[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine hydraulisch betriebene Antriebseinrichtung für
Webschützen mit je einem auf jeder Seite auf der Weblade angeordneten Hydraulikzylinder,
einem in diesem verschiebbar an
ge-ordneten KoLben und einem mit dem HydrauLikzyLinder verbundenen SteuerbLock.
[0002] Im Prinzip sind hydraulisch betriebene Antriebseinrichtungen für Schützen bekannt
(GB-A-2036100), jedoch besteht bei den bekannten Einrichtungen stets das Problem,
wie die hydraulische Vorrichtung wieder in die Ausgangslage zurückgeführt wird.
[0003] Der Erfindung Liegt die Aufgabe zugrunde, eine vollhydraulisch betriebene Antriebs-
und Rückholeinrichtung zu schaffen.
[0004] Gemäß der Erfindung wird eine wie in den Ansprüchen gekennzeichnete hydraulisch betriebene
Antriebseinrichtung für Webschützen beschrieben, bei welcher die Rückführung der KoLbenstange
im eigentlichen HydrauLikzyLinder durch den Webschützen - wenigstens auf einem Teil
der Weglänge desselben - selbst erfolgt, wobei in überraschender Weise festgestellt
werden konnte, daß der Staudruck in den Leitungen selbst ausreicht, um die erforderliche
Dämpfung des Schützen und damit Abbremsung des Schützen herbeizuführen. Dabei ist
die Auftreffstelle des Schützen beim EinLaufen in den Schützenkasten in an sich bekannter
Weise mit einem entsprechenden verschleißfesten Werkstoff ausgerüstet, wobei dieses
Verbindungsteil zwischen Schützen und der den Schützenschlag b
e- din
genden Einrichtung als Picker bezeichnet wird.
[0005] Bei sogenannten Steigkastensystemen sind mehrere Schützen übereinander in einem Steigkasten
angeordnet und werden je nach dem gewünschten Webmuster und der im Schützen angeordneten
Fadenart vor das Webfach verbracht, und zwar dadurch, daß die übereinander im Steigkasten
an
ge-ordneten Schützen entsprechend gesteuert in die ArbeitsLage abgesenkt oder angehoben
werden.
[0006] Hierbei besteht das Problem, daß bei Auftreffen des Schützen beispielsweise auf den
Picker entweder von vornherein vorgesehen oder sich durch den Gebrauch biLdend im
Picker eine kegelförmige sich nach außen öffnende Vertiefung vorgesehen ist, in die
die Schützenspitze eintritt. SoLLen nun die Webschützen eine vertikale Bewegung ausführen,
hindert diese Eindringtiefe des Schützen im Picker diese auf- und abgehende Bewegung
der Schützen und es muß daher dafür Sorge getragen werden, daß das Schlagorgan, also
beispielsweise der dann mit dem Schützen in Verbindung kommende Picker um einen weiteren
Weg zurückbewegt wird, der sicherstellt, daß die Schützenspitze freigegeben ist.
[0007] Bei den mechanisch arbeitenden Webstühlen erfolgt dies über eine mechanische Steuerung
und der Erfindung Liegt weiterhin die Aufgabe zugrunde, die gekennzeichnete Erfindung
so zu ergänzen und zu verbessern, daß der Betrieb der AnLage auch mit Steigkastensystemen
einsetzbar ist.
[0008] Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß die Einrichtung gemäß dem Hauptanspruch durch
eine mit einem Geschwindigkeitsregelventil versehene dritte Druckmittel Leitung ergänzt
wird, die an die kolbenstangenlose Seite des Hydraulikzylinders anschließt.
[0009] Bei der Einrichtung gemäß dem Hauptanspruch preßt der zurückgeschlagene Webschützen
die in der sogenannten Annahmeposition stehende KoLbenstange bzw. die damit in Verbindung
stehenden zusätzlichen HiLfsmitteL in den ZyLinder zurück und hierbei fließt das vom
KoLben im Hydraulikzylinder verdrängte öl über eine Leitungsverbindung zurück, wobei
sich herausgestellt hat, daß der Staudruck in den Leitungen ausreicht, um den Schützen
ausreichend abzubremsen und zu dämpfen, ohne daß erforderlich ist, die VentiLverbindung
zum Tank zu öffnen. Durch den auftreffenden Schützen gelangt die KoLbenstange bzw.
die damit verbundenen HiLfsmitteL in das sogenannte "Ende der BremssteLLung".
[0010] Gemäß der weiteren Erfindung wird die KoLbenstange noch einmal weiter in den HydrauLikzyLinder
eingefahren, d.h. aus der Stellung "Ausgefahrene EndsteLLung der Kolbenstange" in
eine "innere Endstellung". Hierdurch wird die KoLbenstange von dem Webschützen unabhängig
um einen kleinen Weg zurückbewegt, so daß dadurch die Schützenspitze nicht durch die
Schlagöffnung des Pickers oder welche sonstigen webtechnischen Hilfsmittel hier vorhanden
sind, behindert wird, so daß die Auf- und Abbewegung der Schützen im Steigkasten problemlos
erfolgen kann.
