[0001] Die Erfindung betrifft ein Muskeltrainingsgerät aus einem Gestell, an dem mindestens
zwei Seilzüge durch jeweils eine Führung geführt sind, deren jeder an einem Ende einen
Bügelgriff trägt und am anderen Ende mit einem Widerstand verbunden ist, wobei der
Seilzug nur durch eine den Widerstand überwindende, von dem Benutzer aufzuwendende
und an dem Bügelgriff angreifende Kraft durch die Führung gezogen werden kann.
[0002] Ein bekanntes Muskeltrainingsgerät dieser Art zum Training der Oberkörper- und Armmuskulatur
besteht aus einem reckartigen Gestell, an dessen Querbalken zwei Rollen enthaltende
Führungen angeordnet sind, über die jeweils ein Seilzug verläuft, der an einem Ende
einen Bügelgriff trägt und am anderen Ende mit einem einen Widerstand bildenden Gewicht
verbunden ist (US-PS 3 115 339). Das Gerät wird im Stand mit beiden Armen bedient,
wobei die Gewichte mittels des Seilzuges auf verschiedene Höhen angehoben werden.
[0003] Es sind ferner Gymnastikgeräte zur Ausführung gymnastischer Übungen bekannt. Ein
bekanntes Gerät dieser Art, das im Liegen bedient wird, enthält einen Seilzug, der
über eine am Kopfende einer Liege angeordnete
--Rollen
- führung verläuft und in Bügelgriffen endet, in die der Benutzer mit jeweils einem
Fuß greift (US-PS 1 240 809). Der Benutzer führt jeweils gegenphasige Streck- und
Beugebewegungen mit den Beinen durch, und der Widerstand wird von dem jeweils anderen
Bein des Benutzers gebildet.
[0004] Bei einem weiteren bekannten Gymnastikgerät (US-PS 2 397 054) dieser Art, das in
angelehnter Stellung bedient wird, sind zwei über Kreuz verlaufende Seilzüge vorgesehen,
die über eine Schraubenfeder mit jeweils einer Fußraste verbunden sind und über eine
Rollenführung zu Bügelgriffen verlaufen. Der Benutzer ergreift die Bügelgriffe mit
den Händen und arbeitet so gegen die von den abgefederten Fußrasten gebildeten Widerstände.
[0005] Die vorbekannten Geräte sind entweder nur für das Training bestimmter Muskulaturbereiche
durch begrenzte Arten von Bewegungsübungen vorgesehen oder dienen überwiegend als
gymnastische Arbeitsgeräte, die durch ihre Betätigung eine Gewichtsabnahme des Benutzers
bewirken sollen. Im allgemeinen erfordert ein Muskeltraining aber gezielte, auf die
jeweils zu beeinflussenden Muskeln abgestimmte Folgen von Bewegungsübungen. Nach dem
Stand der Technik müssen diese Folgen von Bewegungsübungen an unterschiedlichen Geräten
ausgeführt werden. Das bedeutet, daß für verschiedene Bewegungsübungen verschiedene
Geräte angeschafft werden müssen, wodurch ein unerwünscht großer Anschaffungsaufwand
entsteht und auch ein unerwünscht großer Raumbedarf verursacht wird. Weiter ergibt
sich dadurch der Nachteil, daß es nicht immer gelingt, die notwendige Folge von Bewegungsübungen
beim Wechsel zwischen den verschiedenen Geräten unterbrechungslos durchzuführen. Solche
Unterbrechungen der Muskeltätigkeit stellen aber den Erfolg der Bewegungsübungen in
Frage, da die betreffenden Muskeln während der gesamten Abfolge des Programms der
aufeinander abgestimmten Bewegungsübungen in dem durch ihre Betätigung hervorgerufenen
günstigen Durchblutungszustand erhalten bleiben sollen.
[0006] Dementsprechend besteht die Aufgabe der Erfindung darin, ein.Muskeltrainingsgerät
der eingangs genannten Art zu schaffen, das eine möglichst umfassende Vielzahl von
Bewegungsübungen an diesem einen Gerät und dadurch einen unterbrechungslosen Ablauf
ganzer Programme von Bewegungsübungen gestattet.
