[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein wärmedämmendes Aluminium-Verbundprofil.
[0002] Ferner bezieht sich die Erfindung auf eine Fenster- oder Türkonstruktion mit einem
Rahmen, hergestellt aus dem Aluminium-Verbundprofil.
[0003] Es sind bereits Metall-Rahmen für Fenster und Türen bekannt, die gegen Kältedurchgang
isoliert sind, indem zwischen einer äussern Profilschiene und einer innern Profilschiene
ein aus wärmedämmendem Material, insbesondere aus Kunststoff oder Hartgummi, bestehender
Steg eingesetzt.ist (AT-PS 200 312). Aus fertigkeitstechnischen Gründen sind Materialwahl
und Abmessungen des Wärmedämmsteges begrenzt, weshalb mit derartigen Verbundprofilen
nur eine beschränkte Wärmedämmung erreichbar ist. Bei-grosser Temperaturdifferenz
zwischen Aussenseite und Rauminnern kann trotzdem eine Schwitzwasserbildung auftreten.
Bei höheren Anforderungen an die Wärmedämmung - beispielsweise im Zusammenhang mit
dreifacher Verglasung - sind derartige bekannte Verbundprofile unbefriedigend.
[0004] Mit der Erfindung soll die Aufgabe gelöst werden, ein Aluminium-Verbundprofil bzw.
eine mit diesem hergestellte Fenster- oder Türkonstruktion mit einem wesentlich verbesserten
Wärmedämmwert zu schaffen.
[0005] Die Erfindung, mit der diese Aufgabe gelöst wird, ergibt sich aus den Patentansprüchen
1 und 4.
[0006] Es zeigt sich überraschenderweise, dass mit dieser erfindungsgemässen Ausbildung
ein wesentlich besserer Wärmedämmwert erreichbar ist, als mit nur einem Wärmedämmsteg,
selbst wenn dieser die gleiche Ausdehnung, bzw. Querschnittsfläche haben würde, wie
die beiden Wärmedämmstreifen zusammen. Durch die in Wärmedurchgangsrichtung hintereinander
angeordneten Doppel-Kammern wird eine Wärme-Konvektion weitgehend verhindert und der
Temperaturabbau erfolgt in zwei Stufen. Dadurch ist es möglich, von den sich durch
die Verwendung von Aluminium-Verbundprofilen ergebenden Vorteilen, wie Witterungsbeständigkeit,
Formstabilität, Wartungsfreiheit, Gebrauch zu machen und trotzdem besonders gute Wärmedämmwerte
zu erreichen.
[0007] In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Gegenstandes der Erfindung dargestellt.
Die Zeichnung zeigt einen Schnitt durch eine Fensterkonstruktion.
[0008] Ein ortsfester Metall-Rahmen 1, auch Blendrahmen genannt, wirkt mit einem Flügelrahmen
2 aus Holz zusammen, der mit Isolierverglasung 3, im vorliegenden Fall mit drei durch
Dichtungen 17 zusammengehaltene Glasscheiben 5, versehen ist. Der Rahmen 1 wird in
üblicher Weise an einer Mauer 4 bzw. einem stationären Holzrahmen 11 angeschlagen
und durch nicht näher dargestellte Schrauben od. dgl. verbunden. Die Abdichtung gegenüber
dem Metall-Rahmen 1 erfolgt durch Dichtungsstreifen 30, 32, 34, beispielsweise aus
Gummi oder Kunststoff.
[0009] Der Rahmen 1 enthält drei Aluminium-Profilschienen, nämlich eine äussere Profilschiene
6, eine mittlere Profilschiene 7 und eine innere Profilschiene 8. Die äussere Profilschiene
6 und die mittlere Profilschiene 7 sind miteinander durch einen ersten Wärmedämmstreifen
9 von etwa rechteckiger Querschnittsform starr verbunden. Dieser Wärmedämmstreifen
9 greift je in eine Nut 23 ein, welche durch im Querschnitt U-förmige Schenkel 22
der Profilschienen 6 und 7 gebildet sind. Die starre Befestigung des Wärmedämmstreifens
9 in den beiden Nuten 23 erfolgt beispielsweise durch Klemmung und/oder Verleimung.
