[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Schaumveredeln wie -färben von
bahnförmiger, insbesondere polförmiger Ware mit einem der Ware zugeordneten Flüssigkeitsauftraggerät
und einem diesem nachgeordneten Dämpfer.
[0002] Es ist bekannt, zum Färben von bahnförmiger Ware die Farbe gleichmäßig über die Arbeitsbreite
auf das Textilgut aufzugießen. Mit Hilfe dieser Methode ist zwar eine sehr gute Uni-Färbung
auch bei Polware erzielbar, jedoch ist eine sehr große Farbmenge erforderlich, um
auch Polfasern bis zur Wurzel durchzufärben.
[0003] Der Einsatz von bis zu 700%igen Farbmengen, bezogen auf das Gewicht des trockenen
Färbegutes, kann vermindert werden bei Verwendung von geschäumter bzw. aufschäumbarer
Farbflotte. Es ist bekannt, Farbflotte mit Schaumchemikalien zu versehen und sie nach
mechanischem Aufschäumen in Form einer Schaumschicht auf das Textilgut zu geben, wo
sie beispielsweise mittels Saugzug bis zur Wurzel der Polfasern geführt wird. Wenn
für dieses Färbeverfahren auch weniger Farbe erforderlich ist, so konnte bisher die
Färbequalität nicht befriedigen, weil diese entscheidend von der Schaumzusammensetzung
und von-der Bläschenquantität abhängt. Es treten immer wieder Unegalitäten und Streifigkeiten
auf.
[0004] Ein besseres Färben mittels schäurobarer Färbeflotte ist möglich, wenn die Farbe
in Form eines dünnflüssigen, leichter auf der polförmigen Ware verteilbaren Farbflottenfilmes
aufgegeben und dieser erst anschließend zum Schäumen veranlaßt wird. Dazu ist die
Farbflotte mit Schaumchemikalien zu versehen, sie in bewährter Art in Form eines dünnen
Flüssigkeitsfilmes auf das Textilgut aufzugießen und so in den Dämpfer zu fahren,
wo aufgrund der Energiezugabe eine Schaumentwicklung von sich aus entsteht, die die
Fasern über ihre ganze Pollänge netzt.
[0005] Voraussetzung für ein gleichmäßiges Färbeergebnis aller Fasern über die Pollänge
ist aber eine gleichmäßige Netzung und ausreichende Schaumentwicklung über die Fläche
des Textilgutes.
[0006] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zu entwickeln, mit der
das Textilgut, einschließlich des auf das Textilgut aufgegebenen Flüssigkeitsfilmes,
mechanisch derart behandelt werden kann, daß trotz nur geringer Flüssigkeitsmenge
eine vollständige und gleichmäßige Netzung aller Fasern erreicht und schon vor Eintritt
der Ware in die Wärmebehandlungsvorrichtung, wie Dämpfer, zumindest teilweise ein
Schaum erzeugt wird.
[0007] Ausgehend von der Vorrichtung anfangs genannter Art ist zur Lösung der gestellten
Aufgabe vorgesehen, daß dem Farbflüssigkeitsauftragsgerät eine der Auftragsseite der
Ware unmittelbar zugeordnete, angetrieben umlaufende Streich- bzw. Drückvorrichtung
nachgeordnet ist. Aufgrund dieser den Flor der Ware massierenden Vorrichtung wird
die mit den Schaummitteln versehene und unverschäumte Flüssigkeit zum Aufschäumen
von innen heraus beeinflußt. Bei auch niedrigstem Benetzungsgrade zwischen etwa 50
- 150 %, bezogen auf das trockene Gut, wird aufgrund der den Flor komprimierenden
und wieder druckentlastenden, mechanischen Bearbeitung eine gleichmässige Netzung
der Fasern mit der dünnflüssigen Färbeflotte bewirkt, die gleichzeitig bei jeder Druckentlastung,
aufgrund der dabei angesaugten Luft, zum Aufschäumen kommt. Eine über die Arbeitsbreite
gleichbleibende Anlage der Warenbahn an die Streich- bzw. Drückvorrichtung ist Voraussetzung
für ein streifenloses Färbeergebnis.
