkeitsmeßeinrichtung an einer mit Auftragswalze arbeitenden Vorrichtung.



    [0017] Mit 1 ist in Figur 1 eine Farbflüssigkeitsauftragsvorrichtung bezeichnet, die nach dem Aufgießprinzip arbeitet. Die mit Schaumchemikalien versetzte Färbeflüssigkeit wird über ein Rohr 2 in den Behälter eingefüllt und fließt von dort über eine Überlaufkante 3 gleichmäßig über die Arbeitsbreite entlang der Rakel 4 auf das unmittelbar darunter herlaufende Textilgut 5. Es sind auch andere Auftragsvorrichtungen an dieser Stelle denkbar, wozu auf Figur 5 und die zugehörige Beschreibung verwiesen wird. Im Anschluß an die unterhalb der Abtropfkante der Rakel 4 angeordnete Umlenkwalze 6 ist nach Figur 1 und 3 eine Haspel 7 etwa in gleicher Höhe angeordnet. Die Haspel wird von der Warenbahn von unten umschlungen, wodurch die Florseite an die an der Haspel vorgesehenen, ortsfesten Rundstäbe 8 gedrückt wird. Zur stärkeren Umschlingung der Warenbahn durch die Haspel 7 ist nach Figur 1 und 2 im Anschluß daran mit geringem Abstand eine angetrieben umlaufende Zugwalze 9 vorgesehen, der sich eine zweite Haspel 10 zur Intensivierung der Behandlung ebenfalls in gleicher Achshöhe anschließt. Um den hier wesentlichen gleichmäßigen Längszug in der Warenbahn zu erreichen, ist dieser Massiervorrichtung ein Kompensator 11 vorgeordnet, der die Warenspannung in bekannter Weise reguliert.

    [0018] Die Haspel 7 ist in Richtung des Pfeiles 12 angetrieben, d. h. also in Transportrichtung der Warenbahn. Die Haspel 10 dagegen läuft entgegengesetzt um, so daß bei gleicher Umlaufgeschwindigkeit der Haspel 10 eine größere Relativbewegung zwischen ihr und der Warenbahn entsteht. Bei einer Warenliefergeschwindigkeit von bis zu 20 m/Min ist beispielsweise an eine Umdrehungsgeschwindigkeit der Haspeln von 80 U/Min. gedacht. Bei dieser geringen Umlaufgeschwindigkeit werden die Polfasern leicht gedrückt und wieder entlastet, wodurch zum einen sämtliche Fasern und alle Faserteile mit der Flüssigkeit genetzt und zum anderen bei jedem Aufatmen die Entwicklung eines Schaumes beeinflußt wird. Um ev. dabei abtropfende Flüssigkeit bzw. überflüssigen Schaum auffangen zu können, ist unterhalb der Walzen 6, 7, 9 und 10 eine Auffangwanne 13 angeordnet.

    [0019] Vor dem nicht dargestellten, aber sich unmittelbar anschließenden Dämpfer oder einer anderen Wärmebehandlungsvorrichtung ist noch eine der Rückseite der Warenbahn 5 zugeordnete Schlagvorrichtung 14 vorgesehen, die mit hoher Umlaufgeschwindigkeit, nämlich mit etwa 1000 U/Min., die Rückseite der Schlingenware od. dgl. beaufschlagt, um ein Aufrichten des vorher ev. klebengebliebenen Flors zu bewirken.

    [0020] Die Vorrichtung nach Figur 2 unterscheidet sich gegenüber der nach Figur 1 lediglich insofern, als daß der Flor der in gleicher-Weise mit dem Flüssigkeitsfilm beaufschlagten Ware beim Massieren nach unten ausgerichtet ist. Dazu ist eine weitere Umlenkwalze 15 unterhalb der Walze 6 vorgesehen, um die die Warenbahn zunächst gelenkt wird, um dann von der Streich- oder Drückeinrichtung in gleicher Ausgestaltung wie nach Figur 1 beaufschlagt zu werden. Insbesondere bezüglich der Schlagvorrichtung 14 ist hier gewährleistet, daß die sich beim Schlagen lösenden Flusen nach unten fallen und von der Auffangwanne 13 aufgefangen werden, so daß sie beim Behandeln im Dämpfer und dem sich dort fortsetzenden Schäumvorgang nicht hinderlich sind. Durch die Umlenkung der Warenbahn mittels der Walzen 16, 17 ist gewährleistet, daß der Weitertransport der Warenbahn in der gleichen Richtung erfolgen kann wie beim Zulaufen.

