(19)
(11) EP 0 054 080 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
23.06.1982  Patentblatt  1982/25

(21) Anmeldenummer: 80107845.2

(22) Anmeldetag:  12.12.1980
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)3A63B 21/04
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE FR LI LU NL

(71) Anmelder: Lachar Royalty Management Corporation NV
Willemstad Curacao Niederländische Antillen (NL)

(72) Erfinder:
  • Brown, Karin
    Lachar (Granada) (ES)

(74) Vertreter: Wolgast, Rudolf, Dr. et al
Bökenbusch 41 Postfach 11 03 86
D-42531 Velbert
D-42531 Velbert (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Muskeltrainingsgerät


    (57) Ein Gestell (1) weist vier Arme (2, 3, 4, 5) auf, die von einem ersten Verbindungsteil (6) aus senkrecht zueinander verlaufen und an den Enden an einer Wand befestigt sind. Die Enden der Arme (2, 3, 4, 5) tragen Federkammern (20), in denen ein Federgehäuse (25) mit einer Spiralfeder enthalten ist. Die Spiralfeder, die über eine Mittelachse (27) vorgespannt und entspannt wird, belastet eine Trommel, von der ein Seilzug (37) abgewickelt werden kann, der an seinem freien Ende einen Bügelgriff (39) für den Benutzer trägt. Der Seilzug (37) verläuft reibungsfrei und ohne Berührung von Kanten durch eine Führung (40) aus zueinander parallelen und senkrechten Führungsrollen (46, 47), die in einem Rahmen (45) drehbar gelagert sind, welcher Ausschnitte (49) aufweist, die die Führungsflächen freilassen. Der Rahmen (45) ist mit den Federkammern (20) der senkrecht verlaufenden Arme (2, 3) aus einem Stück gebildet, aber bei den waagerecht verlaufenden Armen (4, 5) in einem darauf verschiebbaren Träger (41) angeordnet.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft ein Muskeltrainingsgerät aus einem Gestell, an dem mindestens zwei Seilzüge durch jeweils eine Führung geführt sind, deren jeder an einem Ende einen Bügelgriff trägt und am anderen Ende mit einem Widerstand verbunden ist, wobei der Seilzug nur durch eine den Widerstand überwindende, von dem Benutzer aufzuwendende und an dem Bügelgriff angreifende Kraft durch die Führung gezogen werden kann.

    [0002] Ein bekanntes Muskeltrainingsgerät dieser Art zum Training der Oberkörper- und Armmuskulatur besteht aus einem reckartigen Gestell, an dessen Querbalken zwei Rollen enthaltende Führungen angeordnet sind, über die jeweils ein Seilzug verläuft, der an einem Ende einen Bügelgriff trägt und am anderen Ende mit einem einen Widerstand bildenden Gewicht verbunden ist (US-PS 3 115 339). Das Gerät wird im Stand mit beiden Armen bedient, wobei die Gewichte mittels des Seilzuges auf verschiedene Höhen angehoben werden.

    [0003] Es sind ferner Gymnastikgeräte zur Ausführung gymnastischer Übungen bekannt. Ein bekanntes Gerät dieser Art, das im Liegen bedient wird, enthält einen Seilzug, der über eine am Kopfende einer Liege angeordnete--Rollen- führung verläuft und in Bügelgriffen endet, in die der Benutzer mit jeweils einem Fuß greift (US-PS 1 240 809). Der Benutzer führt jeweils gegenphasige Streck- und Beugebewegungen mit den Beinen durch, und der Widerstand wird von dem jeweils anderen Bein des Benutzers gebildet.

    [0004] Bei einem weiteren bekannten Gymnastikgerät (US-PS 2 397 054) dieser Art, das in angelehnter Stellung bedient wird, sind zwei über Kreuz verlaufende Seilzüge vorgesehen, die über eine Schraubenfeder mit jeweils einer Fußraste verbunden sind und über eine Rollenführung zu Bügelgriffen verlaufen. Der Benutzer ergreift die Bügelgriffe mit den Händen und arbeitet so gegen die von den abgefederten Fußrasten gebildeten Widerstände.

