[0001] Die Erfindung betrifft einen Kommutator mit einem armierten Segmentverband, der unter
Zwischenlage einer Isolierung auf einer Nabe oder einer Ankerwelle angeordnet ist,
sowie ein Verfahren zu einer Herstellung eines solchen Kommutators.
[0002] Die bekannten Kommutatoren mit einem armierten Segmentyerband sind solche der Gewölbedruckbauart.
Mit ihnen lassen sich selbst bei hoher Fliehkraftbeanspruchung, wie sie bei hohen
Drehzahlen auftritt, sog. Segmentsprünge vermeiden, weil der Gewölbedruck so groß
gewählt werden kann, daß bei allen Betriebsbedingungen die durch den Gewölbedruck
erzeugte Flächenpressung zwischen den Segmenten und den Isolierlamellen ausreicht,
um ein Auswandern der Segmente zuverlässig zu verhindern. Häufig sind jedoch Kommutatoren
nicht nur großen Fliehkräften, sondern auch einer hohen thermischen Beanspruchung
ausgesetzt. Die infolge der Erwärmung des-Kommutators eintretende Deformation der
Bürstenlauffläche, bei der es sich um eine reversible Deformation in Form. von kurz-
und/oder langwelligen Abweichungen von der Zylinderform handelt, begrenzt dann die
maximale Drehzahl, für die der Kommutator noch verwendbar ist. Die bisher angewendeten
Maßnahmen zur Vermeidung oder Verminderung der thermisch bedingten Deformation der
Bürstenlauffläche, insbesondere eine Erhöhung des Gewölbedruckes, sind nämlich erfolglos
gewesen.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Kommutator der eingangs genannten
Art zu schaffen, der keine oder zumindest eine wesentlich geringere Warmdeformation
als die bekannten Kommutatoren hat. Gelöst wird diese Aufgabe mit den Merkmalen des
Anspruches 1.
[0004] Die erfindungsgemäße Lösung geht aus von der Überlegung, daß bei Kommutatoren der
Gewölbedruckbauart die vom armierten Segmentverband ausgehenden, aus dem Gewölbedruck
resultierenden Radialkräfte infolge der unvermeidlichen stofflichen Inhomogenität
und dimensionellen Unsymmetrie des Segmentverbandes über den Umfang desselben in unterschiedlicher
Größenverteilung wirksam sind. Sie bewirken eine für jeden Kommutator individuelle
Gleichgewichtseinstellung unter entsprechender Verwerfung des Segmentverbandes bereits
während seiner Herstellung. Die durch die Verwerfung des Segmentverbandes hervorgerufene
Deformation wird zwar durch Überdrehen desselben am fertigen Kommutator beseitigt,
aber die unterschiedliche Größenverteilung der Radialkräfte über den Umfang des Segmentverbandes
bleibt erhalten. Eine erneute Deformation des Segmentverbandes und damit der Bürstenlauffläche
ist deshalb vorprogrammiert und wird infolge der schwachen Reaktionskräfte der speziell
zur Aufnahme von Fliehkräften und zur Aufrechterhaltung einer ausreichenden Gewölbespannung
ausgebildeten, jedoch nur in geringem Umfang biegesteifen Armierungselemente bei jeder
Art einer Betriebsbeanspruchung eintreten.
[0005] Bereits infolge der Fliehkraftbeanspruchung bewirken die über den Umfang des Segmentverbandes
in ungleicher Größe vorherrschenden Radialkräfte zusammen mit den aus einer unvermeidlichen
Unwucht des Segmentverbandes resultierenden Radialkomponenten im Zuge einer bei steigender
Drehzahl erzwungenen stetigen Aufweitung des Segmentverbandes eine Zunahme der Größenunterschiede
in den über den Umfang des Segmentverbandes wirksamen Radialkräften. Die im Betrieb
einsetzende, stetige Erwärmung des Kommutators bis auf seine Betriebstemperatur bewirkt
über die wärmebedingte Gewölbedruckerhöhung und über die unter dem Druck--und Wärmeanstieg
aus der Inhomogenität des Segmentverbandes, insbesondere der Isolierlamellen, resultierende,
sich in zuneh
- mendem Maße vergrößernde Asymmetrie des Segmentverbandes infolge der sich superponierenden
Kräfte eine weitere Zunahme der Größenunterschiede der über den Umfang des Segmentverbandes
wirksamen Radialkräfte. Hinzukommt noch, daß infolge des relativ weichen, orthotropen
Segmentverbandes der durch eine Betriebszustandsänderung eintretende Ab- oder Aufbau
der über den Umfang des Segmentverbandes wirksamen Radialkräfte über relativ große
Wege stattfindet. D.h., daß bei einsetzender Fliehkraft- und insbesondere Wärmebeanspruchung
die Kräftegleichgewichtseinstellung über eine entsprechend hohe Aufweitung des Segmentverbandes
erfolgt, der dadurch in zunehmendem Maße seine ursprüngliche Form und Orientierung
zur Kommutatornabe verliert und nur noch infolge seiner Deformation durch stellenweisen,
unkontrollierbaren Kontakt mit der Kommutatornabe verbunden ist.
[0006] Um diese Deformationen von Kommutatoren der Gewölbedruckbauart zu verhindern,müßte
ein solcher Kommutator also in hohem Grade stoffliche Homogenität und dimensionelle
Symmetrie aufweisen. Die Verwirklichung der dazu erforderlichen Voraussetzungen, z.B.
winkelgetreue, in ihrer Stärke übereinstimmende Segmente, weitgehend toleranzfreie
Isolierlamellenstärke und homogener Werkstoff,ein möglichst idealer, axial- und radialsymmetrischer
Aufbau des Segmentverbandes während seiner Herstellung bis zur Fertigstellung des
Kommutators, würde, soweit sie überhaupt realisierbar sind, hohe Kosten verursachen.