[0008] Die Vorrichtung zum Massieren der Florseite nach dem Farbauftragen und vor der Wärmebehandlung
kann unterschiedlich ausgestaltet sein. Jedenfalls ist es notwendig, die Streich-
bzw. Drückvorrichtung intensiv mit dem Flor in Verbindung zu bringen, wozu z.B. eine
Haspel mit einer Vielzahl von am Umfang angeordneten ortsfesten Rundstäben vorgesehen
sein kann, die mehr als 60
0 von der Ware umschlungen ist. Die Haspel sollte angetrieben umlaufen, derart, daß
eine Relativbewegung zwischen ihr und der transportierten Ware entsteht.
[0009] Von derartigen Streich- bzw. Drückvorrichtungen können zur Intensivierung der Behandlung
zwei hintereinander angeordnet sein, zwischen denen zum Umlenken und gleichzeitigen
Transport der Ware eine angetriebene Umlenkrolle angeordnet sein sollte, wodurch sich
eine mäanderförmige, jeweils etwa 120
0 große Umschlingung der jeweiligen Walzen gibt. Am Auslauf der Massiervorrichtung
sollte der Rückseite der Warenbahn eine Vorrichtung zugeordnet sein, die den Pol vor
Einlauf in den Dämpfer erneut aufrichtet.
[0010] Es ist zweckmäßig, die Warenbahn beim derartigen Vorbehandeln in einer Weise zu führen,
daß die Polseite nach unten ausgerichtet , jedenfalls gewährleistet ist, daß die beim
Massieren und beim sich anschließenden Öffnen des Pols sich lösenden Eusen oder auch
der an der Haspel sich ansammelnde,nicht gewünschte Schaum vollständig von dieser
entfernt werden kann.
[0011] Bei Versuchen hat sich herausgestellt, daß die Schaumentwicklung sehr wesentlich
von dem Grad der Anlage des Gutes an der Haspel und von der Tatsache abhängig ist,
daß Luft auf der Polseite nach dem Drücken angesaugt wird.
[0012] In Ausgestaltung sieht dazu die Erfindung vor, daß über die Länge und parallel zur
Streich- bzw. Drückvorrichtung eine Abdeckeinrichtung gegen diese gehalten ist, zwischen
denen die Ware geführt ist.
[0013] Dieser Maßnahme liegt die Erkenntnis zugrunde, daß die im voluminösen Textilgut enthaltende
Luft möglichst vollständig durch die Streich- bzw. Drückvorrichtung herausgepreßt
werden sollte. Beim sich anschließend ergebenden Aufatmen des Textilgutes bewirkt
die in das Textilgut eingesaugte Luft den Schäumvorgang. Ein möglichst vollständiges
Herausdrücken der zwischen den Fasern bzw. zwischen den Polfasern des Textilgutes
vorhandenen Luft ist möglich, wenn die neue Abdeckeinrichtung, die mit Druck gegen
die Streich- bzw. Drückeinrichtung gehalten sein sollte, das Textilgut gegen die z.B.
Walzen der Haspel drückt. Dadurch ist ein größerer Längszug in der Warenbahn, der
diese gegen die Schaumentwicklungsvorrichtung pressen würde, nicht notwendig.
[0014] Es ist vorteilhaft, wenn die Abdeckeinrichtung luftundurchlässig ist. Die Werkstoffwahl
ist beliebig, jedoch ist es zweckmäßig, die
Abdeck- einrichtung durch ein Stahl- besser Kunststoffband mit Gewebeeinlage zu bilden,
wobei das Band die Haspel über einen größeren Winkel abdecken sollte. Wichtig dabei
ist, daß die Andrückkraft gleichmäßig über die Fläche der an der Haspel liegenden
Ware ist. Deshalb dürfen die Stäbe an der Haspel sich nicht verbiegen, sie müssen
genau zentrisch angeordnet und auch die Abdeckeinrichtung darf sich nicht ausbeulen.