    [0005] Die vorbekannten Geräte sind entweder nur für das Training bestimmter Muskulaturbereiche durch begrenzte Arten von Bewegungsübungen vorgesehen oder dienen überwiegend als gymnastische Arbeitsgeräte, die durch ihre Betätigung eine Gewichtsabnahme des Benutzers bewirken sollen. Im allgemeinen erfordert ein Muskeltraining aber gezielte, auf die jeweils zu beeinflussenden Muskeln abgestimmte Folgen von Bewegungsübungen. Nach dem Stand der Technik müssen diese Folgen von Bewegungsübungen an unterschiedlichen Geräten ausgeführt werden. Das bedeutet, daß für verschiedene Bewegungsübungen verschiedene Geräte angeschafft werden müssen, wodurch ein unerwünscht großer Anschaffungsaufwand entsteht und auch ein unerwünscht großer Raumbedarf verursacht wird. Weiter ergibt sich dadurch der Nachteil, daß es nicht immer gelingt, die notwendige Folge von Bewegungsübungen beim Wechsel zwischen den verschiedenen Geräten unterbrechungslos durchzuführen. Solche Unterbrechungen der Muskeltätigkeit stellen aber den Erfolg der Bewegungsübungen in Frage, da die betreffenden Muskeln während der gesamten Abfolge des Programms der aufeinander abgestimmten Bewegungsübungen in dem durch ihre Betätigung hervorgerufenen günstigen Durchblutungszustand erhalten bleiben sollen.

    [0006] Dementsprechend besteht die Aufgabe der Erfindung darin, ein.Muskeltrainingsgerät der eingangs genannten Art zu schaffen, das eine möglichst umfassende Vielzahl von Bewegungsübungen an diesem einen Gerät und dadurch einen unterbrechungslosen Ablauf ganzer Programme von Bewegungsübungen gestattet.

    [0007] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß das Gestell ein Kreuz mit vier senkrecht zueinander verlaufenden Armen bildet und die Widerstände von Federn mit überwiegend linearer Charakteristik gebildet sind, die an den Armen in Federkammern angeordnet sind, und daß jeder Federkammer eine Führung für den Seilzug zugeordnet ist.

    [0008] Ein solches Gerät ermöglicht eine Vielzahl von Bewegungsübungen auf engstem Raum allein schon dadurch, daß die zu betätigenden Seilzüge nach beiden Seiten und nach oben und unten verlaufen, so daß die Bewegungsübungen auch bei unterschiedlichen Körperhaltungen ausgeführt werden können. Darüberhinaus läßt sich das Gerät ohne weiteres durch Beistellen eines Sitzes oder einer Liege so erweitern, daß die Bewegungsübungen auch bei unterschiedlichen Körperstellungen vorgenommen werden können. Ein besonderer Vorteil wird dabei noch durch die Federn erzielt, die anstelle der sonst üblichen Gewichte bei dem erfindungsgemäßen Gerät die Widerstände bilden. Dieser Vorteil beruht darauf, daß durch die Federn erreicht wird, daß die Spannungs- und Entspannungsbewegungen der Muskeln jeweils gegen eine sich gleichmäßig verändernde Gegenkraft erfolgen, während bei der Verwendung von Gewichten die Entspannungsbewegung im allgemeinen nur in einer Erschlaffung des zum Heben angespannten Muskels und einer durch den Fall des Gewichtes bestimmten Rückbewegung besteht. Die Gleichmäßigkeit der Spannungs- und Entspannungsbewegung wird dabei dadurch gefördert, daß die Federn eine überwiegend lineare Charakteristik haben, so daß die Federdehnung unabhängig vom jeweiligen Spannungszustand der Feder durch bestimmte Kräfte immer um gleiche Beträge verändert wird.

    [0009] Zweckmäßigerweise sind die Federkammern an den Enden der Arme angeordnet und an den Enden der senkrecht verlaufenden Arme jeweils zwei Federkammern nebeneinander zu beiden Seiten des Arms vorgesehen. Dabei können die Federkammern der senkrecht verlaufenden Arme an den Stirnseiten von daran angeordneten, in gleicher Richtung vorstehenden Verbindungsteilen angebracht sein. Die Betätigung der oberen und unteren Seilzüge mit beiden Armen und Beinen in verschiedenen Körperhaltungen wird dadurch erleichtert, und die Seilzüge sind auch für Bewegungsübungen aus sitzender oder liegender Körperstellung gut zugänglich.

