(19)
(11) EP 0 054 916 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
30.06.1982  Patentblatt  1982/26

(21) Anmeldenummer: 81110530.3

(22) Anmeldetag:  17.12.1981
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)3B02C 18/12
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH FR LI NL SE

(30) Priorität: 19.12.1980 DE 3048068

(71) Anmelder: M & A Hommel GmbH
D-5603 Wülfrath (DE)

(72) Erfinder:
  • Hommel, Helmut
    D-5603 Wülfrath (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Mahlwerk zum Feinzerkleinern von Bäckereiprodukten


    (57) Mahlwerk zum Feinzerkleinern von Bäckereiprodukten wie Restbrot, Brötchen und Nüsse usw., bestehend aus einem zweiteiligen Gehäuse mit abklappbarem Oberteil und einem Unterteil, in dem auf einer gemeinsamen Mahlwerkswelle ein Grobmahlwerk und ein Feinmahlwerk angeordnet sind. Alle Teile sind leicht auswechselbar und lassen sich auf einfache Weise reinigen. Das Mahlwerk ist nicht nur für trockenes Mahlgut wie Altbrot geeignet, sondern auch zum Zerkleinern von Obst.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung: betrifft ein Mahlwerk zum Peinzerkleinern von Bäckereiprodukten wie Restbrot, Brötchen und Müsse.

    [0002] Zum Feinzerkleinem derartiger Produkte aird verschiedene Mahlwerke bekannt, die nach unterschiedlichen Prinzipien erbeiten, z.B. in Abhängigkeit von der Art des zu vererbeitenden Mehlgute, und dabei jedoch verschiedene Nachteile aufweisen. So arbeiten die in der Bückereitechnik verwendeten Maschinen nicht fortlaufend sondern chergenweise, d.h. jeweils eine vorgegebene Mahlgutmenge wird in das Mahlwerk gegeben, durchgearbeitet und dem Mahlwerk wieder entnomaen. Es liegt auf der Hand, daß hiermit ein hoher Zeitaufwand verbunden iat. Mit dem chergenweisen Arbeiten der bekannten Mahlwerke ist weiterhin der Machteil verbunden, daß verhältnismäßig sterke Antriebsmotoren für das Mahlwerk erforderlich sind, wodurch die Maschinen aufwendig und schwer konstruiert sein müssen, so daß sie zumeist nicht fahrbar sind und zusätzlich aufgrund des daraus resultierenden kostspieligen Aufbaues Edelstahl für die mit den Mehlgut in Berührung kommenden Teile nicht eingesetzt werden kann, euBerdem lassen sich die bekannten Mahlwerke nur schwierig reinigen, Schließlich muß bei den bekannten Hahlwerken das Mahlwerk häufig vorbehandelt z.s. getrocknet oder eingeweicht werden.

    [0003] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Mahlwerk zum Feinzerkleinern von Backwaren zu schaffen, das sich universell für sehr unterachiedliches Mahlgut einsetzen INBt, dabei leicht und einfach im Aufbau ist, eine geringe Antriebeleistung erfordert, leicht zu warten und zu reinigen ist. Des weiteren soll das Mahlwerk leicht transportierbar, demontierbar und mit austauschbaren Teilen und Werkzeugen versehen eein, so daß es aich in einf&cher weise an unterschiedliches Mahlgut und an jede CewUnschte Feinholt des Mehlgutes anpassen läßt.

    [0004] Colost wird diese Aufgabe durch ein Mahlwerk mit einem Cehäuse mit einer kuppelbaren Mahlwerkswelle, einem auf der welle angeordneten Grobmahlwerk und einem darunter befindlichen Feinmehlwerk, sowie mit einem im unteren Gehäuseteil in Höhe des Feinmahlwerks engeordneten auswechselbaren sieb. Demgemäß wird dea Mehlgut zunächst im Grobmahlwerk vorzerkleinert bevor as durch das Crobmahlwerk hindurch zum Felnmahlwerk gelangt. Infolge dieser stufenweise Zerkleinerung kann der Antriebamotor nicht überlastet werden, solbat wenn sehr grobes Mahlgut, beispielsweise genze Brote aufgogeben werden. Trotz großer Durcheatzleistung dea erfindungegemäβen Mahlwerks reicht ein verhältnismäßig schwacher Antriebamotor äus, so daß dea Melwerk insgesamt leicht und beweglich ist.