Es ist deshalb günstig, die Haspel aus einem Zylinder herzustellen, auf dem in Abständen
Ringe angebracht sind, an denen die Stäbe anliegen. Damit sind die Stäbe über ihre
Länge geführt, und dennoch ist die Haspel leicht zu reinigen, ggf. sogar selbstreinigend.
[0015] Es wurde festgestellt, daß lediglich bei Anlage eines luftundurchlässigen Bandes
an den Stäben dieses Band bei längerer Arbeitszeit der Vorrichtung einem erhöhten
Verschleiß ausgesetzt ist, insbesondere deshalb, weil das Band polygonal an der Haspel
anliegt, also häufigen Biegebeanspruchungen ausgesetzt ist. Dieser Nachteil ist mit
Vorteil vermieden, wenn an der Haspel nicht ein Band, sondern einelin sich stabile
, dem Außenradius der Stäbe der Haspel angepaßte zylinderförmige Schale unter radialem
Druck anliegt. In einfacher Weise ist dieser Druck durch das oben beschriebene Band
hergestellt, das an der Rückseite der Schale mit Spannung über einen Winkel von etwa
60
0 anliegt.
[0016] In der Zeichnung sind einige Ausführungsbeispiele der Vorrichtung nach der Erfindung
dargestellt. Anhand dieser sollen noch weitere erfinderische Details, die auch in
Kombination von Bedeutung sind, beschrieben werden. Es zeigen :
Figur 1 eine Streich- und Drückvorrichtung, die von der Ware mit nach oben ausgerichtetem
Pol durchlaufen wird,
Figur 2 eine Vorrichtung nach Figur 1, bei der jedoch die Warenbahn mit nach unten
ausgerichtetem Flor massiert wird.
Figur 3 eine Streck- und Drückeinrichtung mit nur einer Haspel, gegen die ein Andrückband
gehalten ist.
Figur 4 die Vorrichtung nach Figur 3 mit einer etwa lotrecht verlaufenden Warenbahnführung,
Figur 5 die Vorrichtung nach Figur 4 mit einer unterschiedlich ausgebildeten Haspel
und Flüssigkeitsauftragseinrichtung,
Figur 5' die Haspel nach Figur 5 mit einer andersartigen Abdeckeinrichtung,
Figur 6 die Flüssigkeitsauftragseinrichtung nach Figur 5 in vergrößertem Maßstab und
Figur 7 eine Flüssigkeitsmeßeinrichtung an einer mit Auftragswalze arbeitenden Vorrichtung.
[0017] Mit 1 ist in Figur 1 eine Farbflüssigkeitsauftragsvorrichtung bezeichnet, die nach
dem Aufgießprinzip arbeitet. Die mit Schaumchemikalien versetzte Färbeflüssigkeit
wird über ein Rohr 2 in den Behälter eingefüllt und fließt von dort über eine Überlaufkante
3 gleichmäßig über die Arbeitsbreite entlang der Rakel 4 auf das unmittelbar darunter
herlaufende Textilgut 5. Es sind auch andere Auftragsvorrichtungen an dieser Stelle
denkbar, wozu auf Figur 5 und die zugehörige Beschreibung verwiesen wird. Im Anschluß
an die unterhalb der Abtropfkante der Rakel 4 angeordnete Umlenkwalze 6 ist nach Figur
1 und 3 eine Haspel 7 etwa in gleicher Höhe angeordnet. Die Haspel wird von der Warenbahn
von unten umschlungen, wodurch die Florseite an die an der Haspel vorgesehenen, ortsfesten
Rundstäbe 8 gedrückt wird. Zur stärkeren Umschlingung der Warenbahn durch die Haspel
7 ist nach Figur 1 und 2 im Anschluß daran mit geringem Abstand eine angetrieben umlaufende
Zugwalze 9 vorgesehen, der sich eine zweite Haspel 10 zur Intensivierung der Behandlung
ebenfalls in gleicher Achshöhe anschließt. Um den hier wesentlichen gleichmäßigen
Längszug in der Warenbahn zu erreichen, ist dieser Massiervorrichtung ein Kompensator
11 vorgeordnet, der die Warenspannung in bekannter Weise reguliert.