[0007] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß das Gestell ein Kreuz mit
vier senkrecht zueinander verlaufenden Armen bildet und die Widerstände von Federn
mit überwiegend linearer Charakteristik gebildet sind, die an den Armen in Federkammern
angeordnet sind, und daß jeder Federkammer eine Führung für den Seilzug zugeordnet
ist.
[0008] Ein solches Gerät ermöglicht eine Vielzahl von Bewegungsübungen auf engstem Raum
allein schon dadurch, daß die zu betätigenden Seilzüge nach beiden Seiten und nach
oben und unten verlaufen, so daß die Bewegungsübungen auch bei unterschiedlichen Körperhaltungen
ausgeführt werden können. Darüberhinaus läßt sich das Gerät ohne weiteres durch Beistellen
eines Sitzes oder einer Liege so erweitern, daß die Bewegungsübungen auch bei unterschiedlichen
Körperstellungen vorgenommen werden können. Ein besonderer Vorteil wird dabei noch
durch die Federn erzielt, die anstelle der sonst üblichen Gewichte bei dem erfindungsgemäßen
Gerät die Widerstände bilden. Dieser Vorteil beruht darauf, daß durch die Federn erreicht
wird, daß die Spannungs- und Entspannungsbewegungen der Muskeln jeweils gegen eine
sich gleichmäßig verändernde Gegenkraft erfolgen, während bei der Verwendung von Gewichten
die Entspannungsbewegung im allgemeinen nur in einer Erschlaffung des zum Heben angespannten
Muskels und einer durch den Fall des Gewichtes bestimmten Rückbewegung besteht. Die
Gleichmäßigkeit der Spannungs- und Entspannungsbewegung wird dabei dadurch gefördert,
daß die Federn eine überwiegend lineare Charakteristik haben, so daß die Federdehnung
unabhängig vom jeweiligen Spannungszustand der Feder durch bestimmte Kräfte immer
um gleiche Beträge verändert wird.
[0009] Zweckmäßigerweise sind die Federkammern an den Enden der Arme angeordnet und an den
Enden der senkrecht verlaufenden Arme jeweils zwei Federkammern nebeneinander zu beiden
Seiten des Arms vorgesehen. Dabei können die Federkammern der senkrecht verlaufenden
Arme an den Stirnseiten von daran angeordneten, in gleicher Richtung vorstehenden
Verbindungsteilen angebracht sein. Die Betätigung der oberen und unteren Seilzüge
mit beiden Armen und Beinen in verschiedenen Körperhaltungen wird dadurch erleichtert,
und die Seilzüge sind auch für Bewegungsübungen aus sitzender oder liegender Körperstellung
gut zugänglich.
[0010] Vorteilhafterweise sind die Federkammern zur Aufnahme eines eine Spiralfeder enthaltenden
Federgehäuses eingerichtet und an einer Seite mit einem Deckel verschließbar; die
Federkammern weisen jeweils einen Durchbruch und ein durch diesen hindurch an einer
Mittelachse der Spiralfeder angreifendes Spannglied und ein an einem die Spiralfeder
entspannenden Auslöseglied angreifendes Auslöseelement auf; der Seilzug ist dabei
von einer gegen die Kraft der Spiralfeder in dem Federgehäuse verdrehbaren Trommel
abwickelbar. Bei einer solchen Ausbildung der Federkammern sind die Federn stets leicht
zugänglich. Der Einsatz von Spiralfedern ermöglicht in besonders einfacher Weise,
daß die Feder für bestimmte Trainingsaufgaben in einstellbarer Weise vorgespannt werden
kann.
[0011] Bei dem Muskeltrainingsgerät nach der Erfindung durchsetzt der aus dem Federgehäuse
austretende Seilzug die der jeweiligen Federkammer zugeordnete Führung und ist in
der Führung an zwei zueinander senkrechten Führungselementen kantenfrei geführt. Vorteilhafterweise
enthält die Führung einen zu der jeweiligen Federkammer und zur gegenüberliegenden
Seite hin offenen Rahmen, in dem der Seilzug zwischen zwei parallelen, der Federkammer
zugekehrten Führungselementen hindurchgeführt und an einem dazu senkrechten, der Federkammer
abgekehrten Führungselement geführt ist, dessen Führungsfläche über den Rahmen vorsteht,
und der Rahmen weist in den zu den zwei parallelen Führungselementen parallelen Seiten
Ausschnitte auf, die sich über das eine Führungselement hinweg bis über einen Teil
der zwei parallelen Führungselemente erstrecken. Zweckmäßigerweise sind die Führungselemente
von Führungsrollen gebildet, deren Enden drehbar in dem Rahmen gelagert sind.