    [0010] Vorteilhafterweise sind die Federkammern zur Aufnahme eines eine Spiralfeder enthaltenden Federgehäuses eingerichtet und an einer Seite mit einem Deckel verschließbar; die Federkammern weisen jeweils einen Durchbruch und ein durch diesen hindurch an einer Mittelachse der Spiralfeder angreifendes Spannglied und ein an einem die Spiralfeder entspannenden Auslöseglied angreifendes Auslöseelement auf; der Seilzug ist dabei von einer gegen die Kraft der Spiralfeder in dem Federgehäuse verdrehbaren Trommel abwickelbar. Bei einer solchen Ausbildung der Federkammern sind die Federn stets leicht zugänglich. Der Einsatz von Spiralfedern ermöglicht in besonders einfacher Weise, daß die Feder für bestimmte Trainingsaufgaben in einstellbarer Weise vorgespannt werden kann.

    [0011] Bei dem Muskeltrainingsgerät nach der Erfindung durchsetzt der aus dem Federgehäuse austretende Seilzug die der jeweiligen Federkammer zugeordnete Führung und ist in der Führung an zwei zueinander senkrechten Führungselementen kantenfrei geführt. Vorteilhafterweise enthält die Führung einen zu der jeweiligen Federkammer und zur gegenüberliegenden Seite hin offenen Rahmen, in dem der Seilzug zwischen zwei parallelen, der Federkammer zugekehrten Führungselementen hindurchgeführt und an einem dazu senkrechten, der Federkammer abgekehrten Führungselement geführt ist, dessen Führungsfläche über den Rahmen vorsteht, und der Rahmen weist in den zu den zwei parallelen Führungselementen parallelen Seiten Ausschnitte auf, die sich über das eine Führungselement hinweg bis über einen Teil der zwei parallelen Führungselemente erstrecken. Zweckmäßigerweise sind die Führungselemente von Führungsrollen gebildet, deren Enden drehbar in dem Rahmen gelagert sind.

    [0012] Durch eine solche Ausbildung der Führung wird erreicht, daß die Seilzüge nicht nur in Richtung der jeweiligen Arme, sondern widerstandsfrei und ohne Gefahr einer Beschädigung durch Berührung mit Kanten in mindestens drei zueinander senkrechten Richtungen bewegt werden können.

    [0013] Es ist dabei weiterhin vorteilhaft, wenn die Führung einen von der Federkammer getrennten Rahmen aufweist und der Rahmen mit einem entlang des waagerecht verlaufenden Arms verschiebbaren Träger verbunden ist. Auf diese Weise lassen sich leicht unterschiedliche Ausgangsstellungen für Bewegungsübungen an den waagerecht verlaufenden Armen reproduzierbar einstellen, ohne daß dazu eine Verstellung der Federkammer erforderlich ist.

    [0014] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Abbildungen dargestellt und wird nachfolgend an Hand der Bezugszeichen im einzelnen erläutert. Es zeigen

    Fig. 1 eine Gesamtansicht des erfindungsgemäßen Muskeltrainingsgerätes;

    Fig. 2 eine Seitenansicht des Muskeltrainingsgerätes nach Fig. 1;

    Fig. 3 einen Längsschnitt durch eine Federkammer und eine davon getrennte Führung für den Seilzug bei dem Muskeltrainingsgerät nach Fig. 1;

    Fig. 4 einen Querschnitt durch die Federkammer und die Führung nach Fig. 3;

    Fig. 5 einen Querschnitt durch einen Träger für eine Führung nach Fig. 3.



    [0015] Das Muskeltrainingsgerät besteht nach der Gesamtansicht in Figur 1 aus einem Gestell 1 mit vier in einer Ebene senkrecht zueinander verlaufenden Armen 2, 3, 4, 5 von ca. 1 m Länge. Die Arme 2 und 3 gehen senkrecht und die Arme 4 und 5 waagerecht von einem ersten Verbindungsteil 6 aus, das in dem dargestellten Ausführungsbeispiel rautenförmig ausgebildet ist, aber jede andere geeignete Form haben kann. In dem gezeigten Ausführungsbeispiel bestehen die Arme 2, 3, 4, 5 aus Vierkantrohren aus Stahl, die mit dem aus Stahlblech bestehenden ersten Verbindungsteil 6 verschweißt sind. Die Arme 2, 3, 4, 5 und das erste Verbindungsteil 6 können aber auch aus jedem anderen, geeignet stabilen Material bestehen, wobei sie in der jeweils zweckmäßigsten Weise miteinander verbunden sind.

