[0001] Die Erfindung betrifft ein elastomeres Dehnprofil zum Abdichten von bauwerkseitigen
Dehnungsfugen, dessen die Fuge überbrückender Faltteil auf gegenüberliegenden Seiten
je einen in Fugenlängsrichtung verlaufenden Randteil aufweist, der einen Steg mit
Befestigungselementen am freien Stegrand umfaßt, die in der Einbaulage in zur Fuge
hin offene Nuten der Fugenränder eingreifen.
[0002] Eine bekannte elastomere Fugenabdichtung (US-PS 4 007 994) besitzt an beiden Seitenrändern
zum jeweiligen Fugenrand hinweisende vorspringende Leisten, die im Querschnitt ein
Pfeilprofil aufweisen. Die vorspringenden Leisten werden mit ihren verbreiterten Pfeilspitzen
in entsprechende Nuten der Fugenränder hineingedrückt, so daß die Pfeilflügel sich
in der Einbaulage gegen eine Erweiterung diese Nuten von innen anlegen. Das Eindrücken
der vorspringenden Leisten gestaltet sich wegen der hohen Verformungskräfte als schwierig;
es ist ohne Werkzeug nicht durchführbar. Der Werkstoff muß also einerseits eine hohe
elastische Verformung zulassen, andererseits ausreichend formstabil sein, um die erforderliche
Festigkeit der Verbindung aufrechterhalten zu können. Es sind Fahrbahnübergänge bekannt
(Deutsche Offenlegungsschrift 1 907 695, 2 124 966), bei welchen die Befestigungselemente
gesonderte Keile sind,mit welchen ein eine Verdickung aufweisender Randteil des Dehnprofils
in einer Nut des Fugenrands verkeilt wird. Dabei sindnoch zusätzliche Befestigungsmittel
für die Keile erforderlich.
[0003] Ein bekanntes Dichtungspröfil (Deutsche Offenlegungsschrift 2 808 386) weist Verdickungen
der Randteile auf, welche hinter Stützflächen von nach innen verbreiterten Nuten der
Fugenränder einrasten. Wegen der begrenzten Verformbarkeit der Randteile beim Einknöpfen
in die Nuten der Fugenränder sind dem dabei erzielbaren Formschluß und damit der Festigkeit
der Verbindung Grenzen gesetzt. Durch eine mit der Zeit eintretende Materialermüdung
kann es zu einer allmählichen Lockerung der Verbindung kommen.
[0004] Schließlich sind noch zahlreiche andere Dehnprofile bekannt,L-.B. Deutsche Auslegeschrift
25 02 731, 25 11 278, CH-PS 520 823),bei welchen die Randteile hohl ausgebildet sind,
um das Einknöpfen derselben in entsprechende Nuten der Fugenränder zu erleichtern.
Allerdings lassen sich Hohlräume enthaltende elastomere Dehnprofile nicht ohne größeren
Aufwand herstellen.
[0005] Gegenüber den bekannten Lösungen liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde,
ein Dehnprofil der eingangs genannten Art für den dichtenden Abschluß einer Dehnungsfuge
zu schaffen, welches sich in entsprechende Nuten ohne zusätzliche Befestigungsmittel
leicht einknöpfen läßt, eine sichere Arretierung gewährleistet und einfach herzustellen
ist.
[0006] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß wenigstens auf einer Seite
des Stegs benachbart seinem am Faltteil angeschlossenen Ende eine vorspringende Rippe
und an seinem freien Rand ein zur Rippe hinweisender beweglicher Riegel angeformt
ist, der mit dem Steg einen spitzen Winkel einschließt, wobei die Dicke des Stegs
im Bereich seiner Rippe mindestens der Breite der Nut im Fugenrand und die Dicke des
Riegels etwa der Rippenhöhe entspricht, derart, daß der Steg mit hinter der Rippe
angelegtem Riegel in die Nut einführbar, der Riegel in der Endlage des Stegs gegen
eine Stützfläche in einer Verbreiterung des Nutenhohlraums ausfederbar ist.
[0007] Das wesentliche an einer derartigen Verbindung zwischen dem Randteil eines elastomeren
Dehnprofils und einem Fugenrand einer bauwerkseitigen Dehnungsfuge ist dabei, daß
am Randteil wenistens auf einer Seite ein gegen die Stützfläche ausfedernder bewegliher
Riegel und eine die Nutöffnung verschließende Verdickung in Form einer Rippe vorgesehen
sind.
[0008] Eine besonders vorteilhafte Ausgestaltung besteht darin, daß auf beiden Seiten des
Stegs Rippen und Riegel vorgesehen sind, und daß die Rippen, entsprechend der Ausbildung
der Nut im Fugenrand keilförmig mit zur Fuge hin zunehmender Höhe ausgebildet sind.