[0007] Für den erfindungsgemäßen Kommutator ist hingegen kein höherer Grad an stofflicher
Homogenität und dimensioneller Symmetrie erforderlich als bei den bekannten Kommutatoren
der Gewölbedruckbauart, so daß der Segmentverband nur die bisher üblichen Fertigungskosten
verursacht. Daß dennoch auch unter einer dynamischen und thermischen Beanspruchung,
die weit über der bisher erreichten Grenze liegt, keine störende Deformation der Bürstenlauffläche
auftritt, ist darauf zurückzuführen, daß das Formverhalten des Kommutators maßgebend
von der als aktives Bauelement in den mechanischen. Aufbau des Kommutators einbezogenen,
radial vorgespannten Nabe und/oder Ankerwelle bestimmt wird. Deren äußerst harte Federcharakteristik
und die ihr im Zuge der Herstellung des Kommutators einverleibte hohe potentielle
Energie bewirken, daß schon geringfügige Deformationen des Segmentverbandes zu einer
hohen Reaktion, also einer starken Änderung der von der Nabe und/oder Welle ausgehenden,
radial auf die Innenmantelfläche des Segmentverbandes gerichteten Stützkräfte führen.
Das bedeutet, daß die auf die Innenmantel fläche des Segmentverbandes gerichteten
Stützkräfte der unter Druck stehenden, ä-ußerst biegesteifen, d.h. einer Änderung
von Form und Größe ihres Querschnittes sehr hohe Widerstandskräfte entgegensetzenden
Nabe und/oder Welle einer einsetzenden Deformation in Form wesentlich höherer Reaktionskräfte
entgegenwirken. Vorteilhafterweise sind dabei die eingebrachten Stützkräfte wesentlich
höher gewählt als durch Wärme- und Fliehkraftbeanspruchung des Kommutators im späteren
Betrieb davon je abgebaut wird. Dadurch ist der Segmentverband stets über einen innigen
Kraftschluß zur Kommutatornabe orientiert und eine entsprechend hohe Reaktion der
Stützkräfte bei einsetzender Deformation in jedem der später auftretenden Betriebszustände
gewährleistet.
[0008] Jeder infolge einer Betriebsbeanspruchung den Segmentverband und damit die Armierung
aufzuweiten suchende Radialkraft folgt sofort der Abbau entsprechender Stützkräfte
der Nabe auf äußerst kurzem Weg. Das bedeutet, daß unter Betriebsbeanspruchung keine
wesentliche, spannungsbedingte Durchmesservergrößerung des Segmentverbandes auftritt,
die in der Gewölbedruckfläche vorherrschende Gewölbespannung über alle Betriebszustände
weitgehend konstant bleibt und sich die Radialpressung zwischen der-Armierung und
der dieser als Auflage dienenden Segmentzonen nur in geringem Umfang ändert. Ein weiterer
Vorteil, der hieraus resultiert, besteht darin, daß sich fertigungsbedingte Abweichungen
der Nabe oder Ankerwelle von der Rundheit oder auch Exzentrizitäten nicht nachteilig
auswirken.
[0009] Aufgrund dieser Eigenschaft des erfindungsgemäßen Kommutators und der damit verbundenen,
über alle Betriebszustände weitgehend gleich großen Radialpressung der Segmente gegen
die Armierung reicht ein relativ geringer Gewölbedruck aus, um ein Auswandern einzelner
Segmente am noch kalten, jedoch unter Fliehkraftbeanspruchung stehenden Kommutator
zu unterbinden. Eine wesentliche Verminderung des Gewölbedruckes ergibt sich be-i
gleicher Armierung gegenüber einem Kommutator der Gewölbedruckbauart dadurch, daß
der armierte Segmentverband im Zuge der Herstellung des Kommutators so hoch aufgeweitet
wird, daß ein überwiegender Spannungsanteil der Armierung die kraftschlüssig mit ihm
gekoppelte Nabe und/oder Ahkerwelle und die zwischen ihr und dem Segmentverband liegende
Isolierung radial vorspannt.
[0010] Bei einer bevorzugten Ausführungsform ist jedoch zusätzlich die unter Gewölbespannung
stehende Fläche der Segmente und Isolierlamellen bis auf ein dynamisch noch erforderliches
und fertigungstechnisch noch notwendiges Maß reduziert. Durch diese Verminderung der
unter Gewölbespannung stehenden Fläche, die durch Ausnehmungen und/oder Absetzungen
der Segmente und/oder der Isolierlamellen erreicht werden kann, werden die durch Erwärmung
hervorgerufenen und durch Inhomogenität und dimensionelle Unsymmetrie bedingten radialen
Kräfte noch weiter reduziert, da die erwärmungsbedingte Aufweitung des Segmentverbandes
oder Erhöhung der Gewölbespannung wegen der erheblichen Verkleinerung der die Druckkräfte
in Umfangsrichtung erzeugenden Flächen erheblich vermindert wird. Durch die wesentliche
Gewölbedruckreduzierung in der stark verminderten Gewölbedruckfläche sind die unter
Wärme im Segmentverband wirksamen Kräfte stark reduziert und infolge der von der Nabe
ausgehenden Stützwirkung die die Armierungen aufnehmenden Segmentenenden stark entlastet.
[0011] Um die Abstützung des Segmentverbandes auf der Nabe oder Ankerwelle so starr wie
möglich, oder, anders ausgedrückt, die Kopplung zwischen dem Segmentverband und der.Nabe
oder der Ankerwelle so eng wie möglich zu machen, ist es zweckmäßig, die in radialer
Richtung gemessene Dicke der Isolierung zwischen der Nabe und der Welle und den Segmenten
- unter Berücksichtigung der erforderlichen Spannungsfestigkeit und der bei der Fertigung
zu beachtenden Gesichtspunkte so klein wie möglich zu wählen, wodurch gleichzeitig
ein guter Wärmefluß vom Segmentverband auf die Nabe und/oder Ankerwelle erreicht wird.
Vorteilhafte weitere Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Kommutators sind Gegenstand
der Ansprüche 4 bis
9.
[0012] Der Erfindung liegt auch die Aufgabe zugrunde, ein möglichst einfach auszuführendes
Verfahren zur Herstellung des erfindungsgemäßen Kommutators zu schaffen. Diese Aufgabe
wird mit den Merkmalen des Anspruches 10 gelöst. Vorteilhafte weitere. Ausgestaltungen
dieses Verfahrens sind Gegenstand der Ansprüche 11 bis 18.
