[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Puffersystem gemäß Oberbegriff von Anspruch 1.
[0002] Aus der DE-PS 23 39 163 ist dazu ein Einschlaggerät zum Einschlagen von Nägeln oder
dgl. bekannt, dessen Puffersystem aus einem verhältnismäßig weichen Pufferelement
aus volumenkompressiblem Werkstoff und einem damit zusammenwirkenden harten Pufferelement
besteht, das mit seiner Kontaktfläche voll auf dem Boden des Zylinderfußes aufliegt.
[0003] Dieses Puffersystem ist in der Lage, Schläge mit Drucküberschuß und Leerschläge sicher
und bei hoher Lebensdauer aufzufangen. Durch den Kontakt zwischen hartem Pufferelement
und Boden des Zylinderfußes entsteht jedoch bei jedem Schlag ein unangenehmer und
den Bedienungsmann störender Körperschall. In extremen Fällen tritt auch eine erhebliche
Verformung des harten Pufferelementes ein, das dann durch innere Reibung und Erwärmung
beschädigt werden kann.
[0004] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist daher die Schaffung eines Puffersystems der
eingangs genannten Art,.das den Schlagüberschuß bei möglichst geringem Körperschall
und bei möglichst hoher Lebensdauer sicher auffängt und vernichtet.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die im kennzeichnenden Teil des Anspruchs
1 angegebenen Merkmale gelöst.
[0006] Die bewegbare Anordnung des harten Pufferelements bedeutet die Zwischenschaltung
einer Reibungsstufe zwischen der weichen Federkennlinie des weichen Pufferelements
und der harten Federkennlinie des harten Pufferelements. Beim normalen Nageln mit
wenig Drucküberschuß wird nur der weiche Teil der Federkennlinie ausgenützt, erst
bei Leerschlägen kommt der harte Teil zum Tragen. Dies führt zu einer deutlichen Reduzierung
des Körperschalls beim normalen Nageln, dessen Verminderung bis zu 6 dB, also nahezu
eine Halbierung betragen kann.
[0007] Bei einer vorteilhaften Ausführungsform ist das harte Pufferelement mit Vorspannung
im Zylinder angeordnet, so daß es beim Zusammendrücken vom weichen Pufferelement noch
stärker an den Außenring angedrückt wird. Beim weiteren Zusammendrücken wird dann
die überschüssige Schlagenergie durch Reibung an den Kontaktflächen zwischen hartem
Pufferelement und Zylinderfuß bzw. Innenwand des Zylinders vernichtet, wobei die dabei
entstehende Wärme gut abgeführt werden kann.
[0008] Liegt das harte Pufferelement mit seiner ganzen Kontaktfläche auf dem Boden des Zylinderfußes
auf, dann wirkt es wie bei der bekannten Ausführung als harter, verformbarer Puffer,
der durch innere Reibung stark erwärmt wird. Diese innere Erwärmung kann zwar auch
zur Zerstörung des harten Pufferelementes führen-, gleichzeitig tritt jedoch eine
Erhöhung des Körperschalles auf, der dem Bedienungsmann zeigt, daß ein Auswechseln
des Pufferelements nötig ist. Damit wird eine Beschädigung oder Zerstörung von Teilen
des Einschlaggerätes sicher vermieden.
[0009] Wird das Einschlaggerät in bekannter Weise mit einem Luftspeicher versehen, der zur
Speicherung der für den Rückhub des Schlagkolbens nötigen Druckluft dient, dann bietet
die erfindungsgemäße Ausführung des Puffersystems den weiteren Vorteil, daß diese
Druckluft beim Rückhub des Schlagkolbens nur langsam und damit leiser aus dem Zylinder
entweicht,
[0010] 
das weiche Pufferelement auf dem harten Pufferelement aufliegt und damit den Querschnitt
der Entlüftungsöffnung stark beschränkt.