    [0016] Die Arme 2 und 3 sind an den Enden mit einem zweiten bzw. dritten Verbindungsteil 7 bzw. 8 versehen, die (vgl. Figur 2) nach gleichen Richtungen hin parallel zueinander von den Armen 2 und 3 vorstehen. Das Verbindungsteil 7 besteht aus einem sich nach dem freien Ende hin verjüngenden Profilteil aus Stahlblech, das mit dem Arm 2 verschweißt ist. Es kann aber auch aus jedem anderen, geeignet stabilen Material mit jeder anderen, für diesen Anwendungszweck brauchbaren Form bestehen. Gleiches gilt für das dritte Verbindungsglied 8, das in dem gezeigten Ausführungsbeispiel ebenfalls von einem Vierkantrohr aus Stahl mit Querträgern besteht und mit dem Arm 3 verschweißt ist. Von dem freien Ende des dritten Verbindungsgliedes 8 steht eine Fußplatte 9 von halbkreisförmigem Grundriß vor, die sich zu ihrem Rand hin verjüngt. An dieser Fußplatte 9 kann sich der Benutzer mit den Füßen in für bestimmte Bewegungsübungen vorteilhafter Weise abstützen.

    [0017] Der Arm 3 trägt weiterhin unmittelbar unterhalb des ersten Verbindungsgliedes 6 ein Lehnteil 10, an dem sich ein Benutzer des Gerätes abstützen kann, der sich auf einem das dritte Verbindungsglied 8 überbrückenden Sitz oder einer entsprechend aufgestellten Liege befindet. Das Lehnteil 10 besteht aus einem Polsterelement 11 von rechteckiger Grundform an der dem Benutzer zugekehrten Seite. Es ist an einem Träger 12 befestigt, der von dem Arm 3 parallel zum dritten Verbindungsteil 8 vorsteht und über den ein hohles Halteelement 13 teleskopartig übergreift, das von der der gepolsterten Seite abgewandten Seite des Polsterelementes 11 vorsteht. Durch eine Feststellschraube 14 ist das Polsterelement 11 an dem Träger 12 befestigt. Die Feststellschraube 14 verläuft durch eine Gewindebohrung in dem Halteelement 13 in eine Gewindebohrung am Umfang des Trägers 12, die mit einer Führungsnut versehen sein kann, um die Wiedereinführung der Feststellschraube 14 zu erleichtern. Nach Lösen der Feststellschraube 14 läßt sich das Lehnteil 10 um die Achse des Trägers 12 verschwenken. Das Lehnteil 10 weist ferner ein parallel zu dem Halteelement 13 verlaufendes Stützelement 15 auf, das der dem Lehnteil 10 zugekehrten Fläche des Arms 3 mit einer elastischen Auflage 16 anliegt. Das Lehnteil 10 kann aber auch eine andere Form haben und mit anderen bekannten Mitteln schwenkbar an dem Arm 3 befestigt sein.

    [0018] Unterhalb des Lehnteils 10 ist an dem Arm 3 ein Stab 17 angeordnet, der parallel zu den waagerechten Armen 4 und 5 verläuft und an beiden Enden mit nicht dargestellten Handgriffen versehen ist. An diesem Stab 17 kann sich der Benutzer des Muskeltrainingsgerätes bei der Durchführung bestimmter Bewegungsübungen abstützen.

    [0019] Die Arme 2, 3, 4, 5 tragen an der dem Benutzer zugekehrten Seite Federkammern 20, die im wesentlichen gleich ausgebildet sind und nachfolgend im einzelnen beschrieben werden. An dem senkrecht verlaufenden Arm 2 sind zwei zur Mitte gerichtete Federkammern 20 senkrecht nebeneinander angeordnet und durch Verschweißen oder dergl. an den gegenüberliegenden Seitenflächen des freien Endes des zweiten Verbindungsgliedes 7 befestigt. Am senkrecht verlaufenden Arm 3 sind zwei nach vorn gerichtete Federkammern 20 waagerecht nebeneinander angeordnet und durch Verschweißen oder dergl. an den gegenüberliegenden freien Enden der Querträger des dritten Verbindungsgliedes 8 befestigt. An den waagerecht verlaufenden Armen 4 und 5 ist jeweils eine zur Mitte gerichtete Federkammer 20 in einer zur Ebene des Gestells 1 parallelen Ebene angeordnet und durch Verschweißen oder dergl. an dem jeweiligen Arm 4 bzw. 5 befestigt.