[0018] Die Haspel 7 ist in Richtung des Pfeiles 12 angetrieben, d. h. also in Transportrichtung
der Warenbahn. Die Haspel 10 dagegen läuft entgegengesetzt um, so daß bei gleicher
Umlaufgeschwindigkeit der Haspel 10 eine größere Relativbewegung zwischen ihr und
der Warenbahn entsteht. Bei einer Warenliefergeschwindigkeit von bis zu 20 m/Min ist
beispielsweise an eine Umdrehungsgeschwindigkeit der Haspeln von 80 U/Min. gedacht.
Bei dieser geringen Umlaufgeschwindigkeit werden die Polfasern leicht gedrückt und
wieder entlastet, wodurch zum einen sämtliche Fasern und alle Faserteile mit der Flüssigkeit
genetzt und zum anderen bei jedem Aufatmen die Entwicklung eines Schaumes beeinflußt
wird. Um ev. dabei abtropfende Flüssigkeit bzw. überflüssigen Schaum auffangen zu
können, ist unterhalb der Walzen 6, 7, 9 und 10 eine Auffangwanne 13 angeordnet.
[0019] Vor dem nicht dargestellten, aber sich unmittelbar anschließenden Dämpfer oder einer
anderen Wärmebehandlungsvorrichtung ist noch eine der Rückseite der Warenbahn 5 zugeordnete
Schlagvorrichtung 14 vorgesehen, die mit hoher Umlaufgeschwindigkeit, nämlich mit
etwa 1000 U/Min., die Rückseite der Schlingenware od. dgl. beaufschlagt, um ein Aufrichten
des vorher ev. klebengebliebenen Flors zu bewirken.
[0020] Die Vorrichtung nach Figur 2 unterscheidet sich gegenüber der nach Figur 1 lediglich
insofern, als daß der Flor der in gleicher-Weise mit dem Flüssigkeitsfilm beaufschlagten
Ware beim Massieren nach unten ausgerichtet ist. Dazu ist eine weitere Umlenkwalze
15 unterhalb der Walze 6 vorgesehen, um die die Warenbahn zunächst gelenkt wird, um
dann von der Streich- oder Drückeinrichtung in gleicher Ausgestaltung wie nach Figur
1 beaufschlagt zu werden. Insbesondere bezüglich der Schlagvorrichtung 14 ist hier
gewährleistet, daß die sich beim Schlagen lösenden Flusen nach unten fallen und von
der Auffangwanne 13 aufgefangen werden, so daß sie beim Behandeln im Dämpfer und dem
sich dort fortsetzenden Schäumvorgang nicht hinderlich sind. Durch die Umlenkung der
Warenbahn mittels der Walzen 16, 17 ist gewährleistet, daß der Weitertransport der
Warenbahn in der gleichen Richtung erfolgen kann wie beim Zulaufen.
[0021] Die Warenbahn 5 ist mit einem gewissen Längszug um die Haspel 7 zu führen. Dieser
reicht jedoch in den meisten Fällen nicht aus, um die in dem Flor des Textilgutes
enthaltene Luft herauszudrücken, um dadurch bis zu den Florwurzeln einen Schaum aus
der vorher aufgegebenen Flüssigkeit zu entwickeln. Nach Figur 3 umschlingt dazu die
Haspel 7 auf der Unterseite ein z.B. Stahlband 18, das auf der Zulaufseite des Textilgutes
an einem Balken 19 ortsfest befestigt, auf der Ablaufseite zweckmäßigerweise über
eine Umlenkwalze 20 geführt und im Anschluß daran über eine Feder oder einen Druckluftzylinder
21 unter regelbarer Spannung gehalten ist.