[0011] Im folgenden ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung unter Bezugnahme auf die Zeichnungen
näher beschrieben.
[0012] Es zeigen:
Fig. 1 Längsschnitt durch ein Einschlaggerät mit Puffersystem
Fig. 2 Längsschnitt durch das Puffersystem, linke Hälfte entspannt, rechte Hälfte
zusammengedrückt.
[0013] Bei dem in Fig. 1 teilweise dargestellten Einschlaggerät für Nägel oder dgl. ist
in einem Gehäuse 1 ein Zylinder 2 angeordnet, in dem ein Schlagkolben 3 mit einem
Schlagstößel 4 verschiebbar gelagert ist. Durch einen Handgriff 5 wird dem Einschlaggerät
Druckluft von einer nicht dargestellten Druckluftquelle zugeführt und gelangt nach
Betätigung von Abzugshebel 6 durch Betätigung eines rohrförmigen Ventilschiebers 7
in den Innenraum von Zylinder 2, wo die Druckluft den durch eine elastische Rastvorrichtung
8 festgehaltenen Schlagkolben 3 in Richtung Zylinderfuß 9 beschleunigt. Dabei wird
in bekannter Weise durch Schlagstößel 4 der Nagel 10 in ein nicht dargestelltes Werkstück
eingeschlagen. Weitere Nägel 10 sind in einem Magazin 11 bereitgestellt.
[0014] Der Zylinder 2 ist von einem Luftspeicher 12 umgeben, in den beim Schlaghub in bekannter
Weise Druckluft durch Öffnungen 13 und 14 in Zylinder 2 gelangt. Diese Druckluft wirkt
nach Loslassen von Abzugshebel 6 auf die Unterseite von Schlagkolben
3 und befördert diesen wieder in seine Ausgangsstellung.
[0015] Am unteren Ende eines Schlaghubes trifft der Schlagkolben 3 auf ein Puffersystem
15, das in Fig. 2 vergrößert dargestellt ist. Es besteht aus einem ersten, hartelastischen
Pufferelement 16, das zweckmäßigerweise aus vernetztem Polyurethan besteht. Seine
gegen den konischen Boden 17 von Zylinderfuß 9 gerichtete Kontaktfläche 18 ist ebenfalls
kegelstumpfartig ausgebildet, sein Kegelwinkel ist jedoch kleiner als der Kegelwinkel
des Bodens. Bei entspannter Stellung des Puffersystems besteht daher zwischen Boden
17 und Kontaktfläche 18 ein Zwischenraum 19, während Pufferelement.16 am Bodengrund
20 anliegt.
[0016] Das Pufferelement 16 weist weiterhin einen zylindrischen Abschnitt 21 auf, dessen
Außendurchmesser größer ist als der Innendurchmesser von Zylinder 2, so daß das Pufferelement
16 mit Vorspannung im Zylinder 2 angeordnet ist.
[0017] Gegen den Schlagkolben 3 gerichtet sitzt auf dem ersten Pufferelement 16 ein zweites
Pufferelement 22 auf, das vorzugsweise aus zelligem Polyurethan-Elastomer besteht.
Durch die zellige Struktur wird in bekannter Weise eine progressive Federkennlinie
erreicht, seine gegen den Schlagkolben 3 gerichtete Stirnfläche 23 ist nach außen
abgeschrägt. Der Schlagkolben 3 weist eine zylindrische Vertiefung 24 auf, deren Innendurchmesser
etwas größer ist als der Außendurchmesser von Pufferelement 22.
