[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Herstellen von Preßlingen
aus Altmaterial, insbesondere Müll mit sperrigen Anteilen, bei denen das durch einen
Füllschacht in einen Preßkasten eingebrachte Material von einem in dem Preßkasten
verschiebbaren Preßstempel unter Verdichtung zu einem Preßling verpreßt und der Preßling
danach in Preßrichtung in einen dem Preßkasten fluchtend nachgeordneten Transportbehälter
geschoben wird; in aller Regel entspricht dabei der zur Preßrichtung senkrechte Querschnitt
des Preßlings etwa dem Innenquerschnitt des Transportbehälters.
[0002] Der Abtransport von in großen Mengen anfallendem Altmaterial, insbesondere Müll mit
sperrigen Anteilen, bereitet erhebliche Schwierigkeiten. Deshalb wird dieses sonst
in loser Schüttung vorliegende Material mittels besonderer Vorrichtungen für den Weitertransport
zu häufig weit entfernt liegenden Deponien oder Verbrennungsanlagen beispielsweise
zu Preßlingen verdichtet, die anschließend in Transportbehälter eingebracht werden.
In dieser verdichteten Form ist der Transport des Altmaterials wesentlich wirtschaftlicher.
[0003] So wird bei einer aus der DE-PS 25 20 573 bekannten Vorrichtung zum Herstellen von
Preßlingen das durch einen Füllschacht in einem Preßkasten eingebrachte Material von
einem in dem Preßkasten verschiebbaren Preßstempel nach Vorbeigang an der in den Preßkasten
mündenden Füllschachtöffnung unter Verdichtung gegen eine Platte gepreßt. Diese Platte
bildet zugleich einen Verschluß zwischen dem Preßkasten und einem in Arbeitsstellung
dem Preßkasten fluchtend nachgeordneten Transportbehälter, in den das nach beendeter
Pressung zu einem Preßling verdichtete Material durch Verschieben mit dem Preßstempel
eingebracht wird.
[0004] Um das Volumen des Transportbehälters möglichst voll auszunutzen, wird von den zur
Füllung vorgesehenen Preßlingen gefordert, daß sie jeweils möglichst gleiche Materialdichte
über ihren gesamten Querschnitt aufweisen. Allerdings erweist sich die Erfüllung dieser
Forderung als schwierig, da es sich beim Altmaterial um inhomogenes und in seiner
Dichte und Verdichtbarkeit oft in starkem Maße schwankendes Material handelt.
[0005] Die an die Preßlinge gestellte Forderung wird von der bekannten Preßvorrichtung nicht
für alle Aufgabegüter optimal erfüllt. Zwar wird das Material in Preßrichtung des
Preßstempels verdichtet, eine anderweitige Verdichtung, beispielsweise quer zur Preßrechtung
erfolgt jedoch nicht. Infolgedessen kann der Preßling über seinen Querschnitt, der
möglichst dem Innenquerschnitt des Transportbehälters von beispielsweise 2 m x 2 m
entsprechen soll, bereits durch die auf das als lose Schüttung eingebrachte Material
einwirkende Schwerkraft sowie durch den Druck des obenliegenden Materials unterschiedliche
Materialdichte aufweisen. Hinzu kommt, daß sich bei dem in loser Schüttung vorliegende
Material Schüttwinkel ausbilden, wodurch bei der anschließenden Pressung die Preßlinge
insbesondere in ihrem oberen Bereich oftmals eine geringere Materialdichte aufweisen
als in ihrem unteren Bereich, und meist auch eine geringere Höhe aufweisen als die
im Transportbehälter zur Verfügung stehende Ladehöhe zuläßt. Vor allem aber trägt
auch die durch sperriges Material bzw. Sperrmüll, also durch Material übermäßiger
Stückgröße häufig verursachte Brücken- bzw. Hohlraumbildung in der Schüttung zur unterschiedlichen
Dichte des Preßlings bei.