[0013] Im folgenden ist die Erfindung anhand von in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispielen
im einzelnen erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 einen schematisch und Envollständig dargestellten Längsschnitt eines erfindungsgemäßen
Kommutators mit den im dynamisch und thermisch unbeanspruchten Zustand wirksamen Kräften,
Fig. 2 einen Schnitt entsprechend Fig. 1 mit den im dynamisch und thermisch beanspruchten
Zustand wirksamen Kräften,
Fig. 3 eine Seitenansicht eines Segmentes für einen Kommutator gemäß den Fig. 1 und
2 im Zustand vor dem am Segmentverband erfolgenden Andrehen der umlaufenden Stufen
für die Armierungsringe,
Fig. 4 eine Stirnansicht des Segmentes gemäß Anspruch 3,
Fig. 5 eine Seitenansicht einer Isolierlamelle für den Kommutator gemäß den Fig. 1
und 2 vor dem Einstechen der Ringnuten für die Armierungsringe,
Fig. 6 eine Stirnansicht der Isblierlamelle gemäß Fig. 5,
Fig. 7 einen unvollständig dargestellten Längsschnitt eines Ausführungsbeispiels des
erfindungsgemäßen Kommutators in einer Bauweise mit Spannschrauben,
Fig. 8 einen Längsschnitt eines anderen Ausführungsspiels mit Spannschrauben,
Fig. 9 einen unvollständig dargestellten Längsschnitt eines weiteren Ausführungsbeispiels,
Fig.10 einen unvollständig dargestellten Längsschnitt eines gegenüber dem Ausführungsbeispiel
gemäß Fig. 9 abgewandelten Ausführungsbeispiels.
Fig.11 einen unvollständig dargestellten Längsschnitt eines fünften Ausführungsbeispiels
vor der Fertigstellung
Fig.12 einen unvollständig dargestellten Längsschnitt des fünften Ausführungsbeispiels
im fertigen Zustand.
[0014] Der Segmentverband des in den Fig. 1 und 2 dargestellten, sowohl dynamisch als auch
thermisch hochbelastbaren Kommutators ist ein hohlzylindrischer Körper, der aus Segmenten
1 und Isolierlamellen 2 zusammengesetzt ist. Dabei liegt jeweils eine dieser aus Mikanit_bestehenden,
plattenförmigen Isolierlamellen 2 zwischen zwei aus Kupfer bestehenden Segmenten 1.
[0015] Die Segmente 1, deren Querschnittsprofil Fig. 4 zeigt, haben an beiden Seitenflächen
längs deren außen liegenden Randes eine Absetzung 1'. Durch diese beiden Absetzungen
1' wird die Dicke des Segmentes in der außen liegenden Randzone so weit vermindert,
daß hier am fertiggestellten Kommutator kein nennenswerter Gewölbedruck mehr vorhanden
ist. Ferner sind die Segmente 1 mit zwei symmetrisch und in Längsrichtung des Kommutators
im Abstand voneinander angeordneten Durchbrüchen 3 versehen, die aus dem Segment ausgestanzt
sind und sich von einem Langloch dadurch in ihrer Form unterscheiden, daß sie an beiden
Enden unterschiedlich große Radien haben. Der kleinere Radius ist an dem dem anderen
Durchbruch benachbarten Ende vorgesehen. Der zwischen den beiden Durchbrüchen 3 vorhandene
Steg 4 liegt mittig zwischen den Enden des Segmentes.
[0016] Wie die Fig. 5 und 6 zeigen, weisen die Isolierplatten 2 je drei kreisförmige, gleich
große Ausstanzungen 5 auf, welche in Längsrichtung des Kommutators in gleichen Abständen
voneinander angeordnet sind. Dabei liegt die mittlere Ausstanzung 5 in der Mitte zwischen
den beiden Enden der Isolierlamelle. Sie ist daher auf den Steg 4 ausgerichtet. Da
die Krümmungsmittelpunkte der Durchbrüche 3 und die Zentren der Ausstanzungen 5 gleiche
Abstände von der Innenmantelfläche des Segmentverbandes haben, ergibt sich die in
den Fig. 1 und 2 dargestellte, teilweise.Überdeckung. In den Bereichen der Absetzungen
1' ist die Flächenpressung zwischen den Segmenten 1 und den Isolierlamellen 2 sehr
gering. In den von den Durchbrüchen 3 und Ausstanzungen 5 überdeckten Bereichen wird
keinGewölbedruck übertragen. Ein Gewölbedruck kann daher praktisch nur in dem zwischen
den Durchbrüchen 3 und den Ausstanzungen 5 einerseits sowie der Innenmantelfläche
d.es Segmentverbandes andererseits liegenden Flächenbereich sowie den beiden abgesetzten
Endzonen erzeugt werden, an denen außen je ein iso- - lierter Armierungsring 6 anliegt.
Die Stufe zur Aufnahme des Armierungsrings 6 wird, um eine gleichmäßige Anlage an
allen Segmenten zu gewährleisten, am zusammengesetzten Segmentverband ausgedreht.
[0017] Der armierte Segmentverband sitzt unter Zwischenlage einer Isolation 7 konzentrisch
auf einer metallischen Nabe 8, die ihrerseits auf einer Welle 9 sitzt. Die Isolation
7, die Nabe 8 und die Welle 9 sind in radialer Richtung vorgespannt, wobei die beiden
letztgenannten Teile einen äusserst biegesteifen sowie weitgehend stofflich homogenen
und dimensionell symmetrischen Körper bilden, von dem in nahezu idealer Weise gleich
große, radialsymmetrisch wirksame Stützkräfte S ausgehen. Wären die Nabe 8 und die
Welle 9 nicht in radialer Richtung vorgespannt, würde also der armierte Segmentverband
wie bei den bekannten Kommutatoren der Gewölbedruckbauart nur formschlüssig auf der
Nabe 8 sitzen, dann würde die von den Armierungsringen 6 erzeugte Spannkraft F eine
sehr hohe Gewölbespannung und daher eine relativ große, daraus resultierende Radialkraft
G
R erzeugen. Infolge der Aufweitung des Segmentverbandes unter dem Einfluß der Stütz-Stützkräfte
S bzw. ihrer radial wirksamen Resultierenden S
r wird jedoch die Radialkraft G der Gewölbes pannung auf den wesentlich kleineren Wert
G vermindert.
