(19)
(11) EP 0 054 131 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
23.06.1982  Patentblatt  1982/25

(21) Anmeldenummer: 81108602.4

(22) Anmeldetag:  21.10.1981
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)3E04G 11/48
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE FR GB IT LI LU NL SE

(30) Priorität: 09.12.1980 DE 3046284

(71) Anmelder: Hünnebeck GmbH
D-4030 Ratingen 4 - Lintorf (DE)

(72) Erfinder:
  • Markewitz, Wolfgang
    D-4010 Hilden (DE)
  • Schwechheimer, Heinz
    D-4053 Jüchen 6 (DE)

(74) Vertreter: Gille, Christian, Dipl.-Ing. et al
Türk, Gille, Hrabal, Leifert Patentanwälte Brucknerstrasse 20
40593 Düsseldorf
40593 Düsseldorf (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Schalungssystem für Deckenschalungen


    (57) Es ist ein trägerloses Schalungssystem für Deckenschalungen offenbart, das nur aus üblichen Stützen (3), diese paarweise verbindenden Kopfstücken (4) und aus direkt auf diese aufzulegenden Schalungstafeln (2) besteht. Die Kopfstücke (4) haben Auflager für die Schalungstafeln, die ihrerseits einen Rahmen mit einem auf die Kopfstücke abgestimmten Rand aufweisen. Dadurch sind die Schalungstafeln (2) von unten an die Kopfstücke der aufgestellten Stützen anzuhängen und mit den nächsten Kopfstücken beim Aufrichten in der horizontalen Arbeitsposition zu halten. Seitlich anschwenkbare Kragarme (30) der Kopfstücke dienen als Auflager für Schalungstafeln von zwischen den Basisfeldern aufzubauenden Zwischenfeldern.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft ein Schalungssystem für Deckenschalungen, das aus Stützen urdvon diesen abzustützenden Schalungstafeln besteht, die mit ihren Kanten aneinanderstoßend eine durchgehende Schalfläche bilden.

    [0002] Deckenschalungen werden derzeit so erstellt, daß man auf Stahlrohrstützen, die auf eine bestimmte Länge eingestellt worden sind, Schalunngsträger, die vorgefertigt sein können, oder auf der Baustelle zugeschnittene sogenannte Jochhölzer auflegt. Je nach der zu erwartenden Last des die Decke bildenden Betons werden in Querrichtung weitere Querträger oder Hölzer und darauf die Schalungstafeln oder-platten aufgelegt. Bei bekannten Schalungssystemen werden vorgefertigte Schalungstafeln zwischen ebenfalls vorgefertigte, auf die Stahlrohrstützen aufgelegte Schalungsträger gelegt.

    [0003] Diese bekannten Deckenschalungssysteme haben den Nachteil, daß sie in ihrer Struktur und ihren Materialsortierungen den jeweiligen Belastungen angepaßt werden müssen, d..h. bei Veränderungen von Bauabmessungen wie Deckendicken oder Raumhöhen verändern sich, hervorgerufen durch erforderliche Änderungen der gegenseitigen Abstände der Stahlrohrstützen, die Abmessungen der Querträger und der Schalungstafeln. Dies wiederum bedingt eine entsprechend sortierte Lagerhaltung, wobei die richtige Mengensortierung von ausschlaggebender Be- deutung für die Investitionskosten ist. Die notwendige umfangreiche Lagerhaltung führt dazu, daß der Materialumschlag einen unwirtschaftlichen Ausnutzungsgrad aufweist.

    [0004] Eine auf alle Anwendungsfälle abgestimmte Lagerhaltung bedingt außerdem eine Vielzahl von Einzelteilen.

    [0005] Da Decken in einer Höhe über dem Boden oder Untergrund liegen, die größer als die Reichweite von Menschen ist, benötigt man zum Errichten dieser bekannten Deckenschalungen Personal, das die Stützen stellt, Personal, das die Träger von Hilfspodesten und/oder Leitern aus verlegt, und Personal, das auf der Schalfläche arbeitet, um die Schalungstafeln von oben auf die Schalungsträger zu legen.