[0006] Folglich kommt es, insbesondere bei einem hohen Anteil an sperrigem Material, unter
Umständen zu einer über den Querschnitt des Transportbehälters ungleichmäßigen und
unvollständigen Behälterfüllung, so daß das zur Verfügung stehende Behältervolumen
nicht vollständig und somit unwirtschaftlich ausgenutzt wird. Auch fordern die Betreiber
von Müllverbrennungsanlagen, daß eine bestimmte Maximalstückgröße von im Müll enthaltenen
sperrigen Teilen nicht überschritten wird.
[0007] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren sowie eine Vorrichtung zu
seiner Durchführung zu schaffen, die für eine optimale Nutzung des Transportbehältervolumens
die Herstellung von Preßlingen mit über ihren Querschnitt verbesserter, insbesondere
gleichmä- ßigerer Materialdichte ermöglichen, wobei eine vorbestimmte Einzelstückgröße
nicht überschritten wird.
[0008] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß insbesondere das sperrige
Material zwischen dem Einbringen in den Preßkasten und dem Verpressen eine Preßzerkleinerungsphase
durchläuft, in der die für jeweils einen Preßling vorgesehene Gesamtmenge zu Teilmengen
vereinzelt wird, die Teilmengen vorverdichtet und anschließend wieder zur Gesamtmenge
vereinigt werden. Diese Maßnahme gewährleistet, daß das Material für den Preßvorgang
in einer Form vorliegt, die zu einer von der Schüttung des Materials im Preßkasten
unabhängigen und gleichmäßigeren Materialdichte im Preßling führt.
[0009] Wenn die Teilmengen dem Preßvorgang durch einen gegenüber dem Querschnitt des Preßlings
geringeren Querschnitt zugeführt werden, wird die für einen Preßling erforderliche
Gesamtmenge in einfacher Weise der Preßzerkleinerung unterzogen, in Teilmengen unterteilt
und erfährt dabei bereits eine Vorverdichtung, so daß die in der ursprünglich losen
Schüttung vorhandenen Hohlräume und Materialbrücken beseitigt werden. Darüber hinaus
wird sperriges Material, das nicht ohne weiteres den geringeren Querschnitt passieren
kann, durch Pressung an mindestens einer Kante der Querschnittsöffnung geschert und
dadurch zerkleinert, so daß es die Materialdichte im Preßling, wenn überhaupt noch,
dann jedenfalls weniger nachteilig beeinflußt als in seiner ursprünglichen Größe und
damit auch den Anforderungen zum Beschicken einer Müllverbrennungsanlage genügt.
[0010] Auf besonders einfache Weise läßt sich das Material preßzerkleinern, wenn es - wie
bisher nur beim Verpressen üblich - dazu in Preßrichtung verschoben wird; denn die
zum Verpressen ohnehin erforderliche Materialverschiebung läßt sich nun schrittweise
nacheinander mit jeweils einer Teilmenge durchführen.
[0011] Dabei kann zumindest eine Teilmenge, vorzugsweise die erste Teilmenge des zuvor in
horizontaler Preßrichtung preßzerkleinerten Materials unter Schwerkrafteinwirkung
vertikal zur Preßrichtung dem Preßvorgang zugeführt werden, bei dem diese Materialteilmenge(n)
zusammen mit der oder den anderen für denselben Preßling bestimmte Teilmenge(n) in
horizontaler Preßrichtung verpreßt wird (werden). Für das anschließend in an sich
bekannter Weise der Pressung zu unterziehende Material ergibt sich ein lagenweiser
Aufbau, wobei die einzelnen Lagen im wesentlichen vertikal übereinander angeordnet
sind und jeweils etwa gleiche Materialdichte aufweisen.
[0012] Damit der Preßling in jedem Fall einen dem Ladequerschnitt des Transportbehälters
entsprechenden Querschnitt erreicht, der eine volle Ausnutzung des Behältervolumens
sicherstellt, wird die Preßzerkleinerung von Teilmengen vorzugsweise so oft wiederholt,
bis die Teilmengen den zur Preßrichtung vertikalen Querschnitt des anschließend in
an sich bekannter Weise durch Pressen herzustellenden Preßlings ausfüllen.