[0018] Im Betrieb beansprucht, wie Fig. 2 zeigt, die Fliehkraft
Z den Lamellenverband in derselben Richtung wie die durch die Gewölbespannung erzeugte
Radialkraft G'
r.Da die vorgespannte Nabe 8 und die vorgespannte Welle 9 eine sehr harte Federcharakteristik
haben, wird jedoch die Fliehkraft
Z ohne eine nennenswerte radiale Bewegung des Segmentes durch einen entsprechenden
Abbau der Stützkräfte S' bzw.. deren Radialkomponenten S
r' kompensiert. Die Gewölbespannungsänderung in den reduzierten, den Gewölbedruck noch
übertragenden Zonen ist daher unter dem Einfluß der Fliehkraft gering. Dementsprechend
ist auch der Größenunterschied der resultierenden Radialkräfte G beim ruhenden r und
G' beim rotierenden Kommutator gering.
[0019] Da die bei der Erwärmung des Kommutators zunehmende Gewölbespannung nur in den reduzierten
Zonen benachbarter Segmente wirksam ist, ist die hieraus resultierende Radialkraft
G'
r' ebenfalls relativ gering und wird durch einen entsprechend geringen Abbau der radial
wirksamen Stützkräfte S'
r kompensiert.
[0020] Die Summe aller in radialer Richtung wirksamen Kräfte im Betrieb des Kommutators
ist nur wenig höher als die Summe dieser Kräfte am ruhenden Kommutator. Das bedeutet,
daß unter Betriebsbeanspruchung keine wesentliche, spannungsbedingte Durchmesservergrößerung
des Segmentverbandes auftritt, die in der reduzierten Gewölbedruckfläche herrschende
Restgewölbespannung über alle Betriebszustände weitgehend konstant bleibt und sich
die Radialpressung zwischen den Armierungsringen 6 und den ihnen als Auflage dienenden
Endzonen der Segmente sich nur in geringem Umfang ändert. Da außerdem ein Abbau der
radial wirksamen Stützkräfte im wesentlichen nur durch die Fliehkraft
Z erfolgt, sind auch unter voller Betriebsbeanspruchung noch große, radial von der
Nabe ausgehende Stützkräfte wirksam, die jeder Deformation des Segmentverbandes entgegenwirken.
[0021] Bei dem in Fig. 7 dargestellten Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Kommutators
ist der Segmentverband aus im Wechsel aufeinanderfolgenden Segmenten-11 und Isolierlamellen
12 zusammengesetzt. Die Segmente 11 haben beidseitig längs ihrer äußeren, an die Lauffläche
für die Bürsten angrenzenden Randzone je eine Absetzung 11'. Ferner sind sie mit Durchbrüchen
13 versehen, welche gegenüber Ausstanzungen 15 der Isolierlamellen 12 so versetzt
sind, daß sie auf die Stege 14 zwischen den Ausstanzungen 15 ausgerichtet sind. Hierdurch
ist wie bei dem Ausführungsbeispiel gemäß den Fig. 1 bis 6 die Gewölbedruckzone im
wesentlichen auf den zwischen den Durchbrüchen und Ausstanzungen sowie der Innenmantel-
- fläche des Segmentverbandes liegenden Bereich und die beiden Endzonen beschränkt,
die innerhalb von zwei Armierungsringen 16 liegen, die aus Stahl bestehen und in stirnseitigen
Ringnuten unter Zwischenlage einer Isolation liegen.
[0022] Die Innenmantelfläche des Segmentverbandes bildet in ihren beiden Endabschnitten,
die sich im Ausführungsbeispiel über je etwa ein Drittel der Gesamtlänge des Segmentverbandes
erstrecken, je einen sich nach außen erweiternden Innenkonus. An diesen beiden Innenkonen
liegen zwei aus Stahl bestehende, isolierte Stützringe 20 an, deren Außenmantelfläche
einen korrespondierenden Außenkonus bildet. Mit ihrer zylindrischen Innenmantelfläche
liegen die beiden Stützringe 20 auf der zylindrischen Außenmantelfläche je einer aus
Stahl bestehenden Halbnabe 21 und 21' an, deren Innenmantelflächen eine Bohrung zur
Aufnahme einer Welle bilden. Parallel zur Längsachse des Kommutators liegende Durchgangsbohrungen
in der einen Halbnabe 21 und auf diese ausgerichtete Gewindebohrungen 22 in der anderen
Halbnabe 21' nehmen Spannschrauben 23 auf, die gleichmäßig auf dem Umfang der Halbnaben
verteilt angeordnet sind. Wie Fig. 7 zeigt, haben die Halbnaben 21 und 21' je einen
den auf ihnen angeordneten Stützring 20 außen hintergreifenden Ringflansch, wodurch
die Stützringe 20 beim Zusammenspannen der Halbnaben 21 und 21' mittels der Spannschrauben
23 ebenfalls im gleichen Maße zusammengespannt werden. Eine Vergußmasse 24 füllt auf
beiden Stirnseiten des Kommutators die zwischen den Armierungsringen 16 und den Segmenten
11 sowie den Isolierlamellen 12 vorhandenen Zwischenräume und deckt die nach außen
weisenden Stirnflächen der Armierungsringe 16, der Stützringe 20 und der zwischen
ihnen liegenden Endabschnitte der Segmente 11 und Isolierlamellen 12 nach außen hin
ab, wobei im Ausführungsbeispiel die nach außen weisende Seite der Vergußmasse 24
mit der angrenzenden Stirnfläche der Halbnabe fluchtet. Selbstverständlich können
die Stützringe 20 entfallen, beispielweise wenn die Nabenhälften 21 und 21' z.B. auf
Grund einer.großen Boh- - rung relativ dünnwandig sind, wenn die Nabenhälftenunter
Zwischenlage einer Isolation mit ihrer als Aussenkonus ausgebildeten Außenmantelfläche
an dem korrespondierenden Innenkonus des Segmentverbandes anliegen und mittels der
Spannschrauben 23 zusammengespannt werden.
[0023] Die Herstellung dieses Komumutators erfolgt in der Weise, daß der armierte Segmentverband
auf eine Temperatur erwärmt wird, die etwas höher liegt als die Betriebstemperatur
des Kommutators. Die beiden Halbnaben 21 und 21' werden vorzugsweise im Zuge dieser
Erwärmung zusammen mit den auf ihnen angeordneten Stützringen 20 eingepreßt. Der Segmentverband
wird dabei bis zur Anlage an einem während dieses Herstellungsvorganges den Segmentverband
aufnehmenden Anschlagring aufgeweitet. Vorzugsweise sind die Stützringe 20 auf die
Halbnaben 21 bzw. 21' aufgeschrumpft, um jegliche Luft zwischen ihnen, ihrer Isolation
und der Halbnabe zu vermeiden. Die Halbnaben sowie die Stützringe werden unter dem
Einpreßdruck gehalten, bis der Segmentverband wieder abgekühlt ist. Daher wird die
Aufweitung so gewählt, daß nach dem Abkühlen des Segmentverbandes die erforderliche
radiale Vorspannung der Halbnaben 21 und 21' sowie der Stützringe 20 erreicht wird.