[0011] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnung erläutert.
[0012] Die Zeichnungen zeigen dabei in
Fig. 1 verschiedene SchaLtsteLLungen der Ventile und bis 6 verschiedene StelLungen
der KoLbenstange.
[0013] Aus übersichtlichkeitsgründen ist nur eine Seite der Anordung und nur das freie Ende
der KoLbenstange dargestellt, nicht aber die an dieses freie Ende der Kolbenstange
anschließenden webtechnischen Hilfsmittel, die mit dem eigentlichen Schützen in Verbindung
kommen, wie beispielsweise der Picker od. dgl.
[0014] In der Zeichnung ist mit 1 ein HydrauLikzyLinder bezeichnet, der eine KoLbenstange
2 enthält. Die kolbenstangenlose Seite des HydrauLikzyLinders 1 ist mit A, die die
KoLbenstange 2 aufweisende Seite des HydrauLikzylinders mit B bezeichnet. An diesen
HydrauLikzyLinder 1 schließt ein Steuerblock an, der eine DruckmitteLzuLeitung P
1 mit einem Geschwindigkeitsregelventil GV
1 aufweist, ein die DruckmitteLzuLeitung steuerndes Steuerventil PA, wobei die DruckLeitung
mit P bezeichnet ist, ein den Rückfluß in einen Tank T steuerndes Steuerventil TA
und schließlich ein Steuerventil AB, das zwischen den Zylinderraum B und den Tank
eingeschaltet ist.
[0015] Das Geschwindigkeitsregelventil GV
1 Liegt in der Leitung P
1, an die eine Leitung 3 anschließt, die in den Zylinderraum B mündet und außerdem
eine AbzweigLeitung 4 aufweist, die mit dem SteuerventiL AB verbunden ist.
[0016] Die Steuerventile AB, PA und TA sind untereinander über eine VerbindungsLeitung VL
miteinander verbunden, wobei über eine VerbindungssteLLe VLA diese Verbindun
gsLei- tung VL gleichzeitig mit dem Zylinderraum A in Verbindung steht.
[0017] In die Leitung VL mündet eine weitere DruckmitteLzuLeitung P
2, in die ein Geschwindigkeitsregelventil GV
2 eingeschaltet ist.
[0018] Die Steuerventile AB, PA und TA sind als hydraulische SitzventiLe ausgebildet, wobei
beispielsweise die Darstellung in Fig. 1 zeigt, daß das Steuerventil TA geschlossen,
das Steuerventil PA geöffnet und das Steuerventil AB geöffnet ist.
[0019] Weiterhin sind in den Zeichnungen (Fig. 1) schematisch die verschiedenen Stellungen
des Endes der KoLbenstange 2 eingezeichnet. Bei diesen Stellungen bedeutet:
S = Ausgefahrene EndsteLLung der KoLbenstange
X = Abschlagstellung der KoLbenstange und gleichzeitig:
X = Beginn der Annahmeposition
Y = Ende der BremssteLLung
Z = Innere EndsteLLung oder Steigkastenwechselstellung
[0020] Fig. 1 zeigt die SchLagposition, bei der das SteuerventiL PA geöffnet ist, so daß
öl aus der DruckmittelzuLeitung P in den Zylinderraum A einströmen kann. GLeichzeitig
ist das Steuerventil AB geöffnet, so daß die MögLichkeit besteht, daß das aus dem
ZyLinderraum B verdrängte öl über die Leitung 3, 4 und die VerbindungsLeitung VL zum
Zylinderraum A zurückströmen kann. Ein Zurückströmen in den Tank ist dadurch ausgeschlossen,
daß das Steuerventil TA geschlossen ist.
[0021] Wird nun die Leitung P mit Druck beaufschlagt, wird die KoLbenstange schlagartig
ausgefahren und hierdurch der Schützen mittelbar beschleunigt und durch das Fach geschossen.
[0022] In Fig. 2 steht nunmehr die KoLbenstange in der Stellung S = "ausgefahrene EndsteLLung
der Kolbenstange", d.h. die KoLbenstange steht in der ausgefahrenen Endstellung und
der Schützen ist durch das Fach hindurchgeschossen. Noch befinden sich die VentiLe
alle in der gleichen Stetlung, wie anhand von Fig. 1 erLäutert wurde. Durch Einzeichnen
des Druckmittelpfeiles in Fig. 2 neben der Leitung P wird diese DruckbeaufschLagung
verdeutlicht.