[0022] Bei der Abdeckeinrichtung 18 ist vorteilhaft, daß mit dieser nicht nur die Warenbahn
5 fest gegen die Haspel 7 gedrückt wird, sondern auch daß der Rücken der Warenbahn
5 luftundurchlässig wird. Dies bewirkt, daß das nach jedem Drücken an dem jeweiligen
Rundstab 8 erfolgende Aufatmen nur auf der Florseite bzw. auf der mit der Flüssigkeit
versehenen Seite ohne Beteiligung der auf der Rückseite der Warenbahn vorhandenen
Luft erfolgt. Dies ist aber nur möglich, wenn die Rückseite der Warenbahn 5 luftundurchlässig
ist, was in einfacher Weise im Moment der Massage der Warenbahn 5 auf der Sichtseite
durch dieses luftundurchlässige Andrückband 18 bewirkt wird.
[0023] Um einen guten Behandlungseffekt zu erzielen, muß die Andrückkraft gleichmäßig über
die Arbeitsbreite verteilt sein. Es hat sich herausgestellt, daß sich dazu am besten
ein Kunststoffband mit Gewebe-Einlage eignet, da in einem Stahlband ggf. Beulen entstehen
können, die nicht wieder durch kräftiges Strecken herauszuziehen sind.
[0024] Die Darstellung der Vorrichtung in Figur 4 entspricht im wesentlichen der nach Figur
3, jedoch sind die Vorrichtungsteile 22, 7 und 23 in etwa übereinander angeordnet,
wodurch die Vorrichtung nicht nur platzsparend gebaut ist, sondern auch der beim Massieren
an der Haspel 7 entstehende überflüssige Schaum leichter von der Wanne 13 aufgefangen
werden kann, damit er nicht auf der Warenbahn in unzulässiger Weise kleben bleibt.
Dies hätte nämlich eine ungleichmäßige Verteilung des Schaumes auf der Warenbahn zur
Folge. Auch ist die Vorrichtung für die Bedienungsperson in dieser Ausrichtung der
Vorrichtungsteile zueinander leichter einsehbar und besser zu bedienen. Die Drehrichtung
der Haspel hier ist mit Vorteil in der gleichen Richtung wie die Transportrichtung
der Warenbahn 5. Die Umlaufgeschwindigkeit ist schneller als die Bewegung der Warenbahn
vorgesehen. Der an den Stäben 8 haftende Schaum wird beim Aufwärtslaufen abtropfen
und dabei von der Wanne 13 aufgefangen werden.
[0025] Die Haspel 7 kann wie in den Figuren 1 - 4, besser wie in Figur 5 , dargestellt gebaut
sein, wonach sie aus einem Zylinder 24 mit stirnseitigen, ringförmigen Scheiben 25
gebildet ist, in denen die Rundstäbe 8 mit geringem Abstand von dem Zylinder 24 befestigt
sind. Auf dem Zylinder 24 sind in Abständen exakt gearbeitete Abstandsringe 26 befestigt,
auf denen die Rundstäbe 8 mehrfach über ihre Länge an dem Zylinder 24 abgestützt sind.
Diese Konstruktion hat den Vorteil, daß die Haspel 7 selbstreinigend ist, obgleich
die Stäbe über ihre Länge mehrfach anliegen und somit eine Durchbiegung der Stäbe
auch über eine größere Arbeitsbreite verhindert ist. Bei Farbwechsel ist die Haspel
auch leicht zu reinigen, was bei unmittelbarer Anlage der Rundstäbe 8 auf dem und
über die ganze Länge des Zylinders 24 nicht so leicht möglich wäre.