Nun werden die beiden Halbnaben mittels der Spannschrauben 23 verschraubt. Abschließend
werden die beiden Stirnseiten des Segmentverbandes und der Stützringe 20 mittels der
Vergußmasse 2d veraossen.
[0024] In seinem Aufbau unterscheidet sich der Segmentverband des in Fig. 8 dargestellten
Ausführungsbeispiels vom Segmentverband des Ausführungsbeispiels gemäß Fig. 7 nur
dadurch, daß die beiden Armierungsringe 36 als Druckringe mit je einem Innenkonus
ausgebildet sind, der an einem Außenkonus anliegt, den die innenliegende Flanke der
den Armierungsring teilweise aufnehmenden, stirnseitigen Ringnut des Segmentverbandes
bildet. Die aus Stahl bestehenden Armierungsringe 36 sind wie - bei den anderen Ausführungsbeispielen
mit einer sie umhüllenden Isolation versehen.
[0025] Ein weiterer Unterschied gegenüber dem Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 7 besteht darin,
daß auf den beiden Halbnaben 41 und 41' zusätzlich zu je einem Stützring 40 ein Spannring
45 längsverschiebbar angeordnet ist. Die beiden isolierten Stützringe 40 sind wie
die Stützringe 20 ausgebildet und vorzugsweise auf die sie tragende Halbnabe aufgeschrumpft,
um jegliche Luft zwischen ihnen, ihrer Isolation und der Halbnabe zu vermeiden. Sie
werden ferner von je einem Ringflansch der Halbnabe hintergriffen, um beim Spannen
der Halbnaben im gleichen Maße gespannt zu werden. Jeder der beiden Spannringe 45
weist im Anschluß an eine Zylinderfläche, auf der der äußere, zylindrische Teil der
Innenmantelfläche des Armierungsrings 36 aufliegt, einen radial nach außen überstehenden
Ringflansch auf, der an der nach außen weisenden Stirnfläche des Spannringes anliegt.
Mehrere, gleichmäßig auf dem Umfang verteilt angeordnete und parallel zur Kommutatorlängsachse
liegende Gewindebohrungen 42 im einen Spannring
45 und mit ihnen fluchtende Durchgangsbohrungen in den beiden Halbnaben 41 und 41' sowie
im anderen Spannring 45 dienen der Aufnahme je einer Spannschraube 43, mit denen die
beiden Spannringe 45 und damit die Armierungsringe 36 zusammengespannt werden. Die
beiden Halbnaben 41 und 41' sind ausserdem wechselweise, mit versetzt zu den Durchgangsbohrungen
für die Spannschrauben 43 angeordneten, ebenfalls parallel zur Kommutatorlängsachse
liegenden und gleichmäßig am Umfang verteilten Gewindebohrungen 46 versehen,mit denen
die jeweils zugehörigen Durchgangsbohrungen in der anderen Halbnabe 41' bzw. 41 und
den von ihnen getragenen Spannringen 45 fluchten. In diesen Bohrungen liegen Spannschrauben
47, mittels denen einerseits die Halbnabe 41 über den von ihr getragenen, mit seinem
Aussenkonus am Innenkonus des Segmentverbandes anliegenden Stützring 40 mit dem den
Armierungs-
- ring 36 tragenden Spannring 45 und andererseits die Halbnabe 41' über den Stützring
40 mit dem den gegenüberliegenden Armierungsring 36 tragenden Spannring 45 zusammengespannt
werden. Die Spannschrauben47, die die Halbnabe 41' mit dem auf der gegenüberliegenden
Halbnabe
'41 verschiebbar angeordneten Spannring 45 zusammengespannen, sind in Fig. 8 nicht
dargestellt.
[0026] Die Herstellung dieses Kommutators erfolgt in der Weise, daß zuerst durch einen Schrumpfvorgang,
z.B. mittels einer konischen Buchse, über die der Segmentverband in eine dickwandige,
zylindrische Druckbuchse gepresst wird, dem Segmentverband eine Gewölbespannung gegeben
wird.-Danach werden durch Festziehen der Spannschrauben 43 die beiden Spannringe 45
und zusammen mit diesen die beiden Armierungsringe 36 zusammenge-. spannt und der
armierte Segmentverband aus der Druckbuchse gedrückt. Die beiden gespannten Armierungsringe
übernehmen nunmehr die Aufrechterhaltung der Gewölbespannung im Segmentverband. Anschließend
werden der Segmentverband auf eine Temperatur erwärmt, die über der späteren Betriebstemperatur
liegt, und, vorzugsweise im Zuge dieser Erwärmung,die Halbnaben 41 und 41' sowie die
von ihnen getragenen Stützringe 4o mit axialem Druck eingepreßt. wobei der Segmentverband
aufgeweitet wird, und zwar wie bei dem Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 7 bis zur Anlage
an einem während dieses Herstellungsvorgangs den Segmentverband aufnehmenden Anschlagring
oder einer Anschlagbuchse. Die beiden Halbnaben werden unter diesem axialen Druck
bis zum Erkalten gehalten. Anschließend werden die Spannschrauben 47 festgezogen.
Durch das Aufweiten des Segmentverbandes und sein anschliessendes Schrumpfen beim
Erkalten erhalten die beiden Halbnaben 41 und 41' sowie die Stützringe 40 eine radiale
Vorspannung, die sich zwar beim Betrieb des Kommutators vermindert, jedoch nicht vollständig
abgebaut wird.
[0027] Der armierte Segmentverband des Ausführungsbeispiels gemäß Fig. 9 unterscheidet sich
von demjenigen des Ausführungsbeispiels gemäß Fig. 7 nur dadurch, daß seine Innenmantel÷
fläche auch in den Endabschnitten zylindrisch ausgebildet ist. Absetzungen 51' der
Segmente 51 sowie Durchbrüche 53 derselben und Ausstanzungen 55 der Isolierlamellen
52 beschränken deshalb auch hier die Gewölbespannung im wesentlichen auf den zwischen
den Durchbrüchen und Ausstanzunandererseits gen einerseits sowie der Innenmantelfläche
/liegenden Bereich und die beiden innerhalb der Armierungsringe 56 liegenden Endzonen.