    [0005] Die Mahlwerkswelle mit dem darauf befestigten Grobmahlwerk und dem Feinmahlwerk läßt sich leicht von der Antriebswelle dea Antriebsmotors lösen und auswechseln, so daß sowohl eine leichte Wertung bei Abnutzung als auch ein Anpäsen an unterschiedliches Mahlgut möglich ist. Das auswechselbare Sieb gostattet as, unterschiedlich feines Mahlgut herzustellen, und das Mehlwerksgehäuse läβt sich nach Herausnehmen der Mahlwerkawelle, des Grobmahlwoks, des Feinmahlwerks und des Siebe ohne Schwiereikeiten reinigen. Die Feinheit des Mahlgutes wird im wesentlichen durch auswechgelbare siebe verschiedener Lochgöβe bestimmt.

    [0006] Vorteilhafterweise ist das Gehäuse genkrecht zu seiner Achse geteilt und besteht aus einem Oberteil und einem Unterteil. Das Oberteil kenn; um ein Scharnier gegenüber dem Unterteil abkleppbar und mit dem Unterteil mittels einer dem Scharnier diametral gegenüberliegenden Verriegelung festgelegt sein. Dies erleichtert das Reinigen des Mahlwerkes und das Herausnehmen des Siebes.

    [0007] Um zu verhindern, daß sich der Antriebsmotor einschalten läßt, wenn das Gehäussobertell zur Reinigung; abgeklappt ist, kann mit der Verriegelung ein Motorausschalter zusammsenwirlken. Dadurch, daß die Mahlwerkswelle auf die Motorwell. aufgesteckt und gegen ein Verdrehen durch einen in Schlitze in der Mahlwerkswelle eingreifenden Scherstift gesichert ist, läβt sich ein schneller werkzeug- und Siebwechael vornehmen und das Gehäuse leicht reinigen.

    [0008] Besonders wirkungsvoll arbeitet das erifndungagemäβe Mahlwerk, wenn das Grobmahlwerk aus einem Vorschneider in Form eines Flügelmeasers und einer mit Abstand dazu angeordneten Schneidecheibe mit mindestens einem radialen, mit einer aufstehenden Sehneidkante versehenen Schlitz und einem wenig geringeren Durchmesser ala der Gehäusedurchmeaser besteht. Das Feinmahlwerk solite denn aus Räumwerkzeugen in Form von radial von der welle abstehenden im Sieb vorbeistreichenden Flügeln bestehen. Auf diese weise gelangt grobes Mehlgut vom Grobmahlwerk zum Feinmahlwerk erst denn, wenn as durch den oder die Schlitze in der Schneidecheibe hindurchtreten kann. Die Zerkleinerung auf die gewünachte Teilchengröße wird dann durch die am Sieb vorbeistreichenden Räumwerkzeuge erreicht, die gleichzeitig das Mehlgut durch das Sieb aus dem Gehäuse hindurch herauetreiben.

    [0009] Zwar ist aus der DE-AS 24 32 603 bereits eine Vorrichtung zum Zerkleinern von Papier bekannt, die ebenfalls aus einem im wesentlichen zylindrischen Gehäuse mit einem Grobzerkleinerer und einem Feinzerkleinerer besteht. Der Crobzerkleinerer besteht aus einem Flügelmesser und zwei Schneidecheiben mit radialen Schlitzen, der Feinzerkleinerer aus eimem weiteren Flügelmesser und an einer Siebtrommel vorbeistreichenden Gebiäeflügeln. Bei dieser Zerkleinerungaverrichtung sind jedoch die Mahlwerksteile mit der Antriebswelle verachraubt und somit nicht schnell lösbar gekuppelt. Auch ist die Siebtrommel nicht auswechaelbar im Gehäuse angeordnet, so daß kaum eine Möglichkeit besteht, die Feinheit das Mahlgutes zu beeinflussen. Da mit der bekennten Vorrichtung nur Papier, Pappe oder ähnliches faseriges und flächenhaftes, stets nur trocken aufgegebenen Gut zerkleinert werden soll, ist eine besondere Reinigungemöglichkeit für diese Vorrichtung weder gegeben noch erforderlich.

    [0010] Im Gegensatz dazu ergibt sich bei dem erfindungagemäßen Mahlwerk, daß eine verhältnismäßig geringe Antriebs- leistung des Mahlwerks erforderlich ist, daß dieses insgesamt leicht mit einem kleineren Antriebamotor aufgebaut sein kann. FUr das Gehäuse genügen dünne Bleche, so daß sich die Dinzelteile in vorteilhafter weise aus nichtrostendem Stahl fertigen lassen.