[0026] Bei den Ausführungsbeispielen nach den Figuren 3 bis 5 ist die Andrückeinrichtung
als ein elastisches Band ausgebildet. Dabei ist zwar eine gute Anlage des Textilgutes
an den Stäben 8 gewährleistet jedoch ist das Band aufgrund der häufigen Biegewechsel
und der Reibung schneller verschlissen. Vorteilhaft in diesem Zusammenhang ist die
Ausbildung der Andrückeinrichtung nach Figur 5', wonach eine verschleißfeste, formstabile,
zylinderförmige Schale 35 an der Stelle 36 gehalten und aufgrund ihrer konzentrischen
Ausbildung rund an mehreren Stäben 8 anliegt. Die Andrückkraft wird gleichbleibend
durch das Band 18
1 bewirkt, das an der Stelle 19' befestig und z.B. durch Gewichtsbelastung und der
dargestellten Umlenkwalze eine radiale Andrückkraft gegen die Schale 35 erzeugt.
[0027] Im Gegensatz zu den Figuren l - 4 ist bei der Figur 5 als Flüssigkeitsauftragsvorrichtung
eine Pflatscheinrichtung 27 dargestellt, mit der leichter eine geringere Flüssigkeitsmenge
auf die Warenbahn 5 gleichmäßig aufgetragen werden kann als mit einer nach dem Aufgießprinzip
arbeitenden.
[0028] Die von der Warenbahn 5 teilweise bedeckte Pflatschwalze 28 taucht in eine um die
Achse 29 schwenkbar gelagerte Wanne 30, die auf der dem Gelenk 29 gegenüberliegenden
Längskante eine Überlaufkante 31 aufweist, über welche die über die Leitung 32 nach
Figur 6 zuviel eingegebene Flüssigkeit ablaufen und über die Leitung 33 wieder abgeführt
werden kann. Um die über die überlaufkante 31 ablaufende Flüssigkeit aufzufangen,
ist an der Wanne 30 ein Auffangbecken 34 angebracht, in das das Abflußrohr 33 einmündet.
In den Zu- und Ablaufleitungen 32, 33 können Flüssigkeitsmesser die Differenz der
zu- und ablaufenden Flüssigkeit messen und dadurch eine Regelung der beim Netzen notwendigen
Flüssigkeit bewirken.
[0029] Eine bessere Meßmethode der von der Pflatschwalze 28 auf das Textilgut 5 übertragenen
Flüssigkeitsmenge ist mit der Vorrichtung nach Figur 7 gewährleistet. Danach ist die
Pflatschwalze 28 um ein Maß von etwa 20 cm breiter ausgebildet als die Arbeitsbreite
der Warenbahn 5. Die Pflatschwalze ist nur auf der einen Seite der Auftragsvorrichtung
um dieses Maß verlängert. In diesem außerhalb der Arbeitsbreite vorgesehenen Meßbereich
liegt eine Meßrakel 37 definierter Breite an der Pflatschwalze 28 an und streift die
von der Pflatschwalze 28 aus dem Bad 30 aufgenommene Flüssigkeit von der Pflatschwalze
ab. Die abgestreifte Flüssigkeit fließt in den Sammelbehälter 38 und von dort in ein
Ablaufrohr, das gemäß Fig. 7 als Siphonrohr 39 ausgebildet ist. In diesem Ablaufrohr
kann jetzt die von der Pflatschwalze abgenommene Flüssigkeit kontinuierlich gemessen
und danach die genaue Auftragsmenge auf das Textilgut festgestellt werden. Das Ablaufrohr
ist deshalb als Siphonrohr ausgebildet, weil in dem aufsteigenden Bereich des Rohres
stets Flüssigkeit ohne Luftblasen vorhanden sein wird, so daß hier eine genaue Mengenmessung
mit Hilfe eines induktiven Durchflußmeßgerätes 40 möglich ist. Eine solche Vorrichtung
ist an einer Produktionsmaschine und auch an einer Labormaschine anbringbar, so daß
die bei Vorversuchen festgelegten Färbebedingungen ohne Problem auf die Produktionsmaschine
übertragen werden können.