Zwischen der zylindrischen Außenmantelfläche einer aus Stahl bestehenden und radial
vorgespannten Nabe
58 sowie der Innenmantelfläche des Segmentverbandes befindet sich ein Preßstoff 57,
welcher den Segmentverband gegenüber der Nabe isoliert und die Radialkräfte überträgt.
Der Preßstoff 57, bei dem es sich um eine im Kommutatorbau für Preßkommutatoren übliche
Masse handelt, deckt auch die Stirnseiten der Armierungsringe 56 ihnen sowie der von/umfaßten
Endzonen des Lamellenverbandes ab und füllt die die Armierungsringe aufnehmenden Ringnuten
aus, soweit dies die Armierungsringe nicht tun. Zur Herstellung eines solchen Kommutators
wird der armierte Segmentverband durch Erwärmen auf eine für die Verarbeitung des
Preßstoffes
57 erforderliche Preßwerkzeugtemperatur, die je nach Preßstoff bis über 200° liegen
kann, sowie durch den zwischen die Innenmantelfläche des Segmentverbandes und die
Nabe 5
8 unter Druck eingebrachten Preßstoff 5
7 bis zur Anlage der Außenmantelfläche an einer den Segmentverband aufnehmenden Preßbuchse
aufgeweitet. Der Innendurchmesser dieser Preßbuchse und damit das Maß der Aufweitung
des Segmentverbandes ist so gewählt, daß beim Erkalten des Segmentverbandes und der
damit verbundenen Schrumpfung die Nabe
58 und der zwischen ihr und dem Segmentverband liegende Preßstoff 57 die erforderliche
radiale Vorspannung erhalten.
[0028] Dank dieses einfachen Fertigungsverfahrens und seines einfachen Aufbaus stellt dieser
Kommutator eine besonders wirtschaftliche Ausführungsform des erfindungsgemäßen Kommutators
dar.
[0029] Das in Fig. 10 dargestellte Ausführungsbeispiel ist,wie das Ausführungsbeispiel gemäß
Fig. 9,ein ringarmierter Preßkommutator. Es unterscheidet sich jedoch von letzterem
nicht an nur dadurch, daß zusätzlich zu den
/beiden Enden des Segmentverbandes vorgesehenen Armierungsringen 76 ein dritter Armierungsring
76' auf halber Länge angeordnet ist, was insbesondere bei größerer Kommutatorlänge
vorteilhaft ist. Ein Unterschied liegt auch darin, daß die Armierungsringe 76 und
76' gegenüber den Segmenten 7
1 durch Preßstoff 77 isoliert sind, der beim Auspressen den Zwischenraum zwischen den
Armierungsringen und den sie aufnehmenden Nuten ausfüllt. Der dritte Armierungsring
76' bedingt auch eine etwas andere Ausbildung der Durchbrüche 7
3 der Segmente und der Ausstanzungen 75 der zwischen ihnen liegenden Isolierlamellen,
wie Fig. 1
0 zeigt. Dank dieser Aussparungen und Durchbrüche sowie der beidseitigen Absetzungen
71' der Segmente
71 ist aber auch bei diesem Ausführungsbeispiel die Gewölbedruckzone, also derjenige
Flächenbereich der Segmente und Isolierlamellen, in dem die Gewölbespannung wirksam
ist, stark reduziert.
[0030] Ein weiterer Unterschied des Ausführungsbeispiels gemäß Fig. 10 gegenüber demjenigen
gemäß Fig. 9 besteht darin, 78 daß die aus Stahl bestehende, blanke Nabe/eine konische
Außenmantelfläche hat. Statt dieser einstückig ausgebildeten Nabe oder einer Welle
mit Außenkonus könnten auch zwei Halbnaben mit Außenkonus verwendet werden.
[0031] Die Herstellung des Kommutators gemäß Fig. 10 erfolgt in der Weise, daß zunächst
wie bei einem Preßkommutator der vorgespannte Segmentverband, in den die Nabe
78 noch nicht eingesetzt ist, mit Preßstoff 77 ausgepreßt wird, der dabei die Armierungsringe
76 und 76' vollständig einbettet. Wie Fig. 10 zeigt, deckt der Preßstoff 77 die beiden
außenliegenden Armierungsringe 76 sowie die innerhalb derselben liegenden Endabschnitte
der Segmente 71 nach außen hin vollständig ab und schließt im Ausführungsbeispiel
bündig an die Nabenstirnseite an. Vollständig mit Preßstoff wird auch der Ringschlitz
gefüllt, über den die den dritten Armierungsring 76' enthaltende Ringnut mit der Innenmantelfläche
des Segmentverbandes in Verbindung steht. Die vom Preßstoff 77 an der Innenmantelfläche
des Segmentverbandes gebildete Isolierschicht hat eine konische Innenmantelfläche
entsprechend dem Außenkonus der Nabe 78. Nach dem Auspressen des Segmentverbandes
mit dem Preßstoff 77 und noch vor dessen Temperung wird der armierte Segmentverband
auf eine über der späteren Betriebstemperatur liegenden Temperatur erwärmt und hierdurch
sowie durch die vorzugsweise im Zuge der Erwärmung erfolgende Einpressung der Nabe
78 auf das durch einen Anschlagring oder dergleichen vorgegebene Maß aufgeweitet.
Beim Abkühlen erhält die Nabe 78 dann die erforderliche radiale Vorspannung. Die zunächst
etwas länger als der Kommutator gehaltene, nach dem Einpressen beidseitig etwas überstehende
Nabe 78 wird nunmehr bündig zu den Enden des Kommutators abgedreht. Durch die anschließende
Temperung wird der Preßstoff härter.
[0032] Zusätzlich zu den Vorteilen, welche auch das Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 9 hat,
hat der Kommutator gemäß Fig. 10 den Vorteil, daß fertig ausgestanzte Segmente und
Isolierlamellen verwendet werden können, also keine Bearbeitung des Segmentverbandes-zur
Herstellung der für die Armierungsringe erforderlichen Sitze sowie keine Isolierung
der Armierungsringe notwendig ist.
