[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Element zur formschlüssigen, gasdichten, unlösbaren
Verbindung zweier Metallteile, insbesondere Zylinderkopf und Zylinderrohr einer Brennkraftmaschine.
[0002] Die bisher bekannten Arten der Verbindung zweier Metallteile, wie z. B. Schweißen,
Kleben oder Verschrauben, sind nur bedingt oder unter erheblichen Schwierigkeiten
anwendbar, wenn die Teile aus unter- . schiedlichen Werkstoffen bestehen, wie z. B.
Zylinderköpfe und Zylinderrohre von Brennkraftmaschinen, wobei die Zylinderköpfe aus
einer Aluminiumgußlegierung und die Zylinderrohre aus einer Graugußlegierung hergestellt
sind. Da sich die Zylinderköpfe aufgrund ihrer höheren Erwärmung und ihrer Materialeigenschaften
stärker ausdehnen als die Zylinderrohre, können mit den bisher üblichen Verbindungsarten
keine befriedigenden Ergebnisse erzielt werden.
[0003] Bei dem gewählten Beispiel Zylinderkopf - Zylinderrohr führen die üblichen Verbindungsarten
aber auch bei gleichen Werkstoffen nicht zu befriedigenden Lösungen. Bei Schraubverbindungen
beispielsweise treten Dichtigkeitsprobleme auf, außerdem führt die annähernd punktförmige
Krafteinleitung zu inhomogenen Spannungsverteilungen in den Bauteilen. Schweißverfahren
scheiden für die üblichen Werkstoffe von Zylinderkopf und Zylinderrohr aus und die
Klebetechniken sind nicht oder nur bedingt anwendbar, da die geforderte Warmfestigkeit
nicht erreicht Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Verbindung
von Metallteilen, insbesondere Zylinderkopf und Zylinderrohr einer Brennkraftmaschine,
zu ermöglichen, die den angedeuteten Problemen gerecht wird und einfach und billig
herzustellen ist.
[0004] Erfindungsgemäß gelöst wird die Aufgabe dadurch, daß sich in einem der beiden Teile
eine Nut befindet, die mit dem Gegenstück des zweiten Teils, das in diese Nut eingreift,
einen Ringraum bildet, der mit flüssigem Metall nach dem Druckgußverfahren einschlußfrei
ausgefüllt ist. Hierdurch wird eine gasdichte, unlösbare Verbindung erreicht, die
sich durch hohe Festigkeit auszeichnet und je nach verwendetem Druckgußwerkstoff eine
gewisse Elastizität bietet, die die Dehnungsunterschiede zwischen den Teilen ausgleicht.
Als Druckgußmaterial können je nach Verwendung der zu verbindenden Teile bekannte
Druckgußwerkstoffe wie Zink, Aluminium, Magnesium und Kupferlegerungen, aber auch
Grauguß, Sphäroguß und Stahl verwendet werden. Besonders vorteilhaft ist es, höher
schmelzende Druckgußmaterialien zu verwenden,weil dann während des Ausgießvorgangs
eine metallische Verbindung zwischen dem Füllstoff und den zu verbindenden Teilen
entsteht.
[0005] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung wird vorgeschlagen, daß die Nut so ausgebildet
ist, daß sie am Grund breiter ist als an der Öffnung und daß das Gegen-. stück, das
in die Nut eingreift, am Kopf breiter ist als am Fuß, wobei der Kopf gerade so breit
ist, daß er noch in die Nut eingeführt werden kann. Dadurch wirkt der eingefüllte
Druckguß als Zwischenkeil und es wird ein sicherer Formschluß erreicht. Weiter wird
vorgeschlagen, daß die Nut schräge Seitenwände hat, der Grund kreisbogenförmig ist
und das Gegenstück die gleichen schrägen Seitenwände mit einem kreisbogenförmigen
Kopf hat. Hierdurch wird ein einschlußfreies Ausgießen gewährleistet, da keine scharfen
Ecken und Kanten vorhanden sind, an denen sich Verunreinigungen und Gasblasen festsetzen
können. Außerdem werden durch das Vermeiden von scharfen Ecken und Kanten mögliche
Ausgangspunkte von Rissen beseitigt, die sonst bei den großen mechanischen und thermischen
Belastungen, die auf die Verbindung Zylinderkopf - Zylinderrohr bei einer Brennkraftmaschine
einwirken, auftreten können. In weiterer Ausgestaltung können Nut oder Gegenstück
oder Nut und Gegenstück in den schrägen Seitenwänden mit Einbuchtungen, Rillen oder
dergl. versehen sein, um damit eine noch bessere Verklammerung zu erreichen. Bei dieser
Art der Verbindung ist es vorteilhaft, mindestens je eine Einfüll- und Entlüftungsöffnung
von dem gebildeten Ringraum ausgehend und nach außen verlaufend, vorzugsweise diametral
angeordnet, vorzusehen. Beim Einschließen des schmelzflüssigen Materials werden die
zu verbindenden Teile dann so positioniert, daß die Entlüftungsöffnung vertikal über
der Einfüllöffnung liegt, um eine vollständige Füllung zu erreichen.