    [0011] Die leichte Bauweise eryflaubt as ferner, das Mahlwerk auf mindestens drei Beinen enzuordnen, wovon mindestens zwei festatellbere Rollen aufweisen. üm ein Heräusspritzen oder -schleudern des aufgegebenen Mahlgutes zu vermeiden, ist das Oberteil dea Gehäuses durch eine geschlitzte elastische .pritzächutzscheibe ebgedeckt.

    [0012] Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiele des näheren erläutert. In der Zeichnung zeigen:

    fig. 1 einen senkrechten Schnitt durch das erfindungsgemäße Mahlverk,

    Fig. 2 die Darstellung einer Schneidacheiße des, Crobmahlwerks in Draufsicht und im Teilschnitt,

    Fig. 3 eine Draufsicht im Schnitt gemäß der Linie I-I in Fig. 1 und

    Fig. 4 eine Seitenaneicht des Mahlwerks gemäß Fig. 1 mit einer DarstellunG der Klappmöglichkeit des Gehäuseobertells.



    [0013] Das erfindungagemäße Mahlwerk weist ein im wesentlichen zylindrisches Gehäuse aus einem Oberteil 6 und einem ünterteil 9 auf. Das Gehäuseunterteil9 ruht auf Beinen 19, deren Füße mit feststellbaren Rollen 24 versehen sind, um das Mahlwerk leicht bewegen zu können. An einer an den Beinen 19 engeschweißten Platte 18 ist ein Antriebsmotor 17 mit senkrechter Achse befestigt, dessen Motorwelle 11 durch einen Ringspelt 20 im Boden das Gehäuseunterteils 9 hindurch in das Innere des Mahlwerksgehäuses ragt.

    [0014] Das Gehäunseoberteil 6 ist mit dem Gehäuseunterteil 9 über ein Scharnier 7 abklappbar verbunder und wird mit dem Gehäuseunterteil 3 mittels einer verriegetung 8 und einer Schraübe 14 im betriebsbereiten Zustand fest verriegelt. Durch das Schreubenende wird ein Motorausschalter 15 geschlossen, so daß sich der Antriebemotor 17 nur einschalten läßt, wenn die Schraube 14 der Verriegelungavorrichtuzig 8 gegen den Motorausachalter 15 geachraubt ist. Das Gehäuseoberteil 6 ist mit einen Aufgabetrichter 22 vergehen, dessen Öffnung durch eine geschlitzte elastische Spritz-Schutzscheibe 23 verechlossen ist. Das Gehäuseunterteil 9 iat mit einem Auslauf 16 versehen, der durch ein suswechselbares Sieb 5 vom Gehlluseinnern abgetellt ist. Des Sieb 5 befindet sich in Führungsleisten 25 und läßt sich leicht gegen ein Sieb mit anderer Loch- gröBe sustsuschen.

    [0015] Auf die Motorwelle 11 1st eine Mahlwerkewelle 10 aufge- steckt, die gegenüber der Motorwelle 11 durch einen Scherstift 13 gegen ein Verdrehen gesichert ist, der in axiale Schlitze 12 in der Mahlwerkswelle 10 eingreift. Auf der Motorwelle 11 sitzt unterhalb der Mehlwerkswelle 10 eine Schleuderscheibe 21, die verhindert, daB durch den Ringepalt 20 hindurchtretends Flüssigkeit oder Rahlgut in die Motorleger gelengen.

    [0016] Auf der Mahlwerkswelle 10 sind ein Grobmehlwork aus einem Vorschneider in Form eines Flugelmessers 1 und einer Schneidescheibe 2 mit wonigstens einem radialen Schlitz 3 mit einer autstsehenden Sehneidkente und ein Feinmahlwerk aus Rëumwerkzeugen in Form von radial von der Mahlwerkswelle 10 stsohenden Flügeln 4 engeordnet. Durch die Schneidscheibe 2 wird das Mahlwerksgehëuse in eine obere Grobzerkleinerungskammer 26 und eine untere Feinzerkleinerungskammer 27 aufgeteilt. Die Schneidscheibe 2 ist etwa in Höhe der Teilung zwischen dem Gehäussoberteil 6 und dem Gehäussunterteil 9 angeordnet und weist einen geringfügig kleineren Durchmesser sls das Gehäuse in diesem Bereich auf, so daß das Mahlgut aus der Grobzerkleinerungskammer 26 nur durch den Schlitz 3 in der Schneidecheibe 2 hindurch in die Feinzerkleinerungungskammer 27 gelangen kann. Das Mahlgut tritt erst dann durch den Schlitz 3 hindurch, wenn es durch das Flügelmesser 1 und die aufstehende Schneidkante en Schlitz 3 der Sechneidscheibe 2 hinreichend zerkleinert ist. Die endgültige Zerkleine- run.g auf die gewunschte Teilchengröβe erfolgt in der Feinzerkleinerungskammer 27 mit Hilfe von am Sieb 5 vorbsistreichenden Flügeln 4, wobei nur Mahlgut der gewünschten Feinheit durch das Sieb 5 in den Auslauf 16 austreten kenn.