Bei einer derartigen Ausbildung des Randteils als Doppel Profil kann beim Einbau eine
Zugvorspannung auf den Steg zwischen Doppelrippe und Doppelriegel aufgebracht werden
mit dem Ergebnis einer besonders sicheren und dichten Knöpfverbindung.
[0009] Bei dem vorgeschlagenen Dehnprofil erfolgt das Einknöpfen durch flexible Biegeverformung
im Gelenk zwischen dem horizontalen Steg und dem daran an geschlossenen bzw.
;angeformten Riegel. Die Federkraft der Biegeverformung kann durch Einlagen von Streifen
aus Blech, Kunststoff oder Gewebe im Bereich des horizontalen Stegs und des Riegels
vergrößert werden. Eine solche Maßnahme ist vor allem bei Verwendung weicher Elastomere
vorteilhaft.'
[0010] Unabhängig von einer derartigen Bewehrung kann noch eine Trag- oder Seilbewehrung
vorgesehen sein, welche ein evtl. notwendiges Ausknöpfen erleichtert.
[0011] Ein Ausknöpfen ist überdies nur nach Überwindung der steifen Druckverformung des
Riegels möglich. Der ausfedernde Riegel erzeugt einen sicheren Formschluß der Verbindung
zwischen dem Randteil des Dehnprofils und dem Fugenrand.
[0012] Da das erfindungsgemäß vorgeschlagene Dehnprofil keinerlei Hohlräume aufweist,lassen
sich in Längsrichtung anschließende Dehnprofile leicht durch Vulkanisieren miteinander
verbinden. Auch eine Anwendung auf Fugenkonstruktionen mit einer oder mehreren Fugenspalten
bereitet keine Schwierigkeiten.
[0013] Bei einseitiger Ausführung des Randprofils weisen Rippe und Riegel in der Einbaulage
zweckmäßigerweise nach unten, so daß das Dehnprofil dicht unter der Fahrbahnfläche
angebracht werden kann. Der über dem Dehnprofil vorhandene Fugenspalt kann daher flach
gehalten und somit leicht von Schmutz gesäubert werden.
[0014] Der Steg des Randprofils kann im Rahmen der Erfindung in beliebiger Einbaulage, also
vertikal, horizontal oder in jeder Schräglage.befestigt sein, also entsprechend der
jeweiligen Anordnung der Nuten in den Fugenrändern.
[0015] Im folgenden werden mehrere Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand der Zeichnung
erläutert.
[0016] Es zeigt
Fig. 1 einen vollständigen Querschnitt durch ein Dehnprofil
Fig. 2 einen vertikalen Teilschnitt durch einen Fugenrand mit eingefaltetem Randteil
eines Dehnprofils,während des Einschiebens in die Nut des Fugenrands.
Fig. 3 die Darstellung gemäß Fig. 2 mit vollständig eingeschobenem Randteil bzw. Steg
Fig. 4
und 5 jeeinen vertikalen Querschnitt durch einen Fugenrand mit verschiedenen Bewehrungen
im Bereich des Randteils
Fig. 6
und 7 jeweils einen vertikalen Schnitt durch einen Fugenrand mit weiteren Varianten
der Ausbildung von Fugenrand bzw. Dehnprofil und
Fig. 8 ein vollständiges Dehnprofil mit doppelseitigem Randteil, wobei zwei Varianten
des Wandanschlusses auf verschiedenen Seiten gezeigt sind.
[0017] Fig. 1 zeigt einen Querschnitt durch das Behnprofil mit dem im Bereich der Fuge befindlichen
und die Fuge überbrückenden Faltteil 1 und daran seitlich anschließenden Randteilen
2. Jeder Randteil besitzt einen horizontalen Steg 3 und am freien Ende einen abgewinkelten
Riegel 4 und weiter innen, auf der Seite des Riegels, eine Rippe 5. Die Dicke des
Riegels 4 entspricht etwa der Höhe derRippe 5. Auf diese Weise können die Randteile
2,wie am Beispiel des linken Randteils in Fig. 2 dargestellt, so zusammengeklappt
werden, daß der Riegel 4 hinter die Rippe 5 schlüpft, so daß der Randteil der Dehnungsfuge
leicht in die Nut 6 des Fugenrands 7 eingeschoben werden kann. Die Öffnung der Nut
6 entpricht dabei etwa der Summe aus der Dicke des Stegs 3 und der Höhe der Rippe
5. Deren Gesamtmaß kann die Höhe der Nut auch geringfügig überschreiten, was im Rahmen
der elastomeren Verformung ohne weiteres möglich ist. Dadurch ergibt sich ein besonders
dichter Anschluß des Randteils am Fugenrand.
