[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Verpackungseinrichtung für Rollen mit Innenhülse,
mit einer Wickelstelle, in der die Rollen nach stirnseitigem Anlegen von Innendeckeln
um ihre horizontal verlaufende Achse gedreht und mit einem Packpapierabschnitt von
größerer Breite als die Rolle bewickelt werden, mit einer Faltstelle, in der die überstehenden
Packpapierränder über die Innendeckel umgelegt werden, mit einer zwei Preßplatten
aufweisenden Packpresse, die stirnseitig angelegte Aussendeckel anklebt, sowie mit
Vorrichtungen für den An-, Ab- und Zwischentransport der Rollen.
[0002] Bei bekannten Verpackungseinrichtungen dieser Art (Kleinewefers-Rollenpackmaschine
Typ 6.6) werden zu verpackende Rapierrollen axial hintereinander und auf ihrer Umfangsfläche
liegend von einem Bandförderer antransportiert. Mittels eines Ausstoßers känen die
Rollen vom Bandförderer auf eine schräge Ebene geschoben werden, wo die Abrollbewegung
durch steuerbare Anschläge kontrolliert wird. Am unteren Ende der schrägen Ebene ist
eine Zentrierstelle vorgesehen, wo die Rolle mittels stirnseitig angreifender Zentrierplatten
axial so weit verlagert wird, daß sie symmetrisch zur Mittelebene der unmittelbar
dahinter angeordneten Wickelstelle angeordnet ist. In der Wickelstelle ruht die Rolle
auf zwei angetriebenen Walzen. Das Packpapier wird in Abhängigkeit von der Rollenbreite
von einer von mehreren Packpapierrollen zugeführt und läuft nach Leimauftrag zwischen
diesen Walzen und der Rolle hindurch, was durch schwenkbare Gurt- oder Riemenführungen
unterstützt werden kann. Auch an der nachfolgenden Faltstelle, an der der Packpapierüberstand
durch seitlich angeordnete Falträder umgelegt wird, ruht die Rolle auf zwei angetriebenen
Walzen. Die Rolle rollt weiter zur Packpresse und schließlich über eine Waage zu einem
querlaufenden Bandförderer, auf dem sie mittels eines Stoßdämpfers angehalten wird
und dann in Achsrichtung und auf ihrem Umfang liegend abtransportiert wird. Wenn die
Breite und der Durchmesser der einlaufenden Rollen gemessen werden, kann der gesamte
Verpackungsvorgang automatisch durchgeführt werden.
[0003] Eine solche Verpackungseinrichtung erlaubt ein sehr rasches und rationelles Verpacken
von Papierrollen. Sie ist aber für zahlreiche spezielle Papiere nicht geeignet, beispielsweise
druckempfindliche Papiere, wie Durchschreibpapier nach Art von NCR-Papier, oder in
Form weichgewickelter Rollen vorliegende Papiere, da der Rollenumfang durch Ausstoßer,
Rollenstops, Stoßdämpfer und Antriebswalzen in der Wickel- und FaltsteDe erheblichen
Druckbelastungen ausgesetzt ist. 1
[0004] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Verpackungseinrichtung der eingangs
beschriebenen Art anzugeben, die für alle Papiere auch die genannten speziellen Papiere
geeignet ist.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst,daß zwei von entgegengesetzten
Seiten her in die Innenhülse einführbare Spannköpfe, von denen wenigstens einer mit
einem Drehantrieb verbundenist, in zwei Seitenteilen einer Hubvorrichtung unter Zwischenschaltung
von die Breite eines Packpapierrandes übersteigenden Abstandsstücken gelagert sind
und daß die Hubvorrichtung als Rollentransportvorrichtung ausgebildet ist, die mittels
der in die Innenhülse eingeführten Spannköpfe die Rollen von der Auflagefläche einer
Antransportvorrichtung abhebt, der Wickelstelle und Faltstelle zuführt und auf der
Auflagefläche einer Zwischentransportvorrichtung absetzt.
[0006] Bei dieser Einrichtung braucht die Rolle weder in der Wickelstelle oder Faltstelle
am Umfang angetrieben noch beim Transport zwischen der Antransportvorrichtung und
der Wickelstelle, der Wickelstelle und der Faltstelle sowie der Faltstelle und der
nachgeordneten Zwischentransportvorrichtung gerollt zu werden. Vielmehr werden die
Rollen mittels der in die Hülsen eingreifenden Spannköpfe gehalten, gedreht und transportiert.