    [0017] Die für das Grob- und Feinaehlwerk erforderliche An- triebsleiatung ist für das in Bäckersien vorkommende Mahlgut verhältnismäBig gering, so daβ ein relativ kleiner Antriebsmotor 17 ausreicht. Die mit dem Mahlgut in Berührung kommenden Teile können eun nichtrostendem Stahl bestehen und lassen sich leicht reinigen. Mit dem erfindungsgenäβen Mahlwerk können ohne Trocknen und ohne Einweichen im Frischzustand alle Restbrotsorten ofenfrisch oder trocken, Müsse, Gebäck, Kuchen, Teilchen, Berliner, Biskuit, Käse, Kornschroten sowie Paniermshl, ohne Nachsieben feinvermshlen werden, und selbet Früchte, wie Apfel und Pflaumen lassen sich zerkleinern.


    Ansprüche

    1. Mehlwerk zum Feinzerkleinern von Bäckereiprodukten wie Restbrot, Brötchen und Nüsse, gekennzeichnet durch ein Gehäuse (6,9) mit einer kuppelbaren Mehlwerkswelle (10), einem auf der welle (10) angeordneten Grobmahlwerk (1,2) und einem darunter befindlichen Feinmahlwerk (4) sowie einem im unteren Gehäuseteil (9) in Höhe des Feinmehlwerks (4) angeordneten ausvechslebaren Sieb (5).
     
    2. Mahlwerk nach Anspruch 1 und 2 gekennzeichnet durch ein senkrecht zur Cehäuseachse geteiltea aus einem Oberteil (6) und einem Unterteil (9) bestehendes Cehäuse.
     
    3. Mahlwerk nach Anspruch 2, dedurch gekennzeichnet, daB des Oberteil (6) um ein Scharnier (7) gegenüber dem Unterteil sbklappber ist.
     
    4. Mahlwerk nach Anspruch 3, gekennzeichnet durch eine dem Schernier (7) gegenüberliegende mit einem Motorausschalter (15) zusammenwirkende Verriegelung (8,14).
     
    5. Mahlwerk nach einem oder mahreren der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Mablwerkawelle (10) auf die Motorwelle (11) aufgesteckt und gegen ein Verdrehen durch einen in Schlitze (12) der Mahlverkswelle (10) eingreifenden Scherstift (13) gesichert ist.
     
    6. Mahlwork nacheinem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5, gekennzeichnet durch einen aus einem Vorschneider (1) und einer nit Abstand dazu angeordneten Sehneidscheibe (2) mit mindestens einem radialer, mit einer aufstehenden Schneidkante versehenen Schlitzen (3) und einem wenig gereingeren Durchmesser als der Gegäusedurchmesser bestehendes Grobmahlwerk und ein aus Räumwerkzeugen (4) bestehendes Feinmashlewerk.
     
    7. Mahlwerk nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Vorachneider sus einem Flügelmesser (1) und die Räumwerkzeuge aua radial von der Welle (10) abstehenden, am Sieb (5) vorboistreichenden Flügeln bestehen.
     
    8. Mahlwerk nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß es aus nichtrostendem Stahl besteht.
     
    9. Mahlwerk nach einem oder mehreren der Anßprüche 1 bis 8, gekennzeichnet durch ein auf mindestens drei Beinen (19) mit insgesemt mindestens zwei feststellbaren Rollen (24) angeordenets Gehëuse (6,9).
     
    10. Mehlwerk nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 9, gekennzeichnetdurch eine das Oberteil (6) abdeckende, geschlitzte und elastische Spritzschutzsheibe (23).
     




    Zeichnung