1. Vorrichtung zum Schaumveredeln wie -färben von bahnförmiger, insbesondere polförmiger
Ware mit einem der Ware zugeordneten Farbflüssigkeitsauftraggerät und einem diesem
nachgeordneten Wärmebehandlungsaggregat, wie Dämpfer, dadurch gekennzeichnet, daß
dem Farbflüssigkeitsauftraggerät (1) eine der Auftragsseite der Ware (5) unmittelbar
zugeordnete, angetrieben umlaufende Streich- bzw. Drückvorrichtung (7, 10) nachgeordnet
ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Streich- bzw. Drückvorrichtung
(7, 10) teilweise, vorzugsweise mehr als 600, von der Ware (5) umschlungen ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Streich- bzw.
Drückvorrichtung aus einer drehbar gelagerten Art Haspel (7) mit einer Vielzahl von
ringförmig angeordneten ortsfesten Stäben (8) gebildet ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Haspel (7) aus einem
Zylinder (24) mit stirnseitig angeordneten, radial abstehenden, ringförmigen Scheiben
(25) gebildet ist, an denen die Stäbe (8) mit geringem radialen Abstand vom Zylinder
(24) befestigt sind.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Zylinder (24) über
seine Länge Distanzringe (26) aufweist, an denen die Stäbe (8) formschlüssig anliegen.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche l - 5, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen
der Streich- bzw. Drückvorrichtung (7, 10) und der daran entlang geführten Ware (5)
eine Relativbewegung aufrecht erhalten ist.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 - 6, dadurch gekennzeichnet, daß zwei dieser
Streich- bzw. Drückvorrichtungen (7, 10) in gleicher Achshöhe hintereinander angeordnet
sind und zwischen diesen ebenfalls in gleicher Achshöhe eine Umlenkwalze (9) zur mäanderförmigen
Führung der Ware (5) angeordnet ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß vorzugsweise die erste
der Streich- bzw. Drückvorrichtungen in Transportrichtung, die andere entgegen der
Transportrichtung der Ware (5) angetrieben umlaufen.
9. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Umlenkwalze (9) als
angetriebene Zugwalze ausgebildet ist.
10. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
dem Farbflüssigkeitsauftraggerät (1) ein Warenspannungskompensator (11) vorgeordnet
ist.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 - 10, dadurch gekennzeichnet, daß unterhalb
der Streich- bzw. Drückvorrichtung (6 - 10) eine Auffangwanne (13) angeordnet ist.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 - 11, dadurch gekennzeichnet, daß im Anschluß
an die die Auftragsseite der Ware bearbeitende Streich- bzw. Drückvorrichtung (7,
10) auf der Rückseite der Warenbahn, z.B. eine mit hoher Geschwindigkeit umlaufende
Schlag- und Rüttelvorrichtung (14),z.B. zur Polaufrichtung, angeordnet ist.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 - 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Polseite
beim Durchlaufen der Streich- bzw. Drück- und auch der Schlagvorrichtung nach oben
ausgerichtet ist.
14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 - 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Polseite
beim Durchlaufen der Streich- bzw. Drück- und auch der Schlagvorrichtung nach unten
ausgerichtet
15. Vorrichtung nach einem der oben angegebenen Ansprüche 1 - 12, dadurch gekennzeichnet,
daß die Polseite beim Durchlaufen der Streich- bzw. Drückvorrichtung etwa lotrecht
ausgerichtet ist.
16. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 - 15, dadurch gekennzeichnet, daß über
die Arbeitslänge der Streich- bzw. Drückeinrichtung (6 - 10) und parallel zu dieser
eine Abdeckeinrichtung (18) gegen die Streich- bzw. Drückvorrichtung (6-10) gehalten
ist, zwischen denen die Ware (5) geführt ist.