[0012] Durch eine solche Ausbildung der Führung wird erreicht, daß die Seilzüge nicht nur
in Richtung der jeweiligen Arme, sondern widerstandsfrei und ohne Gefahr einer Beschädigung
durch Berührung mit Kanten in mindestens drei zueinander senkrechten Richtungen bewegt
werden können.
[0013] Es ist dabei weiterhin vorteilhaft, wenn die Führung einen von der Federkammer getrennten
Rahmen aufweist und der Rahmen mit einem entlang des waagerecht verlaufenden Arms
verschiebbaren Träger verbunden ist. Auf diese Weise lassen sich leicht unterschiedliche
Ausgangsstellungen für Bewegungsübungen an den waagerecht verlaufenden Armen reproduzierbar
einstellen, ohne daß dazu eine Verstellung der Federkammer erforderlich ist.
[0014] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Abbildungen dargestellt und wird
nachfolgend an Hand der Bezugszeichen im einzelnen erläutert. Es zeigen
Fig. 1 eine Gesamtansicht des erfindungsgemäßen Muskeltrainingsgerätes;
Fig. 2 eine Seitenansicht des Muskeltrainingsgerätes nach Fig. 1;
Fig. 3 einen Längsschnitt durch eine Federkammer und eine davon getrennte Führung
für den Seilzug bei dem Muskeltrainingsgerät nach Fig. 1;
Fig. 4 einen Querschnitt durch die Federkammer und die Führung nach Fig. 3;
Fig. 5 einen Querschnitt durch einen Träger für eine Führung nach Fig. 3.
[0015] Das Muskeltrainingsgerät besteht nach der Gesamtansicht in Figur 1 aus einem Gestell
1 mit vier in einer Ebene senkrecht zueinander verlaufenden Armen 2, 3, 4, 5 von ca.
1 m Länge. Die Arme 2 und 3 gehen senkrecht und die Arme 4 und 5 waagerecht von einem
ersten Verbindungsteil 6 aus, das in dem dargestellten Ausführungsbeispiel rautenförmig
ausgebildet ist, aber jede andere geeignete Form haben kann. In dem gezeigten Ausführungsbeispiel
bestehen die Arme 2, 3, 4, 5 aus Vierkantrohren aus Stahl, die mit dem aus Stahlblech
bestehenden ersten Verbindungsteil 6 verschweißt sind. Die Arme 2, 3, 4, 5 und das
erste Verbindungsteil 6 können aber auch aus jedem anderen, geeignet stabilen Material
bestehen, wobei sie in der jeweils zweckmäßigsten Weise miteinander verbunden sind.
[0016] Die Arme 2 und 3 sind an den Enden mit einem zweiten bzw. dritten Verbindungsteil
7 bzw. 8 versehen, die (vgl. Figur 2) nach gleichen Richtungen hin parallel zueinander
von den Armen 2 und 3 vorstehen. Das Verbindungsteil 7 besteht aus einem sich nach
dem freien Ende hin verjüngenden Profilteil aus Stahlblech, das mit dem Arm 2 verschweißt
ist. Es kann aber auch aus jedem anderen, geeignet stabilen Material mit jeder anderen,
für diesen Anwendungszweck brauchbaren Form bestehen. Gleiches gilt für das dritte
Verbindungsglied 8, das in dem gezeigten Ausführungsbeispiel ebenfalls von einem Vierkantrohr
aus Stahl mit Querträgern besteht und mit dem Arm 3 verschweißt ist. Von dem freien
Ende des dritten Verbindungsgliedes 8 steht eine Fußplatte 9 von halbkreisförmigem
Grundriß vor, die sich zu ihrem Rand hin verjüngt. An dieser Fußplatte 9 kann sich
der Benutzer mit den Füßen in für bestimmte Bewegungsübungen vorteilhafter Weise abstützen.