    [0020] Figuren 3 und 4 zeigen Schnittansichten der Federkammer 20 in ihrer Anordnung an dem Arm 5. Die Federkammer 20 ist mit einer Breitseite an dem Arm 5 befestigt und an der gegenüberliegenden Breitseite durch einen Deckel 21 verschlossen. In dem gezeigten Ausführungsbeispiel nimmt der Deckel 21 nur einen Teil der Breitseite ein; an der Innenseite trägt der Deckel 21 an einer Schmalseite: Klemmwinkel 22 und an der anderen Schmalseite (nicht gezeigte) Klemmzungen, die unter ein unlösbar mit der Federkammer 20 verbundenes Teil greifen. Der Deckel 21 weist ferner einen Durchbruch für einen von der gegenüberliegenden Breitseite der Federkammer 20 vorstehenden Haltestift 23 auf, auf dessen freies Ende ein Handgriff 24 aufgeschraubt ist. Die Federkammer 20 kann aber auch durch einen anders gehalterten Deckel, gegebenenfalls auch durch einen Klappdeckel verschließbar sein. Außer dem Haltestift 23 stehen zwei im Abstand voneinander angeordnete Auflagen 24'von der gleichen Breitseite her in das Innere der Federkammer 20 vor, die in dem gezeigten Ausführungsbeispiel von aufgeschweißten Winkeln gebildet werden.

    [0021] Die Federkammer 20 nimmt ein Federgehäuse 25 auf, das eine (nicht gezeigte) Spiralfeder enthält und an einem Ende mit einem Auge 26 über den Haltestift 23 greift.

    [0022] Das Federgehäuse 25 stützt sich an den Auflagen 24'ab und liegt so mit einer Seite dicht unterhalb des Deckels 21. Eine Mittelachse 27 durchsetzt das Federgehäuse 25 und ist an dem dem Deckel 21 zugekehrten Ende zum Eingriff mit einem Spannglied 28 eingerichtet, das durch einen Durchbruch im Deckel 21 nach außen vorsteht und ein Handrad 29 trägt. Das Handrad 29 und der Deckel 21 können gegebenenfalls Markierungen tragen, mittels derer die Drehstellung des Handrads 29 feststellbar ist. An der anderen Seite des Federgehäuses 25 ist die Mittelachse 27 durch eine Haltefeder 30 gehaltert, die um ein aus dem Federgehäuse 25 vorstehendes Teil der Mittelachse 27 gewunden ist und deren eines Ende in einer Halterung 31 verankert ist, während das andere Ende ein Auslöseglied 32 bildet. Durch die Auflagen 24'wird in der Federkammer 20 der Raum zur Aufnahme dieser Teile des Federgehäuses 25 bestimmt. Durch eine Schmalseite der Federkammer 20 hindurch erstreckt sich ein zu dem Auslöseglied 32 ausgerichtetes Auslöseelement 33, das im gezeigten Ausführungsbeispiel eine am Außenende mit einem Bedienungsknopf 34 versehene, in einer Geradführung 35 geführte Stange 36 ist. Aus dem von dem Auge 26 abgewandten Ende des Federgehäuses 25 heraus verläuft ein Seilzug 37 durch eine Durchführung 38 der Federkammer 20, der an seinem freien Ende einen Bügelgriff 39 trägt.

    [0023] Das Federgehäuse 25 enthält eine Spiralfeder; die Spiralfederanordnung ist einschließlich der Ausbildung und Halterung der Mittelachse 27 im Handel erhältlich (Desoutter Bros. Ltd., Hendon, London NW 9; Modell Nr. 4-D) und wird daher nicht im einzelnen beschrieben. Zur besseren Erläuterung der Funktion der Spiralfederanordnung sei jedoch erwähnt, daß die Mittelachse 27 gegenüber dem Federgehäuse 25 verdrehbar ist und daß ein Ende der Spiralfeder an der Mittelachse 27 und das andere Ende am inneren Umfang einer Trommel verankert ist, die auf der Mittelachse 27 drehbar gelagert ist und auf deren Außenumfang der Seilzug 37 aufgewickelt ist. Die Spiralfeder kann daher durch Abwickeln des Seilzuges 37 bei Verdrehung der Trommel gegenüber der Mittelachse 27 gespannt werden, jedoch auch durch Verdrehung der Mittelachse 27 mittels des Handrades 29 gegenüber der Trommel. Durch die Verdrehung der Mittelachse 27 wird die Spiralfeder gegenüber der Trommel vorgespannt, so daß die Abwicklung des Seilzuges von der Trommel eine größere Kraft erfordert. In jedem Fall kann aber die Spiralfeder durch Angriff des Auslöseelementes 33 an dem Auslöseglied 32 entspannt werden; dabei wird die Mittelachse 27 von der Einwirkung der Haltefeder 30 frei, so daß sich die Mittelachse unter Einwirkung der Spiralfeder bis zu deren Entspannung gegenüber der Trommel verdrehen kann.