[0010] Zwischen der mittleren Profilschiene 7 und der innern Profilschiene 8 ist ein zweiter
Wärmedämmstreifen 10 von etwa rechteckiger Querschnittsform vorhanden, der in Nuten
25 der Profilschienen 7 und 8 eingreift. Diese Nuten 25 werden durch U-förmige Schenkel
26 in den Profilschienen 7 und 8 gebildet. Die starre Befestigung des Wärmedämmstreifens
10 in den Nuten 25 erfolgt beispielsweise durch Klemmwirkung und/oder Verleimung.
Die beiden sich über alle vier Rahmenseiten erstreckenden Wärmedämmstreifen 9, 10
sind somit in Wärmedurchgangsrichtung hintereinander angeordnet, wobei J die Rauminnenseite
und A die Aussenseite bezeichnet. Der der Innenseite J zugewandte Wärmedämmstreifen
10 hat vorzugsweise die gleiche Dicke wie der andere Wärmedämmstreifen 9, jedoch eine
etwas geringere Breite. Der Wärmedämmstreifen 9
' hat beispielsweise eine Querschnittsfläche von etwa 100 - 125 mm2, der Wärmedämmstreifen
10 eine solche von etwa 80 - 100 mm2. Beide bestehen vorzugsweise aus steifem, glasfaserverstärktem
Polyester-Kunststoff. Der Wärmedämmstreifen 10 verläuft rechtwinklig zur Fensterfläche;
der andere Wärmedämmstreifen 9 ist leicht nach aussen geneigt, so dass die beiden
Wärmedämmstreifen 9, 10 zueinander einen Winkel von 3° - 10°, vorzugsweise etwa 6°
einschliessen. Die nach entgegengesetzten Seiten abragenden, gabelförmigen Schenkel
22 und 26 der mittleren Profilschiene 7 zur Aufnahme der beiden Wärmedämmstreifen
9, 10 sind zueinander höhenversetzt angeordnet.
[0011] Der vorzugsweise aus Holz bestehende Flügelrahmen 2 enthält mehrere Stufen mit -
im Horizontalquerschnitt gesehen - horizontalen Stufenabschnitten 18 und vertikalen
Stufenabschnitten 20. Bei geschlossenem Flügelrahmen 2 wird auf allen vier Seiten
eine erste Kammer 12 und eine dieser gegenüber getrennte zweite Kammer 14 gebildet,
die durch einen elastischen Dichtungsstreifen 16 mit einer gegen den mittleren vertikalen
Stufenteil 20 anliegenden Dichtungslippe unterteilt sind. Die erste Kammer 12 wird
somit durch einen etwa parallel zur Ebene der Glasscheiben 5 verlaufenden Steg 36
der Profilschiene 6, durch den ersten Wärmedämmstreifen 9, durch den Dichtungsstreifen
16 und durch die mittlere Stufe 18, 20 des Flügelrahmens 2 begrenzt. Die zweite Kammer
14 wird begrenzt durch den Dichtungsstreifen 16 mit Dichtungslippe, durch die mittlere
Profilschiene 7, durch den zweiten Wärmedämmstreifen 10, durch den Schenkel 40 der
innern Profilschiene 8 und durch.eine Stufe des Flügelrahmens 2. Die mittlere Profilschiene
7 enthält eine sich nach oben bzw. gegen den Flügelrahmen 2 hin öffnende Nut 38 zur
Aufnahme des Dichtungsstreifens 16. Der Steg 37 der mittleren Profilschiene 7 ragt
über die U-förmigen Schenkel 22 des Wärmedämmstreifens 9 hinaus, endigt aber etwas
unterhalb des horizontalen Stufenteiles 18 des Rahmens 2. Der vertikale Stufenteil
20 des Flügelrahmens 2, nahe der Rauminnenseite J, liegt gegen die innere Profilschiene
8 an. Eine Fortsetzung der Profilschiene 8 ragt nach unten, wobei ihr unteres Ende
gegen einen Holzrahmen 11 gerichtet ist. Entsprechend den Stufen 18, 20 des Flügelrahmens
2 sind die Schenkel 36, 37, 40 zueinander abgestuft.