[0017] Der Arm 3 trägt weiterhin unmittelbar unterhalb des ersten Verbindungsgliedes 6 ein
Lehnteil 10, an dem sich ein Benutzer des Gerätes abstützen kann, der sich auf einem
das dritte Verbindungsglied 8 überbrückenden Sitz oder einer entsprechend aufgestellten
Liege befindet. Das Lehnteil 10 besteht aus einem Polsterelement 11 von rechteckiger
Grundform an der dem Benutzer zugekehrten Seite. Es ist an einem Träger 12 befestigt,
der von dem Arm 3 parallel zum dritten Verbindungsteil 8 vorsteht und über den ein
hohles Halteelement 13 teleskopartig übergreift, das von der der gepolsterten Seite
abgewandten Seite des Polsterelementes 11 vorsteht. Durch eine Feststellschraube 14
ist das Polsterelement 11 an dem Träger 12 befestigt. Die Feststellschraube 14 verläuft
durch eine Gewindebohrung in dem Halteelement 13 in eine Gewindebohrung am Umfang
des Trägers 12, die mit einer Führungsnut versehen sein kann, um die Wiedereinführung
der Feststellschraube 14 zu erleichtern. Nach Lösen der Feststellschraube 14 läßt
sich das Lehnteil 10 um die Achse des Trägers 12 verschwenken. Das Lehnteil 10 weist
ferner ein parallel zu dem Halteelement 13 verlaufendes Stützelement 15 auf, das der
dem Lehnteil 10 zugekehrten Fläche des Arms 3 mit einer elastischen Auflage 16 anliegt.
Das Lehnteil 10 kann aber auch eine andere Form haben und mit anderen bekannten Mitteln
schwenkbar an dem Arm 3 befestigt sein.
[0018] Unterhalb des Lehnteils 10 ist an dem Arm 3 ein Stab 17 angeordnet, der parallel
zu den waagerechten Armen 4 und 5 verläuft und an beiden Enden mit nicht dargestellten
Handgriffen versehen ist. An diesem Stab 17 kann sich der Benutzer des Muskeltrainingsgerätes
bei der Durchführung bestimmter Bewegungsübungen abstützen.
[0019] Die Arme 2, 3, 4, 5 tragen an der dem Benutzer zugekehrten Seite Federkammern 20,
die im wesentlichen gleich ausgebildet sind und nachfolgend im einzelnen beschrieben
werden. An dem senkrecht verlaufenden Arm 2 sind zwei zur Mitte gerichtete Federkammern
20 senkrecht nebeneinander angeordnet und durch Verschweißen oder dergl. an den gegenüberliegenden
Seitenflächen des freien Endes des zweiten Verbindungsgliedes 7 befestigt. Am senkrecht
verlaufenden Arm 3 sind zwei nach vorn gerichtete Federkammern 20 waagerecht nebeneinander
angeordnet und durch Verschweißen oder dergl. an den gegenüberliegenden freien Enden
der Querträger des dritten Verbindungsgliedes 8 befestigt. An den waagerecht verlaufenden
Armen 4 und 5 ist jeweils eine zur Mitte gerichtete Federkammer 20 in einer zur Ebene
des Gestells 1 parallelen Ebene angeordnet und durch Verschweißen oder dergl. an dem
jeweiligen Arm 4 bzw. 5 befestigt.
[0020] Figuren 3 und 4 zeigen Schnittansichten der Federkammer 20 in ihrer Anordnung an
dem Arm 5. Die Federkammer 20 ist mit einer Breitseite an dem Arm 5 befestigt und
an der gegenüberliegenden Breitseite durch einen Deckel 21 verschlossen. In dem gezeigten
Ausführungsbeispiel nimmt der Deckel 21 nur einen Teil der Breitseite ein; an der
Innenseite trägt der Deckel 21 an einer Schmalseite: Klemmwinkel 22 und an der anderen
Schmalseite (nicht gezeigte) Klemmzungen, die unter ein unlösbar mit der Federkammer
20 verbundenes Teil greifen. Der Deckel 21 weist ferner einen Durchbruch für einen
von der gegenüberliegenden Breitseite der Federkammer 20 vorstehenden Haltestift 23
auf, auf dessen freies Ende ein Handgriff 24 aufgeschraubt ist. Die Federkammer 20
kann aber auch durch einen anders gehalterten Deckel, gegebenenfalls auch durch einen
Klappdeckel verschließbar sein. Außer dem Haltestift 23 stehen zwei im Abstand voneinander
angeordnete Auflagen 24'von der gleichen Breitseite her in das Innere der Federkammer
20 vor, die in dem gezeigten Ausführungsbeispiel von aufgeschweißten Winkeln gebildet
werden.