[0006] Zur weiteren Erläuterung der Erfindung wird auf die Zeichungen verwiesen, in denen
die Erfindung in drei Ausführungsbeispielen anhand der Verbindung Zylinderkopf - Zylinderrohr
dargestellt ist.
[0007] Es zeigen:
Fig. 1 eine Zylinderkopf - Zylinderrohreinheit, bei der das in die Nut eingreifende
Gegenstück und das Zylinderrohr in einem Stück gefertigt sind,
Fig. 2 eine Zylinderkopf - Zylinderrohreinheit, bei der das in die Nut eingreifende
Gegenstück aus einem kurzen Stahlrohr besteht, das in das Zylinderrohr eingegossen
ist,
Fig. 3 eine Zylinderkopf - Zylinderrohreinheit, bei der das in die Nut eingreifende
Gegenstück aus einem in das Zylinderrohr integrierte Stahlrohr mit Flansch besteht.
[0008] In den Zeichnungen wird mit 1 ein im einzelnen nicht näher dargestellter Zylinderkopf
einer Brennkraftmaschine bezeichnet, der mit einem mit 5 bezeichneten und ebenfalls
nicht näher dargestellten Zylinderrohr verbunden ist. In dem Zylinderkopf 1 befindet
sich eine Nut (2), die dem Gegenstück 6 einen Ringraum bildet, der mit Druckguß ausgefüllt
ist. Mit 3 ist eine Einfüllöffnung und mit 4 eine dazu diametral angeordnete Entlüftungsöffnung
bezeichnet.
[0009] Bei der Ausführung nach Fig. 1 können bereits die Vorspannkräfte deutlich herabgesetzt
werden, da die Dichtheit zwischen Zylinderkopf und Zylinderrohr, die nun eine Einheit
bilden, bereits durch den Druckgußverband gewährleistet ist. Durch die Ausführung
nach Fig. 2 wird durch das kurze in das Zylinderrohr eingegossene Stahlstützrohr zusätzlich
die Festigkeit im oberen Teil des Zylinderrohres erhöht. Die in Fig. 3 dargestellte
Ausführung erhöht die Festigkeit im Bereich des ganzen Zylinderrohres und erlaubt
es außerdem, auf Vorspannung ganz zu verzichten. Dadurch können die sonst üblichen
Zugankerschrauben entfallen und es genügen kurze Befestigungschrauben am Fuß der Zylinderkopf
- Zylinderrohreinheit. Die Gefahr.der Verspannung des Zylinderrohrs wird so weitgehend
vermieden.
1. Element zur formschlüssigen, gasdichten und unlösbaren Verbindung zweier Metallteile,
insbesondere Zylinderkopf und Zylinderrohr einer Brennkraftmaschine,
gekennzeichnet dadurch, daß sich in einem der beiden Teile eine Nut (2) befindet,
die mit dem Gegenstück (6) des zweiten Teils, das in die Nut (2) eingreift, einen
Ringraum bildet, der mit flüssigem Metall nach dem Druckgußverfahren ausgefüllt ist.
2. Element nach Anspruch 1, gekennzeichnet dadurch, daß die Nut (2) am Grund breiter
ist als an der Öffnung.
3: Element nach Anspruch 1 oder 2, gekennzeichnet dadurch, daß das Gegenstück (6)
am Kopf breiter ist als am Fuß.
4. Element nach einem der vorangegangenen Ansprüche, gekennzeichnet dadurch, daß die
Nut (2) schräge Seitenwände hat und-der Grund kreisförmig ausgebildet ist.
5. Element nach einem der vorangegangenen Ansprüche, gekennzeichnet dadurch, daß das
Gegenstück (6) schräge Seitenwände hat und der Kopf kreisförmig ist. -2-
6. Element nach einem der vorangegangenen Ansprüche,
gekennzeichnet dadurch, daß Nut (2) und Gegenstück (6) in den Seitenwänden Einbuchtungen,
Rillen oder dergl. aufweisen.
7. Element nach einem der vorangegangenen Ansprüche,
gekennzeichnet dadurch, daß mindestens je eine Einfüll- und Entlüftungsöffnung (3,
4) vom Ringraum ausgehend und nach außen verlaufend, vorzugsweise diametral angeordnet,
vorgesehen ist.
8. Element nach einem der vorangegangenen Ansprüche,
gekennzeichnet dadurch, daß das Gegenstück (6) mit dem Zylinderrohr (5) in einem Teil
gefertigt ist oder aus einem Rohr oder Rohrstück besteht, das in das Zylinderrohr
(5) eingegossen ist.