    [0021] Die Warenbahn 5 ist mit einem gewissen Längszug um die Haspel 7 zu führen. Dieser reicht jedoch in den meisten Fällen nicht aus, um die in dem Flor des Textilgutes enthaltene Luft herauszudrücken, um dadurch bis zu den Florwurzeln einen Schaum aus der vorher aufgegebenen Flüssigkeit zu entwickeln. Nach Figur 3 umschlingt dazu die Haspel 7 auf der Unterseite ein z.B. Stahlband 18, das auf der Zulaufseite des Textilgutes an einem Balken 19 ortsfest befestigt, auf der Ablaufseite zweckmäßigerweise über eine Umlenkwalze 20 geführt und im Anschluß daran über eine Feder oder einen Druckluftzylinder 21 unter regelbarer Spannung gehalten ist.

    [0022] Bei der Abdeckeinrichtung 18 ist vorteilhaft, daß mit dieser nicht nur die Warenbahn 5 fest gegen die Haspel 7 gedrückt wird, sondern auch daß der Rücken der Warenbahn 5 luftundurchlässig wird. Dies bewirkt, daß das nach jedem Drücken an dem jeweiligen Rundstab 8 erfolgende Aufatmen nur auf der Florseite bzw. auf der mit der Flüssigkeit versehenen Seite ohne Beteiligung der auf der Rückseite der Warenbahn vorhandenen Luft erfolgt. Dies ist aber nur möglich, wenn die Rückseite der Warenbahn 5 luftundurchlässig ist, was in einfacher Weise im Moment der Massage der Warenbahn 5 auf der Sichtseite durch dieses luftundurchlässige Andrückband 18 bewirkt wird.

    [0023] Um einen guten Behandlungseffekt zu erzielen, muß die Andrückkraft gleichmäßig über die Arbeitsbreite verteilt sein. Es hat sich herausgestellt, daß sich dazu am besten ein Kunststoffband mit Gewebe-Einlage eignet, da in einem Stahlband ggf. Beulen entstehen können, die nicht wieder durch kräftiges Strecken herauszuziehen sind.

    [0024] Die Darstellung der Vorrichtung in Figur 4 entspricht im wesentlichen der nach Figur 3, jedoch sind die Vorrichtungsteile 22, 7 und 23 in etwa übereinander angeordnet, wodurch die Vorrichtung nicht nur platzsparend gebaut ist, sondern auch der beim Massieren an der Haspel 7 entstehende überflüssige Schaum leichter von der Wanne 13 aufgefangen werden kann, damit er nicht auf der Warenbahn in unzulässiger Weise kleben bleibt. Dies hätte nämlich eine ungleichmäßige Verteilung des Schaumes auf der Warenbahn zur Folge. Auch ist die Vorrichtung für die Bedienungsperson in dieser Ausrichtung der Vorrichtungsteile zueinander leichter einsehbar und besser zu bedienen. Die Drehrichtung der Haspel hier ist mit Vorteil in der gleichen Richtung wie die Transportrichtung der Warenbahn 5. Die Umlaufgeschwindigkeit ist schneller als die Bewegung der Warenbahn vorgesehen. Der an den Stäben 8 haftende Schaum wird beim Aufwärtslaufen abtropfen und dabei von der Wanne 13 aufgefangen werden.

