(19)
(11) EP 0 054 580 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
30.06.1982  Patentblatt  1982/26

(21) Anmeldenummer: 80108112.6

(22) Anmeldetag:  22.12.1980
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)3B25B 23/08
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH FR GB IT LI NL SE

(71) Anmelder: Hans Mesenhöller KG
D-5630 Remscheid (DE)

(72) Erfinder:
  • Lestreus, Bernd
    Bara bei Malmö (SE)

(74) Vertreter: Peerbooms, Rudolf, Dipl.-Phys. 
Rieder & Partner Anwaltskanzlei Postfach 11 04 51
42304 Wuppertal
42304 Wuppertal (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Schraubensteckschlüssel mit einem Klemmteil zur Festhaltung einer Mutter oder dgl.


    (57) Bei einem Schraubensteckschlüssel mit fester oder auswechselbarer Steckhülse (3) ist in der mit einer Radialbohrung (6) versehenen Ringwand (7) der Steckhülse (3) ein pilzförmiges Klemmteil (11) federnd nachgiebig gelagert, welches die Mutter od.dgl. nach dem Losschrauben festhält.
    Der Kopf (15) des aus elastomerem Material bestehenden Klemmteiles (11) ist mit einem kuppelförmigen Dach versehen, welches sich mit seinem heruntergezogenen Dachrand (16) an einer das innenliegende Ende der Radialbohrung (6) umschließenden, versenkt liegenden Schulterfläche (17) einer Ausnehmung (9) abstützt und elastisch in die Ausnehmung (9) eindrückbar ist.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft einen Schraubensteckschlüssel mit einer Handhabe und einer festen oder auswechselbaren Steckhülse oder Steckkappe, in deren, mit einer Radialbohrung versehenen Ringwand ein pilzförmiges, in den Aufnahmeraum für eine Mutter oder eine Mehrkant-Kopfschraube hineinragendes Klemmteil federnd nachgebend gelagert ist.

    [0002] Beim lotrechten Arbeiten mit einem Steckschlüssel bereiten die Führung und Festhaltung der Mutter oder einer Mehrkant-Kopfschraube während des Einschraubens bzw. nach dem Losschrauben oft erhebliche Schwierigkeiten. Durch das DE-GM 78 04 791 ist ein Schraubenschlüssel bekannt, bei welchem die Ringwand des Steckkopfes vom Schaft eines pilzförmigen Elementes durchgriffen wird, der mit seinem Kopf außen unter einem die Ringwand umspannenden Mantel aus elastomerem Material liegt. Das in den Aufnahmeraum für die Mutter oder dgl. hineinragende Fußende des Schaftes wird von einer aufgenommenen Mutter gegen-die Kraft des äußeren elastischen Mantels zurückgedrängt, wobei die Mutter klemmend im Steckschlüssel gehalten ist. Diese Ausführungsform ist aber verhältnismäßig materialaufwendig und in der Montage unbequem. Letzteres gilt insbesondere für den Fall, wenn ein beschädigter oder ausgeleierter Elastikmantel vom Handwerker oder Heimwerker durch einen neuen ersetzt werden soll. Darüber hinaus verdickt der äußere Elastikmantel den Steckschlüssel, was bei schwer zugänglichen Verschraubungsstellen nachteilig sein kann.

    [0003] Durch das DE-GM 74 31 974 ist ferner ein Schraubenschlüssel bekannt, bei welchem der Steckkopf einen in eine umlaufende Innennut eingelegten Klemmring aus elastischem Material aufweist, der allerdings nur bei Materialkompression eine Klemmkraft zu liefern vermag. Deshalb muß dort ein relativ weichelastisches Gummimaterial verwendet werden, was aber wenig verschleißfest ist. Wenn dort der relativ weiche Klemmring durch Abrieb oder Abscheren abgenutzt ist, ist er zudem nur recht mühsam auswechselbar.