    [0006] Zu den hohen Investitionskosten kommen somit noch aufwendige Montagekosten sowie nicht vorab definierbare Nebenkosten für Hilfsgerüste und deren Errichtung.

    [0007] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Schalungssystem für Betondecken zu schaffen, das vorgenannte Nachteile einer Träger-Tafelschalung weitestgehend vermeidet und die Lagerhaltung so gestaltet, daß mit wenigen Einzelteilen, also geringen Investitionen, ein nahezu 100 %iger Ausnutzungsgrad erreicht wird.

    [0008] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß mit einem Schalungssystem mit den Merkmalen des Kennzeichens des Haupt- anspruches gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche. Erstmalig wird mit Deckenschalungstafeln gearbeitet, die zur Lastableitung in die Stützen keine Schalungsträger erfordern. Vielmehr erfolgt die Problemlösung mit einem trägerlosen Schalungssystem, das Schalungstafeln nur einer Größe benötigt.

    [0009] Eine weitere erfindungsgemäße Problemlösung stellt die bei diesem System erstmalig anwendbare Methode dar, bei Montage und Demontage der Schalung im Pilgerschritt abwechselnd sogenannte Basis-und Zwischenfelder zu errichten. Dies hat den großen Vorteil, daß die Unterstützungen der Basisfelder rahmengerüstartig aufgebaut und mit Arbeitsbühnen für die Bedienung belegt werden können und die nachträglich einzubauenden Tafeln der Zwischenfelder auf schwenkbaren Kragarmen der Basisfelder verlegt werden.

    [0010] Um das unfallriskobehaftete Verlegen der Schalungstafeln von einer mangelhaft gesicherten Deckenschal fläche aus zu beseitigen; wird das gesamte System von unten installiert, so daß bei der Montage keine Personen auf der Schalfläche arbeiten müssen. Diese Schalmethode wird ermöglicht mit einem sogenannten Kopfrahmen- oder Kopfstück, das auf die Stützen aufgesteckt ist und auf dem die Schalungstafeln trägerlos aufliegen.

    [0011] Somit besteht das gesamte System nur aus drei Einzelteilen mit in ihrer Größe festgelegten Abmessungen. Als Tragkonstruktion dient ein rahmenartiges Gerüst aus Stahlrohrstützen und diese verbindenden Kopfstücken. Damit werden Lagerhaltung und Bedienung problemlos und die Investitions-und Montagekosten verringert und vorausberechenbar bei nahezu 100%igem Ausnutzungsgrad.

    [0012] Bei diesem Schalungssystem werden die Schalungstafeln bei der Montage zunächst mit einer Kante an die Auflager benachbarter Stützen angehängt werden, woraufhin man das gegenüberliegende Ende dieser Schalungstafel in die gewünschte horizontale Betriebsposition hochschwenkt und auf das nächste Auflager auflegt, damit sie sich in der gewünschten Betriebsposition befindet. Alle diese Arbeiten können von unten durchgeführt werden, so daß keine zusätzlichen Arbeitskräfte notwendig sind, um Schalungstafeln von oben auf die bereits errichteten Stützen aufzulegen. Je nach Größe und Gewicht der Schalungstafeln können diese von einer oder mehreren Personen gehandhabt werden. Die Ränder oder Unterkanten des Rahmens der Schalungstafeln bilden in Verbindung mit den Auflagern der Stützen eine Art Pfannengelenk, welches die Verschwenkbarkeit der Schalungstafeln gegenüber den Auflagern gewährleistet.

    [0013] Gemäß einer bevorzugten praktischen Ausführungsform der Erfindung sind jeweils zwei Stützen an ihren oberen Enden von einem Kopfstück derart miteinander verbunden, daß sie in einem Abstand voneinander stehen, der etwas geringer als die Breite einer Schalungstafel ist. Die so abgestützten Kopfstücke tragen die Schalungstafeln eines Basisfeldes.

    [0014] Für die Anbringung der ein Zwischenfeld bildenden Schalungstafeln ist nach einem weiteren Merkmal der Erfindung an jeder Seite des Kopfstückes je ein kurzer Kragarm ausschwenkbar angeordnet, die als eine Art schnell absenkbares Auflager für die Schalungstafeln des Zwischenfeldes dienen. Jeder Kragarm weist dabei am äußeren Ende ein Auflager mit einem Vorsprung auf, um die Schalungstafeln der Zwischenfelder in der oben beschriebenen Weise einbauen und halten zu können.