    [0025] Die Haspel 7 kann wie in den Figuren 1 - 4, besser wie in Figur 5 , dargestellt gebaut sein, wonach sie aus einem Zylinder 24 mit stirnseitigen, ringförmigen Scheiben 25 gebildet ist, in denen die Rundstäbe 8 mit geringem Abstand von dem Zylinder 24 befestigt sind. Auf dem Zylinder 24 sind in Abständen exakt gearbeitete Abstandsringe 26 befestigt, auf denen die Rundstäbe 8 mehrfach über ihre Länge an dem Zylinder 24 abgestützt sind. Diese Konstruktion hat den Vorteil, daß die Haspel 7 selbstreinigend ist, obgleich die Stäbe über ihre Länge mehrfach anliegen und somit eine Durchbiegung der Stäbe auch über eine größere Arbeitsbreite verhindert ist. Bei Farbwechsel ist die Haspel auch leicht zu reinigen, was bei unmittelbarer Anlage der Rundstäbe 8 auf dem und über die ganze Länge des Zylinders 24 nicht so leicht möglich wäre.

    [0026] Bei den Ausführungsbeispielen nach den Figuren 3 bis 5 ist die Andrückeinrichtung als ein elastisches Band ausgebildet. Dabei ist zwar eine gute Anlage des Textilgutes an den Stäben 8 gewährleistet jedoch ist das Band aufgrund der häufigen Biegewechsel und der Reibung schneller verschlissen. Vorteilhaft in diesem Zusammenhang ist die Ausbildung der Andrückeinrichtung nach Figur 5', wonach eine verschleißfeste, formstabile, zylinderförmige Schale 35 an der Stelle 36 gehalten und aufgrund ihrer konzentrischen Ausbildung rund an mehreren Stäben 8 anliegt. Die Andrückkraft wird gleichbleibend durch das Band 181 bewirkt, das an der Stelle 19' befestig und z.B. durch Gewichtsbelastung und der dargestellten Umlenkwalze eine radiale Andrückkraft gegen die Schale 35 erzeugt.

    [0027] Im Gegensatz zu den Figuren l - 4 ist bei der Figur 5 als Flüssigkeitsauftragsvorrichtung eine Pflatscheinrichtung 27 dargestellt, mit der leichter eine geringere Flüssigkeitsmenge auf die Warenbahn 5 gleichmäßig aufgetragen werden kann als mit einer nach dem Aufgießprinzip arbeitenden.

    [0028] Die von der Warenbahn 5 teilweise bedeckte Pflatschwalze 28 taucht in eine um die Achse 29 schwenkbar gelagerte Wanne 30, die auf der dem Gelenk 29 gegenüberliegenden Längskante eine Überlaufkante 31 aufweist, über welche die über die Leitung 32 nach Figur 6 zuviel eingegebene Flüssigkeit ablaufen und über die Leitung 33 wieder abgeführt werden kann. Um die über die überlaufkante 31 ablaufende Flüssigkeit aufzufangen, ist an der Wanne 30 ein Auffangbecken 34 angebracht, in das das Abflußrohr 33 einmündet. In den Zu- und Ablaufleitungen 32, 33 können Flüssigkeitsmesser die Differenz der zu- und ablaufenden Flüssigkeit messen und dadurch eine Regelung der beim Netzen notwendigen Flüssigkeit bewirken.

    [0029] Eine bessere Meßmethode der von der Pflatschwalze 28 auf das Textilgut 5 übertragenen Flüssigkeitsmenge ist mit der Vorrichtung nach Figur 7 gewährleistet. Danach ist die Pflatschwalze 28 um ein Maß von etwa 20 cm breiter ausgebildet als die Arbeitsbreite der Warenbahn 5. Die Pflatschwalze ist nur auf der einen Seite der Auftragsvorrichtung um dieses Maß verlängert. In diesem außerhalb der Arbeitsbreite vorgesehenen Meßbereich liegt eine Meßrakel 37 definierter Breite an der Pflatschwalze 28 an und streift die von der Pflatschwalze 28 aus dem Bad 30 aufgenommene Flüssigkeit von der Pflatschwalze ab. Die abgestreifte Flüssigkeit fließt in den Sammelbehälter 38 und von dort in ein Ablaufrohr, das gemäß Fig. 7 als Siphonrohr 39 ausgebildet ist. In diesem Ablaufrohr kann jetzt die von der Pflatschwalze abgenommene Flüssigkeit kontinuierlich gemessen und danach die genaue Auftragsmenge auf das Textilgut festgestellt werden. Das Ablaufrohr ist deshalb als Siphonrohr ausgebildet, weil in dem aufsteigenden Bereich des Rohres stets Flüssigkeit ohne Luftblasen vorhanden sein wird, so daß hier eine genaue Mengenmessung mit Hilfe eines induktiven Durchflußmeßgerätes 40 möglich ist. Eine solche Vorrichtung ist an einer Produktionsmaschine und auch an einer Labormaschine anbringbar, so daß die bei Vorversuchen festgelegten Färbebedingungen ohne Problem auf die Produktionsmaschine übertragen werden können.