[0013] Bei einer Vorrichtung zum Herstellen von Preßlingen aus Altmaterial, insbesondere
Müll mit sperrigen Anteilen, nach dem erfindungsgemäßen Verfahren, die einen in einem
Preßkasten verschiebbaren Preßstempel, einen quer zur Preßrichtung in den Preßkasten
einmündenden Füllschacht und eine quer zur Preßrichtung verschiebbare Verschlußplatte
zwischen dem Preßkasten und einem dem Preßkasten in Preßrichtung fluchtend nachgeordneten
Transportbehälter aufweist, und bei der der Preßstempel das durch den Füllschacht
eingebrachte Material nach dem Vorbeigang an der in den Preßkasten mündenden Füllschachtöffnung
unter Verdichtung gegen die Verschlußplatte preßt, besteht der Preßstempel erfindungsgemäß
aus zusammen und/oder einzeln verschiebbaren Teilstempeln, von denen mindestens einer
nahe der die Füllschachtöffnung in Preßrichtung begrenzenden, vorzugsweise mit einem
Messer belegten Kante vorbeigeführt werden kann. Mit einer derartigen Vorrichtung
läßt sich das erfindungsgemäße Verfahren durch lediglich Verschieben der Teilstempel
in Preßrichtung relativ zueinander durchführen, so daß zur Preßzerkleinerung bzw.
Vorverdichtung des Materials keine besonderen Hilfsmittel wie etwa Zerkleinerungsmühlen
oder innerhalb der Vorrichtung angeordnete Hämmer erforderlich sind.
[0014] Dadurch, daß wenigstens einer der Teilstempel wiederholt nahe, vorzugsweise bündig
an der Messerkante des Füllschachts vorbeigeht, wird die im Preßkasten außerhalb des
Füllschachtes vor diesem Teilstempel befindliche Materialmenge bei jedem Durchgang
dieses Teilstempels in die eigentliche Preßkammer befördert, die sich zwischen der
Verschlußplatte und der zur Preßrichtung vertikalen Messerebene befindet, in der die
Messerkante liegt. Dabei wird das in den Füllschacht ragende sperrige Material an
der Messerkante zu Teilmengen preßzerkleinert. Aus den einzelnen Teilmengen setzt
sich anschließend die für einen Preßling vorgesehene Gesamtmenge in sandwichartigem
Aufbau zusammen, wobei die einzelnen Lagen eine gegenüber der zuvor sowie bei bekannten
Vorrichtungen bisher an dieser Stelle bestandenen losen Schüttung gleichmäßigere Materialdichte
und -stückgröße aufweisen,
[0015] In überraschend einfacher Weise lassen sich die Vereinzelung und das anschließende
Vereinen der Teilmengen mit vertikal zur Preßrichtung übereinander angeordneten Teilstempeln
erreichen. Bei dieser Ausführung versperrt bzw. versperren die mit Abstand an der
Messerkante vorbeigehende(n), vorzugsweise unteren Teilstempel einen verhältnismäßig
großen Teil des Preßkastenquerschnitts, so daß für das der Pressung zuzuführende Material
nur noch der restliche Querschnitt zwischen dem unteren Teilstempel und der Messerkante
als einziger Zugang in die eigentliche Preßkammer offenbleibt.
[0016] Die derart verbleibende Preßkammeröffnung kann je nach Art des überwiegend zu verpressenden
Materials größer oder kleiner gewählt werden, indem unterschiedlich große, d.h. in
der zur Preßrichtung Vertikalen unterschiedliche oder auch gleiche Höhe aufweisende
Teilstempel verwendet werden. So kann vorzugsweise der bzw. die untere(n) Teilstempel
in der Vertikalen beispielsweise eine größere Höhe als der bzw, die obere(n) Teilstempel
aufweisen, so daß die Preßkammer vor dem (den) unteren Teilstempel(n) mehr als eine
Materialteilmenge aufnehmen kann, während bei gleich großen Teilstempeln die Preßkammer
bereits von zwei gleich großen Teilmengen mit etwa gleicher Materialdichte ausgefüllt
wird.
