[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Aufgabe eines FLuids, z.B. eines
flüssigen überzugmittels von einem feststehenden Zuführungsteil auf die Innenkontur
eines sich drehenden HohLkörpers, z.B. einer Sprühglocke. Die Erfindung bezieht sich
weiterhin auf eine Vorrichtung zur Durchführung eines solchen Verfahrens.
[0002] In der Praxis ist es bekannt, ein FLuid mit HiLfe eines Rohres exzentrisch zur Drehachse
des HohLkörpers in diesen HohLkörper einzubringen und von dort auf die Innenkontur
radial oder tangential aufzuspritzen.
[0003] Bei einer anderen bekannten Ausführungsform wird die Drehachse aLs HohLweLLe ausgeführt,
die nur teilweise in den HohLkörper, d.h. die Sprühglocke, hineinragt und durch die
zentrisch zur Drallachse das FLuid über eine Düse auf ein PraLLpLettensystem aufgespritzt
wird, das die homogene VerteiLung des FLuids auf die Innenkontur des HohLkegeLs bewirken
soLL.
[0004] SchLießLich ist es bekannt, eine HohLweLLe einzusetzen, die direkt die übergabe des
FLuids auf die Innenkontur durch einfaches AusLaufen bewirkt.
[0005] ALLen diesen bekannten Ausführungsformen und Verfahrensweisen haftet der NachteiL
an, daß sie unter anderen NachteiLen nicht die Sicherheit besitzen, daß aLLe vom FLuid
benetzten FLächen auch permanent vom FLuid überströmt werden und so eine selbsttätige
Reinigung gegeben ist.
[0006] Vielmehr wird in der Praxis gefordert, daß sich der bewegte Körper mit einer hohen
WinkeLgeschwindigkeit bewegt, so daß schleifende Dichtungen nicht eingesetzt werden
können. Weiterhin wird gefordert, daß das FLuid den HohLraum des sich drehenden Körpers
nicht ausfüLLen darf, sondern homogen auf der InnenfLäche des HohLraumes verteilt
werden muß und daß an der übergabestelle keine TeiLe vorhanden sind, die durch den
FLuidstrom nicht ständig um- und überspült werden, so daß beim Wechsel des FLuids
eine selbsttätige Reinigung erfolgt.
[0007] Der Erfindung Liegt die Aufgabe zugrunde, diese Anforderungen der Praxis zu erfüLLen.
[0008] GeLöst wird diese Aufgabe dadurch, daß ausgehend von einer Einrichtung gemäß dem
Oberbegriff ein Verfahren vorgeschlagen wird, das sich dadurch kennzeichnet, daß dem
FLuid in dem feststehenden TeiL eine DraLLströmung erteilt wird, die in dem FLuid
bei und nach VerLassen des feststehenden TeiLes eine kegeLmanteLförmige Flüssigkeitslamelle
schafft, die in eine konische Übergabefläche der SprühgLocke geführt, dort beschleunigt
und dann zum Rand der Sprühglocke geführt wird.
[0009] Hierbei wird vorzugsweise so vorgegangen, daß an der Außenseite der kegelmantelförmigen
FLüssigkeitsLameLLe ein Unterdruck in seiner Größe einstellbar ist, während auf der
Innenseite der kegeLmanteLförmigen Flüssigkeitslamelle etwa Atmosphärendruck zur Einwirkung
gebracht wird.
[0010] SchLießLich wird vorgeschlagen, daß das die kegelmantelförmige Flüssigkeitslamelle
erzeugende FLuid in die HohLkegeLdüse mit einem regelbaren Druck geführt wird, wobei
dieser Druck entsprechend der Viskosität des FLuids - auch in Abhängigkeit des Durchsatzes
- einsteLLbar ist.
[0011] Die Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens kennzeichnet sich
durch eine feststehende HohLkegeLdüse zur Erzeugung der kegelmantelförmigen Flüssigkeitslamelle
und eine der Mündung der HohLkegeldüse im Abstand gegenüberliegende hohlkegelstumpfförmige
übergabefläche in der umlaufenden Sprühglocke, wobei sich die hohlkegelstumpfförmige
übergabefläche zur HohLkegeLdüse hin verjüngt.
[0012] Weitere vorteilhafte AusgestaLtungen der erfindungsgemäßen Vorrichtung sind in den
Unteransprüchen erLäutert.