    [0015] Die Kragarme können als um eine horizontale Achse verschwenkbare Hebel ausgebildet sein, deren Schwenkbewegungen mit einem einfachen Werkzeug wie beispielsweise einer Stange hervorrufen werden können, wozu der Arbeiter nicht bis an die einzelnen Hebel heranreichen muß. Vielmehr ist eine Betätigung vom normalen Boden selbst bei größeren Deckenhöhen problemlos möglich. Mit einer Stange kann man sowohl die einzelnen Hebel in ihre Betriebsposition verschwenken als auch die jedem Hebel zugeordnete Sperrklinke lösen, wenn ein Hebel, beispielsweise beim Ausschalen, aus der Betriebsposition.zurückgeschwenkt werden soll.

    [0016] Mit einer derartigen Anordnung kann eine Deckenschalung in zwei Reihen erstellt werden, die einander abwechseln, wobei eine Reihe von Schalungstafeln unmittelbar von den Stützen, und den sie verbindenden Kopfstücken abgestützt wird, während die jeweils unmittelbar daneben liegende nächste Reihe von den.ausgeschwenkten Kragarmen getragen wird. Ist die Decke gegossen und zumindest vorläufig abgebunden, kann man zunächst die auf den Kragarmen aufliegenden Schalungstafeln ausbauen, indem man die Kragarme zurückschwenkt, damit die betreffenden Schalungstafeln ' für den Ausbau frei liegen. Bedarf die Decke noch einer Abstützung, können die senkrecht auf den Stützen abgestützten Schalungstafeln stehen bleiben. Somit steht ein Teil der verwendeten Schalungstafeln schon verhältnismäßig schnell wieder zur Verfügung, während die noch nicht vollständig erstarrte Decke weiterhin großflächig, nämlich über einzelne Reihen von Schalungstafeln, abgestützt bleibt, bis sie auch hier ausgeschalt werden kann. Der für den Ausbau eines Teiles der Schalungstafeln erforderliche Arbeits- und Zeitaufwand ist gemessen an der bisherigen Praxis, zunächst auszuschalen und dann Hilfsstützen zu setzen, bedeutend geringer.

    [0017] In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen trägerlosen Schalungssystems schematisch dargestellt, und zwar zeigt

    Fig. 1 eine Seitenansicht einer Deckenschalung, die aus Elementen des erfindungsgemäßen Schalungssystems erstellt wird,

    Fig. 2 eine Teilansicht der Deckenschalung wie in Fig. 1, 'woraus das Ausbauen einer Schalungstafel nach Fertigstellen der Decke zu erkennen ist,

    Fig. 3 eine Stirnansicht der aufgebauten Deckenschalung, bei der die Schalungstafeln abwechselnd als Basisfeld über Kopfstücke direkt auf Stahlrohrstützen und als Zwischenfeld auf um jeweils eine horizontale Achse verschwenkbaren Hebeln abgestützt sind,

    Fig. 4 eine Ansicht des am oberen Ende von zwei Stützen angebrachten Kopfstückes mit zweiarmigen Hebeln, die jeweils von einer Sperrklinke in der Betriebsposition arretierbar ist,

    Fig. 5 eine Ansicht wie in Fig. 4, bei der die Sperrklinke vom Hebel gelöst ist, so daß dieser aus der Betriebsposition nach unten schwenken kann,

    Fig. 6 eine Ansicht wie in Fig. 2 und 3, wobei der Hebel aus der Betriebsposition zurückgeschwenkt und die von ihm abzustützende Schalungstafel nach unten entfernt worden ist bzw. von unten eingebaut werden kann,

    Fig. 7 eine schematische Darstellung der Deckenschalung aus Fig. 3 zu Beginn des Ausschalens und

    Fig. 8 eine schematische Darstellung.der Deckenschalung aus Fig. 3, wobei erkennbar ist, wie ein zweiarmiger Hebel in seine Betriebsposition verschwenkt wird, um eine Schalungstafel auflegen zu können.