[0017] Damit an oder auf einem der Teilstempel das in den Preßkasten eingebrachte Material
überhaupt zur Vereinzelung, d.h. zur Abtrennung der Teilmenge von der gesamten Materialmenge
möglichst reibungslos verschoben werden kann, weist der bzw. die mit Abstand an der
Messerkante vorbeigehende(n) vorzugsweise untere(n) Teilstempel jeweils eine dem bzw.
den nahe an der Messerkante vorbeigehenden, vorzugsweise oberen Teilstempel(n) benachbarte
Abdeckfläche auf. Somit bietet jeweils der mit der Abdeckfläche versehene Teilstempel
dem vom anderen Teilstempel bewegten Material eine Verschiebefläche. Im Anschluß an
die Vereinzelung der Materialteilmengen durch Preßzerkleinerung und das erneute Zusammenführen
der Teilmengen zu einer zu verpressenden Gesamtmenge wird der Preßvorgang in an sich
bekannter Weise durchgeführt, indem die Teilstempel gemeinsam gegen das vor der Verschlußplatte
liegende Material bis zum Erreichen der gewünschten Ballendichte verschoben werden.
[0018] Nachfolgend werden in der Zeichnung dargestellte Ausführungsbeispiele einer zur Durchführung
des erfindungsgemäßen Verfahrens geeigneten Vorrichtung näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine Vorrichtung zum Herstellen von Preßlingen mit gleichgroßen Teilstempeln,
in teilweise geschnittener Seitenansicht;
Fig. 2 die Vorrichtung gemäß Fig. 1, im Betrieb; und
Fig. 3 eine im Unterschied zur Ausführungsform nach Fig. 1 mit unterschiedlich großen
Teilstempeln versehene Vorrichtung, ebenfalls in teilweise geschnittener Seitenansicht.
[0019] Die Vorrichtung nach Fig. 1 besteht aus einem horizontalen Preßkasten 1, in dem zwei
vertikal übereinander angeordnete, zusammen einen Preßstempel bildende Teilstempel
2, 3 horizontal verschiebbar sind. Diese Teilstempel sind jeweils durch einen in der
Zeichnung nicht dargestellten Zylinder-Kolbenantrieb zu betätigen und arbeiten in
weiter unten beschriebener Weise sowohl als Förderstempel als auch als Preßstempel.
[0020] In den Preßkasten 1 mündet quer zur Preßrichtung (Pfeil 4), im dargestellten Beispiel
vertikal von oben, ein Füllschacht 5, durch den das zu verpressende Material eingebracht
wird. Unten ist die Füllschachtöffnung an der in Preßrichtung 4 hinten liegenden Kante
6 mit einem Messer versehen, im oberen Bereich der Stirnfläche 7 des oberen Teilstempels
2 ist eine Gegenmesserkante 8 ausgebildet.
[0021] Im Preßkasten 1 befindet sich unterhalb der Messerkante 6 und in Preßrichtung 4 hinter
der Messerebene 9, in der die Messerkante 6 liegt, die eigentliche Preßkammer 10,
an deren Ausstoßöffnung 11 für fertiggestellte Preßlinge eine quer zur Preßrichtung
4, im dargestellten Beispiel vertikal, verschiebbare Verschlußplatte 12 angeordnet
ist. Die Verschlußplatte 12 kann mit einem druckmittelbetätigten Zylinder-Kolbenantrieb
13 auf- und niedergefahren werden; in Fig. 1 ist sie in hochgefahrener Stellung dargestellt,
in der die Ausstoßöffnung 11 des Preßkastens 1 geöffnet ist.