[0013] Die erfindungsgemäße Lösung besteht somit darin, daß dem Hohlkörper, d.h. also der
Sprühglocke, die Flüssigkeit, d.h. das FLuid, mit HiLfe einer hohlkegeLmanteLförmigen
LameLLe zentrisch zur Drehachse übergeben wird. Die hohLkegeLmanteLförmige LameLLe
wird durch eine pLötzLich nicht mehr geführte DraLLströmung erzeugt, die, bevor sie
nach einer bestimmbaren Wegstrecke in Tropfen zerfäLLt, von der Innenkontur des sich
drehenden Hohlkörpers, d.h. der Sprühglocke und der darin vorgesehenen hohLkegeLstumpfförmigen
Übergabefläche erfaßt und übernommen wird. Die kegeLmanteLförmige FLüssigkeitsLameLLe
und damit die übergabestelle ist so stabil, daß alle benetzten SteLLen ständig überströmt
werden. Beim Wechsel von einer FLüssigkeit auf eine andere, die, da sie aus vorbestimmten
Gründen unverträglich miteinander sind, sich nicht vermischen dürfen, wird eine spezielle
und spezifisch Leichtere ReinigungsfLüssigkeit eingesetzt oder der Druckgradient an
der LameLLe geändert, so daß dadurch die AuftreffsteLLe der kegelmantelförmigen Flüssigkeitslamelle
geändert wird. Die dabei entstehende kegelmantelförmige Flüssigkeitslamelle hat einen
größeren öffnungswinkel und überstreicht somit dann auch Zonen, die von der vorhergehenden
Flüssigkeitslamelle nicht benetzt wurden, so daß immer sichergestellt wird, daß auch
die Übergangsstetlen einwandfrei z.B. gereinigt werden können.
[0014] Die gleichmäßig und rotationssymmetrisch der HohLkegelinnenkontur übergebene kegelmantelförmige
FLüssigkeitsLameLLe wird von dieser beschleunigt und über die dabei entstehenden FLiehkräfte
von der Aufgabestelle weggefördert. Die BeschLeunigung kann dabei durch Reibung oder
durch Normalkräfte, die auf die in FLüssigkeitsfäden zerlegte LameLLe wirken, erreicht
werden.
[0015] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnung erläutert.
[0016] Die Zeichnung zeigt bei 1 eine Sprühglocke, die einen glockenförmigen rotationssymmetrischen
HohLkörper 2 aufweist sowie ein zylindrisches Endteil 3, wobei diese SprühgLocke mit
einer UmLaufgeschwindigkeit von 30.000 bis 4o.ooo Upm angetrieben wird.
[0017] Der zylindrische EndteiL der Sprühglocke 1 ist hohl ausgebildet und in dem so geschaffenen,
in der Zeichnung mit 4 bezeichneten HohLraum ist eine DraLLdüse 5 angeordnet, die
feststehend ausgebildet ist und der Zuführung des zu versprühenden FLuids dient. Der
übergang vom glockenförmigen TeiL 2 zum HohLraum 4 durch die Wandung der Sprühglocke
erfolgt über eine hohLkegeLstumpfförmige übergabefläche 6, in der RiLLen angeordnet
sind, die parallel zur Erzeugenden verLaufen. Die Mündung der hohlkegelstumpfförmigen
übergabefläche 6 Liegt im Abstand von der Mündung der Dralldüse 5.
[0018] Bei 7 ist eine die Wandung des zylindrisches TeiLes radial durchquerende Bohrung
bezeichnet, die bei dem UmLauf der Sprühglocke 1 in dem Raum 4 einen Unterdruck erzeugt.
[0019] Gleichzeitig ist bei 8 eine in den Raum 4 mündende Luftzuführungsdüse erkennbar,
die mit RegeLeinrichtungen (in der Zeichnung nicht dargestellt) ausgerüstet ist, durch
die eine reguLierte Zuführung von Luft in den Raum 4 möglich wird, so daß dadurch
die EinsteLLung des Unterdruckes im Raum möglich wird.
[0020] Bei 1o ist eine Abdichtung der Dralldüse 5 gegenüber dem Zuleitungsrohr erkennbar.
[0021] Die Wirkungsweise der erfindungsgemäßen Einrichtung und die Arbeitsweise des erfindungsgemäßen
Verfahrens ist wie folgt: In der Dralldüse wird der Flüssigkeit, beispielsweise einem
Lack, ein DraLL aufgeprägt, der an der Kante der Dralldüse 5 plötzlich nicht mehr
geführt wird, so daß das FLuid in eine kegelmantelförmige LameLLe aufgespalten wird.
Diese kegelmantelförmige FLüssigkeitslamelle besitzt eine Geschwindigkeitskomponente
in axialer Richtung, und zwar derart, daß sie sich in den drehenden Hohlkörper, d.h.
die hohlkegelstumpfförmige übergabefläche 6, hineinbewegt. Die übergabefläche des
rotierenden HohLkörpers ist so gestaltet, daß sie die kegelmantelförmige Flüssigkeitslamelle
ohne wesentliche Unstetigkeitstelle übernimmt.