    [0018] Die Deckenschalung 1 wird aus einzelnen Schalungstafeln 2 und diese tragenden Stützen 3 aufgebaut, wie Fig. 1 zeigt. Dabei werden zunächst einzelne Stützen 3 aufgestellt und dann in diese jeweils eine Schalungstafel 2 mit einem Ende eingehängt, woraufhin das freie, herabhängende Ende ) diese Schalungstafel 2 hochgeschwenkt und auf die nächste aufzustellende Stütze 3 aufgelegt wird, wie in Fig. 1 in gestrichelten Linien dargestellt ist. Auf diese Weise läßt sich nach und nach mit geringem Personalaufwand die Deckenschalung 1 von unten aufbauen.

    [0019] Die Stützen 3 sind übliche verlängerbare Stahlrohrstützen, die paarweise über ein auf sie aufzusteckendes jochartiges Kopfstück 4 untereinander verbunden sind, welches als Auflager für die Schalungstafeln 2 dient, was weiter unten näher erläutert wird. Die paarweise von je einem Kopfstück 4 zusammengefaßten Stützen 3 stehen in Fig. 1 hintereinander, so daß nur die jeweils vordere Stütze 3 zu erkennen ist.

    [0020] Fig. 2 zeigt das Ausschalen, nachdem eine Betondecke 18 fertiggestellt worden ist. Die einzelnen Schalungstafeln 2 werden nacheinander ausgebaut, indem zunächst von einem Stützenpaar die sie tragenden Hebel 30 zurückgeschwenkt werden, so daß das nun freigegebene Ende der Schalungstafel 2 herabschwenken kann, bis dieselbe praktisch senkrecht hängt. Nun läßt sie sich von den nächsten Hebeln 30 abhängen. In gleicher Weise werden die unmittelbar von den Stützenpaaren abgestützten Schalungstafeln 2 ausgebaut, indem man zunächst das Stützenpaar am einen Ende der betreffenden Schalungstafel 2 abnimmt und diese Schalungstafel herabschwenken läßt. Wie oben gesagt, erfolgte das Errichten der Schalung in gleicher Weise, jedoch in umgekehrter Reihenfolge,

    [0021] Aus Fig. 3, 7 und 8 ist zu erkennen, daß auf den Kopfstücken 4 jeweils nur jede zweite Reihe von Schalungstafeln 2 unmittelbar abgestützt ist. Die dazwischen liegenden Reihen von Schalungstafeln 2 ruhen bei dieser Ausführungsform auf in der Betriebsstellung seitlich über die Kopfstücke 4 hinausragenden doppelarmigen Hebeln 30, wobei jeder dieser doppelarmigen Hebel am äußeren Ende des einen schwereren Hebelarmes 31 ein ebenes Auflager 32 für eine Schalungstafel 2 und außerdem eine hochstehende pyramidenstumpfartige Nase 33 aufweist, während der andere leichtere Hebelarm 34 mit einer federnd verstellbaren Sperrklinke 35 zusammenwirkt. Jeder Hebel 30 ist um eine horizontale Achse 36 verschwenkbar, die an einer Büchse 37 des Kopfstückes 4 befestigt ist.

    [0022] Jedes Kopfstück 4 weist an seinen beiden Enden derartige Büchsen 37 auf, welche zur Aufnahme eines rohrförmigen Adapters 3a dienen, der in das obere Ende je einer Stütze 3 eingesteckt werden kann und mittels eines Stiftes 38 arretiert ist, wie aus Fig. 5 und 6 hervorgeht.

    [0023] Jede Sperrklinke 35 hat einen um eine horizontale Achse 39 verschwenkbaren doppelarmigen Riegel 40, dessen kürzerer Arm 41 als mit dem Hebelarm 34 des Hebels 30 zusammenwirkende Nase 41a ausgebildet ist. Der längere und schwerere Arm 42 ist an seiner Unterseite mit einem vorstehenden Steg 43 versehen, welcher mit dem horizontalen Flansch 44 einer in Stirnansicht L-förmigen oder U-förmigen Aufnahme 45 des-Sperriegels 35 als Endanschlag zusammenwirkt. Der Riegel 40 wird vom Gewicht des längeren 1 Armes 42 in die aus Fig. 4 und 6 erkennbare Position gedrückt, in welcher der Steg 43 auf dem Flansch 44 aufliegt. Eine zwischen dem Flansch 44 und dem kürzeren Arm 41 angeordnete Druckfeder 46 unterstützt die Rückstellung des Riegels 40 für den Fall von Verschmutzungen oder dergleichen.