[0023] Nunmehr wird - wie dies die Fig. 3 zeigt - Druck über die Leitung P
1 und 3 auf die Zylinderraumseite B gegeben und dadurch die KoLbenstange aus der Stellung
S in die Stetlung Z = "innere Endstetlung" zurückbewegt, d.h. der Schützen wird von
irgendwelchen Verbindungen zwischen ihm und dem eigentlichen Schlagelement beispielsweise
der KoLbenstange 2 einem zwischengeschalteten Picker oder sonstigen zusätzlichen zwischengeschalteten
webtechnischen Hilfsmitteln freigegeben. Das durch die Bewegung der KoLbenstange aus
der Stellung S in die SteLlung Z verdrängte öl wird aus dem Zylinderraum A über die
Leitung VL, das Steuerventil TA in den Tank T abgegeben. Der Pfeil an der Leitung
P
1 verdeutlicht die Druckbeaufschlagung und es ist ersichtlich, daß die Leitung P und
die Leitung P
2 druckfrei sind.
[0024] In der in Fig. 3 dargestellten SteLLung kann nunmehr der sogenannte Steigkastenwechsel
erfolgen, d.h. die im Steigkasten befindlichen Schützen können ohne jegliche Berührung
mit dem Picker od. dgl. auf- und abbewegt werden.
[0025] Ist der SteigkastenwechseL erfolgt, wird die Leitung P
2 mit dem in ihm angeordneten Geschwindigkeitsregelventil GV
2 mit Druck beaufschlagt (Fig. 4), wie dies der Pfeil in Fig. 4 verdeutlicht, und nunmehr
die KoLbenstange aus der SteLLung Z in die Stellung X bewegt.
[0026] Fig. 5 zeigt, daß keinerlei Druck auf den Leitungen P
1, P und P
2 Liegt, daß das Steuerventil PA geschlossen ist, so daß die KoLbenstange durch den
zurückkommenden Schützen aus der Stellung X (Fig. 4) in die Stellung Y (Fig. 5) geführt
worden ist, der Kolben in den Zylinder zurückgepreßt wurde und ein Teil des zurückfließenden
öles nunmehr über die Leitung VL
1, 4 und 3 in den ZyLinderraum B und in den Tank T zurückströmen kann. Der hierbei
auftretende Staudruck in den Leitungen reicht aus, um den Schützen abzudämpfen und,
wie bereits vorstehend erläutert, führt dabei der Schützen die Kolbenstange aus der
Stellung X in die Stellung Y zurück, wird abgebremst und steht in der Stellung Y still
(Fig. 5).
[0027] In Fig. 6 erfolgt nun eine DruckbeaufschLagung durch die Druckmittelleitung P
2 - was durch den PfeiL verdeutlicht wird - und die SteuerventiLe TA und PA sind geschlossen,
aber das Ventil AB geöffnet. Der Druck fließt über das Geschwindigkeitsregelventil
GV
2 zum Zylinderraum A, wobei aus dem Zylinderraum B abströmendes öl über das Steuerventil
AB in den Zylinderraum A zurückfließen kann. Hierdurch wird die KoLbenstange, wie
dies Fig. 6 zeigt, in die Stellung X bewegt.
[0028] Zur Durchführung der Bewegung der Kolbenstange aus der Stellung Z in die Stellung
X ist es erforderlich, daß das Steuerventil TA geschlossen, das SteuerventiL PA geschlossen,
aber das SteuerventiL AB geöffnet ist, so daß ein Rückströmen des verdrängten öles
über die Leitung 3, 4 und VL in die kolbenstangenlose Zylinderraumseite A möglich
ist.
[0029] Die erfindungsgemäße Steuerung ermöglicht somit eine beliebige Wahl und AufeinanderfoLge
der einzelnen Schützen in den beiderseitigen Steigkästen.
1. HydrauLisch betriebene Antriebseinrichtung für Webschützen mit je einem auf jeder
Seite auf der WebLade angeordneten HydrauLikzyLinder, mit einem in dem HydrauLikzyLinder
verschiebbar angeordneten KoLben und jeweils einem mit dem Hydraulikzylinder verbundenen
SteuerbLock mit SteuerventiLen, dadurch gekennzeichnet, daß jeder HydrauLikzyLinder
(1) doppettwirkend ausge-bildet ist und jeweils drei Steuerventile vorgesehen sind, von denen eines (PA)
in der Druckmittelzuleitung (P) zu dem kolbenstangenlosen ZyLinderraum Liegt, eines
(TA) vor dem RückfLußtank (T) angeordnet ist und eines (AB), an die die KoLbenstange
aufweisende Seite (B) des Hydraulikzylinders (1) anschließt, wobei eine VerbindungsLeitung
(VL) alle drei VentiLe untereinander verbindet.
2. Anordnung nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch ein zusätzliches Geschwindigkeitsregelventil
(GV1) in einer zweiten Druckmittelzuleitung (P1).
3. Anordnung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Steuerventile
elektrisch gesteuert sind.
4. Anordnung nach Anspruch 1 bis 3, gekennzeichnet durch hydraulische Sitzventile
als Steuerventile.
5. Anordnung wenigstens nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch eine mit einem Geschwindigkeitsregelventil
(GV2) ausgerüstete dritte Druckmittelzuleitung (P2), die an die kolbenstangenlose Seite (A) des HydrauLikzyLinders (1) anschließt.