    [0024] Der aus der Durchführung 38 der Federkammer 20 austretende Seilzug 37 durchsetzt eine von der Federkammer 20 getrennte Führung 40, die im einzelnen auch in Figur 5 dargestellt ist. Die Führung 40 ist in einem Träger 41 von allgemein rechteckigem Querschnitt enthalten, der an zwei gegenüberliegenden Seiten offen und durch eine Trennwand 42 unterteilt ist. Dadurch werden zwei nebeneinander liegende Kammern gebildet, deren eine mit einer auf dem Material des Arms 5 gleitfähigen Auskleidung 42 und mit einer Feststellschraube 43 mit Handgriff 44 versehen ist. Falls das Material des Trägers 41 gut auf dem Material des Arms 5 gleitet, kann man auch auf die Auskleidung 42 verzichten; in einem solchen Fall sollte aber die Feststellschraube 43 aus einem Material bestehen, das beim Festziehen den Arm 5 nicht beschädigt. Die andere Kammer enthält die eigentliche Führung 40 aus einem in die Kammer fest eingesetzten Rahmen 45, der die Führungselemente aufnimmt und zu der Durchführung 38 in der Federkammer 20 und zu dem Bügelgriff 39 des durch die Führung 40 hindurch verlaufenden Seil- 'zuges 37 hin offen ist. Die Führungselemente werden von zwei zueinander parallelen, der Durchführung 38 zugekehrten Führungsrollen 46, die waagerecht und untereinander angeordnet sind und zwischen denen der Seilzug 37 hindurchgeführt ist, und einer diese teilweise überdeckenden und dazu senkrecht verlaufenden Führungsrolle 47 gebildet, an deren Umfang der Seilzug 37 geführt ist. Die Führungsrolle 47 befindet sich dabei an der der Federkammer 20 abgewandten Seite des Rahmens 45. Jede Führungsrolle 46, 47 ist drehbar an dem Rahmen 45 gelagert. Dies kann in verschiedener Weise erreicht werden; in dem gezeigten Ausführungsbeispiel dienen dazu nur angedeutet gezeigte Stifte 48, die in den Rahmen 45 eingesetzt und auf die (nicht gezeigte ) Lager in den Stirnseiten der Führungsrollen 46, 47 aufgesteckt sind. Wie sich am besten aus Figur 4 ergibt, sind die Wandungen des Rahmens 45, in denen die Führungsrolle 47 gelagert ist, mit Ausschnitten 49 versehen, die sich in ihrer Tiefe bis über einen Teil des Umfangs der Führungsrollen 46 erstrecken, und die Führungsrolle 47 ist so angeordnet, daß ihr Umfang nach außen hin über den Rahmen 45 hinaus vorsteht. Durch die Ausbildung der Führung 40 wird eine nahezu reibungsfreie und damit widerstandsfreie Führung des Seilzuges 37 bewirkt, so daß zu dessen Bewegung allein die Kraft der Spiralfeder überwunden werden muß. Weiterhin gestattet die Anordnung der Führungsrollen 46, 47, daß der Seilzug 37 zusätzlich zu einer zu dem Arm 5 parallelen Bewegung in drei zueinander senkrechten Richtungen, nämlich in Bezug auf den Arm 5 nach oben, nach unten und nach vorn, bewegt werden kann, ohne daß es bei Bewegungen in diesen Richtungen oder deren Kombination zu irgendeiner Kantenberührung käme. Anstelle der gezeigten Führungsrollen oder deren Lagerung können auch andere Führungselemente verwendet werden, soweit dadurch die gleichen Führungseigenschaften bewirkt werden.

    [0025] Durch Verstellung des Trägers 41 an dem Arm 5 können die Bügelgriffe 39 in jede geeignete Ausgangsstellung gebracht werden, wobei in jeder gewählten Ausgangsstellung der Seilzug 37 spannungsfrei gestellt oder mit einer bestimmten Vorspannung belastet werden kann.