Infolgedessen tritt keine Druckbelastung des Rollenumfangs auf. Die nachfolgenden
Arbeitsgänge können ebenfalls ohne störende Druckbelastung des Rollenumfangs durchgeführt
werden, sei es daß die Zwischentransportvorrichtung auch als Abtransportvorrichtung
dient, sei es daß weiter unten beschriebene Maßnahmen bei der Übergabe von der Zwischentransportvorrichtung
zur Abtransvorrichtung durchgeführt werden. Die Abstandsstücke zwischen Spannkopf
und Seitenteilen der Hubvorrichtung erlauben es, das Packpapier in der gewünschten
Weise mit überstehendem Rand zu wickeln und anschließend eine Faltvorrichtung angreifen
zu lassen. Gelochte Innendeckel können ohne Schwierigkeiten auf die Spannköpfe aufgesetzt
und gehalten sein, bevor diese in die Innenhülse eingeführt werden.
[0007] Die Auflagefläche der An- und Zwischentransportvorrichtung ist vorzugsweise gepolstert.
Auf diese Weise wird die Flächenpressung auf einem Minimum gehalten, so daß die Gefahr
einer Druckbeanspruchung der Rolle beim Absetzen auf der Transportvorrichtung oder
beim Transport selbst ausgeschlossen wird.
[0008] Günstig ist es, wenn die Antransportvorrichtung parallel zur Spannkopfachse ein bewegbares
Transportelement aufweist, das unter Berücksichtigung einer Rollenbreiten-Messung
in einer Lage anhält, in der die Rolle symmetrisch zur Mittelebene der Wickelstelle
angeordnet ist. Auf diese Weise ist es möglich, den Zentriervorgang durchzuführen,
ohne den Rollenumfang bei der Axialverschiebung zu beanspruchen.
[0009] Die Hubvorrichtung sollte mittels eines Hubantriebs in Abhängigkeit vom Rollendurchmesser
höheneinstellbar sein. Die Spannköpfe können daher nach Messung des Rollendurchmessers
automatisch in diejenige Position gefahren werden, in der sie mit der Mittelachse
der Innenhülse übereinstimmen. Stattdessen oder zusätzlich kann die Hubvorrichtung
mittels des Hubantriebs in Abhängigkeit von einer Meßeinrichtung, wie Lichtschranke,
deren Meßelemente den Spannköpfen zugeordnet sind, höheneinstellbar sein. Hierbei
wird beispielsweise ein Lichtstrahl benutzt, der durch das Innere der Innenhülse hindurchgeht.
[0010] Zweckmäßigerweise sind die Spannköpfe jeweilsmLt einer Flanschplatte zum Anlegen
und Festhalten eines gelochten Innendeckels versehen. Die Flanschplatte hält den gelochten
Innendeckel an der Stirnfläche der Rolle, bis der Packpapierrand um diesen Innendeckel
herum gefaltet ist. Ferner können die Spannköpfe gemeinsam und symmetrisch zur Mittelebene
der Wickelstelle mittels eines Querantriebs verstellbar sein. Wenn die Rolle zuvor
zentriert worden ist, ist auf diese Weise sichergestellt, daß die Spannköpfe gleichmäßig
von beiden Seiten her in die Innenhülse eingeführt werden.
[0011] Wenn hierbei die Spannköpfe axial fest in den Seitenteilen der Hubvorrichtung gelagert
und diese Seitenteile gemeinsam und symmetrisch zur Mittelachse der Wickelstelle mittels
des Querantriebs verstellbar sind, erhält man eine sichere Lagerung der Spannköpfe
und kann mit konstanten Abstandsstücken arbeiten.
[0012] Der Querantrieb weist mit Vorteil eine Steuerung auf, die die Spannköpfe unter Berücksichtigung
einer Rollenbreiten-Messung positioniert. Diese Steuerung kann sowohl eine Vorpositionierung
als auch die Endpositionierung bewirken. Es besteht aber auch die Möglichkeit, daß
den Spannköpfen Kontakte zugeordnet sind, die betätigt werden, wenn die Spannköpfe
die Rolle erreichen, und dabei den Querantrieb abschalten.