[0018] Fig. 3 zeigt den vollständig eingeknöpften Fugenrand, wobei die Rippe 5 für den dichten
Anschluß, der Riegel 4 für die Herstellung einer formschlüssigen Verbindung verantwortlich
ist. Bei vollständig eingeknöpftem Fugenrand federt der Riegel 4 in Richtung seiner
unbelasteten Form gemäß Fig. 1 aus und legt sich mit seiner Stirnseite gegen eine
Stützfläche 8 des nach innen hin verbreiterten Nutenhohlraums. Auf diese Weise entsteht
fugenrandseitig eine die Öffnung der Nut 6 begrenzende Nase 9.Gemäß Fig. 6 ist die
Nase 9 und entsprechend die Rippe 5 des Randteils des Dehnprofils schräg mit einer
Vergrößerung der Öffnung der Nut 6 nach innen ausgebildet. Auf diese Weise wird die
Wirkung des Riegels 4 noch verstärkt.
[0019] Gemäß Fig. 4 weist der Randteil im Bereich des Stegs 3 und des Riegels 4 eine Bewehrungseinlage
10 auf, welche aus Streifen aus Blech, Kunststoff oder Gewebe bestehen kann.
[0020] Gemäß Fig: 5 sind strangartige Bewehrungen 11 z.B. als Draht- oder Seilbewehrung
vorgesehen, um ein evtl. notwendiges Ausknöpfen des Dehnprofils zu erleichtern.
[0021] Gemäß Fig. 8 besitzt das Randprofil 2 gegenüber der Rippe 5 noch eine in Längsrichtung
durchgehende Wulst 12, die der Verbessrung der Verankerung dient.
[0022] In allen bislang beschriebenen Einbaubeispielen ist der Winkel den der Riegel in
der vollständigen Einbaulage mit dem Steg 3 einschließt, etwas kleiner als der in
Fig.1 dargestellte Ausgangswinkel, damit die Riegelstellung elastisch gesichert bleibt.
[0023] Fig. 8 zeigt die Ausbildung eines Dehnprofils mit doppelter Ausführung der Randteile,
das heißt, jeder Randteil besitzt zwei Riegel 4 auf jeder Seite des Stegs 3 sowie
zwei Rippen 5, ebenfalls auf jeder Seite des Stegs 3. Entsprechend ist der innere
Hohlraum der Nut mit der Verbreiterung für die Stützflächen 8 symmetrisch nach oben
und unten ausgebildet. In der linken Hälfte der Darstellungist die Nut 6 im Öffnungsbereich
durch parallele Wände begrenzt. In der rechten Hälfte der Darstellung öffnen sich
die Wände der Nut 6 zur Fuge hin. Auf diese Weise kann beim Einbau eine Zugvorspannung
auf den Stegteil 3 zwischen Rippen 5 und Riegel 4 aufgebracht werden. Das Ergebnis
ist ene besonders sichere und dichte Verknöpfung.
1. Elastomeres Dehnprofil zum Abdichtenden bauwerkseitigen Dehnungsfugen, dessen die
Fuge überbrückender Faltteil auf gegenüberliegenden Seiten je einen in Fugenlängsrichtung
verlaufenden Randteil aufweist, der einen Steg mit Befestigungselementen am freien
Stegrand umfaßt, die in der Einbaulage in zur Fuge hin offene Nuten der Fugenränder
eingreifen, dadurch gekennzeichnet,
daß wenigstens auf.einer Seite des Stegs (3), benachbart seinem am Faltteil (1) angeschlossenen
Ende eine vorspringende Rippe (5) und an seinem freien Rand ein zur Rippe (5) hinweisender
beweglicher Riegel (4) angeformt ist, der mit dem Steg (3) einen spitzen Winkel einschließt,
wobei die Dicke des Stegs (13) im Bereich seiner Rippe (5) mindestens der Breite der
Nut (6) im Fugenrand (7) und die Dicke des Riegels (4) etwa der Rippenhöhe entspricht,
derart, daß der Steg (3) mit hinter der Rippe (5) angelegtem Riegel (4) in die Nut
(6) einführbar, der Riegel (4) in der Endlage des Stegs gegen eine Stützfläche (8)
in einer Verbreiterung des Nutenhohlraums ausfederbar ist.
2. Dehnprofil nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß Rippenhöhe, Dicke des Riegels (4) und Dicke des Stegs (3) etwa gleiche Größe aufweisen.
3. Dehnprofil nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Steg (3) und/oder Riegel (4) mit band-oder strangförmigen Bewehrungen (10;
11) versehen sind.
4. Dehnprofil nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß auf beiden Seiten des Stegs (3) Rippen (5) und Riegel (4) vorgesehen sind, und
daß die Rippen (5), entsprechend der Ausbildung der Nut (6) im Fugenrand, keilförmig
mit zur Fuge hin zunehmender Höhe ausgebildet sind.