    [0026] Eine solche Einstellung verschiedener Ausgangsstellungen kann bei den senkrecht verlaufenden Armen 2, 3 in entsprechender Weise verwirklicht werden, ist jedoch dort im allgemeinen nicht erforderlich. Aus diesem Grunde ist die Führung 40 bzw. der Rahmen 45 bei diesen Armen mit den Federkammern 20 aus einem Stück gebildet, wobei sich der Rahmen 45 unmittelbar an die mit der Durchführung 38 versehene Schmalseite der Federkammer 20 anschließt. In den übrigen Einzelheiten sind die Führungen 40 identisch ausgebildet und werden daher nicht im einzelnen dargestellt und beschrieben. Die Führungen 40 ermöglichen auch hier, daß die Seilzüge 37 zusätzlich zu einer zu den Armen 2, 3 parallel.gerichteten Bewegung in mindestens drei zueinander senkrechten Richtungen und deren Kombinationen, nämlich in Bezug auf die Arme 2 und 3 nach rechts und links und nach vorn und unten bzw. nach vorn und oben, bewegt werden können. Ein weiterer, ebenfalls mit Handgriffen versehener Stab 17 ist an der dem Benutzer zugekehrten Seite der Federkammern 20 am Arm 2 angebracht.

    [0027] Das Gestell 1 wird mit Befestigungsmitteln an einer Wand befestigt. Als solche Befestigungsmittel können beispielsweise die in Figuren 3 und 4 erkennbaren Winkel 50 dienen, die von den Enden der Arme 4 und 5 und in entsprechender Weise von den Armen 2 und 3 ausgehen.

    [0028] Das vorstehend beschriebene Gerät ermöglicht ein gezieltes Training ausgewählter Muskeln durch eine Folge von bestimmten Bewegungsübungen. Diese Bewegungsübungen erfolgen gegen die Kraft von Federn und daher in beiden Richtungen gegen einen in beiden Bewegungsrichtungen in gleicher Weise veränderlichen Widerstand, wobei die Ausbildung und Anordnung der Federn mit unterschiedlich einstellbarer Vorspannung eine weitgehende, gut kontrollierbare Einstellung des Kraftaufwands für das Bewegungstraining ermöglichen. Die Anordnung und Anzahl der Federkammern gestattet die unterbrechungslose Durchführung ganzer Folgen von Bewegungsübungen in verschiedenen Körperhaltungen und Körperstellungen, da das Gestell 1 ohne weiteres mit einem davon getrennten Sitz oder einer entsprechenden Liege kombiniert werden kann. Solche Bewegungsübungen dienen im allgemeinen nicht dazu, bei dem Benutzer durch körperliche Arbeit eine Gewichtsabnahme zu bewirken, sondern durch Nichtgebrauch oder Krankheit erschlaffte Muskeln und deren Gewebe zu straffen. Die Übungen an dem Muskeltrainingsgerät dienen daher hauptsächlich dazu, die Körperhaltung und damit auch die Körperform des Benutzers zu verbessern, sie können auch therapeutisch wertvoll sein, um Verspannungen von Muskeln aufzuheben oder deren Arbeitsfähigkeit wiederherzustellen.


    Ansprüche

    1. Muskeltrainingsgerät aus einem Gestell (1), an dem mindestens zwei Seilzüge (37) durch jeweils eine Führung (40) geführt sind, deren jeder an einem Ende einen Bügelgriff (39) trägt und am anderen Ende mit einem Widerstand verbunden ist, wobei der Seilzug (37) nur durch eine den Widerstand überwindende, von dem Benutzer aufzuwendende und an dem Bügelgriff (39) angreifende Kraft durch die Führung (40) gezogen werden kann,
    dadurch gekennzeichnet, daß das Gestell (1) ein Kreuz mit vier senkrecht zueinander verlaufenden Armen (2, 3, 4, 5) bildet und die Widerstände von Federn mit überwiegend linearer Charakteristik gebildet sind, die an den Armen (2, 3, 4, 5) in Federkammern (20) angeordnet sind, und daß jeder Federkammer (20) eine Führung (40) für den Seilzug (37) zugeordnet ist.
     
    2. Muskeltrainingsgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Gestell (1) an den Enden der Arme (2, 3, 4, 5) mit Befestigungsmittelnversehen ist.
     
    3. Muskeltrainingsgerät nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Federkammern (20) an den Enden der Arme (2, 3, 4, 5) angeordnet und an den Enden der senkrecht verlaufenden Arme (2, 3) jeweils 'zwei Federkammern (20) nebeneinander zu beiden Seiten des Arms (2, 3) vorgesehen sind.
     