[0021] Die Federkammer 20 nimmt ein Federgehäuse 25 auf, das eine (nicht gezeigte) Spiralfeder
enthält und an einem Ende mit einem Auge 26 über den Haltestift 23 greift.
[0022] Das Federgehäuse 25 stützt sich an den Auflagen 24'ab und liegt so mit einer Seite
dicht unterhalb des Deckels 21. Eine Mittelachse 27 durchsetzt das Federgehäuse 25
und ist an dem dem Deckel 21 zugekehrten Ende zum Eingriff mit einem Spannglied 28
eingerichtet, das durch einen Durchbruch im Deckel 21 nach außen vorsteht und ein
Handrad 29 trägt. Das Handrad 29 und der Deckel 21 können gegebenenfalls Markierungen
tragen, mittels derer die Drehstellung des Handrads 29 feststellbar ist. An der anderen
Seite des Federgehäuses 25 ist die Mittelachse 27 durch eine Haltefeder 30 gehaltert,
die um ein aus dem Federgehäuse 25 vorstehendes Teil der Mittelachse 27 gewunden ist
und deren eines Ende in einer Halterung 31 verankert ist, während das andere Ende
ein Auslöseglied 32 bildet. Durch die Auflagen 24'wird in der Federkammer 20 der Raum
zur Aufnahme dieser Teile des Federgehäuses 25 bestimmt. Durch eine Schmalseite der
Federkammer 20 hindurch erstreckt sich ein zu dem Auslöseglied 32 ausgerichtetes Auslöseelement
33, das im gezeigten Ausführungsbeispiel eine am Außenende mit einem Bedienungsknopf
34 versehene, in einer Geradführung 35 geführte Stange 36 ist. Aus dem von dem Auge
26 abgewandten Ende des Federgehäuses 25 heraus verläuft ein Seilzug 37 durch eine
Durchführung 38 der Federkammer 20, der an seinem freien Ende einen Bügelgriff 39
trägt.
[0023] Das Federgehäuse 25 enthält eine Spiralfeder; die Spiralfederanordnung ist einschließlich
der Ausbildung und Halterung der Mittelachse 27 im Handel erhältlich (Desoutter Bros.
Ltd., Hendon, London NW 9; Modell Nr. 4-D) und wird daher nicht im einzelnen beschrieben.
Zur besseren Erläuterung der Funktion der Spiralfederanordnung sei jedoch erwähnt,
daß die Mittelachse 27 gegenüber dem Federgehäuse 25 verdrehbar ist und daß ein Ende
der Spiralfeder an der Mittelachse 27 und das andere Ende am inneren Umfang einer
Trommel verankert ist, die auf der Mittelachse 27 drehbar gelagert ist und auf deren
Außenumfang der Seilzug 37 aufgewickelt ist. Die Spiralfeder kann daher durch Abwickeln
des Seilzuges 37 bei Verdrehung der Trommel gegenüber der Mittelachse 27 gespannt
werden, jedoch auch durch Verdrehung der Mittelachse 27 mittels des Handrades 29 gegenüber
der Trommel. Durch die Verdrehung der Mittelachse 27 wird die Spiralfeder gegenüber
der Trommel vorgespannt, so daß die Abwicklung des Seilzuges von der Trommel eine
größere Kraft erfordert. In jedem Fall kann aber die Spiralfeder durch Angriff des
Auslöseelementes 33 an dem Auslöseglied 32 entspannt werden; dabei wird die Mittelachse
27 von der Einwirkung der Haltefeder 30 frei, so daß sich die Mittelachse unter Einwirkung
der Spiralfeder bis zu deren Entspannung gegenüber der Trommel verdrehen kann.