17. Vorrichtung nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, daß die Abdeckeinrichtung
(18) mit Druck (21) gegen die Streich- bzw. Drückvorrichtung (7) gehalten ist.
18. Vorrichtung nach Anspruch 16 oder 17, dadurch gekennzeichnet, daß die Abdeckeinrichtung
(18) luftundurchlässig ist.
19. Vorrichtung nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, daß die Abdeckeinrichtung
(18) als Stahlband ausgebildet ist.
20. Vorrichtung nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, daß die Abdeckeinrichtung
(18) als Kunststoffband mit Gewebe-Einlage ausgebildet ist.
21. Vorrichtung nach Anspruch 16 - 20, dadurch gekennzeichnet, daß die Abdeckeinrichtung
als in sich stabile, dem Radius der Haspel (7) angepaßte zylinderförmige Schale (35)
ausgebildet ist, die mit Druck an der Haspel geführt ist.
22. Vorrichtung nach Anspruch 21, dadurch gekennzeichnet, daß auf der Rückseite der
Schale (35) ein Band (18') unter Spannung anliegt.
23. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 15 - 19, dadurch gekennzeichnet, daß die
Abdeckeinrichtung (18) die Haspel teilweise umschlingt.
24. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 16 - 18, dadurch gekennzeichnet, daß die
Abdeckeinrichtung als eine Art Tisch ausgebildet ist, gegen den als Streich- bzw.
Drückvorrichtung ein endlos umlaufendes Rollenband geführt ist.
25. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 - 24, dadurch gekennzeichnet, daß die Flüssigkeitsauftragseinrichtung
(1) mit einer von der Flüssigkeit überlaufenen Rakel (4) versehen ist, deren Ablaufkante
in unmittelbarem Abstand von dem Pol der Ware (5) endet.
26. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 - 24, dadurch gekennzeichnet, daß die Flüssigkeitsauftragseinrichtung
als Pflatscheinrichtung (27) ausgebildet ist, deren Pflatschwalze (28) unten in die
in einer Wanne (30) eingegebene Flüssigkeit eintaucht und oben von der Ware (5) teilweise
umschlungen ist.
27. Vorrichtung nach Anspruch 26, dadurch gekennzeichnet, daß die Wanne (30) zur Regelung
der Auftragsmenge schwenkbar (29) gelagert ist.
28. Vorrichtung nach Anspruch 26 oder 27, dadurch gekennzeichnet, daß die Wanne (30)
mit einer Überlaufkante (31) und daran anschließend mit einem Ablaufrohr (33) versehen
ist, dem zur Messung der ablaufenden Flüssigkeit ein Meßgerät zugeordnet ist.
29. Vorrichtung nach Anspruch 25 bis 27, dadurch gekennzeichnet, daß in der Flüssigkeitsauftragswalze
(28) außerhalb der eigentlichen Arbeitsbreite eine Meßrakel bestimmter Breite anliegt
zur Abnahme der in dieser Breite von der Walze transportierten Flüssigkeit, und daß
der Meßrakel (37) ein Ablaufrohr (38) und diesem ein Meßgerät (10) zugeordnet ist.
30. Vorrichtung nach Anspruch 28 oder 29, dadurch gekennzeichnet, daß das Ablaufrohr
als Siphonrohr (39) ausgebildet ist und diesem das Meßgerät (40) zugeordnet ist.
31. Vorrichtung nach Anspruch 30, dadurch gekennzeichnet, daß das Meßgerät (40) dem
Bereich des Siphonrohres (39) zugeordnet ist, in dem die Flüssigkeit aufsteigt.
32. Vorrichtung nach Anspruch 28 - 31, dadurch gekennzeichnet, daß das Meßgerät als
induktiver Durchflußmesser (40) ausgebildet ist.