    [0024] Zum Lösen des Riegels 40 vom Hebel 30 kann dieser in die in Fig. 5 dargestellte Position verschwenkt werden. Am äußeren Ende des Riegels 40 ist eine nach unten vorstehende Verlängerung 47 angebracht, die über die Unterkante des Joches 4 hinausragt und zum Ansetzen eines Lösewerkzeuges wie beispielsweise eine einfache Stange 48 dient, welche von einer auf dem Boden 49 stehenden Person benutzt wird, wie Fig. 7 zeigt. :

    [0025] Die Stange 48 kann aber nicht nur zum Lösen der Sperrklinke 35, sondern auch zum Einschwenken der einzelnen Hebel 30 in ihre Betriebsposition benutzt werden, wie Fig. 8 zeigt. Die Stange 48 wird dann an den mit dem Auflager 32 versehenen Hebelarm 31 angesetzt, um diesen hochzuschwenken. Sobald der Hebelarm 34 mit der Oberseite des Riegels 40 in Kontakt kommt, drückt er dessen Arm 41 entgegen der Druckfeder 46 nach unten, bis das abgerundete äußere Ende34a über die abgerundete Nase 41a des Armes 41 hinweggegangen ist. Der Riegel 40 fällt dann wieder in seine Ausgangsposition zurück, in der er von der Druckfeder 46 zusätzlich gesichert wird, so daß der Hebel 30 in seiner in Fig. 4 erkennbaren Betriebsposition gehalten wird. Der Hebel 30 wird also beim Hochschwenken in seine Endposition einschnappen gelassen, aus der er nur wieder gelöst werden kann, wenn der Riegel 40 bewußt in die in Fig. 5 dargestellte Position gelüftet wird.

    [0026] Das Kopfstück 4 hat an seinen beiden Enden je ein ebenes Auflager 49 mit zwei hochstehenden pyramidenstumpfartigen Nasen 50 zum Auflegen und Einrichten der_Ecken der Schalungstafeln 2, damit diese nach der Montage aneinanderstoßen und ihre Oberseite eine durchgehende Schalfläche bilden, wie die Zeichnungen erkennen lassen. Dabei sind anjedem Ende des Kopfstückes 4 auf jedem Auflager 49 zwei Nasen 50 hintereinander angeordnet, ebenso wie jeder Hebel 30 zwei Nasen 33 aufweist. Somit befinden sich in den Bereichen in denen vier Schalungstafeln 2 mit ihren Ecken zusammenstoßen, jeweils vier Nasen 33 bzw. 50, so daß in die Ecke des Rahmens 2a jeder Schalungstafel 2 jeweils eine Nase eingreift, um die Lage dieser Ecke festzulegen und ein Verrutschen der Schalungstafel auf dem Auflager 32 bzw. 49 zu verhindern.

    [0027] Es ist erkennbar, daß die in ihrer ausgeschwenkten Betriebsposition hinter der federnd nachgiebigen Sperrklinke 35 einrastenden Hebel 30 und auch die Schalungstafeln 2 mittels einer Stange 48 oder eines ähnlichen Werkzeuges fernbedienbar sind, so daß zum Aufbau der Deckenschalung 1 ebenso wie zum Abbauen derselben keine Personen unmittelbar an diese Hebel und die oben befindlichen Schalungstafeln heranreichen müssen. Die Hebel 30 fallen aufgrund des größeren Gewichtes des Hebelarmes 31 in die in Fig. 10 dargestellte Lage herab, wenn der Riegel 40 gelöst ist, so daß sie weder das Einbauen noch das Aus- bauen von Schalungstafeln 2 behindern. Somit läßt sich insbesondere das Ausschalen beschleunigen. ;