[0013] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist dafür gesorgt, daß die Hubvorrichtung
mittels eines Längsantriebs horizontal und senkrecht zur Spannkopfachse verfahrbar
ist und die Wickelstelle und Faltstelle in dieser Richtung gegenüber der Antransportvorrichtung
versetzt angeordnet sind. Durch diesen Längstransport wird die Antransportstelle für
die Zufuhr der nächsten Rolle freigemacht, so daß diese bereits zentriert werden kann,
während die erstgenannte Rolle sich in der Wickelstelle und Faltstelle befindet. Dies
erlaubt eine Erhöhung der Arbeitsgeschwindigkeit.
[0014] An der Wickelstelle kann mit Vorteil nahe der Unterseite der Rolle eine Einführvorrichtung
vorgesehen sein, die höchstens einen leichten Kontakt zum Packpapier und Rolle ausübt.
Ein leichter Druck, der das druckempfindliche Papier nicht beeinträchtigt, genügt,
um zu helfen, das Packpapier fest um die Rolle zu führen und zu wickeln. Dies steht
im Gegensatz zu der bekannten Verpackungseinrichtung, bei der infolge des Rollengewichts
ein sehr erheblicher Anpreßdruck von den angetriebenen Walzen der Wickelstelle auf
Packpapier und Rolle ausgeübt wird.
[0015] Mit Vorteil ist die Faltstelle unterhalb der Wickelstelle vorgesehen. Es genügt eine
kurze Absenkbewegung, um die Rolle von der Wickelstelle in die Faltstelle zu überführen.
Die Einrichtung erhält eine geringere Länge. Im Vergleich mit einer kombinierten Wickel-
und Faltstelle können die Faltvorrichtungen schon beim Wickelvorgang sich an Ort und
Stelle befinden.
[0016] Wenngleich es auch möglich ist, die Antransportvorrichtung als Zwischentransportvorrichtung
zu benutzen, empfiehlt es sich doch, daß die auf der der Antransportvorrichtung gegenüberliegenden
Seite der Wickelstelle und Faltstelle befindliche Zwischentransportvorrichtung ein
senkrecht zur Spannkopfachse bis zur Packpresse bewegliches Transportelement aufweist.
Auf diese Weise wird die die Faltstelle verlassende Rolle weitergeleitet, während
schon die nächste Rolle in die Wickelstelle und Faltstelle eingeführt werden kann.
[0017] Mit besonderem Vorteil ist der Abtransportvorrichtung eine Rollenkippvorrichtung
vorgeschaltet. Die fertig verpackte Rolle wird daher nicht auf einer Umfangsfläche,
sondern auf einer wesentlich weniger empfindlichen Stirnfläche, die zudem durch einen
Innendeckel und einen Außendeckel geschützt ist, zum Abtransportieren senkrecht aufgestellt.
[0018] Bei einer Ausführungsform weist die Rollenkippvorrichtung an einem heb- und senkbaren
Kippträger Klemmelemente auf, um die Rollen an ihren Außendeckeln zu erfassen und
mit einer Stirnseite nach unten auf der Abtransportvorrichtung abzulegen. Hierbei
wird die Rolle an beiden Seiten erfaßt.
[0019] Ferner kann die Rollenkippvorrichtung in Verlängerung der Zwischentransportvorrichtung
von der Packpresse bis zur Abtransportvorrichtung horizontal verfahrbar sein, also
auch noch eine Transportaufgabe übernehmen.
[0020] Bei einer bevorzugten Ausführungsform ist vorgesehen, daß die Abtransportvorrichtung
zumindest an der Rollenaufnahmestelle Walzen aufweist und das eine Klemmelement an
seiner Rückseite konkave Aussparungen besitzt, so daß es zwischen benachbarten Walzen
Platz findet. Die Rolle kann daher ganz sanft auf der Abtransportvorrichtung aufgestellt
werden.
[0021] Bei einer anderen Ausführungsform ist dafür gesorgt, daß die Rollenkippvorrichtung
zwei in einem rechten Winkel stehende Schenkel aufweist, von denen der erste Schenkel
in der Aufnahmestellung am Ende der Zwischentransportvorrichtung angeordnet ist und
sich quer hierzu erstreckt sowie eine in Richtung auf den zweiten Schenkel bewegbare
Quertransportvorrichtung aufweist und von denen der zweite Schenkel eine Hilfstransportvorrichtung
trägt, die nach dem Kippen in der Abgabestellung in Verlängerung der Abtransportvorrichtung
angeordnet ist.