    [0004] Durch die CH-PS 109 346 ist weiterhin ein Mutterschlüssel mit Mutternmagazin bekannt, bei welchem die Muttern innerhalb des Magazins durch metallische Rastglieder oder Riegel zurückgehalten werden, die den Schlüsselkopf umschließen und folglich die Außenabmessungen zwangsläufig vergrößern. Darüber hinaus ist diese bekannte Ausführungsform technisch sehr diffizil und preisaufwendig.

    [0005] Schließlich ist durch die US-PS 27 23 694 eine Einschraubhilfe für Holzschrauben bekannt, die aus einer auf einer Schraubendreherklinge aufgeschobenen Gummihülse besteht, die den Kopf der Holzschraube klemmend umschließt. Allerdings muß dort beim Lösen einer Schraube zunächst die Gummihülse auf der Schraubendreherklinge zurückgeschoben sein, und erst nachdem die Schraube ein bestimmtes Stück weit herausgedreht worden ist, muß mit einer zusätzlichen Betätigung die Gummihülse auf den Schraubenkopf vorgeschoben werden, um die Festhaltung der Schraube zu bewirken. Eine solche Arbeitsweise ist bei Schraubenschlüsseln mit Steckhülse oder Steckkappe nicht anwendbar.

    [0006] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Schraubensteckschlüssel mit einer Einrichtung zum vorübergehenden Festhalten der Mutter oder dgl. zu versehen, die sehr preiswert herstellbar sowie bequem montierbar und auswechselbar ist, die die Außenabmessungen des Steckschlüssels nicht vergrößert und die sich durch hohe Verschleißfestigkeit auszeichnet.

    [0007] Ausgehend vom gattungsgemäßen Schraubensteckschlüssel wird dies der Erfindung zufolge dadurch erreicht, daß der Kopf des aus elastomerem Material bestehenden Klemmteiles mit einem kuppeiförmigen Dach versehen ist, welches sich mit seinem heruntergezogenen Dachrand an einer das innenliegende Ende der Radialbohrung umschließenden, versenkt liegenden Schulterfläche einer Ausnehmung abstützt und elastisch in die Ausnehmung eindrückbar ist.

    [0008] Die Erfindung bietet den Vorteil, daß nur ein einteiliges, sehr preiswertes Klemmelement benötigt wird, welches die Außenabmessungen des Steckschlüssels nicht vergrößert und in einfachster Weise montierbar and auswechselbar ist. Durch die spezielle Anordnung und durch die Dachform des pilzförmigen Klemmteiles ist ferner für eine hohe Verschleißfestigkeit gesorgt, da die Klemmkraft vorliegend nicht durch Kompression von elastischem Material sondern durch ein Biegen, speziell ein Eindrücken des gewölbten Daches gewonnen wirdo Dies hat zur Folge, daß ein verhältnismäßig zähelastischer und damit hoch verschleißfester Kunststoff eingesetzt werden kann. Dabei ist weiterhin von Vorteil, daß wegen der teilweise versenkten Anordnung des Pilzkopfes in einer Innenausnehmung des Steckschlüssels die zu lösende Mutter oder dgl. immer nur auf die schräge Dachfläche des Pilzkopfes auftritt, so daß ein Abschereffekt sicher ausgeschaltet ist.

    [0009] Hierbei kann es gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung zweckmäßig sein, den Pilzkopf an seinem Scheitel mit einer mulden- oder trichterförmigen koaxialen Materialausnehmung zu versehen. Auch hierdurch wird die Flexibilität des Pilzkopfes erhöht.

    [0010] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform sieht die Erfindung vor, daß das Klemmteil an seinem Fußende als hinterschnittenes Schnappglied ausgebildet ist. Zweckmäßigerweise ist dabei die Radialbohrung außen von einer Erweiterungsbohrung umgeben, in welche der mit einem Schnappwulst oder diskreten Schnappnasen versehene Fuß des Klemmteiles aufgenommen ist. Der axiale Abstand zwischen dem Rand des Pilzkopfes und dem Schnappwulst bzw. den Schnappnasen ist etwa gleich der Länge des mittleren Teiles der beidseits abgestuften Radialbohrung. Bei dieser Ausführungsform wird das pilzförmige Klemmteil von innen her in die Radialbohrung der Ringwand eingesteckt, bis die fußseitigen Schnappvorsprünge in die äußere Erweiterungsbohrung der Radialbohrung einschnappen. Da die Schnappvorsprünge im wesentlichen innerhalb dieser Erweiterungsbohrung versenkt liegen, sind die Außenabmessungen des Schraubensteckschlüssels durch des Klemmteil nicht vergrößert. Sollte das pilzförmige Klemmteil mit der Zeit einmal ausleiern, kann es bequem gegen ein neues ausgewechselt werden.