    Ansprüche

    1. Vorrichtung zum Schaumveredeln wie -färben von bahnförmiger, insbesondere polförmiger Ware mit einem der Ware zugeordneten Farbflüssigkeitsauftraggerät und einem diesem nachgeordneten Wärmebehandlungsaggregat, wie Dämpfer, dadurch gekennzeichnet, daß dem Farbflüssigkeitsauftraggerät (1) eine der Auftragsseite der Ware (5) unmittelbar zugeordnete, angetrieben umlaufende Streich- bzw. Drückvorrichtung (7, 10) nachgeordnet ist.
     
    2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Streich- bzw. Drückvorrichtung (7, 10) teilweise, vorzugsweise mehr als 600, von der Ware (5) umschlungen ist.
     
    3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Streich- bzw. Drückvorrichtung aus einer drehbar gelagerten Art Haspel (7) mit einer Vielzahl von ringförmig angeordneten ortsfesten Stäben (8) gebildet ist.
     
    4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Haspel (7) aus einem Zylinder (24) mit stirnseitig angeordneten, radial abstehenden, ringförmigen Scheiben (25) gebildet ist, an denen die Stäbe (8) mit geringem radialen Abstand vom Zylinder (24) befestigt sind.
     
    5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Zylinder (24) über seine Länge Distanzringe (26) aufweist, an denen die Stäbe (8) formschlüssig anliegen.
     
    6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche l - 5, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen der Streich- bzw. Drückvorrichtung (7, 10) und der daran entlang geführten Ware (5) eine Relativbewegung aufrecht erhalten ist.
     
    7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 - 6, dadurch gekennzeichnet, daß zwei dieser Streich- bzw. Drückvorrichtungen (7, 10) in gleicher Achshöhe hintereinander angeordnet sind und zwischen diesen ebenfalls in gleicher Achshöhe eine Umlenkwalze (9) zur mäanderförmigen Führung der Ware (5) angeordnet ist.
     
    8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß vorzugsweise die erste der Streich- bzw. Drückvorrichtungen in Transportrichtung, die andere entgegen der Transportrichtung der Ware (5) angetrieben umlaufen.
     
    9. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Umlenkwalze (9) als angetriebene Zugwalze ausgebildet ist.
     
    10. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß dem Farbflüssigkeitsauftraggerät (1) ein Warenspannungskompensator (11) vorgeordnet ist.
     
    11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 - 10, dadurch gekennzeichnet, daß unterhalb der Streich- bzw. Drückvorrichtung (6 - 10) eine Auffangwanne (13) angeordnet ist.
     
    12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 - 11, dadurch gekennzeichnet, daß im Anschluß an die die Auftragsseite der Ware bearbeitende Streich- bzw. Drückvorrichtung (7, 10) auf der Rückseite der Warenbahn, z.B. eine mit hoher Geschwindigkeit umlaufende Schlag- und Rüttelvorrichtung (14),z.B. zur Polaufrichtung, angeordnet ist.
     
    13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 - 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Polseite beim Durchlaufen der Streich- bzw. Drück- und auch der Schlagvorrichtung nach oben ausgerichtet ist.
     
    14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 - 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Polseite beim Durchlaufen der Streich- bzw. Drück- und auch der Schlagvorrichtung nach unten ausgerichtet
     
    15. Vorrichtung nach einem der oben angegebenen Ansprüche 1 - 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Polseite beim Durchlaufen der Streich- bzw. Drückvorrichtung etwa lotrecht ausgerichtet ist.
     