[0022] Dem Preßkasten 1 ist in Preßrichtung 4 ein Transportbehälter 14 fluchtend nachgeordnet,
der durch nicht gezeigte mechanische Mittel an die Ausstoßöffnung 11 des Preßkastens
1 angeschlossen sein kann. Bei hochgefahrener Verschlußplatte 12 bilden der Preßkasten
1 und der Transportbehälter 14 einen zusammenhängenden Hohlraum, da im gezeigten Ausführungsbeispiel
der Querschnitt des Behälters 14 in Größe und Abmessungen im wesentlichen dem-Querschnitt
des Preßkastens 1 bzw. dem der Preßkammer 10 entspricht. Der Transportbehälter 14
ist an seinem Einfüllende 15 durch eine quer zur Preßrichtung 4, vorzugsweise vertikal
verschiebbare Tür 16 verschließbar, die in Fig. 1 in hochgefahrener Position dargestellt
ist.
[0023] Beim Betrieb der Vorrichtung (Fig. 2) wird von dem zu verpressenden, insbesondere
sperrigen Material aus einem nicht gezeigten Vorratsbunker eine für etwa einen Preßling
ausreichende, in bekannter Weise z.B. durch Auswiegen bestimmte Materialmenge (Gesamtmenge)
17 durch den Füllschacht 5 in den Preßkasten 1 eingebracht. Dabei gelangt das Material
auf eine dem Füllschacht zugewandte Abdeckfläche 18 des unteren Teilstempels 3, der
mit seiner Preßfläche 19 mindestens bis zur Messerebene 9 vorgefahren ist. In die
vor der Messerebene 9 liegende Preßkammer 10 kann demnach Material nur durch eine
in ihren Abmessungen dem Querschnitt-des oberen Teilstempels 2 entsprechende Preßkammeröffnung
20 zwischen dem unteren Teilstempel 3 und der Messerkante 6 gelangen.
[0024] Von der auf dem unteren Teilstempel 3 liegenden Materialgesamtmenge wird beim Vorfahren
des oberen Teilstempels 2 eine erste Teilmenge in einer Preßzerkleinerungsphase horizontal
gegen die Preßkammeröffnung 20 verschoben, dabei zugleich vorverdichtet und schließlich
in der Messerebene 9 gegebenenfalls von dem restlichen Material durch Scherung zwischen
der Messerkante 6 und der Gegenkante 8 des oberen Teilstempels 2 abgetrennt bzw. vereinzelt.
Diese erste Teilmenge fällt dann unter Schwerkrafteinfluß vertikal in die noch leere
Preßkammer 10 vor den unteren Teilstempel 3. Anschließend fährt der obere Teilstempel
2 in die in den Figuren durchgezogen dargestellte Ausgangsposition zurück.
[0025] In einem nachfolgenden zweiten und in gegebenenfalls weiteren Hüben werden von dem
im Preßkasten 1 bzw. Füllschacht 5 anstehenden Material noch weitere Teilmengen durch
Preßzerkleinerung vereinzelt und in die Preßkammer 10 verschoben. Dieser Arbeitsgang
wird so oft wiederholt, bis die Preßkammer 10 über ihren gesamten Querschnitt mit
Material gefüllt ist, das aus lagenweise sandwichartig zusammengefügten Materialteilmengen
besteht und das gegenüber dem vorher als lose Schüttung vorliegenden Material eine
gleichmäßigere Materialdichte und -stückgröße, insbesondere über seinem vertikalen
Querschnitt aufweist.
[0026] Es versteht sich, daß die jeweils für einen Preßling erforderliche Gesamtmenge auch
kontinuierlich durch den Füllschacht zugegeben werden kann; darüber hinaus ist auch
eine gewichtsmäßige Vorabbestimmung der jeweiligen Gesamtmenge nicht erforderlich,
wenn z.B. im Preßkammerbereich andere Meßmethoden für die Mengenzuteilung vorgesehen
werden.