    [0011] Gemäß einer alternativen Ausführungsform kann vorgesehen werden, daß die Ringwand mit einer axialen, schwalbenschwanzförmigen Innennut versehen ist, die sich über die Radialbohrung hinweg erstreckt und in deren Schwalbenschwanzwinkeln der Pilzkopf an zwei diametral sich gegenüber liegenden Randbereichen eingefaßt ist. Bei dieser Ausführungsform ist der Pilzkopfrand gleichzeitig als Schnappvorsprung zur Lagesicherung des Klemmteiles am Steckschlüssel ausgenutzt.

    [0012] Die Erfindung wird im folgenden anhand zweier in der Zeich- nung dargestellter Ausführungsbeispiele näher beschrieben.

    [0013] In der Zeichnung zeigen:

    Fig. 1 einen Schraubensteckschlüssel mit auswechselbarem Steckschlüsselkopf,

    Fig. 2 einen Schnitt gemäß der Linie II-II in Fig. 1,

    Fig. 3 einen Schnitt gemäß der Linie III-III in Fig. 2,

    Fig. 4 einen Schnitt gemäß der Linie IV-IV in Fig. 2,

    Fig. 5 den Detailbereich V nach Fig. 3 in vergrößerter Darstellung,

    Fig. 6 veranschaulicht die Festhaltung einer Mutter,

    Fig.7 ein zweites Ausführungsbeispiel im Querschnitt analog zur Darstellung nach Fig. 2,

    Fig. 8 einen Schnitt gemäß der Linie VIII-VIII in Fig. 7,

    Fig. 9 einen Schnitt gemäß der Linie IX-IX in Fig. 7,

    Fig. 10 eine vergrößerte Detaildarstellung zum Klemmteil nach Fig. 7 und

    Fig. 11 veranschaulicht die Festhaltung einer Schraube beim zweiten Ausführungsbeispiel nach der Erfindung.



    [0014] Fig. 1 zeigt einen Schraubensteckschlüssel aus Handhabe 1, Fortsetzung 2 und darauf aufgestecktem Steckschlüsselkopf 3, der beispielsweise einem Steckschlüsselsatz entnommen ist. Alternativ kann es sich aber auch um einen einteilig aus Handhabe, Fortsetzung und Steckkopf bestehenden Steckschlüssel handeln.

    [0015] Der hier als Innensechskant ausgebildete Steckschlüsselkopf 3, ist an einer Sechseck-Segmentfläche etwa in halber Höhe seines freien Aufnahmeraumes 4 für eine Mutter 5 mit einer Radialbohrung 6 in der Ringwand 7 versehen. Außen schließt sich an die Radialbohrung 6 eine im Durchmesser etwas größere Erweiterungsbohrung 8 an, während an der Innenseite eine im Durchmesser beträchtlich größere Ausnehmung 9 die Radialbohrung 6 umschließt. Die Ausnehmung 9 ist hier ebenfalls als Radialbohrung gezeigt, jedoch kann es aus fertigungstechnischen Gründen vorteilhafter sein, eine axiale Innennut 10 an der Ringwand 7 vorzusehen, wiche sich über die Radialbohrung hinweg erstreckt.