    16. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 - 15, dadurch gekennzeichnet, daß über die Arbeitslänge der Streich- bzw. Drückeinrichtung (6 - 10) und parallel zu dieser eine Abdeckeinrichtung (18) gegen die Streich- bzw. Drückvorrichtung (6-10) gehalten ist, zwischen denen die Ware (5) geführt ist.
     
    17. Vorrichtung nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, daß die Abdeckeinrichtung (18) mit Druck (21) gegen die Streich- bzw. Drückvorrichtung (7) gehalten ist.
     
    18. Vorrichtung nach Anspruch 16 oder 17, dadurch gekennzeichnet, daß die Abdeckeinrichtung (18) luftundurchlässig ist.
     
    19. Vorrichtung nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, daß die Abdeckeinrichtung (18) als Stahlband ausgebildet ist.
     
    20. Vorrichtung nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, daß die Abdeckeinrichtung (18) als Kunststoffband mit Gewebe-Einlage ausgebildet ist.
     
    21. Vorrichtung nach Anspruch 16 - 20, dadurch gekennzeichnet, daß die Abdeckeinrichtung als in sich stabile, dem Radius der Haspel (7) angepaßte zylinderförmige Schale (35) ausgebildet ist, die mit Druck an der Haspel geführt ist.
     
    22. Vorrichtung nach Anspruch 21, dadurch gekennzeichnet, daß auf der Rückseite der Schale (35) ein Band (18') unter Spannung anliegt.
     
    23. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 15 - 19, dadurch gekennzeichnet, daß die Abdeckeinrichtung (18) die Haspel teilweise umschlingt.
     
    24. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 16 - 18, dadurch gekennzeichnet, daß die Abdeckeinrichtung als eine Art Tisch ausgebildet ist, gegen den als Streich- bzw. Drückvorrichtung ein endlos umlaufendes Rollenband geführt ist.
     
    25. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 - 24, dadurch gekennzeichnet, daß die Flüssigkeitsauftragseinrichtung (1) mit einer von der Flüssigkeit überlaufenen Rakel (4) versehen ist, deren Ablaufkante in unmittelbarem Abstand von dem Pol der Ware (5) endet.
     
    26. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 - 24, dadurch gekennzeichnet, daß die Flüssigkeitsauftragseinrichtung als Pflatscheinrichtung (27) ausgebildet ist, deren Pflatschwalze (28) unten in die in einer Wanne (30) eingegebene Flüssigkeit eintaucht und oben von der Ware (5) teilweise umschlungen ist.
     
    27. Vorrichtung nach Anspruch 26, dadurch gekennzeichnet, daß die Wanne (30) zur Regelung der Auftragsmenge schwenkbar (29) gelagert ist.
     
    28. Vorrichtung nach Anspruch 26 oder 27, dadurch gekennzeichnet, daß die Wanne (30) mit einer Überlaufkante (31) und daran anschließend mit einem Ablaufrohr (33) versehen ist, dem zur Messung der ablaufenden Flüssigkeit ein Meßgerät zugeordnet ist.
     
    29. Vorrichtung nach Anspruch 25 bis 27, dadurch gekennzeichnet, daß in der Flüssigkeitsauftragswalze (28) außerhalb der eigentlichen Arbeitsbreite eine Meßrakel bestimmter Breite anliegt zur Abnahme der in dieser Breite von der Walze transportierten Flüssigkeit, und daß der Meßrakel (37) ein Ablaufrohr (38) und diesem ein Meßgerät (10) zugeordnet ist.
     
    30. Vorrichtung nach Anspruch 28 oder 29, dadurch gekennzeichnet, daß das Ablaufrohr als Siphonrohr (39) ausgebildet ist und diesem das Meßgerät (40) zugeordnet ist.
     
    31. Vorrichtung nach Anspruch 30, dadurch gekennzeichnet, daß das Meßgerät (40) dem Bereich des Siphonrohres (39) zugeordnet ist, in dem die Flüssigkeit aufsteigt.
     
    32. Vorrichtung nach Anspruch 28 - 31, dadurch gekennzeichnet, daß das Meßgerät als induktiver Durchflußmesser (40) ausgebildet ist.
     




    Zeichnung













    Recherchenbericht