    [0028] Das beschriebene und in der Zeichnung dargestellte Scha- lungssystem besteht aus drei Grundelementen, nämlich den senkrecht zu setzenden Stützen, den diese paarweise verbindenden Kopfstücken und den horizontal auf diesen zu lagernden Schalungstafeln. Querträger zum Unterstützen der Schalungstafeln in der Schalungsposition sind nicht erforderlich. Aus den drei Grundelementen lassen sich Deckenschalungen jeder Flächenausdehnung und/oder Bauhöhe bei geringstem Personalbedarf von unten errichten bzw. ausbauen, wobei der Ausbau so erfolgen kann, daß zunächst nur ein Teil der Schalungstafeln, nämlich die auf den ausgeschwenkten Hebeln 30 gelagerten Zwischenfelder von Schalungstafeln ausgebaut wird, während die übrigen Schalungstafeln (die Basisfelder) erst ausgebaut werden, wenn die Betondecke 18 eine ausreichende Festigkeit erlangt hat. Die Schalungstafeln 2 hintergreifen mit ihrem nach unten offenen Rahmen 2a die Nasen 33 bzw. 50, um die sie gelenkartig verschwenkt werden können, so daß sich die Schalungstafeln 2 in der beispielsweise in Fig. 1 dargestellten Weise an die Kopfstücke 4 anhängen lassen.


    Ansprüche

    1. Schalungssystem für Deckenschalungen, bestehend aus längenverstellbaren Stützen und von diesen abzustützenden Schalungstafeln, die mit ihren Kanten aneinanderstoßen und eine durchgehende Schalfläche bilden, dadurch gekennzeichnet , daß jede Stütze (3) am oberen Ende ein auf sie aufsetzbares Kopfstück (4) aufweist, das mit einem seitlich ausstellbaren und zurückschwenkbaren Auflager (30) für eine Schalungstafel (2) versehen ist, die seitlich neben der Schalungstafel, unter der die Stütze steht, liegt.
     
    2. Schalungssystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Kopfstück (4) und das Auflager (30) mit Vorsprüngen (33 bzw. 50) versehen sind, die vom nach unten offenen Rahmen (2a) der einzelnen aufzulegenden Schalungstafeln (2) gelenkartig zu hintergreifen sind.
     
    3. Schalungssystem nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Auflager ein ausschwenkbar gelagerter Kragarm (Hebel 30) ist.
     
    4. Schalungssystem nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß jeweils zwei Stützen (3) mittels eines jochartigen Kopfstückes (4) mitein- ; ander verbunden sind.
     
    5. Schalungssystem nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß jeder Kragarm als um eine horizontale Achse (36) verschwenkbarer zweiarmiger Hebel (30) ausgebildet ist, dessen einer Arm (31) das Auflager (32) trägt und dessen anderer Arm (34) mit einer verstellbaren Sperrklinke (35) zusammenwirkt.
     
    6. Schalungssystem nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der mit dem Auflager (32) versehene Arm (31) des Hebels (30) schwerer als der andere Arm (34) ist.
     
    7. Schalungssystem nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Sperrklinke (35) als entgegen einem Gewicht oder Federdruck verstellbare Falle ausgebildet ist.
     
    8. Schalungssystem nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Sperrklinke (35) ein um eine horizontale Achse (39) verschwenkbarer doppelarmiger Riegel (40) ist, dessen einer mit dem Hebel (30) zusammenwirkender Arm (41) kürzer und leichter als der andere Arm (42) ausgebildet ist.
     
    9. Schalungssystem nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß der kürzere Arm (41) des Riegels (40) eine mit dem zweiarmigen Hebel (30) zusammenwirkende abgerundete Nase (41a) aufweist und sein längerer Arm (42) mit einer nach unten vorstehenden Verlängerung (47) zum Ansetzen eines Lösewerkzeuges (48) versehen ist.
     
    10. Schalungssystem nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, daß gegen den kürzeren Arm (41) des Riegels . (40) eine ihn in seine Schließstellung drückende Druckfeder (46) etwa senkrecht angestellt ist.
     




    Zeichnung
















    Recherchenbericht