    [0016] In die Radialbohrung 6 ist von innen her ein pilzförmiges Klemmteil 11 eingesteckt, dessen Fußende 12 mit einem Schnappwulst 13 versehen ist, der in die Erweiterungsbohrung 8 einschnappt. Der Schaft 14 des Klemmteiles 11 liegt etwa mit halber Länge innerhalb der Radialbohrung 6 und mit seiner anderen Längshälfte in der Ausnehmung 9. Der Pilzkopf 15 des Klemmteiles 11 ist als kuppelförmiges Dach ausgebildet, welches mit seinem Rand 16 auf der Schulterfläche 17 der Ausnehmung 9 bzw. auf der Bodenfläche der Nut 10 aufsitzt. Der mittlere Bereich des Pilzkopfes ragt in den Aufnahmeraum 4 für die Mutter. An seinem Scheitel ist der Pilzkopf mit einer muldenförmigen, koaxialen Aussparung 18 versehen.

    [0017] Zur Erleichterung der Montage kann das Klemmteil zunächst mit einem seinen Fuß verlängernden spitzen Kegel 19 versehen sein, der nach Einschaappen mittels eines Messers 20 oder dgl. abgeschnitten wird.

    [0018] Wie Fig. 6 zeigt, wird das gewölbte Pilzdach durch eine aufgenommene Mutter 5 flach gedrückt, wobei sich der äußere Schnappwulst 13 etwas von seinem Sitz abhebt. Die Schraube 5 kann unter Überwindung des Reibschlusses nach Beendigung der Schraubarbeit bequem vom Steckschlüssel getrennt werden.

    [0019] Beim Ausführungsbeispiel nach den Fig. 7 bis 11 ist die Ringwand 21 mit einer axialen, schwalbenschwanzförmigen Innennut 22 versehen, die sich über die Radialbohrung 23 hinweg erstreckt und in deren Schwalbenschwanzwinkeln der Pilzkopf 24 an zwei diametral sich gegenüberliegenden Randbereichen 25 und 26 eingefaßt ist. Der Schaft 27 des pilzförmigen Klemmteiles ist glatt und verschieblich in der Radialbohrung 23 gelagert.


    Ansprüche

    1. Schraubenschlüssel mit einer Handhabe und mit einer festen oder auswechselbaren Steckhülse oder Steckkappe, in deren, mit einer Radialbohrung versehenen Ringwand ein pilzförmiges, in den Aufnahmeraum für eine Mutter oder eine Mehrkant-Kopfschraube hineinragendes Klemmteil federrdnachgiebig gelagert ist, dadurch gekennzeichnet, daß der Kopf (15) des aus elastomeren Material bestehenden Klemmteiles (11) mit einem kuppelförmigen Dach versehen ist, welches sich mit seinem heruntergezogenen Dacnrand an einer das innenliegende Ende der Radialbohrung (6) umschließender versenkt liegenden Schulterfläche (17) einer Ausnehmung (9) abstützt und elastisch in die Ausnehmung (9) eindrückbar ist.
     
    2. Schraubenschlüssel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Pilzkopf (15) an seinem Scheitel mit einer mulden- oder trichterförmigen, koaxialen Materialausnehmung (18) versehen ist.
     
    3. Schraubenschlüssel nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Klemmteil (11) an seinem Fußende (12) als hinterschnittenes Schnappglied ausgebildet ist.
     
    4. Schraubenschlüssel nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Radialbohrung (6) außen von einer Erweiterungsbohrung (8) umschlossen ist, in welche der mit einem Schnappwulst (13) oder diskreten Schnappnasen versehene Fuß des Klemmteiles (11) liegt.
     
    5. Schraubenschlüssel nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der axiale Abstand zwischen dem Rand (16) des Pilzkopfes (15) und dem Schnappwulst (13) bzwo den Schnappnasen etwa gleich der Länge der mittigen Radialbohrung (6) ist.
     
    6. Schraubenschlüssel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Ringwand (21) mit einer axialen, schwalbenschwanzförmigen Innennut (22) versehen ist, die sich über die Radialbohrung (23) hinweg erstreckt und in deren Schwalbenschwanzwinkeln zwei diametral sich gegenüberliegende Randbereiche (25, 26) des Pilzkopfes (24) eingefaßt sind.
     




    Zeichnung













    Recherchenbericht