[0033] Das in den Fig. 11 und 12 dargestellte Ausführungsbeispiel unterscheidet sich von
den zuvor beschriebenen Ausführungsbeispielen insbesondere dadurch, daß bereits im
Zuge der für den Gewölbedruckaufbau erforderlichen Durchmesserverkleinerung des aus
Segmenten 91 mit Durchbrüchen 93 sowie Absetzungen 91' und Isolierlamellen 92 mit
Ausstanzungen 95 zusammengesetzen Segmentverbandes z.B. mittels einer konischen Buchse,
über die der Segmentverband in eine Druckbuchse 100 gedrückt wird, eine relativ dünnwandige,
isolierte Nabenhülse 101 in die Aufnahmebohrung des Segmentverbandes eingeschrumpft
und mit ihm kraftschlüssig verbunden wird. Da für den relativ weichen, orthotropen
Segmentverband zum Aufbau seiner Gewölbespannung ein entsprechend hoher Schrumpfweg
bzw. eine große Durchmesserverkleinerung erforderlich ist, kann die Höhe der Komprimierung
der Nabenhülse 101 über ihre Durchmesserverkleinerung durch die Vorgabe einer Differenz
zwischen dem Durchmesser der Aufnahmebohrung des Segmentverbandes und dem Außendurchmesser
der isolierten Nabenhülse 101 bestimmt werden. In den Segmentverband wird, nachdem
er in die Druckbuchse 100 gedrückt worden ist, an beiden Enden je eine Ringnut für
die Aufnahme je eines isolierten Armierungsringes 96 eingedreht. Die Komprimierung
der Nabe wird so hoch gewählt, daß sich nach dem Aufschrumpfen der Armierungsringe
96 auf die durch die-Ringnut freigelegten Segmentenden und dem Ausbringen des armierten
Segmentverbandes aus der Druckbuchse 100 der Segmentverband in hohem Maße unter wesentlichem
Abbau der Gewölbespannung und zunehmendem Spannungsaufbau in den Armierungsringen
96 durch die hohen Stützkräfte der komprimierten Nabenhülse 101 aufweitet. Der durch
die Nabenhülse 101 radial vorgespannte Segmentverband wird anschließend erwärmt. Dabei
wird eine Nabe 98 eingepreßt.
[0034] Die als Druckhülse in den Segmentverband eingeschrumpfte Nabenhülse 101 könnte auch
eine leicht konische Bohrung aufweisen. Die mit einem korrespondierenden Außenkonus
versehene Nabe oder Ankerwelle könnte dann im Zuge der Erwärmung des Segmentverbandes
eingepreßt werden. Eine konische Nabe hat den Vorteil, daß sie, da bereits im Zuge
der Erwärmung des Segmentverbandes in die Aufnahmebohrung eingebracht und unter Druck
gesetzt, die die Armierungsringe 96 tragenden Enden der Segmente 91 unterstützt. Der
Ausdehnungskoeffizient des Segmentverbandes ist nämlich größer als derjenige der aus
Stahl bestehenden Armierungsringe 96. Daher erfahren die Segmente 91 bei der Erwärmung
eine zunehmende Biegebeanspruchung an ihren Enden.
[0035] Die Nabenhülse ist von einem sie ringspulenartig ummantelnden, dünnen Isolierband
umschlungen und bildet eine doppelte Isolierung 97 des Segmentverbandes gegenüber
der Ankerwelle. Durch die beiden sehr dünnen Isolierschichten zwischen dem Segmentverband
und der Nabe 98 oder Ankerwelle ist eine gute Wärmeableitung auf die Ankerwelle gewährleistet.
Das daraus resultierende geringe Wärmegefälle zwischen Segmentverband und Nabe und/oder
Ankerwelle trägt dazu bei, daß der Abbau von Stützkräften der Nabe äußerst gering
bleibt. Diese Wirkung einer guten Wärmeableitung vom Kommutator zur Ankerwelle gilt
selbstverständlich auch für die übrigen Ausführungsbeispiele. Ferner kann natürlich
auch bei anderen Ausführungsbeispielen die Isolation durch eine solche Bewicklung
gebildet sein.
1. Kommutator mit einem armierten Segmentverband, der unter Zwischenlage einer Isolierung
auf einer Nabe oder Ankerwelle angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Nabe
(8;21,21';41,41';58;78;98;101) und/oder Ankerwelle (9) sowie die Isolierung (7;57;77;97)
durch einen wesentlichen Spannungsanteil der Armierung (6;16;36;56;76;96) des Segmentverbandes
radial vorgespannt sind und der Segmentverband mit der Nabe und/oder Ankerwelle (9)
durch die als Reaktion - auf die radiale Vorspannung auf seine Innenmantelfläche gerichteten
Stützkräfte (S,Sr) kraftschlüssig mit der Nabe und/oder Ankerwelle gekoppelt ist.
2. Kommutator nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Aufweitung des armierten
Segmentverbandes so groß ist, daß die aus der radialen Vorspannung der Nabe (8;21,21';
41,41';58;78;98;101) und/oder der Ankerwelle (9) sowie der Isolierung resultierenden
Stützkräfte für den Segmentverband am ruhenden Kommutator höher sind als die durch
dynamische und thermische Beanspruchung und daraus resultierender Formänderung des
Kommutators im Betrieb hervorgerufene Verminderung dieser Stützkräfte.
3. Kommutator nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die in radialer
Richtung'gemessene Dicke der Isolierung (7;97) zwischen der Nabe (8;21,21';41,41';58;78;.
98;101) oder Welle einerseits und dem Segmentverband andererseits im unteren Grenzbereich
liegt.
4. Kommutator nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Gewölbedruckzone
zwischen benachbarten Segmenten (1;11;51;71;91) durch Ausnehmungen (3,5;13,15;53,55;73,75.;93,95)
und/oder Absetzungen (1';11'; 51;71;91') und/oder der Isolierlamellen (2;12;52;92)
des Segmentverbandes verkleinert ist.
5. Kommutator nach Anspruch 4, gekennzeichnet durch wenigstens eine sich längs des
äußeren Randes jedes Segmentes und/oder jeder Isolierlamelle über die gesamte axiale
Länge des Segmentverbandes erstreckende Absetzungen (1';11';51';71',91).