[0022] Um die kegelmantelförmige Flüssigkeitslamelle nun nicht über ihre FLüssigkeitsreibung
auf die Drehzahl beschleunigen zu müssen, ist die hohlkegelstumpfförmige Übergabefläche
mit den RiLLen 6 versehen, in die die Flüssigkeitslamelle eingelegt wird und damit
sich seLbst in einzelne Stromfäden verteilt. Auf diese Stromfäden wirkt nun die Beschleunigungskraft
als Normalkraft, so daß eine schlupffreie BeschLeunigung der FLüssigkeit sichergestellt
ist. An der Kante 11 verlassen die einzelnen Stromfäden die hohlkegelstumpfförmige
übergabefläche, um dann in der Innenkontur des HohLkörpers gleichmäßig verteilt zu
werden und diese InnenfLäche zu beladen.
[0023] Aus der Zeichnung ist zu ersehen, daß die übergabestelle des Fluids in der hohlkegelstumpfförmigen
übergabefläche 6 durch die Linie L bestimmt wird. Diese Linie L Liegt räumlich tiefer
in der übergabefläche als die Linie S, die die übergabestelle des SpüLmittels darstellt.
Die WinkeL der kegelmantelförmigen Flüssigkeitslamelle werden durch die speziellen
FLuidparameter bestimmt.
[0024] Wenn diese MögLichkeit jedoch zu einer sicheren Trennung der beiden Auftreffstellen
nicht ausreicht, so Läßt sich der KegeLwinkeL auch durch die Steuerung des Druckes
auf der Rückseite der kegeLmanteLförmigen LameLLe verändern. Dies wird dadurch erreicht,
daß über die Ventilatorbohrung 7 ständig aus dem die Außenseite der gebildeten kegeLmanteLförmigen
FLüssigkeitslamelle umgebenden Halbraum 4 Luft abgepumpt wird. über eine Dosierung
der ZuLuft über die Ringspaltdüse 8 Läßt sich der Außendruck der kegeLmanteLförmigen
Flüssigkeitslamelle definieren. Der Innendruck dieser kegeLmanteLförmigen Flüssigkeitslamelle
besitzt Atmosphärendruck, und hierdurch ist die Einregelung des Kegelwinkels möglich.
1. Verfahren zur Aufgabe eines FLuids, z.B. eines flüssigen Überzugmittels von einem
feststehenden Zuführungsteil auf die Innenkontur eines sich drehenden HohLkörpers,
z.B. einer Sprühglocke, dadurch gekennzeichnet, daß dem FLuid in dem feststehenden
TeiL eine Drallströmung erteilt wird, die in dem FLuid bei und nach VerLassen des
feststehenden TeiLes eine kegelmantelförmige Flüssigkeitslamelle schafft, die in eine
konische Übergabefläche der SprühgLocke geführt, dort beschleunigt und zum Rand der
SprühgLocke geführt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß an der Außenseite der kegelmantelförmigen
FLüssigkeitsLameLLe ein Unterdruck in seiner Größe einstellbar ist, während auf der
Innenseite der kegelmantelförmigen Flüssigkeitslamelle etwa Atmosphärendruck zur Einwirkung
gebracht wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß das die kegelmantelförmige
Flüssigkeitslamelle erzeugende FLuid mit einem regelbaren Druck in die HohLkegeLdüse
geführt wird.
4. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1 bis 3, gekennzeichnet
durch eine feststehende HohLkegeLdüse (5) zur Erzeugung der kegeLmanteLförmigen FLüssigkeitslamelle
und eine der Mündung der HohLkegeldüse (5) im Abstand gegenüberliegende, hohlkegelstumpfförmige
Übergabefläche (6) in der umlaufenden Sprühglocke (1), wobei sich die hohlkegelstumpfförmige
Übergabefläche (6) zur HohLkegeLdüse (5) hin verjüngt.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die SprühgLocke (1) als
glockenförmiger rotationssymmetrischer HohLkörper (2) ausgebildet ist mit einem zylindrischen
EndteiL (3), in dem die Hohlkegeldüse (5) angeordnet ist, wobei die hohlkegelstumpfförmige
übergabefläche (6) zwischen dem glockenförmigen Sprühglockenteil (2) und dem zylindrischen
TeiL (3) ausgeformt ist.
6. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß auf der Innenseite der hohlkegelstumpfförmigen Übergabefläche (6) paraLLeL zur
Erzeugenden verlaufende RiLLen (9) ausgearbeitet sind.
7. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet
durch eine oder mehrere in dem zylindrischen Teil (3) der SprühgLocke (1) angeordnete,
die Wandung durchquerende, radial verlaufende Bohrungen (7).
8. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet
durch Luftzuführungsöffnungen (8) zum Innenraum (4) des zylindrischen TeiLes (3) der
Sprühglocke (1) und MitteL zur RegeLung des Druckes der zugeführten Luft durch diese
Luftzuführungsöffnungen.
9. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die UmLaufgeschwindigkeit der Sprühglocke (1) etwa bei 15.ooo Upm und höher Liegt.