[0024] Der aus der Durchführung 38 der Federkammer 20 austretende Seilzug 37 durchsetzt
eine von der Federkammer 20 getrennte Führung 40, die im einzelnen auch in Figur 5
dargestellt ist. Die Führung 40 ist in einem Träger 41 von allgemein rechteckigem
Querschnitt enthalten, der an zwei gegenüberliegenden Seiten offen und durch eine
Trennwand 42 unterteilt ist. Dadurch werden zwei nebeneinander liegende Kammern gebildet,
deren eine mit einer auf dem Material des Arms 5 gleitfähigen Auskleidung 42 und mit
einer Feststellschraube 43 mit Handgriff 44 versehen ist. Falls das Material des Trägers
41 gut auf dem Material des Arms 5 gleitet, kann man auch auf die Auskleidung 42 verzichten;
in einem solchen Fall sollte aber die Feststellschraube 43 aus einem Material bestehen,
das beim Festziehen den Arm 5 nicht beschädigt. Die andere Kammer enthält die eigentliche
Führung 40 aus einem in die Kammer fest eingesetzten Rahmen 45, der die Führungselemente
aufnimmt und zu der Durchführung 38 in der Federkammer 20 und zu dem Bügelgriff 39
des durch die Führung 40 hindurch verlaufenden Seil- 'zuges 37 hin offen ist. Die
Führungselemente werden von zwei zueinander parallelen, der Durchführung 38 zugekehrten
Führungsrollen 46, die waagerecht und untereinander angeordnet sind und zwischen denen
der Seilzug 37 hindurchgeführt ist, und einer diese teilweise überdeckenden und dazu
senkrecht verlaufenden Führungsrolle 47 gebildet, an deren Umfang der Seilzug 37 geführt
ist. Die Führungsrolle 47 befindet sich dabei an der der Federkammer 20 abgewandten
Seite des Rahmens 45. Jede Führungsrolle 46, 47 ist drehbar an dem Rahmen 45 gelagert.
Dies kann in verschiedener Weise erreicht werden; in dem gezeigten Ausführungsbeispiel
dienen dazu nur angedeutet gezeigte Stifte 48, die in den Rahmen 45 eingesetzt und
auf die (nicht gezeigte ) Lager in den Stirnseiten der Führungsrollen 46, 47 aufgesteckt
sind. Wie sich am besten aus Figur 4 ergibt, sind die Wandungen des Rahmens 45, in
denen die Führungsrolle 47 gelagert ist, mit Ausschnitten 49 versehen, die sich in
ihrer Tiefe bis über einen Teil des Umfangs der Führungsrollen 46 erstrecken, und
die Führungsrolle 47 ist so angeordnet, daß ihr Umfang nach außen hin über den Rahmen
45 hinaus vorsteht. Durch die Ausbildung der Führung 40 wird eine nahezu reibungsfreie
und damit widerstandsfreie Führung des Seilzuges 37 bewirkt, so daß zu dessen Bewegung
allein die Kraft der Spiralfeder überwunden werden muß. Weiterhin gestattet die Anordnung
der Führungsrollen 46, 47, daß der Seilzug 37 zusätzlich zu einer zu dem Arm 5 parallelen
Bewegung in drei zueinander senkrechten Richtungen, nämlich in Bezug auf den Arm 5
nach oben, nach unten und nach vorn, bewegt werden kann, ohne daß es bei Bewegungen
in diesen Richtungen oder deren Kombination zu irgendeiner Kantenberührung käme. Anstelle
der gezeigten Führungsrollen oder deren Lagerung können auch andere Führungselemente
verwendet werden, soweit dadurch die gleichen Führungseigenschaften bewirkt werden.
[0025] Durch Verstellung des Trägers 41 an dem Arm 5 können die Bügelgriffe 39 in jede geeignete
Ausgangsstellung gebracht werden, wobei in jeder gewählten Ausgangsstellung der Seilzug
37 spannungsfrei gestellt oder mit einer bestimmten Vorspannung belastet werden kann.
[0026] Eine solche Einstellung verschiedener Ausgangsstellungen kann bei den senkrecht verlaufenden
Armen 2, 3 in entsprechender Weise verwirklicht werden, ist jedoch dort im allgemeinen
nicht erforderlich. Aus diesem Grunde ist die Führung 40 bzw. der Rahmen 45 bei diesen
Armen mit den Federkammern 20 aus einem Stück gebildet, wobei sich der Rahmen 45 unmittelbar
an die mit der Durchführung 38 versehene Schmalseite der Federkammer 20 anschließt.