[0022] Die Erfindung wird nachstehend anhand eines bevorzugten, in der Zeichnung dargestellten
Ausführungsbeispiels näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine schematische Seitenansicht eines Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemäßen
Verpackungseinrichtung,
Fig. 2 eine Ansicht der Hubvorrichtung von rechts in Fig. 1,
Fig. 3 eine Seitenansicht der Hubvorrichtung,
Fig. 4 eine Draufsicht auf die Hubvorrichtung,
Fig. 5 eine Ansicht von rechts auf die Rollenkippvorrichtung,
Fig. 6 eine Seitenansicht der Rollenkippvorrichtung,
Fig. 7 eine Draufsicht auf die Rollenkippvorrichtung,
Fig. 8 eine schematische Seitenansicht des Abtransportendes eher abgewandelten Ausführungsform
einer Verpackungseinrichtung und
Fig. 9 eine Ansicht von rechts auf die Rollenkippvorrichtung der Fig. 8.
[0023] Die in Fig. 1 veranschaulichte Verpackungseinrichtung dient zum Verpacken von Papierrollen
1, welche eine Innenhülse 2 aufweisen. Diese Rollen werden von einer Antransportvorrichtung
3 zugeführt. Diese besitzt Transportelemente 4, wie Wagen, die auf Schienen in Richtung
der Rollenachse verfahrbar sind, mit einer mittels Schaumgummi gepolsterten muldenförmigen
Auflagefläche 5, auf der die Rolle, auf ihrem Umfang liegend, ruht. Eine Meßeinrichtung
6, die auch mehrere Meßfühler aufweisen kann, stellt die axiale Breite der Rolle 1
und deren Durchmesser fest. Das Transportelement 4 wird in einer Position angehalten,
in der die Rolle 1 unter Berücksichtigung dieser Rollenbreiten-Messung symmetrisch
zur Mittelebene der nachfolgenden Wickelstelle 7 angeordnet ist.
[0024] Eine Hubvorrichtung 8, deren Aufbau aus den Fig. 2 bis 4 näher ersichtlich ist, ist
längs der Schienen 9 nach links und zurück verfahrbar (vergleiche den Pfeil 10). Die
Schienen 9 werden durch I-Träger gebildet, die über Ständer 11 auf dem Fundament oder
einem Grundrahmen der Gesamteinrichtung abgestützt sind. Die Hubvorrichtung 8 besitzt
zwei Außenteile 12 und 13, die durch Stangen 14 und 15 miteinander verbunden sind
und Tragteile 16 bzw. 17 mit entsprechenden Laufrollen 18 aufweisen. Als Längsantrieb
19 dient ein Elektromotor, der über ein Getriebe 20 eine Achse 21 antreibt, die über
Zahnräder 22 mit den Laufrädern 18 verbunden ist. Ferner weist die Hubvorrichtung
8 zwei Rahmen 23 und 24 auf, die auf den Stangen 14 und 15 in Querrichtung derart
verschiebbar gehalten sind, daß sie zur Mittelebene 25 symmetrische Bewegungen entsprechend
den Pfeilen 26 durchführen. Zu diesem Zweck ist ein Querantrieb 27 in der Form eines
Elektromotors vorgesehen, der über ein Getriebe 28 ehe Kette 29 antreibt, deren Untertrumm
an der Stelle 30 mit dem Rahmen 23 und deren Obertrumm an der Stelle 31 mit dem Rahmen
24 verbunden ist. In den linkenvertikalen Abschnitten der Rahmen 23 und 24 sind innere
Seitenteile 32 und 33 der Hubvorrichtung 8 höhenverstellbar geführt. Als Hubantrieb
34 sind Kolben-Zylinder-Einheiten vorgesehen, welche über Ketten 35 mit den Seitenteilen
32 und 33 verbunden sind. Diese Ketten werden über auf einer Achse 36 gelagerte erste
Kettenräder 37 und über auf einer zweiten Achse 38 gelagerte Kettenräder 39 geführt.