    4. Muskeltrainingsgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Arme (2, 3, 4, 5) in der Mitte des Gestells (1) durch ein erstes Verbindungsteil (6) miteinander verbunden sind und daß die senkrecht verlaufenden Arme (2, 3) von den Enden in gleicher Richtung vorstehende zweite bzw. dritte Verbindungsteile (7, 8) aufweisen, an deren Stirnseiten die Federkammern (20) angeordnet sind.
     
    5. Muskeltrainingsgerät nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das dritte Verbindungsteil (8) eine halbkreisförmig von dessen Stirnende vorstehende Fußplatte (9) aufweist, die sich zum Rand hin verjüngt.
     
    6. Muskeltrainingsgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die senkrecht verlaufenden Arme (2, 3) des Gestells (1) zu den waagerecht verlaufenden Armen (4, 5) parallele Stäbe (17) aufweisen, die sich zu beiden Seiten der senkrecht verlaufenden Arme (2, 3) erstrecken, und daß ein erster Stab (17) unterhalb des ersten Verbindungsteils (6) und ein zweiter Stab (17) an den Federkammern (20) des vom ersten Verbindungsteil (6) senkrecht nach oben verlaufenden Arms (2) angeordnet ist.
     
    7. Muskeltrainingsgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß der vom ersten Verbindungsteil (6) senkrecht nach unten verlaufende Arm (3) dicht unterhalb des ersten Verbindungsteils (6) mit einem Lehnteil (10) aus einem Polsterelement (11) und einem von dessen Rückseite vorstehenden Halteelement (13) versehen ist, das an einem von dem Arm (3) parallel zu dem dritten Verbindungsglied (8) vorstehenden Träger (12) lösbar und um dessen Achse verschwenkbar angeordnet ist.
     
    8. Muskeltrainingsgerät.nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Federkammern (20) zur Aufnahme eines eine Spiralfeder enthaltenden Federgehäuses (25) eingerichtet und an einer Seite mit einem Deckel (21) verschließbar sind, daß die Federkammern (20) .jeweils einen Durchbruch und ein durch diesen hindurch an einer Mittelachse (27) der Spiralfeder angreifendes Spannglied (28) und ein an einem die Spiralfeder entspannenden Auslöseglied (32) angreifendes Auslöseelement (33) aufweisen und daß der Seilzug (37) von einer in dem Federgehäuse (25) relativ zu der Mittelachse (27) verdrehbaren Trommel gegen die Kraft der Spiralfeder abwickelbar ist.
     
    9. Muskeltrainingsgerät nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß der aus dem Federgehäuse (25) austretende Seilzug (37) die der jeweiligen Federkammer (20) zugeordnete Führung (40) durchsetzt und in der Führung (40) an zwei zueinander senkrechten Führungselementen geführt ist.
     
    10. Muskeltrainingsgerät nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Führung (40) einen zu der jeweiligen Federkammer (20) hin und an der gegenüberliegenden Seite offenen Rahmen (45) aufweist, in dem der Seilzug (37) zwischen zwei parallelen, der Federkammer (20) zugekehrten Führungselementen hindurchgeführt und an einem dazu senkrechten, der Federkammer (20) abgekehrten Führungselement geführt ist, dessen Führungsfläche über den Rahmen (45) vorsteht, und daß der Rahmen (45) in den zu den zwei parallelen Führungselementen parallelen Seiten Ausschnitte (49) aufweist, die sich über das eine Führungselement hinweg bis über einen Teil der zwei parallelen Führungselemente erstrecken.
     
    11. Muskeltrainingsgerät nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Führungselemente von Führungsrollen (46, 47) gebildet sind, deren Enden drehbar in dem Rahmen (45) gelagert sind.
     
    12. Muskeltrainingsgerät nach einem der Ansprüche 8 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Führung (40) einen aus einem Teil mit der Federkammer (20) gebildeten Rahmen (45) aufweist.
     
    13. Muskeltrainingsgerät nach einem der Ansprüche 8 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Führung (40) einen von der Federkammer (20) getrennten Rahmen (45) aufweist und daß der Rahmen (45) mit einem entlang eines waagerecht verlaufenden Arms (4, 5) verschiebbaren Träger (41) verbunden ist.
     
    14. Muskeltrainingsgerät nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß der Träger (41) ein an zwei gegenüberliegenden Seiten offenes Gehäuse mit zwei Kammern bildet, in deren eine der Rahmen (45) eingesetzt ist und deren andere auf dem waagerecht verlaufenden Arm (4, 5) gleitbeweglich und an diesem feststellbar ist.
     




    Zeichnung
















    Recherchenbericht