In den übrigen Einzelheiten sind die Führungen 40 identisch ausgebildet und werden
daher nicht im einzelnen dargestellt und beschrieben. Die Führungen 40 ermöglichen
auch hier, daß die Seilzüge 37 zusätzlich zu einer zu den Armen 2, 3 parallel.gerichteten
Bewegung in mindestens drei zueinander senkrechten Richtungen und deren Kombinationen,
nämlich in Bezug auf die Arme 2 und 3 nach rechts und links und nach vorn und unten
bzw. nach vorn und oben, bewegt werden können. Ein weiterer, ebenfalls mit Handgriffen
versehener Stab 17 ist an der dem Benutzer zugekehrten Seite der Federkammern 20 am
Arm 2 angebracht.
[0027] Das Gestell 1 wird mit Befestigungsmitteln an einer Wand befestigt. Als solche Befestigungsmittel
können beispielsweise die in Figuren 3 und 4 erkennbaren Winkel 50 dienen, die von
den Enden der Arme 4 und 5 und in entsprechender Weise von den Armen 2 und 3 ausgehen.
[0028] Das vorstehend beschriebene Gerät ermöglicht ein gezieltes Training ausgewählter
Muskeln durch eine Folge von bestimmten Bewegungsübungen. Diese Bewegungsübungen erfolgen
gegen die Kraft von Federn und daher in beiden Richtungen gegen einen in beiden Bewegungsrichtungen
in gleicher Weise veränderlichen Widerstand, wobei die Ausbildung und Anordnung der
Federn mit unterschiedlich einstellbarer Vorspannung eine weitgehende, gut kontrollierbare
Einstellung des Kraftaufwands für das Bewegungstraining ermöglichen. Die Anordnung
und Anzahl der Federkammern gestattet die unterbrechungslose Durchführung ganzer Folgen
von Bewegungsübungen in verschiedenen Körperhaltungen und Körperstellungen, da das
Gestell 1 ohne weiteres mit einem davon getrennten Sitz oder einer entsprechenden
Liege kombiniert werden kann. Solche Bewegungsübungen dienen im allgemeinen nicht
dazu, bei dem Benutzer durch körperliche Arbeit eine Gewichtsabnahme zu bewirken,
sondern durch Nichtgebrauch oder Krankheit erschlaffte Muskeln und deren Gewebe zu
straffen. Die Übungen an dem Muskeltrainingsgerät dienen daher hauptsächlich dazu,
die Körperhaltung und damit auch die Körperform des Benutzers zu verbessern, sie können
auch therapeutisch wertvoll sein, um Verspannungen von Muskeln aufzuheben oder deren
Arbeitsfähigkeit wiederherzustellen.
1. Muskeltrainingsgerät aus einem Gestell (1), an dem mindestens zwei Seilzüge (37)
durch jeweils eine Führung (40) geführt sind, deren jeder an einem Ende einen Bügelgriff
(39) trägt und am anderen Ende mit einem Widerstand verbunden ist, wobei der Seilzug
(37) nur durch eine den Widerstand überwindende, von dem Benutzer aufzuwendende und
an dem Bügelgriff (39) angreifende Kraft durch die Führung (40) gezogen werden kann,
dadurch gekennzeichnet, daß das Gestell (1) ein Kreuz mit vier senkrecht zueinander
verlaufenden Armen (2, 3, 4, 5) bildet und die Widerstände von Federn mit überwiegend
linearer Charakteristik gebildet sind, die an den Armen (2, 3, 4, 5) in Federkammern
(20) angeordnet sind, und daß jeder Federkammer (20) eine Führung (40) für den Seilzug
(37) zugeordnet ist.
2. Muskeltrainingsgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Gestell (1)
an den Enden der Arme (2, 3, 4, 5) mit Befestigungsmittelnversehen ist.
3. Muskeltrainingsgerät nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Federkammern
(20) an den Enden der Arme (2, 3, 4, 5) angeordnet und an den Enden der senkrecht
verlaufenden Arme (2, 3) jeweils 'zwei Federkammern (20) nebeneinander zu beiden Seiten des Arms (2, 3) vorgesehen sind.
4. Muskeltrainingsgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die Arme (2, 3, 4, 5) in der Mitte des Gestells (1) durch ein erstes Verbindungsteil
(6) miteinander verbunden sind und daß die senkrecht verlaufenden Arme (2, 3) von
den Enden in gleicher Richtung vorstehende zweite bzw. dritte Verbindungsteile (7,
8) aufweisen, an deren Stirnseiten die Federkammern (20) angeordnet sind.