In den Seitenteilen 32 und 33 ist je ein SpannkopF 40 und 41 unter Zwischenschaltung
eines Abstandsstückes 42 bzw. 43 gelagert. Die Spannköpfe können nach Einführen in
die Innenhülse 2 mechanisch gespreizt werden, so daß sich eine kraftschlüssige Verbindung
mit der Innenhülse 2 ergibt. Der Spannkopf 40 kann von einem Drehantrieb 44 in der
Form eines Elektromotors über ein Getriebe 45 gedreht werden (vergleiche den Pfeil
46). Jedem Spannkopf ist eine gelochte Flanschplatte 47 bzw. 48 mit Ansaugvorrichtung
zugeordnet, mit deren Hilfe ein gelochter Innendeckel 49 bzw. 50 gegen die Stirnseite
der Rolle 1 gehalten werden kann. Beide Spannköpfe 40 und 41 sind hohl. Dahinter befinden
sich zwei Köpfe 51 bzw. 52 einer Lichtschrankensteuerung, deren Lichtstrahl die Innenhülse
2 durchsetzen kann. Außerdem ist eine der Flanschplatten 47, 48 als Kontaktgeber ausgebildet,
der bei Anlage des zugehörigen Innendeckels an der Rolle 1 den Querantrieb abzuschalten
vermag.
[0025] Wenn die Rolle 1 in der zentrierten Stellung auf dem Wagen 4 angehalten worden ist,
werden die Spannköpfe 40, 41 aufgrund der Rollenbreiten-Messung so positioniert, daß
sie sich etwas außerhalb der Stirnflächen der Rolle 1 befinden, wenn die Hubvorrichtung
8 von links nach rechts in die in Fig. 1 veranschaulichte Stellung gefahren wird.
Außerdem sind die Spannköpfe 40, 41 aufgrund der Durchmesser-Messung durch Verstellen
der Seitenteile 32, 33 in die richtige Höhenlage gebracht worden. Diese Höhenlage
kann ferner mit Hilfe der Lichtschrankensteuerung 51, 52 überwacht werden. Nachdem
die Innendeckel 49, 50 auf die Spannköpfe 40, 41 aufgeschoben worden sind, wird der
Querantrieb betätigt, so daß die Spannköpfe in das Innere der Innenhülse 2 eingeführt
werden. Diese Querbewegung wird in Abhängigkeit von der Rollenbreiten-Messung oder
durch die Kontaktgabe der einen Flanschplatte beendet. Nunmehr werden die Spannköpfe
40, 41 in ihre Spannstellung gebracht. Durch Betätigen des Hubantriebs 34 wird die
Rolle 1v)m Transportelement 4 abgehoben. Durch Betätigen des Längsantriebs 27 wird
die Rolle 1 zur Wickelstelle 7 transportiert. Dort wird die Rolle durch Einschalten
des Drehantriebs 44 in Drehung versetzt. Oberhalb der Wickelstelle sind in üblicher
Weise mehrere Packpapierrollen 53a, 53b, 53c, 53d und 53e unterschiedlicher Breite
veranschaulicht. Eine entsprechende Anzahl von Packpapierbahnen wird über eine Vorzugswalzen
56 aufweisende Vorrichtung 57 zu einer Schneidvorrichtung 58 geführt. In Fig. 1 ist
lediglich eine solche Packpapierbahn der Rolle 53b veranschaulicht. Die anderen Packpapierbahnen
sind in der Vorrichtung 57 lediglich gestrichelt angedeutet. Der Schneidvorrichtung
58 ist eine Leimvorrichtung 60 nachgeschaltet, welche zumindest Anfang und Ende des
Packpapierabschnitts mit Klebstoff versieht. Eine Einführvorrichtung 61 weist ein
Gestell 62 auf, das drei Walzen 63, 64 und 65 zum Umlenken eines Einführungsbandes
66 besitzt und mittels einer nicht veranschaulichten Druckvorrichtung um die Achse
der Walze 63 schwenkbar ist. Hierdurch wird eine leichte Andruckkraft in Richtung
des Pfeiles 67 auf die Walze 65 in der Nähe der Unterseite der Rolle 1 ausgeübt. Beim
Bewickeln der Rolle 1 mit einer durch die Schneidvorrichtung 58 vorgegebenen Länge
des Packpapiers steht ein Packpapierrand über der Rolle 1 zu beiden Seiten über, wofür
die Abstandsstücke 42 und 43 einen entsprechenden Platz bieten.
[0026] Die so bewickelte Rolle 1 wird mit Hilfe der Hubvorrichtung 8 in die gestrichelte
Stellung 1' abgesenkt, wo sich eine Faltstelle 68 mit zwei Falträdern 69 zu beiden
Seiten der Rolle 1 befindet. Diese legen den überstehenden Packpapierrand unter Einschluß
der beiden Innendeckel zur Stirnfläche hin um.