[0018] Fig. 2, linke Hälfte, zeigt das Puffersystem 15 in entspanntem Zustand, wobei der
Schlagkolben 3 gerade das zweite Pufferelement'22 berührt. Zwischen Boden 17 und Kontaktfläche
18 besteht ein Zwischenraum 19. Zur Vernichtung der überschüssigen Schlagenergie wird
jetzt das Puffersystem 15 zusammengedrückt, wie Fig. 2, rechte Hälfte, zeigt. Dabei
wird das erste Pufferelement 16 durch das verdichtete zweite Pufferelement 22 so gespreizt,
daß sich sein zylindrischer Abschnitt 21 über die Vorspannung hinaus gegen Zylinder
2 preßt. Beim weiteren Abbremsen des Schlagkolbens 3 verschiebt sich einmal der zylindrische
Abschnitt 21 gegen Zylinder 2 und Teile der Kontaktfläche 18 gegen den Bodengrund
20 unter erheblicher Reibung, wobei Energie unter Bildung von Wärme vernichtet wird.
Diese Wärme läßt sich über die umgebenden Metallteile gut abführen.
[0019] Liegt Kontaktfläche 18 vollständig am Boden 17 auf, dann wirktdas erste Pufferelement
16 wie seither bekannt als harter Puffer, der unter innerer Verformung noch weitere
überschüssige Schlagenergie aufnehmen kann.
[0020] Bei der eben beschriebenen Reibungsphase des Puffersystems 15 wird wenig Körperschall
erzeugt bei äußerster Schonung der Pufferelemente. Tritt nach einer gewissen Zeit
doch eine Abnützung der Pufferelemente ein, dann verstärkt sich der Körperschall und
der Bedienungsmann wird darauf aufmerksam gemacht, daß die Pufferelemente ausgewechselt
werden müssen.
1) Puffersystem bei Einschlaggeräten zum Einschlagen von Nägeln od. dgl. mittels eines
in einem Zylinder geführten, durch Druckluft beaufschlagbaren Schlagkolbens mit folgenden
Merkmalen:
a) das Puffersystem ist am einschlagseitigen Ende des Zylinders zur Aufnahme der überschüssigen
Schlagenergie des Schlagkolbens angeordnet
b) es besteht aus mindestens zwei Pufferelementen verschiedener Härte
c) ein erstes hartelastisches Pufferelement liegt auf einem den Zylinder begrenzenden
Boden auf
d) ein zweites,weichelastisches Pufferelement wirkt mit dem ersten Pufferelement zusammen
dadurch gekennzeichnet , daß das erste Pufferelement (16) mit mindestens einem Teil
seiner gegen den Zylinderfuß (9) gerichteten Kontaktfläche (18) bewegbar am Boden
(17) angeordnet ist.
2) Puffersystem nach Anspruch 1, dadurch gekenn- zeichnet, daß zwischen einem Teil
der Kontaktfläche (18) des ersten Pufferelements (16) und dem Boden (17) ein Zwischenraum
(19) vorgesehen ist.
3) Puffersystem nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das erste Pufferelement
(16) als topfförmiger Kegelstumpf ausgebildet ist, der mindestens teilweise auf dem
konischen Boden (17) aufliegt.
4) Puffersystem nach Anspruch 3, dadurch gekenn- zeichnet, daß der Kegelwinkel der
Kontaktfläche (18) des ersten Pufferelements (16) kleiner ist als der Kegelwinkel
des Bodens (17).
5) Puffersystem nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet , daß das
erste Pufferelement (16) an seinem äußeren Umfang einen zylindrischen Abschnitt (21)
aufweist, dessen Außendurchmesser größer ist als der Innendurchmesser des das erste
Pufferelement (16) umgebenden Zylinders (2).
6) Puffarsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet , daß das
zweite Pufferelement (22) auf dem ersten Pufferelement (16) angeordnet ist.
7) Puffersystem nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet , daß der Schlagkolben (3)
eine gegen das Puffersystem (15) offene Vertiefung (24) aufweist, deren Innendurchmesser
größer ist als der Außendurchmesser des zweiten Pufferelements (22).
8) Puffersystem nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet , daß die gegen den Schlagkolben
(3) gerichtete Stirnfläche (23) des zweiten Pufferelements (22) nach außen abgeschrägt
ist.