6. Kommutator nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausnehmungen (13;53;93)
auf die Stege (14) zwischen den Ausnehmungen (15;55;95) der Isolierlamellen (12;52:92)
ausgerichtet. sind.
7. Kommutator nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Nabe
in zwei in axialer Richtung im Abstand voneinander angeordnete und mittels Schrauben
(23) gegeneinander gespannte Halbnaben (21;21';41,41') unterteilt ist, von denen jede
einen isolierten, konischen Stützring (20;40) trägt, der formschlüssig hinsichtlich
seiner Mitnahme durch die Halbnabe bei einer Bewegung gegen die andere Halbnabe hin
mit der ihn tragenden Halbnabe verbunden ist und mit seiner konischen Außenmantelfläche
an einem korrespondierenden Innenkonus des Segmentverbandes anliegt.
8. Kommutator nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Nabe
in zwei in axialer Richtung im Abstand voneinander angeordnete.und mittels Schrauben
gegeneinandergespannte Halbnaben unterteilt ist, die je mit einer konischen Außenmantelfläche
unter Zwischenlage einer Isolation an je einem korrespondierenden Innenkonus des Segmentverbandes
anliegen.
9. Kommutator nach Anspruch 7 oder 8, gekennzeichnet durch zwei mittels Spannschrauben
(43) zusammenspannbare Spannringe (45), die axial verschiebbar auf der einen bzw.
anderen Halbnabe (41,41') angeordnet sind, sowie zwei die Armierung des Segmentverbandes
bildende, isolierte Ringe (36) mit Innenkonus, die je an einem Außenkonus einer Ringnut
des Segmentverbandes anliegen und mittels der beiden Spannringe (45) in axialer Richtung
gegeneinander gespannt sind.
10. Verfahren zur Herstellung eines Kommutators gemäß Anspruch 1, bei dem ein armierter
Segmentverband auf eine metallische Nabe oder Ankerwelle unter Zwischenlage einer
Isolierung konzentrisch zur Naben- oder Wellenlängsachse angeordnet wird, dadurch
gekennzeichnet, daß der Segmentverband gleichmäßig aufgeweitet und der Isolierung
sowie der Nabe und/oder Welle eine diese Aufweitung über radiale Stützkräfte aufrechterhaltende
radiale Vorspannung gegeben wird.
11. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Isolierung sowie die
Nabe und/oder Ankerwelle soweit vorgespannt werden, daß auch bei einer dynamischen
und thermischen Beanspruchung des Segmentverbandes, wie sie im Betrieb auftritt, der
Segmentverband noch durch die radialen Stützkräfte mit der Nabe oder Ankerwelle kraftschlüssig
gekoppelt ist.
12. Verfahren nach Anspruch 9-oder 10, dadurch gekennzeichnet, daß der armierte Segmentverband
bis über die Betriebstemperatur des Kommutators hinaus erwärmt - wird und in seine
konische Aufnahmebohrung vorzugsweise im Zuge der Erwärmung eine einstückige oder
zweigeteilte Nabe mit Außenkonus oder eine konische Ankerwelle unter Zwischenlage
der Isolierung eingepreßt wird, wobei ein den Segmentverband umfassender Anschlagring
die durch das Einpressen der Nabe oder Ankerwelle bewirkte Aufweitung des Segmentverbandes
begrenzt.
13. Verfahren nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, daß der armierte Segmentverband
durch Erwärmung auf eine Temperatur, die der für die Verarbeitung eines Preßstoffes
erforderlichen Preßwerkzeugtemperatur entspricht, und durch ein Einpressen von Preßstoff
zwischen seine Innenmantelfläche und die Nabe oder Ankerwelle bis zur Anlage seiner
Außenmantelfläche an einer den Segmentverband während des Einpressens des Preßstoffes
aufnehmenden Buchse aufgeweitet wird, wobei die Aufweitung so groß gewählt wird, daß
nach dem Erkalten des ausgepreßten Segmentverbandes die erforderliche radiale Vorspannung
der Nabe oder Welle vorhanden ist.
14. Verfahren nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, daß eine einstückige
oder zweigeteilte Nabenhülse unter Zwischenlage einer Isolation in den lose zusammengefügten
Segmentverband eingebracht und im Zuge der für den Gewölbedruckaufbau erforderlichen
Durchmesserverkleinerung des Segmentverbandes in diesen eingeschrumpft wird, und daß
sodann Armierungsringe auf die durch Ringnuten freigelegten Segmentenden aufgeschrumpft
werden, wobei die mindestens über einen Teil der Durchmesserverkleinerung des Segmentverbandes
erfolgte Komprimierung der Nabenhülse so hoch gewählt wird, daß nach dem Ausstoßen
des armierten Segmentverbandes aus einer ihn unter Gewölbespannung haltenden dickwandigen
Buchse, der Segmentverband in hohem Maße unter wesentlichem Gewölbespannungsabbau
und zunehmendem Spannungsaufbau in den Armierungsringen durch die hohen Stützkräfte
der komprimierten Nabenhülse aufgeweitet wird.
15. Verfahren nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß der die Nabenhülse enthaltende
radial vorgespannte, armierte Segmentverband bis über die Betriebstemperatur des Kommutators
hinaus erwärmt wird und anschließend eine Nabe oder die Ankerwelle eingepreßt oder
eine unterkühlte Nabe oder Ankerwelle eingebracht wird.
16. Verfahren nach Anspruch 14 oder 15, dadurch gekennzeichnet, daß im Zuge der Erwärmung
des Segmentverbandes eine mit einem Außenkonus versehene Nabe oder Ankerwelle in die
einen korrespondierenden Außenkonus aufweisenden Nabenhülse eingepreßt wird.
17. Verfahren nach einem der Ansprüche 12 bis 16, dadurch gekennzeichnet, daß die
Erwärmung des Segmentverbandes induktiv, vorwiegend über die Armierung des Segmentverbandes,erfolgt.
18. Verfahren nach einem der Ansprüche 10, 11 oder 12 bis 17, dadurch gekennzeichnet, daß die Isolierung zwischen dem Segmentverband
und der Nabe mittels eines unter Wärme verbackenden Isolierbandes gebildet wird, mittels
dessen mindestens der die Isolierung tragende Körper unter Bildung/je einer überlappung zwischen aufeinanderfolgenden, den Körper je in axialer Richtung
durchgreifenden Windungen bewickelt wird.