5. Muskeltrainingsgerät nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das dritte Verbindungsteil
(8) eine halbkreisförmig von dessen Stirnende vorstehende Fußplatte (9) aufweist,
die sich zum Rand hin verjüngt.
6. Muskeltrainingsgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
daß die senkrecht verlaufenden Arme (2, 3) des Gestells (1) zu den waagerecht verlaufenden
Armen (4, 5) parallele Stäbe (17) aufweisen, die sich zu beiden Seiten der senkrecht
verlaufenden Arme (2, 3) erstrecken, und daß ein erster Stab (17) unterhalb des ersten
Verbindungsteils (6) und ein zweiter Stab (17) an den Federkammern (20) des vom ersten
Verbindungsteil (6) senkrecht nach oben verlaufenden Arms (2) angeordnet ist.
7. Muskeltrainingsgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
daß der vom ersten Verbindungsteil (6) senkrecht nach unten verlaufende Arm (3) dicht
unterhalb des ersten Verbindungsteils (6) mit einem Lehnteil (10) aus einem Polsterelement
(11) und einem von dessen Rückseite vorstehenden Halteelement (13) versehen ist, das
an einem von dem Arm (3) parallel zu dem dritten Verbindungsglied (8) vorstehenden
Träger (12) lösbar und um dessen Achse verschwenkbar angeordnet ist.
8. Muskeltrainingsgerät.nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet,
daß die Federkammern (20) zur Aufnahme eines eine Spiralfeder enthaltenden Federgehäuses
(25) eingerichtet und an einer Seite mit einem Deckel (21) verschließbar sind, daß
die Federkammern (20) .jeweils einen Durchbruch und ein durch diesen hindurch an einer
Mittelachse (27) der Spiralfeder angreifendes Spannglied (28) und ein an einem die
Spiralfeder entspannenden Auslöseglied (32) angreifendes Auslöseelement (33) aufweisen
und daß der Seilzug (37) von einer in dem Federgehäuse (25) relativ zu der Mittelachse
(27) verdrehbaren Trommel gegen die Kraft der Spiralfeder abwickelbar ist.
9. Muskeltrainingsgerät nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß der aus dem Federgehäuse
(25) austretende Seilzug (37) die der jeweiligen Federkammer (20) zugeordnete Führung
(40) durchsetzt und in der Führung (40) an zwei zueinander senkrechten Führungselementen
geführt ist.
10. Muskeltrainingsgerät nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Führung
(40) einen zu der jeweiligen Federkammer (20) hin und an der gegenüberliegenden Seite
offenen Rahmen (45) aufweist, in dem der Seilzug (37) zwischen zwei parallelen, der
Federkammer (20) zugekehrten Führungselementen hindurchgeführt und an einem dazu senkrechten,
der Federkammer (20) abgekehrten Führungselement geführt ist, dessen Führungsfläche
über den Rahmen (45) vorsteht, und daß der Rahmen (45) in den zu den zwei parallelen
Führungselementen parallelen Seiten Ausschnitte (49) aufweist, die sich über das eine
Führungselement hinweg bis über einen Teil der zwei parallelen Führungselemente erstrecken.
11. Muskeltrainingsgerät nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Führungselemente
von Führungsrollen (46, 47) gebildet sind, deren Enden drehbar in dem Rahmen (45)
gelagert sind.
12. Muskeltrainingsgerät nach einem der Ansprüche 8 bis 11, dadurch gekennzeichnet,
daß die Führung (40) einen aus einem Teil mit der Federkammer (20) gebildeten Rahmen
(45) aufweist.
13. Muskeltrainingsgerät nach einem der Ansprüche 8 bis 11, dadurch gekennzeichnet,
daß die Führung (40) einen von der Federkammer (20) getrennten Rahmen (45) aufweist
und daß der Rahmen (45) mit einem entlang eines waagerecht verlaufenden Arms (4, 5)
verschiebbaren Träger (41) verbunden ist.
14. Muskeltrainingsgerät nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß der Träger
(41) ein an zwei gegenüberliegenden Seiten offenes Gehäuse mit zwei Kammern bildet,
in deren eine der Rahmen (45) eingesetzt ist und deren andere auf dem waagerecht verlaufenden
Arm (4, 5) gleitbeweglich und an diesem feststellbar ist.