[0012] Als Ausführungsvariante ist es auch möglich, zwischen dem in der Zeichnung obern
Ende der Profilschiene 6 und dem Flügelrahmen 2 sowie zwischen der Profilschiene 8
und dem Flügelrahmen 2 zusätzliche elastische Dichtungsstreifen anzubringen.
[0013] Eine Temperaturdifferenz in Wärmedurchgangsrichtung, also zwischen der Innenseite
J eines Fensters oder einer Türe und der Aussenseite A, wird somit in zwei hintereinanderliegenden,
wärmeflussmässig voneinander getrennten Stufen abgebaut, wobei ein Wärmedämmwert K
von etwa 1,8 kcal/m
2 h C
O erreicht wird, der handelsüblicher Dreifachverglasung entspricht.
[0014] Eine derartige Rahmenkonstruktion eignet sich gut zur Sanierung bestehender Fenster,
wobei der üblicherweise vorhandene Holzrahmen 11 am Gebäude verbleiben kann.
[0015] Der Rahmen 1 kann ausser für Fenster und Türen auch für Gebäudeaussenverkleidungen
od. dgl. verwendet werden.
1. Wärmedämmendes Aluminium-Verbundprofil, dadurch gekennzeichnet, dass drei Profilschienen
(6, 7, 8) vorhanden sind, die durch zwei Wärmedämmstreifen (9, 10) miteinander verbunden
sind, welche in Wärmedurchgangsrichtung hintereinander angeordnet sind, wobei von
der mittleren Profilschiene (7) die Wärmedämmstreifen (9, 10) nach entgegengesetzten
Seiten abragen und die Profilschienen Schenkel (36, 37, 40) und/oder Dichtungsstreifen
(16) aufweisen, die dazu bestimmt sind, mit einem Gegenstück (2) zwei Kammern (12,
14) zu bilden, denen je ein Wärmedämmstreifen (9, 10) zugeordnet ist.
2. Aluminium-Verbundprofil nach Patentanspruch l, dadurch gekennzeichnet, dass die
mittlere Profilschiene (7) eine Nut (38) zur Aufnahme eines elastischen Dichtungsstreifens
(16) aufweist.
3. Aluminium-Verbundprofil nach Patentanspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass
der eine Wärmedämmstreifen (9) nach aussen geneigt ist und die Wärmedämmstreifen (9,
10) von der mittleren Profilschiene (7) auf entgegengesetzten Seiten höhenversetzt
abragen.
4. Fenster- oder Türkonstruktion mit einem ortsfesten Rahmen aus einem Aluminium-Verbundprofil,
der mit einem beweglichen Flügelrahmen (2) zusammenwirkt, dadurch gekennzeichnet,
dass zwischen den beiden Rahmen (1, 2) zwei in Wärmedurchgangsrichtung hintereinanderliegende
Kammern (12, 14) gebildet sind, -denen je ein Wärmedämmstreifen (9, 10) zugeordnet
ist.
5. Fenster- oder Türkonstruktion nach Patentanspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass
drei Profilschienen (6, 7, 8) vorhanden sind, die durch zwei Wärmedämmstreifen (9,
10) miteinander verbunden sind, wobei von der mittleren Profilschiene (7) die Wärmedämmstreifen
(9, 10) nach entgegengesetzten Seiten abragen, die mittlere Profilschiene (7) eine
Nut (38) zur Aufnahme eines Dichtungsstreifens (16) aufweist, und die beiden andern
Profilschienen (6, 8) Schenkel (36, 40) enthalten, die gegen den geschlossenen Flügelrahmen
(2) anliegen und die beiden Kammern (12, 14) begrenzen.