[0027] Eine Drehzahlabtastwalze 70 nimmt die Umfangsgeschwindigkeit der Rolle 1 auf und
steuert in Abhängigkeit
[0028] von dieser Umfangsgeschwindigkeit die Antriebe der Vorzugswalzen 56 der Vorrichtung
57, des Einführbandes 66 und der Falträder 69.
[0029] Anschließend wird die Rolle 1 mittels der Hubvorrichtung 8 erneut angehoben und weiter
in Längsrichtung transportiert, wobei die Einführvorrichtung 61 weggeschwenkt wird.
Alsdann wird die Rolle 1 auf der gepolsterten muldenförmigen Auflagefläche 71 des
Transportelements 72 einer Zwischentransportvorrichtung 73 abgesenkt. Der Antrieb
dieses Transportelements erfolgt über ein Seil 74, das von einem Zylinder 75 angetrieben
wird. Auf diese Weise wird die Rolle 1 bis zur Packpresse 76 transportiert. Die Packpresse
weist zwei Preßplatte 77 auf, mit deren Hilfe Außendeckel auf die umgefalteten Randpartien
des Packpapers und den Innendeckel aufgeklebt werden können.
[0030] Nunmehr tritt eine Rollenkippvorrichtung 78 in Funktion, die in den Fig. 5 bis 7
näher veranschaulicht ist. Diese weist eine Brücke 79 mit zwei senkrechten Führungssäulen
80 und 81 und in den Schienen 9 laufende Räder 82 auf. Ein Längsantrieb 83 mit Getriebe
84 treibt diese Räder 82 über eine Antriebswelle 85 und Zahnräder 86 bzw. 87 an. Dies
ergibt eine Längsbewegung (Pfeil 88). In den Säulen 80 und 81 ist eine Hubplatte 89
geführt, die mittels einer Kolben-Zylinder-Einheit 90 und zugehörigen Hubketten 91
in Richtung des Pfeiles 103 höhenverstellbar ist. In der Hubplatte 89 sind zwei Zahnräder
92 und 93 gelagert, von denen das erste mittels eines Kippmotors 94 antreibbar und
das zweite mit einem Kippträger 95 verbunden ist, der demnach in Richtung des Pfeiles
104 verdreht werden kann. Am Kippträger sitzen zwei Klemmelemente 96 und 97, die mittels
entsprechender Kolben-Zylinder-Einheiten 98 bzw. 99 am Kippträger 95 in Richtung des
Pfeils 105 verschiebbar sind. Das Klemmelement 96 ist an seiner Außenseite derart
konkav ausgebildet, daß es zwischen benachbarte Walzen 100 und 101 eines Abtransportförderers
102 zu greifen vermag, wie es gestrichelt in Fig. 5 veranschaulicht ist.
[0031] Diese Rollenkippvorr ichtung 78 wird in Fig. 1 nach rechts so weit verfahren, daß
die Klemmelemente 96 und 97 zwischen die Preßplatten 77 und die Rolle 1 zu liegen
kommen. Dann werden die Klemmelemente durch ihre Kolben-Zylinder- Einheiten 98, 99
gegeneinandergezogen, so daß ; die Rolle 1 zwischen ihnen festgeklemmt wird. Durch
Betätigen des Hubantriebs 90 wird die Rolle 1 angehoben, durch Betätigen des Längsantriebs
83 bis über die Ab- transportvorrichtung 102 verfahren, durch Betätigen des Kippantriebs
94 um 90° gedreht, so daß eine Stirnfläche nach unten zu liegen kommt, und schließlich
durch erneutes Betätigen des Hubantriebs 90 nach unten abgesenkt, wobei das Klemmelement
96 zwischen die Rollen 100 und 101 der Abtransportvorrichtung 102 zu liegen kommt.
Werden nun die Klemmelemente gelöst, kann die fertig verpackte Rolle auf dieser Abtransportvorrichtung
102 abgeführt werden.
[0032] Bei der Ausführungsform der Fig. 8 und 9 ist eine Zwischentransportvorrichtung 106
über die Packpresse 76 hinaus verlängert. Sie weist ein als Wagen ausgebildetes Transportelement
107 auf, dessen Auflagefläche 108 mittels einer Auswurfvorrichtung 109 in der Form
eines pneumatischen Zylinders versehen ist. Dieser Wagen wird mittels einer Kette
110 von einem elektrischen Antriebsaggregat 111 so angetrieben, daß insgesamt drei
Haltestellen vorgesehen sind, nämlich die erste an der Wickelstelle 7 zur Aufnahme
der Papierrolle, die zweite an der Packpresse 76 zum Anbringen der äußeren Deckel
und die dritte am Ende der Zwischentransportvorrichtung 106, wo sich eine Rollenkippvorrichtung
112 befindet.