[0027] Anschließend wird das in der Preßkammer 10 liegende, vorverdichtete Material durch
die gemeinsam als Preßstempel vorfahrenden Teilstempel 2, 3 gegen die in herabgefahrener
Stellung befindliche Verschlußplatte 12 (Preßtür) zusammengeschoben und dabei, sobald
die Teilstempel 2 und 3 die Messerebene 9 überfahren haben, im Zusammenwirken mit
der Verschlußplatte 12 zu einem Preßling verdichtet. Nach beendeter Pressung, d.h.
wenn der Preßling die gewünschte Größe und Dichte erreicht hat, werden die Teilstempel
2 und 3 stillgesetzt, wird die Verschlußplatte 12 hochgefahren und werden die Teilstempel
2 und 3 nunmehr als Förderstempel wirkend in den Transportbehälter 14 eingefahren
und erst in ihre jeweilige Ausgangsposition zurückgefahren, wenn der Preßling vollkommen
in den Transportbehälter 14 vorgeschoben ist, so daß nach Fertigstellung und Vorschub
des letzten für einen Container vorgesehenen Preßlings nach dem Zurückfahren der Teilstempel
2 und 3 die Tür 16 des Behälters sowie die Verschlußplatte 12 einwandfrei geschlossen
werden können.
[0028] Das beschriebene Arbeitsspiel wiederholt sich, um einen zweiten und danach weitere
Preßlinge herzustellen. Dabei wird die Reihe der bereits in den Transportbehälter
14 eingeschobenen Preßlinge jeweils um eine Ballenlänge weiter vorgeschoben, bis das
gewünschte Füllgewicht des Behälters durch die eingeschobenen Preßlinge erreicht ist.
Zugleich kann in bekannter Weise eine Längenermittlung durchgeführt und, wenn der
Transportbehälter keinen vollständigen Preßling mehr aufnehmen kann, ein Rest-Preßling
hergestellt werden, der so bemessen ist, daß sich die Tür 16 des Transportbehälters
14 noch schließen läßt.
[0029] Bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung erweist sich die zweiteilige Ausbildung des
Preßstempels gemäß den Ausführungsbeispielen auch noch aus weiteren Gründen als vorteilhaft;
die Behältertür 16 kann nämlich bei Verarbeitung bestimmter Güter in der Teilstempelanzahl
entsprechenden Teilschritten, im vorliegenden Beispiel also in zwei Teilschritten
geschlossen werden, um ein Herausfallen verpreßten Materials aus dem Container weitgehend
auszuschließen. Dazu wird zuerst der obere Teilstempel 2 aus dem Behälter 14 zurückgefahren
und die Behältertür 16 so weit abgesenkt, daß das Material im oberen Bereich des an
die Tür 16 grenzenden Preßlings von der herabgefahrenen Tür 16 im Behälter 14 zurückgehalten
wird. Unterdessen verhindert der untere Teilstempel 3, daß Material aus dem unteren
Bereich des Preßlings aus dem Behälter 14 herausgedrückt wird bzw. herausfällt. Erst
wenn der Preßling durch die teilweise herabgefahrene Tür 16 abgestützt ist, fährt
auch der untere Teilstempel 3 in seine Ausgangsstellung zurück und die Behältertür
16 kann vollständig geschlossen werden.
[0030] Die in Fig. 3 dargestellte Vorrichtung unterscheidet sich vom Ausführungsbeispiel
gemäß Fig. 1 und 2 nur insoweit, als die Teilstempel 21, 22 unterschiedliche Höhen
besitzen, wobei der untere Teilstempel 22 höher als der obere Teilstempel 21 ist.
Die Preßkammeröffnung 23 ist bei dieser Ausführung noch weiter verkleinert, so daß
die Füllung der Preßkammer 10 mit vorverdichteten Materialteilmengen mehr als zwei
Hübe des oberen Teilstempels 21 und dementsprechend mehr als zwei Materialteilmengen
erfordert.
[0031] Im übrigen läßt sich in beiden Ausführungen der normalerweise nur zwischen dem Transportbehälter
und der Messerebene verschiebbare untere Teilstempel 3, 21 in eine Ausgangsstellung
bewegen, die derjenigen des oberen Teilstempels 2, 21 entspricht, so daß für besondere
Anwendungsfälle auch die gesamte Preßkammeröffnung als Durchgang für das zu verpressende
Material zur Verfügung steht.