[0033] Diese Rollenkippvorrichtung 112 weist zwei miteinander verbundene Schenkel 113 und
114 auf, welche um eine gemeinsame Achse 115 mit Hilfe eines pneumatischen Zylinders116
schwenkbar sind. Der erste Schenkel 113 weist eine Quertransportvorrichtung 117 mit
einem gepolsterten Transportelement 118 auf, das mittels eines pneumatischen Zylinders
119 auf seinen Rädern 120 in Richtung des Doppelpfeils 121 bewegbar ist. Das Transportelement
118 befindet sich in der Aufnahmestellung in Verlängerung der Zwischentransportvorrichtung
106 und nimmt eine Rolle 1 auf, wenn sie vom Transportelement 107 ausgeworfen wird.
Alsdann wird die Rolle auf dem Transportelement 118 nach rechts bis zur Anlage an
einen Hilfsförderer 122 am zweiten Schenkel 114 verfahren. Ein Endschalter 126 sorgt
für das Anhalten des Transportelements 118. Nach dem Kippen um 90°, also in der Abgabestellung,
ist die Hilfstransportvorrichtung 122 genau in Verlängerung der Abtransportvorrichtung
123 angeordnet, so daß die Rolle 1, auf einer Stirnfläche stehend, abtransportiert
werden kann. Die Hilfstransportvorrichtung 122 und die Abtransportvorrichtung 123
sind mit Förderrollen 124, 125 ausgestattet.
[0034] Abwandlungen von dem veranschaulichten Ausführungsbeispiel sind in vielerlei Richtung
möglich. Als Antriebe können alternativ sowohl elektrische als auch hydraulische oder
pneumatische Antriebe, Spindel- oder Seiltriebe verwendet werden. Wenn keine Rollenkippvorrichtung
verwendet wird, kann die Zwischentransportvorrichtung als Abtransportvorrichtung dienen.
Es besteht auch die Möglichkeit,die Wickelstelle 7 und die Faltstelle 68 unmittelbar
oberhalb der Antransportvorrichtung 3 vorzusehen und diese Vorrichtung zum Weitertransport
an einer an anderer Stelle angeordnete Packpresse zu benutzen. Statt der veranschaulichten
Einführvorrichtung oder zusätzlich können auch andere Packpapierumführungsvorrichtungen
benutzt werden, beispielsweise Blasrohre, leichte Druckwalzen oder Führungsbleche.
1. Verpackungseinrichtung für Rollen mit Innenhülse, mit einer Wickelstelle, in der
die Rollen nach stirnseitigem Anlegen von Innendeckeln um ihre horizontal verlaufende
Achse gedreht und mit einem Packpapierabschnitt von größerer Breite als die Rolle
bewickelt werden, mit einer Faltstelle, in der die überstehenden Packpapierränder
über die Innendeckel umgelegt werden, mit einer zwei Preßplatten aufweisenden Packpresse,
die stirnseitig angelegte Außendeckel anklebt, sowie mit Vorrichtungen für den An-,
Ab- und Zwischentransport der Rollen, dadurch gekennzeichnet, daß zwei von entgegengesetzten
Seiten her in die Innenhülse (2) einführbare Spannköpfe (40, 41), von denen wenigstens
einer mit einem Drehantrieb (44) verbunden ist, in zwei Seitenteilen (32, 33) einer
Hubvorrichtung (8) unter Zwischenschaltung von die Breite eines Paokpapierrandes übersteigenden
Abstandsstücken (42, 43) gelagert sind und daß die Hubvorrichtung als Rollentransportvorrichtung
ausgebildet ist, die mittels der in die Innenhülse eingeführten Spannköpfe die Rollen
(1) von der Auflagefläche einer Antransportvorrichtung (3) abhebt, der Wickelstelle
(7) und Faltstelle (68) zuführt und auf der Auflagefläche einer Zwischentransportvorrichtung
(73) absetzt.
2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Auflagefläche (5,
71) der An- oder Zwschentransportvorrichtung (3, 73) gepolstert ist.
3. Einrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Antransportvorrichtung
(3) ein parallel zur Spannkopfachse bewegbares Transportelement (4) aufweist, das
unter Berücksichtigung einer Rollenbreiten-Messung in einer Lage anhält, in der die
Rolle (1) symmetrisch zur Mittelebene der Wickelstelle (7) angeordnet ist.
4. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Hubvorrichtung
(8) mittels eines Hubantriebs (34) in Abhängigkeit vom Rollendurchmesser höheneinstellbar
ist.
5. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Hubvorrichtung
(8) mittels eines Hubantriebs in Abhängigkeit von einer Meßeinrichtung, deren Meßelemente
(51, 52) den Spannköpfen (40, 41) zugeordnet sind, höheneinstellbar ist.
6. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Spannköpfe
(40, 41) jeweils mit einer Flanschplatte (47, 48) zum Anlegen und Festhalten eines
gelochten Innendeckels (49, 50) versehen sind.
7. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Spannköpfe
(40, 41) gemeinsam und symmetrisch zur Mittelebene der Wickelstelle (7) mittels eines
Querantriebs (27) verstellbar sind.
8. Einrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Spannköpfe (40,41)
axial fest in den Seitenteilen (32, 33) der Hubvorrichtung (8) gelagert und diese
Seitenteile gemeinsam und symmetrisch zur Mittelebene der Wickelstelle (7) mittels
des Querantriebs (27) verstellbar sind.
9. Einrichtung nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Querantrieb
(27) eine Steuerung aufweist, die die Spannköpfe (40, 41) unter Berücksichtigung einer
Rollenbreiten-Messung positioniert.
10. Einrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß den
Spannköpfen (40, 41) Kontakte zugeordnet sind, die betätigt werden, wenn die Spannköpfe
die Rolle (1) erreichen, und dabei den Querantrieb (27) abschalten.
11. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß die
Hubvorrichtung (8) mittels eines Längsantriebs (19) horizontal und senkrecht zur Spannkopfachse
verfahrbar ist und die Wickelstelle (7) und Faltstelle (68) in dieser Richtung gegenüber
der Antransportvorrichtung (3) versetzt angeordnet sind.
12. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß an
der Wickelstelle (7) nahe der Unterseite der Rolle (1) eine Einführvorrichtung (61)
vorgesehen ist, die höchstens einen leichten Kontakt zum Packpapier und Rolle ausübt.
13. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß die
Faltstelle (68) unterhalb der Wickelstelle (7) vorgesehen ist.
14. Einrichtung nach einem der Ansprüche 11 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß die
auf der der Antransportvorrichtung (3) gegenüberliegenden Seite der Wickelstelle (7)
und Faltstelle (68) befindliche Zwischentransportvorrichtung (73) ein senkrecht zur
Spannkopfachse bis zur Packpresse (76) bewegliches Transportelement (72) aufweist.
15. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß der
Abtmnsportvorrichtung (102; 123) eine Rollenkippvorrichtung (78; 112) vorgeschaltet
ist.
16. Einrichtung nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, : daß die Rollenkippvorrichtung
( 78) an einem heb- und senkbaren Kippträger (95) Klemmelemente (96, 97) aufweist,
um die Rollen (1) an ihren Außendeckeln zu erfassen und mit einer Stirnseite nach
unten auf der Abtransportvorrichtung abzulegen.
17. Einrichtung nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, daß die Rollenkippvorrichtung
(78) in Verlängerung der Zwischentransportvorrichtung (73) von der Packpresse (76)
bis zur Abtransportvorrichtung (102) horizontal verfahrbar ist.
18. E inrichtung nach Anspruch 16 oder 17, dadurch gekennzeichnet, daß die Abtransportvorrichtung
(102) zumindest an der Rollenaufnahmestelle Walzen (100, 101) aufweist und das eine
Klemmelement (96) an seiner Rückseite konkave Aussparungen besitzt, so daß es zwischen
benachbarten Walzen Platz findet.
19. Einrichtung nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß die Rollenkippvorrichtung
(112) zwei in einem rechten Winkel stehende Schenkel aufweist, von denen der erste
Schenkel (113) in der Aufnahmestellung am Ende der Zwischentransportvorrichtung (106)
angeordnet ist und sich quer hierzu erstreckt sowie eine in Richtung auf den zweiten
Schenkel (114) bewegbare Quertransportvorrichtung (117) aufweist und von denen der
zweite Schenkel (114) eine Hilfstransportvorrich tung (122) trägt, die nach dem Kippen
in der Abgabestellung in Verlängerung der Abtransportvorrichtung (123) angeordnet
ist.