1. Verfahren zum Herstellen von Preßlingen aus Altmaterial, insbesondere Müll mit
sperrigen Anteilen, bei dem das durch einen Füllschacht in einen Preßkasten eingebrachte
Material von einem in dem Preßkasten verschiebbaren Preßstempel unter Verdichtung
zu einem Preßling verpreßt und der Preßling danach in Preßrichtung in einen dem Preßkasten
fluchtend nachgeordneten Transportbehälter geschoben wird, dadurch gekennzeichnet
, daß das Material, insbesondere das sperrige Material, zwischen dem Einbringen in
den Preßkasten und dem Verpressen eine Preßzerkleinerungsphase durchläuft, in der
die für jeweils einen Preßling vorgesehene Gesamtmenge zu Teilmengen vereinzelt wird,
die Teilmengen vorverdichtet und anschließend wieder zur Gesamtmenge vereinigt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß die Teilmengen dem Preßvorgang
durch einen gegenüber dem Querschnitt des Preßlings geringeren Querschnitt zugeführt
werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet , daß das zu verpressende
Material durch Verschieben in Preßrichtung preßzerkleinert wird.
4. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet
, daß zumindest eine Teilmenge, vorzugsweise die erste Teilmenge des zuvor in horizontaler
Preßrichtung preßzerkleinerten Materials unter Schwerkrafteinwirkung vertikal zur
Preßrichtung dem Preßvorgang zugeführt wird, bei dem diese Materialmenge(n) zusammen
mit der oder den anderen für denselben Preßling bestimmten Teilmenge(n) in horizontaler
Preßrichtung verpreßt wird (werden).
5. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet
, daß die Preßzerkleinerung von Teilmengen so oft wiederholt wird, bis die Teilmengen
den zur Preßrichtung vertikalen Querschnitt des anschließend in an sich bekannter
Weise durch Verpressen herzustellenden Preßlings ausfüllen.
6. Vorrichtung zum Durchführen des Verfahrens gemäß einem oder mehreren der Ansprüche
1 bis 5, mit einem in einem Preßkasten verschiebbaren Preßstempel, einem quer zur
Preßrichtung in den Preßkasten einmündenden Füllschacht und einer quer zur Preßrichtung
verschiebbaren Verschlußplatte zwischen dem Preßkasten und einem dem Preßkasten in
Preßrichtung fluchtend nachgeordneten Transportbehälter, bei der der Preßstempel das
durch den Füllschacht eingebrachte Material nach dem Vorbeigang an der in den Preßkasten
mündenden Füllschachtöffnung unter Verdichtung gegen die Verschlußplatte preßt, dadurch
gekennzeichnet , daß der Preßstempel aus zusammen und/oder einzeln verschiebbaren
Teilstempeln (2, 3; 21, 22) besteht, von denen mindestens einer nahe der die Füllschachtöffnung
in Preßrichtung (4) begrenzenden, vorzugsweise mit einem Messer belegten Kante (6)
vorbeigeführt werden kann.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, gekennzeichnet durch vertikal zur Preßrichtung (4)
übereinander angeordnete Teilstempel (2, 3; 21, 22).
8. Vorrichtung nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet , daß die Teilstempel
(2, 3) in der zur Preßrichtung (4) Vertikalen jeweils gleiche Höhe aufweisen.
9. Vorrichtung nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet , daß der bzw. die mit
Abstand an der Messerkante (6) vorbeigehende(n), vorzugsweise untere(n) Teilstempel
(22) in der zur Preßrichtung (4) Vertikalen eine größere Höhe als der bzw. die nahe
an der Messerkante (6) vorbeige- hende(n), vorzugsweise obere(n) Teilstempel (21)
aufweist (aufweisen).
10. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 6 bis 9, dadurch gekennzeichnet
, daß zumindest der bzw, die mit Abstand an der Messerkante (6) vorbeigehende(n),
vorzugsweise untere(n) Teilstempel (3; 22) jeweils eine dem bzw. den nahe an der Messerkante
(6) vorbeigehenden, vorzugsweise oberen Teilstempel(n) (2; 21) benachbarte Abdeckfläche
(18) aufweist (aufweisen).